Ein Rückkehrer und ein Küken

  • http://www.kulueke.net/pics/ir…ia/villa_atrium_klein.png Da Albin nicht die geringste Ahnung hatte, wo sich in der großen Residenz nun welche Familienmitglieder aufhielten, führte er die beiden Neuankömmlinge einfach mal in das Zentrum der Villa und hielt sich nicht mit einführenden Informationen auf. Dort angekommen, wies er den beiden zu warten, holte tief Luft und rief ziellos in das Haus hinein: "HALLOHOOOOOOO... WIR HABEN BESUUUUHUUUUUCH. JEMAAAND DAAAAHAAAAA???"
    So getan, wandte er sich wieder den beiden Neuankömmlingen zu: "Achja... datt is nu use nüe Huus."

  • Etwas erstaunt besah sich Phelan das Schauspiel zwischen seiner Tochter und Albin. Sie gab dem Ianitor zu verstehen, dass sie Phelans Tochter und nicht seine Frau war und erinnerte den Alten auch noch einmal daran, wie ihre Mutter hieß. Albins Reaktion war etwas verwunderlich, hatte der Pontifex doch eine Schimpftirade des Greises erwartet, der allerdings nur Runa betätschelte und scherzte. Die Landluft außerhalb der Stadt schien ihm anscheinend gut zu tun.
    Mit einem freundlichen Nicken folgten ihm die beiden in das Innere der Villa.
    Zumindest er für seinen Teil war vollkommen überwältigt - seine Tochter lief hinter ihm und daher konnte er ihre Reaktion auf das imposante neue zu Hause nicht sehen - da hatten sich die Architekten der Freya Mercurioque aber einen raugehauen, fette Hütte! Im Innenhof sah alles noch ziemlich neu aus, die Pflanzen unter dem freien Himmel waren noch recht zierlich, waren sie doch vor kurzem erst gepflanzt worden. Die Villa war schon ein ganz anderes Kaliber als die Casa Duccia, allein schon wenn man die Laufwege betrachtete. Als Albin plötzlich durch den Innenhof brüllte, dass Besuch im Hause war, schreckte er kurz aus der Beobachtung geschuldeten geistigen Abwesenheit auf. Auf Albins Nachtrag entgegnete er "Bi de Jötters, watt en schnieket' Huus." und nickte zustimmend. Er hoffte, dass den ersten Duccier, den er sehen würde, Witjon war, stand er ihm doch am nächsten. Natürlich würde er sich auch über jeden anderen freuen, denn er hatte sie alle gleich lang nicht mehr gesehen.
    "Runa.." sprach er über seine Schulter hinweg "Watt mense? Heff ik to veel jelaavt?"

  • Boh schon wieder wurde ihr durch die Haare gewuschelt. Man sie war doch kein kleines Kind mehr. Eben wurde sie noch für ne Ehefrau gehalten und schwupp war sie wieder das kleine Kind.
    „Jo wenn du dat verstellst.“ murmelte sie vor sich hin und trabte den Beiden Männer hinter her.


    War das Tor schon beeindrucken gewesen, dann schlug das was Runa nun erblickte dem Fass den sprichwörtlichen Boden aus.
    Überwältigt, bewegt, ergriffen es gibt so viele Worte, die wohl beschreiben was Runa gerade empfand, aber keiner wurde dem wohl wirklich gerecht, denn das was sie hier sah ging weit weit über ihre Vorstellungskraft hinaus. Klar hatte ihr Vater von einem neuen Haus gesprochen, aber das hier? Nein auf so was waren sie nicht vorbereitet.
    Vor dem in grobem Wollstoff gewebt Stammbaum verweilte sie einen Moment.
    „Bi de Götters, dat is mol een Hall“ flüsterte sie leisee, bevor sich sich beeilte die beiden Männer einzuholen.
    Sie nickte zustimmend. „Nee Vadder dat is... bi de Götters, dat is abasig.“
    Ja hier war nicht gekleckert sondern gekotzt worden. Runa war nicht nur beeindruck, nein sie war tief beeindruckt. Sie klappte den Mund auf und wieder zu, irgendwie fehlten ihr bei all dem was sie hier sah die Worte.

  • Witjon war seit dem Einzug in die neue Villa nicht weniger schwer beschäftigt, als er es noch während der Bauarbeiten gewesen war. Ständig gab es noch Kleinigkeiten zu regeln, ständig hatte jemand eine Frage ob und wie mit einer neuen Situation umgegangen werden sollte - sei es, weil auf einmal mehr Brennholz zum Beheizen der Räumlichkeiten als zuvor in der 'kleinen' Casa Duccia für den Winter nötig sein würde, sei es, weil man vor lauter Stauraum in den Räumen der Villa nicht gleich zu viele Gäste einlud, die man nicht mehr los wurde.


    Und dann der Brief von Phelan. Witjon hatte sich über dessen Nachricht gefreut, keine Frage. Aber es kam nun doch eine ganze Menge auf einmal. Fehlte noch, dass Ragin aus Colonia im Norden herkam und am besten auch noch seine Mutter in Mogontiacum eintrudelte! Nur gut, dass er sich tatsächlich für den Bau der Villa entschieden hatte. So musste er sich wenigstens keine Sorgen um genügend Platz machen.


    Witjon saß über den Rechnungslisten der letzten Woche, die seine Betriebe betrafen, als er den knorrigen Alten durch die Bude brüllen hörte. Besuch? Witjon hoffte, dass das eine gute Nachricht war. Er erhob sich gemächlich von seinem Schreibtisch - der viel größer und reicher mit Schnitzwerk verziert war als der vorherige! - und stapfte ins Atrium hinaus.


    "Ach ne, lug en. De Phelan!", rief Witjon erfreut aus, als er indessen seines Vetters angesichtig wurde. Die blonde junge Dame daneben ignorierte er erstmal völlig, als er seinen Vetter herzlich an sich drückte.

  • Als ihm seine Tochter seine Frage beantwortete, drückte er sie kurz an seine Schulter, es war einfach zu schön, in diesen vier (natürlich sinnbildlich für ein Haus, was es in diesem Falle ja nun gar nicht war) Wänden zusammen mit ihr zu sein. Es dauerte nicht lange, da kam aus einer der Türen Witjon herausgestapft und sah - wie fast immer - überbeschäftigt aus. Phelan beneidete seinen Vetter keineswegs um die Pflichten als Familienoberhaupt, Chef der Freya Mercurioque und zu guter aber nicht zu letzt als Procurator Civitatium.
    Freudig ging er auf seinen Vetter zu und öffnete die Arme "Ahhh.. kam' her do ollen Hoevel!" und drückte ihn herzlich an seine Brust, ging dann einen Schritt zurück und hielt seine Arme fest. "Wöör de Wintertiet scho gewees? Mastig sehst ut! Binah as dien Fruu!" scherzte er und lukte danach über die Schulter seines Vetters "Wor is denn dien Oll? Hett se scho smeten? ohne das beleidigend zu meinen, er verstand ihn schon.


    "Wat ik noch seggen wull, dat is mien Lütte, mien Dochter Runa." er öffnete einen Arm in ihre Richtung, sodass sie näher trat, war sie bei der überschwänglichen Begrüßung der beiden fast gänzlich untergegangen.

  • Luft? Ja Luft. Genau Luft! Oder Wasser? Flüssiger als Wasser? Genau, überflüssig. Ja überflüssig, so kam Runa sich gerade vor.
    Erst war sie ne Ehefrau, dann mutierte sie wieder zum Kind und nun wurde sie mal eben überhaupt nicht beachtet.
    Nun normalerweise wäre das nicht so weltbewegend, doch Runa ist ja ein Einzelkind, zwar nicht so verwöhnt, aber es dennoch gewohnt, dass man ihr Aufmerksamkeit schenkte.


    Und nicht genug damit, dass man sie nicht beachtetet, nein ihr Vater redete . ähm ja.. nun ja. Na ja eben so wie ihm der Schnabel gewachsen war. Runa hob eine Augenbraue und sah ihren Vater missbilligend an.


    Hatte er den großen, kräftigen Mann fett genannt? Gut er war nun wirklich nicht unbedingt der Adonis mit dem Wachbrettbauch, eher so ein Typ, Sixpack im Speckmantel. Aber musste man - Vater - ihm das hier mal eben aufs Butterbrot schmieren?
    Und hatte IHR Vater tatsächlich gerade gefragt, ob die Frau von dem Riesen da, schon geworfen hat?
    Also entweder hatte Vater heimlich am Bier genascht oder ihm bekam die Luftveränderung irgendwie nicht.
    Runa besah sich also gerade nachdenklich ihren Vater und suchte nach Anzeichen, ob es ihm irgendwie nicht gut ging, als er sie plötzlich vorstellte.


    "Halloo un goden Dag!" Stammelte sie, immer noch von dem Schauspiel welches ihr sich gerade bot verwirrt. "Freit mi."



    [SIZE=7]edit wörtliche Rede kenntlich gemacht[/SIZE]

  • Witjon lachte verschmitzt. "Ha! Besar Manirn hätste uch nit bekum, eh?", frotzelte er und löste sich aus der Umarmung. Er boxte Phelan kräftig auf die Schulter. "Do met din fedde Pontifex-Wampen kunts ma din Schnüss halde", gab er zurück. Daraufhin sagte er lächelnd: "Min Frou is nit mä rount, de het scho geboare. En wunnarscheene Mätje." Jetzt strahlte Witjon beinahe. Ja, er hatte eine Tochter. Fast konnte er es selbst noch nicht ganz fassen.


    Jetzt wurde ihm auch die junge Begleiterin vorgestellt, die Phelan mitgebracht hatte. Runa, seine Tochter, war ebenfalls ein schönes Mädchen. "Gouden Dag", erwiderte Witjon die Begrüßung weiterhin lächelnd. "De Freit es jonz uf min Sait", floskelte er nicht nur, sondern meinte es auch so. "Welkom en de Villa fun de Wolfrikskyn!"

  • Ok es lag nicht nicht am Bier! Es musste die Luft hier sein, denn der Hüne hatte mal mindestens genauso einen Jargon am Leib wie ihr Vater gerade. Nun war also nicht nur eine Augenbraue gehoben, nein es waren beide nach oben gehuscht und sie schickten sich gerade an sich zu verbünden, aber bevor Runa eben jenes Gesicht aufsetzen konnte, wurde sie bemerkt, auch ganz ohne zu hüpfen, zu winken oder durch singen oder tanzen auf sich aufmerksam zu machen.
    „Ik Bedank mi für dat harten willkamen.“ sagte sie schließlich, als sie ihre Fassung so langsam wieder gewonnen hat. Dann viel es ihr sieden heiß ihre gute Erziehung wieder ein und sie fügte schnell noch an. „Hartlik Glückwünsk to dat allermoiste Deern van d´ Welt. Hebbt ´n Bült Bliedskupp mitnanner.“

  • Phelan war froh, dass Witjon, mal abgesehen von Albin, der erste war, den Runa kennen lernte, da er ihm am nächsten stand und gleichzeitig auch das Sippenoberhaupt war, nachdem Loki damals aus dem Leben schied.
    Als sein Vetter verkündete, dass er seit kurzem eine Tochter habe, klopfte ihm Phelan drei mal mit seinen Händen auf die seitlichen Schultern "Eine Tochter! Die Götter haben deine Gebete wohl erhört, mh?" Natürlich wünschte sich jeder Vater einen Stammhalter, allerdings hatte Witjon diesen ja schon in Audaod, aber er war sich sicher, dass er die Götter um ein Mädchen gebeten hatte, waren die Duccier doch überwiegend mit männlichen Nachkommen gesegnet. Mädchen waren für gewinnbringende Verbindungen ebenso wichtig wie die Jungen.
    Nachdem sich Runa und Witjon bekannt gemacht hatten, richtete er erneut das Wort an seinen Vetter "Wo sind die anderen? Geht es allen gut?" fragte er zunächst. "Ich hoffe wir sehen uns später beim Abendessen. Ich möchte alle begrüßen und ihnen Runa vorstellen. Vielleicht erinniert sich noch einer von IHNEN an meine Tochter." steichelte er ein wenig, natürlich war es schon über ein Jahrzehnt her, dass die Familie Runa das letzte mal gesehen hatte, aber Witjon tat ja fast so, als hatte er überhaupt nicht geahnt, wär sie war. Kurz ließ er seine Blicke über Witjons Schulter schweifen "Verdammte Axt, was ein Anwesen!"

  • Mutter hatte ihr Manieren eingebläut aber die gingen gerade flöten, denn schön, dass man sie willkommen hieß, klar freute sie das, aber sie wusste immer noch nicht wer hier vor ihr stand. Zwar hatte ihr Vater ihr auf dem weg hier her lang und breit erklärt, wer was wo wie machte, aber er hatte es schlicht versäumt eine entsprechende Personenbeschreibung mitzuliefern und ihr Blick auf den Wandteppich mit dem Stammbaum der Familie war einfach zu kurz gewesen um sich alles darauf zu merken.
    Mit alter Hobel wollte sie den Hünen nun aber auch nicht ansprechen, weshalb sie ihren Vater am Ärmel zupfte und ihn zu sich zog um ihn dann leise zu fragen. „Vater, wer ist das? Ist das Witjon?“

  • Witjon grinste breit. "Das haben sie, Phelan. Das haben sie", bekräftigte er stolz die Annahme seines Vetters. Man sah dem Vater noch immer an, dass er sehr glücklich war über Octavenas gut verlaufene Niederkunft.


    "Ach, hier und dort", entgegnete Witjon auf die Frage nach den anderen Duccii. "Mein Sohn ergeht sich gerade in seinen Leibesübungen, Rodrik ist in der Goldschmiede, Dagmar ist endlich einmal aus dem Haus gegangen..." Er zuckte mit den Achseln. "Es geht uns gut. Besser jedenfalls als noch wenige Monate zuvor. Zum Abendessen kommen wir natürlich alle zusammen, da wirst du deine Gelegenheit haben." Entrüstet fügte er hinzu: "Na hör mal, das letzte mal als ich die Kleine gesehen habe, war sie noch ein ganzes Stück kürzer!" Und zu Runa sagte er mit einem breiten Lächeln, während er ihr väterlich über das blonde Haar strich: "Nicht wahr Runa, du bist mittlerweile so eine schöne junge Frau geworden, da musste ich erst zweimal hinsehen."


    Schließlich bemerkte Witjon Phelans Blick ins Innere der Villa und wandte sich entsprechend um, so dass er Runas leise Frage nicht mitbekam. Statt dessen schwärmte er vor sich hin: "Du sagst es. Die Villa ist mehr als ich mir je erträumt hatte. Schaut euch nur um. Wir werden später ein Zimmer für euch präparieren. Aber vorher wollt ihr doch sicher etwas trinken und euren Hunger stillen, nicht wahr? Ihr seid doch hungrig?" Jetzt wandte er sich wieder zu seinen Verwandten um.

  • Viele Verwandte waren es nicht, die Witjon aufzählte, aber die anderen, Vala und Hadamar, verweilten in Italien. Gut, dass Phelan und Runa nach Mogontiacum zurückgekehrt waren, es gab bestimmt noch einiges zu tun, wobei die beiden helfen konnten. Witjon hatte es in den letzten Jahren nicht leicht gehabt als Sippenoberhaupt, musste er doch die Familie ganz allein führen und in eigenem Ermessen wichtige Entscheidungen fällen. Kurz erinnerte sich der Pontifex an die früheren Zeiten, wo die beiden noch junge Burschen und - nach Albins Worten - "noch grün hinter den Ohren" waren. Runa war etwa im selben Alter wie ihr Vater, als er nach Mogontiacum kam, er wusste also ganz genau, wie aufregend alles für sie war.


    Sein Vetter würde noch merken, wie sehr einen diese hübschen jungen Töchter um den Finger wickeln konnten, wogegen man den Söhnen auch unter deren Murren Vorschriften machen konnte. Als sich Witjon umdrehte riss Runa ihren Vater kurzerhand aus seinen Gedanken und fragte, wer eigentlich dieser alte Sack war, der sich soeben begrüßt hatte.
    Ohne Rücksicht darauf zu nehmen, dass es ihr vielleicht peinlich sein konnte, sprach er laut "Wo bleiben meine Manieren, entschuldige. Das ist mein Vetter.." fast hätte er schon "Fetter" gesagt "Witjon, Numerius Duccius Marsus. Der Vater von Audaod, du weißt schon." zwinkerte er seiner Tochter zu. Es war schön sie ungefähr im selben Alter wie Witjons Sohn zu wissen, es erinnerte ihn wieder an seine Jugend, in der ihm sein Vetter ans Herz gewachsen war.


    "Wirklich beeindruckend." bestätigte er. "Das wäre gut. Wir haben das letzte mal vor Aufbruch etwas gegessen und bis zum Abendessen ist es ja noch etwas hin. Lebt die alte Schachtel eigentlich noch?" natürlich war Marga gemeint selbstverständlich wusste er, dass diese noch lebte, es war mehr eine Frage nach "Ist sie immer noch so grantig und verjagt alle männlichen Duccii aus 'ihrer' Küche mit dem Kochlöffel?"

  • Harampf. Schon wieder mal strich ihr jemand über die Haare, wenigstens wurden sie diese Mal nicht verwuschelt.
    Aber die Krone setzte dem Ganzen ihr Vater auf, statt über SEINEN Fauxpas leise hinwegzugehen, brüllte er es, zumindest für Runa gefühlt, durchs ganze Hause.
    Ihr Vater erntete eine dementsprechenden Blick, aber da der scheinbar gerade das Feingefühl eines Elefanten hatte, hatte Runa wenig Hoffnung, dass er es überhaupt bemerken würden. Und tatsächlich, schwupp er überging es und schnatterte fröhlich weiter.


    'Dem brennt doch eindeutig der Helm!' dachte Runa bei sich, am liebsten hätte sie ihm genau das auch gern an den Kopf geworfen, aber sie wollte ja einen guten ersten Eindruck hinterlassen, schließlich sollte sie hier leben und Vater würden in eine paar Monaten wieder abreisen (Runa konnte ja nicht ahnen, dass ihr Vater andere Pläne hatte), da wäre es schon mehr als nur dämlich auf das Familienoberhaupt einen schlechten Eindruck zu machen.
    Also machte sie zumindest vorerst mal gute Mine.


    Essen? Ja eigentlich schon. Eine Kleinigkeit, also ein halbes Schwein auf Brot könnte Runa schon vertragen.


    Sie nickte also lächelnd Witjon zu, während ihr Vater mit Nichtachtung gestraft wurde „Gern, ja was essen ist eine gute Idee. Und die Villa ist wirklich beeindrucken, ich freue mich mehr davon zu sehen.“ sagte sie schließlich. Aber verdammt ein Haus war ein Haus, hier gab es schließlich wichtigeres.
    „Deiner Frau geht es gut? Und deinem Kind? Wie heißt deine Tochter?“ fragte Runa also schließlich und dann schob sie noch hinterher. „Meinst du ich kann deine Kleine mal sehen?“ Runa mochte Kinder, besonders die ganz Kleinen.
    Sie war immer wieder fasziniert davon, ja es war fast wie ein Wunder, dieses kleinen Menschen, die das Licht der Welt erblickten und in so kurzer Zeit so viel lernten. Witjon würde es schon sehen, eher er sich versieht wird seine Kleine hier durchs Haus toben und krabbeln.

  • Witjon überging Phelans Erläuterungen höflich. Er mischte sich in die kurze Erklärung zwischen Vater und Tochter nicht ein, sondern ging anschließend auf Phelans freche Frage ein. "Du meinst Marga? Sicher lebt die noch." Er grinste schief. "Nicht alle männlichen Duccii. Nur die, die ihr blöd kommen", grinste Witjon weiter. "Kannst ja gleich mal versuchen, bei ihr etwas zu essen zu bekommen." Runa zwinkerte er bei der Aufforderung fröhlich zu.


    Phelans Tochter entpuppte sich schnell als aufgeweckt und wissbegierig. Sie erkundigte sich zu Witjons Freude sogleich nach seiner Frau und Tochter. "Oh, danke der Nachfrage", sagte er. "Octavena geht es hervorragend. Sie hat sich gut von der Geburt erholt. Unsere Tochter heißt Ildrun* und du kannst sie nachher auf jeden Fall sehen, natürlich."


    Schließlich wies er auf eine offen stehende Tür schräg rechts vor ihnen auf der anderen Seite des Atriums. "Dort liegt die Küche. Wenn ihr also hungrig seid, folgt mir." Er marschierte voraus und klopfte an den Türrahmen. "Moin zusammen, können wir eine Kleinigkeit zu beißen bekommen für zwei erschöpfte Reisende?" Marga saß am breiten Arbeitstisch in der Mitte der Küche, wo sie von ihrer Arbeit aufsah und die Ankömmlinge kritisch musterte. Witjon erklärte: "Phelan hat seine Tochter mitgebracht. Schau das ist Runa. Runa, dies ist Marga. Unsere Köchin und gute Seele des Hauses." Für den ein oder anderen auch die ungute Seele a.k.a Hausdrachen, aber das sprach Witjon lieber nicht aus. Er wollte heute Abend ja noch etwas zu essen bekommen.


    Sim-Off:

    *Der römische Name steht noch nicht ganz fest, glaube ich. Fragt einfach (noch) nicht danach. ;)

  • "Ich hab der Alten nichts getan.." entgegnete er entrüstet, drehte sich dann zu seiner Tochter "Bestimmt hat dein Onkel Gero allen Gunnarsons die Suppe eingebrockt, der war schon immer grob." meinte er halb ernst. "Vielleicht hast du ja als junge Frau unserer Linie mehr Glück." leicht schob er Runa nach vorn, was sie durchaus als Aufforderung verstehen sollte.
    Die Kleine hieß also Ildrun, wie Witjons Mutter beziehungsweise Phelans Tante, ein schöner Name. Ihm wäre im Traum nicht eingefallen seine Tochter nach seiner Mutter zu benennen geschweige denn seinen Sohn, wenn er jemals einen haben würde, nach seinem Vater zu benennen. Ihr Verhältnis war viel zu schlecht gewesen. Würde er seine Kinder nach seinen Eltern benennen, würde er immer an seine Kindheit denken müssen, wenn er ihnen in die Augen schaute.
    Glücklicherweise übernahm Witjon die Sache mit dem essen, so konnte sich Phelan schön im Hintergrund aufhalten, was ihm sehr gelegen kam, man wusste ja nie womit die Alte wieder um sich werfen würde, falls sie ihn sah! Also folgten sie seinem Vetter in Richtung Küche. Er konnte es kaum bis zum Abendessen erwarten, wo er alle anderen wieder sehen würde, allerdings hatte er sich vorgenommen erst einmal einen Mittagsschlaf zu halten, was Runa vor Aufregung bestimmt nicht fertig brachte.

  • „Ildrun ein schöner Name.“ sagte Runa noch schnell und lächelte, denn sie freute sich wirklich die Kleine und natürlich auch die Mutter kennen zu lernen. Vielleicht konnte sie Witjons Frau ja auch ab und an die Kleine abnehmen? Na das würde sich schon noch finden.
    Schon ging es in Richtung Küche.
    Na dem was Runa über die Köchin eben gehört hatte, stellte sie sich schon sonst was für eine Furie vor, auch das Ihr Vater sie nach vorn schob um sich hinter zu verstecken war nun ja eher ungewöhnlich, aber seit ihrer Ankunft hier benahm er sich ja eh vollkommen anders als sonst.
    Marga war eine ältere Frau mit einem freundlichen Gesicht. Runa verstand nun gar nichts mehr. Die Frau hier sah weder wie ein Hausdrachen aus, noch sah sie irgendwie unfreundlich aus.
    So war es also Runa, die ihr strahlendes Lächeln aufsetzte und auf die Alte zuging.
    „Hallo Marga ich freue mich dich kennen zu lernen.“ Runa streckte ihr die Hand entgegen, die die Alte auch ergriff und sie kräftig drückte.
    „Hast tüchtig Hunger ja?“
    „Oh ja die Reise war lang.“
    „Na dann hock dich mal hin.“ sagte sie freundlich zu Runa, zu den beiden Männer brummte sie. „Ihr auch!“

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