"Da ich es dir nicht antun möchte, dann einen Kopflosen heiraten zu müssen, versuche ich mich etwas zu bremsen." antwortete ich und konnte ein Grinsen nun auch nicht mehr vermeiden.
Atrium
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"Danke, sehr rücksichtsvoll.", brummte ich und zog eine Grimasse. "Andererseits...ein Kopfloser würde nie widersprechen.", gab ich schließlich schmunzelnd zu bedenken.
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"Dir zu widersprechen, das wird er sich gerade mit Kopf sehr überlegen..." antwortete ich lachend.
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Mit gespielt beleidigter Miene verschränkte ich die Arme.
"He, du tust gerade so, als wäre ich eine, deren Namen man nicht aussprechen soll..." (Furien )
Kaum zu Hause, schon kabbelten mein Bruder und ich uns schon wieder wie in alten Zeiten, dachte ich fröhlich. -
Einfach schön, das meine Schwester endlich wieder in Rom ist, dachte ich. Ich hatte sie und unsere kleinen Neckereien sehr vermißt. Denn bei aller Kabbelei hatten wir uns immer sehr gut verstanden - oft sogar wortlos.
"Nein, Aelia, natürlich nicht.." gab ich ihr recht.
Du bist immer lieb und nett..."Nach einer kurzen Pause fügte ich hinzu: "... solange du recht bekommst."
Ich prustete vor Lachen los. Dabei war meine Schwester gar nicht so schlimm. Ihren eigenen Kopf hatte sie allerdings.
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Die ernste Fassade noch einen Moment wahrend bekam ich gerade noch ein schmollendes "Pah!" heraus, ehe auch ich anfing zu lachen.
"Es ist nicht meine Schuld, falls ich wirklich so bin. Das liegt nur an deinem schlechten Einfluss!", schlussfolgerte ich schließlich und bekräftige meine Aussage nochmal mit einem heftigen Nicken.
"Und wehe du widersprichst mir jetzt!"
'Drohend' erhob ich meinen Zeigefinger. -
"Hmm... Von wegen schlechter Einfluß... Ohne meine jahrelange Erziehungsarbeit wärst du noch viel schlimmer... entgegete ich feixend.
So war es bei uns immer, dachte ich. Jeder versuchte das letzte Wort zu behalten. Den Didius-Dickschädel hatten wir eben beide mitbekommen.
Aelias Gesichtsausdruck und ihr dazu gespielt drohend erhobener Zeigefinger...
Ich konnte nicht mehr und brüllte los vor Lachen. -
Nun beherrschte ich mich wieder und machte ein bierernstes Gesicht. Noch dazu wippte mein rechter Fuß auf dem Boden auf und ab.
"Das soll wohl heißen, ich bin keine Autoritätsperson für dich, hm?!", fragte ich mich hochgezogener Augenbraue und konnte mir das Grinsen kaum noch verkneifen.
"Brüder! Nichts als Scherereien hat man mit ihnen!" -
"Autoritär, ja das bist du, in der Tat..."
Ich bekam kaum noch Luft vor lauter Lachen.
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Als ich meinen Bruder so japsend vor mir sah war es schließlich vorbei mit der Selbstbeherrschung und ich fiel in sein ansteckendes Lachen mit ein.
"Weißt du, wie ich das vermisst habe? Mit Großtante Victorina konnte man nie so schön streiten!", brachte ich schließlich hervor, als ich mich wieder einigermaßen beruhigt hatte. -
"Da bin ich mir sicher. Deshalb bist du von dort also geflüchtet..."
Meine kurzzeitige Lachberuhigung war sogleich wieder vorbei.
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"Nein, ich wollte eigentlich nur nicht, dass du hier in Rom so ganz ohne jemanden, der dir auch mal widerspricht zu übermutig wirst.", antwortete ich frech grinsend. "Oder hat das deine Frau übernommen?"
Lachend stellte ich mir eine dieser alten römischen Matronen vor, die zeternd im Türrahmen standen. Doch ich konnte mir nicht vorstellen das Marcus eine Frau von dieser Sorte geheiratet hatte. -
"Ach, Schwesterchen, Liliana widerspricht mir auch schon ganz gern mal. Eine die zu allem Ja sagt, das wäre mir doch viel zu langweilig. Du kennst mich ja. Aber in wichtigen Dingen bin ich mit ihr eigentlich immer einer Meinung und wir verstehen uns prächtig."
Grinsend fügte ich hinzu: "Das letzte Wort habe ich ja als Pater Familias sowieso immer. Äußerst praktisch im Umgang mit Frauen. Egal ob Ehefrau oder Schwester."
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Seufzend schüttelte ich den Kopf und verdrehte die Augen.
"Jetzt weiß ich auch wieder, warum es mir bei Tantchen so gut gefallen hat", sinnierte ich schmunzelnd, "Mein pater familias, der mir hätte Vorschriften machen können war hunderte von Meilen von mir entfernt." -
"Vergiß nicht, mit Tantchen kannst du nicht richtig streiten. Deshalb gefällt es dir hier viel besser."
Nachdem wir uns beide von unserem Lachen so einigermaßen beruhigt hatten, lenkte ich unser Gespräch wieder auf andere Themen.
"Sag, Schwesterlein, warst du schon beim Cultus Deorum, im Officium von Antistes?" Etwas anzüglich lächelnd fügte ich hinzu: "Oder hat dich Victor so lange in der Casa Octavia aufgehalten?"
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"Ach, streiten kann ich auch mit den Töpfern dort. Weißt du, was die für eine normale Kompottschale verlangen?...Aber ist ja nun auch egal." Grinsend erinnerte ich mich an die 'kleine' Diskussion, die ich deswegen mit einem der Händler ich Lugdunum hatte.
"Naja, ich will hier ja keine Details nennen...", begann ich auf seine Frage zu antworten und sah in die Luft...
"Na hör mal!", blaffte ich gleich im Anschluss und grinste. "Wofür hälst du mich eigentlich?" Seufzend schüttelte ich den Kopf und richtete meinen Blick wieder zu Falco.
"Und nein, ich war noch nicht dort, aber gut, dass du mich daran erinnerst..." -
Beruhigt stellte ich fest, das meine Schwester auf meine Frage ehrlich empört reagierte. Im übrigen kannte ich sie lange genug, um ihr zu vertrauen.
"Schwesterchen, ich nahm doch nur an, das du und Victor euch viel zu erzählen hattet. So etwas kann äußerst zeitraubend sein, wie ich aus eigener Erfahrung weiß." sagte ich grinsend und erinnerte mich dabei an mein erstes Stelldichein mit Liliana.
"Wenn du bei Antistes vorbeimarschierst, dann bestell dem alten Zausel einen schönen Gruß von mir. Er hat ja inzwischen schon ein paar Familienmitglieder unter seinen Fittichen. Wenn es so weitergeht kann er den Cultus Deorum bald in Cultus Didius umbenennen. Die Abkürzung bliebe schließlich gleich." fügte ich lachend hinzu und bat die Götter in Gedanken um Verzeihung für meine freche Bemerkung.
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"Ach, erzählen heißt das jetzt in Rom, hm?", entgegnete ich und zwinkerte meinem Bruder mit einem wissenden Grinsen zu.
"Werde ich machen.", versprach ich, als Falco noch die 'Cultus Didius'-Bemerkung hinterherschob.
Lachend nickte ich und trat einen Schritt beiseite. Angestrengt schaute ich nach oben. -
Auch ich schaute mit leichter Besorgnis zunächst nach oben und dann nach unten. Die Götter schienen meine in Gedanken geäußerte Entschuldigung jedoch akzeptiert zu haben. Weder das Dach der Casa Didia brach über meinem Kopf zusammen, noch tat sich im Fußboden unter mir ein Abgrund auf.
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"Hm...komisch. Kein Blitz.", murmelte ich und sah wieder zu meinem Bruder Falco.
"Schade, soll ja sehr sehenswert sein." Leicht 'enttäuscht' wagte ich noch einen kurzen Blick nach oben, doch Jupiter schien gerade anderweitig beschäftigt. "Wie heißt es doch so schön: Glück ist ein Rindvieh und sucht seinesgleichen..."
Vorsichtshalber ging ich noch einen Schritt beiseite und grinste Marcus an.
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