• Auch Runa erwiderte den Gruß ihres Vaters, lies es auch über sich ergehen einen Kranz aufgesetzt zu bekommen und folgte dem Sklaven. Was sie dann zu sehen und vor allem zu hören bekam übertraf ihre schlimmsten Erwartungen bei Weitem. Nun nach dem sie gerade noch die Spitze gegen Alpina mitbekommen hatte wurde sie der Gastgeberin angesichts und Runa wurde klar, womit diese Person sich dieses Anwesen und ihren scheinbaren Reichtum „verdient“ hatte.
    Und in dem Moment brach Runa Erziehung mütterlicher Seits durch und sie wollte diese Person nicht mal in der Nähe ihres Vater wissen, so war sie es nun auch die das sprichwörtliche Heft in die Hand nahm und die beiden vorstellte.
    „Pontifex Duccius Verus, mein Vater und ich bin Duccia Silvana.“ Runas Stimme war zuckersüß, aber ihr Vater würde wohl erkennen, dass es in Runa brodelte und ja das tat es. „Ich würde gern sagen, dass es eine Freude ist hier zu sein, aber wie ich gerade gehört habe, scheint es dir Spaß zu machen, deine Gäste zu beleidigen. Aber vielleicht ist das ja in Rom so üblich. Du kommst doch aus Rom? Sklavin warst du dort, richtig?“ Oh ja Runa war gerade in Fahrt und hier und jetzt zeigte sich, dass ihre Mutter einen nicht unerheblichen Anteil an ihrer Erziehung hatte. Runa kehrte ganz die Römerin in sich heraus.
    Aber sie hielt sich zurück, denn sie war ja zu Gast hier, also wendete sie sich lieber erstmal den anderen Anwesenden zu. „Salve Marcus Petronius Crispus es ist mir eine Freude dich zu sehen.“ ja dieses Mal konnte man hören und an ihrem Lächeln auch sehen, dass Runa sich wirklich freute. Auch ihr Lehrer wurde freundlich begrüßt. „Salve Iullus Helvetius Curio und du musst Susina Alpina sein. Ich freue mich dich kennen zu lernen, habe ich doch schon so viel Gutes über dich gehört.“
    Ihren Vater jedoch ließ Runa für keinen Moment aus den Augen, denn ihre Mutter hatte sie genau vor solchen Frauen gewarnt, die versuchten sich nach oben zu schlafen. Bei ihrem verstorbenen Besitzer mag ihr dies gelungen sein, aber Runa würde schon dafür sorgen, dass sie sich die Finger verbrennen würde, wenn sie auch nur daran dachte sich an ihren Vater oder irgendeinen Duccier ran zu machen...

  • Phryne lächelte die Verbalattacke der kleinen Duccierin einfach weg. Mir einem süßen Lächeln wandte sie sich an deren Vater.

    Deine Tochter ist nicht auf den Mund gefallen, Pontifex Duccius Verus. Sie ist nicht nur sehr schön sondern verfügt auch über einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Du musst sehr stolz auf sie sein.


    Die Kline zu meiner Linken ist noch frei. Wenn ihr möchtet, könnt ihr beide dort Platz nehmen. Wir können aber auch zunächst einen Rundgang durch das Haus machen, wenn es noch jemanden hier interessiert. Ich erwarte nur noch einen Gast, Petronius Marcellus, und er kennt die wichtigsten Räume des Hauses bereits. Also wenn ihr nicht allzu hungrig seid, würde ich nun eine Führung machen.

  • Ein wahres Schlachtfeld diese Willkommensfeier. Curio hatte sich eigentlich auf einen entspannten Abend in freundlicher Runde eingestellt, stattdessen sausten die verbalen Attacke wie die Pfeile des Apollo und seiner Schwester Diana förmlich durch den Raum. Curio dachte einen Augenblick darüber nach, sich frühzeitig zu verabschieden, doch würde das, in dieser Gesellschaft wohl nur für noch mehr Gerede sorgen. Stattdessen begrüßte er erstmal die beiden Duccier und informierte Alpina dann kurz darüber, dass die junge Duccia seine Discipula war.


    Allerdings verspürte er einen gewissen Unwillen dagegen sich von dieser... Frau durch das Haus führen zu lassen. Daher machte er erstmal keine Anstalten, sich von der Kline zu erheben, sondern griff demonstrativ zu seinem Becher, um noch einen Schluck zu trinken. Als dann jedoch die Sprache auf den jungen Petronier kam, horchte er auf. Wie würde Alpina wohl damit klarkommen... Und vor allem: Was sollte diese weitere Indiskretion über das Vorwissen des Petroniers zum Haus? Wahrscheinlich war dieser Petronier schon den Reizen dieser... Frau erlegen. Überraschen würde es Curio bei diesem unmoralischen Menschen jedenfalls nicht.

  • Phrynes Giftpfeile schossen Alpina nur so um die Ohren. Sie fragte sich, warum Phryne so auf sie los ging. Was hatte sie ihr getan? Oder war sie einfach nur ein leichtes Opfer? Bevor sich Alpina rechtfertigen konnte, war Phryne bereits aufgesprungen, um die neuen Gäste zu begrüßen. Alpina freute sich, Duccius Verus zu sehen. Dass das Mädchen an seiner Seite seine Tochter war, erkannte man sofort. Curio setzte Alpina in Kenntnis, dass Duccia Silvana seit kurzem seine Discipula war. Sie schloss die junge Frau sofort in ihr Herz, erst recht, als sie Alpina mutig verteidigte. Sie verfügte über die notwendige Schlagfertigkeit, die Alpina abging.


    Auch wenn Alpina durchaus neugierig auf die weiteren Räume des Hauses war, hatte sie momentan genug von Phryne. Sie wollte nicht eine weitere Angriffsfläche bieten, wie es bei einem Rundgang womöglich der Fall gewesen wäre. Und als dann die Bemerkung Phrynes folgte, dass Marcellus bereits die "wichtigsten Räume" des Hauses kannte, hatte sie definitiv genug. Sie würde das Cubiculum dieser Intrigantin nicht sehen wollen, in dem sie sich offenbar gut mit Marcellus amüsiert hatte. Er ließ mit Sicherheit keine Gelegenheit aus. Diese Erfahrung hatte sie längst gemacht. Ein Glück, dass er nicht da war. Für Alpina wäre es ein furchtbares Spießrutenlaufen gewesen.


    Um aus der Schußlinie zu kommen, ließ Alpina sich ihren Becher erneut füllen und nahm auch einen weiteren vollen Becher für die junge Duccierin vom Tablett. Mit diesem ging sie auf die junge Frau zu.
    "Es freut mich, dich kennen zu lernen, Duccia Silvana. Ich habe eben von Curio erfahren, dass du seine DIscipula bist. Ich bin sicher, dass du unter seiner kundigen Ausbildung rasch Aeditua werden wirst. Bei einem Pontifex als Vater bringst du die besten Voraussetzungen dafür mit."

  • Runa lächelte der Gastgeberin ebenso entgegen, doch war es ein Lächeln, welches ihre Augen nicht erreichte.
    Das änderte sich aber schlagartig, als Alpina ihr einen vollen Becher reichte.


    „Ich danke dir und ich hoffe, dass ich weder meinen Vater noch meinen Lehrer enttäuschen werde.“ sagte Runa doch recht diplomatisch, denn das war derzeit wirklich ihre größte Sorge. „Und du, du kennst dich mit Kräutern aus? Ich finde das faszinierend, du weißt die Gaben der Götter zu nehmen und sie für uns zu nutzen. Wenn ich darf würde ich dich gern mal besuchen und es würde mich freuen, wenn du mich an deinem Wissen teilhaben lässt.“ Nun waren es Runas Augen die funkelten und strahlten, ja man konnte sehen, dass die Bewunderung für Alpina echt war.


    Immer wieder jedoch glitt ihr Blick zu der Gastgeberin, die sich nun anschickte einen Rundgang durchs Haus anzukündigen.
    Runa musste sich schon arg zusammenreißen, um nicht einen Kommentar abzulassen, welcher Marcellus und sein Auskennen in diesem Haushalt betraf. Dafür respektierte Runa den Onkel von Marcellus zu sehr.
    So lächelte sie nur und sagte. „Eine Führung, gern – aber später.“

  • Als sie die Räumlichkeiten der Willkommensfeier betreten hatten, erspähte der Pontifex so gleich einige bekannte Gesichter. Zunächst war da sein geschätzter Kollege Petronius Crispus, der allerdings etwas weiter weg stand, weshalb er ihn vorab aus der Ferne grüßte und ihm einen unmissverständlichen Blick zuwarf, der so etwas wie 'Salve Crispus, wir reden später, ja?' implizierte. Nachdem er Curio und seine Gefährtin Alpina - er wusste allerdings gar nicht, in welchem Verhältnis die beiden zueinander standen - freudig begrüßt hatte, trat die Gastgeberin an den Vater und seine Tochter heran. Bevor er irgendetwas sagen konnte, ergriff Runa direkt das Steuer. Er staunte nicht schlecht, mit welchem Eifer und Edelmut sie Alpina in Schutz nahm - die Spitze gegen Alpina hatte er gar nicht so wirklich mitbekommen, daher wusste er auch gar nicht so recht, worum es hierbei ging - und gleichzeitig der Gastgeberin - und zwar nicht durch die Blume! - zu verstehen gab, was sie von ihr und ihrem Stand in der Gesellschaft hielt. Einerseits war er froh zu sehen, dass seine Tochter sich gutherzig und solidarisch zeigte, andererseits war ihr Verhalten gegenüber einer Gastgeberin ungeachtet ihres Standes mehr als unangebracht. Doch sie hatte Glück: Bei dieser, war es nur halb so wild, aber er würde später Runa noch einmal gut zureden und ihr erklären, dass man sich so in der gesellschaftlich nicht verhalten konnte, vor allem als Duccia! Aber schön, die Rollen waren verteilt, Vater - guter Bulle, Tochter - böser Bulle. Phryne hatte schon direkt zu Anfang ihr Fett weggekriegt, weshalb sich Phelan eher diplomatisch gab, immerhin vertrat er hier seine Familie. Und nur weil er sich diplomatisch gab hieß es ja nicht, dass er das meinte, was er sagte, denn für ihn war das hier eher Pflicht als Vergnügen.


    "Ja das ist und hat sie, ich danke dir, das bin ich." pointierte er zunächst. "Ich heiße dich im Namen meiner Familie in Mogontiacum willkommen und danke dir für die Einladung. Meine Vetter Duccius Marsus und Duccius Silvanus muss ich leider entschuldigen, seit sich diese Stadt Municipium nennen darf, sind die zu leistenden Aufgaben nicht gerade weniger geworden." grüßte er die Gastgeberin schließlich. "Eine Führung wäre sicher spannend, aber eine Stärkung und etwas Wein ist der Anfang jedes guten Abends." Er hatte gesehen, dass Curio auf einer der Klinen lag und momentan ebenso wenig Interesse an einer Führung zu haben schien, weshalb er sich seiner Gesellschaft anschließen wollte. Der Pontifex nahm also die Einladung der Gastgeberin an, sich auf eine Kline zu legen, an und warf seiner Tochter auf dem Weg dort hin ein flüchtes Augenrollen zu, ohne das es die Gastgeberin sehen konnte. Dann richtete er erneut das Wort an die Freigelassene "Nun, Phryne." er versorgte sich mit Wein und etwas Brot, wie es ein Mann in der heutigen Zeit mit Bier und Popcorn im Kino vor Filmbeginn machen würde, und fragte "Was verschlägt dich nach Mogontiacum?" Wenn er schon hier sein musste, dann wollte er wenigstens ein paar Informationen abgreifen.

  • Zitat

    „Ich danke dir und ich hoffe, dass ich weder meinen Vater noch meinen Lehrer enttäuschen werde.“ sagte Runa doch recht diplomatisch, denn das war derzeit wirklich ihre größte Sorge. „Und du, du kennst dich mit Kräutern aus? Ich finde das faszinierend, du weißt die Gaben der Götter zu nehmen und sie für uns zu nutzen. Wenn ich darf würde ich dich gern mal besuchen und es würde mich freuen, wenn du mich an deinem Wissen teilhaben lässt.“


    Alpina lächelte die junge Duccierin offen an.


    "Du wirst sie sicher nicht enttäuschen! Da bin ich fest überzeugt. Du besitzt bereits jetzt sehr viele gute Eigenschaften, die deinen Vater mehr als stolz machen müssen. Es wäre mir eine große Freude, und eine Ehre, wenn ich ein paar meiner bescheidenen Kenntnisse über die Kräfte von Terra Mater an dich weitergeben dürfte. Die Tür meiner Taberna Medica in der Casa Atia steht dir jederzeit offen."


    Zu gerne hätte Alpina die junge Frau auch zu einer zwanglosen Cena eingeladen, doch sie wusste nicht, ob das hierarchische System des römischen Cultus Deorum so eine Schüler-Lehrer Nähe zuließ und da sie ja mit Curio unter einem Dach lebte, ließ sie die Einladung lieber sein. Es sprach ja auch nichts dagegen, wenn sie sich in der Taberna Medica trafen.


    "Ich hoffe, dass dir dein strenger Lehrer dafür Zeit geben wird, wenn der Terminplan mal nicht zu sehr gefüllt ist." Sie warf Curio einen fragenden Blick zu. Dass ihre Frage nicht ganz ernst gemeint war, versuchte sie mit einem spöttischen Lächeln und einem Wimpernschlag zu verdeutlichen.

  • Zitat

    Decimus Duccius Verus: "Ich heiße dich im Namen meiner Familie in Mogontiacum willkommen und danke dir für die Einladung. Meine Vetter Duccius Marsus und Duccius Silvanus muss ich leider entschuldigen, seit sich diese Stadt Municipium nennen darf, sind die zu leistenden Aufgaben nicht gerade weniger geworden."


    Phryne war angenehm überrascht von Duccius Verus. Er schien entspannt zu sein und wahrte die Fassung als sich seine Tochter danebenbenahm.
    Nachdem sich der Pontifex niedergelassen und mit Wein versorgt hatte, prostete sie ihm zu.


    Zitat

    "Was verschlägt dich nach Mogontiacum?"


    Seine Frage war nur zu berechtigt. Er hatte schließich ihre Ausführungen zuvor nicht mitbekommen. Phryne entschied sich zur Offenheit.


    Ich mache kein Geheimnis daraus, Duccius Verus, dass ich die Meretrix eines reichen und gebildeten römischen Kaufmanns war. Aus aufrichtiger Liebe und als Dank für meine Dienste schenkte mir Acilius Priscus die Freiheit und diese Casa. Auch wenn ich Rom ein wenig vermisse, muss ich doch sagen, dass es mir langsam immer besser in Mogontiacum gefällt. Es ist ein wenig provinziell und in vielen Dingen auch sehr konservativ, wie ich feststelle, doch insgesamt eine schöne Stadt. Dieses kleine Fest sollte mir die Möglichkeit geben, einige der Bewohner dieser Stadt besser kennenzulernen. Die Auswahl der Gäste verdanke ich Petronius Marcellus, der mir bei der Ausfertigung der Formalitäten behilflich war. Und wenn ich ehrlich bin: ich langweile mich ein wenig und suche den intellektuellen Austausch. Priscus war ein Schöngeist und Mäzen. Mir fehlen die Abende mit Literatur und Schauspiel.
    Sie machte eine kurze Pause und trank einen Schluck Wein, dann fuhr sie fort.
    Nun habe ich aber genug geplaudert. Erzähl du mir, was ein Pontifex macht, wenn er nicht gerade den Willen der Götter interpretiert? Du hast eine schöne Tochter im heiratsfähigen Alter. Suchst du schon nach einem passenden Gatten für sie? Ich nehme an, dass das hier in Germanien auch die Aufgabe des Vaters ist, nicht wahr?

  • Zitat

    Original von Susina Alpina
    Alpina lächelte die junge Duccierin offen an.


    "Du wirst sie sicher nicht enttäuschen! Da bin ich fest überzeugt. Du besitzt bereits jetzt sehr viele gute Eigenschaften, die deinen Vater mehr als stolz machen müssen. Es wäre mir eine große Freude, und eine Ehre, wenn ich ein paar meiner bescheidenen Kenntnisse über die Kräfte von Terra Mater an dich weitergeben dürfte. Die Tür meiner Taberna Medica in der Casa Atia steht dir jederzeit offen."


    ...


    Runa lächelte und konnte sich ein Kichern nicht verkneifen, als Alpina Curio als strengen Lehrer bezeichnet.
    „Ich freue mich sehr darauf und glaub mir, ich werde ganz bestimmt schon bald einen freien Termin finden.“
    Runa nahm gerade einen Schluck von dem Wein und wollte ungezwungen weiter plaudern, als sie die Frage der Gastgeberin hörte, sie bekam einen dezenten Hustenanfall. Runas Augen funkelten böse, aber sie nahm sich ihrem Vater zu lieb zusammen. „Ihr entschuldigt mich.“ sagte sie zu Alpina und Curio und schlenderte weiter zu Marcus Petronius Crispus. „Dich hier zu treffen, hätte ich wahrlich nicht zu hoffen gewagt, aber welch glückliche Fügung der Götter, denn wenn ich mich recht entsinne, schuldest du mir noch eine Geschichtsstunden.“ sagte Runa zu dem älteren Mann und etwas leiser fragte sie dann so wie es halt ihre Art war. „Was hältst du von der?“ Wenn sie meinte musste sie wohl nicht näher ausführen.

  • Curio wandte sich dem Gespräch von Alpina und Silvana zu und nahm überrascht zu Kenntnis, dass die junger Duccia sich für die Kräuterkunde interessierte. Eigentlich wollte er sich auch ein bisschen Grundwissen über Kräuter von Alpina beibringen lassen, war aber aufgrund seiner Audbildung nicht dazu gekommen, sie darauf anzusprechen. Ebenso würde er noch darauf achten müssen, dass Silvana sich von diesen Zusatzstunden nicht von ihrer eigentlich Ausbildung ablenken lassen würde, denn er müsste wohl im Zweifel darauf bestehen, dass der Fokus auf der Ausbildung im Cultus Deorum verbliebe und nicht in irgendwelchen Freizeitbeschäftigungen. Die Worte über seine Strenge als Lehrer wiederum nahm Curio mit einem leichten Schmunzeln entgegen. Er war ja kaum älter als Silvana, was das klassische Schüler-Lehrer-Verhältnis schon an sich in Frage stellte. Das leise Kichern Silvanas und das Lächeln Alpinas verrieten, dass das allerdings von niemandem wirklich ernst genommen wurde. Inwieweit das Curio allerdings freuen oder eher Sorgen machen sollte, wusste er selber nicht.


    Als Silvana dann weiter zum petronischen Pontifex ging, blieb Curios Aufmerksamkeit bei Alpina. Er versuchte zu erkennen, wie sie mit der Ankündigung umging, dass dieser unmoralische Petronius Marcellus auch noch erwartet wurde. Nun kannten sie sich zwar schon einige Zeit, allerdings noch nicht solange, dass sie mit einem Blick kommunizieren konnten, wie er es seinerzeit so oft bei seinen Eltern gesehen hatte. Daher bliebe ihm wohl nichts anderes übrig, als gegebenenfalls das Wort zu ergreifen, wenn er nichts würde erkennen können., was, nun ja, der Fall war. Daher versuchte er ihr so unauffällig wie möglich etwas zuzuflüstern, was umso leichter war, da sich Phryne in einem angeregten Gespräch mit dem duccischen Pontifex befand.


    Ist alles in Ordnung bei dir?


    fragte er daher kryptisch, in der Hoffnung, dass klar wurde, woraus er hinauswollte.

  • Curios leise und vorsichtig formulierte Frage holte Alpina in die grausame Realität zurück. Um den Schein der Normalität zu wahren, hatte sie versucht sich selbst mit Hilfe der Konversation mit Silvana darüber hinwegzutäuschen, dass gerade ihre gesellschaftliche Demontage stattgefunden hatte. Was war der bisherige Abend anderes gewesen als eine Form der öffentlichen Hinrichtung? Selbst wenn Curio und Silvana sie verteidigt hatten, etwas blieb immer haften von den spitzen Anschuldigungen, die Phryne auf sie abgeschossen hatte. Wenn Marcellus tatsächlich noch auftauchen sollte, wäre das definitiv ihr Ende. Phryne würde mit Sicherheit keine Gelegenheit auslassen, sie zu verletzen. Weil er sie im CIrcus vor aller Augen geküsst hatte, wusste ohnehin die gesamte Stadt, dass Marcellus und sie ein Paar gewesen waren. Mt Sicherheit hatte Phryne das längst in Erfahrung gebracht. Wenn sie jetzt nicht aufpasste, dann würde Phryne mit Sicherheit das Thema erneut auftischen und sie auch in den Augen der Duccier zum Flittchen machen. Als Giftmischerin war Alpina nun ja schon bekannt. Und es ging ja nicht nur um sie. Sie selbst hatte keinen Ruf mehr zu verlieren, Curio sehr wohl. Der Umgang mit ihr brachte ihn womöglich mehr in Schwierigkeiten als er ahnte.


    SIe schenkte Curio einen langen Blick und hoffte inständig, dass er ahnte, was in ihr vorging. Ahnte er das wirklich? Woher sollte er es schon wissen? Und was dachte er überhaupt von ihr? Er hatte sich schließlich nie darüber geäußert. Hielt er sie auch für eine Lupa, die sich dem erstbesten Kerl an den Hals geworfen hatte, der ihr schöne Augen gemacht hatte? Und für eine Giftmischerin und Mörderin? Mit einem Mal wurde sie sich bewußt, dass sie schon jetzt alle Glaubwürdigkeit vor ihm verloren hatte.


    Alpina erhob sich.
    "Entschuldige, ich muss kurz raus, frische Luft schnappen."

  • Tatsächlich hatte sein Flüstern eine Wirkung. Doch diese Wirkung war für Curio kaum nachvollziehbar. Zuerst folgte ein langer Blick, und Curio meinte ein bisschen Verzweiflung darin erkennen zu können. Er wollte schon nicken und sich irgendeine Ausrede für ein frühzeitiges Verschwinden überlegen, da erhob sich Alpina aber schon, fast ruckartig, und entschuldigte sich, dass sie etwas frische Luft bräuchte. Er hatte irgendwas falsch gemacht haben, er musste etwas falsch gemacht haben, doch konnte Curio jetzt grade im gut gefüllten Triclinium überhaupt nicht ausmachen, wo dieser Fehler gelegen hatte.


    Doch nicht genug, dass er irgendwas falsch gemacht hatte, dieser Fehler zog jetzt auch noch einen ganzen Anhang von Problemen mit sich. Alpina würde wohl gleich das Triclinium verlassen, vermutlich ebenso ruckartig, wie sie sich von der Kline erhoben hatte. Dann müsste Curio ihr entweder nach, was ganz besonders in diesem Haushalt mit Sicherheit für jeden möglichen Tratsch ausgeschlachtet werden würde. Umso problematischer war das, weil mindestens zwei höherrangige Amtsträger, quasi seine Vorgesetzten, und zu allem Überfluss auch noch eine ihm zugeordnete Discipula das ganze Treiben hier verfolgten und mich Sicherheit eine Erklärung erwarteten. Alternativ müsste er jemanden finden, der nach ihr gucken könnte. Doch wer könnte das schon sein? Niemand anderes war mit der Situation Alpinas vertraut, wusste um die Probleme, die sich im Laufe des Abends noch für sie entwickeln konnten und es wäre mit Sicherheit das Beste, wenn der kleine Kreis der Mitwisser schon aus eigenem Interesse nicht erweitert werden würde.


    All dies ging Curio durch den Kopf als er von der Kline zu Alpina hinaufschaute. Allmählich stieg Nervosität in ihm auf und sein Verstand drohte auszusetzen. Der letzte Gedanke, der ihm schließlich durch den Kopf ging war: Geh mit! Also erhob er sich ebenfalls und warf den übrigen Anwesenden einen entschuldigenden Blick zu. Irgendwas musste er sagen, doch fiel ihm bloß eine einfache Floskel ein. Doch besser irgendwas als gar nichts.


    Entschuldigt mich bitte einen Augenblick.


    sagte er daher und folgte Alpina, die sich bereits auf den Weg ins Atrium gemacht hatte.

  • Als Alpina bemerkte, dass Curio ihr folgte, blieb sie stehen. Das Plätschern des Springbrunnens würde ihre Unterhaltung übertönen. Sie wartete bis er bei ihr war.


    "Entschuldige bitte, Curio. Es tut mir leid, dass dieser Abend eine so unschöne Wendung genommen hat. Ich hatte keine Ahnung was für eine Schlange diese Phryne ist. Aber eines steht fest, ich werde nicht warten, bis Marcellus kommt und sie mich gemeinsam ausweiden. Du aber musst zurückgehen in dieses Schlangennest. Du hast einen Ruf zu verlieren. DIese Genugtuung wollen wir ihr nicht bieten. Sag bitte der Gastgeberin, vor allem aber den anderen Gästen, dass ich verrmutlich die Austern nicht vertragen hätte und deshalb das Fest vorzeitig verlassen muss. Entschuldige mich bei ihnen. Ich komme gut alleine zurecht. Wir spechen dann in der Casa Atia über diesen denkwürdigen Abend."
    Sie sah ihm fest in die Augen. "Wenn dir irgendetwas an mir liegt, dann gehst du jetzt zurück und verteidigst deine Ehre. Ich habe nichts mehr zu verrlieren."


    Dann schob sie Curio förmlich in Richtung Triclinium, machte auf dem Absatz kehrt und strebte dem Ausgang zu.

  • Während ihm Phryne einen biografischen Abriss ihres Lebens darbot, tat er sich gütlich an den Leckereien, welche für die Gäste bereitgestellt worden waren. Als Germane hatte man durch seine Größe viele Vorteile. Einer davon war sicherlich, dass man mehr essen konnte als die für sie eher kleinwüchsigen Römer, ohne viel anzusetzen.


    Mitten im Gespräch 'sprang' Curio plötzlich auf, entschuldigte sich und folgte der zuvor davon gegangenen Alpina, was der Duccier allerdings aufgrund seines Gespräches gar nicht wirklich wahrgenommen hatte. Vermutlich kannte er Phrynes Geschichte schon und wollte sich daher der Langeweile wegen woanders hinzugesellen. Seine Tochter hatte mittlerweile Petronius Crispus, seinen Pontifex-Kollegen, begrüßt und wechselte mit ihm ein paar Worte.


    Als die Gastgeberin geendet hatte, musste Phelan doch Einspruch erheben. Provinziell? Konservativ? Provinziell, klar, Germania Superior war ja auch eine Provinz, aber hinterweltlerisch auf keinen Fall! Konservativ? Und das von einer, die in Rom gewohnt hatte? "Man kann wahrlich nicht davon sprechen, dass Mogontiacum konservativ sei. Als Außenstehender könnte man sogar fast den Eindruck gewinnen, dass sich die Romanisierung gar nicht voll durchsetzen konnte. Hier leben viele Menschen nicht-römischer Herkunft. Der hiesige Cultus Deorum hat sogar Teile ihres Kultes adaptiert und ist stets bemüht, eine religiöse Allgemeinheit zu schaffen, wobei natürlich dennoch der römische Kult der Staatskult ist." pointierte er zunächst. "Falls du dich nach Intellektuellem sehnst, besuche doch einmal das Theatrum Germanica venustrus artis Moguntiaci. Ich bin mir sicher, dort wirst du sowohl Unterhaltung als auch intellektuellen Austausch finden." empfahl er ihr, obwohl der Pontifex ob der Begierde einer Freigelassenen nach derartigen Dingen überrascht war.


    Als sie sich schließlich nach ihm erkundigte, nahm er kurz einen Schluck verdünnten Wein, dessen ersten Schluck er obligatorisch als Trankopfer auf den Boden schüttete, und fing an zu erzählen. "Nun, ich gehöre genau wie mein Vetter Duccius Marsus und mein Kollege Petronius Crispus dem Ordo Decurionum an, demnach gibt es auch neben dem Cultus Deorum viel zu tun, was die Stadt anbelangt." erklärte er. "Gewiss obliegt es mir als Vater, einen passenden Ehemann für meine Tochter zu finden genauso wie es in Rom der Fall wäre. Allerdings wird eine eheliche Verbindung noch warten müssen, da ich sie, trotz Missfallen meiner Gattin, erst als Aeditua im Cultus Deorum wissen will. Sie hat vor kurzem erst ihre Ausbildung bei Helvetius Curio begonnen." dabei schaute er kurz neben sich, als wolle er auf Curio deuten, allerdings hatte er vergessen, dass sich dieser bereits entfernt hatte, weshalb er folglich auf eine leere Kline starrte.

  • Zitat

    Original von Decimus Duccius Verus: Hier leben viele Menschen nicht-römischer Herkunft. Der hiesige Cultus Deorum hat sogar Teile ihres Kultes adaptiert und ist stets bemüht, eine religiöse Allgemeinheit zu schaffen, wobei natürlich dennoch der römische Kult der Staatskult ist."


    Interessiert lauschte Phryne den Ausführungen des Pontifex.


    Da ich in dir einen Experten in Sachen Götterkulte vor mir habe, möchte ich das gleich ausnützen und dich fragen, an wen ich mich wenden muss, wenn ich mich - wie in Rom auch schon - wieder im Kult der Magna Mater engagieren will?


    Zitat

    Falls du dich nach Intellektuellem sehnst, besuche doch einmal das Theatrum Germanica venustrus artis Moguntiaci. Ich bin mir sicher, dort wirst du sowohl Unterhaltung als auch intellektuellen Austausch finden."


    Mit Freude hörte sie auch die Informationen über das Theatrum Germanica venustrus artis Moguntiaci.


    So wie es klingt, sprichst du aus Erfahrung, was das Theater angeht. Besuchst du auch ab und an eine Vorstellung? Ich sollte mich über die kommenden Vorstellungen informieren.


    Zitat

    Gewiss obliegt es mir als Vater, einen passenden Ehemann für meine Tochter zu finden genauso wie es in Rom der Fall wäre. Allerdings wird eine eheliche Verbindung noch warten müssen, da ich sie, trotz Missfallen meiner Gattin, erst als Aeditua im Cultus Deorum wissen will. Sie hat vor kurzem erst ihre Ausbildung bei Helvetius Curio begonnen."


    Die letzte Äußerung entlockte Phryne ein Anlupfen der Augenbrauen. Wie interessant! Ein sehr junger Aedituus und eine fast gleichalte Duccierin als Discipula. Das barg doch Potential für die Gerüchteküche. Bei der Gelegenheit fiel ihr auf, dass der Helvetier den Raum verlassen hatte - und nicht allein! Die Kline auf der er zuvor mit Alpina gesessen hatte, war leer..

  • Zitat

    Original von Susina Alpina
    Entschuldige bitte, Curio. Es tut mir leid, dass dieser Abend eine so unschöne Wendung genommen hat. Ich hatte keine Ahnung was für eine Schlange diese Phryne ist. Aber eines steht fest, ich werde nicht warten, bis Marcellus kommt und sie mich gemeinsam ausweiden. Du aber musst zurückgehen in dieses Schlangennest. Du hast einen Ruf zu verlieren. DIese Genugtuung wollen wir ihr nicht bieten. Sag bitte der Gastgeberin, vor allem aber den anderen Gästen, dass ich verrmutlich die Austern nicht vertragen hätte und deshalb das Fest vorzeitig verlassen muss. Entschuldige mich bei ihnen. Ich komme gut alleine zurecht. Wir spechen dann in der Casa Atia über diesen denkwürdigen Abend."
    "Wenn dir irgendetwas an mir liegt, dann gehst du jetzt zurück und verteidigst deine Ehre. Ich habe nichts mehr zu verrlieren."


    Aber...


    war alles was Curio sagen konnte, doch hatte Alpina ihn so energisch in Richtung Triclinium geschoben und war danach so energisch aus dem Haus gestürmt, dass er sonst überhapt nichts mehr denken konnte. Wie bestellt und nicht abgeholt stand er nun im Atrium, wusste weder vor, noch zurück, überlegte sich, ihr nachzugehen, verwarf dies aber wieder. Zögerlich machte er kehrt und kehrte zurück ins Triclinium, wo die Gespräche offensichtlich angeregt weiterliefen. Doch wäre ihre, wenn auch kurze Abwesenheit, wohl nicht verborgen geblieben. Mit unsicheren Schritten und unbestimmtem Blick ging er zurück zu seinem Klinenplatz, hielt dann inne und schaute in die Runde.


    Ich... ähm... soll Alpina entschuldigen. Offenbar hat sie sich... äh... hat sie etwas falsches gegessen und... ähm... fühlte sich daher nicht wohl. Nun ist sie auf dem Weg zurück in die Casa Atia.


    erklärte er die Situation wohl eher schlecht als recht, nahm dann wieder seinen Platz auf der Kline ein und griff dann erstmal zu seinem Becher. Nach einem großen Schluck versuchte er sich wieder auf die Gespräche zu konzentrieren, was ihm anfangs jedoch schwer fiel.

  • Dass sich diese Phryne zu den Mysterienkulten hingezogen fühlte, überraschte den Pontifex keineswegs. Dennoch bereitete ihm diese Kenntnis ein gewisses Unbehagen und das vor allem, weil sie sich dort wieder 'engagieren' möchte.


    "Die Mysterienkulte verwalten sich eher selbstständig, weshalb du besser die Verantwortlichen bzw. die Tempeldiener vor Ort aufsuchst." erklärte er zunächst und setzte dann vorsichtshalber nach "Wie und was hattest du dir denn dabei vorgestellt? Wie hat dein Engagement in Rom für den Kult der Mater Magna ausgesehen?" das wollte er dann nämlich doch wissen.


    "Wenn ihr ehrlich bin, war ich viele Jahre nicht mehr dort, da ich für ein paar Jahre auf dem Landgut nahe Clarenna gelebt habe. Ich bin erst seit ein paar Monaten wieder in Mogontiacum. Vielleicht solltest du mit Petronius Marcellus sprechen. Soweit ich weiß, war er an der Organisation irgendwelcher Spielen dort beteiligt." Dass sich Phryne und Marcellus bereits 'näher' kennen gelernt hatten, wusste der Duccier nicht.


    Inmitten des Gesprächs tauchte auf einmal Curio wieder auf und schien etwas verunsichert. Da Phelan den Grund seiner Abwesenheit gar nicht kannte, interpretierte er auch nichts weiter da hinein. "Helvetius, Phryne erzählte gerade, dass sie sich im Kult der Magna Mater engagieren möchte." versuchte er den jungen Aedituus aus seiner Unsicherheit zu verhelfen, indem er ihn in das Gespräch einband.

  • Zitat

    "Wie und was hattest du dir denn dabei vorgestellt? Wie hat dein Engagement in Rom für den Kult der Mater Magna ausgesehen?"


    Phryne lächelte.
    "Vom Tympanon habe ich gegessen, aus der Zymbel habe ich getrunken, den Kernos habe ich getragen, in das Gemach bin ich hinabgestiegen, ich bin ein Myste des Attis", wiederholte Phryne den Spruch der Eingeweihten in den Mysterienkult der Magna Mater.
    Ich war Teil der Profani, der Gläubigen, und habe die Kultgemeinschaft wann immer möglich unterstützt. Bei den Prozessionen und großen Kultfesten habe ich das Tympanon geschlagen und bis zur Extase getanzt. Ich bin eine begeisterte Anhängerin dieses Kultes. Es würde mich sehr freuen, wenn ich auch hier wieder in die Kultgemeinde aufgenommen werden könnte, um das gemeinsame Kultmahl aus dem Tympanon zu genießen.


    Die Aussage, dass Marcellus Spiele organisiert hatte, ließ Phryne aufhorchen. Was sie allerdings irritierte, war, dass er nach wie vor nicht zu ihrem Willkommensfest erschienen war. Eigenartig...



    Zitat

    "Helvetius, Phryne erzählte gerade, dass sie sich im Kult der Magna Mater engagieren möchte."


    Als Duccius Verus den jungen Aedituus des Apollo Grannus Mogon auf Phrynes Engagement für die Gemeinde der Magna Mater ansprach, grinste sie zynisch. Hatte er bei ihrem Opfer jüngst doch offenbart wie wenig Ahnung er von den Mysterienkulten hatte. Sie war gespannt, ob er dem Pontifex gegenüber zugeben würde, wie blank er auf diesem Sektor noch war.
    Phryne stellte fest, dass der Helvetier alleine zurückkam. Gleich drauf kam seine Erklärung dafür. Soso, den Magen hatte sich Alpina verdorben? Nun, als Landpomeranze war sie solche Köstlichkeiten eben nicht gewöhnt. Sie würde Phryne nicht fehlen... also konzentrierte sie sich wieder auf ihre Unterhaltung mit dem Pontifex und dem neu dazugekommenen Aedituus.

  • Curio schaute von seinem Becher auf, als ihn der duccische Pontifex ansprach. Seine Gedanken waren irgendwo anders, sodass er nicht sofort antwortete, sondern kurz nachdachte. Diese kurze Pause reichte aber aus, dass Phryne die eigentliche Frage nach ihrer möglichen Rolle in der Kultgemeinde der Magna Mater hier in Mogontiacum beantwortet. Curio hörte ihren Ausführungen zu, doch verstand er kein Wort von dem, was sie redete. Mysterienkulte, dieses seltsame Thema, das überhaupt nicht Thema seiner Ausbildung gewesen war und für das er auch bislang keine Zeit erübrigen konnte. Ja, ein bisschen wusste er zwar vom Mithraskult, aber sonst?


    Da wird sich die Kultgemeinde sicherlich freuen, eine neue Kultgenossin gewinnen zu können.


    antwortete er vorsichtig und unbestimmt. Schließlich hatte sie auch bereits Apollo geopfert und dieser hatte ihr Opfer - wenn auch zurückhaltend - angenommen. Daher ging Curio weder davon aus, dass ihr der Staatskult vollkommen egal war und sie die Götter mindestens respektierte, ebenso wie es kaum jemand wagte, die Magna Mater zu verärgern.


    Erneut fixierte er seinen Becher, trank noch einen Schluck und griff sich dann eine Kleinigkeit von einem der Tabletts.

  • Zitat

    Original von Duccia Silvana: „Dich hier zu treffen, hätte ich wahrlich nicht zu hoffen gewagt, aber welch glückliche Fügung der Götter, denn wenn ich mich recht entsinne, schuldest du mir noch eine Geschichtsstunden.“ sagte Runa zu dem älteren Mann und etwas leiser fragte sie dann so wie es halt ihre Art war. „Was hältst du von der?“ Wenn sie meinte musste sie wohl nicht näher ausführen.


    Natürlich war Phryne nicht entgangen, dass sich dieses junge Ding konspirativ mit dem Petronier unterhielt. Auch wenn sie nicht verstehen konnte, was die beiden tuschelten, wollte sie weitere Flüstereien schnell im Keim ersticken.


    Petronius Crispus, jetzt wo du nicht mehr Duumvir bist, hast du vermutlich mehr Zeit für diverse andere Projekte. Welches Projekt liegt dir denn in dieser Stadt am meisten am Herzen?


    Sie schenkte dem Petronier einen klimpernden Augenaufschlag.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!