Villa Urbana Vinum des Tiberius Helvetius Varus

  • Nun ja in einer andere besseren Welt, ja wer könnte schon sagen was da wäre. Morrigan jedenfalls nicht. Aber denn noch verstand sie wohl zumindest was er ihr versuchte zu sage.
    Sie war aber ich nicht so weit, dass sie einem Römer vertrauen konnte. Nicht ach dem sie gerade am eigenen Leib erfahre durfte zu was diese fähig sind auch wen Varus wohl vollkommen anders war als Felix, waren sie im Grunde doch beide Römer, für die Sklaven wie Morrigan nur ein Handelsgut waren. Gut Felix sah in Sklaven nur Gegenstände, Varus sah vielleicht sogar zum Til den Menschen, zumindest war es das was Morrigan in seine Worte hineininterpretierte.
    „Ja ich glaub ich verstehe.“ Sagte sie in einem nachdenklichen ernsten Tonfall.
    Nachdem sie nun schon eine ganze Weile den leeren Becher in ihren Händen hin und her gedreht hatte stellte sie diesen beiseite du sah Varus an. „Es tut mir wirklich leid, ich wollte dir keine Unannehmlichkeiten bereiten und dich in das Ganze mit hineinziehen. Ich werde wohl kaum je wieder gut machen können, was du für mich getan hast.“ Sie atmete einmal tief durch. „Ich werde dir immer dankbar sei du wie ich schon sagte, ich werde dir eine gute Sklavin sein.“ Wiederholte sie die Worte, die sie schon früher am Abend zu ihm gesagt hatte, dieses Mal jedoch sah sie ihn bei jenen Worte an, sie wirkte auch gefasster. „Was kann ich also tun um wenigstes zu versuchen meine Schuld bei dir zu begleichen? Dom… ähm Varus?“
    Oh ja man kote deutlich spüren, dass man Morrigan Gehorsam eingeprügelt hatte. Es fiel ihr ja fast schon schwer ihren neuen Besitzer nicht Dominus zu nennen. Sie hatte sich ja lag genug geweigert Felix so zu nennen, nach dem sie wieder eingefangen wurde, aber auch ein starker Geist bricht irgendwann zusammen. Sie könnte jetzt wohl nicht mal mehr sagen wie lange sie durchgehalten hatte, aber irgendwann war es soweit, dass sie ihn fast schon angebettelt hatte, das die um Mitleid gefleht hatte du sie hatte sich selbst dafür gehasst, aber sie konnte es einfach irgendwann nicht mehr aushalten – der Tod wäre wohl die geringste Strafe gewesen… Die alte Morrigan war irgendwo tief in ihrem innereste vergraben und war noch lange icht wieder bereit hervorzukommen, so tief saß die angst, der Schmerz, die Qualen...

  • Varus schienen ihre Worte dagegen nicht so gut zu gefallen. Es war jetzt zwar nicht so das sich seine Miene verfinsterte oder ähnliches. Aber man merkte schon das er andere, welche auch immer, Worte hatte hören wollen.
    "Nun ich würde mal sagen das das was ich erleiden musste nicht der Rede wert ist. Besonders gegenüber dem was du erlebt hast. Ich wünschte du hättest mich ins vertrauen gezogen dann hätte ich vielleicht einen Weg gefunden der dir die Folter und Apolonia und Dracon die Flucht erspart hätte. Aber irgendwo muss ich zugeben das das wohl sehr unwahrscheinlich gewesen wäre, wenn ich an deiner Stelle gewesen wäre. Also das mit dem so weit vertrauen um diese Sache zu beichten...."


    Varus rückte etwas näher an Morrigan heran.


    "Was hältst du davon wenn wir nun erst einmal schlafen? Es war ein langer anstrengender Tag für mich und ich will gar nicht wissen wie er sich für dich angefühlt hat. Ich möchte noch so einiges zu dem sagen was du gerade von dir gegeben hast aber denke morgen ist dafür besser geeignet. Kannst du auf der Seite schlafen?"


    Varus war ein chronischer Seitenschläger was aber mehr Gewohnheit war. Wie es sich anfühlen musste auf solch einem Rücken wie Morrigan ihn gerade hatte schlafen zu müssen wollte er sich gar nicht vorstellen.

  • Morrigan nickte nur stumm, ja müde war sie, der Wein tat auch so langsam seine Arbeit und sie hatte die nötige Bettschwere erreicht. Ja sie war sogar eigentlich ganz froh, dass er nicht noch weiter reden wollten, denn Morrigan war zu müde, zu erschöpft um ein wirklich ernsthaftes Gespräch zu führen.
    „Ja auf der Seite sollte es gehen.“ sagte sie leise und legte sich vorsichtig nieder.
    Es dauerte auch nicht lange und schon war sie ins Land der Träume entschwunden – ja gut Wein.
    Aber lange hielt dieser tiefe traumlose Schlaf nicht an, schon bald wurde ihr Schlaf unruhig, und die Ereignisses der letzten Wochen holten sie im Traum wieder ein.
    Morrigan wälzte sich unruhig hin und her, bevor sie schließlich ganz wach wurde.
    Eigentlich sollte sie schlafen, sich erholen, viel Schlaf hatte sie ja nicht bekommen, entweder hatte Felix seinen Sadismus ausgelebt oder seine Helfershelfer hatten sie – wie Felix es so schön genannt hatte – ihr Lohn geholt.
    Noch ein paar Mal versuche sie einzuschlafen, aber immer wieder schreckte sie hoch, bis sie schließlich aufgab und sich statt dessen an das Fenster setzte und hinaus in die Dunkelheit starre, so lange bis am am Horizont der Sonne dabei zusehen konnte, wie sie sich anschickte ihr Tagewerk zu beginnen.

  • Das Bett in Varus Turmzimmer war ein sehr großes breites. Nachdem Morrigan sich hingelegt hatte, legte auch Varus sich in das Bett. Im Gegensatz zu Morrigan schlief er zwar schnell ein wachte aber nicht von Träumen geplagt wieder auf.
    Erst durch das hin und her von Morrigan wurde er einige Male ebenfalls wach.
    Als Morrigan schließlich aufgab in Morpheus Armen Ruhe zu finden war Varus ausgerechnet nicht wach geworden und bekam auch nicht mit das sie aufgestanden war.
    Erst als der erste Strahl der Sonne durch die offenen, sonst geschlossenen Vorhänge hineinfiel wurde auch er wach und sah sie.


    Varus stand auf und ging zu ihr rüber
    "Hat nicht so richtig funktioniert was....lass uns mal was versuchen!"


    Er zog Morrigan zurück zum Bett und bedeutete ihr sich wieder auf die Seite zu legen. Er zog die Vorhänge wieder zu so das es wieder ziemlich dunkel im Zimmer war. Dann legte er sich direkt hinter Morrigan, schob vorsichtig seinen rechten Arm unter ihren Kopf und löffelte sich vorsichtig heran. Natürlich darauf acht gebend sich nicht an ihren Wunden Rücken mit Druck anzulehnen. Nur gerade so weit das sie seinen Körper direkt hinter sich spüren könnte.
    Mit den freien Arm deckte er sie beide zu und legte dann den Arm auch um sie.


    "Noch ein letzter Versuch", gab er von sich und schloss noch einmal die Augen.

  • So recht verstand sie zwar nicht was er „versuchen“ wollte, lies sich aber widerstandslos, so wie es ihrem Stand entsprach, mit zurück auf das Bett ziehen.
    Nach einer Weile verstand sie dann doch was er versuchte, es war Geborgenheit, Sicherheit was er versuchte ihr zu geben. Ja sie war dankbar für diesen Versuche, vor nicht allzu langer Zeit hätte das wahrscheinlich auch geholfen sie zu beruhigen, aber ihr Vertrauen in Andere war gerade zu tief erschüttert. Hatte sie doch gerade erst gesehen – nein am eigenen Leib gespürt – wozu Menschen in der Lage waren und dies hatte sich fest in ihre Seele gebrannt.
    So lag sie nun also da, von Varus gehalten um sorgt wie ein verängstigtes Kind, aber sie konnte sich nicht entspannen und war entsprechend verspannt. Sie machte aber keinen Mucks und erhob auch keinen Einspruch.
    So lag sie nun also da, irgendwann schloss sie ihre Augen und döste tatsächlich weg...

  • Varus fehlte ja schlicht und einfach die Erfahrung und Übung darin jemanden dessen Seele so gequält war zu helfen. Sein Verstand hätte ihm wahrscheinlich gesagte, wenn er alles selber mit angesehen hätte und nicht nur die Spuren gesehen hätte, dass das alles nicht viel bringen würde aber dem war ja nicht so.


    Da er Morrigan ja auch von hinten nicht ins Gesicht schauen konnte bemerkte er nicht wirklich das seine Geste auch nicht den durchschlagenden Erfolg brachte. Er bemerkte auch das sie nicht wirklich locker wurde schob das aber mehr auf die sicherlich vorhanden Schmerzen. Als er dann nach einer Weile halbwegs sicher war das Morrigan schlief versuchte er auch eine möglichst bequeme Stellung zu finden und wenig später schlug sein ruhiger gleichmäßiger Atem verbunden mit ganz leichten Geräuschen in Morrigans Nacken. Ein Wald wurde keineswegs vernichtet aber an einem kleinen Busch wurde sehr wohl rumgesägt.




    Auch durch die Vorhänge konnte man irgendwann sehen das draußen in der Welt die Sonne inzwischen nicht nur vollständig aufgegangen war sondern sogar schon ein ganzes Stück vom Horizont entfernt war.
    Falls Morrigan wach war würde sie sehen wie eine Sklavin mittleren Alters auf nahezu lautlosen Sohlen hereinkam und die Spuren von gestern Abend inklusive der Tablets und Morrigans Kleidungsfetzen aus dem Raum brachte.
    Kurze Zeit später brachte sie ein paar Schalen mit Früchten herein, etwas Brot und zwei Karaffen mit zwei Trinkgefäßen und stellte das draußen auf der Terrasse ab. Auf eine Kline im Raum wurde wiederum aus hellem Leinenstoff etwas Kleidung gelegt die offensichtlich für eine Frau war. Dabei schien es eine komplette Montur zu sein aus Unterwäsche, Tunika und leichtes Schuhwerk. Bevor sie den Raum verließ öffnete sie die Vorhänge so das die hereinstrahlende Sonne über kurz oder lang alles wecken musste was noch schlief im Raum.
    Varus noch kurz in der Traumwelt gefangen versuchte den plötzlichen Lichteinfall dadurch zu unterbinden das er Morrigans Haare über seine Augen drapierte.

  • Ja da musste sie sich schon fast ein grinsen verkneifen, als Varus versuchte sich unter ihren Haaren vor der Sonne zu verstecken. „He du.“ sagte sie leise. „Ich dachte immer du springst noch vor dem ersten Sonnenstrahl aus dem Bett, aber nun sieht es eher so aus, als wolltest du den ganzen Tag verschlafen.“ Ja Morrigan neckte ihn tatsächlich.
    Langsam erhob sie sich, ja elegant sah anders aus, aber ihr war es gerade egal, wie ihre Schonhaltung aussah, Hauptsache es tat nicht so weh.
    „Oh schau was ein schöner Tag. Wollen wir ihn nicht auf der wunderschönen Terrasse begrüßen?“ Fragte sie, wartet jedoch keine Antwort ab, sonder entschwand aus dem Bett und beeilte sich die frischen Sachen überzustreifen.
    Sie trat zum Ausgang in Richtung Terrasse und genoss wiedereinmal den herrlichen Ausblick ebendieser.
    „Der erste Tag in einem neuen Leben.“ sagte sie mehr zu sich selbst als zu Varus ihr Blick glitt dabei über die Landschaft.

  • Varus war es gewohnt und konnte es sehr gut... das sehr frühe aufstehen und sofortige arbeiten den ganzen Tag. Aber das hieß nicht das er nicht gerne schlief und in einem gemütlichen Bett lag.
    Morrigans Worte und vor allem Tonfall kamen in seinem Kopf an und freuten ihn. Trotz der schlimmen Nacht schien der erste Schritt dahin um aus Morrigan wieder die alte zu machen gegangen.


    Er beobachtete sie wie sie umständlich aufstand und sich ankleidete. Sie war ja wirklich eine Schönheit... umso mehr war es zu wissen wie grausam vernarbt ihr Rücken sein würde wenn erst einmal alles verheilt war.
    "Sag mal wie alt bist du eigentlich?", fragte er während auch er aufstand, sich ausgiebig reckte und streckte und sich dann ebenfalls etwas anzog.


    Er folgte auf die Terrasse und sah sich auch kurz um. Sein Blick blieb allerdings mehr auf dem Teil der Landschaft hängen wo seine Weinreben standen als an den anderen Dingen wie den See oder der in weiter Entfernung liegende Hang am anderen Seeufer.

  • Morrigan war noch eine Weile vom herrlichen Anblick gefesselt, fast genau so wie beim ersten Mal als sie hier gestanden hatte, deshalb dauerte es auch eine Weile, bis sie auf seine Frage antwortete.
    „Nun 21 Winter habe ich schon erlebt.“ Sie hinterfragte nicht warum er das wissen wollte, fügte aber dann noch leicht melancholisch an. „Es gibt aber Augenblicke, an denen ich mich eindeutig älter fühle.“ Das natürlich ihre bisherigen Erlebnisse da mit rein spielten konnte er sich denken Morrigan jedenfalls war der Meinung, das das was sie erlebt hatte für ein Leben mehr als ausreichend war.

  • 21 Winter also ging es Varus durch den Kopf. Nicht mehr ganz jung aber auch noch nicht alt.
    Er wusste selber nicht so ganz genau warum er das fragte. Vielleicht um ein besseres Bild von Morrigan zu bekommen und dem was sie wollte.


    Er setzte sich hin und nahm sich ein paar Trauben aus einer Schale. Nur um von vornerein vorzubeugen das Morrigan etwas anderes machte bat er sie mit der Hand neben ihm Platz zu nehmen.


    "Das kann ich verstehen das du dich, gerade im Moment, älter fühlst."


    Einen kleinen Moment schwieg er und hing seinen Gedanken nach. Vielleicht legte er sich auch weitere Worte zu recht.


    "Jetzt einmal angenommen du hättest die freie Wahl möchtest du eigentlich Kinder haben? Und unabhängig davon...was willst du machen... also nicht die nächsten Tage sondern auf lange Sicht."


    Ein wenig hatte er diese Frage ja schon einmal gestellt und da hatte sie ihm erzählt sie würde wenn genügend Geld da wäre weggehen und Pferde züchten. Doch das war ja unter gänzlich anderen Vorraussetzungen gewesen. Varus hatte keineswegs vor sie als normale Sklavin zu behandeln und aufzuwingen was sie tun sollte aber er wusste das er sie nicht gerettet hatte um sie demnächst an irgend ein Pferdegut in Hispania zu verlieren. Er fand den Gedanken zwar ungewöhnlich egoistisch für seine Verhältnisse aber dennoch hielt er daran fest.
    Wenig später fiel ihm dazu noch ein


    "Was ist eigentlich aus diesem Angus geworden von dem du mir mal erzählt hast?"

  • Natürlich setzte sie sich als er ihr dies andeutete auch fand eine Traube den Weg in ihren Mund, diese jedoch blieb ihr fast im Halse stecken, als sie seine Frage hörte.
    Sie schaute ihn mit einer Mischung aus Misstrauen und Überraschung an.
    „Kinder...“ setzte sie an und machte eine Pause. „...nun eigentlich habe ich mir darüber noch keine Gedanken gemacht. Ich kann es mir jetzt eigentlich auch gerade nicht vorstellen.“
    Nein darüber hatte sie sich noch wirklich keine Gedanken warum hätte sie das auch tun sollen?
    „Aber vielleicht irgendwann wer weiß schon was die Götter für mich bereit halten.“ Sie versuchte ein Lächeln, was ihr jedoch in dem Moment auf den Lippen gefror, als sie den Namen Angus hörte.
    „Ich weiß es nicht.“ war ihre ehrliche Antwort. „Ich habe seit Monaten nichts von ihm gehört.“
    Sagte sie leise und legte ihre Hände in den Schoss und senkte ihren Blick, denn schon wiedereinmal kämpfte sie mit den Tränen.

  • "Hey Hey...", Varus nahm eine ihrer Hände und versuchte so ihr zu helfen die Tränen zurück zu halten. Seine darauf folgenden Worte waren dazu vielleicht nicht so geeignet und eher in der Kategorie typisch Mann.
    "Wenn er sich so lange nicht mehr gemeldet hat dann hat er es mit dir bestimmt nicht ernst gemeint. Ich meine er hat ja auch vorher einen Weg gefunden mit dir zu kommunizieren..."


    Varus sah kurz auf die Landschaft und setzte dann neu an.


    "Wegen der Kinder.... ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung von der Kultur deines Volkes. In der römischen ist es fester Bestandteil von jeder Frau...du bist zwar mit 21 noch lange nicht alt aber irgendwann sollte man damit ja mal anfangen und umso älter man ist umso gefährlicher ist es.... soweit ich weiß."
    Varus hatte ja selber auch noch keine Kinder und war älter als 21.


    "Ich frage dich jetzt einmal ganz direkt und verlange eine ehrliche Antwort. Dankbarkeit kann man ja auf viele Arten zeigen und muss dies nicht als Sklavin tun. Als meine Sklavin hast du ja eine relativ große Sicherheit das dir das Leben nicht viel antun kann."
    Er ging jetzt einfach davon aus das sie ihm so weit vertraute das er mit ihr keine Dinge anstellen würde die man zuweilen mit Möbeln machte.
    "Ich glaube auch das du die Arbeit im Lupanar sehr gut gemacht hast."
    Ein kleines freches Grinsen stahl sich kurz in sein Gesicht.
    "Wobei ich für die Zukunft mir für dich eine bloße Leitungsfunktion vorstelle und alles andere rein deine Entscheidung sein soll...."


    Er ließ die Worte erst einmal wirken und wartete auf eine Reaktion.
    Vielleicht würde sie gleich protestieren und sagen das sie niemals wieder in das Lupanar zurück kehren möchte und statt dessen den Traum äußern irgendwo außerhalb oder weit weg Pferde zu züchten.

  • Morrigan nickte nur stumm, auch wenn sie es wohl anders als Varus sah, wollte sie das Thema Angus nicht vertiefen. Sie redete sich lieber ein, dass er sie vielleicht sogar suchte, oder es einfach nicht geschaffte hatte... lieber das als das sie wiedereinmal eine Liebe verlor...


    Sie wand sich also seinen nächsten Ausführungen zu.
    „Nun ich denke bei uns ist es nicht anders als bei euch. Die Eltern suche eine passende Verbindung heraus, die allen nützt und man kommt dann seinen Pflichten nach. Die Pflicht des Mannes ist es für die Familie zu sorgen, sie zu beschützen und was alles noch dazugehört. Die Pflicht der Frau ist es Kinder zu bekommen und so für den Erhalt der Familie zu sorgen.“
    Ja in diesem Punkt war Morrigan, wenn sie auch als Kind von ihren Eltern verwöhnt und fast konnte man schon sagen verzogen wurde, eher unromantisch und nüchtern veranlagt.
    „Da ich aber keine Familie hier habe und somit auch an keine der Traditionen gebunden bin, muss ich mir über Kinder wohl kaum Gedanken machen.“


    Nun wurde sie hellhörig, er wollte ihr trotz allem die Leitung des Lupanar wieder übergeben? Natürlich würde sie die gern, aber sie hätte ja nicht mal zu träumen gewagt, dass sie ihr „freies“ Leben fast wieder bekommen könnte.


    Sie schaute auf und Varus somit direkt in die Augen. „Natürlich würde ich gern den Lupanar leiten, wenn du mir nach all den Vorkommnissen, denn wirklich wieder so viel Vertrauen entgegen bringen kannst.“ Sie holte tief Luft, den ihr war natürlich bewusst, dass sie seine Sklavin war und auch bleiben würde und ihr Traum irgendwann mal Rom den Rücken zu kehren in sehr weite Ferne rücken würde. „Ich würde dort für dich gern weiter die Geschicke leiten und dir so meine Dankbarkeit beweisen.“ fügte sie schließlich noch an.

  • Varus erwiederte offen Morrigans Blick.
    "Nun was das Lupanar angeht habe ich ja wahrlich keine Gründe die zu misstrauen. Unter deiner Führung ist aus dem Haus das geworden was ich mir vorgestellt habe. Das war es unter der vorangegangenen Leitung nicht und die Einnahmen sind zusätzlich besser geworden. Ebenso habe ich was die Führung eines solchen Geschäftes kein Talent. Meine Talente liegen bei der Führung meiner Handwerksbetriebe und vor allem hier im Weinbau.
    Was dazu kommt das ich eigentlich niemand bin der persönlich großes Interesse an den Diensten einer Lupa hatte. Also rein körperlich gesehen war es zuweilen eine nette Entspannung und Erleichterung aber mehr auch nicht. Bei dir war das irgendwie noch anders. Ich bin neben der sehr befriedigenden körperlichen Gesellschaft auch wirklich gern zu dir gekommen und werde es auch weiterhin. Das war z.B. bei Apolonia nicht so. "


    Varus wandte seinen Blick kurz ab und sah wieder auf den See hinaus. Es war nicht zu sehen ob er mit Gedanken rang, verschiedenes durchspielte oder Morrigan einfach nur zappeln lassen wollte.
    Schließlich sah er sie wieder an und fuhr fort.


    "Morrigan ich habe einen Vorschlag bezüglich deiner Zukunft zu dem ich mich eigentlich schon entschlossen habe. Einzig besteht noch ein kleiner warnender Unterton der mir, ich denke mal aufgrund meiner Abstammung und Erziehung, sagen will das man einer Perserin nicht vertrauen kann vor allem wenn sie einmal gelogen hat."


    Sein Blick in ihre Augen wurde intensiver fast so als wollte er in sie hineinsehen.


    "Ich gedenke dich frei zu lassen und dich zu einer Libertina der Gens Helvetia zu machen. Ebenso dir das Lupanar zu übergeben mitsamt seinem Inhalt. Als Gegenleistung, neben der eh schon versicherten Treue und Dankbarkeit, teilen wir den Gewinn bis eine Summe zusammengekommen ist die den Kauf eines Lupanars und der Sklaven entspricht. Zusätzlich die Bedingung das du selber gegen Gold keine Kunden mehr betreust und das wir beiden unsere Treffen fortsetzen."


    Das letzte war vielleicht das römische Besitzdenken. So würde vielleicht ein kritischer Beobachter urteilen. Varus beobachtete jedenfalls mit allerhöchster Aufmerksamkeit Morrigans Reaktion während und nach seinen Worten.

  • Bei seinen Worten mit dem Vertrauen nickte sie, natürlich wahr ihr klar, dass er ihn nicht einfach wieder so blind vertrauen würde. Sie hielt seinem Blick aber stand und da er sie ja nun doch schon etwas kennen sollte, würde er wohl erkennen, dass sie nicht gedachte etwas vor ihm zu verbergen.


    Als er dann aber weiter sprach, klappte ihr Mund auf und wieder zu. Was hatte er da gerade gesagt? Morrigan konnte es nicht fassen. Er bot ihr die Freiheit? Nein nicht nur das die Freiheit und das Lupanar an? Sie musste träumen. Morrigan schüttelte leichte den Kopf, sie wollte diesem Tagtraum los werden, schloss kurz die Augen und war sich sicher, dass wenn sie sie wieder öffnen würde sie sich immer noch im Keller von Felix befinden würde...
    Doch als sie die Augen wieder öffnete saß sie immer noch mit Varus auf dessen Terrasse und er schaute sie fragend an.


    'Los sag was!' halte eine Stimme in ihrem Kopf. So öffnete sie den Mund und schloss ihn wieder, ohne das auch nur eine Silbe über ihre Lippen gekommen war.
    Sie war kaum fähig einen klaren Gedanken zu fassen, schaute Varus und und suchte in seinem Gesicht nach Antworten auf ihre offenen Fragen Erlaubt er sich mit ihr einen grausamen Scherz? Nein scheinbar nicht, es lag nichts falsches in seinem Blick.


    Morrigan stand auf und ging zur Brüstung, sie ließ ihren Blick über die Landschaft schweifen, so als ob sie dort die Antworten finden können.
    Sie wusste ja selbst nicht mal warum sie jubelnd auf sein Angebot einging. Nach einer Weile drehte sie sich um und betrachtete ihren Gönner, ja anders konnte man Varus wohl nicht bezeichnen.


    „Ich danke dir.“ begann sie langsam mit nachdenklichem Blick. „Bist du dir wirklich sicher? Ich wäre wohl töricht, wenn ich dein Angebot ausschlagen würde. Freiheit ist das was ich mir immer ersehen habe. Deine Bedingungen sind mehr als großzügig. Aber Varus sag mir bitte warum? Es kann doch nicht nur daran liegen, dass du mich gern um dich hast.“ Morrigan ging auf ihn zu und kniete sich vor ihm hin und blickte ihm direkt in die Augen. „Bist du dir wirklich sicher dass du genau das willst?“


    Ja sie musste es wissen, natürlich wusste sie, dass er wohl keinen Scherz machte, aber ihr fehlte es an Vertrauen und an Selbstvertrauen. „Ich weiß nicht ob ich dem allen gewachsen bin.“ Ja ihr Selbstvertrauen hatte gelitten, man hatte sie klein gemacht, ihr eindeutig ihren Platz in dieser Gesellschaft gezeigt, ihr klar gemacht, dass sie nur ein Gegenstand war, mit dem man tun und lassen konnte was man wollte. Und nun das hier? Es war einfach zu viel. „Varus ich weiß wirklich nicht ob ich das kann – ich bin doch nur eine unbedeutende Sklavin.“ Sagte sie und senkte ihren Blick.

  • Varus war etwas überfordert von Morrigans Verhalten. Er konnte das ja alles selber nicht so richtig erklären. Auch wenn sein Verhalten gegenüber Sklaven nicht dem Durchschnitt entsprach war er doch weit davon entfernt diese als gleichwertig zu betrachten und zu behandeln. Warum also bei Morrigan so anders.
    Er zog sie von den Knien hoch und setzte sie wieder auf den Stuhl direkt neben ihm.
    "Warum es außer dem bereits genannten so ist... ich weiß es auch nicht so wirklich. Ich glaube einfach das mein Verstand dafür zu .... einfach ist. Ich bin kein Politiker und immer geradlinig im Geist. Ich habe dich eben nicht als Sklavin kennen gelernt. Natürlich nicht als Römerin aber als freie Frau, stolze Perserin und hervorragende.... Gesellschaft. Ich bin zwar Römer und werde und habe immer Sklaven gehabt und gekannt. In mir ist aber nichts was Befriedigung daraus zieht freie Menschen zu versklaven... jedenfalls nicht ohne Grund... also sowas wie Kriegsgefangene oder so. Naja wie auch immer ich kenne dich halt als Freie und habe dich zwar gekauft. Aber nicht um dich nun, für mich jedenfalls, zu versklaven, sondern um dein Leben zu retten und um dich wieder zu der Gesellschaft zu machen die du vorher warst."


    Varus hörte wie in das an die Terasse angrenzende Zimmer jemand herein kam und ihr Gespräch unterbrach. Er sah auf und sah einen der Haussklaven.
    "Der Heiler wäre jetzt da Dominus", antwortete er auf die stumm gestellte Frage was es wichtiges gäbe.


    Varus sah Morrigan wieder an
    "Es muss schwer für dich sein diese neuen Entwicklungen zu verkraften. Erst gestern noch hast du wahrscheinlich mit deinem jederzeit eintretenden Tod gerechnet. Ich muss gleich zurück nach Rom und einige Dinge erledigen da meine Abwesenheit nicht geplant war. Ich kehre aber in ein-zwei spätestens drei Tagen zurück. Dann setzen wir unser Gespräch genau an dieser Stelle fort.
    Ich möchte das du bis dahin hier bleibst, dich von den Sklaven pflegen lässt und der Heiler sich um deine Wunden kümmert."


    Bevor Varus nun aufstand wartete er noch eine Antwort auf diese und seine ersten Sätze ab.

  • So recht konnte sie sich immer noch keinen Reim auf seine Beweggründe machen, doch den Göttern sein Dank sie musste scheinbar nicht sofort antworten, denn just in diesem Moment wurde die Ankunft des Heiler angekündigt und im selben Atemzug verkündete Varus ihr, dass er zurück nach Rom musste. Sie hatte also Zeit, Zeit sich darüber klar zu werden, was er ihr zu schenken gedachte – nicht mehr und nicht weniger als ihre Freiheit.


    „Varus ich danke dir, für alles was du für mich getan hast und tun willst. Ich weiß nicht ob ich dem gewachsen bin, ob ich jemals wieder die selbe Frau sein kann, die du kennen gelernt hast. Ich werde aber die Tage deine Abwesenheit nutzen um meine Gedanken zu sortieren.“


    Ja man konnte ihr nur all zu deutlich anmerken, dass sie verwirrt war und nicht wusste was sie tun sollte. Ihr Herz sagte ihr, dass sie das Angebot annehmen sollte, schließlich hatte sie sich nichts andere gewünscht in den letzten Jahren, ihr Verstand aber hinderte sie daran. Immer wieder war er es, der Zweifelt sähet, Zweifel ob sie das schaffen würde, Zweifel daran, dass sie in der Lage dazu wäre, er war es auch der ihr immer wieder verdeutlichte - was man ihr mehr oder weniger eingeprügelt hatte – das ihr Platz ganz unten in dieser Gesellschaft war. Das alles hinderte sie daran, sofort eine Entscheidung zu treffen.
    „Bitte gib mir Zeit bis du wieder da bist.“ ja sie war verrückt eindeutig verrückt, bat sie doch gerade darum, das er wartete bis sie sich entschieden hatte ob sie Sklavin oder Freie sein wollte.


    Wenn Varus sich nun also verabschieden würde, so würde Morrigan sich in die Hände des Heilkundigen begeben. Diese würde ihr dann verkünden, dass wohl einige unschöne Narben zurückbleiben würden, aber da erzählte er Morrigan nichts Neues, sie war sich durchaus im Klaren, das ihr Rücken wohl mehr einer Kraterlandschaft, denn einem Babypopo gleichen würde. Aber zumindest würde er die bisher nur mäßig behandelten immer noch offenen Wunden versorgen und die Entzündungen behandeln. Seine Salben würden ihre Wirkungen nicht verfehlen, so dass man schon nach 2 Tagen mit Sicherheit sagen konnte, das Morrigan wohl nicht an einer unbehandelten Verletzung sterben würde.


    Morrigan selber würde die zeit die ihr bleib nutzen um nachzudenken, sie würde viel draußen sein, die frische Luft genießen und sie würde reden, mit den Sklaven und Angestellten des Weingutes. Sie würden ihr alle erzählen, was ein guter Heer und Arbeitgeber Varus war, wie gut er mit Menschen umging, wie er alle – auch seine Sklaven wie Menschen behandelte.


    Ihre besser werdende Gesundheit und die vielen Gespräche ließen einen Entschluss in ihr reifen.


    Ja sie würde mit Varus Hilfe ihr Leben in ihre eigenen Hände nehmen, sie würde es schaffen – oh ja bei den Göttern sie würde es schaffen. So war es nun also Morrigan, die auf die Rückkehr von Varus wartete und sie hoffte inständig, dass sein Angebot noch bestand.

  • Varus legte seine Hand auf Morrigans Wange
    "Das wird schon wieder. Du bist stark und es werden sich hier alle um dich kümmern damit du dich erholen kannst!"
    Zu mindestens für die körperliche Erholung waren beste Voraussetzungen vorhanden. Ob das auch für die geistigen Wunden galt... Varus hatte von sowas schlicht keine Ahnung.
    "Natürlich war auch alles etwas viel gestern....",


    er erhob sich, nahm sich noch ein paar Früchte und wollte sich schon abwenden. Er ging nochmal zurück hob mit der Hand vorsichtig Morrigans Kinn an und gab ihr einen Kuss auf die Stirn und dann auf den Mund. Ersteren um ihr ein gutes Gefühl zu vermitteln und letzteren als kleine Belohnung für sich selber. Obwohl Morrigan diese beiden Gesten natürlich selber interpretieren konnte und musste.


    Dann ging er aber wirklich und überließ Morrigan der Obhut seines Hauses und des herbeigerufenen Heilers.



    *****************


    Es dauert sogar 4 Tage bis Varus zurückkehrte. In späteren Zeiten würde man sagen können das die Rettungsaktion an einem Montag gewesen war und Varus nun am Freitag am frühen Abend zurückkehrte mit einem vollen Wochenende vor der Tür.
    Er betrat sein Turmzimmer und fragte:
    "Morrigan bist du hier?"

  • Morrigan hatte sich an einem der Bücher versucht, auch wenn sie die Sprach inzwischen gut beherrschte viel ihr das lesen großer Texte immer noch schwer und sie kam nur sehr langsam voran. Sie legte also das Buch bei Seite, als sie die Stimme von Varus vernahm, stand auf und trat im lächelnd entgegen.
    Ja er konnte wohl erkennen, das ihr die Tage der Erholung gut getan haben, sah sie doch deutlich besser aus, als noch an dem Tag, an dem er sie aus der Villa „befreit“ hatte.
    Sie war nicht mehr so blass um die Nase und auch sonst war ihr Zustand wohl schon recht akzeptabel.
    „Varus!“ sagte sie mit einer unverhohlenen Freude in der Stimme. „Wie waren deine Tage in Rom?“ ja erst mal ein unverfängliches Gespräch anfangen, sie würde schon früh genug auf das eigentliche Thema zu sprechen kommen.
    Varus selber würde wohl merken, das Morrigans Selbstbewusstsein langsam wieder zum Vorschein kam. „Ich muss dir erneut danken, hier haben sich alle um mich gekümmert, als wäre ich die Kaiserin persönlich.“ sagte sie schließlich noch mit einem herzerfrischendem Lachen.

  • Varus leicht sorgenerfüllter Gesichtsausdruck erhellte sich. Es hätte ja auch gut sein können das Morrigan aufgrund entzündeter Wunden in den letzten Zügen lag. Aber nein sie kam ihm auf den eigenen Füßen entgegen und auch wenn man an der leicht veränderten Haltung und der etwas dickeren Kleidung am Oberkörper noch erkennen konnte das natürlich noch nicht alles verheilt war.
    "Ich würde fast sagen wie immer, sehr viel Arbeit mit meinen Betrieben und nur wenig Zeit für schönes. Ich brauch dringend einen Verwalter der sich um das Tagesgeschäft meiner Betriebe kümmert sonst geht das mit meiner Standeserhebung und dem Beschreiten der Ritterlaufbahn nie weiter!"


    Bei Morrigan angekommen wanderte sein Blick erst einmal von oben bis unten und zurück. Es schien wirklich so als ob sie wieder auf dem besten Weg war die alte Morrigan zu werden. Der anschließende Spruch war ebenfalls ein gutes Zeichen dafür.
    "Na das will ich aber doch auch gehofft haben, habe aber auch mit nichts anderem gerechnet. Der Verwalter hat hoffentlich auch nicht zu viele Fragen gestellt? Er ist hervorragend geeignet das alles hier während meiner vielen Abwesenheitstage in Schuss zu halten. Leider oder zum Glück hat er keinen Schimmer von Weinbau und wird zuweilen doch arg neugierig.!"
    Gab er launig mit leichtem aber ehrlichem Lachen in der Stimme zurück.


    Jetzt wo sie sich direkt gegenüber standen wollte Varus Morrigan zur Begrüßung eigentlich umarmen doch im letzten Moment überlegte er es sich anders. Eine Umarmung würde vielleicht am Ende noch wieder Wunden öffnen. Damit die schon vorgebrachten Arme nicht völlig nutzlos rumhingen legte er sie sanft auf Morrigans Hüften.
    "Wie waren den deine Tage als Kaiserin? Ist das was woran du dich gewöhnen könntest? Was sagt der Heiler?"

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