Auch wenn die Bescheidenheit, mit der die Duccier, in deren Mitte sich natürlich auch Octavena mit ihrer Tochter auf dem Arm befand, sich für ihre Registrierung in den Bürgerlisten brav in die Reihe stellten, bestimmt löblich war und die Petronia auch nicht auf die Idee gekommen wäre, deswegen zu meckern, so war sie doch froh, als Marcellus sehr bald angelaufen kam, um sie an der Schlange vorbei direkt zu Octavenas Onkel zu führen. Langes Warten mit einem Kind auf dem Arm war nicht gerade etwas, worauf sie großartig Lust hatte. Auch wenn die kleine Camelia im Moment ganz ruhig war, das konnte sich im Zweifelsfall schnell ändern und dann wollte Octavena ihren Eid lieber schon abgelegt haben.
Ihre Bedenken blieben jedoch unbegründet und schließlich sprach sie genauso wie die anderen die ihr in den Mund gelegten Worte nach.
"Ich, Petronia Octavena, schwöre bei Apollo Grannus Mogoun, Divus Augustus und allen Divi Augusti, beim Genius Cornelii Palmae und allen Göttern, der Lex Cornelia Municipalis, allen Decreta der Decuriones Mogontiaci und den Weisungen der Magistrate des Municipium Cornelium Mogontiaci zu jeder Zeit Folge zu leisten. Ich schwöre, diese Gesetze zu halten, solange ich als Municeps diesem Municipium angehöre."