• Das passte irgendwie: Der Sesselfurzer, dem es auch an Mut dazu fehlte, sein Leben zu riskieren - wer hätte das gedacht? Dabei war es völlig unlogisch, das Militär zu meiden:
    "Wenn ich jetzt nicht zum Militär gehe, dann verpass' ich die Möglichkeit für ein Kommando später. Der Militärdienst ermöglicht mir administrative und militärische Erfahrung, wenn ich direkt in die Verwaltung einsteige, bin ich auf ewig darauf festgelegt. Als Ex-Tribun kann ich immer noch Procurator werden. Wenn ich aber einmal so alt bin wie du und nie eine Rüstung getragen habe, werde ich auch nie... sagen wir Statthalter werden können."
    Als der junge Petronier bemerkte, was er da gesagt hatte, bekam er rote Ohren - wahrscheinlich würde er niemals Statthalter werden, das war ja die Spitze des ritterlichen Cursus Honorum und wurde wohl nur von den wenigsten erreicht! Aber diese Argumentation hatte er oft genug vom Alten gehört, um sie einfach so herunterzubeten. Und letztlich waren eben viele hohe Verwaltungsposten mit militärisch-polizeilichen Aufgaben verbunden, für die militärische Erfahrung nützlich war! Auch auf dem Palatin - man musste nur an den Ab Epistulis denken!

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  • Dafür musste der Petronius aber noch einiges an Muskelmasse zulegen, weil so, nun ja, würde ihm doch niemanden folgen. Der schon beim ersten Ansturm aus die Sandalen kippte. "Schön, dass du dich über die ritterliche Laufbahn so gut auskennst, dann solltest du aber genauso wissen, dass es auch umgekehrt nicht weniger Möglich ist. Es gab so einige, die sich der Verwaltung gewidmet haben und anschließend
    Praefectus Aegypti wurden, zum Beispiel Annaeus Varus oder der derzeitige Minidius Geminus. Außer du möchtest tatsächlich bei den Frontsoldaten, ähm Legionen als Kommandeur landen."
    Aber was soll’s, eines hatte auch Varenus gelehrt, er konnte noch so gut belehren, auf ihm hörte sowieso niemand. Denn so unwichtig war gewesen, besonders für junge Männer die sich beweisen mussten.

  • Militärkommandeur - das war für einen jungen Mann wie Lucius, der sein ganzes Leben mit den Veteranengeschichten seines Vaters gequält worden war, natürlich eine recht reizvolle Geschichte... Und außerdem wollte er sich von diesem ausgeflippten Sesselfurzer sowieso nichts sagen lassen!
    "Jedenfalls eine Option mehr als umgekehrt."
    stellte er trocken die logische Konsequenz fest und verschränkte wieder die Arme vor der Brust.

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  • Doch den Jungen wie in der Vergangenheit bei so andere weiter zu belehren, dafür hatte Varenus nicht mehr die Muse. Sodass er kurz und knapp antwortete. "Du gehst dein Weg, irgendwie." Zumal er allmählich die Taverne verlassen wollte. Die geschäftlichen Dinge waren geklärt und ein Abkommen getroffen. "Also, vergiss die Vereinbarung nicht. So, als hättest du auf den Stein des Iuppiters geschworen."

  • "Sicherlich."
    antwortete Lucius knapp - der alte Mann vor ihm konnte ja nicht wissen, dass dem Petronier der Stein des Iuppiter ebenso egal war wie der Tarpeische Fels oder irgendein beliebiger Stein am Wegesrand in Mogontiacum! Trotzdem würde er natürlich aktiv werden - schon im eigenen Interesse...


    Anstatt sich aber höflich zu verabschieden, stand er einfach auf und ging - dieser Decimer hatte ihn komisch behandelt, da brauchte er sich nicht zu wundern, wenn Lucius es ihm jetzt gleich tat...

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