Witjon hatte mit Erlaubnis des petronischen Hausherrn alle Duccii inklusive seiner Frau Octavena sowie Albin und Marga zum Abendessen eingeladen, weil er anschließend seine Pläne für die Zukunft verkünden (und notfalls Kritikpunkte dazu anhören) wollte. Vom schönen Mosaik im Triclinium, das eine Blumenwiese und Essensreste - wie für einen Raum wo viel gegessen wird üblich - zeigte, war nun leider nicht mehr viel zu sehen, denn überall saßen Menschen.
Witjon hatte darauf bestanden, dass es ein ganz einfaches Abendessen gab, und so war es an diesem Abend nicht verwunderlich, dass sich niemand durch kulinarische Besonderheiten davon ablenken ließ, dass Witjon sie bis nach dem Essen schmoren ließ. Alle warteten gespannt auf seine Ankündigungen, während schweigend gegessen wurde oder jedenfalls nur gedämpft plaudernd. Ohnehin, neben der gespannten Erwartung herrschte unter den Duccii freilich noch eine gewisse Bedrückung vor ob ihrer plötzlichen Obdachlosigkeit.
Schließlich erlöste Witjon sie. "Meine Lieben, wir müssen darüber sprechen, wie es mit uns weitergeht." Womit er sich zunächst an den petronischen Hausherrn wandte: "Zunächst, lieber Marcus, möchte ich dir noch einmal die tiefe Dankbarkeit meiner Sippe aussprechen dafür, dass du uns in diesen schweren Tagen deine Unterstützung zuteil werden lässt. Wir werden es dir nicht vergessen." Crispus erntete lautes Tischklopfen als Bekräftigung dieses Dankes.
"Ich möchte jedoch die Großzügigkeit unserer Freunde nicht zu lange ausreizen", fuhr Witjon dann fort. "Deshalb brauchen wir eine neue Bleibe." An diesem Punkt schluckte er und musste sich überwinden, seine Gedanken nochmal zu sammeln und das Ergebnis seiner Grüblereien zu präsentieren. "Ihr Lieben, ich habe mich dagegen entschieden, die Casa Duccia wieder aufzubauen." Kurze Pause, ein vorsichtiger Blick in die Gesichter seiner Familie. Eine Reaktion ließ er jedoch nicht zu, sondern erklärte sogleich seine Beweggründe: "Wir werden statt eines Hauses innerhalb der Stadt einen neuen Familiensitz auf unserem Land außerhalb der Stadt errichten. Eine Villa Rustica, wenn ihr so wollt. Diese Villa wird mehr Wohnraum bieten und vor allem größeren wirtschaftlichen Nutzen, denn das Gestüt werden wir ebenfalls auf dem Gelände unterbringen."
Wieder hielt Witjon kurz inne, um die Reaktionen der anderen zu beobachten. "Bis dahin wird allerdings noch einige Zeit vergehen, denn so eine Villa lässt sich nicht von heute auf morgen errichten. Deshalb wirst du, Eldrid, vorerst in das Haus deiner Mutter zurückkehren. Dagmar, sei so gut und erkundige dich bei Susina Alpina, wie lange sie euch in ihrem Haus behalten kann und will, ansonsten bringen wir euch anderweitig unter. Audaod, die Casa Domitia wird uns hoffentlich noch etwas länger zur Verfügung stehen. Notfalls bringen wir Albin und Marga in unserer Taberna Silva Nigra unter." Dass die Casa Domitia aufgrund von Massulas Ableben bald ganz zu ihrer Verfügung stehen würde, da auch sonst vorerst niemand Anspruch auf den Wohnraum erheben würde, wusste Witjon in diesem Moment freilich noch nicht.
"Und zu guter Letzt", verkündete Witjon schließlich, "wird unsere liebe Naha durch eheliche Verbindung unter ein anderes Dach begeben und unsere Notunterkunft hier frühzeitig aufgeben." Jetzt lächelte er breit. "Ich hoffe, den Praefectus Alae Iullus Quintilius Sermo für dieses hübsche junge Ding gewinnen zu können." Jetzt sah er erstmals erwartungsvoll in die Runde und hoffte auf positive Reaktionen seiner Familie.