• Das Atrium betretend erblickte ich Gordianus sogleich in der Mitte des Raumes stehend. Er hatte sich stark verändert. Ohnehin war er einige Jahre älter als ich, wir hatten uns seit seiner Einberufung zur Legio Prima nicht gesehen und der Dienst in unseren Legionen war noch nie eine Erholungskur gewesen.


    Freudig bewegte ich mich auf ihn zu und begrüßte meinen Vetter herzlich mit einer Umarmung.


    "Salve, Gordianus..."




    Zitat

    Original von Titus Didius Gordianus
    Er mußte wohl in der Zwischenzeit auch ergraut sein. ;)


    Sim-Off:

    Ich geb dir gleich was mit ergraut. ;)
    Falco ist gerade mal 30.

  • Zitat

    Original von Marcus Didius Falco


    Sim-Off:

    Ich geb dir gleich was mit ergraut. ;)
    Falco ist gerade mal 30.


    Sim-Off:

    Das waren ja nur meine Gedanken. Kann doch nicht ahnen, daß Falco sich so gut gehalten hat. :D


    Eine Tür öffnete sich. Ich fuhr herum und sah einen Mann, der beinahe noch ein Jüngling sein könnte. Seine Haut war glatt wie ein Pfirsich. Das lockige Haar zierte sein Haupt und verstärkte den jugendlichen Charakter. Die Senatorentoga mit den Purpurstreifen stand ihm ausgezeichnet. Es war tatsächlich mein Vetter Falco, der mich da begrüßte.


    "Salve Falco" erwiderte ich die Umarmung.


    "beim Barte des Iuppiters und all seinen Liebschaften, was schmierst du dir nur immer ins Gesicht ? Du siehst kaum älter als Anfang 20 aus." ;)

  • Falco hatte es scheinbar die Sprache verschlagen, ob meiner unerwartenden Ankunft.
    Ich erwiederte seine Umarmung.


    "Falco, Vetter, wieviele Monde sind vergangen seit wir uns wiedersahen ! Und du hast dich kaum verändert."

  • "Ja, lange warst du weg. Zulange haben wir uns nicht gesehen. Ich freue mich sehr, dich heil und gesund wieder zu sehen. Zuletzt erhielt ich Nachricht, du versähest deinen Dienst im unwirtlichen Germanien. Vorher warst du wohl mit der Legio Prima am Feldzug gegen den Usurpator beteiligt. Bin ich richtig informiert?"

  • "Nun, ja, ähm..., du liegst da zur Hälfte richtig."


    Ich schluckte.


    "Daß ich in Germania war, hast du gehört. Das stimmt. Ich diente dort in einem feuchten und wittrigen Nest. Es heißt Confluentes. Dort war ich stationiert als Optio. Aber sieh mich an. Meine Falten auf der Stirn ziehen schon Furchen, mein Halsansatz ist auch mehr geworden."


    Wie ein Reflex griff ich an meinen Hals und fühlte den Wulst, der sich da zu meinen Bedauern entwickelte. Etwas neidisch blickte ich zu Falco.


    "Ich tauge halt nicht mehr zum Soldat. Irgendwann muß man einfach gehen. - Aber du weißt ja noch gar nicht was mich überhaupt nach Germania verschlagen hat. Es gab da eine kleine nennen wir es Affaire auf unserem damaligen Stützpunkt bei Misenum, als unsere Truppen gegen den Usurpator Laeca zogen. "


    kurz inne haltend


    "Ich dachte, du hättest in Rom davon gehört.


    Ich wurde degragiert und an die germanische Grenze geschickt. Letztlich hat man mir Meuterei vorgeworfen, weil ich nicht bereit war gegen unsere Brüder zu kämpfen. Unsere Brüder, die nur geblendet waren durch die blitzende Rüstung Laecas.
    Du kennst die Sturrheit eines Didius, Vetter. Und so brachte diese mich nach Germania."


    Ich wartete auf Falcos Reaktion.

  • "Confluentes..." sagte ich. "Schon der Name hört sich grausam an. Das Leben dort muß noch viel grausamer sein. "


    Zum Glück mußte ich selbst nie längere Zeit außerhalb Roms zubringen, wofür ich den Göttern jetzt einmal mehr dankte.


    "Von den Ereignissen in Misenum hörte ich, Gordianus. Nähere Details sind mir jedoch nicht bekannt. Bevor ich mir darüber ein Urteil gestatte, wollte ich sowieso zuerst dich dazu hören. Du bist mein Vetter und ich kenne dich als ehrlichen und aufrechten Mann. Was genau ist in Misenum vorgefallen?"


    Inzwischen hatten uns einige Sklavinnen Getränke und einen kleinen Imbiß serviert. Ich prostete Gordianus zu und lud ihn ein bei den Speisen zuzulangen.

  • Ich ließ mir meinen Glasbecher einschenken. Falco hatte einen ausgezeichneten Geschmack, was die Auswahl seiner Weine anging.


    "Lass mich rekapitulieren, Falco. Es ist schon einige Zeit her seit diesen Ereignissen. Es ist passiert rund 2-3 Meilen vor Misenum. Wir, die Legio I, hatten dort unser Feldlager aufgeschlagen. Ich war Soldat der Reitereinheit und wir wurden dazu abkommandiert, die Stellungen Laecas auszumachen. Die Stimmung war schon des längeren nicht mehr die beste. Imgrunde boten sich immer mehr Zweifel seit wir aus Mantua verlegt wurden, um sich Laeca und seinen Truppen entgegenzustellen. Leise wurde auch Kritik laut über die Führungsfähigkeit der hohen Offiziere"


    Und ich beugte mich zu Falco und flüsterte ihm ergänzend zu


    "und über die des Kaisers höchstpersönlich.


    Ich habe mich an diesen Gerüchten nicht groß beteiligt, aber sie cursierten umher. Irgendwann kam es dann zum Affront. Meine Sturrheit und Unbeherrschbarkeit brachte mich für die nächsten Wochen in den Carcer des Marinestützpunktes in Misenum, zusammen mit einigen Kameraden. Und schließlich wurde uns der Prozeß gemacht. Das Urteil 'Degradierung und Strafarrest' habe ich inzwischen akzeptiert. Ich hoffe, lieber Veffer, du konntest dir durch meine Erzählungen ein Bild machen. Ich habe sie nicht oft erzählt."

  • Die Vorgänge, von denen mir mein Vetter Gordianus berichtete, waren für ihn damals sicherlich alles andere als lustig, aber ich konnte mich eines leichten Grinsens kaum erwehren. War sein Verhalten doch typisch für uns Didier.


    "Du bist eben ein Didius von echtem Schrot und Korn, Gordianus. Wenn wir etwas als gerecht und gut für Rom erkannt haben, dann stehen wir ehrlich und aufrecht dazu. Und eine gewisse Sturheit kann man uns auch nicht absprechen." sagte ich, nachdem Gordianus geendet hatte.


    "Ich kann dich nicht verurteilen, da du der Überzeugung warst richtig zu handeln. Ein Mann muß zu seinen Überzeugungen stehen. Genauso wenig kann ich aber die veruteilen, die dich verurteilten. Ich bin mir sicher, auch sie taten das was sie für richtig hielten. Der Strafarrest war sicher eine unangenehme Zeit, aber du hast später in Germanien treu und tapfer Rom gedient und wurdest in Ehren entlassen. Das ist das was zählt. Und das du den Dienst gesund überstanden hast."


    Ich trank einen Schluck von meinem Wein. Es war ein guter Tropfen. Meine Sklaven wußten, dass sie mir keinen Fusel auftischen durften.


    "Ich freue mich jedenfalls sehr, dass wir uns nach so langer Zeit endlich wiedersehen. Was hast du nach deiner Entlassung aus dem Militär vor? Willst du nach Rom zurückkehren? In meiner Casa ist stets Platz für dich."

  • Der Wein leerte sich schnell.


    "Ja, die Zeit in Germania war sehr prägend. Aus diesem Grunde habe ich mich auch entschlossen von meinem Entlassungsgeld eine Taverne dort oben zu eröffnen. Ich hoffe, ich bekomme bald das restliche Geld ausgezahlt. Einen alten Gutshof unweit von Colonia Agrippina habe ich gekauft. Jetzt such ich unter anderem noch Personal, einige Sklaven, die mir zu Hand gehen. Da ich jetzt schonmal in Rom bin, werde ich mich hier auch umgucken. Die Auswahl ist einfach um einiges besser.


    Und dann kam mir noch die Idee für ein Vorhaben, für daß ich dich gerne zur Unterstützung gewinnen würde."


    Ich langte nochmals ordentlich zu von den angebotenen Früchten und wusch mir anschließend die Hände in einer kleinen Schale, welche dargereicht wurde.

  • Der Wein ging zur Neige und meine Sklavinnen sorgen für Nachschub.


    "Du willst also in Germania bleiben... Wenn man sich einmal an das Klima dort gewöhnt hat, dann hält man das Leben dort vielleicht für erträglich." antwortete ich mit einem zweifelnden Unterton. Mir fröstelte schon bei dem Gedanken, aber ich würde mich wohl irgendwann einmal überwinden und meinem Vetter in Germanien einen Besuch abstatten, wenn dieser seine Taverne eröffnet hätte.


    Von Gordianus neuierig gemacht bat ich ihn "Erzähl mir von deinem Vorhaben..."

  • Ich machte Anstalten mich zu setzen.


    "Auf meiner Reise nach Roma quattierte ich mich unterwegs in einem Bauernhof ein. Der Besitzer war so freundlich und beherbergte mich. Am Abend zeigte er mir sein Ställe und seinen ganzen Stolz. Ein Gespann germanischer Pferde, gemischt mit dem Blut wilder Araberhengste. Ein Wahnsinn. Solche Pferde hast du in deinem Leben noch nie gesehen, Falco. Edel und schlank, und schnell wie der Blitz. Leider auch schwer zu kontrollieren. Bislang hat es noch kein Fahrer geschafft. So kam ich auf die Idee, einen Rennstall zu gründen. Gewiss, es muß noch einiges getan werden. Vorallem muß ein wagemutiger Fahrer gefunden werden, der es schafft diese wunderbaren Tiere in Zaum zu halten.
    Außerdem ist als Veteran meine Portokasse leider auch nicht gefüllt, um so einen Rennstall zu finanzieren. Deswegen wende ich mich an dich, einen einflussreichen und vermögenden Bürger Roms, und zugleich einen begeisternden Fan der Wagenrennen.
    Was sagst du, Falco ?"

  • Eine ungewöhnliche Idee dachte ich, die mir aber nicht unsymphatisch war. Neben den Gladiatorenkämpfen galt stets auch den Wagenrennen meine Liebe. Kein Wunder bei einem solch excellenten Rennstall wie dem der Praesina.


    "Du meinst, wir sollten einen eigenen Rennstall der Gens Didia gründen...


    Ich überlegte kurz.


    "Wenn du die Zeit hättest dich darum zu kümmern... Geld, Namen und Einfluß könnte ich zur Verfügung stellen... Es steckt aber viel Arbeit darin, einen ordentlichen Rennstall aufzubauen und es ist ein langer steiniger Weg bis zum Erfolg..."

  • "Ja, einen Rennstall der Gens Didia."


    Ich trank einen Schluck.


    "Das ist mir durchaus bewusst. Einiges muß organisiert werden, aber ich will mich gerne darum kümmern. Selbstverständlich werden wir zunächst erst in den Provinzen tingeln, denn mit den Gespannen im Circus Maximus werden wir uns nicht messen können, vorerst."

  • "Ja, ein behutsamer Aufbau, dass sehe ich genauso. Zunächst Rennen in der Provinz und dann die Gespanne langsam an die Spitze heranführen. Gut. Wir sollten die Sache bald in Angriff nehmen. Welche Unterstützung brauchst du von mir als Erstes?"

  • "Nun, ich werde als erstes mal über den markt gehen und mir nach so langer Zeit der Abwesenheit Roma wieder ansehen. Wir brauchen einen Wagenlenker, der dazu imstande ist, das gespann zu führen.
    Hat der alte Buccio noch seinen Stand südlich vom Forum Boarium am Tiber ? der hatte immer eine gute Auswahl und so manches Kleinod.
    wegen der Pferde werde ich eine Nachricht nach Germania senden, dass wir interessiert sind. dann werden wir versuchen müssen einen angemessenen Preis herauszuschlagen. Aber mehr als 2000 Sesterzen sollte es nicht übersteigen.
    anschließend muss das Gespann eingefahren werden und die verschiedenen kandidaten getestet werden."


  • Es war ein paar Stunden nach der Mittagszeit, als ich mich im Atrium einfand. Die Sonne schien noch recht prall, aber sie schien schon nicht mehr ganz so unerträglich. Der Stoff meiner Kleidung war so dünn wie möglich gewählt, schließlich wollte ich nicht während meinem Spaziergang durch die Stadt davonschmelzen, und schon gar nicht vor Tuberos Augen. Gespannt und lächelnd sah ich mich nach der Sklavin um, die mich begleiten sollte.
    "Aurea Medocritas?!"

  • Octavianus kam im Atrium an und erkannte sofort wer der Gast war.
    Es war sein Freund Sextus Decimus Stilo, sein guter Freund denn er heute besuchen wollte.Glücklich ihn zu sehen ging er zu ihm und begrüsste ihn:


    " Salve Stilo! Wie geht es dir. Es ist schön das du mich besuchen kommst ich wollte dich auch heute aufsuchen. Nun wie gefällt es dir in Rom?"

  • Ich ging erstmals auf Octavianus zu und umarmte mich...


    "Ocatvianus mein Freund mir geht es sehr gut, und ich habe auch noch nie eine schönere Stadt als Rom gesehn! Wie gefällt es dir so in Rom...Ah was hällst du davon später mit mir in die Taverne zu gehn...ich will feiern, denn ich wurde gestern vom Probatus zum Miles befördert...Komm doch auch zur Cohorte Urbanae...die bilden eigentlich immer aus!"


    ...ich wusste dabei auch dass Octavianus niemals zur CU gehen würde...des einzigste was ihn interessierte und Spaß machte war nunmal die Politik...

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