Cubiculum Furia Stella

  • Stella ließ seinen ununterbrochenen Wortschwall ruhig über sich ergehen.


    "Langsam, Tiberios, langsam ... Erstens: du hast einen Fehler gemacht. Du solltest darauf bestehen, mit dem Dominus Cerretanus, dem Optio, zu sprechen, da du ein Sklave der Furier bist und Eireann Name gar nicht erwähnen solltest. " Stella hat sich nun doch gesetzt.


    Dass die beiden Urbaner mit Tiberios nicht gerade zimperlich umgegangen waren, hat Stella nicht gewundert. Sie waren eben so, die Urbaner ... und haben mit Sklaven kein Erbarmen, besonders mit jenen, die sich ihnen widersetzen.


    "Nun, die keltische Sklavin ist unberechenbar und eine Unruhestifterin, aber ich glaube nicht, dass sie eine Mörderin oder Brandstifterin ist. Das wird sich hoffentlich bald klären. Die Tatsache aber ist, dass man sie während des Brandes im Lupanar gefunden hat " Stella schaute Tiberios direkt in die Augen, darüber sollte er sich Gedanken machen und überlegen, ob die Keltin die richtige Partnerin für ihn war.


    "Dass du deine Zurückhaltung verloren hast, ist natürlich bedauerlich, aber wenn du die Wahrheit sagst, und die Urbanen dich beleidigt haben und als romfeindliche Person verdächtigten, kann natürlich jeder Mensch, ob Sklave, oder nicht, die Selbstbeherrschung verlieren." Stella trank einen Schluck Wasser. Sie wusste wohl, dass ein Sklave die Selbstbeherrschung niemals verlieren durfte, habe aber Mitleid mit dem jungen Mann, der eigentlich immer sehr höflich und ehrerbietig war.


    "Nun, Tiberios, damit du der furischen Familie die Ehre erweisen willst, musst du deine Beschwörungen und den Fluch zurückzunehmen und sich bei betreffenden Personen entschuldigen, am besten schriftlich" , damit keine Missverständnisse mehr passieren. -.^


    Stella trank einen Schluck Wasser und nahm ihren Fächer, um sich etwas Luft zu verschaffen,
    "Trink auch etwas Wasser, Tiberios und sag mir, was hast du noch am Herzen..."

  • Tiberios hatte sich selten wie ein Dummkopf gefühlt, aber vor seiner domina mit ihrem klaren, analytischen Verstand tat er es gerade.


    In Wahrheit hatte er nicht nur einen, sondern gleich zwei Fehler begangen. Der erste Fehler bestand darin, nicht wiederholt zu haben, dass er das officium des dominus Optio Cerretanus suchte.
    Der zweite Fehler , den Tiberios gegenüber der domina Furia Stella nicht erwähnt hatte, war, zu denken, dass die domini milites Scato und Lurco ihn freundlicher behandeln würden als einen xbeliebigen Sklaven, weil sie sich von früher her kannten,


    Beide Fehler - einen Auftrag nicht genau auszuführen und seinen Platz nicht zu kennen - waren beschämend, und Tiberios errötete bis unter die Haarwurzeln.


    Dann erwähnte domina Furia Stella, dass man Eireann während des Brandes in einem Lupanar gefunden hatte, und das war zudem noch verwirrend.
    War Eireann dort als Lupa gewesen?
    Brauchte sie Geld?
    War sie gezwungen worden?
    Als Kundin kam ihm nicht in den Sinn, denn obwohl männliche Sklaven regelmäßig ein paar Asse für einen Lupanarbesuch erhielten, das war eine gesundheitsförderliche Maßnahme, galt das für Sklavinnen nicht.


    Dass domina Furia Stella Eireann ebenso wenig für eine Brandstifterin und Mörderin hielt wie er selbst, beruhigte ihn. Ja, die Wahrheit musste ans Licht kommen. Die Urbaner waren erfahrene Fahnder.


    - Aber weshalb gab es dann überhaupt diesen fürchterlichen Verdacht? Hatte es jemanden gegeben, der gegen Eireann ausgesagt hatte – natürlich falsch? Aber warum ? Sie war genauso unwichtig wie er selbst. Oder gerade darum? Eine unwichtige Person bezichtigen um von jemandem abzulenken, der wichtiger war….


    Bei der Frage der Selbstbeherrschung zeigte die domina Furia Stella Verständnis. Doch Tiberios machte sich nichts vor.: Gerade weil seine Herrin ihn diesmal nicht bestrafte, wußte er, dass er sein Verhalten wieder gut machen musste – durch doppelten Einsatz und tadelloses Betragen.


    Beim Auftrag, sich schriftlich zu entschuldigen, nickte der junge Sklave: „Ja, domina, das werde ich tun.“. Er kannte die Namen der Adressaten, das musste er nicht einmal recherchieren.


    Dann schien für domina Furia Stella das Gespräch beendet, denn sie bot ihm etwas Wasser an . Außerdem fächelte sie sich Luft zu.
    Tiberios hatte die Herrin nicht aufregen wollen, er hatte immer gelernt, dass ein guter Diener die Lösung eines Problems und keinesfalls die Ursache sein sollte, es tat ihm Leid.


    "Trink auch etwas Wasser, Tiberios und sag mir, was hast du noch am Herzen…", sagte Furia Stella .


    Jetzt war Tiberios erstmal erleichtert, und nahm gerne einen Schluck Wasser aus dem Becher. Den Becher nahm er an sich , um ihn später in die Küche zu tragen.

    Domina Furia Stella enthob ihn nicht seines Amtes als Bibliothekar und degradierte ihn . Das war mehr, als Tiberios zu hoffen gewagt hatte. Er durfte dort bleiben, wo er glücklich war.
    Das war so viel Großzügigkeit, niemals hätte der furische Sklave nochmal das Thema Eireann angeschnitten. Da gab es ein Rätsel – und eine Menge Probleme, über die er später nachdenken musste.


    Dann fiel er auf die Knie : „Optima domina, nein nichts mehr. Ich danke dir so sehr für alles!“ , sagte er leise und ihm stiegen Tränen in die Augen:
    „Darf ich noch etwas für dich tun, domina? Wenn nicht, wünsche ich dir eine gute Nacht. „


    Der junge Alexandriner war dazu bereit, sofort aufzuspringen und zu holen oder zu tun, was domina Furia Stella wünschte. Da war er ein wenig überschwenglich.

  • Über Tiberios Dankbarkeit war Stella sehr bewegt. Dabei konnte sie ihm ja nicht richtig helfen. Als er aber auf die Knie, mit Tränen in den Augen fiel, stand sie auf, lächelte sanft und berührte leicht seine Haare,


    "Aber Tiberios, steh doch auf, du brauchst nicht vor mir zu knien,... beruhige dich, "


    Stella seufzte und fügte leise hinzu, "Frage doch Ianitor Aischylos, der kann dir vielleicht mehr über deine Eireann und einen frechen Besucher erzählen, der vor kurzem vor der Porta stand", dabei nickte sie ihm verschwörerisch zu und sagte,


    "Gute Nacht, Tiberios."

  • Tiberios spürte die sanfte Berührung von domina Furia Stella, erhob sich und hörte ihr sehr aufmerksam zu.


    Sie war klug, und wenn sie etwas sagte, lohnte es sich, genau hinzuhören.
    Ianitor Aischylos also war das nächste Steinchen in dem verwirrenden Mosaik, und der junge Alexandriner beschloss, ihn so bald wie möglich zu befragen.
    „Gute Nacht“, sagte er: „ Mögen die Götter deinen Schlaf bewachen, domina."


    Als er ging, war er so froh wie schon lange nicht mehr.


    Domina Furia Stella war nicht böse,auf ihn, er würde gleich den Brief schreiben, um dominus Lurco um Verzeihung für seine unbedachten Worte und die Anrufung der Furien zu bitten und zudem mehr über das erfahren, was mit Eireann geschehen war.
    Tiberios dankte der Göttin Fortuna, die ihn immer noch beschützte.

  • Tiberios hatte zwei Schreiben dabei,
    seine Anfrage wegen einer carruca nach Brundisium
    und
    die rasche Antwort des Geschäftmanns Viridomarus von den Traiansmärkten, um sie domina Furia Stella vorzulegen und zu fragen, ob und welchen der beiden Reisewagen er anmieten sollte.


    Vorsichtig klopfte er an, um zu sehen, ob die Domina gerade Zeit für diese Angelegenheit hatte.

  • Nach einem anstrengenden Tag und einem heißen Bad machte Stella sich in ihrem Sessel bequem und nahm ihre Lyra, denn beim Musizieren konnte sie sich am besten entspannen .... Und gerade in diesem Moment klopfte es -


    "Ja, wer ist da? ... die Tür ist offen ..."

  • "Ich bin es,Tiberios.", antwortete der junge Hausverwalter:
    "Kannst du Zeit erübrigen, Domina Stella? ich habe ein Angebot für die Anmietung eines Reisewagens nach Brundisium erhalten und würde es dir gerne zeigen."


    Er wartete ab. Wenn domina Furia Stella etwas anderes zu tun hatte, müsste er eben ein später wieder kommen.

  • "Ach, du bist es Tiberios, ich habe Glafira erwarten, aber komm doch rein und setzt dich!"

    Stella legte die kleine Lyra beiseite, ihre noch nassen Haare lagen offen und leicht gelockt auf ihrem Rücken. Tiberios hat etwas über die Anmietung eines Reisewagens gesagt, sie konnte sich aber schlecht konzentrieren, weil sie sich über Glafiras Verbleib ärgerte, die sich um ihre Haarpracht kümmern sollte und längst hier sein musste! Sie zuckte nun mit den Schultern und sah Tiberios an,


    "Erzähl mir, was hast du über Reisewagen herausgefunden? ... Und für meinen Maiordomus habe ich immer Zeit!" , sie hat sich wieder gefasst und lächelte ihn an.

  • Tiberios freute sich über die freundliche Ansprache:
    "Salve, Domina", sagte er,
    blieb stehen und verbeugte sich.
    Er bemerkte, dass domina Furia Stella noch nasse Haare hatte und vermutete, dass sie bestimmt ihre Ornatrix erwartet hatte, und da er mitdachte, fragte er:
    "Wünschst du, dass ich zuerst Glafira herhole?"

    Tiberios konnte auch über die Kutsche berichten, wenn Glafira der Herrin die Haare richtete.
    Auch Tiberios 'Mutter war ja die Ornatrix von kyria Alexandra gewesen, und er hatte als Jugendlicher der Kyria die Korrespondenz vorgelesen, während seine Mutter mit dem calamistrum Locken drehte.

  • "Tiberios, setzt dich doch.... Du brauchst Glafira nicht herholen, sie kennt ihre Aufgaben und sollte schon längst hier sein. " Stella dachte kurz nach, vielleicht ist ihr etwas zugestoßen? Oder war sie wieder im Zwinger, um die Hunde zu füttern? Nun, das wird sich bald klären...


    "Erzähl mir endlich über die Anmietung eines Reisewagens, was hast du herausgefunden?" wiederholte Stella geduldigt ihre Frage und sah ihren Maiordomus direkt an.


    "Das ist mir viel wichtiger, als sich auf die Suche nach der Sklavin zu begeben!"


    Stella nahm wieder ihren Fächer und war nun bereit, Tiberios Bericht anzuhören.

  • „Wie du wünschst, Domina“,
    Tiberios setzte sich. Er war immer noch befangen, wenn er in Gegenwart von Furia Stella sitzen sollte:
    „Viridomarus, das ist ein Geschäftsinhaber von den Trainansmärkten, hat zwei Angebote zur Miete von Reisekutschen gemacht:“, sagte er und legte das Schreiben vor:


    Schreiben von Viridomarus


    "Entweder eine lederne Carruca, die aber nur ein Zweisitzer ist, für 400 Sesterze oder eine hölzerne Carruca, die für vier Personen Platz plus Gepäck bietet, für 550 Sesterze.
    Beide Wagen sind gefedert und bequem. Auch bei dem Zweisitzer gibt es viel Platz für Gepäck, und deine Sklaven könnten auf dem Boden oder neben dem Kutscher sitzen.
    Einen zuverlässigen Kutscher würde Viridomarus stellen, falls du keinen eigenen mitnehmen möchtest.
    Der Vorteil von Holz liegt darin, dass die Carruca wie ein kleines Zimmer auf Reisen ist, der von Leder, dass man die Wände hochklappen kann, um es schön luftig und frisch zu haben.
    Generell sehe ich den Vorteil in Viridomarus 'Angebot, dass er einen Pauschalpreis verlangt und nicht pro Tag abgerechnet wird, so dass du den Reisewagen so lange benutzen kannst wie du ihn brauchst.
    Die Miete liegt sogar unter dem gängigen Marktpreis, da es sich um einen ganzen Wagen handelt, ich habe mich erkundigt.*“
    , sagte Tiberios.


    Sim-Off:

    * Der Preis läge pro Reiseplatz zwischen 400 und 700 Sesterze laut Orbis

  • Stella war müde und fühlte sich absolut überfordert mit Tiberios Reisewagen- Beschreibungen. Sie verstand nichts davon, außer dass ein Wagen kostete 400 Sesterze und der andere 550.


    "Tiberios, ich überlasse es dir, den Wagen zu mieten, der natürlich besser ist. Ich bin, seitdem ich nach Roma vor Jahren kam, nicht mehr gereist....Ich kenne mich mit sowas nicht aus!" seufzte Stella leicht und senkte ihren Blick.


    "Aber, einen zuverlässigen Kutscher brauche ich für so eine lange Reise auf jeden Fall. Ich nehme Glafira und Nestor mit und wenig Gepäck, ein paar Truhen, oder so ...", Stella wedelte nun mit ihrem Fächer hin und her und sah Tiberios an,


    "Also, treffe bitte alle Vorbereitungen und lass mich wissen, wenn es sowei ist."

  • Tiberios, der es nur gut meinte, unterbrach sich sofort, als er bemerkte, dass seine Ausführungen seine Herrin ermüdeten.
    „Ich werde alles in die Wege leiten, Domina“, sagte er.


    Da domina Furia Stella selbstverständlich standesgemäß reisen würde – sie selbst hatte von wenig Gepäck, aber doch ein paar(!) Truhen gesprochen, würde es wohl der größere Wagen werden. Allein schon Glafira brauchte für ihre Pflegeprodukte eine kleine Truhe.


    Tiberios würde Viridomarus beauftragen, die Carruca auch bequem auszustatten: Mit Seidenkissen, Decken und Vorhängen vor den Fenstern, die man bei Bedarf zuziehen konnte. Und der Kutscher musste absolut zuverlässig sein; Viridomarus hatte allerdings sehr gutes Personal.


    Tiberios fasste zusammen:
    „Ich verfasse sofort das Antwortschreiben an Viridomarus und morgen vor der hora secunda* schicke ich Andreas, der den Weg gut kennt, zu den Traiansmärkten.
    Hast du noch einen Wunsch, Domina Stella?“



    Sim-Off:

    *8 Uhr morgens im Sommer

  • Stella atmete erleichtert auf, sie wusste, dass Tiberios alles zu ihrer Zufriedenheit schnellstmöglich erledigen wird und sie konnte dann endlich ihre Reise beginnen.


    "Ja, Tiberios, tu das, und wenn du an Viridomarus schreibst, vergieß nicht, ihn auch von mir zu bedanken, ... und Seidenkissen auch nicht vergessen ...", Stella schenkte ihrem Maiordomus ein großes Lächeln :]


    "Nein, ich habe im Moment keinen Wunsch, außer dass meine Haare endlich in Ordnung gebracht werden ... Kannst du bitte doch nach Glafira suchen? Hoffentlich ist ihr nichts passiert ..."

  • "Dann gute Nacht, Domina, ich werde nachsehen, wo Glafira steckt", sprachTiberios.
    Nicht dass es ihr schlecht ging oder sie plötzlich erkrankt war!
    Der Grieche erhob sich und verbeugte sich vor seiner Herrin.


    Er traf eine sehr abgehetzte Glafira direkt draußen vor der Zimmertür.
    „Na, jetzt aber hopp!“, sagte er freundlich: „ Die Domina wartet schon eine ganze Weile.“


    Tiberios hielt der jungen Frau die Tür auf:
    „Da ist sie ja, gesund und munter“, sagte er.
    Er hoffte sehr, dass Furia Stella ihrer cubicularia das Zuspätkommen verzeihen würde.
    Er hatte bisher als Maiordomus noch nie jemanden bestrafen müssen und wollte das auch nicht gerne tun.
    Tiberios ging nun in das Officium, den Brief an Viridomarus schreiben.



    >>> Officium Maiordomus

  • Hundezwinger >>>


    Glafira aber war sehr erschrocken. „Oh, oh“, sagte sie kläglich.
    Denn eigentlich war die junge Sklavin sehr zuverlässig und wollte nie, dass ihre Herrin auf sie böse wurde. Aber die Hunde machten ihr zu großen Spaß, und sie hatte schlicht die Zeit vergessen.
    Glafira legte erstmal den Tonkrug mit den Ondulierstäben auf den Tisch, dann verbeugte sie sich:
    „Bitte entschuldigung, domina!“, sprach sie: „Es tut mir Leid, dass ich so spät komme und es soll auch nicht wieder vorkommen. Bitte lass mich dir nun deine Haare frisieren.“

  • Kaum war Tiberios weg, da kam schon die Sklavin Glafira rein und entschuldigte sich für ihre Unpünktlichkeit.


    "Nein, ich entschuldige dich nicht ... Ich sitze hier mit nassen Haaren und das ist höchst unangenehm. Ich vermute, du warst wieder im Zwinger... Hast du wenigstens die Hände gewaschen?" Stella betrachtete ihre Sklavin von oben bis unten und sah sie verärgert an.


    "Also, mach dich sauber und dann kannst du mit der Haarpflege anfangen und wenn ich zufrieden bin, dann denke ich über deine Entschuldigung nochmal nach" ...


    Stella konnte nicht lange auf Glafira böse sein, denn sie war noch jung und musste viel lernen, um ihre Herrin zufriedenzustellen.


  • Glafira hatte auch das Händewaschen vergessen und das, obwohl sie wusste, wie viel Wert ihre Domina auf Sauberkeit und Hygiene legte. Schnell wusch sie sich bis zu den Ellenbogen in der Waschschüssel, und schüttete das Brauchwasser in einen kleinen Eimer, den sie später mit nach draußen nehmen und in den Abfluss schütten würde. Aus dem Krug goss sie sauberes Wasser ein.


    Dann nahm sie ihre capsa, ihr Schminkköfferchen. Dort hatte sie verschiedene Kämme und Traubenkernöl für die Haarspitzen, und nun fing sie vorsichtig an, domina Furia Stellas Haar zu entwirren und durchzukämmen.
    Dann trocknete sie es mit weichen Tüchern, ohne zu rubbeln und begann, Strähne für Strähne auf die heißen calamistra zu wickeln, auskühlen zu lassen und die Ondulierstäbe wieder herauszuziehen.


    Das dauerte lange, auch weil Glafira nervös war und ihre Hände zitterten. Sie konzenrtrierte sich sehr. Doch endlich war sie fertig und reichte Domina Furia Stella ihren Handspiegel, damit sie ihr Werk begutachten konnte.
    Hoffentlich war ihre Herrin zufrieden und würde ihr ihre Trödelei verzeihen!

  • Glafira hat ganz behutsam angefangen Stellas Haare zu frisieren und mit jeder ihrer Bewegung entspannte Stella sich mehr und mehr. Ein wonniges Gefühl überkam sie, sie machte die Augen zu und genoß einfach die Prozedur. Dass Glafira nervös war und ihre Hände zitterten, bemerkte Stella nicht. Und es dauerte eine Weile.... Danach gab Glafira der Herrin ihren silbernen Spiegel und Stella war nun mit dem, was sie sah, zufrieden.


    "Das hast du sehr schön gemacht, Glafira, ich verzeihe dir deine Verspätung, aber es soll nie wieder vorkommen" , Stella schaute weiterhin in den Spiegel, konnte aber keinen Mangel entdecken und gab den Spiegel Glafira zurück.


    "Nun, es ist Zeit, ins Bett zu gehen, ich bin sehr müde..., heute möchte ich mein blaufarbiges Schlafgewand anziehen", Stella stand auf und wartete nun, dass ihre Sklavin sie fürs Bett vorbereitet. Eine Routinesache ...


    "Und erzähl mir währenddessen über die Hunde".



  • Glafira war sehr froh über das Lob, und dass Domina Furia Stella nicht mehr böse war. Sie fragte sie so freundlich nach den Hunden.
    Da taute Glafira richtig auf, wenn sie über ihre Lieblinge sprechen durfte.


    Während sie das frischgewaschene, gebügelte blaue Schlafgewand auffaltete, ihre Sachen wegräumte und den Eimer mit dem Schmutzwasser vor die Tür stellte, plauderte sie fröhlich darauf los:


    "Ajax und Argos sind zwei Wolfshunde und Aramis ist ein Molosser. Sie sind nur böse, wenn böse Leute herein kommen würden, zu mir sind sie lieb.
    Aischylos hat mir gezeigt, wie man sie füttert. Sie dürfen keine Hühnchenknochen bekommen, nur vom Rind, sagt er.
    Heute war es so lustig. Sie hatten eine Heuschrecke gefangen und wussten nicht, was mit ihr anzufangen.


    Ajax und Argos kommen von weit her, sagt Aischylos, wo kommen sie her, Domina Stella?"


    Glafira zündete das kleine Öllämpchen auf dem Nachttisch an, schüttelte das Kissen auf und schlug das Laken zurück. Da es Sommer war, gab es keine Wolldecken.


    Die junge Sklavin schaute sich um :
    "Bist du zufrieden, Domina Stella?", fragte sie:
    "Oder hast du noch einen Wunsch?"

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!