• "Niemand sagt, dass du dein Leben lang ein Sklave bleiben wirst, Gabriel.", klinkte ich mich nun in das Gespräch ein.
    Irgendwie war dieser Sklave so ganz anders als die, die ich bisher gesehen hatte. Er schien sich mit seinem Schicksal noch nicht wirklich abgefunden zu haben...ich konnte es verstehen, ich selbst wäre ja auch nicht gerne auf einmal eine Sklavin.


    "Ich bin sicher, wenn mein Großonkel mit dir zufrieden ist, wird er dich eines Tages freilassen. Du hast in deinem Leben einen Fehler gemacht, die Gerichte haben dir die Strafe auferlegt. Es nützt jetzt nichts, wenn du dich mit aller Gewalt dagegen sträubst, du würdest alles nur verschlimmern.
    Ja, ich weiß, ich habe keine Ahnung, wie das Leben als Sklave ist und ich bin auch froh darüber, aber du machst es dir und uns nicht einfacher, wenn du uns dafür verantwortlich machst, was dir widerfahren ist."

  • »Ich ... mache euch nicht dafür verantwortlich,« antwortete er und auch wenn ihm eigentlich gerade nicht zum Lachen zu Mute war, lächelte er die Frau freundlich an.
    Er sah ein, dass es nun keinen Sinn hatte, weiter darüber zu reden. Und vielleicht war es hier ja wirlich nicht allzu schlimm.
    Er blickte die Frau offen an und sagte: Du hast Recht. Also, dann will ich nicht länger Trübsal blasen ...« und mit einem Blick zu Falco fügte er hinzu: »Nun, was sind meine Aufgaben?«

  • "Meine Großnichte hat völlig recht. Sollte ich mit deiner Arbeit zufrieden sein und du die von mir gestellten Anforderungen erfüllen, dann besteht eines Tages wirklich die Möglichkeit, das ich dich freilassen werde. Tatsächlich pflege ich dies nach einer genügend langen Dienstzeit auch mit den meisten Sklaven zu tun. Der einzige Weg dorthin zu gelangen, führt über Zuverlässigkeit und treue Pflichterfüllung, und du darfst dir nichts zu schulden kommen lassen. Letzteres betone ich in Hinblick auf deine Vergangenheit." sagte ich zu Gabriel.


    "Deine Offenheit mir gegenüber hätte manch anderen Herren vielleicht schon längst zur Peitsche greifen lassen. Ich jedoch weiß Mut und Ehrlichkeit zu schätzen. Verwechsele dies jedoch keinesfalls damit, das ich Ungehorsamkeit und Respektlosigkeit dulden würde. Sehr schnell würde ich dich eines Besseren belehren."


    Ich dachte kurz über das von Gabriel gehörte nach, dann stand mein Entschluß fest.


    "Ich werde dich zunächst als Bote einsetzen. Da du dich deiner Haut offensichtlich zu wehren weißt, habe ich die Hoffnung, das meine Botschaften die du in meinem Auftrage übermitteln wirst, auch wohlbehalten ihren jeweiligen Empfänger erreichen werden. Solltest du mit diesen Aufgaben einmal nicht ausgelastet sein, kannst du meinen Ianitor beim Empfang von Besuchern im Vestibulum etwas unterstützen. Desweiteren wirst du mich oder andere Familienmitglieder auf Wegen begleiten, wo es nicht ratsam ist allein unterwegs zu sein. Du siehst, ich betraue dich mit verantwortungsvollen Aufgaben, obwohl du erst neu in meinem Haushalt bist. Enttäusche mein Vertrauen nicht, rate ich dir aber."


    Mit einem warnenden Unterton fügte ich hinzu. "Denke daran, meine Vigiles sind im Aufspüren von entflohenen Sklaven wirklich gut. Und dann blühen dir im günstigesten Fall die Arena oder der Steinbruch, wenn nicht gar..."


    Ich beendete den Satz nicht, sondern machte stattdessen die Geste des Halsabschneidens.


    "Wähle den sicheren Weg zur Freiheit, die Freilassung, nicht den schnellen. Es würde dir kein Glück bringen."


    Jetzt hatte ich das Gefühl, lange genug mit dem Sklaven geredet zu haben, und kam zum Ende des Gespräches.


    Man wird dir jetzt deine Kammer zeigen. Wenn ich dich brauche, lasse ich dich rufen."

  • Mit der Peitsche hatte Gabriel bereits Bekanntschaft gemacht, darauf konnte er wahrlich drauf verzichten. Und dann ging er in sich und sagte sich, dass er einfach das Beste daraus machen sollte, so wie es die Herrschaften gesagt hatten.
    Also nickte er und setzte wieder sein leicht freches Grinsen auf und antwortete leicht ironisch:
    »Jawohl ...Herr!« Er deutete mit einem leichten Nicken eine Art Verbeugung an, machte einen Schritt rückwärts und drehte sich dann um. In der Nähe stand ein Sklave, der auf Gabriel zu warten schien. Dieser zeigte ihm grob das Haus, welches wirklich mächtig gross und sehr edel eingerichtet war.


    Irgendwann dann sollte er sich waschen und bekam eine saubere Tunika, die Gabriel sogar schon fast elegant gegen die fand, welche er anhatte, aber ihm war klar, dass die SKlaven in diesem Haus nicht gerade in groben Leinen-Tuniken herum laufen sollten.
    Nach dem er in der Küche dann noch eine Kleinigkeit zu essen bekam, zeigte der Sklave ihm seine Kammer, in der schliesslich ging.


    (Weiter in Sklavenunterkünfte - Kammer des Servus Gabriel)

  • Nachdem Gabriel im Haus verschwunden war, fragte ich Marcia mit einem Grinsen.


    "Was hältst du von meinem neuen Sklaven, Marcia? Ich meine jetzt nicht sein Aussehen..."

  • :D


    Mit breitem Grinsen im Gesicht sah ich zu Boden und wippte auf meinen Füßen vor und zurück. Eigentlich hatte ich am meisten auf das Aussehen geachtet...


    "Hm...naja...ich glaube, du wirst noch viel Freude mit ihm haben." ;)
    Freude, Ärger...das lag ja auch alles so nah beieinander.

  • Gabriel hatte dem anderen Sklaven gesagt, wen der neue Gast zu besuchen wollte und nun wusste er nicht recht, was seine Aufgabe war. Also trat er an die Frau heran und fragte freundlich, ohne unterwürfig zu sein:


    »Ich habe Bescheid gegeben. Kann ich sonst noch etwas für dich tun?«
    Und diesmal sah er die Frau fest, aber eben auch sehr offen an. Er versuchte in ihrer Mimik zu lesen.

  • Claudia war recht erfreut, dass dieser Sklave sich nun scheinbar doch mit seiner Rolle abgefunden hatte und liess ein wenig Wärme in ihr Gesicht.


    "Etwas zu trinken wäre nicht schlecht." sagte sie dann in einem zwar herrischen aber doch auch etwas sanften Ton.

  • Gabriel nickte dem Gast freundlich zu und er bemerkte, dass ihre Stimme einen etwas freundlicheren Klang bekam, aber so ganz überzeugte ihn das noch nicht. Aber was sollte es auch scon ihn überzeugen. Er hatt eh seinen ganz eigenen Gedanken über die Menschen, aber es war hier nicht der Zeitpunkt, dies zu vertreten. Sie war nun mal etwas Besseres als er, so glaubte sie. Aber Gabriel war sich seiner zum Glück sicher. Zwar fühlte er sich nicht besser, aber er wusste, dass auch er ein Mensch war und da konnten ihn solche arroganten Leute egal sein.
    Und dann holte er einen Kelch mit frischen Wasser.


    Gerade wollte Gabriel auf den Gast zu gehen und ihm den Kelch reichen, als auf einmal ein grosser Hund den Raum betrat und sich zwischen ihn und den Gast stellte. Gabriel kannte diesen Hund nicht und er hatte normalterweise auch keine Angst, aver dieses Tier hatte einen merkwürdigen Blick und Gabril kannte ihn ja nun mal nicht. Also sah er ihn an und wünschte ihn einfach nur weg.



    Er machte trotzdem einen mutigen Schritt auf den Gast zu, um ihr den Kelch Wasser zu reichen, als dieser Hund seine Zähne fletschte und knurrte. Und so blieb Gabriel angewurzelt stehen.

  • GAbriel war nun aber gewillt, seinem ersten Gast diesen Becher Wasser zubringen und er hatte wahrlich mehr meistern müssen, als so einen dummen, wenn auch gefährlich aussehenden Hund. Und dann sah er die Miene des Gastes und jetzt wollte er sich erstrecht beweisen.
    »So, mach den Abgang, du Tier!« sagte er mutig und machte einen Schritt auf den Gast zu. Der Hund blickte Gabriel nun aus einer Mischung von feindleeigkeit und Ungewissheit an. Schliesslich war Gabriel neu und der Hund kannte ihn nicht.
    Also fletschte er leicht die Zähne und nun nahm es Gabriel langsam persönlich. Gab es hier irgendwen im Haus, der ihn mochte?
    Gabriel hatte eigentlich gedacht, dass er wirklich ein unkomplizierter Zeitgenosse war, aber ausgerechnet dieser blöde Köter brachte ihn durcheinander.
    »Verzeiht!« sagte er zu dem Gast. »Der Hund lässt mich nicht, dir das Wasser zu bringen«. Gabriel veschwieg, warum er auserechnet vor solchen Hunden Respekt hatte, aber er kannte diese Art alsJagd und Blut-Hund nur zur genüge.

  • Gabriel sah die Frau fassungslos an. Ja, sein sonstiges Grinsen verschwand augenblicklich. Er musste überlegen, wie er es aufnahm, denn eigentlich kratze ihn nichts. Und doch hatte sie nun bei ihm einen Stich hinterleassen.


    Das konnte er nicht auf sich sitzen lassen, also ignorierte er diesen dummen Hund und machte einen Schritt auf den Gast zu und reichte ihr den Becher. Aber dann entfernte Gabriel sich.


    »Sicherlich wird sie bald kommen ...« sagte er nur trocken und es war ihm so egal, ob die gewünschte Person im Hause war oder nicht.

  • Gabriel wollte nicht weiter nachdenken, es hatte eh keinen SInn. Und so sagte er einem Sklaven, dass er die Amphore abgeliefert hatte und man es Falco bitte ausrichten würde. Und dann begab er sich in seine Kammer:


    (weiter in Sklavenunterkünfte - Kammer des Servus Gabriel)

  • Erwartungsvoll betrat ich das Atrium...


    "Salve Tiberia Claudia!
    Ich hatte dich bereits erwartet, doch verzeih, dass ich dich so lange habe warten lassen.
    Aber meine Arbeit für den Cultus Deorum und meine zunehmende Schwangerschaft machten mir- im wahrsten Sinne des Wortes- schwer zu schaffen.
    Nun haben wir aber genügend Zeit für dein Anliegen!


    Mit diesen Worten reichte ich Claudia freundlich die Hand.

  • Claudia zuckte innerlich etwas zusammen, als eine schwangere Frau sie unerwartet ansprach. Claudia war nach der Warterei so gelangweit, dass sie die Menschen im Atrium nicht weiter beachtet hatte.


    "Salve. Gehe ich Recht in der Annahme, dass du dann Dida Lilliana bist? Ich hatte schon befürchtet, ich müsste hier bis in alle Ewigkeit warten."


    Etwas zögernd nahm Claudia die ihr gereichte Hand zu einem kurzen Gruss, war jedoch darauf bedacht dieses so kurz wie möglich zu halten.


    "Nun, mein Anliegen. Du wurdest mir als Lehrerin zugeteilt und aus diesem Grund bin ich hier."

  • "Die bin ich.", antwortete ich auf Claudias Frage. Ich ihre Lehrerin? Ach herrje, ausgerechnet jetzt bekam ich eine Schülerin...


    "Es freut mich, das du dein Leben den Göttern widmen willst. Umso trauriger stimmt es mich daher, dass ich in der nächsten Zeit wohl keine allzu gute Lehrerin sein werde."


    Ich deutete als Erklärung kurz auf meinen Babybauch.


    "Aber ich verspreche dir, dass ich mich nach der Geburt intensiver um dich kümmern werde."


    So hoffte ich zumindest.


    "Hast du dich denn schonmal im Tempel umgesehen? Oder bist du gleich zu mir gekommen?"

  • "Nun, nachdem der Rex Sacrorum mir sagte, dass du meine Lehrerin sein sollst bin ich direkt hier her gekommen um mich dir vorzustellen."


    Sie betrachtete den Bauch Lillianas und sagte dann:
    "Da ich in einem unpassenden Zeitpunkt zu dir geschickt wurde, wäre es vielleicht besser, wenn ich den Rex um eine andere Lehrerin bitten würde."

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!