Abschluss des Verfahrens um die Lex Flavia de operositas

  • "Patres Conscripti." , wandte Vala sich kurz nach seiner Amtszeit an seine Mitsenatoren, nachdem er das Thema auf die Tagesordnung hatte setzen lassen und vom Konsul das Rederecht bekommen hatte, "In den vergangenen Monaten wurde mir von mehreren besorgten Bürgerinnen Roms, unter ihnen auch so namhafte wie die Virgo Vestalis Decima Messalina, die Klage über die Lex Flavia de Operositas vorgelegt, die die Töchter Roms in überzogener und vollkommen realitätsferner Art und Weise vom Geschäftsleben der Stadt und des Reichs fernhalten SOLLTE.
    Sollte deshalb, weil sie faktisch schon seit dem Moment ihrer Erlassung im reellen Leben des Reichs ignoriert wird. Der knallharte Rechtsvertreter könnte somit erfolgreich einen Großteil der weiblichen Bevölkerung wegen Rechtsbruch anklagen.


    Ich erlaube mir eine kurze Zusammenfassung des bereits zu diesem Thema Geschehenen: Vor etwas mehr als zehn Jahren wurde dieses Problem von niemand anderes als einem der großen Rechtsgelehrten Roms, Marcus Vinicius Hungaricus, identifiziert und angeprangert, was einen weiteren Granden des Rechts, Manius Tiberius Durus veranlasste, die der Lex Flavia de operositas ideell aber nicht faktisch zugeschriebene Klärung von Mündigkeitsfragen zu durchleuchten. Nach der profunden Ausarbeitung dieses Problemfalls wurden auf Initiative des Tiberius die Lex Aelia Sentia, Atilia und Laetoria von eben diesem Gremium wieder für gültig erklärt und die Lex Flavia de operositas faktisch überflüssig gemacht. Die in den Senatsarchiven dokumentierte und von Tiberius Durus geforderte Erklärung der Lex Flavia de operisatas blieb allerdings aus unbekanntem Grunde aus, was dafür sorgt, dass sie immernoch gültig ist.


    Aus diesem Grunde wird von den Bürgerinnen Roms gefordert, endlich den letzten Schritt zu gehen und die Lex Flavia de operositas für ungültig zu erklären. Marcus Vinicius Hungaricus und Manius Tiberius Durus konnten viele von euch bereits damals von der Notwendigkeit dieser Maßnahme überzeugen,.. so bitte ich euch, euch diesen Moments zu entsinnen und eben diesen letzten Schritt zu tun.


    Deshalb beantrage ich, um das römische Recht von diesem Makel zu befreien und die Bürgerinnen Roms wieder ruhiger schlafen zu lassen, die Lex Flavia de operositas für ungültig zu erklären."

  • Macer brauchte eine ganze Weile und einige leise Gespräche mit seinen Sitznachbarn, bis er sich an das Gesetz beziehungsweise die angesprochenen früheren Sitzungen des Senates erinnerte. Noch eine Weile länger dauerte es, um zu realisieren, dass ein Teil der angesprochenen Sitzungen in die Zeit seines eigenen Consulats fiel. "Zehn Jahre ist das schon her? Ihr Götter, ich werde alt", murmelte er beeindruckt, aber leise, um die Sitzung dadurch nicht zu stören. Lediglich ein Nicken zeigte an, dass er den Antrag wohl ohne Kommentar unterstützen würde.

  • Alte Männer sollten sich erinnern, was vor zehn Jahren in diesen Hallen gesprochen wurde. Vielleicht noch was der Inhalt jenes "Gesetzes" war oder wer es in den Senat eingebracht hatte. Es dauerte einen Moment der Zuarbeit, dann konnte sich auch der ältere Senator der Gens Germanica eine Meinung dazu bilden. Hinsichtlich des dünnen Inhaltes mit vielen verworrenen Passagen und völlig übertriebenen altpatriziarischen Floskeln fand er, das man dazu nicht zuviel Spucke verlieren musste.


    Avarus gähnte mit vorgehaltener Hand vor dem Mund und hoffte das sich nicht irgendwelche Jungsenatoren profilieren mussten, um den augenscheinlich nicht vorhandenen Gesetzestext in seine Einzelteile zu zerpflücken. Jede noch so kleine Silbe umzudrehen, Für und Wider abzuwägen und am Ende nur ein zu Kosten... Lebenszeit.


    Wegen ihm konnte man gleich zur Abstimmung kommen.

  • Obgleich bisweilen einige Teile der Vergangenheit in den Windungen seines Geistes auf der Strecke blieben, so war die genannte Lex doch allein ob ihres Namens Gracchus durchaus präsent, wiewohl er tatsächlich davon ausgegangen war, dass sie im Zuge der damaligen Aufarbeitung war annulliert worden, weshalb er in diesem Augenblicke nun nicht gänzlich eins war, um welche Tatsache er sich mehr sollte härmen - dass die Lex nicht abgeschafft worden war oder dass er Gegenteiliges hatte angenommen. Zumindest dass dies Versäumnis nun sollte nachgeholt werden, dem konnte er bereits mit einem Nicken zustimmen - selbst in Anbetracht dessen, dass dieser Antrag durch Senator Duccius eingebracht worden war.

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    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Lucius war das erst mal wieder im Senat seit die Stadt in die Hände der Cornelia gefallen war. Er war immer noch nervös was das Verbleiben in der Stadt anging. Noch immer befürchtet er, dass man ihn als Gastfreund des Vescularius verhaften würde. Die Iulier waren aus seiner Sicht beim Neuen Augustus in Ungnade gefallen und sein Parton hatte sich noch nicht für ihn und Proximus verwendet.
    Da auch Lucius damals den Antrag ebenfalls abgeknickt hatte, konnte er sich hier wohl dezent in der Menge halten und unauffällig in der Masse sitzen.

  • Wieder einmal ließ sich feststellen, dass der Senat derzeit nicht gerade aus großen Rednern bestand. Schließlich fasste der Consul sich ein Herz, das unheilvolle Schweigen zu einem Ende zu bringen: "Nachdem es keine Kommentare diesbezüglich gibt, lege ich den Antrag des Senator Duccius zur Abstimmung vor."

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