Salutatio des Numerius Duccius Marsus

  • "Schon gut", gab Witjon knapp zurück. "Ach, wo du gerade von Lysander sprichst. Also abgesehen von deinen persönichen Sachen - das mach' einfach mit ihm aus, wie es deinen Wünschen entspricht - habe ich noch etwas betreffend die baulichen Aktivitäten in deinem Vicus."


    Um sich einen Moment zu verschaffen, indem er seine Gedanken ordnen und sich die Worte zurechtlegen konnte, die nun folgen sollten, änderte Witjon seine Sitzposition und trank einen Schluck des verdünnten Weins.


    "Also", fuhr er dann fort", es geht um die Curia. Du hast sicherlich schonmal aufgeschnappt, dass da etwas in Planung ist. Konkret geht es um den Umbau der Officia und der Erweiterung des Sitzungssaals. Ich möchte, dass du als Magister Vicus die Bauaufsicht über diese Arbeiten übernimmst. Zufällig ist Lysander hierbei ebenfalls federführend."

  • Curio wollte sich grade schon erheben, als der Duccier nun auch noch von sich aus ein Thema zur Sprache brachte. Daher rutschte er stattdessen nur auf seinem Platz ein bisschen zurück und saß nun wieder komplett aufrecht. Die Pause, die danach entstand, nutzte er dann ebenso, um einen Schluck Wein zu trinken und dann den Ausführungen des Procurators zu folgen.


    Was dann folgte, war nicht gänzlich unerwartet, denn die Umbaupläne der Curia waren ja schon seit längerem Gesprächsthema zwischen den Decurionen und den politisch interessierten Bürgern, sodass in den zahlreichen Cenae oder Convivia, an denen er während seines Wahlkampfs und auch nach seiner Wahl immer wieder teilgenommen hatte. Lediglich die Frage, wer diesen Bau beaufsichtigen sollte, war stets ein großes Thema, sowohl die Magister Vici aus Apollinensis, und damit auch Curio selbst, als auch die Aedile waren im Gespräch, und natürlich auch der eine oder andere aufstrebende Jungdecurio. Curio hatte nach den Gesprächen eigentlich damit gerechnet, dass der petronische Aedil UND Jungdecurio damit beauftragt werden würde. Nun war er es aber, der sich damit beschäftigen sollte. Letztlich kam es ihm natürlich entgegen und war vielleicht auch für die Entscheidungs ausschlaggebend, dass er sich in der letzten Zeit viel mit Bauplänen beschäftigt hatte, sowohl in Bezug auf jene beiden Kreuzungsschreine, die er komplett zu erneuern gedachte, als auch auf die Casa Helvetia, für die zumindest schon Grobplanungen bestanden hatten. Allerdings würde er sich auch sicherlich noch nicht als Architekturexperten bezeichnen.


    Doch hatte Curio auch während der Gespräche mit seinem Patron dazugelernt: Tiefstapeln, wo nötig, Chancen nutzen, wo möglich. Und mit diesem Bau könnte er einige, vielleicht sogar entscheidende Punkte für seine spätere Aufnahme in den Ordo decurionum sammeln. Er zögerte daher nur kurz und trank vorher noch einen Schluck.


    Ja, ich habe davon gehört und freue mich, dass mir diese Aufgabe zu teil werden soll, Procurator. Welche Planungen liegen denn bereits vor? Und vor allem: Wann sollen die Bauarbeiten beginnen?


    Curio nahm an, dass es bereits erste Vorstellungen des Ordo dazu gab, sodass er vermutlich nur die entsprechenden Sitzungsprotokolle heraussuchen musste. Diese dürften aber wohl nur erste Skizzen beinhalten. Da er aber ja ohnehin mehrmals die Woche mit Lysander zusammentraf, wäre es ein leichtes, auch dessen Informationsstand und vor allem die konkreten Baupläne in Erfahrung zu bringen.

  • "Sehr gut. Also die Planungen umfassen die Erhöhung der Decke des Sitzungssaals sowie die Erweiterung des Saals in Form einer runden Apsis. Die Officia im Obergeschoss werden aufgelöst zugunsten zweier großer Archivräume. Im Erdgeschoss wird zudem eine große Schreibstube eingerichtet."


    Soviel zu den Planungen. Witjon war froh, dass der Helvetier keinen Protest über seine Einbeziehung äußerte.


    "Die Bauarbeiten sollen so schnell wie möglich beginnen. Ich werde in der nächsten Sitzung die letzten Schritte anstoßen, dann kann es losgehen."

  • Curio nickte bei den Ausführungen des Ducciers verstehend. Er war bislang nur zweimal im Sitzungssaal der Decurionen gewesen, verstand aber, dass die neuen Pläne die Repräsentativität der Saals steigerten. Andererseits überraschte es ihn, dass die Officia im Obergeschoss zwei großen Archivräumen weichen sollten. Das kleine, muffige Archiv im Keller war sicher nicht optimal, aber dafür dann gleich die Arbeitsräume streichen? Offenbar hatte es aber dazu von den ehemaligen Amtsträgern keinen Widerspruch gegeben und wahrscheinlich hatte auch jeder potentielle Amtsträger auch Arbeitsräume zu Hause, in denen die täglichen Schreibarbeiten erledigt werden konnten. Auch dies nahm Curio daher erstmal auf. Dass die Arbeiten schnell beginnen sollten, war schließlich ebenso naheliegend, da für die Bauzeit die gesamte Curia nicht nutzbar war und die Amtsträger und Decurionen dieses Kapitel auch abschließen wollten, da es - soweit Curio wusste - schon lange angegangen werden sollte.


    In Ordnung, Procurator. Ich werde mich dann nochmal über den letzten Stand informieren und auch mit Lysander über die Planungen sprechen, sodass wir dann bei der nächsten Contio das Thema abschließend besprechen können, bevor die Bauarbeiten beginnen.


    antwortete Curio schließlich noch auf die Ausführung des Duccius und wartete, ob es sonst noch etwas zu besprechen gab.

  • "Hervorragend", zeigte Witjon sich erfreut über die umfassende Zustimmung des Helvetiers. "Dann sehen wir uns spätestens auf der nächsten Sitzung", fuhr er fort und komplimentierte Curio damit nun in freundlichem Ton hinaus, denn: "Wenn du mich nun entschuldigen würdest. Das Tagewerk ruft. Ich denke dir geht es nicht anders. Danke für deinen Besuch, Helvetius."

  • Natürlich, Procurator.


    antwortete Curio, als sie nun das Ende ihres Gesprächs erreicht hatten. So trank er nun den letzten Schluck aus seinem Becher, erhob sich von seinem Platz, verabschiedete sich und verließ die Villa Duccia, denn auch auf ihn wartete bereits der nächste Termin im Vicus.

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