Officium | MFG et TDV - Pr(a)e(da)tor

  • Wäre Duccius Vala in dieser Amtszeit nicht Praetor gewesen, Gracchus hätte zweifelsohne ihm kein Gespräch im Hause der Flavier gewährt. Dies nicht etwa aus dem Grunde, da der duccische Senator es hatte gewagt gegen den amtierenden Consul aufzubegehren - sich darüber zu echauffieren während er selbst einen Kaiser auf dem Gewissen hatte, wäre Gracchus doch ein wenig zu hypokritisch erschienen -, sondern schlichtweg da seine Worte zur Kandidatur des Flavius Scato die gesamte Familie hatten diffamiert, wiewohl ihm durch einen Leserbrief der Acta Diurna ANTE DIEM VII ID MAR auch die erste familiäre Kontroverse zwischen Vala und seinem Neffen Flaccus war in Erinnerung gelangt - und die Familie war schlussendlich die einzige Maxime, welche dem Flavier nach allem geblieben war. Letztlich würde dies Gespräch zwar kaum offizieller Natur sein - in diesem Falle hätte Gracchus zweifellos eine Einladung oder gar Vorladung in die Basilica Ulpia erhalten -, doch ein Praetor war noch immer ein Magistrat Roms, welchem es galt mit gebührendem Respekt zu begegnen.
    "Salve, Praetor Duccius"
    , empfing Gracchus den Senator darob mit der Couleur neutraler Farce in seiner Stimme und bot ihm einen Platz auf der anderen Seite des massiven Schreibtisches seines Officiums an.
    "Was führt dich zu mir? Ich hoffe keine An..klage."
    Obgleich eine offizielle Anklage in Hinblick auf die Konspiration kaum wäre möglich ohne auch den Kaiser in diese Angelegenheit hinein zu ziehen, so fürchtete Gracchus doch noch immer, Vala könnte mehr wissen als er bisher hatte offenbart, ob dessen er nun gekommen war, ihn unter Druck zu setzen.

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    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Freilich war es ein schwerer Gang, den Vala hier tat, allerdings hatten das so ziemlich alle Gänge an sich die der antrat seit er von der heimischen Katastrophe gehört hatte und er sich seitdem mit größer Schwermut durch die Monate seiner Amtszeit schleppte... was dazu geführt hatte, dass er bisher nicht mehr als absoluten Dienst nach Vorschrift zustande gebracht hatte.
    Dann waren da noch all die Querelen und Baustellen mit welchen er sich mehr oder minder willfährig hatte umgeben und die nun aus dem Weg geräumt werden mussten... und eine der größten Baustellen befand sich hier in der Villa der Flavii.


    "Salve, Praetorat Flavius..." , grüßte Vala seinen Gastgeber und nahm den Flax des älteren Senators auf, um zumindest ansatzweise zu einem eisbrechenden Witz zu gelangen und gleichsam sein Vorhaben anzukündigen: "Der einzige in diesem Raum, der sich mit einer Anklage konfrontiert sehen muss bin ich selbst, Flavius, weshalb ich dich um ein Gespräch bitten wollte... ich bin hier, um mich in aller Förmlichkeit bei dir und deiner Sip... Familie zu entschuldigen. Aber bevor ich zu eben dieser Förmlichkeit gelange, lass mich dir meinen jungen Tiro vorstellen... dies ist Marcus Helvetius Commodus, Sohn des Lucius Falco und Enkel des sagenhaften Titus Geminus."
    Dass das nun bereits das zweite Mal war, dass sich ein Enkel einer Legende bei ihm als Tiro andiente war Vala garnicht so bewusst, vor allem da Trübsal im Moment das einzige war das seine Gedanken bliesen und sowohl seine Worte als auch seine Augen eine Erschöpfung ausdrückten, welcher er sich nur mit Mühe erwehren konnten.
    Ja, selbst ein Blinder konnte sehen: die Konflikte des letzten Jahres hatten Vala mürbe gemacht.

  • Da Gracchus keinesfalls geneigt war, den ducci’schen Affront nur mit dem Hinweis auf die Intention einer Exkulpation ad acta zu legen, überging er eben diese Ankündigung Valas und begrüßte den Helvetius, welcher ihm bisherig nicht persönlich bekannt, dessen Großvater indes unbestreitbar ein Mann war, dessen Name in Hinblick auf die Annalen des Imperium Romanum mit einem gewissen Maße an Ehrfurcht wurde ausgesprochen.
    "Salve, Helvetius Commodus, es freut mich, dich kennen zu lernen."
    Einige unverbindliche Worte zu dessen Herkunft oder der Größe der Fußspuren, welcher Commodus augenscheinlich gedachte zu folgen, hätten unbezweifelt zu einer etwas ungezwungeneren Atmosphäre beitragen können, doch Gracchus war kein Anhänger belangloser Konversation - wiewohl in diesem Falle eine ungezwungene Atmosphäre ohnehin wohl utopisch war -, sondern wandte sich - sofern er sich in der entsprechenden Position sah - gern von Beginn an der eigentlichen Essenz eines Gespräches zu, ob dessen seine primäre Aufmerksamkeit weiterhin auf Senator Duccius lag.

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  • Commodus hatte beim Weg hierher natürlich bemerkt wie angespannt Senator Vala gewesen war. Auch sein allgemeiner Zustand in den letzten Wochen war ihm natürlich aufgefallen. Er hatte sein möglichstes versucht um den Senator nicht zu sehr in Lethargie verfallen zu lassen. Diverse Dinge hatten ihn aber selbst auch jede Menge Zeit gekostet als das er sagen könnte er war vollends zufrieden mit seinem Wirken an dieser Front.


    Über den Besuch bei den Flaviern hatten Commodus, Vala und einige Vertraute des Senators ja schon vor längerem gesprochen und auch deshalb wusste Commodus wie wichtig das hier jetzt war. Dementsprechend hatte er sich auf auf das Treffen vorbereitet. Kleidung, Frisur, Standeszeichen usw. befanden sich nahe an dem was man wohl als perfekt bezeichnen konnte.
    Als die Eröffnung begann hielt er sich erst einmal im Hintergrund auf.
    Als er dann relativ schnell ins Spiel gebracht wurde kam er natürlich sofort etwas nach vorne.
    "Salve, Pontifex Flavius Gracchus. Die Freude und Ehre ist ganz auf meiner Seite."
    Einen ganz kleinen Moment überlegte Commodus ob er noch irgendwas anfügen sollte. Vielleicht einen lockeren Spruch, oder eher etwas gutes über seine und die Vorfahren des Flaviers. Er beschloss aber das er den Pontifex dafür zu wenig kannte und aufgrund der speziellen Situation nichts riskieren wollte. Von daher zog er sich nach der Begrüßung gleich wieder etwas zurück als er bemerkte das der Flavier seine Aufmerksamkeit wieder mehr oder weniger auf Vala konzentrierte.

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