Natürlich hatte Scato sie nicht nur eingeladen um über die Spiele zu reden. Ginge es um ein solches Thema wäre ein Gespräch in der Villa in Rom wesentlich zielführender und auch angemessener gewesen. Und natürlich hatte er sich nicht all die Mühe gemacht.. Oder besser gesagt, all die Mühen machen lassen, wenn er nicht ein gewisses Interesse an Prisca selbst verspürte.
Ihr Wesen, ihre Schönheit, ihr Auftreten.. All das faszinierte den kühlen Flavier und zog in auf eine unvergleichliche Weise an. Und hätte er nicht seine gesamte Erziehung hindurch stets die strenge Erziehung der flavischen Lehrer 'genossen', er hätte den Abstand in kürzester Zeit weiter verkleinert. Ihre Lippen, er fragte sich wie sie sich wohl anfühlen würden.. Ein absurder Gedanke wie er für einen kurzen, rationalen Moment befasste.. Und dennoch war jeder Blick auf eben jene Lippen genug um erneut derlei Gedanken aufkommen zu lassen. "Ach Prisca, wenn ich könnte wie ich wöllte", war der Kern des Gedanken, natürlich auch in seinem Kopf wesentlich hochtrabender formuliert, und bei jeder kleinen Gesprächspause, bei jedem Tropfen Wein welcher ihre Lippen benetzte pochte eben dieser Gedanke stärker und stärker in seinem Kopf, sodass es ihm nicht gerade leichter fiel sich aufs wesentliche zu konzentrieren, sowie sie es eben in diesem Moment erneut tat.. Schade Caius Flavius Scato, erneut hast du wohl den einen, den richtigen Moment verpasst.. Oder vielleicht bildete er sich dies auch nur ein? Vielleicht hätte er sie gar echauffiert und so nicht nur seinem Ansehen, sondern auch der Beziehung zwischen ihnen geschadet.. Ach wenn das Herz doch nur so simpel wäre wie die Politik.
Innerlich aufgewühlt und um einen klaren Kopf ringend versuchte er Prisca weiter zu folgen.. Wobei er, und er begann sich selbst dafür in Frage zu stellen, ein ums andere Mal auf ihre Lippen blickte, bevor er schließlich wieder den Blick auf ihre Augen legte..
"Der Decimer hat sich beinahe leidenschaftlich für meine Kandidatur eingesetzt und diesem homo novus.. Duccius.. Die Stirn im Senat geboten. Ich bin mir sicher dass er uns in unserem Anliegen gerne assistiert." entgegnete Scato sachlich.. Und auch wenn er nicht durchschaute dass die Aurelia nach einem Kompliment fischte, so kam er trotzdem nicht umhin ihr eben so eins zu machen, "Darüber hinaus solltest du deine Person keinesfalls schmälern." kommentierte er das gesagte und fuhr fort, "Du bist mehr als eine einfache Patrizierin. Mehr als außergewöhnlich, in jeder Hinsicht." befand er, und war selbst ein wenig erstaunt dass er eben jene Worte hervorgebracht hatte, und das obwohl sie so nah bei ihm lag. Einen Moment lang versuchte Scato den Weg des durchhaltens... Charmant in die Augen blicken, das Kompliment wirken lassen, wer wusste was geschehen würde?
Doch während seine Augen versuchten dem bezaubernden Lächeln der Aurelia standzuhalten, klammerten sich seine Finger immer fester um seinen Becher, als Ventil für seine aufsteigende Unsicherheit...
Seine Augen also noch immer die ihren fixierend.. Und seine Finger noch immer seinen Becher im festen Würgegriff haltend, versuchte Scato dass Thema nun etwas vom geschäftlichen abzurücken, schließlich war dies eigentlich nicht der Grund für ihre Verabredung gewesen, auch wenn der Flavier den wahren Grund nicht so recht in ein ihm angemessenes Licht rücken konnte. Bei all dem Gerede über die Spiele, so interessant es auch war, lernte er Priscas faszinierendes Talent für Organisation und Beziehungen in Rom kennen, eine für eine Frau wahrlich erstaunliche Eigenschaft, und er fragte sich was sein Gegenüber wohl sonst noch von sich preisgeben würde. Immerhin hatte er schon ein wenig was von sich erzählt, und auch wenn ihr ein mysteriöser Touch gut zu Gesicht stand, war Scato äußerst erpicht darauf mehr über die Aurelia zu erfahren.. Auch wenn das Kapitel toter Ehemann/Verwandter nicht zwingend oberste Priorität hatte.
"Nun da wir ja so hervorragend zusammen agieren komme ich nicht daran vorbei mehr über diesei in ganz Rom bekannte Aurelia Prisca erfahren zu wollen.", versuchte Scato charmant das Thema auf sie zu lenken während sich sein Griff langsam von seinem Becher löste, "Ich hatte vor unserem Zusammentreffen vie über die Schönheit aus den Reihen der Aurelier gehört, jedoch war ich angenehm überrascht über all das was dahinter steckt."
komplimentierte der Flavier erneut, und hätte sie nur geahnt wie viel Überwindung es ihn gekostet hätte... Naja, sie hätte es wohl positiv oder negativ sehen können, er wusste es nicht.