• Wie die meisten Römer war ich auf Seereisen nicht sonderlich erpicht, wiewohl es nicht meine erste sein würde. Jedoch wußte ich, das es im Interesse meiner Schwester keine andere Möglichkeit gab.


    "Um meine Schwester schnell aus ihrer Gefangenschaft zu befreien soll mir der Seeweg mehr als recht sein, zumal ich in deine Künste vollstes Vertrauen habe, Nauticus.


    Doch sag, nachdem wir in Aegyptus angelangt sind, hast du dann auch die Zeit mit der Tempestas auf unsere Rückkehr zu warten? Wir könnten zudem Unterstützung durch ein paar kräftige Männer von deiner Besatzung gebrauchen. Du selbst wärest uns bei der Befreiung meiner Schwester sicher auch sehr von Nutzen."

  • "Eigentlich wollte ich meinen Männern nicht allzu viel Landgang geben. Sie sollen auf See sein, bis sie an ihre Grenzen gekommen sind. Sie waren in den letzten vier Wochen drei Wochen auf See, das ist eigentlich viel zu viel Landgang. Vielleicht bin ich aber auch zu hart zu ihnen. Sie sind wirklich eine verdammt gute Besatzung. Die beste, die ich je hatte.
    Ich weiß nur nicht, ob ich wirklich so von Nutzen wäre, wenn es um die Befreiung deiner Schwester geht. Ich bin kein guter Nahkämpfer, jedenfalls nicht mehr. Mein erster Offizier könnte allerdings sehr hilfreich sein. Aber das können wir noch in Aegyptus besprechen."

    OPTIMIST - A PESSIMIST WHO LACKS EXPERIENCE

  • "Du hast recht, Nauticus, das können wir in Aegyptus besprechen. Und ich freue mich darauf, deinen 1. Offizier kennenzulernen. Eine Frage möchte ich gern noch klären. Wie kann ich mich für deine Dienste und die deiner Mannschaft erkenntlich zeigen?"


    Sim-Off:

    Den Zeitpunkt des Aufbruchs muß ich noch abklären.

  • "Irgendwann, vielleicht auch nie, wird die Classis deine Hilfe benötigen. Dann werden wir uns an dich wenden."


    Ich stand auf.


    "Wenn du gestattest, der Platz eines Kapitäns ist auf dem Achterdeck seines Schiffes. Und ich bin schon viel zu lange an Land. Die Tempestas liegt in Ostia vor Anker. Sobald ihr so weit seid, aufzubrechen, könnt ihr direkt an Bord kommen. Und bringt bitte etwas Pökelfleisch und Obst für die Reise mit. Dann brauchen wir nicht extra den Proviantmeister des Hafens zu belästigen. Vale, mein Freund."

    OPTIMIST - A PESSIMIST WHO LACKS EXPERIENCE

  • Mein Freund, ich danke dir für deine Hilfsbereitschaft und hoffe sie dereinst vergelten zu können. Sobald ich den Zeitpunkt unseres Aufbruches benennen kann, sende ich dir vorab eine Depesche an den Liegeplatz deines Schiffes. Verpflegung für uns alle und auch einen Tropfen guten Weines werden wir mit an Bord bringen."


    Ich geleitete Nauticus bis zum Eingang der Casa Didia und verabschiedete mich dort herzlich von ihm. Er war ein echter Seebär und als solchen hielt es ihn nicht lange an Land.

  • Ungeduldig hatte ich darauf gewartet, das Liliana von ihm Besuch im Orakel der Sibylle zurück kehrte. Als sie dann endlich wieder in unserer Casa eintraf, bemerkte ich sofort ihre gedrückte Stimmung. Der Orakelspruch konnte nicht ganz so ausgefallen sein, wie wir uns das beide ersehnt hatten. Sonst wäre Liliana fröhlich zur Tür hereingestürmt und mir sofort vor Freude um den Hals gefallen.


    Stattdessen betrat sie unser Atrium langsam, mit einem nachdenklichen und eher traurigen Gesichtsausdruck.


    Sofort ging ich auf Liliana zu und nahm sie tröstend in meine Arme.


    "Liliana, mein Liebling. Du bist so bedrückt." sprach ich mit leiser Stimme in ihr Ohr und strich dabei mit einer Hand zärtlich über ihr Haar.


    "Was sagt die Sibylle zu unserem Wunsch? Sollen wir noch warten?"

  • Ich trat noch ein wenig benommen in die Casa ein- Marcus nahm mich tröstend in die Arme.
    Ich antwortete ihm:


    Soweit ich ihre Worte entziffern konnte, sieht sie zwar eine Möglichkeit, jedoch nicht zum derzeitigen Moment. Und irgendwie spielt die Jahreszeit noch eine Rolle...


    Ich versuchte, Sibylles Worte im Ganzen wiederzugeben:


    Sie sagte etwas wie:
    Ich sehe ihn, aber nicht jetzt.
    Ich erblicke ihn, aber nicht in der Nähe,
    Ein Stern geht auf in deinem Feld,
    ein Abbild seines Vaters,
    Stolz wird euer Haus erfüllen,
    Doch hüte dich vor den Reizen des Bacchus,
    Schnee ist nicht so rein wie Regen,
    der Samen sei gut gewählt,
    nur so ist gute Frucht gewährt.

  • Ich vernahm Lilianas Worte und drückte sie ganz fest an mich.


    Wir würden noch warten müssen mit der Erfüllung unseres Wunsches, schien uns die Sibylle sagen zu wollen. Es war nicht das, was wir von ihr hören wollten. Aber ich durfte mir meine Enttäuschung nicht anmerken lassen, sondern mußte Liliana jetzt Trost spenden und neue Kraft geben.


    "Liliana, mein Schatz." sagte ich. "Das Wichtigste ist, die Sibylle sieht unseren Sohn bereits. Wenn auch nicht gleich, aber sie sieht ihn. So laß uns einfach noch ein wenig warten. Ich denke, auch Ceres hat aus dem Munde der Sibylle gesprochen. Sie möchte, das du dich zuerst der Stärkung ihres Kultus widmest, damit die Ceres-Verehrung wieder den ihr gebührenden Rang im Imperium einnimmt. Sobald dies auf den Weg gebracht ist, wird Ceres uns zum Dank ihren ganz besonderen Segen bei der Erfüllung unseres Wunsches schenken. Da bin ich mir ganz sicher. Ich werde dich bei der Stärkung des Ceres-Kultes mit all meinen Kräften unterstützen. Gemeinsam haben wir bisher alles erfolgreich gemeistert und so wird es auch weiterhin sein."


    Ich gab Liliana einen zärtlichen Kuß. Ich liebte diese Frau über alles und hoffte, das ich mit meinen Worten etwas die Schwermut aus ihrem Herzen vertreiben konnte.

  • Der Sklave bejahte Servilias Frage und erbot sich sofort mich zu holen.



    Kurze Zeit später betrat ich das Atrium und schloß meine Nichte freudig in meine Arme. Wir hatten uns einige Zeit nicht gesehen.


    "Schön das wir uns treffen, Servilia. Du möchtest sicher einiges mit mir bereden. Wegen der Reise nach Aegyptus und bestimmt auch andere Dinge."


    Sim-Off:

    PN

  • Ja. Wegen der Aegyptus Reise hat dein Leibsklave mir deine Nachricht heute morgen überbracht. Es ist wohl besser zu warten, wenn dann auch das Wetter besser wird und die Überfahrt weniger riskant wird.
    Du weißt, lieber Onkel, ich bin ein junges Mädchen und auch wenn ich aus Aegyptus komme und da seit meiner Geburt gelebt habe, habe ich noch nicht viel gesehen von der Welt. Rom ist sehr groß und laut. Es stinkt und in der Nacht kriegt man kaum ein Auge zu, wenn die Fuhrwerke über die Straßen richtung Forum rollen.
    Wenn du damit einverstanden bist, würde ich gerne etwas von der Welt sehen. Hispania oder Griechenland sind Länder, die ich mit Freuden sehen würde. Vielleicht auch das rauhe Germanien, auch wenn ich verstehe, daß du mir diese Reise (nach Germania) nicht gestatten wirst. Ich brauche nicht viel. Und Krixos, unseren keltischen Sklaven habe ich zu schätzen gelernt. Er könnte mich begleiten und auf mich aufpassen.

  • "Gut, Servilia. Du hast recht. Laß uns die Reise noch etwas verschieben. Gerade stehen ja auch die Saturnalien vor der Tür. Du weißt, ja das Liliana während dieses Festes als Priesterin in Rom unabkömmlich ist. Sie möchte uns ja unbedingt auf der Suche nach deiner Mutter und meiner Schwester begleiten. Zudem wird auch unser Kapitän - Nauticus - noch einige Zeit benötigen, bis er wieder in Rom sein kann. Wie ich hörte schippert er gerade in den nördlichen Meeren vor den Küsten Germanias herum."


    Danach machte ich eine kleine Pause und dachte über die Bitte Servilias nach. Auf eine junge Frau lauerten gerade auf Reisen durch die Provinzen unzählige Gefahren. Andererseits kann ich Servilia als selbstbewußt. Sie hatte schon einiges erlebt und war nicht das erste Mal auf sich allein gestellt. Zudem würde Krixos, unser keltischer Sklave, als ihr Begleiter für Servilias Schutz sorgen.


    So sagte ich zu Servilia: "Meine liebe Nichte, nur ungern lasse ich dich in die Fremde ziehen. Hier kann in Rom kann ich für deinen Schutz garantieren, aber in der Fremde kann ich nicht mehr für dich tun, als einige Schreiben an Freunde aufzusetzen, das man dich willkommen heißen und dich unterstützen möge. Krixos wird dich selbstverständlich begleiten. Vielleicht wendest du dich ja zuerst nach Griechenland. Dort ist das Wetter um diese Jahreszeit noch sehr angenehm. Auch in Hispania. Allerdings erzählt man zur Zeit, das es dort Aufstände gebe. Meide zumindestens diese Gebiete. Von Germanien kann ich dir um diese Jahreszeit nur dringend abraten. Du bist das heiße ägyptische Klima gewöhnt. Außerdem ist Germanien wegen der ständigen Übergriffe durch die Barbaren sehr gefährlich.


    Bitte halte mich während deiner Reise über deinen Aufenthalt und deine Erlebnisse durch Briefe auf dem Laufenden. Wenn ich weiß, wo du bist, dann kann ich dich auch über die Familia informieren und dir mitteilen, wann unsere Reise nach Aegyptus beginnen kann.


    Jedoch noch eine Frage, Servilia. Magst du nicht vor deinem Aufbruch zuerst noch das Saturnalien-Fest in Rom mit uns feiern?"

  • Ja, das werde ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Im Anschluß werde ich dann zu meiner Reise aufbrechen. Ich werde dein Rat beherzigen, dir immer schreiben und mich in Acht nehmen, damit mir nichts geschehen möge.

  • "Ja, Servilia. Bitte höre auf meinen Rat und meine guten Wünsche werden dich auf deinen Reisen begleiten. Es freut mich das wir die Saturnalien noch zusammen feiern können. So werden wir uns in den nächsten Tagen sicher noch des öfteren sehen." sagte ich zu meiner Nichte.


    "Hast Du noch weitere Fragen, meine liebe Nichte?"

  • Nachdem ich aufgestanden bin und mir ein Sklave den versprochenen stärkenden Trank gereicht hat, Bin ich durch die Straßen Roms gezogen und habe mir diese Stadt, meine neue Heimat angeschaut.


    Beeindruckend!


    Als ich zurück zur casa Didia kam traf ich auf Marcus, den Pater familias


    Salve ! grüßte ich ihn


    Salve gab er mir zur Antwort.


    Allerdings hatte ich keine Zeit für ein Gespräch, mein Bauch drängte mich nämlich in das Esszimmer. Dort möchte ich nun speisen..

  • Frisch gestärkt vom köstlichen Essen verließ ich das Triclinium und will wieder auf das Zimmer. Dabei stelle ich fest, dass Marcus sich immer noch im Atrium aufhält.


    NAch meiner doch kurzen Begrüßung möchte ich doch jetzt ein paar Worte mit ihm wechseln...


    Salve!


    Da sehe ich auch Liliana hereinkommen


    Salve!

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