Villa Urbana Vinum des Tiberius Helvetius Varus

  • Hatte man von Roma kommend auf der Via Appia die alte Stadt Ariccia durchquert befand man sich inmitten der Albaner Berge. Keine Meile hinter der Stand befindet sich linker Hand der Lacus Nemorensis. Kurz vorher gehen von der Via Appia etliche kleinere Straßen ab von denen eine direkt zum Stammsitz der Gens Helvetia (ein früheres Haus in der Stadt Ariccia selber ist vor langer Zeit zerstört worden). Primär wird das Gebäude und Anwesen heute als Weingut genutz und befindet sich im Besitz von Tiberius Helvetius Varus.


    Nachdem man die von der Via Appia abgehende Straße ein Stück lang gefolgt ist beginnt das Gelände des Gutes. Es befinden sich links und rechts der Straße bereits einige Weinreben und das Ende des Besitzes der Helvetier erkennt man an den Häusern der Coloni. Diese sind allerdings keine herkömmlichen Coloni da sie kein Land von den Helvetiern gepachtet haben. Sie helfen bei den Ernten auf dem Gut mit und im Gegenzug dürfen sie ihre eigenen Ernten in den Anlangen des Weingutes benutzen.
    Schließlich erreicht man die Villa Urbana der Helvetier.


    Die unterstete Stufe z.B. enthielt fast ausschließlich Wirtschafts- und Lagerräume der Winzerei sowie einige Werkstätten wie unter anderem einen Amphorentöpfer. Das große Tor ganz links führte direkt in den Hang und in große Kellerräume wo der Wein lagerter.
    Auf der zweiten Stufe waren die Unterkünfte der Sklaven und die Wirtschaftsräume des Hauhaltes.
    Auf der dritten Stufe befand sich die "Wohnebene" mit den Speise- und Aufenthaltsräumen, Balneum und dergleichen.
    Auf der vierten verschiedene Wohnbereich für Gäste und Gensmitglieder
    Die oberste schließlich die Räume des Hausherren und seiner Familie. Also momentan nur Varus alleine und daher leicht zu groß.


    Das Gebäude ist in den Hang hineingebaut und stufenweise errichtet worden. Nur die oberste Stufe liegt dabei über den Gipfel des dahinter liegenden Hanges. So das man vom See aus den Eindruck hat das nach den vielen Weinstöcken ganz oben nur ein kleines Haus thront.

  • Morrigan genoss den restlichen Weg und lauschte den Ausführungen von Varus.
    Sie versicherte ihm , dass sie harte Arbeit nicht scheute und ihm wirklich gern mit dem Wein zu Hand gehen würde.


    Das mit dem Wagenrennen hatte sie einfach mal so stehen lassen. Sie wusste nicht ob sie einen Wagen würde lenken können und außerdem wollte sie bestimmt nicht in die Öffentlichkeit, denn die Gefahr entdeckt zu werden war da viel zu groß. Statt dessen hatte sie Varus zugesichert ihn gern zu unterstützen, beim Kauf und auch gern beim Training der Pferde zu helfen.


    Sie betrachtet die wundervolle Landschaft die sich ihr bot, aber der Mund blieb ihr nicht nur im sprichwörtlichen Sinne offen stehen, als sie die Villa, die sich förmlich an den Hang schmiegte, erblickte.


    Für Morrigan völlig untypisch schwieg sie ers tmal eine Weile und ließ das imposante Bild auf sich wirken.
    Nach einer ganzen Weile sagte sie leise, fast könnte man meinen ehrfurchtsvoll. „Wunderschön hast du es hier. Jetzt verstehe ich warum es dich hier herzieht.“

  • Das mit dem Wagenrennen vertiefte Varus im Gespräch erst einmal nicht weiter. Weniger weil mit Morrigans Nichtantwort unzufrieden war sondern mehr aufgrund von anderer Ablenkung. Umso näher sie Ariccia kamen desto häufiger traf Varus auf Leute die er kannte und die kurz gegrüßt oder mit ein paar Sätzen bedacht werden wollten. Erst nachdem sie Ariccia umritten hatten wurde das wieder weniger und da hatte er das mit den Wagenrennen schon wieder halb vergessen.


    Als sie dann am Haus ankamen erkannte man auch bei Varus das er sich freute hier zu sein. Die Coloni auf den Weinfeldern vorm Haus wurden fast wie Gleichgestellte gegrüßt und ein paar dumme Sprüche wechselten hin und her. Auch wenn man diesen Männern deutlich ansah das die Arbeit auf ihren Feldern hart war und keine Reichtümer zu erringen waren.


    Beim Haus angekommen und direkt davor angehalten konnte man noch einige Details erkennen. Das Gebäude schien wirklich sehr sehr alt zu sein und in mehreren Stufen erbaut worden zu sein. Die Steine aus dem es gebaut waren schon recht dunkel. Man erkannte aber auch an Anbauten wie den Geländern der Treppen das vor nicht allzu langer Zeit einiges am Äußeren des Hauses gemacht worden war.


    "Danke schön aber warte erst einmal bis du den Hang hinunter zum See schauen kannst!"


    Er erklärte ein wenig noch was über das Haus und seine Geschichte. Die unterstete Stufe z.B. enthielt fast ausschließlich Wirtschafts- und Lagerräume der Winzerei sowie einige Werkstätten wie unter anderem einen Amphorentöpfer. Das große Tor ganz links führte direkt in den Hang und in große Kellerräume wo der Wein lagerter.
    Auf der zweiten Stufe waren die Unterkünfte der Sklaven und die Wirtschaftsräume des Hauhaltes.
    Auf der dritten Stufe befand sich die "Wohnebene" mit den Speise- und Aufenthaltsräumen, Balneum und dergleichen.
    Auf der vierten verschiedene Wohnbereich für Gäste und Gensmitglieder
    Die oberste schließlich die Räume des Hausherren und seiner Familie. Also momentan nur Varus alleine und daher leicht zu groß.


    Als sie angekommen waren kam ein Sklave auf sie zu und grüßte Varus mit einem:
    "Salve Dominus!"


    "Salve Portius ich werde wieder ein paar Tage hierbleiben, kümmer dich also gleich um die Pferde und das übliche.
    Das hier ist mein persönlicher Gast Morrigan! Zeig ihr alles wenn sie möchte. Ich werde im großen Cubiculum schlafen, richte dieses Mal also das her."


    Ganz Römer blendete Varus für einen kurzen Moment die Anwesenheit des Sklaven komplett aus und sprach Morrigan an
    "Möchtest du noch ein eigenes Cubiculum haben? Ich werde in der Regel sehr früh aufstehen."


    Morrigan war ja keine Sklavin und auch wenn sie eine Lupa war konnte es ja doch sein das sie wenigstens für ein paar Stunden alleine in einem Bett schlafen wollte. Zumal er ja meistens mit dem Morgengrauen aufstehen würde."

  • Staunend und interessiert verfolgte sie die Ausführungen von Varus. So ein riesiges Haus und so wunderschön... nein so was hatte sie wirklich noch nicht gesehen.
    „Wie viele Menschen leben denn hier? Deine ganze Familie?“ Ja eigentlich wusste sie ja gar nichts von Varus, also sie wusste nur das, was sie in den Gassen Roms hat in Erfahrung bringen können. Zum Glück wurde genug getratscht, so dass sie sich ein ganz gutes Bild machen konnte. Verheiratet war der Helvetier nicht, aber warum hatte er dann so ein riesiges Haus? Hier gehörte doch eine ganze Kinderschar rein.
    Dem Sklaven, der zu Begrüßung kam, nickte sie freundlich zu, als sie einander vorgestellt wurden. Er würde keine Fragen stellen, Sklaven taten so was nicht... wusste sie ja aus eigener Erfahrung.
    „Oh keine Umstände wegen mir, frühes Aufstehen ist mir nicht fremd.“
    Sie wand sich dem Sklaven zu. „Portius, ich würde mich freuen, wenn du mir die Villa zeigen würdest, nicht das ich mich verlaufe.“
    Zu Varus sagte Morrigan. „Du hast sicher einiges zu tun? Aber wenn du zu deinem Wein gehst nimmst du mich mit, ja? Ich möchte doch eben jene Reben sehen, von denen du so liebevoll sprichst.“
    Ja sie wollte diese Pflanzen wirklich gern sehen, sie hatte noch nie jemanden so über Pflanzen reden hören wie Varus, er hatte sie neugierig gemacht.

  • Für einen kleinen Moment schien Varus traurig zu sein.
    "Also abgesehen von dem guten Dutzend Sklaven die sich ums Haus und den Haushalt kümmern und den drumherum wohnenden Coloni nur ich.... zeitweise. Meine Gens ist ja quasi nach Roma übergesiedelt. Meine Eltern und Geschwister sind in Noricum und ich habe noch keine eigene Familie."


    Varus grinste kurz als die Antwort wegen dem frühen aufstehen kam.


    Als sie ihn bat gleich mit in den Wein zu kommen überlegte er einen Moment und schaute kurz zur Sonne hinauf.
    "Ich werde gleich erst einmal in den Keller gehen und mich auf den letzten Stand bringen lassen. Danach schau ich mir ein paar Stöcke an die krank gewesen sind. Das beides möchte ich alleine machen.
    Was hältst du davon du kommst erst einmal an und lässt dir das Haus zeigen. In ein-zwei...eher wohl zwei-drei hol ich dich ab und wir gehen zum See runter. Dann laufen wir mitten durch die Weinreben und vielleicht willst du dann gleich deine erste Schwimmstunde haben?"


    Portius leitete derweil die Versorgung der Pferde ein und blieb dann noch im Hintergrund bis das Gespräch zwischen Morrigan und Varus beendet war und Varus weg. Anschließend würde er noch schauen ob er Morrigan noch Wünsche erfüllen konnte und sollte.

  • Morrigan sah seinen traurigen Blick. „Du bist noch jung, ich sehe dich schon hier als Großvater mit deinen Enkeln rum toben und wie du ihnen den Weinbau erklärst.“ sagte sie deshalb aufmunternd zu Varus.


    Sie nickte, konnte sie doch verstehen, dass er gern erst mal nach dem rechten sehen wollten. „Ich werde mir dann erst das Haus zeigen lassen und vielleicht mache ich einen kleinen Spaziergang. Einer Schwimmstunde wäre ich wohl nicht abgeneigt....“ Morrigan lächelte. „.. wir sehen uns also später Helvetius Varus.“
    Sie nickte ihm zum Abschied zu und wand sich dann an den Sklaven, der ihr freundlicherweise das Gepäck abnahm und vorausging. Er zeigte ihr alles was sie sehen musste. Ihr Zimmer, das von Varus... und auch alle anderen Räume. Er fragte ob sie was essen und trinken wollte, als sie die bejahte ging er in die Culina und wollte alles holen.


    Er schaute einigermaßen verdutzt, als Morrigan hinter ihm die Küche betrat, alle freundlich begrüßte und wie selbstverständlich am Tisch Platz nah. „Schau nicht so entsetzt. Ihr müsst euch wegen mir keine Umstände machen. Ich kann genau so gut hier essen und außerdem isst es sich in Gesellschaft eindeutig besser.“ sagte sie lachend und deutete auf eine Stuhl am Tisch. „Erzählst du mir was über deinen Herren? Wie ist er so? Was macht er außer Wein anbauen?“ fragte sie schließlich um ein Gespräch in Gang zu bringen.

  • "Ja bis später", verabschiedete Varus sich knapp und ging dann auch gleich mit sehr schnellem Schritt, fast könnte man es schon leichtes joggen nennen, in Richtung des Weinkellers.



    *****************


    Der wohl ungefähr 50 Jahre alte Portius stellte, nachdem er seine Überraschung überwunden hatte, sich als Verwalter des Hauses vor und dazu noch ein paar der anderen Sklaven.
    Noch etwas unsicher sagte er dann:
    "Sicher sicher.... möchtest du denn etwas bestimmtes haben? Wir haben uns gerade ein Schmorgericht zubereitet aus weich gekochtem Getreide, Zwiebeln und ein paar anderen Gemüsesorten und einem ganzen Kaninchen. Das ist hier in der Gegend ein beliebtes Gericht der einfachen Leute. Die Speisen für Dominus Varus werden erst noch zubereitet da wir ja nicht wussten das er heute kommt! Aber die Römer essen ja eh am meisten Abends ausführlich."
    Bei den Sklaven hier schien es so zu sein das auch Mittags eine ordentliche Mahlzeit gegessen wurde.


    Die Beantwortung der zweiten Frage war schon etwas schwieriger.
    "Das will ich tun.... darf ich vorher fragen in welcher Verbindung du zu ihm stehst?"
    Morrigan war zwar als persönlicher Gast vorgestellt worden aber nicht als zukünftige Frau oder dergleichen. Portius hatte aber natürlich sehr wohl mitbekommen das sie mit Varus wohl das Bett teilen würde und dann noch das kurzer Hand in die Culine mitkommen. Einfach so wollte er da nicht viel mehr erzählen als nötig.

  • „Oh macht euch wegen mir keine Umstände, ich nehme das was da ist. Schmorgericht hört sich gut an.“ sagte sie lächelnd. Gut das war noch einfach gewesen die zweite Frage war schon schwieriger. Wusste sie doch nicht, ob es Varus recht war, dass sie sagte was und wer sie ist.
    Andererseits waren das hier nur Sklaven und ihrem Dominus scheinbar treu ergeben, die bekamen ja sowie so alles mit. Morrigan kannte das ja, am besten wussten die Sklaven einer Familie Bescheid, sie kannten all die dunklen Geheimnisses eines Haushaltes.
    „Nun ich leite einen seiner Betriebe, der sich auf spezielle Dienstleistung versteht, diese will er ein paar Tage exklusiv in Anspruch nehmen.“ Ha Morrigan war mich sich selbst zufrieden, sie hatte eine doch recht nette Umschreibung für ihr Gewerbe gefunden. „Im gewissen Maße stehe ich also genau wie ihr in seinem Dienst.“ schob sie noch hinter her. Der Verwalter würde sich wohl nun denken können, was ihre „Aufgabe“ war.

  • Portius nickte verstehend.
    Ganz leicht konnte man erkennen das er die Tätigkeit als Lupa offenbar nicht ganz positiv gegenüber stand. Der Rest der anwesenden Sklaven dagegen nahm das einfach so hin ganz so als ob sie gerade erzählt hätte das sie die Wäsche machen würde. Sie waren schließlich Sklaven und bis auf den Hausverwalter sahen sie sich daher gesellschaftlich offensichtlich nicht über einer Lupa stehen.


    Während die meisten also Platz nahmen und nach und nach aufgetan bekamen, zum Essen gab es verdünnten Wein, kam Portius auf ihre Fragen zurück.
    "Falls du etwas über meinen Dominus in deinem ... Fachgebiet wissen möchtest kann ich dir nicht weiterhelfen. Er war bisher noch mit keinem der Sklavinnen oder Sklaven in dieser Weise ... tätig.
    Ansonsten sind wir alle froh das er nun hier ist. Er ist nun seit ein paar Jahren Besitzer vom Anwesen, Haus und uns. Vorher fristeten wir hier ein sehr...unschönes Leben. Die anderen Helvetier die in Roma lebten interessierten sich nicht für den Stammsitz. Das Haus verfiel immer mehr, die Weinreben verwilderten und ich hatte alle Mühe für alle genug zu essen zu bekommen. Seitdem Varus der Dominus ist hat sich nicht nur die Anzahl der Sklaven erhöht wodurch wir das Haus nicht nur in Schuss halten konnten. Nein er hat auch viel investiert um es wieder herzurichten. Ebenso hat er sehr viel Geld und Zeit in die Weinstöcke gesteckt. Wie ist er so fragst du.... nun ich für meinen Teil kann sagen das er meistens weniger wie ein Besitzer handelt sondern mehr wie ein.... strenger entfernter Verwandter unter dessen Obrigkeit man steht. Kleine Fehler haben keine wirklichen Folgen. Was er absolut hasst ist es wenn man ihn so dumm anlügt das jeder sofort merkt das es eine Lüge oder Ausrede ist. Mit der Wahrheit fährt man also immer besser. Was er außer Weinanbau macht...also hier nichts. Wie kommen maximal bis nach Ariccia und sind ansonsten nur hier auf dem Gut. Ich weiß also weniger über sein Tun in Roma als du. Ich weiß nur wenn er hier ist und das ist relativ häufig dann stürzt er sich wie ein ...Wahnsinniger in die Arbeit mit den Reben und so lange es das Licht irgend zulässt ist er auf den Feldern. Wir müssen ihn manchmal schon fast zwingen zwischendurch was zu Essen und zu Trinken. Die Coloni drumherum die für die Gegenleistung das sie unsere Gerätschaften zum Wein machen mit nutzen können bei verschiedenen Tätigkeiten helfen sind immer froh wenn er schnell wieder abreist damit sie sich wieder erholen können. Dabei sind das nun wirklich auch keine Faulenzer."


    Portius schloss erst einmal um Morrigan Zeit für nachfragen und zum verarbeiten des Gesagtem zu lassen.

  • Aufmerksam hatte sie die Worte des Verwalters verfolgt.
    Morrigan hatte viel erfahren und was gesagt wurde deckte sich auch mit ihrem Eindruck, denn sie von Varus gewonnen hatte.
    „Ich danke dir für deine Auskünfte. Er ist hier also nicht anders als in Rom.“ Sie lächelte den Verwalter dankend an. „Er scheint wirklich ein durch und durch guter Mensch zu sein.“
    Sie hatte es wissen wollen, ob es vielleicht noch ein dunkle Seite gab, aber scheinbar war an dem Helvetier alles so wie es schien, weshalb sie sich nun nur noch mehr fragte, warum er keine Frau und Kinder hatte. Das Alter dazu hatte er alle Mal.
    Nicht das es sie stören würde, schließlich würde seine Besuche unregelmäßiger werden und solche Reise wie diese hier wohl gänzlich ins Wasser fallen. Denn so wie Morrigan ihn einschätzte würde Varus wohl nicht unbedingt aus politischem Kalkül heraus heiraten.


    Na dem sie fertig gegessen hatte ließ sie sich noch das Blaneum zeigen um die Spuren der Reise zu beseitigen, danach verabschiedet sie sich zu einem kleinen Spaziergang. Sie wollte sich etwas die nähere Umgebung anschauen.


    Ihre Schritte trugen sie zu dem von Varus erwähnten Hang, ja er hatte recht behalten, von hier hatte man einen phänomenalen Blich hinunter auf den See. Er glänze so wundervoll blau und das Sonnenlicht spiegelte sich auf seiner leicht welligen Oberfläche.
    Sie setzte sich nieder und genoss eben jene Anblick, der einen förmlich dazu einlug die Seele baumeln zu lassen.


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  • Die Aussage das Varus in Rom genauso ein Verhalten an den Tag legte überraschte Portius ein wenig.
    "Wirklich ich hatte immer den Eindruck das er in Roma anders ist und sich ... erholt von den Einsätzen hier."


    Die Frage ob Varus ein guter Mensch war brachte den gefragten Sklaven ein wenig in Zwiespalt. Er entschied sich schließlich für eine ehrliche Antwort:
    "Das kann ich nicht wirklich beurteilen. Für uns als Dominus ist er ein Glücksgriff gewesen besonders wenn ich an die Zeit davor denke als hier alls verfallen ist und wir manchmal nicht wussten was wir essen sollten!"


    Nach dem Essen führte er Morrigan ins Balneum und ließ sie sich dort frisch machen.


    Nachdem sie eine ganze Weile an ihrem Platz gesessen hatte und die Aussicht genoßen hatte konnte sie links von sich irgendwo am Hang stimmen hören.

  • Wie lange sie schon hier saß wusste sie selbst nicht mehr zu sagen, die Aussicht hatte sie einfach in ihren Bann gezogen, wie ein Strudel, sie hatte sich fallen lassen und förmlich darin verloren.


    Erst die Stimmen holten sie aus ihrem Tagtraum und beförderten sie wieder in die Realität.


    Morrigan brauchte eine ganze Weile um sich klar zu werden wo sie überhaupt war. Langsam erhob sie sich, ein letzter Blick auf den so still ruhenden See, bevor sie sich mit einem fast schon traurigen Blick und einem Seufzen ab wand und langsam in Richtung der Stimmen ging.


    Wen sie da wohl entdecken würde? Schon war die Melancholie vergessen und die Neugierde in ihr hatte die Oberhand gewonnen.

  • Die Aussicht war wirklich nicht zu verachten. Allerdings hatte Morrigan wohl am linken Rand von Varus Weinhang gesessen. Links von ihr war der Hang jedenfalls etwas flacher und nur vereinzelt mit Weinreben bepflanzt.
    Die Stimmen kamen von Rechts und dorthin begab sich Morrigan dann ja auch und wo so wieder mitten in den Weinhängen von ihrem Gastgeber.


    Als erstes begegnete sie ein paar Männern die mit fast schon unglücklichem Gesichtsausdruck auf sie zukamen und an ihr vorbei gingen. Bei guten Gehör konnte sie sowas ähnliches wie Befürchtungen hören die nächsten Tage wieder kaum zur Ruhe kommen zu können.
    Als die Männer Morrigan sahen grüßten sie kurz freundlich aber einsilbig und gingen weiter.
    Ein kleines Stück weiter dann kam Morrigan zur eigentlichen Quelle der Stimme.


    In der nächsten Reihe war Varus. Er war inzwischen umgezogen und trog nicht mehr die feinere Stadtkleidung sondern eine recht grobe Tunika. Dazu dann Schuhe die fast wie Soldatencalligae aussahen.
    Er machte an verschiedenen Weinstöcken rum und sprach dabei mit diesen.
    Dabei gab er den Pflanzen jetzt keine Namen oder so, redete aber beruhigend auf sie ein und versicherte den Pflanzen das er ihnen helfen würde und dergleichen.


    Solange Morrigan nicht näher kam bemerkte er sie scheinbar nicht.

  • Sie grüßte die Männer zurückhaltend, aber nicht unfreundlich, fragte sich aber welche Laus denen wohl über die Leber gelaufen ist. Also sie dann einige Momente später Varus erblickte, lächelte sie. Man hatte ihr ja gesagt, das er harte Arbeit nicht scheute und hier wohl auch alle dazu aufforderte sich nicht zu schonen, die Männer waren also unglücklich darüber, dass Varus hier war und sie nicht in ihrem gewohnten Trott weiter machen konnten.


    Morrigan blieb eine Weile stehen und beobachtete Varus, wie er mit den Pflanzen umging, sie fast schon sanft berührte und leise mit ihnen sprach.


    Sie lächelte sanft, als sie näher trat, sich vergewissernd, dass sie allein waren. Als sie feststellte, das sie dies wirklich waren, trat sie so nah an ihn heran, dass er ihren Atem in seinen Nacken spüren musste. „Da kann man ja fast eifersüchtig werden, so liebevoll wie du mit den Stöcken umgehst... oder man würde sich wünsche ein prachtvoller Weinstock zu sein.“ flüsterte sie ihm zu.

  • Varus schien sie wirklich nicht bemerkt zu haben, jedenfalls zuckte er leicht zusammen als er ihren Atem spürte und die ersten Worte vernahm.
    Allerdings mehr wie jemand der plötzlich unerwartet berührt wurde als wie jemand der sich groß erschreckte. Es kam also keine Abwehrbewegung oder ähnlichs.
    Varus richtete sich auf, man sah inzwischen schon das er wohl schon ordentlich im ´Dreck`gelegen hatte und der ein oder andere Kratzer war auch schon zu sehen. Er lächelte Morrigan an:
    "Das brauchst du nicht, du kannst mir der Schönheit meiner Weinstöcke problemlos mithalten auch wenn du nur zwei Trauben trägst. Die dafür dann wesentlich größer als normale sind."

  • Morrigan lächelte, ja er sah zwar aus wie ein Bauer, aber dennoch strahlte er so eine tiefe Zufriedenheit aus, das sie einfach nur lächeln konnte. Der Dreck, die Kratzer störten sie nicht im geringsten. Warum auch. Es war erfrischender ihn so zu sehen, als die geschniegelten, gestriegelten Bürger Roms.
    Sie hatte bisher kaum einen der besser betuchten Römer kennen gelernt, die sich selber die Hände schmutzig machten (Soldaten mal ausgenommen). Die konnten sich nicht mal selber waschen und anziehen. Morrigan hatte sie immer mit unselbständigen Kindern verglichen. Aber dieser hier war so gänzlich anders, er scheute die Arbeit nicht, nein scheinbar liebte er sie sogar, er war wirklich so völlig anders...


    Ihr nun helles lachen, schwang durch die Luft. „Nun dann, sind deine Trauben denn so süß wie meine?“ fragte sie ihn neckend, und griff an ihm vorbei um sich eine der Trauben zu stibitzen. Sie schob sie sich in langsam in den Mund. „Hmmmmmm.. ja ganz gut.“ war die freche Aussage.

  • "Na warte ab bis die vollständig reif sind... dann sind sie noch besser", kommentierte er gut gelaunt ihren kleinen Diebstahl. Dabei wanderte sein Blick durchaus mal zwischen ihren und seinen Trauben hin und her.


    "Hast du dir alles angesehen, bist angekommen und alles bekommen was du brauchst?"

  • „Noch besser? Na dann werde ich mich wohl in Geduld üben müssen.“ erwiderte Morrigan lachend.
    „Ja natürlich habe ich alles bekommen, ein Bad – ein Zimmer – was zu essen.“ Es war ja auch nicht anders zu erwarten gewesen, denn Sklaven waren nun mal dazu da zu machen was ihnen gesagt wurde – die meisten zumindest. Morrigan schlug in dieser Beziehung ja etwas aus der Art ( Und Varus hatte ja keine Ahnung von ihrem wirklichen Stand).


    „Ich war auf dem Hügel und habe die Aussicht genossen, du hast hier wirklich ein wunderbares Plätzchen. Nur sag, was hast du mit den Männer gemacht? Also die die mir entgegen kamen – sie sahen nun ja nicht ganz so erfreut aus.“


    Morrigan konnte sich ob der Erscheinung von Varus schon denken, dass er die Männer ganz schön gescheucht hatte. Er selbst hatte sich wohl Kopfüber in die Arbeit gestürzt und nun mussten hier alle wohl oder übel mitziehen.

  • "Schön zu hören und alles andere hätte mich auch überrascht", kommentierte Varus kurz.


    Das es ihr hier auch gefiel und das Lob über seinen Besitz hier erfreuten ihn offensichtlich. Die Frage allerdings schien ihn ehrlich gesagt etwas zu verwirren.


    "Ich....eigentlich nichts...wir haben uns nur kurz einen Überblick über die nötigsten zu erledigenden Arbeiten verschafft, viel Zeit habe ich ja nicht. Anschließend hab ich sie dann früh nach Hause geschickt", er blickte kurz auf die Sonne des frühen Abends die sicherlich noch 1-2 Stunden scheinen würde bevor sie unterging. Ganz so als wolle er sagen das man genau diese wertvollen Stunden besser hätte arbeiten können.
    "und nur verkündet das ich die nächsten Tage ihre Hilfe brauche... die Männer sind doch auch Winzer... naja oder versuchen welche zu werden. Da sollte sie doch jede Gelegenheit der gemeinsamen Arbeit und des Lernens erfreuen..."

  • „Also, störst du ihre Ruhe ...“ sagte sie lachend. „... nun sie werden sicher froh sein, dass sie Hilfe bekommen.“ Sie blickte zu den Pflanzen und wieder zu Varus. „Meinst du deine Reben können dich für heute entbehren?“ fragte sie schließlich. „Ich würde gern zum See... und ein Bad könnte dir auch nicht schaden.“ sagte sie neckend zu ihm.

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