Hortus | Der Termin mit Helvetius Varus

  • Der Garten war ein wundervoller Ort, das hatte Lucia schon im Winter festgestellt. Jetzt im Sommer war er noch schöner. Ihr Lieblingsplatz war eine Bank, die im Schatten des Peristyls aber nicht mehr unter dessen Säulen stand. Direkt neben der Bank befand sich ein großer Blumentopf mit einem zu einem Bäumchen geschnittenen Lorbeerschneeball. Leider war er schon größtenteils abgeblüht und die sonst so buschigen, weißen Blütenstände trugen nur noch am Rand einen weißen Kranz. Die junge Patricia stand an dem Bäumchen, strich gedankenverloren über die zarten Blätter der kleinen Blüten und seufzte.


    In diesem Moment betrat Arsinoe mit dem Besuch den Hortus und kündigte an: „Helvetius Varus und sein Steinmetzmeister Tuscenius Carpinatianus, Domina.“ Lucia sah von dem Schneeball auf und zauberte sofort ein Lächeln auf ihr eben noch so melancholisches Gesicht. Wenn sie verwundert war, nicht nur Helvetius zu sehen, dann ließ sie es sich nicht im Mindesten anmerken. „Ah, wunderbar. Salvete, die Herren. Es freut mich, dass du es einrichten konntest.“ Ihre letzten Worte richtete sie an Helvetius, der immerhin der Geschäftseigentümer und somit erstmal wichtiger als der Steinmetz war.

  • Varus folgte dem "Wegweiser" mit seinem Steinmetz im Schlepptau in den Garten des Anwesens. Natürlich konnte er nicht anders und war einen ganzen Moment abgelenkt von den ganzen Pflanzungen. Es fehlte zwar Weinstöcke um es komplett zu machen aber trotzdem gefiel ihm dieser Garten sehr sehr gut.


    Tuscenius grüßte die Tiberia auch, hielt sich allerdings erst einmal im Hintergrund. Er war zwar beileibe kein Sklave doch fühlte er sich in solcher Umgebung und Gesellschaft immer recht unsicher. Sein Fachgebiet waren Steine und ihre Bearbeitung. Nicht die höheren Stände und Menschen allgemein.


    Varus dagegen grüßte die Tiberia dagegen freundlich und offen lächelnd.
    "Salve Tiberia Lucia, ich danke dir für die Einladung und hoffe ich kann deine Wünsche erfüllen."

  • „Dessen bin ich mir gewiss“, versicherte Lucia ihrem Gegenüber. „Aber lass uns eben Platz nehmen, ich möchte mit dir ein paar Rahmenbedingungen besprechen.“ Sie wies mit einer eleganten Geste auf eine kleine Sitzgruppe unter einem Sonnendach. Unter dem weisen Stoff des Sonnenschutzes war ein kleiner Tisch mit vier Stühlen arrangiert. Eine Sklavin stellt eben ein drittes Glas auf den Tisch, auf dem sich schon zwei Gläser und zwei Karaffen, eine mit Weißwein und eine mit Wasser, standen. „Eine kleine Erfrischung wird uns allen bei diesem Wetter guttun.“ Das mochte leicht übertrieben sein, es war zwar warm, aber noch nicht wirklich heiß, wenn man sich nicht in der direkten Sonne befand. Die junge Sklavin schenke ebenschon Lucia ein Glas mit ihrer bevorzugten Mischung ein. Die junge Patricia setzte sich, ordnete die Falten ihres Rockes und lud die beiden Männer mit einer Geste ein, es ich gleichzutun. „Wie mögt ihr euren Wein?“, fragte sie, als ob sie diejenige wäre, die einschenkte.

  • Varus mit seinem Steinmetzmeister im Schlepp nahm Platz. Er legte die mitgebrachten Utensilien ab und wandte seine ganze Aufmerksamkeit auf die Tiberia.


    "Sehr gerne ist wirklich ein sehr schöner aber auch ein sehr warmer Tag!"


    "Nun als Winzer bevorzuge ich eine etwas stärkere Mischung mein Meister dagegen ist ein großer Weinfreund und bevorzugt eine sehr stark Wasserlastige Mischung. Wenn er könnte würde er wohl nur Posca trinken."


    Die Worte waren keineswegs gehässig oder herablassend ausgesprochen und der Steinmetz unterstützte das gesagt mit einem leichten Kopfnicken. Posca war seiner Meinung nach einfach das beste Getränk für jemanden der den ganzen Tag hart arbeitete und nicht nur den Stylus oder den Mund schwang.

  • „Ich kann in der Küche nachfragen lassen, vielleicht haben wir ja sogar etwas Posca hier.“, bot Lucia freundlich an, während die Sklavin schon eilfertig die gewünschten Mischungen anfertigte. Ob sie tatsächlich welchen hatten – keine Ahnung. Lucia hatte zwar ein Auge auf den Haushalt, wusste aber nicht um jedes eingelagerte Gut. Sie konnte es sich zwar nicht wirklich vorstellen, aber vielleicht kochte Stratonice damit ja… Dann wäre so ein günstiges Getränk doch auch in einem Patrizierhaushalt denkbar, oder?
    So oder so: Nachfragen und Höflichkeit gehörten zu den Dingen, die nur ein wenig Aufwand machten und für andere viel bedeuten konnten. Lucia bediente sich ihrer deshalb sehr gerne. Gerade wenn man etwas von Leuten wollte, machte es die ganze Sache doch um einiges einfacher, wenn einem die Leute gewogen waren.


    „Ein Winzer? Du besitzt also nicht nur ein renommiertes Geschäft?“, fragte Lucia anschließend neugierig nach. Ein wenig eitles Geplauder vor den Geschäften hatte ja noch keinem geschadet. „Wo baust du denn Wein an, eine Gegend die ich kennen sollte?“ Lucia war alles andere als eine Weinkennerin. Für sie war Wein meist die Grundlage für die unterschiedlichsten Mischungen. Mal mit etwas Minze, dann mit Beeren. Die Köchin schien direkt Spaß daran zu haben für Lucia neue, interessante Getränke zu zaubern. So schlichter, nur mit Wasser verdünnter Wein, kam nur bei offiziellen Anlässen und eben solchen Treffen wie diesen hier über Lucias Lippen.

  • "Danke, sehr freundlich Domina", gab der Steinmetz seine ersten richtigen Worte von sich.


    Varus lächelte freundlich zurück und antwortete nicht ganz ohne Stolz:
    "Ich habe tatsächlich mehrere Betriebe. Die Winzerei habe ich allerdings von klein auf von meinem Vater gelernt und betreibe sie nun mehr oder weniger nebenbei. Der Stammsitz der Gens Helvetia ist ein Weingut welches ich inzwischen als mein Eigentum ansehen kann. Es liegt in den Albaner Bergen und dort wächst dementsprechend auch mein Wein. Wenn du mir erlaubst werde ich dir gerne mal eine Probe zukommen zu lassen."

  • Die Gläser wurden von der unauffälligen Sklavin auf dem Tisch platziert. Für Helvetius eine starke Mischung, für Lucia eine eher Schwache und für den Steinmetz die Dünnste. Sie hörte zwar das Angebot ihrer Domina, wartete jedoch bis Lucia die Sklavin tatsächlich mit einem Wink in die Küche schickte, um nach dem Posca zu fragen. Sie neigte bestätigend den Kopf und verließ leise huschend den Hortus.


    „Es wäre mir eine Freude!“, strahlte Lucia Varus an. „Ich bin mir sicher, auch mein Bruder würde gerne mal einen Wein kosten, dessen Winzer wir persönlich kennen!“ Ob er diesen allerdings zusammen mit Lucia kosten wollen würde, das stand auf einem ganz anderen Blatt. Womit Lucias Gedanken wieder bei dem Geschäftlichen wären. Aber warum auch nicht, jeder hatte etwas zu trinken, wenn auch noch nicht alle das Wunschgetränk. Eine so nette Überleitung musste sie einfach nutzen: „Wir könnten ihn bei der Einweihung des Altars servieren lassen.“, überlegte sie laut. „Und damit wären wir auch schon wieder bei den Rahmenbedingungen… ich weiß leider nicht, ob es möglich ist, aber dafür hab ich ja zwei fachkundige Herren mit mir am Tisch sitzen.“ Sie machte eine kleine Pause, ehe sie verkündete: „Ich würde meinen Bruder gerne mit einem neuen Altar überraschen!“

  • Varus nickte bestätigend:
    "Dann ist das abgemacht und ich werde euch beiden eine ordentliche Probe meines besten Weines zukommen lassen.
    Ihn bei der Einweihung des Altars das erste mal zu reichen wäre natürlich eine gute Gelegenheit."


    Auch Varus nahm die Überleitung zum geschäftlichen klaglos hin. Schließlich ging es hier ja primär um ein Geschäft. Auch Tuscenius hörte nun aufmerksamer zu als es offenbar gleich um seine zukünftige Beschäftigung ginge.


    "Ein Alter ist immer ein schönes Geschenk erfreut es doch den beschenkten und ehrt gleichsam die Götter oder die Vorfahren. Von daher ist das natürlich überhaupt ein Problem. Ich habe in meinem Geschäft drei verschiedene... Grundmodelle von Altären die nahezu immer und sofort lieferbar sind. Ich denke aber mal das du besondere Wünsche bezüglich Aussehen und Material hast?"

  • Lucia war sich nicht ganz sicher, ob sie richtig gehört hatte, denn aus dem Zusammenhang müsste es kein Problem sein, den Altar anzufertigen und dann erst fest einzurichten. Aber sicher war sie sich nicht, ob sie es richtig verstanden hatte, also fragte sie lieber noch einmal nach:
    „Das heißt also, es wäre möglich den Altar bei euch anfertigen zu lassen und ihn zu einer Zeit zu liefern, wo Lepidus nicht da ist? Ich hätte gedacht, dass man da vor Ort arbeiten müsste…“, Lucia klang fasziniert. „Aber den Raum ansehen in dem der Altar stehen soll, werden wir schon, oder? Ich hätte nämlich gerne, dass der Altar zwar angemessen prachtvoll ist, sich von der Art aber auch in den Raum einfügt und nicht völlig fehl am Platz wirkt. Was Ähnliches hab ich nämlich bei einer Freundin gesehen: Wunderschöne Sitzmöbel, mit bunt bestickten Sitzkissen, in einem Hortus wie hier wären sie wirklich zauberhaft gewesen! Aber in dem Raum haben sie ja noch nicht mal zu den Wandgemälden gepasst! Im Gegenteil die Farbe der Kissen war mehr grünlich, während der Raum in einem eher rötlichen Ton gehalten war… Schrecklich!“ Verständnisheischend sah sie von Helvetius zu dem Steinmetz und wieder zurück.
    „Bei ihr hab ich aber auch die Idee für das Aussehen des Altars bekommen. Wäre es denn möglich korallrote Intarsien in den Marmor einzuarbeiten, oder ist das nur bei Holz möglich?“ Lucia hatte genau vor Augen, wie der Altar am besten aussehen sollte, aber bei der Machbarkeit hatte sie nicht den Hauch einer Ahnung.

  • Varus überlegte einen Moment. Einen Teil der Fragen würde nur sein Steinmetzmeister beantworten können. Er behielt diesen also im Blick als er begann die ersten Fragen zu beantworten um zu erkennen wenn er Blödsinn erzählte.


    "Nun primär hängt das davon ab aus welchem Material der Altar bestehen soll und wie groß er letztendlich werden soll. Es gibt ja durch die Natur vorgegebene Grenzen die man nicht überschreiten kann. Zum Beispiel das was Sklaven, selbst die stärksten, durch eine Türöffnung tragen können.
    Ebenso wichtig wäre es natürlich zu wissen wie lange...Lepidus...", Varus wusste nicht ganz genau ob die Tiberia ihm die vertraulich Namensnennung krum nehmen würde.
    "denn abwesend sein wird. Wenn es länger als ein Tag ist könnte man auch nur die Vorbereitungsarbeiten in meiner Werkstatt erledigen und die Feinheiten und den Zusammenbau selber dann hier. Das würde allerdings natürlich bedeuten das mehrere dir fremde Personen eine Zeitlang in dem Haus wären.
    Aus deinen Worten schließe ich allerdings jedenfalls schon mal das der Altar in Zimmergröße sein soll und keins der vorrätigen Ausführungen sondern eine Einzelanfertigung?"



    Die Frage mit den Farben vergaß er nicht wollte aber erst einmal den ersten Teil abhacken.

  • Eigentlich hielt sich Lucia für eine sehr zielstrebige Person… naja, zumindest wenn es ums einkaufen ging. Sie wusste schließlich genau was sie wollte, sie schien nur irgendwie zu vergessen das alles in einer guten Reihenfolge zu sagen. Sie rechnete es Varus deshalb hoch an, dass er sie nicht direkt danach fragte, sondern vielmehr indirekt auf die noch offenen Wahlmöglichkeiten hinwies. Sie hatte von Männern schon um einiges unsensiblere Sachen erlebt. Da machte es ihr auch nichts, dass Varus ihren Bruder beim Namen nannte, es fiel ihr tatsächlich kaum auf.
    „Ja, natürlich soll es eine Einzelanfertigung sein!“, begann sie mehr verblüfft als aufgebracht. Dachte Varus wirklich, dass eine Tiberia sich mit etwas alltäglichem abgeben würde? „Der Altar soll unseren alten ersetzen, der ohnehin nicht mehr so ansehnlich ist, wie ich finde. Er sollte auch ein wenig größer sein als der alte, aber nicht all zu viel, sonst nimmt er im Raum zu viel Platz ein und das sieht dann nichts mehr aus.“ Das würden ein paar kräftige Sklaven schon noch stemmen können, da war sich Lucia sicher. „Für das Material… ich hab bei einer Freundin so ein beige-orangenes Marmor gesehen. Das fände ich wundervoll! Gerade wenn ich mir noch als Kontrast zu den sanften Farben des Marmors das korallrot der Intarsien vorstelle.“ Oh ja, Lucia war sich sicher, dass sie eine hervorragende Kundin sein musste. Immerhin sollte jeder Altarbauer sofort wissen, welchen Marmor sie hier meinte und wo und wie sie sich die Verzierung vorstellte. „Leider hat mein Bruder in nächster Zeit keine längeren Reisen geplant, der Altar müsste also möglichst fertig geliefert und aufgebaut werden.“

  • Varus sag kurz fragend seinen Steinmetz an.
    Dieser sah kurz etwas in einer Tabula nach und notierte etwas auf einer anderen.
    An Varus und die Tiberia gerichtet sprach er dann


    "Also roten Marmor aus Hispania haben wir auf Lager damit könnten wir sofort anfangen. Für den beige-orangen müsste ich erst noch im Hafen nach geeignetem schauen. Ich bin mir aber sicher das sich das auch machen lässt. Demnächst müsste mindestens eine Schiffsladung aus Galien kommen wo eigentlich was passendes dabei sein sollte."


    Varus nickte und sah Lucia wieder an. Persönlich fand er zwar das Rot auf Orange keine besonders schöne Kombination war aber es ging ja auch nicht um seinen Geschmack.


    "Gut dann fertigen wir ihn in der Werkstatt und bauen hier dann nur zusammen. Das wird dann etwas mehr Aufwand", er sprach extra nicht das Wort kosten aus da er davon ausging das Geld jetzt nicht der ausschlagebende Punkt bei diesem Geschäft war.
    "Mein Steinmetz müsste dann natürlich noch im entsprechenden Raum die Maße nehmen und darüber hinaus die genaue Gestaltung. Was hältst du davon wenn du den Altar so gut wie es gehst beschreibst in Einzelheiten. Also welche Götter abgebildet sein sollen, welche Verzierrungen du wünscht und dergleichen. Tuscenius nimmt das auf und wir fertigen dann aus Holz ein kleines Modell was wir dir dann noch einmal zeigen bevor wir dann den Marmor bearbeiten?"

  • Wie dumm nur, dass weder Helvetius noch sein Steinmetz ahnen konnten, dass Lucia nicht beige-orangenen Marmor, sondern eine dunkle Version des gelben Kalksteins meinte. Ihre Freundin hatte, was den Stein anging, wohl ein wenig geflunkert um sich selbst reicher darzustellen, als sie tatsächlich war. Doch mit Fortunas Hilfe würde Lucia auch der von den beiden Männern ausgewählte Marmor gefallen – oder halt nicht.
    Lucia nickte auf Helvetius Worte zu den Marmorlieferungen und winkte bezüglich des Aufwandes ab. Das Einzige was sie dazu interessierte war: „Wie lange würde es denn dann dauern, bis der Altar fertig ist?“ Sie wusste nämlich nicht, wie lange sie die momentane Lage zwischen sich und ihrem Bruder noch aushalten konnte.


    Den Altar so gut es ging beschreiben, nun gut… Lucia nickte auf den Vorschlag mit dem Modell, musste aber erst noch einen Moment nachdenken, ehe sie anfing: „Also… Natürlich muss Minerva abgebildet sein.“ Das war für Lucia so selbstverständlich, dass sie vergaß dass ihre Gäste sich vermutlich fragen würden warum. „Tiberinus sowieso.“ Sie legte ihre Stirn in Falten und zählte noch drei weitere Gottheiten auf, von denen sie glaubte, dass sie Lepidus wichtig waren, oder die schon auf dem alten Altar abgebildet waren. Anschließend versuchte sie das Bild in ihrem Kopf von dem Altar den sie sah möglichst genau wiederzugeben. Leider sprang sie dabei von einem Detail zum nächsten. Ungefähr so:
    Die Intarsien auf der Seite sollten eben sein, die vorne aber bitte erhaben. Ebenso die Darstellung von Minerva, die nur von Tiberinus in ihrer Schönheit gleichkommen durfte. War es denn möglich den Sockel so und so zu formen? Ach, genau das wäre doch auch für die Intarsien auf der Seite interessant, dann würde sich das ganze wiederholen und ein besseres Gesamtbild abgeben. Hatte sie schon gesagt, dass Minerva vielleicht in der Mitte der Musen abgebildet werden könnte? Und das Muster vorne, das könnte doch mit Tiberinus in Verbindung stehen. Wellenformen für den Fluss oder so ähnlich. Vielleicht sollten die Musen lieber doch wegbleiben, das würde dann doch Zuviel werden, oder?
    „Das müsste es gewesen sein.“, beendete Lucia dann ihre lange und sicherlich verwirrende Beschreibung des Altars, wie sie ihn gerne hätte und lächelte die Männer freundlich an. „Was haltet ihr davon? Ist das alles machbar?“

  • Bevor die Tiberia eine Antwort auf ihre Frage bekam hörten sich die beiden Männer erst einmal ihre Vorstellungen an. Varus musste relativ früh die Segel streichen doch sein Steinmetz hörte aufmerksam zu und machte sich einige Notizen. Als sie dann geendet hatte überlegte der Steinmetz einen Moment.
    Varus überbrückte die Wartezeit indem er die Tiberia fragte:
    "Gibt es ein bestimmtes Datum, vielleicht Geburtstag oder ähnliches bis wann es fertig sein muss? Ansonsten wird dein Auftrag natürlich oberste Priorität eingeräumt keine Frage!"


    Anschließend meldete sich noch Tuscenius zu Wort:


    "Also wie gesagt die Marmorlieferung soll in den nächsten Tagen ankommen. Wenn das auch so geschieht könnten wir sogleich mit den arbeiten beginnen. Das Holzmodell wird noch heute begonnen und dann in ein paar Tagen fertig sein. Wenn das bei dir passt würde ich in 4 Tagen noch einmal herkommen und dich aufsuchen und dir das Modell zeigen. Wenn dann alles deinen Vorstellungen entspricht oder nur noch kleine Änderungswünsch da sind.... nun die genaue Größe müsste ich gleich im Anschluss noch vermessen aber ich würde mal sagen vom Tag der Abnahme des Modells an gerechnet zwischen 2 und 3 Wochen."

  • Ach, sie hatte ja nach einem Termin gefragt… Das hatte Lucia über ihre Beschreibung des Altars beinahe schon wieder vergessen! Wollte sie Lepidus der Altar zu einem bestimmten Termin schenken? Lucia überlegte kurz, schüttelte dann aber den Kopf. Der Altar war als eine Entschuldigung gedacht, da sollte er lieber nicht noch als irgendetwas anderes dienen. „Je schneller es geht umso besser. Aber einen bestimmten Termin habe ich nicht.“, sprach sie ihre Gedanken aus. Kurz überlegte sie, ob es gescheit wäre eine Prämie anzubieten, sollte der Altar bis zu einem bestimmten Zeitpunkt geliefert werden. Doch eine kleine geizige Stimme in ihrem Hinterkopf hielt sie davon ab. Immerhin hatte Helvetius ihr auch schon so oberste Priorität versichert.


    Der Steinmetz war Lucia irgendwie sympathisch. Zum einen hörte er aufmerksam ihren Wünschen zu, das allein mochte die junge Patricia schon sehr. Zum anderen schien er seinen Platz zu kennen und redete nur, wenn es absolut nötig war. Wenn er sich jetzt noch als begabter Handwerker herausstellte, würde Lucia ihn und seinen Arbeitgeber Helvetius sicherlich weiterempfehlen. „In vier Tagen ginge, sofern du vormittags kommst. Am Nachmittag werde ich mich mit ein paar lieben Freundinnen treffen.“ Lucia lächelte vorfreudig.
    „Müssen wir sonst noch etwas besprechen? Ansonsten würde ich euch dann gleich den Platz für den Altar zeigen.“

  • Varus blickte kurz zu dem Steinmetz der nur ganz knapp den Kopf schüttelte.
    Anschließend blickte er wieder die Tiberia an und lächelte sie freundlich an. Ein bisschen vielleicht auch flirtend aber nur ein ganz kleines bisschen immerhin war das hier ja geschäftlich.


    "Nein ich denke wenn du keine weiteren Wünsche hast, hätten wir für´s Erste alles geregelt. Die Bezahlung erfolgt natürlich nach Lieferung und es versteht sich von selbst das bei jemanden von deiner Rebutation nicht sowas wie eine Anzahlung von Nöten ist.
    Wir können also in den Altarraum gehen und die nötigen Maße nehmen."

  • Lucia strahlte Varus glücklich an. Das klang ja fabelhaft! Wenn alle glatt lief, würde sie ihren Bruder mit dieser herrlichen Überraschung sicher bald wieder gewogen stimmen können. Sie trank noch einen Schluck und strich sich dann während der abschließenden Worte Varus‘ eine freche Strähne hinter das Ohr. „Nein, im Moment fällt mir nichts mehr ein.“ Sie schmunzelte geschmeichelt, ob der schlichten Feststellung, dass sie keine Anzahlung hinterlegen müsste und schickte sich dann an aufzustehen.


    Sie führte die Männer in den Altarraum und plapperte davon wie die Farbe des Altars wunderbar zu dem Mosaik am Boden passen würde, während der Steinmetz seine Arbeit tat. Schließlich verabschiedete sie die Männer mit dem wunderbaren Gefühl ihrem Bruder eine tolle Überraschung zu bereiten.

  • Als die Tiberia aufstand erhoben sich auch Varus und sein Steinmetz. Der Handwerker etwas hektisch und fahrig, Varus ganz in Ruhe.


    Auf dem Weg zum Altarraum plauderte Varus noch ein wenig mit Tiberia über belangloses vergaß aber auch nicht ihr noch ein paar Komplimente zum Haus und ihrer Person zu machen. Im Altarraum wurde dann Maß genommen sich anschließend verabschiedet und jeder ging seiner Wege.
    Die einen mit einem guten Gefühl einer vielversprechenden Investition.
    Die anderen mit dem guten Gefühl ein Geschäft abgeschlossen zu haben und die letzten mit dem Kopf voller kommender Arbeit.

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