[Officium Tribuni] Marcus Iulius Dives



  • MARCVS IVLIVS DIVES


    • Tribunus Cohortis XII Urbanae •


    Ein Tribunus Cohortis Urbanae ist Mitglied des Kommandostabes der Cohortes Urbanae und führt selbsttständig eine der Stadtkohorten. Seine konkreten Aufgaben teilt ihm der Praefectus Urbi zu.



    Als frisch ernannter Tribun über die zwölfte Stadtkohorte nahm Dives selbstverständlich auch das Officium seines Amtsvorgängers in Beschlag. Ein Teil des Personals blieb, ein anderer Teil war bereits versetzt worden... mancher als Anerkennung seiner Dienste nach oben; mancher auf gleicher Ebene zu einem anderen Tribun. Um die Details jedoch kümmerte sich der Iulier nicht. Dafür hatte er den ansehnlichen Optio Caius Ursanius Caninianus Urbicus - was für ein Name - zu seinem Cornicularius Tribuni gemacht. Und während sich der Ursanier als Kopf des tribunischen Officium also um die personelle wie übrige Einrichtung vom Vorzimmer und dem Rest hier kümmerte, widmete sich der iulische Tribun seinerseits einer ersten Einarbeitung in diverse Unterlagen und Akten...

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  • | Caius Ursanius Caninianus Urbicus


    Aus den Soldatenunterkünften im bescheidenen Vorzimmer zum tribunischen Officium angekommen, wandte sich der Cornicularius Tribuni zunächst kurz an den Tiro und forderte ihn mit einer stummen Geste zum Warten auf. Anschließend betrat der Ursanier zunächst alleine das Officium des iulischen Tribuns und meldete den bestellten Gast. Es dauerte einen kleinen Augenblick, dann öffnete sich die Tür zum Officium erneut, Urbicus trat heraus und hielt die Tür von außen auf.
    "Venite* !", sprach er dabei an den Tiro gewandt und machte mit dem Kopf eine Bewegung, die den Iulier zum Eintreten animieren sollte. Hoffentlich, so dachte der Soldat ganz still bei sich, hatte der junge Tiro seine erste Lektion vorhin gelernt...


    Sim-Off:

    * Antreten!



    CORNICULARIUS TRIBUNI - MARCUS IULIUS DIVES

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  • Während ich darauf wartete, dass ich empfangen werden würde überschlugen sich meine Gedanken. Zuerst hatte ich einen Optio sind der "Bürgersprache" begrüßt, dann wurde mir gesagt, ich sei beim Tribun geladen und nun wartete ich vor dem Arbeitszimmer des Iulius Dives, einem Verwandten, der mich in der Casa Iulia empfangen hatte. Es war ein eigenartiges Gefühl zu wissen, dass auf der einen Seite des Tisches ein Blutsverwandter stand, aber auch gleichzeitig der Vorgesetzte, den man stets mit Respekt und einer gewissen Vorsicht zu genießen hatte. Wie sollte ich Dives entgegen treten? Als Verwandter oder Soldat? Ich beschloss letzteres. So würde ich ihm sofort zeigen, dass ich mit meiner Laufbahn hier fest entschlossen war alles zu geben und zum anderen wollte ich nicht den gleichen Fehler wie eben begeben. Wobei mir immer noch nicht klar war, woran ich den Cornicularius hätte erkennen können und sollen. Egal.
    Als sich die Tür öffnete, und der Optio mit einer knappen Bewegung zum eintreten bewegte, zupfte ich meine Tunika zurecht, die ich trug, wenn ich keinen Dienst hatte. Hätte ich gewusst, dass ich beim Tribun der Cohortis Urbanaer vorsprechen müsse, hätte ich natürlich meine Rüstung angelegt. So ist mir jedoch keine Zeit geblieben und ehrlich gesagt, hatte ich daran zu diesem Zeitpunkt auch überhaupt keinen Gedanken daran verschwendet.
    Ich trat also in das Arbeitszimmer des Tribun, trat die Hacken, ein paar Schritte vor dem Tisch des Dives, zusammen und nahm Haltung an.
    "Tiro Servius Iulius Macro meldet sich wie befohlen, Tribun!", sagte ich laut und deutlich- die Augen irgendwo auf einen Punkt an der Wand vor mir gerichtet. Innerlich hoffte ich dieses mal keinen Fehler begangen und auch nichts vergessen zu haben. Doch freute ich mich genauso viel meinen Verwandten zu sehen, mit dem Wissen, dass er mein Vorgesetzter- im gewissen Maße -ist.
    Inwieweit das nun gut oder schlecht für mich war, konnte ich mir bis dahin noch nicht vorstellen.

  • Nachdem sein Verwandter ihm angekündigt worden war, hatte der iulische Tribun die zuvor studierten Unterlagen und Akten beiseite gelegt und saß nun, da Macro das Officium betrat, leicht zurückgelehnt auf seinem Arbeitsplatz, den er als 'Schreibtischtribun' sein eigenen nannte. Ein schmales Lächeln zeichnete sich dann auf seinen Lippen ab, als sein Cousin sich derartig vorbildlich militärisch meldete.
    "Ausgezeichnet, Macro!", lobte er seinen Gegenüber und überlegte den Bruchteil eines Wimpernschlags lang, ob er seinem Verwandten für derartige Gespräche unter vier Augen nicht einfach das zivile 'Salve Dives' anbieten sollte. Letztlich allerdings konnte sich der Tribun nicht helfen es schon ganz schick zu finden, wenn man ihm so respektvoll stramm entgegentrat. "Movere.", erlaubte er daher stattdessen nur. "Oder besser noch: Du darfst dich auch setzen.", lud er Macro sodann mit einer zeigenden Geste ein, auf einem der beiden Sitzplätze vor seinem Schreibtisch Platz zu nehmen.
    "Wir haben uns lange nicht gesehen, nicht wahr? Sag mir, Macro, wie ist dein erster Eindruck von den Stadtkohorten? Hast du den Optio Aemilius Classicus, den Klienten Centhos, schon kennengelernt? Und bist du, wie ich ihn einst bat, eingeteilt worden in seine Kohorte?", hatte der Tribun gleich einen ganzen Katalog von Fragen an seinen Cousin. Weiterhin leicht zurückgelehnt erwartete er zunächst die Antworten auf diese Fragen, bevor er sicherlich auch noch weitere hätte.

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  • Mit einem freudigen Lächeln zog ich einen der Stühle etwas vom Tisch ab, um mich besser setzen zu können. Ich war froh mal wieder ein bekanntes Gesicht zu sehen.
    "Ich danke dir, Tribun!", sagte ich mit einem Nicken zu Dives, als ich mich setzte. Nun saß ich Dives gegenüber, der zurückgelehnt in einem Stuhl Platz gefunden hatte. Wie ich fand, sah er doch recht zufrieden und glücklich aus.
    "Du hast recht Dives ... ähm, ich meine Tribun!" Schnell korrigierte ich mich, denn ich war schon wieder drauf und dran zurück in den alten Plauderton zu fallen. Doch diesen hatte ich mir nun abzugewöhnen- hier nun also die beste Übung dafür. "In der Tat, lang ist unser letztes Treffen her.
    Nun, was meinen ersten Eindruck betrifft ..."

    Ich legte eine kurze Pause ein und überlegte einen Moment wie ich die ersten Tage hier erlebt hatte. Natürlich war das hier ein vollkommen neues und anderes Leben, als das vor den Mauern des Castra. Es herrschte ein strenger Ton und Befehle musste ohne Infragestellung und sofort ausgeführt werden. Nichts wurde praktisch dem Zufall überlassen und es gab immer eine strenge Richtlinie, die man zu verfolgen hatte. Angefangen beim Dienst, über die Exzerzierübungen bis hin zu normalen alltäglichen Sache wie den Nachtplatz am Morgen ordentlich zu hinterlassen.
    "Es war anfangs natürlich etwas gewöhnungsbedürftig, wenn man erst tun und lassen konnte, was man wollte. Aber damit kann, und werde ich, gerne leben können. Ich fühle mich hier wohl, Tribun. Was den besagten Optio betrifft, Tribun, so möchte ich sagen, bin ich dem Mann noch nicht begegnet. Ich hoffe doch, dass dein Brief Beachtung gefunden hat.", sagte ich abwehrend.
    So richtig wusste ich nämlich noch nicht einmal welcher Einheit ich angehörte- zumindest hatte sie mir niemand genannt. Und den Optio hatte ich auch noch nicht zu Gesicht bekommen. Hoffentlich, nein, vielleicht könnte sich Dives der Aufgabe noch einmal annehmen und herausfinden wohin ich gehörte.

  • Ein Bote aus dem Officium des Präfekten brauchte eine Tabula vorbei.


    STANDESÄNDERUNGEN


    Dem Ansuchen zur Aufstockung der Mannschaften wurde vom Praefectus stattgegeben. Folgende Soldaten dienen ab sofort in der XII. Cohors:



    in nomine Praefectus Urbi
    Galeo Vitruvius Macer

    CORNICULARIUS PRAEFECTI - COHORTES URBANAE

  • Sim-Off:

    Mea culpa.


    Der Tribun nickte, denn auch er hoffte stark, dass man seine Schreiben nicht einfach ignorierte.
    "Hm.", dachte er kurz nach. "Nun, vielleicht mag es auch an der Order des Praefectus liegen, dass vor allem meine Kohorte noch wieder aufgestockt werden muss und soll. Ich nehme doch an, dass der Rekrutierungsoffizier dich ebenfalls der dritten Centuria der zwölften Cohors zugeteilt hat?" Davon war wohl stark auszugehen, sodass dies für Dives eher eine rhetorische Frage blieb. "Zur Not werde ich schon dafür sorgen, dass du meiner Einheit zugeteilt wirst.", fügte er lächelnd abwinkend noch hinzu, bevor er nach einem kurzen Schweigen wieder thematisch zum Aemilius zurückfand. "Dennoch hätte ich einen Brief des Aemilius natürlich schon sehr begrüßt... und eigentlich auch erwartet.", ließ er seinen Verwandten wissen, auch wenn der ja für den Aemilier nichts konnte. Der Iulier seufzte. "Naja. Mal schauen, was der Aemilius dazu zu sagen weiß." Vielleicht gab es ja für dies alles doch noch irgendeine andere gute Erklärung.


    "Zurück zu dir.", obgleich sich nach dieser Erkenntnis den Klienten ihres Cousins Lucius Centho betreffend die Zahl der Fragen des Tribuns doch nicht ganz unerheblich reduziert hatte. "Wir sind miteinander verwandt und du bist mein Cousin. Und deshalb möchte ich, dass du weißt, dass du so ganz grundsätzlich mit Problemen oder Fragen immer zu mir kommen kannst, falls dir derlei auf dem Herzen liegt." Er holte kurz Luft. "Jedoch treten wir uns im Beisein dritter in diesen Castra, auf Patrouille oder in ähnlichen Situationen stets als Soldat und Tribun gegenüber - schon in deinem ganz eigenen Interesse. Denn ich werde bekanntlich nicht annährend so lange hier sein wie du.", erklärte er seinem Cousin. "Ich hoffe, das findet soweit auch deine Zustimmung.", rundete er diesen Punkt ehrlich ab. Denn in der Tat war ihm wenig an innerverwandtschaftlichem Zwist gelegen.
    "Das wäre für den Moment dann erstmal alles." Kurz änderte Dives seine Sitzposition ein wenig. "Es sei denn, du hast bereits jetzt ein Anliegen.", erkundigte er sich indirekt, ob dem so war, und blickte seinem Gegenüber erwartungsvoll in die Augen.

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  • Schweigend lauschte ich den Worten des Tribun. Die Angelegenheit, die Dives und Aemilius angingen, hatten mich recht wenig zu interessieren, von daher schwieg ich. Aber natürlich hatte Dives auch recht- wenn er schon ein Schreiben aufsetzte, dieses auch Beachtung finden sollte. Aber wie gesagt, dies ging mich direkt nichts an, auch wenn es um die Einheit ging, in die ich kommen sollte.
    "In der Tat, ich bin in der zwölften Kohorte. Dort bin ich in der dritten Zenturie eingeteilt.", meinte ich zu Dives, als er sich nach meiner momentanen Truppe erkundigte, auch wenn es für ihn wohl ehr keine Frage, sondern viel mehr eine Feststellung war. Trotzdem wollte ich ihn in seiner Annahme noch einmal bestätigen.


    "Ich danke dir!", sagte ich mit einem Lächeln zu Dives, als er mir unsere Situation als Tiro-Tribun & Familienmitglied erklärte. Und so wie er es sich vorgestellt hatte, nein, wie er es befohlen hat, so soll es auch geschehen. Ich war vollkommen zufrieden damit, dass ich bei Fragen mich an ihn wenden konnte, aber wenn wir außerhalb der vier Wände seines Officums waren, ich ihn als 'Tribun' anzusehen hatte. Ich wollte natürlich nicht von Dives bevorzugt werden, nein. Schon gar nicht vor meiner Einheit. Dies würde letztendlich eh nur zu Zwist und Streit untereinander führen. Ich wollte mich nicht als etwas besseres sehen, sondern lediglich wie jeder andere Tiro auch behandelt werden.
    "Ich bin ganz deiner Meinung, Dives.", meinte ich in freundschaftlichen Ton und weniger eines Soldaten. Immerhin waren wir jetzt untereinander. "Ich bin froh, dass wir beide der selben Auffassung sind. Keinesfalls möchte ich in irgendeiner Weise bevorzugt werden. Das wäre zum einen nicht fair den anderen gegenüber und auch mir persönlich wird damit kein Gefallen getan. Immerhin möchte ich die Ausbildung und alles danach ohne fremde Hilfe erfolgreich meistern. In der Schlacht, naja, viel mehr im Ernstfall stet dann auch kein Dives neben mir und bringt mich durchs Leben. Du verstehst was ich meine?", fragte ich meinen Vorgesetzten, aber ich war sicher, dass er mit mir auf einer Wellenlänge war.
    Schlussendlich war für mich eigentlich alles geklärt. Fragen hatte ich bis dato noch keine oder sie fielen mir gerade nicht ein, was darauf schließen würde, dass es keine wichtigen Fragen waren. So rückte ich den Stuhl nach hinten, erhob mich und nahm Haltung an.


    "Nein, Tribun. Keine Fragen meinerseits!", sprach ich nun wieder laut und im Ton eines Soldaten, doch war ich mir sicher, dass mir trotzdem ungeschickter Weise ein Lächeln über die Lippen gehuscht war. Dies wäre dann wohl auch vorerst das letzte Zusammentreffen der beiden Iulier gewesen ging es mir durch den Kopf. Aber man konnte sich ja auch täuschen.

  • Gut, damit war auch die Pflicht dieses Gespräches wohl vorerst abgeschlossen. Dives nickte.
    "Sehr schön. Dann darfst du wegtreten.", erklärte er seinem Cousin dementsprechend und entließ ihn mit einem freundlich zurückhaltenden "Vale bene." aus dieser kurzen Unterredung. Anschließend galt es einen Augenblick lang durchzuatmen, bevor wohl der Aemilius einmal hierherzitiert werden müsste. Doch eine solche Unterhaltung musste ja nicht zwangsläufig ebenfalls heute noch stattfinden, befand der Tribun, ließ jedoch trotzdem erstmal nach seinem Cornicularius rufen.

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  • | Caius Ursanius Caninianus Urbicus


    Vom Haupttor kommend gelangten der Soldat und seine Begleiterin zunächst nur ins Vorzimmer des Officium Tribuni. Dort nämlich wurden sie aufgehalten vom Cornicularius Ursanius.
    "Das Mündel des Tribuns also, hmhm.", fasste Urbicus die stramme Meldung des Miles wertungsfrei zusammen und nickte. "Der ist leider gerade außerhalb der Castra unterwegs auf Patrouille. Aber du darfst dennoch wegtreten, Miles. Ich kümmere mich darum." Wozu war er sonst der Cornicularius, wenn er nicht in Abwesenheit seines Tribuns dessen Officium schmiss? Mit diesen Worten verließ der Urbaner Titus in soldatischem Gehorsam also den Ort des Geschehens, der Iulia nur mit einem kurzen Augenzwinkern noch Mut machend. Dann war er weg.
    "Du indes, Mündel meines Tribuns, sag, wie heißt du? Und vor allem was hast du so ganz allein hier in den Castra verloren? Ist irgendetwas Schlimmes passiert?", erkundigte sich der Cornicularius distanziert aber doch freundlich bei dem Mädchen, das hier ja immerhin so irgendwie zu seinem Vorgesetzten gehörte. Ein leichtes Lächeln zeichnete sich derweil auf seinem Gesicht ab - sichtlich keine ganz einfache Aufgabe für den blonden Mann, der mit Kindern nun wahrlich keine sonderlich große Erfahrung hatte.




    CORNICULARIUS TRIBUNI - MARCUS IULIUS DIVES

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  • Torquata strahlte den Mann an. "Mein Name ist Iulia Torquata und nein, es ist nichts passiert - mein Vormund hat mir nur angeboten, dass wir zussammen meinen Bruder Servius Iulius Macro, der hier als Tiro dient, besuchen können. Er meinte, ich solle mich an der Porta melden", gab sie Auskunft.
    Dann richtete sie ihre Augen, die die Farbe von frisch polierten Silbermünzen hatten, unschuldig auf den Cornicularius. "Soll ich hier auf ihn warten?"


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  • | Caius Ursanius Caninianus Urbicus


    "Lass nach einem Tiro Servius Iulius Macro schicken; zwölfte Kohorte und vermutlich in der Centuria Ferocis, die ja in letzter Zeit die meisten Frischlinge abbekommen hat. Er hat sich auf direktem Weg hier einzufinden!", ließ der Cornicularius einen anderen Mitarbeiter des Officium Tribuni in soldatischem Befehlston wissen und sogleich machte sich jener auf in Richtung Unterkünfte...
    "Und wir beide, Iulia, wir warten hier, genau. Denn in die Contubernia der Soldaten willst du lieber nicht schauen.", erklärte Urbicus dem Mädchen. "Außerdem bist du hier für den Moment auch weit besser aufgehoben, als da draußen bei den einfachen Soldaten." Irgendwelche Pfiffe irgendwelcher geilen Soldaten, die lange keinen Ausgang in irgendein Lupanar hatten, wollte er dem Mündel des Tribuns nämlich ersparen, obgleich die Situation in diesen Castra Praetoria sicherlich bei weitem nicht vergleichbar war mit jener, die womöglich andernorts in einem Militärlager mit hauptsächlich peregrinem Soldatenstamm herrschte. Hier dienten ja immerhin ausschließlich halbwegs kultivierte Römer. "Dein Bruder wird sicherlich auf schnellstem Weg seine Schritte heirher lenken." - wenn er wusste, was gut für ihn war, fügte der Cornicularius noch gedanklich hinzu und versuchte es noch einmal mit einem freundlichen Lächeln.




    CORNICULARIUS TRIBUNI - MARCUS IULIUS DIVES

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  • Torquata musste bei den Worten des Soldaten unwillkürlich schlucken.
    Sie mochte sich gar nicht vorstellen, wie es in den Lagern aussah...und was sie mit jungen Mädchen wie sie anstellen würden - nicht, dass sie nicht alles für Servius tun würde!
    "Ja, es ist sicherlich das Beste", stimmte sie schließlich zu und schickte ein angespanntes Lächeln hinterher.
    Wie würde das Wiedersehen mit Servius wohl werden? Würde er sie überhaupt erkennen? Hatte er sich verändert? Sicherlich hatte ihn das ganze Unglückt mit ihren Eltern gereift und geprägt...aber würden sie sich nun nach langer Trennung als Fremde gegenüberstehen?
    Das würde Torquata das Herz brechen...
    Hoffnungsvoll und doch ängstlich wartete sie auf das Errscheinen ihres langvermissten Bruders.


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  • Und sie wartete...
    Und wartete...
    Und wartete...
    Und zählte im Geiste im Takt mit der Wasseruhr, die mit ihrem eintönigen Tröpfeln das einzige Geräusch im Zimmer verursachte, bis tausend...
    ...dreihunderteinundachzig...
    ...sechshundertzwölf...
    ...achthundertzweiunddreißig...


    ...Und dann tat sie das Gleiche noch einmal auf Griechisch...
    Und sie wartete.


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    2 Mal editiert, zuletzt von Iulia Torquata ()

  • Wie befohlen fand ich mich also im Officium des Dives ein. Etwas aufgeregt, da ich nicht den Grund kannte, weshalb ich hier erscheinen sollte, klopfte ich an die Tür und trat ein. Trotzdem hoffte ich, dass die Bedenken meiner Kameraden unbegründet waren, was den Ausgang in die Stadt morgen betraf.


    "Tiro Servius Iulius Macro meldet sich wie befohlen, Tribun!", sagte ich laut und deutlich, in strammer Haltung- wie es eben üblich war. Mein Blick haftete, wie auch schon das letzte mal, erneut wieder über Dives' Kopf an der Wand. Doch dieses mal war etwas anders!
    Aus meinen Augenwinkeln nahm ich eine Bewegung war und mit einem kurzen verstohlenen Blick stellte ich fest, dass wir dieses mal nicht allein waren. Hier im Officium war noch eine weitere Person anwesend- ein Mädchen.
    Doch schnell richtete ich wieder meine Augen geradeaus, schließlich wollte ich auf keinen Fall den Tribun verärgern und schon gar wollte ich vor einer fremden Person den Tadel des Vorgesetzten über mich ergehen lassen.

  • | Caius Ursanius Caninianus Urbicus


    Da hatte sich der junge Soldat wohl im Eifer des Gefechts etwas verguckt.
    "Der Tribun ist nicht da, sondern auf Patrouille.", ließ der Cornicularius den Tiro emotionslos wissen. "Aber sein Mündel ist hier aufgeschlagen", deutete Urbicus auf das Mädchen. "und meint, dass es der Wunsch des Tribuns war, dass sie ihren Bruder hier besuchen könnte und dürfte." Es folgte die Frage der Fragen: "Ist das deine Schwester Iulia..." Wie hieß sie gleich? "Toxotia?", wollte der Unteroffizier weiterhin völlig trocken wissen.


    "Wenn das deine Schwester ist, dann lass ich euch jetzt hier im Officium allein.", ließ der Cornicularius unausgesprochen, was andernfalls passieren würde. "Ihr habt ungefähr eine halbe Hora Zeit, bis der Tribun wieder da sein sollte und sein Officium wieder für sich haben wollen wird." Nach diesen Worten, sofern der Tiro die Verwandtschaft bestätigte, würde der Cornicularius sich zurückziehen (er hatte schließlich auch noch genug anderes zu tun, als sich um irgendwelche Kinder zu kümmern) und die beiden Iulier allein im tribunischen Officium zurücklassen - stets im Vorzimmer darauf achtend, dass der junge Soldat seine vermeintliche Schwester nicht aus dem Officium schleppte.




    CORNICULARIUS TRIBUNI - MARCUS IULIUS DIVES

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  • Und da wollte ich mir Ärger vor der Unbekannten ersparen und dann so etwas. Da bin ich wohl in ein riesiges Fettnäpfchen getreten. Jetzt, nach genauerem und erschrockenem Hinsehen war es tatsächlich nicht der Tribun, der im Officium war, sondern der Cornicularius. Peinlich! Zeitgleich merkte ich, wie ich wohl im Gesicht rot anzulaufen begann. Doch zurück zum Gesprochenen.


    Stimmte es, was der Mann da sagte? War meine Schwester wirklich hier? Schnell wendete ich den Blick wieder auf das Mädchen. Langsam ging ich ein paar Schritte näher auf sie zu und musterte sie von oben bis unten- und das zwei mal. Mein Blick blieb auf ihrem Gesicht hängen. Diese Augen. Ja, diese Augen waren wohl im ganzen Imperium einzigartig.
    "Torquata! ...", sagte ich leise. Mir fehlten die Worte, so war ich von diesem Augenblick überrascht. Ich hatte ja mit vielem gerechnet, aber mit meiner Schwester- niemals! Umso größer überkam mich nun die Freude. Ein breites Lächeln umspielte meine Lippen.
    "Ja, das ist meine Schwester Iulia Torquata.", meinte ich über die Schulter an den Offizier gewand.
    Wie lang war es schon her, seit ich sie das letzte mal gesehen hatte? Ich dachte nach und versuchte mich daran zu erinnern. Es muss wohl in Misenum gewesen sein, was nun schon einige Zeit her ist.
    Ich breitete begrüßend meine Arme aus: "Schwesterchen!".

  • Stumm hatte Torquata beobachtet, wie Servius plötzlich das Zimmer betrat.
    Es gab keine Worte, die ihre Gefühle in dem Augenblick beschreiben konnten:
    Freude natürlich, aber auch Erleichterung und...Enttäuschung, dass er sie nicht gleich erkannt hatte - so sehr konnte sie sich doch nicht verändert haben, oder?
    aber Letzteres wurde schnell vom Ersteren überrollt und als er "Schwesterchen" sagte, konnte Torquata nicht mehr an sich halten und umarmte ihren lange vermissten Bruder stürmisch. Ungeachtet der Anwesenheit des Cornicularius brach sie in Tränen aus.
    "Ach Servius! Ich bin so froh, dass ich dich endlich gefunden habe!", rief sie und blickte in seine geliebten grünen Augen, die auf der ganzen Welt einzigartig waren.
    "Ich dachte schon, dass ich dich nie wieder sehen würde - nach all den schrecklichen Dingen, die unsere Familie erdulden musste."
    Nun betrachtete sie ihn intensiv: Er war erwachsen geworden - das Gesicht markanter, die Schultern breiter und überhaupt überragte er sie jetzt um mindestens einen Kopf.
    "Du siehst gut aus!", bemerkte sie und küsste ihn auf die Wange.
    Unwillkürlich wandte sie sich dann an den Cornicularius und schenkte ihm das schönste Lächeln des menschlichen Daseins: Nämlich ein solches, das ein Mensch nur im glücklichsten Augenblick seines Lebens ausstrahlte. Ihr Gesicht leuchtete förmlich und machte es in seiner Engelhaftigkeit noch schöner.
    Sie schien gar nicht zu merken, wie emotionslos der Cornicularius die Geschwister zusammengeführt hatte. Andererseits: Er kannte ja auch nicht die ganze Gesichte!
    "Vielen Dank, edler Cornicularius", zwitscherte Torquata und hätte diesen beinahe auch noch umarmt. Sie konnte sich im letzten Augenblick gerade noch davon abhalten.
    Schließlich richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihren Bruder. Es gab so viele neue Dinge zu berichten!


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    2 Mal editiert, zuletzt von Iulia Torquata ()

  • Ich hatte noch nicht einmal die Arme richtig ausgebreitet, als mir meine Schwester auch schon um den Hals fiel. Ich schloss sie fest in meine Arme und wünschte jetzt sie nie mehr gehen lassen zu müssen. Aber in diesem Punkt gab es natürlich kein Vorbei. Schließlich war ich nun ein Legionär und was meine freie Zeit anbelangte- die musste ich freilich in der Castra verbringen.
    Langsam lösten wir uns aus der Umarmung und meine Schwester schaute mir eindringlich eindringlich in die Augen. Verstohlen rannen ihr die Tränen über ihre sanften Wangen. Vorsichtig wischte ich die großen Kullertränen aus ihrem Gesicht. Bei ihren Worten durchstieß mich eine alte Zufriedenheit und auch zugleich Sicherheit. Auch wenn sie nur ein Mädchen sein mochte, hatte ich stets in ihrer Nähe das Gefühl einer gewissen Sicherheit. Das mag sich vielleicht etwas komisch anhören- vor allem wenn das von einem Legionär des Imperiums kommt -aber ich konnte es mir auch nicht so recht erklären. Im Moment fühlte ich nur Glück und Freude, die meinen ganzen Körper durchströmte.
    "pssst ...", meinte ich leise und beruhigend zu meinem Schwesterchen. "Jetzt ist ja alles gut. Mir geht es gut und dir auch, was mir sehr wichtig ist."
    Als sie die Geschehnisse um unsere Familie ansprach musste ich unweigerlich schlucken. Schnell schossen mir wieder die alten Bilder, die ich schon verdrängt geglaubt hatte, in den Kopf. Mutter, Vater ...
    Nein! Jetzt war kein geeigneter Augenblick in der Vergangenheit Trübsal zu blasen, immerhin stand Torquata hier vor mir.
    "Danke!", sagte ich auf ihr Kompliment hin, ich sehe gut aus. "Du wirst aber auch von Tag zu Tag schöner, Schwesterchen.", sagte ich Augenzwinkernd. Dann legte ich meinen Rücken etwas zurück und schaute sie noch einmal eindringlichst von oben bis unten an. "Gewachsen bist du wohl ein Stück, seitdem wir uns das letzte mal begegnet sind, wie?"
    Zwar war sie noch lang nicht so groß wie ich, aber auch Torquata war nun schon in die Höhe gewachsen.


    "Und sag'- wie geht es dir? Wie hast du mich gefunden?"
    Soviele Fragen hatte ich an sie, da war ich mir sicher, dass die gegebene Zeit, bis Dives wieder sein Officium für sich in Beschlag nehmen würde, sicher nicht ausreichen würde. Freudestrahlend lächelte ich meine Schwester Torquata an. Dann hatte sie es wohl auch unbeschadet nach Rom geschafft.

  • Torquata errötete leicht bei dem Kompliment, das ihr Bruder ihr machte.
    "Ach, erst dachte ich, du seist tot oder die Räuber hätten dich verschleppt", berichtete sie schaudernd. "Also tauchte ich bei den verwandten von Mutter unter. Nach einigen Wochen kam ich dann zu Tante Fundania Agrippina, die mich vorbehaltslos bei sich aufnahm - du weißt ja: Sie besitzt ein Stadthaus in Misenum und bald fand auch Selenus zu uns." Vorsichtshalber - denn für Servius war es ja doch ein ganzes Stück her, seit er den Paedagogus zum letzten Mal gesehen hatte - ergänzte sie: "Du erinnerst dich doch an ihn, oder? Er hat uns beide in Griechisch, Philosophie und Literatur unterrichtet - und du hast ihn zur Verzweiflung gebracht, weil du immer lieber mit deinem Holzgladius draußen herum gerannt bist." Bei der lebhaften Erinnerung musste Torquata lachen.
    "Nun ja, jedenfalls konnte ich den Unterricht angemessen fortsetzen." An dieser Stelle sah sie Servius wieder in die Augen. "Aber ich hatte immer das Gefühl gehabt, dass du nicht tot sein konntest - also habe ich angefangen, Erkundungen über deinen Verbleib einzuziehen. Dabei wand ich mich vor allem an die vorbeiziehenden Truppen des Kaisers, weil ich davon ausging, dass du wahrscheinlich eine militärische Laufbahn einschlagen würdest, falls du überlebt hattest. Und nach vielen Monaten erfuhr ich schließlich durch Zufall, dass ein gewisser Servius Iulius Macro als Tiro in die Cohortes Urbanae zu Rom eingetreten sei. Natürlich habe ich daraufhin sofort alles in die Wege geleitet, um dich endlich zu finden. dank Selenus' und Tante Agrippinas Unterstützung gelang es mir, Kontakt zu den hiesigen Verwandten aufzunehmen - wobei ich mit Iulius Dives wirklich Glück habe."
    Was man von seiner Frau leider nicht behaupten kann. So wie wir uns schon bei der allerersten Begegnung verkracht haben, ist es vielleicht sogar ganz gut, wenn ich die Casa Iulia ohnehin bald wieder verlassen werde. Bei den Göttern! Sie musste Servius unbedingt von dem Testament ihres Vaters berichten und alles, was ihre Zukunft betraf!
    Nur wusste sie nicht, wie sie beginnen sollte und noch viel weniger, wie Servius darauf reagieren würde. Würde er entsetzt sein, weil sie quasi durch die Captio der Familie entrissen werden würde? Denn damit würde er de iure seine Schwester verlieren - und damit das, was von seiner Familie noch übrig geblieben war.
    Auch ihr selbst tat es unheimlich weh zu wissen, dass sie Servius würde aufgeben müssen.
    Aber andererseits konnte sie ihm als Vestalin viel mehr helfen. Nicht nur bezüglich seiner Laufbahn, sondern auch bezüglich der richtigen persönlichen Kontakte, die sein Fortkommen sichern könnten.
    Hin- und hergerissen zwischen Selbstsucht und Pflichtgefühl focht sie einen inneren Kampf aus. Aber vielleicht konnte ihr ja Selenus helfen, wenn er endlich in Rom angekommen war?
    "Wie ist es dir ergangen?", fragte Torquata besorgt und schob ihre Bedenken für den Moment beiseite.


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    4 Mal editiert, zuletzt von Iulia Torquata ()

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