[Officium Tribuni] Marcus Iulius Dives

  • Sim-Off:

    Ich entschuldige mich erstmal dafür, dass das Ausspielen der Ermittlungen etwas länger gedauert hat. Wenn's kein Problem darstellt, fände ich es gut, wenn wir das Gespräch hier noch zu einem Ende bringen könnten.


    Zitat

    Original von Marcus Iulius Dives
    Der Iulier, dem es an dieser Stelle in der Tat nicht auffiel, sollte er gerade von seinem Optio bebettelt werden, hörte sich stattdessen schlicht und einfach an, was dieser Iunier zu sagen hatte. Die Spur, so stellte sich nun also heraus, war nicht mehr und nicht weniger als eine Tabula - ernüchternd in gewisser Weise.
    "Und gibt es Anhaltspunkt darüber, was in der Tabula geschrieben steht? Ist es ein privater oder geschäftlicher Brief oder eher eine dienstliche, geschäftliche Anweisung oder auch eine offene Rechnung, die ein Schuldner gestohlen hat, damit er seine Schulden verliert?", erkundigte sich Dives. Inwiefern der Diebstahl in einem solchen Fall mit dem Mord und Selbstmord zu tun hätte, stünde dann natürlich auf einem anderen Papyrus. "Seht, selbstredend sollt ihr weiter ermitteln, solange sich entsprechende Spuren hierzu finden lassen." Das war wohl schlicht die richtigere Entscheidung in diesem Dilemma und hatte mit den Praetorianern und/oder anderen Urbaner-Tribuni nicht viel zu tun. Welcher für die Sicherheit des Augustus verantwortliche Praetorianer interessierte sich schon für einen solchen in dieser Hinsicht doch wohl eher unbedeutenden Mordfall? Und welcher Urbaner-Tribun mischte sich schon in die Entscheidungen eines seiner Kollegen ein? "Doch möchte ich selbstverständlich auch, dass Ermittlungen in meiner Dienstzeit als Tribunus dann auch uneingeschränkt und offen in alle Richtungen laufen. Dahingehend will ich mir später nämlich nichts nachsagen lassen.", erklärte er ernst und bezog sich damit natürlich sowohl auf die Wachstafel und ihre möglichen Inhalte als auch die Graffitis und ihre Darstellung der Dinge.
    "Und du hast den Dieb also ausfindig gemacht, Tiro Germanicus?", hakte der Iulier abschließend nach und hoffte nun wohl darauf, diesbezüglich noch um die eine oder andere Information reicher zu werden. Wer war dieser Täter?


    "Nein", gab Avianus kurzerhand knapp zu. Es handelte sich um eine Tabula. Mehr wussten sie tatsächlich nicht. Er konnte seinen Tribunus schlecht anlügen. Es war bisher lediglich sein Bauchgefühl, das ihn weiter nachforschen lassen wollte, was Torquata mit der ganzen Sache zu tun hatte, und natürlich die Tatsache, dass er ein persönliches Interesse daran hatte, nachzuforschen, was hinter den Gerüchten steckte. Und da war die Tabula der einzige Anhaltspunkt, der sich ihm zur Zeit noch bot.
    "Wir wissen lediglich, dass dieser Dieb mit der Tabula zu einem gewissen Serapio geflohen ist, in den alten Serapistempel in Trans Tiberim. Aber ich bin mir sicher, wir können diesen Serapio finden, und mit ihm den Dieb." Sicher war vielleicht auch übertrieben. Nur ließ sich von vielleicht, möglicherweise und mit etwas Glück kein Mensch überzeugen, zumal sein Tribunus offensichtlich keiner von der Sorte war, die sich einfach mal so von irgendetwas überzeugen ließ, sondern sich lieber selbst ein Bild von der Situation machte und sich eine eigene Meinung dazu bildete. Eigentlich eine gute Eigenschaft.
    "Ich verstehe deine Bedenken, Tribunus. Selbstverständlich können wir auch diesen Graffitis nachgehen." Ein kurzer Blick ging noch zum Tiro hinüber, der vielleicht auch noch etwas zu sagen hatte, denn der Tribunus hatte ihn zuvor schließlich direkt zu den Ermittlungen angesprochen.

  • Sim-Off:

    Nein, für mich stellt es eigentlich kein Problem dar. ^^


    Serapio. Bei der Nennung dieses Namens musste Dives selbstredend unweigerlich an den kurzen, nicht einmal wirklich zur Flamme entfachten, vergangenen Funken Glück denken, der ihm mit Decimus Serapio einstmals vergönnt gewesen war. Doch in Gegenwart der beiden Soldaten gehörten derartige Gedanken natürlich schleunigst unterdrückt!
    "Herrje! Ich wette, Serapiones gibt es in einem Serapistempel gewiss wie Sand am Meer, nicht wahr?", kommentierte er hernach den Namen nur missmutig mit einer rhetorischen Frage. Welche Anhaltspunkte also blieben den Urbanern hier? "Zusammenfassend haben wir also eine ominöse Tabula, deren originalen Inhalt wir aufgrund eines Diebstahls kaum mehr festzustellen in der Lage sein werden." Denn selbst wenn man dieses Ding noch fand, konnte schließlich niemand mit wirklich objektiv allerletzter Sichtheit sagen, dass der Inhalt der Wachstafel nicht in der Zwischenzeit verändert worden war. - Weshalb sonst stahl man ein Beweisstück, wenn nicht zu dem Zweck es entweder zu manipulieren oder aber es den Ermittlungen gleich gänzlich vorzuenthalten?! "Dazu kommen Bekenner-Graffitis, die uns entweder die wahren Täter im Hintergrund verraten - ob nun tatsächlich auch _durch_ die Täter oder nur vermeintlich durch die Täter." Denn ohne Untersuchung musste man für alle Eventualitäten offen sein. "Oder aber sie sollen vom wahren Täter im Hintergrund ablenken. Oder jedoch sie sind nur ein falsches Geständnis mit dem Ziel, das Zusammengehörigkeitsgefühl der Graffiti-Auftraggeber zu erhöhen." Trittbrettfahrer eben. Ohne Ermittlungen gab es hier all diese vier Optionen...
    "Und ferner haben wir da diesen Tabula-Dieb als damit wohl bisher einzige _echte_ Spur. Was wissen wir über ihn?", sprach der Tribun bei diesem Thema nun abermals den Tiro Germanicus direkt an. Hoffentlich kam hierbei nun ein wenig mehr heraus als bei den anderen beiden Punkten. Andernfalls nämlich standen die Stadtkohorten in diesem Fall wohl tatsächlich vorerst mit 'nichts' in den Händen da.




    DECURIO - OSTIA
    TUTOR - IULIA TORQUATA
    VICARIUS PRINCIPIS FACTIONIS - FACTIO VENETA

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    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Antias wusste immer weniger, was er von alldem halten sollte. Hatte er sich anfangs gefragt, warum der Tribunus die Angelegenheit nicht sofort mit Nachdruck zu verfolgen gewillt war, so dämmerte ihm jetzt allmählich, dass Dives die Dinge nicht aus der Warte eines gewöhnlichen dem Jagdinstinkt verfallenen Rekruten betrachten durfte. Gewiss stand der Tribun dem Fall – speziell dessen Auslegung in der Öffentlichkeit – nicht so unberührt gegenüber wie er vorgab. Aber um Kapazitäten für eine Ermittlung freizusetzen, brauchte er stichhaltige Argumente. Fakten idealerweise oder zumindest konkretere und belastbarere Hinweise als sie ihm momentan präsentieren konnten.


    Froh, sich zu nicht äußern zu müssen, versagte sich Antias weitere Gedankenspiele und verfiel wieder in den Wachschlaf. Dass Dives schließlich doch das Wort an ihn richtete, traf ihn völlig unerwartet. „Nun, Tribunus Iulius Dives ..“ antwortete er mit leicht rissiger Stimme. „Vom Dieb selbst haben wir nur eine einigermaßen detaillierte Beschreibung, wir wissen also wie er aussieht und wohin er zuerst geflüchtet ist. Von diesem Serapio, bei dem der Dieb zunächst untergekrochen ist, wissen wir schon einiges mehr. Wir wissen erstens, dass sein plötzliches Verschwinden aus dem Tempel keineswegs üblich ist und auch bei seinen Glaubensbrüdern ein gewisses Misstrauen hervorgerufen hat. Zweitens ist uns bekannt, dass er im Pegasustheater verkehrt und mit einem der dort tätigen Schauspieler eng befreundet ist. Drittens wissen wir noch, dass er von einem Soldaten namens Licinus besucht worden ist, mit dem er sich zunächst gestritten dann unterhalten hat.“
    Aus den zugegebenermaßen nicht besonders üppigen Informationen Schlüsse zu ziehen, überließ Antias gerne dem Tribunus. Das stand einem Tiro ohnehin nicht an.

  • Avianus schwieg zu der Zusammenfassung des Tribunus vorerst. Dem war nichts mehr hinzuzufügen. Und immer mehr wurde er sich ihrer eher hoffnungslosen Lage bewusst, wenn es darum ging diese Messerstecherei aufzuklären. Er ertappte sich selbst dabei, wie er mit dem Gedanken spielte, die ganze Sache einfach als die Sorte Verbrechen abzutun, die sich in der Urbs täglich an allen möglichen Ecken abspielten. Es wurde in Roma doch ständig wer abgestochen. Im Grunde wunderte es doch keinen Menschen, dass es dieses Mal einen tratschenden syrischen Händler und einen anderen armen Kerl erwischt hatte, den ohnehin niemand kannte.
    Glücklicherweise wurde er auch nicht weiter befragt, sondern der Tiro. Wobei ihm der Germanicus doch etwas leid tat, noch immer in der Grundausbildung festhängend, hatte er ihn mitgezerrt, nur um im Officium nach und nach zu einem besseren Möbelstück zu werden, und zum Schluss dieselbe Art unangenehmer Fragen zu beantworten, die man zuvor ihm gestellt hatte. Wobei… die Fragen waren gar nicht das Problem, vielmehr die Antworten, von denen sie keine auf Lager hatten, die nicht entweder viel zu kurz oder viel zu vage ausfielen.
    "Sollten wir weiter der Spur dieser Tabula folgen, hatten wir vor, uns als nächstes bei diesem Theater umzusehen", bemerkte er zum Abschluss das eigentlich offensichtliche.

  • "Ach, immer diese bloßen Cognomina!", zeigte sich der divitische Tribun unzufrieden weniger mit den Leistungen seiner Soldaten als vielmehr mit der Gesamtsituation. Familiennamen, Gentilnomina, die würden für anständige Ermittlungen helfen! Denn ein Aufidius wäre ganz gewiss leichter aufzuspüren und anschließend zu befragen als irgendein Licinus, der von den Gentes Atia bis Oppia praktisch jeder Sippe angehören konnte!


    "Das ist eine gute Idee.", bescheinigte der Iulier den beiden Soldaten anschließend. "Wenn dieser Serapio so eng mit einem der Schauspieler dieses Theaters befreundet ist, dann kann uns genau dieser Schauspieler sicherlich ein paar nützliche Hinweise über diesen Serapio liefern! Und mit dem Serapio kommen wir dann auch an diesen Dieb!" Das brachte ihnen zwar nicht unbedingt die gewünschte Tabula und selbst wenn, wäre sie als Beweismittel - da unter Umständen längst manipuliert - kaum noch sonderlich belastbar. Doch immerhin war es eine Spur, der nachzugehen an dieser Stelle doch sinnig erschien. (Noch konnte Dives zudem auch nicht ahnen, dass er selbst bald eine ganz eigene Einladung in erwähntes Theater erhalten sollte.)
    "Gibt es sonst noch etwas?" Diesen oder einen anderen Fall betreffend? Oder hatte einer der beiden Urbaniciani noch ein anderes Anliegen der einen oder anderen Art? Der Tribun blickte erwartungsvoll vom Optio zum Tiro und wieder zurück zum Optio.




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  • Ja, Serapio und Licinus... nicht unbedingt Namen, mit welchen man sich mal eben durch die Stadt fragen konnte, um die entsprechende Person zu finden. Die alten Priester hatten sich nur leider nicht als besonders hilfreich erwiesen.
    "Genau daran hatte ich gedacht", stimmte Avianus dann dem Tribunus zu. Wenn dieser Serapio tatsächlich so oft in diesem Theater verkehrte, wie der Musiker laut Erklärung seines Miles gesagt hatte, ließ sich dort sicherlich etwas herausfinden. Und noch hatte er Hoffnung, dass von nun an alles nach Plan verlaufen würde. Und würde sich die Spur, die die Tabula hinterließ, im Sand verlaufen, sei es weil sie den Dieb schlichtweg nicht fanden oder weil die Tabula nicht (oder auch nicht mehr) den Text enthielt, den sie suchten - wenn sie das denn jemals hatte -, so hatte er es zumindest versucht und könnte sich guten Gewissens anderen Möglichkeiten widmen, einen Verantwortlichen zu finden.
    "Das wäre es vorerst, Tribunus", antwortete er dann und wartete darauf, dass er und sein Begleiter wieder entlassen wurden.

  • "Gut." Der Iulier nickte. "Dann dürft ihr nun wegtreten.. und wiederkommen, sobald ihr demnächst hoffentlich ein paar belastbarere Informationen in dieser Sache habt finden können.", versuchte er sodann klarzumachen, dass er hier durchaus über die Entwicklungen auf dem Laufenden gehalten werden wollte. Niemand konnte schließlich auch ahnen, dass sich die Ermittlungen am Ende über seine Zeit als Tribun hinaus hinziehen würden. Aber vielleicht informierte man ihn mit etwas Glück ja trotzdem. Als Quaestor hatte er schließlich nicht vor, zur Classis oder irgendwo in eine Provinz zu gehen. Stattdessen wollte er als Quaestor auch weiterhin in Roma in der Casa Iulia wohnhaft bleiben. Und die sollte brieflich wie persönlich wohl nicht sonderlich schwer auf dem Esquilin auszumachen sein. "Abite."




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