[Ante Curiam] Die Generalaudienz der Konsuln

  • http://www.kulueke.net/pics/ir/plots/consul_anhoerung.png Der duccische Konsuln und sein Amtskollege hatten nicht lange darüber grübeln müssen, um zur Entscheidung zu gelangen der altrepublikanischen Angewohnheit vieler Konsuln, sich einmal pro Woche den Sorgen und Nöten der einfachen Bevölkerung im Zuge einer öffentlichen Generalaudienz zu stellen. Natürlich war es Gang und Gäbe, dass die Konsuln sich vor allem in ihren privaten vier Wänden der ihnen vorgebrachten Anliegen annahmen, allerdings taten sie dies selten zu zweit... und die Möglichkeit eine solche Gelegenheit wahrzunehmen war ob der vollen Terminkalender der Konsuln natürlich vor allem der sowohl einfluss- als auch ansonsten reichen Oberschicht beschieden.
    Die beiden jetzigen Konsuln hatten sich aber, in impliziter Tradition der längst Geschichte seienden Populares, auch vorgenommen eben Konsuln für alle zu sein.. weshalb fortan einmal in der Woche bei gutem Wetter die Tore der Curia Iulia geöffnet wurden, die Konsuln zwischen den bronzenen Torflügeln auf ihren curulischen Stühlen Platz nahmen und sich eben die Anliegen der verschiedenen Bürger, die ein Problem mit einem der den Consuln unterstellten Magistraten hatten oder einfach nur die Behandlung eines (oft sehr subjektiven) Problems anregen wollten.


    Die erste Generalaudienz der Konsuln brachte noch verhältnismäßig wenig Resonanz zutage, immerhin musste es sich erst rumsprechen, dass nun auch jeder Hincius und Kuncius Gelegenheit bekam, die Konsuln einmal pro Woche zwei Stunden lang zu behelligen. Bei der zweiten zweistündigen Audienz kamen sie mit den angesetzten zwei Stunden kaum hin... und die vierte (die dritte fiel wegen massivem Regengusses aus) war wiederum gut besucht.
    Natürlich trat auch hier die römische Rangordnung zutage, wenngleich das Publikum doch ein merkbar anderes war als jenes, das tagtäglich an die Türen der Konsulsheime klopfte.


    Sim-Off:

    Free for everyone. :)

  • [Blockierte Grafik: http://www.bilder-hochladen.net/files/hlfb-3v-42a0.jpg%20]


    Tirmanthes Bagoas stand geduldig, ganz entgegen seinem normalen Naturell, in der Schlange und wartete bis er an der Reihe war um von die oder auch nur den neuen Consul vorgelassen zu werden.
    Er war sich nicht ganz sicher, die Angewohnheit Generalaudienzen abzuhalten war ja nicht gerade in Mode, ob er überhaupt vorgelassen werden würde. Ob er es würde wäre für ihn persönlich jedenfalls ein weiteres gutes oder schlechtes Anzeichens bezüglich seines Anliegens.

  • Natürlich schwärmte eine Schar von Helfershelfern der Consuln durch die Menge der Gesprächswilligen Bürger und Nichtbürger und sondierte je nach Schwere und Art des Anliegens der Menschen. Oft genug ging es um Sachen die in den Zuständigkeitsbereich der anderen Magistrate Roms fielen und dementsprechend nur die Zeit der Konsuln verschwendeten. Aber viele dachten sich: warum die Sache nicht gleich der Spitze vortragen?
    Dass es so nicht funktionierte war klar.. und dennoch kam immer wieder einer durch, dessen Anliegen eher marginaler Natur war und dementsprechend auch nur eine Sekunde bis zur Bearbeitung a la 'Wende dich an XY, das ist sein Bier.' benötigte.
    Die Konsuln bemühten sich um eine stets würdevolle und gleichzeitig den Bürgern zugewandte Miene, allerdings bekam man dennoch den einen oder anderen entnervten Seufzer zu hören... oder eben interessiertes Nachhaken.


    Es war Vala, zu dem der Mann geführt wurde als der duccische Konsul gerade etwas einem Schreiber diktierte und sich dann schließlich dem Orientalen zuwandte.


    "Dies ist Tirmanthes Bagoas.", wurde der Mann vorgestellt, der offensichtlich nicht nach seinem Anliegen gefragt wurde, was dem Sprecher leicht die Röte ins Gesicht jagte... noch lief hier bei der Audienz noch nicht alles glatt.


    "Nun, Bagoas, was ist dein Anliegen?" , fragte Vala also und lud den Mann mit einer Handbewegung ein sich näher zu ihm zu stellen damit er ihn über das Stimmengewirr vor der Curia Iulia verstehen konnte.

  • Gemäß seiner erhaltenen Einladung vom duccischen Consul besuchte der divitische Magistrat vier Tage nach Erhalt ebenjener Invitation die amtierenden Konsuln vor der Curia Iulia. Dort selbstredend meldete er sich zunächst als amtierender Quaestor Urbanus an - in der Hoffnung, dass vermeintlich wichtigere Leute vielleicht nicht ganz so lange mit irgendwelchen fernländischen Peregrini Schlange stehen müssten. Zusammen mit einem seiner Zuarbeiter aus dem Tabularium wartete Dives sodann bei dem einen oder anderen weniger bedeutenden Gespräch mit jenem Archivbeamten, bis er hoffentlich irgendwann an der Reihe sein würde...

    ir-senator.png Iulia2.png

    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Etwas irritiert waren die Helfershelfer der Consuln ja schon, als da plötzlich ein Magistrat Roms die öffentliche Audienz der Konsuln nutzte um mit diesen zu sprechen - war für die Unterredung von Magistraten und ihren Chefaufsehern doch eher das private Gespräch in den vier Wänden der Konsuln gedacht.
    Nichtsdestotrotz ließ man den Mann natürlich sofort durch und führte ihn zu einem ebenso überrascht dreinschauenden Duccius: "Quaestor Iulius. Dich hier zu sehen ist... überraschend! Was ist es denn, dass es keinen Aufschub bis zu unserem Termin duldet?"

  • Sim-Off:

    Du oder dein Tiro oder so, ihr dürft wegen deinem anderen Anliegen gern parallel auch schon im Tabularium aufschlagen. ;)


    Der duccische Consul schien in der Tat überrascht zu sein den Iulier hier zu sehen, was in der Konsequenz wiederum Letzteren etwas überraschte.
    "Salve Consul Duccius", fand er dennoch schnell wieder seine Worte, "und entschuldige bitte, wenn mein Erscheinen hier offenkundig etwas unerwartet ist. Ich muss dein Schreiben wohl missinterpretiert haben, ging ich nämlich davon aus, du wünschtest, dass ich dich hier aufsuche und treffe." Selbstredend nahm Dives damit die Schuld an dieser Situation auf sich. Vermutlich sollte er einfach häufiger mit seinem Mitklienten in Korrespondenz treten, um in Zukunft dessen Worte und Formulierungen auch richtig oder zumindest richtiger zu verstehen.
    "Wie dem auch sei, bin ich folglich hier, um mit dir über die erwähnte kleine Liste wünschenswerter Korrekturen zu sprechen, welche ich hinsichtlich der momentanen Gesetzeslage erstellt habe." Für einen kurzen Augenblick wanderten die Schultern des Iuliers ein kleines Stück nach oben. "Das heißt natürlich, dass ich dich selbstredend auch später in deinen eigenen vier Wänden aufsuchen kann", sofern dies denn der eigentlich brieflich gemeinte Treffpunkt gewesen sein sollte, "falls dir das günstiger erschiene und mehr zusagen würde." Da richtete sich der Quaestor selbstverständlich ganz nach dem Willen des amtierenden Consuls.

    ir-senator.png Iulia2.png

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    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Vala kam nicht umhin ob des offensichtlichen Missverständnisses belustigt zu schmunzeln. Der Gedanke, dass er die Magistrate öffentlich empfing mutete schon arg seltsam an, würde der eine oder andere das doch als Degradierung verstehen seine Gesprächszeit mit dem Konsul mit gemeinen Leuten aus dem Volke teilen zu müssen.


    "Nun, eigentlich hatte ich den Zeitpunkt NACH dieser Audienz gemeint." , senkte Vala seine Stimme, so dass der Pöbel nicht zwangsläufig mitbekam, dass man sich hier offensichtlich in Zeit und Ort vertan hatte, "Ich bitte dich daher, nachher in meinem Heim auf mich zu warten... das hier sollte nicht mehr allzu lang dauern." Verwies er den Iulius tatsächlich auf einen späteren... den ursprünglich gemeinten... Zeitpunkt, weil er sich nicht vorstellen konnte, dass der Quaestor mit einer Sache ankam die in Kürze abgehandelt sein würde. Da erschien es doch opportun, die Generalaudienz den Generellen zu lassen... und die Magistrate weiterhin wie gehabt in den eigenen vier Wänden zu empfangen.
    Wie um das Missverständnis zu überspielen sprach Vala daher lauter, für alle hörbar: "Vielen Dank für diese Nachricht, Quaestor. Es war gut, dass du sie mir unmittelbar und persönlich überreicht hast. Wir sehen uns also später, vale bene."

  • Hm. So ganz wusste der Iulier nicht, was er von dem Senken der duccischen Stimme an dieser Stelle nun halten sollte. Denn immerhin hatte er selbst ja direkt zuvor bereits gesagt, was ihn hierher führte. Machte es da also noch Sinn, das offenkundige Missverständnis zu vertuschen zu versuchen? Dives wusste es nicht, spielte letztlich ohne größeres Nachdenken jedoch einfach mit. Der duccische Consul mit seiner weitaus größeren Erfahrung im Rücken würde schließlich schon seine Gründe haben, so zu handeln, wie er handelte.
    "Natürlich.", bestätigte er so zunächst also mit einem verstehenden Nicken. "Und ich danke _dir_, Consul Duccius." Denn offensichtlich stahl er seinem Mitklienten hier und an dieser Stelle gerade einfach nur dessen Zeit. Und wie man sich am Ende einer Rede (übrigens nur dann) bedanken musste, wenn man der Meinung war, dass man seinen Zuhörern damit nur ihre Zeit gestohlen hatte - das hatte Dives in seiner rhetorischen Ausbildung dereinst bis zum Erbrechen eingetrichtert bekommen -, so konnte es in der Folge nur richtig sein, dass er sich auch hier beim Consul bedankte dafür, dass der seine Zeit mit Dives vergeudet hatte. "Vale bene und bis später.", verabschiedete er sich letztlich, um den Duccius in der Tat nicht allzu viel später schon wiederzusehen.

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