• „Für Fruchtbarkeit steht der Granatapfel dann ganz bestimmt auch, denn wie du eben selber sagtest enthält dieser viele Samen.“ Noch während ich dies sagte kam mir etwas ganz anderes in den Sinn. Forschend schaute ich meine Göttin an. „Ich habe dir versprochen, dich immer zu lieben und ich würde alles machen was du von mir forderst. Ich würde auf immer dein Diener sein. Kommt nun der Punkt wo dies eingefordert wird? Nicht dass ich es verweigere nur würde ich es gerne wissen und meiner Liebe tut es keinen Anbruch.“ Ich machte eine kurze Pause um mich zu sammeln ehe ich fortfuhr.
    „Da gibt es drei Frauen in meinem Leben. Alle drei schön und klug. Jede von ihnen gibt mir etwas besonderes und einiges geben sie mir alle drei. Da ist Alpina, sie gibt mir Wärme, Geborgenheit, Wissen über Pflanzen, ihr Bedeutung, Anwendung und Symbolik. Runa,sie lehrt mich schreiben und lesen und gibt mir Wissen über Götter. Selbstvertrauen geben mir beide genau wie du. Du machtest mich erst wirklich zum Mann und lehrtest mich die Liebe.
    In Rom sah ich öfter Iuno die Göttin des Heims und der Mutterschaft; Schutzgöttin aller Frauen mit einem Granatapfel in der Hand. Ist er das Sinnbild der der Liebe und Ehe sowie der Fruchtbarkeit? Dann würde sich dahinter noch eine Vielfalt verbergen.“


    Abermals machte ich eine Pause, „nun sag mir hat die Symbolik mit euch zu tun? Soll ich mich für eine von euch entscheiden? Das geht nicht, ich müsste zuerst die Liebe mit den beiden erfahren und das habe ich noch nicht. Es war mein Plan und er ist es noch immer, denn verzeih mir, denn auch die begehre ich, es wird niemals sein wie mit dir aber dennoch, …. Wenn es das nicht ist was erwartest du dann? Was immer es ist, ich will versuchen es zu erfüllen. Nur bitte wenn ich falsch liege, schicke mich nicht weg, dann gib mir geringere Aufgaben aber lass mich bei dir bleiben und mich an dich berauschen.“
    Jetzt hatte ich so viel geredet und dennoch es konnte alles falsch sein. Ich fürchtete fast ihr Urteil.

  • Die Freigelassene lächelte. Ihr junger Liebhaber war nicht dumm. Sie hatte ihn unterschätzt. Zunächst sagte er etwas zum Granatapfel, das durchaus richtig war, dann aber begann er an der Aufgabe zu zweifeln. Er dachte nach und brachte tatsächlich die Analogie zum Vorschein.


    Du bist klug mein junger, schöner Adonis. Ja, ich habe uns drei ein wenig mit den Frauen im Urteil des Paris verglichen. Nur, dass du es viel besser hast, mein lieber Kaeso. Du kannst alle drei haben! Von Alpina lernst du ein wenig brauchbaren Kram, mit dem man für die Gesundheit was anfangen kannst, von Runa Lesen und Schreiben, was viel wichtiger ist und dazu entstammt sie einer wichtigen Familie, das kann dir langfistig nutzen. Ich bin dafür zuständig, dich in die Venuskünste einzuweisen. Die Kenntnisse, die du bei mir erhältst, können dir im Laufe deines Lebens noch gute Dienst erweisen. Nicht wenige, die keine namhafte Familie haben und nicht mit dem goldenen Löffel im Mund geboren wurden, haben sich ihre Karriere im Bett der wichtigen Ehefrauen "verdient".
    Phryne lehnte sich zurück. Das durchscheinende Gewebe modellierte sich ihren Körperformen an. Sie lächelte verführerisch.


    Wenn du fleißig lernst und übst sowie alle deine Körperteile einfühlsam einsetzt, wirst du Meisterschaft erlangen. Mit dem passenden Charme und im Laufe der Zeit dem Selbstvertrauen, das notwendig ist, wird dir kaum eine Frau widerstehen können. Übe ein wenig mit mir, dann kannst du deinen Kreis ein erweitern und wir wollen sehen, ob dir deine beiden anderen Göttinnen widerstehen können.


    Sie lachte anzüglich und stellte sich vor, wie Kaeso die beiden Hausdamen der Casa Helvetia flachlegte. Was das für schöne Verwicklungen geben würde! Ein großer Spaß für die intrigante Schauspielerin.
    Mit beiden Händen riss Phryne die Feige entzwei. Sie präsentierte Kaeso das Innere der Frucht.


    Hier, siehst du, sie hat viele Samen und ein feuchtes, weiches und ein wenig schleimiges Inneres.
    Als geübte Venusdienerin beobachtete sie genau Kaesos körperliche Reaktionen auf ihre Lehrstunde. Ihr Finger fuhr ins Innere der Feige. Sie ließ ihn nicht aus den Augen. Dann zog sie den Finger zurück und leckte ihn ab. Erneut fuhr sie mit dem Finger in die Feige. Sie strich die Innenwand aus. Schob den Finger vor und zurück. Wieder und wieder, während ihre grünen Augen Kaeso aufmerksam ansahen. Mit einem verführerischen Lächeln schob sie nun ihm den Finger in den Mund. Ihre Stimme war rauchig und sexy.


    Und? Schmeckt dir dieses süße Frucht?


    Phryne öffnete lasziv den Mund, ihre Zunge kam hervor. Sie leckte über die inneren Ränder der Feige, dann schob sie die Zunge durch den Spalt ins feuchte Innere der Frucht. Keinen Augenblick löste sich ihr Blick von Kaeso.
    Schließlich legte Phryne die Feige auf das Tischchen und lüftete ihr durchsichtiges Gewand.


    Nun bist du dran, mein gelehriger Schüler! Zeig mir, ob du die Lektion verstanden hast!

  • Zitat

    Original von Phryne




    Meine Augen klebten an meiner Göttin, ihre Worte saugte ich auf wie ein Schwamm und ihr Lob brachte mich zum erglühen, doch ihr Anblick ließ mich fast verzweifeln.
    Was Phryne dann aber sagte lenkte mich ein wenig von meiner Begierde ab. Welche Körperteile konnte ich denn noch einsetzen? Gab es noch viele Geheimnisse? Ich wollte sie alle lernen.
    Ein Lächeln glitt über mein Gesicht, “mir scheint ich kann noch vieles lernen, Du weißt ich bin ein williger und wissbegieriger Schüler mein Liebesgöttin.”


    Dann demonstrierte sie mir mit der Feige, das was Alpina mir mit Worten erklärt hatte und noch ausführlicher zeigte sie es mir. Inzwischen wusste ich sie kannte jeder meiner Körperregung und sie genoss es mich so zu steuern.
    Mit Mühe hielt ich mich zurück. Meine Finger krallten sich in den Saum meiner Tunika, während es unter ihr heranwuchs und ich mit den Augen ihr Tun verschlang. Ich musste heftig schlucken obwohl kein Tropfen Saft meine Zunge berührt hatte.
    Heftig nickte ich, zu gerne wäre meine Zunge ihrem Finger gefolgt.


    Und wie ich die Lektion verstanden hatte. Ich kniete vor ihr, erkundete, erprobte, und kostete was sie mir gezeigt hatte. Erlebte wie ihr Körper aber auch meiner reagierte. Bis ich irgendwann soweit war, dass ich mich fast nicht mehr beherrschen konnte und sehnsüchtig auf ihre Aufforderung wartete die Pforte zu betreten.

  • Ihr junger Lehrling hatte gut aufgepasst und Phryne genoss die Früchte ihrer Arbeit. Nachdem sie genossen hatte, dass er die Demonstration an der Feige problemlos in die Realität umsetzen konnte, ließ sie ihn nicht länger schmachten. Auch er sollte seinen Spaß haben. Nach einem ausgiebigen und sehr befriedigenden Liebesakt, kam Phryne mit einem Lächeln auf den Lippen zu Atem.


    Sehr gut, mein schöner Adonis! Ich hoffe, du bleibst noch ein wenig bei mir, bevor ich dich an Iuno und Minerva verliere.


    Sie zwinkerte ihm zu. Dann schmiegte sie sich an ihn.

  • Zitat

    Original: Gurox: Vergnügt betrachtete ich die Casa Acilia. Jetzt würde es sich zeigen ob mein Charme noch immer die gleiche Wirkung hatte. Bisher waren ihm noch immer beide Geschlechter erlegen. Keiner war mir entkommen, hier sollte es nicht anders sein. Ohne zu zögern klopfte ich an der Eingangstüre.



    Glaucus


    Der Sklave Phrynes öffnete die Tür. Er taxierte den Mann vor der Tür. Dieser war ihm unbekannt. Seine Kleidung sah ordentlich aus. Dennoch war Glaucus misstrauisch. Einen Unbekannten ließ man nicht ohne eine gute Erklärung ein.


    Was willst du hier, Fremder? Wer bist du? Und was führt dich zum Haus der Aciliana Phryne? Hast du einen Termin?


  • Glaucus


    Der Mann für alles in der Casa Acilia sah den Fremden skeptisch an. Schmuckhändler sollte er sein? Nun ja, die Kleidung war ordentlich. Sehr viel Schmuck trug er selbst nicht, aber das war ja wohl kein Kriterium. So, wie Glaucus seine Herrin kannte, würde sie einem Schmuckhändler nicht die Tür weisen.


    Salve, Petilius Plautus, sagte er. Tritt ein. Ich werde Aciliana Phryne fragen, ob sie dich empfängt.


    Dann führte der Sklave den Mann durch das Vestibulum in das repräsentative Atrium. Er bot ihm einen Stuhl am Impluvium an und machte sich auf den Weg in die Privatgemächer seiner Herrin.




    Phryne hatte sich zum Studium ins Peristylium zurückgezogen. Im Schatten des Säulenganges, der den gepflegten Garten mit den Marmorstatuen der Venus Pudica und eines jungen Apoll umschloss, konnte man die Sommerhitze gut ertragen. Die rotblonde Freigelassene lag auf einer Kline und las in den Schriften, die der Gallus des Magna Mater Tempels ihr überlassen hatte. Sie sah auf.


    Domina, ein Mann bat darum, vorgelassen zu werden. Er sagt er sei Schmuckhändler, der die Stadt bald wieder verlässt, und möchte dir ein Geschäft vorschlagen. Sein Name ist Appius Petilius Plautus. Möchtest du ihn sprechen?


    Interessiert legte Phryne die Schriftrolle beiseite.


    Ein Schmuckhändler? Nun, das klingt interessant. Ich denke, ich kann mir anhören, welches Geschäft er vorschlägt. Führe ihn zu mir.


    Glaucus nickte und entfernte sich. Wenig später kam er mit dem Schmuckhändler zurück. Phryne hatte sich aufgesetzt. Ihr Blick war neugierig.


    Salve, Petilius Plautus. Mein Sklave sagt, du bist Schmuckhändler? Tritt näher und sprich!

  • Interessiert schaute ich mich um während der Leibwächter auf dem Weg zu seiner Herrin war. Leise pfiff ich durch die Zähne, da habe ich wohl einen guten Griff getan. Ich bin gespannt ob die Besitzerin so gut aussieht wie dad hier?
    Auf die Beantwortung dieser Frage brauchte ich nicht lange zu warten. So einfälltig wie ich in dem Moment aussah, als ich die Hausherrin zum erstenmal sah hatte ich bestimmt selten dreingeschaut. Schnell hatte ich mich wieder gefangen und begrüßte sie nach ihrer freundlichen Einladung. "Salve, du gestattest das ich dir eine kleine Auawahle meines großen Sortiments zeige?"
    Nach einem längeren prüfenden Blick, der mir größere Erkenntnis über sie vermittelte, als ihr bestimmt lieb war. Eilig wandte ich mich ab und schritt eilig auf die Kline zu, löste den Beutel mit den Schmuckstücken von meinem Gürtel und entnahm ihm den, in einem feinen Wolltuch eingewickelten, Schmuck. Langsam wickelte ich ihn aus und legte jedes Stück sorgfälltig auf die Kline.
    Eine Körperkette aus Doppelschlaufen, eine Doppelschlaufenkette mit Lunula und Carbochonverschluss.
    Vier auf einander abgestimmte Stücke, eine Goldkette mit einem schlangenförmigen Verschluss in Gestalt der ägyptischen Göttin Isis, einen Goldener Armreif in Schlangenform,
    Ohrringe aus Goldblech mit Einlagen aus Glaspaste, einen
    Siegelring und zuletzt noch eine Bulla.
    Danach erst sah ich die Hausherrin an und meinte, „ich gehe davon aus, dass eine Frau wie du den Wert jedes dieser Stücke erkennst. Solltest du aber Stücke aber Schmuck mit wertvollen Steinen bevorzugen, so kann ich sie dir am Abend gerne zeigen.“
    Ohne dass sie es ahnte, hing der weitere Verlauf unseres Geschäftes, von ihr ab. Ich konnte dabei nur gewinnen.



    [Blockierte Grafik: http://i1294.photobucket.com/albums/b620/Zacade/IR/other/Nimbati_Sig.png]
    DISCIPULUS NEBULAE - DIE NIMBATI

  • Phryne musterte den Händler. Er war nicht sehr groß, aber mit seinem markanten Gesicht und den schwarzen Haaren nicht unattraktiv. Die Schauspielerin warf sich in Pose. Er wollte ihr eine Auswahl seines Schmucksortiments zeigen. Gesagt, getan. Flux breitete er einige Stücke auf ihrer Kline aus. Phryne beugte sich vor. Sie offerierte ihrem Gast einen Einblick in ihren Ausschnitt. Mit Kennermiene nahm sie ein Stück nach dem anderen in die Hand, ließ die Ketten durch die langen Finger gleiten. Besonders die vierteilige Kombination aus Isispektoral, Armreif und Ohrringen fand ihr Gefallen.


    Ganz Geschäftsfrau legte sie den Schmuck zurück. Sie versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass ihr der ägyptische Schmuck gefiel.


    Es sind ein paar ganz hübsche Stücke dabei. Wertvolle Schmucksteine finde ich allerdings auch interessant. Wenn du sie mir heute Abend zeigen möchtest...


    Ihre Stimme wurde schmeichelnd rauchig. Als sie sich zurücklehnte klimperten die goldenen Armreifen, die sie regelmäßig trug. Sie ließ Perlenohrringe aufblitzen. Phrynes Blick wanderte an Plautus abwärts und langsam wieder hinauf. Ihr Mund öffnete sich leicht, die Zunge benetzte die roten Samtpolster der Lippen.


    Wie wäre es, wenn du mir den ägyptischen Schmuck bis heute Abend hier lässt? Ich wüsste eine Art wie man ihn etwas ansprechender präsentieren könnte, als so auf einem schnöden Wolltuch. Hast du sonst noch etwas anzubieten? Du siehst mir aus wie ein Mann mit vielen Fähigkeiten...

  • Zum zweiten mal verblüffte mich diese Frau jetzt schon. Hatte ich doch damit gerechnet, ich müsste mir das, was sie mir gerade zeigte, mühsam erfragen. Gut um so besser, dass verkürzte den Weg zum Vergnügen, doch vorher hatte ich noch einige Fragen.
    „Das hast du sehr gut erkannt,“ lächelte ich. „Ich nehme an du möchtest einen Teil der Kosten auf die Art bezahlen, wie du früher bezahlt wurdest? Doch sag mir warum kamst du in das langweilige Nest Mogontiacum? Oder war das die Bedingung für deine Freilassung?“ Interessiert schaute ich mich um und nickte anerkennend. „Nicht schlecht, man sieht gleich die kundige Hand einer Frau. Für meinen Geschmack ein Spur zu protzig, doch jeder wie er mag. Ist es dir nicht zu langweilig alleine hier? Du lebst doch alleine? Kommst du noch auf deine Kosten?“
    Zunächst einfach nur neugierig sah mir ich eine der Schriften an, hob staunend die Augenbrauen. „Du interessierst dich für diesen Kult? Hast du näheren Einblick? Kennst du diese Initiationsriten? Stimmt das mit den rituellen Selbstkastrationen? Ich würde gerne einmal daran teilnehmen, nur für letzteres wäre ich nicht der geeignete Kandidat.“ Grinsend schaute ich sie an, „wenn du mal fühlen möchtest es wäre doch schade drum oder meinst du nicht?“



    [Blockierte Grafik: http://i1294.photobucket.com/albums/b620/Zacade/IR/other/Nimbati_Sig.png]
    DISCIPULUS NEBULAE - DIE NIMBATI

  • Ein Bote gab folgende knapp gehaltene Wachstafel ab. Das Siegel machte erkennbar, dass es vom duccischen Sippenoberhaupt stammte.


    Salve Aciliana Phryne,


    gerne empfange ich dich am morgigen Tage zur hora undecima. Sollte du zu dieser Zeit verhindert sein, gewähre ich dir gerne auch eine Besprechung zur morgendlichen Salutatio.



    Vale


    Sim-Off:

    Sorry, hab deinen Post an der Pforte erst gesehen, als Curio dort kürzlich gepostet hatte.

  • Der Händler war neugierig - sehr neugierig. Und er schien sich bereits über sie informiert zu haben. Phryne hob die Augenbrauen. Ich nehme an du möchtest einen Teil der Kosten auf die Art bezahlen, wie du früher bezahlt wurdest?


    Ich war die Lieblingssklavin eines reichen Mannes, wenn du das damit meinst. Das bedeutet, dass ich gar nicht "bezahlt" wurde. Ich musste ins Bett meines Herren steigen. Aber ich stellte schnell fest, dass ich mir, wenn ich es geschickt anstellte, damit ein angenehmeres Leben sichern konnte, als wenn ich im Haushalt oder der Küche schuften musste. Mein Herr verschaffte mir Bildung, eine Ausbildung in Musik, Tanz und Schauspiel und versorgte mich mit schönen Kleidern und Schmuck, dafür dass ich ihn auf phantasievolle und einfühlsame Weise "bediente".


    Phryne fragte sich, warum sie so ehrlich war. Eigentlich war sie so einem dahergelaufenen Kerl keine Rechenschaft schuldig wie sie zu Reichtum gekommen war. Doch vermutlich war das Plautus` Geschick - Frechheit siegt.


    Mogontiacum war mein Los. Er schenkte mir die Freilassung, das Haus und viel Geld. Der Grund war, dass seine Gattin mich loswerden wollte. Das wollte sich schon zu seinen Lebzeiten, konnte es aber nicht. Durch dieses Geschenk stellte Acilius Priscus sicher, dass ich frei war und mein Auskommen hatte, ohne von seiner Gattin abhängig zu sein. Sie hat sich gegiftet als sie das Testament mit der Freilassung und der Schenkung gelesen hat.


    Die Freigelassene spielte mit einer der sorgfältig ondulierten Lockensträhnen.


    Dass es ausgerechnet Germania sein musste... nun ja. Mogontiacum ist stinklangweilig. Hier ist nichts los. Aber ich vertreibe mir schon ein wenig die Zeit. Sie lächelte anzüglich. Ob ich auf meine Kosten komme? Das hängt davon ab, wie du das meinst... also mein Bett ist selten kalt und leer, wenn du das meinen solltest, auch wenn ich alleine lebe.


    Als der Schmuckhändler die Schriftrolle hob und sein Interesse bekundete, strahlte Phryne.


    Der Kybele-Kult ist eine meiner Beschäftigungen in Mogontiacum. Ich war schon in Rom Mitglied des Kultvereins. Der ekstatische Charakter der Kultfeste sagt mir sehr zu. Vor allem der Ritus des Hieros Gamos, der heiligen Hochzeit, ist ganz nach meinem Geschmack. Die Selbstkastration eher weniger. Sie grinste. Ich habe schon einige prächtige Exemplare gesehen, die nach der Kastration in einem See aus Blut schwammen und der Großen Mutter geopfert wurden - schade drum. Wirklich schade!


    Sein Angebot sich von seinem Körperbau zu überzeugen, lehnte sich lachend ab.


    Du wirst es nicht glauben, aber zum jetzigen Zeitpunkt möchte ich mich nicht von deinen mit Sicherheit der Kybele würdigen Opferorganen überzeugen. Doch wer weiß, vielleicht darfst du mir heute Abend nicht nur die Juwelen an den Ketten und Ohrringen präsentieren, sondern auch deine Kronjuwelen. Wenn du dich geschickt anstellst und mir einen angenehmen Abend bereitest... aber zuvor erzähl mir von dir. Woher kommst du? Bist du ein reisender Händler oder hast du eine Heimat?

  • So war das also, ich nickte, „ja dies hier ist auch nicht nach meinem Geschmack, doch ich kann jederzeit meine Zeit hier beenden. Wie ich sehe, verstehen wir es aber beide unser Los zu unserem Gunsten zu verbessern.“
    Was Phryne mir über den Kybele-Kult erzählte klang interessant, war ich doch immer auf der Suche nach Neuem.


    Was sie dann sagte zeigte mir, sie dachte doch wirklich sie wäre die, die hier den Ton angeben würde. Nicht mit mir mein Schatz, du wirst einige Lektionen lernen müssen, dachte ich ich höhnisch, du willst es nicht anders.
    Gelassen klang meine Antwort. „Du wirst verstehen, ich brauche eine Gegenleistung oder ein Pfand, wenn ich dir zwei Schmuckstücke, nach deiner Wahl, bis heute Abend überlasse. Was kannst du mir anbieten?“



    [Blockierte Grafik: http://i1294.photobucket.com/albums/b620/Zacade/IR/other/Nimbati_Sig.png]
    DISCIPULUS NEBULAE - DIE NIMBATI

  • Er wollte eine Gegenleistung? Ein Pfand? Aus welchem Grund? Er wollte doch etwas von ihr! Plautus wollte doch ein Geschäft machen, oder nicht? Phryne lächelte sparsam. Dann öffnete sie die Fibeln an den Schulterstücken ihres dunkelblauen Gewandes. Der seidige Stoff glitt an ihr herunter und entblößte ihren wohlgeformten Oberkörper.


    Ich denke du wirst mir zustimmen, dass es kaum eine schönere Repräsentationsfläche für deinen Schmuck gibt, als mein Dekoltée. Wenn du möchtest, dass er diesen Ort in Zukunft schmückt und ich allen in Mogontiacums Hautevolee, die ihn so präsentiert bekommen, sage, dass ich ihn von dir gekauft habe, dann solltest du ihn die wenigen Stunden ohne Pfand und Gegenleistung bei mir belassen.


    Phrynes beobachtete ihr Gegenüber. War Plautus empfänglich für die Reize einer Frau? Dann würde sie die Signale wohl verstehen.


    Sieh dich um, Petilius Plautus! Ich habe es nicht nötig, dich zu bestehlen. Wenn du mir behilflich bist, das Pektoral umzulegen, werde ich es dort bewahren bis du am Abend zurückkehrst. Du persönlich darfst es dann wieder dort wegnehmen oder aber den ausgehandelten Preis aus meinem Schoss entgegen nehmen. Ich will dir einen Beweis liefern, dass du keine Sorge haben musst, von mir übers Ohr gehauen zu werden.


    Sie klatschte in die Hände. Kurz darauf erschien Korone, Phrynes Leibsklavin.


    Bring mir meine Geldschatulle!


    Es dauerte nicht lang, bis Korone mit der Schatulle wieder zurückgekehrt war. Phryne zog einen Schlüsselring vom Finger und öffnete das Schloss. Dann hob sie den Deckel an und ließ ihren Gast einen Blick ins Innere werfen. Die Holzschatulle mit den hübschen Beschlägen war gefüllt mit Silberdenaren und einigen Aurei.


    Glaubst du mir jetzt, dass ich in der Lage bin, deine Schmuckstücke und vermutlich auch alle diejenigen, die du heute Abend noch mitbringen wirst, aus dem Inhalt dieser Schatulle zu bezahlen?


    Sie schloss den Deckel wieder und versperrte das Schloss. Dann trug Korone das Kästchen fort.


    Möchtest du mir jetzt den Schmuck anlegen? Alle vier Schmuckstücke mit den Schlangen?


    Phrynes Lächeln war einladend. Sie reckte ihm ihr Dekoltée entgegen, auf dem sie das Pektoral zu tragen gedachte.

  • Dieses Weibsstück hatte eindeutig etwas vor. Warum war sie so erpischt darauf den Schmuck da zu behalten, um ihn mir dann am Abend vor zu führen? Wo lag der Sinn darin, ich kannte meinen Schmuck. Probetragen für Schmuck? Er musste ihr gefallen, wenn sie ihn kaufen wollte. Wollte sie ihn überhaupt kaufen?


    Noch immer schweigend hörte ich mir ihre Erklärung zu ihrem Reichtum an und konnte mich davon auch noch überzeugen. Angezweifelt hatte ich dies nie. Aber dennoch, etwas in mir misstraute ihr.


    Ihre Aufforderung ihr den Schmuck anzulegen, ignorierte ich. "Also gut, ich sprach zwar nur von zwei Schmuckstücken aber ich lasse dir alles hier. Bei angebrochener Dunkelheit wird dich eine Sänfte mit Begleitschutz hier abholen. Solltest du kein Interesse mehr an einem Kauf haben, gib ihnen den Schmuck mit. Leider ist meine Zeit nur begrenzt, du verstehst, Geschäfte."
    Höflich lächelnd verabschiedete ich mich mit einem, "Vale, mach dir keine Mühe, ich finde den Weg schon."
    Schnellen Schrittes verließ ich die Casa und das innere der Stadt in Richtung Campus Drusi.



    [Blockierte Grafik: http://i1294.photobucket.com/albums/b620/Zacade/IR/other/Nimbati_Sig.png]
    DISCIPULUS NEBULAE - DIE NIMBATI

  • Dass der Händler die Gelegenheit ausschlug, ihr den Schmuck auf das so offenherzig präsentierten Dekoltée zu hängen, ärgerte Phryne. Selten hatte es ein Mann verschmäht. Was dachte dieser Plautus denn wer er sei?
    Was dann kam war noch viel eigenartiger. Er ließ ihr zwar den Schmuck da, doch wollte er, dass sie am Abend ihr Haus verließ. Phryne war selbstverständlich davon ausgegangen, dass man ihr die Schmuckstücke in ihrer Casa offerieren würde. Und sie hatte sich Hoffnungen auf eine interessante Liebesnacht gemacht. Wie sollte das jetzt stattfinden und vor allem wo? Dazu hatte dieser seltsame Kerl nicht einmal gesagt, wieviel er für den Isis-Schlangenschmuck haben wollte. Erwartete er, dass sie ihre Geldschatulle mit sich trug, wenn sie nicht wusste wohin es ging und das auch noch in der Dunkelheit?


    Eigentlich wollte die Freigelassene energisch protestieren und all die Fragen stellen, die ihr durch den schönen Kopf geisterten, doch da war dieser ominöse Schmuckhändler schon verschwunden. Phryne grübelte. Sie ließ Glaucus kommen und schilderte ihm die Situation.


    Was denkst du, Glaucus? Wie soll ich vorgehen? Der Isis-Schmuck gefällt mir ausnehmend gut. Aber soll ich dafür so ein Risiko eingehen?



    Glaucus


    Der bullige Sklave war nicht der Hellste, aber ein verlässlicher Mann und immer auf die Sicherheit seiner Herrin bedacht. Er runzelte die Stirn.
    Ich würde auf keinen Fall Geld mitnehmen. Wenn der Schmuckhändler mit dir ins Geschäft kommen will, soll er zu dir kommen. Eigenartig ist die Sache schon. Ich werde mal Informationen zu dem Kerl einholen.


    Phryne nickte. Sie nahm sich vor dem Kunsthändler ein aufrichtiges und gutes Angebot zu dem Schlangenschmuck zu machen und sich anzusehen, was er noch zu bieten hatte. Die Bezahlung sollte dann in ihrem Haus stattfinden.


    Vielen Dank, mein treuer Glaucus. Du wirst mich selbstverständlich begleiten. Und nun, bist du so lieb und legst mir den Schmuck um?


    Sie musste den blonden Sklaven nicht lange bitten. Er legte mit sanfter Hand das Pektoral auf die Brust seiner Herrin und schloss mit einer streichelnden Bewegung den Verschluss im Nacken. Dann reichte er ihr die Ohrringe und den Armreif. In aufrichtiger Bewunderung machte er ihr das Kompliment, das sie hören wollte.
    Du siehst wunderschön damit aus, Domina - wie Isis persönlich. Keinen sterblichen Körper könnte dieses Geschmeide mehr schmücken als deinen.


    Die Freigelassene lächelte und warf ihrem Sklaven eine Kusshand zu. Dann fingerte sie eine Münze aus ihrem Geldarmreif. Zufrieden grinsend entfernte sich Glaucus. Mit einem Händeklatschen ließ Phryne ihre Sklavin Korone kommen.


    Salbe mich mit verführerischem Narden-Duftöl und frisiere mich wie Isis dargestellt wird. Dann hilf mir das weiße Kleid anzuziehen, in dem ich wie eine Ägypterin aussehe.


    Glaucus kehrte am Spätnachmittag mit einer enttäuschenden Nachricht wieder. Er hatte nichts über diesen ominösen Schmuckhändler herausfinden können. Nirgendwo in der Stadt hatte man von Appius Petilius Plautus gehört. Die Schauspielerin wurde noch misstrauischer.


    Als es dunkelte wartete Phryne gekleidet und geschminkt wie eine ägyptische Pharaonin auf die Sänfte. Sie hatte den Schmuck des Händlers an und den Rest in seinem Säckchen verstaut. Geld trug sie keines bei sich. Wie mit Glaucus vereinbart, wollte sie zunächst den Preis festlegen. Der Sklave hatte breitbeinig vor der Tür Posten bezogen.

  • Zwei Fackelträger und vier stämmige Wächter begleiteten die luxuriöse Sänfte welche von vier Trägern getragen wurde. Sie hielten vor der Casa Acilia.
    Natürlich wollte ich mir das hier nicht entgehen lassen und saß in der Sänfte, ohne mich zu zeigen. Einer der Wächter, ihr Sprecher, trat vor, geringschätzig schaute er den Leibwächter an. "Salve, die versprochene Sänfte, wenn deine Herrin mitkommt, melde ihr bitte, dass die Sänfte wartet."


    [Blockierte Grafik: http://i1294.photobucket.com/albums/b620/Zacade/IR/other/Nimbati_Sig.png]
    DISCIPULUS NEBULAE - DIE NIMBATI

  • Als Phryne die Casa Acilia verließ staunte sie. Zwei Fackelträger begleiteten das luxuriöse Fortbewegungsmittel. Lächelnd nickte die Freigelassene ihrem Sklaven Glaucus zu und befahl.


    Du begleitest uns!


    Mit eleganten Bewegungen schritt sie auf die Sänfte zu und lüftete den Vorhang ein wenig. Wie sie schon vermutet hatte, saß der Schmuckhändler darin.


    Salve, Petilius Plautus. Darf ich mich zu dir setzen?


    Phryne wartete die Antwort nicht ab, sondern machte es sich auf den Kissen im Inneren der Sänfte bequem. Mit Absicht rückte sie sich so in Pose, dass er den Isis-Schlangenschmuck gut erkennen konnte. Sie klimperte mit den langen Wimpern. Die Augen hatte sie kohlschwarz umrandet und den Lidstrich weit nach außen zu den Schläfen gezogen, die Lider in tiefem Lapislazuli gefärbt, Goldpuder ließ ihre Wangen glitzern.


    Du machst es spannend, Plautus. Ich muss schon sagen, dass ich aufregende Treffen mit Männern an umbekannten Orten nicht so häufig habe. Im Augenblick bin ich mir noch nicht sicher ob ich es beunruhigend oder erregend finde...


    Sie benetzte ihre roten Lippen und versuchte die Reaktion ihres Gegenübers im Zwielich zu erkennen.

  • "Ganz der Auftritt einer Göttin, nur in Rom wandeln die Götter nicht auf den Straßen herum", antwortete ich schmunzelnd und schon wurde die Sänfte angehoben. Im Laufschritt eilten die Sänftenträger mit ihrer Fracht durch Mogontiacum, während der gute Glaucus zufrieden an der der Eingangstüre der Casa Acilia ruhte. Zu diesem Ruheplatz hatten ihm zwei der Wächter mit einem Griff, an gewusster Stelle, verholfen.


    [Blockierte Grafik: http://i1294.photobucket.com/albums/b620/Zacade/IR/other/Nimbati_Sig.png]
    DISCIPULUS NEBULAE - DIE NIMBATI

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!