Besprechung mit dem Quaestor Principis

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    Original von APPIUS CORNELIUS PALMA AUGUSTUS
    "Nun, nach einer klaren Empfehlung für eine Eroberung hört es sich dann auch wieder nicht an, nicht wahr? Rom hätte es tun können und könnte es jetzt tun, aber richtig Werbung macht er nun nicht gerade dafür. Es gibt größere Heldentaten als die Eroberung einer Wüste, möchte ich meinen."


    Lächelnd schüttelte Cornelius Palma den Kopf und legte diesen Eroberungsplan damit augenscheinlch zu den Akten. Für einen Krieg gegen ein paar Wüstenbewohner wären ihn Rom wohl kaum Anhänger zu finden.


    "Dann gibt es an dieser Grenze wohl nichts für uns zu tun, oder was meinst du?"


    "Nunja, der Verweis darauf, dass es auch heute sehr einfach wäre, das Gebiet zu erobern, mag es zumindest suggerieren", sprach der Tiberier und lächelte. "Aber ich bin gern bereit Minidus hier keine Kriegslüsternheit zu unterstellen" Anschließend dachte der Tiberier für einen Moment nach, wie nun weiter verfahren werden könnte. "Ich bin mir nicht sicher, ob wir da rein gar nichts tun sollten. Denn die Lage sieht doch folgendermaßen aus: Durch den Tod Rabbel II. Soter haben wir faktisch einen Klientelkönig und damit auch die indirekte Kontrolle über dieses Gebiet verloren. Unsere Situation hat sich also verschlechtert, weil wir weniger Einfluss in der Region haben. Vielleicht wäre dies zu verschmerzen, wenn das Nabatäerreich nicht auch geografisch bedeutsam wäre. Immerhin ist es von dieser Grenze nicht weit bis nach Alexandria. Stellen wir uns doch einmal vor, dass sich jemand anderes, wie beispielsweise die Parther, dieses Gebiet eines Tages einverleiben. Strategisch lägen sie dann in einer sehr günstigen Aufmarschposition, um nach Ägypten vorzurücken und uns von unserer Kornkammer abzuschneiden. Ein Feind könnte schneller da sein, als wir vielleicht Zeit haben, um angemessen zu reagieren." Soweit zumindest die strategische Bedeutung, die dieses Gebiet für das Imperium Romanum haben konnte. "Womöglich wäre es unseren Sicherheitsinteressen durchaus förderlich, in diesem Gebiet wieder Fuß zu fassen. Ich sehe da zwei Optionen: Entweder wir schaffen es, einen neuen Klientelkönig dort einzusetzen, was bedeutet, dass wir uns in die inneren Stammeskonflikte einmischen und einen Getreuen unterstützen müssten. Oder wir nehmen es tatsächlich selbst in die Hand und verleiben uns das Gebiet ein. Insgesamt würden uns also drei Optionen offenstehen: 1. Nichts tun; 2. einen Klientelkönig einsetzen; 3. Provinzialisierung des Nabatäerreichs. Ich persönlich würde aus den genannten Gründen zumindest Option 1 für die schlechteste halten"

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    Original von APPIUS CORNELIUS PALMA AUGUSTUS
    "An welchen institutionellen Rahmen dachtest du denn, um deine Arbeit fortzuführen? Würdest du lieber hier in Rom bleiben, oder in einer Provinz gleichsam vor Ort meine Interessen vertreten? Und falls letzteres, welche Region länge dir besonders am Herzen?"


    "Hmmm...", dachte der Tiberier nach. "Da hier im Palast die außenpolitischen Fäden zusammenlaufen, wäre es wahrscheinlich sinnvoll mich in Rom zu belassen. Die drängendsten Fragen stellen sich zwar derzeit im Osten des Reiches (diese läge mir demzufolge am Herzen), aber ich bin mir nicht sicher, ob ich beispielsweise in Syrien viel vor Ort bewirken könnte. Die Provinz Ägypten scheint aufgrund meiner senatorischen Laufbahn wohl ebenfalls nicht angebracht" Auch wenn sich der Tiberier natürlich bewusst war, dass der Kaiser hier Sondergenehmigungen erteilten konnte. "Rom wäre sicherlich die beste Möglichkeit, um alles im Blick zu behalten und zu koordinieren. Wem würdest du denn normalerweise die Befugnisse erteilen, in diplomatischen Fragen zu agieren? Mir selbst ist lediglich bekannt, dass der Posten des Legatus Augusti im Palast mit diplomatischen Rechten ausgestattet ist. Das wäre natürlich eine denkbare Variante" Zweifellos ein recht ansehnlicher Posten, für den man darüber hinaus auch noch Senator sein musste.

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    Original von Lucius Tiberius Lepidus
    "Nunja, der Verweis darauf, dass es auch heute sehr einfach wäre, das Gebiet zu erobern, mag es zumindest suggerieren", sprach der Tiberier und lächelte. "Aber ich bin gern bereit Minidus hier keine Kriegslüsternheit zu unterstellen" Anschließend dachte der Tiberier für einen Moment nach, wie nun weiter verfahren werden könnte. "Ich bin mir nicht sicher, ob wir da rein gar nichts tun sollten. Denn die Lage sieht doch folgendermaßen aus: Durch den Tod Rabbel II. Soter haben wir faktisch einen Klientelkönig und damit auch die indirekte Kontrolle über dieses Gebiet verloren. Unsere Situation hat sich also verschlechtert, weil wir weniger Einfluss in der Region haben. Vielleicht wäre dies zu verschmerzen, wenn das Nabatäerreich nicht auch geografisch bedeutsam wäre. Immerhin ist es von dieser Grenze nicht weit bis nach Alexandria. Stellen wir uns doch einmal vor, dass sich jemand anderes, wie beispielsweise die Parther, dieses Gebiet eines Tages einverleiben. Strategisch lägen sie dann in einer sehr günstigen Aufmarschposition, um nach Ägypten vorzurücken und uns von unserer Kornkammer abzuschneiden. Ein Feind könnte schneller da sein, als wir vielleicht Zeit haben, um angemessen zu reagieren." Soweit zumindest die strategische Bedeutung, die dieses Gebiet für das Imperium Romanum haben konnte. "Womöglich wäre es unseren Sicherheitsinteressen durchaus förderlich, in diesem Gebiet wieder Fuß zu fassen. Ich sehe da zwei Optionen: Entweder wir schaffen es, einen neuen Klientelkönig dort einzusetzen, was bedeutet, dass wir uns in die inneren Stammeskonflikte einmischen und einen Getreuen unterstützen müssten. Oder wir nehmen es tatsächlich selbst in die Hand und verleiben uns das Gebiet ein. Insgesamt würden uns also drei Optionen offenstehen: 1. Nichts tun; 2. einen Klientelkönig einsetzen; 3. Provinzialisierung des Nabatäerreichs. Ich persönlich würde aus den genannten Gründen zumindest Option 1 für die schlechteste halten"


    "Nichts zu tun ist zweifellos keine gute Option. Wir sind die Herren der Welt und als solche sollten wir sicher auch die Länder vor unseren Grenzen unter Kontrolle halten. Aber eine Wüste zu erobern, die nichts zu bieten hat, ist trotzdem wenig sinnvoll. Möchtest du in einer solchen Einöde Statthalter sein und Roms Interessen unter einer Horde Karawanenräubern durchsetzen? Kein attraktives Los ein solcher Posten."

  • Zitat

    Original von Lucius Tiberius Lepidus
    "Hmmm...", dachte der Tiberier nach. "Da hier im Palast die außenpolitischen Fäden zusammenlaufen, wäre es wahrscheinlich sinnvoll mich in Rom zu belassen. Die drängendsten Fragen stellen sich zwar derzeit im Osten des Reiches (diese läge mir demzufolge am Herzen), aber ich bin mir nicht sicher, ob ich beispielsweise in Syrien viel vor Ort bewirken könnte. Die Provinz Ägypten scheint aufgrund meiner senatorischen Laufbahn wohl ebenfalls nicht angebracht" Auch wenn sich der Tiberier natürlich bewusst war, dass der Kaiser hier Sondergenehmigungen erteilten konnte. "Rom wäre sicherlich die beste Möglichkeit, um alles im Blick zu behalten und zu koordinieren. Wem würdest du denn normalerweise die Befugnisse erteilen, in diplomatischen Fragen zu agieren? Mir selbst ist lediglich bekannt, dass der Posten des Legatus Augusti im Palast mit diplomatischen Rechten ausgestattet ist. Das wäre natürlich eine denkbare Variante" Zweifellos ein recht ansehnlicher Posten, für den man darüber hinaus auch noch Senator sein musste.


    "Der Legatus Augusti ist überall mit diplomatischen Rechten ausgestattet. Vor allem natürlich in den Provinzen, wo er als mein Statthalter agiert. Hier in Rom wäre ein Mann mit diesem Titel herausgehoben unter der Schar der Männer, die mich in verschiedenen Angelegenheiten beraten, aber nicht weniger eben ein Berater unter vielen."


    Tatsächlich sah Cornelius Palma noch keinen zwingenden Grund, seinen derzeitigen Quaestor als nächstes gleich eine solche Stellung zu geben, die verhältnismäßig selten war. Zumal Senatoren in Rom ohnehin selten in direkten kaiserlichen Diensten standen.


    "Senatoren in kaiserlichen Diensten hier in Rom sind selten, wie du weißt. Die senatorischen Curatoren dienen mehr Rom als mir, die Beamten in meinen Diensten sind viel öfter Ritter."


    Überhaupt stellte sich die Frage, warum der Tiberier nicht die Chance ergreifen wollte, in den Osten zu reisen. Immerhin war eine solche Reise teuer und als private Studienreise entsprechend schwer zu organisieren. Und jeder frühere Kontakt mit einer Provinz war bei einer späteren Bewerbung um eine Statthalterschaft zweifellos ein Pluspunkt.


    "Was macht dich so unsicher, ob du mit einer Reise in den Osten mehr bewirken könntest als von hier aus? Das direkte Gespräch mit Abgesandten anderer Völker wirst du dort viel leichter finden als hier. Ich glaube zumindest kaum, dass sich eine parthische Gesandtschaft so ohne weiteres nach Rom einladen lässt."

  • Zitat

    Original von APPIUS CORNELIUS PALMA AUGUSTUS
    "Nichts zu tun ist zweifellos keine gute Option. Wir sind die Herren der Welt und als solche sollten wir sicher auch die Länder vor unseren Grenzen unter Kontrolle halten. Aber eine Wüste zu erobern, die nichts zu bieten hat, ist trotzdem wenig sinnvoll. Möchtest du in einer solchen Einöde Statthalter sein und Roms Interessen unter einer Horde Karawanenräubern durchsetzen? Kein attraktives Los ein solcher Posten."


    "Das sind Zweifel, die ich nachvollziehen kann, doch letztlich wirst du selbst abwägen müssen, ob die persönlichen Befindlichkeiten eines von dir für diese Aufgabe Auserkorenen mehr Wert sind, als die Sicherheit unserer Grenzen im Osten", gab der Tiberier sogleich zu bedenken. "Außerdem weiß ich gar nicht ob dieser arabische Flecken Erde tatsächlich so unansehnlich ist. Sicher, viel Wüste. Aber die Residenzstadt Petra des Nabatärereichs soll zum Beispiel nach allem, was ich weiß, ganz nett sein. Sie ist an einem sehr günstigen Punkt, wo sich mehrere Karawandenwege kreuzen, die Arabien mit Syrien und Ägypten verbinden. Außerdem ist sie Teil der Weihrauchstraße - also insgesamt ein sehr wichtiger Handelsumschlagplatz; sogar architektonisch sollen die Nabatäer einiges hervorgebracht haben. So ganz 'nichts zu bieten' hätte dieses Stück Land dann doch nicht, möchte ich zumindest meinen" Da wollte sich der Tiberier aber nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen. Im Gegensatz zu ihm, der dieses Wissen nur aus Überlieferungen hatte, war der Kaiser immerhin selbst schon einmal im Osten.

  • Zitat

    Original von APPIUS CORNELIUS PALMA AUGUSTUS
    "Der Legatus Augusti ist überall mit diplomatischen Rechten ausgestattet. Vor allem natürlich in den Provinzen, wo er als mein Statthalter agiert. Hier in Rom wäre ein Mann mit diesem Titel herausgehoben unter der Schar der Männer, die mich in verschiedenen Angelegenheiten beraten, aber nicht weniger eben ein Berater unter vielen."


    "Senatoren in kaiserlichen Diensten hier in Rom sind selten, wie du weißt. Die senatorischen Curatoren dienen mehr Rom als mir, die Beamten in meinen Diensten sind viel öfter Ritter."


    "Was macht dich so unsicher, ob du mit einer Reise in den Osten mehr bewirken könntest als von hier aus? Das direkte Gespräch mit Abgesandten anderer Völker wirst du dort viel leichter finden als hier. Ich glaube zumindest kaum, dass sich eine parthische Gesandtschaft so ohne weiteres nach Rom einladen lässt."


    "Selbstverständlich würde ich auch nicht beanspruchen mehr zu sein als ein 'Berater unter vielen'", gab der Tiberier gleich gespielt bescheiden zurück. Allerdings fand der Tiberier die Vorstellung Rom verlassen zu müssen doch arg befremdlich. Vor allem so weit entfernt in den Osten und vielleicht sogar über die Grenzen hinaus! Reputation und Empfehlung für die Zukunft war das eine, die nicht gerade abenteuerliche Natur des Tiberiers, eine andere. Rom zu verlassen war ihm schon immer ein Gräuel. "Ich bin gerne bereit meinen Dienst für dich und Rom zu leisten, aber... ich weiß nicht, ob ich rein persönlich dafür geeignet bin. Ich bin etwas Reisekrank, musst du wissen... Und dann heirate ich auch bald und du weißt ja, wie diese Frauen sind... Ich kann natürlich verstehen, dass du mehr einen ritterlichen Praefectus Augusti, als einen senatorischen Legatus Augusti hier in Rom hast. Diese Gepflogenheiten will ich natürlich nicht stören. Die Frage wäre dann, ob dies auch darauf zutrifft, wenn ich dann in dieser Funktion als Sondergesandter, als der dieser Posten in der Vergangenheit ja durchaus gedacht war, zeitlich auf ein Jahr befristet außerhalb Roms mit fremden Mächten verhandle?" Zumindest würde der Posten für einige Unannehmlichkeiten entschädigen, so die Überlegung des Tiberiers. "Ich denke, dass ich zu diesem Zweck auch eine gewisse Autorität bräuchte, wenn ich beispielsweise unter eine parthische Gesandtschaft trete"

  • Zitat

    Original von Lucius Tiberius Lepidus
    "Das sind Zweifel, die ich nachvollziehen kann, doch letztlich wirst du selbst abwägen müssen, ob die persönlichen Befindlichkeiten eines von dir für diese Aufgabe Auserkorenen mehr Wert sind, als die Sicherheit unserer Grenzen im Osten", gab der Tiberier sogleich zu bedenken. "Außerdem weiß ich gar nicht ob dieser arabische Flecken Erde tatsächlich so unansehnlich ist. Sicher, viel Wüste. Aber die Residenzstadt Petra des Nabatärereichs soll zum Beispiel nach allem, was ich weiß, ganz nett sein. Sie ist an einem sehr günstigen Punkt, wo sich mehrere Karawandenwege kreuzen, die Arabien mit Syrien und Ägypten verbinden. Außerdem ist sie Teil der Weihrauchstraße - also insgesamt ein sehr wichtiger Handelsumschlagplatz; sogar architektonisch sollen die Nabatäer einiges hervorgebracht haben. So ganz 'nichts zu bieten' hätte dieses Stück Land dann doch nicht, möchte ich zumindest meinen" Da wollte sich der Tiberier aber nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen. Im Gegensatz zu ihm, der dieses Wissen nur aus Überlieferungen hatte, war der Kaiser immerhin selbst schon einmal im Osten.


    Cornelius Palma schaute eine Weile in den Raum hinein und schien über die Vor- und Nachteile der möglichen Entscheidungen nachhzudenken. Vorteile durch gesicherte Karawanenwege waren nicht von der Hand zu weisen, aber der Aufwand für die Errichtung und Pflege einer Provinz war auch nicht zu verachten.


    "Es lässt sich wohl keine sofortige Entscheidung treffen und ich denke auch nicht, dass wir hier etwas übereilen sollten. Aber ich nehme dein Interesse an der Gegend wohlwollend zur Kenntnis. Immerhin werden auf dich später ja auch weitere Aufgaben warten, nicht wahr?"

  • Zitat

    Original von Lucius Tiberius Lepidus
    "Selbstverständlich würde ich auch nicht beanspruchen mehr zu sein als ein 'Berater unter vielen'", gab der Tiberier gleich gespielt bescheiden zurück. Allerdings fand der Tiberier die Vorstellung Rom verlassen zu müssen doch arg befremdlich. Vor allem so weit entfernt in den Osten und vielleicht sogar über die Grenzen hinaus! Reputation und Empfehlung für die Zukunft war das eine, die nicht gerade abenteuerliche Natur des Tiberiers, eine andere. Rom zu verlassen war ihm schon immer ein Gräuel. "Ich bin gerne bereit meinen Dienst für dich und Rom zu leisten, aber... ich weiß nicht, ob ich rein persönlich dafür geeignet bin. Ich bin etwas Reisekrank, musst du wissen... Und dann heirate ich auch bald und du weißt ja, wie diese Frauen sind... Ich kann natürlich verstehen, dass du mehr einen ritterlichen Praefectus Augusti, als einen senatorischen Legatus Augusti hier in Rom hast. Diese Gepflogenheiten will ich natürlich nicht stören. Die Frage wäre dann, ob dies auch darauf zutrifft, wenn ich dann in dieser Funktion als Sondergesandter, als der dieser Posten in der Vergangenheit ja durchaus gedacht war, zeitlich auf ein Jahr befristet außerhalb Roms mit fremden Mächten verhandle?" Zumindest würde der Posten für einige Unannehmlichkeiten entschädigen, so die Überlegung des Tiberiers. "Ich denke, dass ich zu diesem Zweck auch eine gewisse Autorität bräuchte, wenn ich beispielsweise unter eine parthische Gesandtschaft trete"


    Ein leichtes Schmunzeln schlich sich auf die Lippen von Cornelius Palma, als der Quaestor seine Gründe aufführte, warum er sich für eine Reise nicht allzu geeignet hielt.


    "Was wäre Rom ohne persönliche Opfer? Hast du meine Frau schon gesehen, seit ich hier in Rom bin? Sie ist noch nicht in Rom eingetroffen und du weist, wie lange ich schon hier bin. Und ich kann nicht behaupten, dass ich oder sie große Freude am Reisen empfindet. Ich fürchte, selbst in tausend Jahren werden uns die Götter noch keine Maschine schenken, die es uns erlaubt, von einem Ort zum anderen zu gelangen, ohne dazu eine Reise absolvieren zu müssen."


    Nach dieser Bemerkung beendete er seine philosophischen Gedanken dann aber recht abrupt und wandte sich der Frage zu, die der Quaestor am Ende gestellt hatten.


    "Selbstverständlich wärst du ein offizieller Gesandter in meinen Diensten, wenn ich dich in meinem Namen an unsere Grenzen schicken würde."

  • Zitat

    Original von APPIUS CORNELIUS PALMA AUGUSTUS
    "Es lässt sich wohl keine sofortige Entscheidung treffen und ich denke auch nicht, dass wir hier etwas übereilen sollten. Aber ich nehme dein Interesse an der Gegend wohlwollend zur Kenntnis. Immerhin werden auf dich später ja auch weitere Aufgaben warten, nicht wahr?"


    "Das ganz gewiss. Vielleicht sollten wir die Gegend in der nächsten Zeit einfach im Auge behalten. Vielleicht lassen sich auch in der Zwischenzeit neue Informationen sammeln, wie es derzeit im Nabatäerreich aussieht, welche Stämme etc. gegeneinander stehen und wer vielleicht derzeit dominiert. Interessant wäre sicher auch zu wissen, was aus König Rabbels Frau Gamilat geworden ist. Ich werde da vielleicht noch ein wenig zusammentragen. Bis zu einer letztlichen Entscheidung haben wir dann sicherlich noch etwas Zeit und falls du in der Sache wieder etwas unternehmen möchtest, wende dich gern an mich", schloss der Tiberier, womit das Thema wohl erst einmal abgehakt war. Prioritär war wohl im Moment ohnehin die Angelegenheit mit den Parthern.

  • Zitat

    Original von APPIUS CORNELIUS PALMA AUGUSTUS
    "Was wäre Rom ohne persönliche Opfer? Hast du meine Frau schon gesehen, seit ich hier in Rom bin? Sie ist noch nicht in Rom eingetroffen und du weist, wie lange ich schon hier bin. Und ich kann nicht behaupten, dass ich oder sie große Freude am Reisen empfindet. Ich fürchte, selbst in tausend Jahren werden uns die Götter noch keine Maschine schenken, die es uns erlaubt, von einem Ort zum anderen zu gelangen, ohne dazu eine Reise absolvieren zu müssen."


    Nach dieser Bemerkung beendete er seine philosophischen Gedanken dann aber recht abrupt und wandte sich der Frage zu, die der Quaestor am Ende gestellt hatten.


    "Selbstverständlich wärst du ein offizieller Gesandter in meinen Diensten, wenn ich dich in meinem Namen an unsere Grenzen schicken würde."


    "Nun, ich möchte zwar meinen, dass mein Magen auf einem Schiff eher rebelliert als bei so manch anderem", führte der Tiberier sein Eingeständnis noch weiter scherzhaft aus. "Aber wahrscheinlich hast du recht, wir alle müssen wohl unsere Opfer bringen..." Tja, und dass der Kaiser schon eine gefühlte Ewigkeit seine Augusta nicht mehr gesehen hatte, war auch kein Geheimnis. Hier gingen dem Tiberier offenbar die Ausreden gänzlich aus, weshalb ihm wohl nichts übrig blieb, als sich dem Schicksal zu fügen. "Dann sei es so... Ich werde schon bald mit den Vorbereitungen für meine Abreise beginnen, so dass ich nach erfolgter Ernennung baldmöglichst aufbrechen kann. Übrigens..." Zeitgleich ließ der Tiberier ein Schriftstück herantragen "...habe ich eine kleine Aufstellungen unserer bisherigen vertraglichen Beziehungen mit dem Partherreich aufgestellt. Es wird dir vielleicht auch weiterhelfen, unsere bisherigen Verbindungen besser nachzuvollziehen. Ich werde auch dann bald meine Res Gestae dem Senat vortragen. Wäre es dir zu diesem Anlass vielleicht möglich, ein paar Worte im Senat zu meiner Arbeit zu sagen? Da ich dir direkt unterstellt war, würde der Senat sicher gern hören, wie meine Arbeit persönlich von dir eingeschätzt wird. Ich würde meine Res Gestae freilich dem Consul für einen Tag vorschlagen, an dem du womöglich ohnehin planst, einer Sitzung des Senat beizuwohnen, um es für dich so unaufwändig wir möglich zu machen"

  • "Sehr schön. Aber lege keine zu große Eile an den Tag, was die Reisevorbereitungen betrifft. Die Vorbereitungen für die Verhandlungen werden Zeit benötigen und bevor eine Gesandtsachaft losgeschickt wird, möchte ich in jedem Fall auch den Senat konsultieren."


    Was nicht nur innenpolitisch sinnvoll war, sondern auch eine gute Überleitung zu dem anderen Punkt, den der Quaestor ansprach.


    "Das würde ich sehr schätzen, wenn du deine Res Gestae hältst, wenn ich im Senat anwesend bin. Aber das Wort ergreifen werde ich nur, wenn es unbedingt notwendig ist. Du kannst dir versichtert sein, dass ich mit deiner Arbeit zufrieden bin und wenn der Senat mich dazu auffordert, werde ich auch etwas dazu sagen."


    Aber nur dann, denn Cornelius Palma wollte dem Senat nicht den Eindruck geben, dass er Diskussionen unterdrücken möchte, indem er selber das Wort ergreift.

  • Zum Glück konnte er erst einmal duchschnaufen. Die Überforderung wäre wohl ohne gleichen gewesen, die er sowohl physisch als auch mental mit den Reisevorbereitungen verband. "So sei es, mein Kaiser. Ich darf dir sagen, dass ich deine Anwesenheit im Senat sehr wertschätze. Ich werde mich dann wohl so bald wie möglich daran machen, die Rede noch fertig auszuarbeiten" Und damit kündigte Lepidus auch schon seinen Rückzug an, bzw. erklärte lediglich die Tatsache, dass er dem allen nichts weiter hinzuzufügen hatte, denn am Ende war es immer noch der Princeps selbst, der die Leute kommen und gehen ließ. "Von meiner Seite aus, wäre dies dann alles. Falls du selbst kein Anliegen mehr hast, Imperator? Ansonsten werde ich mich entsprechend mit den letzten Aufgaben in meinem Officium beschäftigen und danke dir schon einmal für die gute Zusammenarbeit während meiner Amtszeit. Ich freue mich, dir und dem Reich in Zukunft als Senator ebenso erfolgreich dienen zu können" Und da erinnerte er den guten Mann gern noch einmal so ganz nebenbei, dass hier sicherlich noch eine zeitnahe Ernennung folgen musste. Alles andere wäre nun schließlich gerade bei allen vorliegenden Voraussetzungen höchst unüblich. Oh ja, ganz sicher, wie sich der Tiberier dachte.

  • "Von meiner Seite gibt es keine weiteren Anliegen. Danke, Quaestor."


    Die Besprechung war damit beendet und Cornelius Palma konnte sich den weiteren Dingen des Tages widmen. Um etwaige Erhebungen in den Senatorenstand hatte sich erst einmal seine bürokratische Abteilung in Form der Kanzlei zu kümmern, um die Voraussetzungen zu prüfen, bevor ihm dieser Name dann wieder vorgelegt werden würde.

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