[Aventin] Ehemals Liebesnest des Tricostus – Nun Zuflucht Borkans und Serapios

  • Ihn jeden Abend und jeden morgen bei mir zu haben, oh welch ein Traum. Aber wir beide wussten wohl, dass dies so gut wie unmöglich war und genau das machte die Momente, die wir miteinander teilten so unsagbar kostbar. Doch bevor ich auch nur den hauch eine Chance hatte zu antworten, und tat das was mich doch jedes mal glaubend machte, dass die Götter persönlich auf die Erde hinabgestiegen waren und mir den Himmel brachten....
    „Meine was? Ähm? Ach ja...“ ich brauchte einige Augenblicke, bis ich seine Frage verstanden hatte und in der Lage war zu Antworten. „Die sind ein hoffnungsloser Fall, aber wir sollten nichts unversucht lassen...“ antwortete ich nun mindestens genauso schelmisch wie er.
    Nur wenige Momente später waren meine Hände es die an seiner Tunika zerrten, meine Lippen die ausgehungert die seinen suchten. Wir verloren uns wie jedes Mal im Spiel der Körper, in diesem so uralten Tanz, den zwei Körper miteinander vollführten um schließlich auf die höchsten Gipfel zu steigen um dort für Momente den Göttern so nah zu sein, wie es wohl sonst nicht möglich war.
    Es war ein Geben und eine Nehmen, ein sich auf und sich hingeben. Auch wenn er es vielleicht dachte aber ich spielte ihm nichts vor, wie hätte ich dies auch gekonnt? Er schaffte es, dass ich mich jedes Mal ein Stück mehr in ihn verliebe. Ich brauchte ihn, ja ihn – nicht seine Geld, nicht seinen Namen, nicht seinen Einfluss – ich brauchte nur ihn, wie die Luft zum Atmen, wie ein Fisch das Wasser, wie die Blumen das Sonnenlicht.
    Erschöpft aber so unsagbar glücklich lag ich nun in seinem Arm, ich schaute ihn an und verlor mich mal wieder in der Unendlichkeit seiner Augen.

  • Das Nachglühen der Leidenschaft umhüllte uns wohlig, und so lagen wir, lange Zeit, vollkommen im Einklang und eng aneinander geschmiegt. Ich hielt ihn in meinem Arm, legte den anderen quer über seine Brust, und hielt ihn so, ganz von meinen Armen umschlossen, wie von einer Festungsmauer gegen alles Ungemach, ihn, mein Glück, während mein Atem ruhiger wurde und der Schweiß auf der Haut langsam trocknete.
    "Ich möchte..." flüsterte ich irgendwann, und streifte seine Schläfe ganz sacht mit den Lippen, "Ich möchte diesen Augenblick dem Strom der Zeit entreissen."
    Nie sollte diese Wärme erkalten, nie diese Seligkeit schal werden, niemals wieder sollte einer von uns allein sein. Ein wehmütiges Lächeln stahl sich auf meine Lippen, schon als ich es nur dachte. Denn ja, es gab diese Augenblicke, die wie Felsen aus den Strom der Zeit herausragten. Momente des wahren Glücks. Und dieser war einer von ihnen. Doch zuletzt obsiegte immer die Zeit. So viele Augenblicke, die einst mein Sein angefüllt hatten, waren verblasst, zerronnen und schon halbvergessen, und so viele meiner Weggefährten, einst voll praller Lebenskraft und Intensität, waren vergangen, verschwunden, fern von mir, fremd geworden, oder nur mehr Staub und Asche, Schatten und Erinnerungen die eines Tages mit mir vergehen würden.
    Bleib bei mir. Bleib bei mir. Bleib bei mir... hoffte ich, ihn ungestüm fester umschlingend. Und ich werde es nicht versauen. Nein, diesmal nicht. Diesmal werde ich es nicht versauen...
    Sein Atem. Sein Herzschlag. Der dunkle Vorhang seiner seidig langen Wimpern, und dahinter die orientalische Unergründlichkeit seiner Augen.
    "Ich möchte..." raunte ich ihm ins Ohr, "dich in Marmor portraitieren lassen, ich möchte dein Bildnis in meinem Fortunatempel aufstellen, denn du bist mein Glück, und..." Nun musste ich selbst schmunzeln, über meine eigene Sentimentalität, und doch gefiel es mir, mir das auszumalen, wenn auch schüchtern und scherzhaft: "...stell dir vor, wenn wir dann irgendwann mal alt und grau sind, und zusammen auf einer Bank in der Sonne sitzen, um unsere morschen Knochen zu wärmen, und ich dich in die Arme nehme, so wie jetzt, genau so... dann blicken wir auf diese Statue und erinnern uns an diesen Moment jetzt, genau jetzt..."

  • Oh ja die zeit einfrieren, sie zum Stillstand bringen, genau in diesem Moment. Ein versonnenes Lächeln breitete sich auf meinen Lippen aus. Ich gab mich diesem Gedanken hin. „Aber wer weiß vielleicht verpassen wir dann einen noch viel schöneren Moment.“ Obwohl vorstellen konnte ich mir das im Augenblick eigentlich gar nicht.
    Ich lauschte seine Worten, dem Klang seiner so wunderbaren Stimme, dem Klang seines Herzens, das sich so langsam wieder dem normalen Rhythmus näherte.
    Mich in seinen Armen drehend, damit ich ihm in die Augen blicken konnte mich in diesen mal wieder verlieren konnte. „In Marmor?“ Ich lächelte und stellte es mir vor, wie wir in ferner Zukunft auf dieser Bank sitzen und … „Oder es erinnert uns daran wie jung wir einmal waren“ neckte ich ihn. Ob er mich wirklich immer noch so begehren würde, wenn ich nicht mehr so jung wäre wie jetzt? Wenn ich alt und gebrechlich wäre? Oder würde er mich gegen einen jüngeren. Ich verscheuchte diese trübem Gedanken aus meinem Kopf. „So lang du meiner nicht überdrüssig wirst, freue ich mich auf den Tag an dem wir auf dieser Bank sitzen und an Momente wie diesen denken.“ Ich drehte mich weiter zu ihm um meine Lippen auf die seinen zu senken. „Ja Momente wie diese wird es noch viele geben.“ Oh ja das würde es, denn nur so konnte ich ihm ja zeigen wie viel er mir beutete. Und auch wenn er es vielleicht ahnte das er mir viel beutete, so konnte er nicht ermessen wie viel. Denn mein Serapio er war mein Leben, ohne ihn, nein ohne ihn würde es keines für mich geben. Nur Augenblicke später zeigte ich ihm mit meinen Lippen, meinen Händen, meinem Körper wie sehr ich ihn begehrte und brauchte, wie groß mein verlangen aber auch wie unendlich meine Liebe zu ihm war. Lieb.. das ich diese Wort mal in den Mund nahm und sie meine Gedanken beherrschen würde, wer hatte das je gedacht...

  • "Du hast recht!" stimmte ich ihm überrascht zu. "Das hatte ich gar nicht bedacht..." Dass man darüber, etwas wundervolles festzuhalten, womöglich verpasste, etwas noch wundervolleres zu ergreifen. "Du weiser Mann!" neckte ich ihn. So mühelos hatte er mich diesem Anflug von Melancholie entrissen.
    "Oder in Bronze. Was dir lieber ist. Hm... Mamor ist göttlicher. Bronze würde zu deinem Teint besser passen..." murmelte ich, zärtlich seine klar geschnittenen Gesichtszüge mit den Fingerspitzen nachfahrend.
    Wie jung wir waren... "Daran auch." grinste ich. Ich fühlte mich zwar bisweilen wie ein zerschlissener alter Veteran, doch aus der Perspektive meines imaginären Zukunfts-Ichs war ich wohl noch jung.
    Überdrüssig? "Quatsch."


    Mmmh... wie herrlich war es doch, mich aufs neue in seinen Zärtlichkeiten sonnen zu dürfen...! Ich schmolz dahin, Borkan machte mich verrückt, er ahnte ja nicht wie verrückt er mich machte, und wiederum ergaben wir uns einander und unserer Leidenschaft. Ach! Viel zu selten waren diese gemeinsamen Nächte, sie waren die pure Seligkeit!
    Irgendwann setzte ich mich auf, mich wohlig räkelnd und gähnend. Ich angelte mir einen Becher vom Beistelltisch, füllte ihn auf, und trank durstig.
    "Du auch?"
    Ich reichte ihm den Becher weiter. Paradiesische Erschöpfung legte sich warm und schwer über meinen Körper, und zufrieden seufzend fiel ich wieder neben ihm in die Kissen. Aber ach, da fiel mir ein dass ich ihm vorhin, als die Leidenschaft uns übermannt hatte, noch gar nicht alles erzählt hatte.
    "Wegen vorhin, Corazon... also, wen ich ins Auge gefasst habe... Ich habe mir überlegt, Quintilia Valentina zu fragen. Sie ist doch echt große Klasse, findest du nicht auch? Sanft und gut, und schön und anständig... eine richtige Dame eben, und immer freundlich, und Familiensinn hat sie, und Schneid obendrein. Und ich glaube sie mag uns."
    Ich gähnte und zog die Decke über uns, kraulte Borkan schläfrig den Nacken.
    "Wahrscheinlich hat sie schon haufenweise Verehrer, aber ich kann es ja mal versuchen, nicht?"

    cp-tribunuscohortispraetori.png decima.png

    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • Der Custos Decimianus Akadios überbrachte eine kurze Botschaft an Borkan:



    Corazon!


    Fabulöse Neuigkeiten: Stell Dir vor, sie hat zugestimmt! Ist das nicht unglaublich?!
    Nachher kommt sie zu Besuch.
    Ich lasse eine Cena vorbereiten. Kommst Du auch?
    Ich möchte, dass Du dabei bist. Bitte, komm auch!


    Tausend Küsse!! Bis später!




  • Na und ob ich wollte. Ich trank also einen großen Schluck, der mir die Kehle hinab ran.
    Valentina war es also. Ja mein Serapio hatte ein Händchen für derlei Dinge. Valentina, war mir in angenehmer Erinnerung. Römerin ja, dennoch hatte sie mich nicht von oben herab behandelt, nein sie war mir höflich begegnet. Ja es war ein vortreffliche Wahl.
    Ich sah ihn also an, versuchte mich an einem zerknirschten Gesicht, was aber nur einige Momente anhielt. „Du hast eine gute Wahl getroffen. Ich denke das es in Rom wohl keine bessere Wahl geben könnte. Und egal wie viele Verehrer sie auch hat, wer könnte dir schon das Wasser reichen?“ ja ich mochte es so manches mal ihm Honig ums Maul zu schmieren, aber aus meiner Sicht war es ja wirklich so. Serapio würde der Quintilla wohl fast alles bieten,was sie eine Frau von Stand in Rom nur wünschen konnte. Außer seine Liebe, denn die gehörte mir! Zum Glück wusste die Quintilla von uns, weshalb ich auch da kein Problem sah, würde sie zustimmen, dann würde sie wissen, worauf sie sich einlässt.
    „Ja wirklich eine vortreffliche Wahl.“ Sagte ich nochmals mit einem breiten Grinsen, denn bei Valentina sah ich gite Chancen, dass ich mit der Frau MEINES Serapio hervorragen auskommen würde.

  • Natürlich hatte ich Borkan schon von unseren Plänen erzählt und selbstverständlich rechnete ich fest mit ihm, aber eine Einladung drückte ich ihm trotzdem in die Hand...


    ~ An Borkan ~




    [Blockierte Grafik: http://fs5.directupload.net/images/151217/m9mswbvy.jpg]


    Io Saturnalia mein Freund!


    Die Bande sind lose,
    der alte Götterfürst wandelt frei auf der Erde,
    das Goldene Zeitalter ist zurückgekehrt!


    Um das zu feiern laden wir Decimer
    am dritten Tag der Saturnalien
    in unserer Casa zu einem großen Bankett.
    Komm unbedingt, bring mit wen Du magst,
    und feiere die tollen Tage mit uns!


    Es grüßt saturnisch:
    [Blockierte Grafik: http://fs5.directupload.net/images/151217/pnuj9voy.png]


    [Blockierte Grafik: http://fs5.directupload.net/images/151217/rk8jy3oy.png]


  • Und ich? Ich freute mich wie ein Kind über die Einladung. Natürlich würde ich kommen. Meine Geschäfte liefen so gut, dass sie auch mal einen Tag ohne mich auskommen würden. Ich hatte mich eh viel zu viel in meiner Arbeit vergraben. Aber diese Feier würde ich mir nicht entgehen lassen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!