Funus Augusti - Der Leichenzug des Cornelius Palma

  • Varus erwiederte den Blick und das kurze Lächeln von Valentina bevor auch er wieder den Blick senkte und versuchte dem Anlass entsprechend bedrückt auszusehen.
    Blöd nur das er eigentlich gerade bester Laune war und ihm eigentlich nach tanzen als nach trauern.


    Als der Körper des Kaisers an ihnen vorbei gezogen war und Varus sich sehr sicher das 99,9% der Augenpaare auf den Leichnahm gerichtet waren lehnte er seinen Kopf etwas hinüber um in Valentinas Ohr etwas sagen zu können.


    "Ich weiß das ist gerade nicht der richtige Ort und Zeitpunkt aber ich halte es nicht mehr aus. Würdest du mir die Ehre erweisen meine Einladung anzunehmen? Ich würde dir gerne mein Landgut in den Albaner Bergen zeigen. Deine Nichten können natürlich solange in meinem Haus bleiben.... oder auch mitkommen wenn dir das lieber ist?"

  • Mit möglichst betroffenem Gesicht verfolgte Valentina weiterhin den Leichenzug. Es war noch nicht oft, dass sie am Straßenrand stand und so einem Spektakel beiwohnte. Und so konnte sie nicht unterbinden mit einer gewissen Faszination all den Prunkt zu bestaunen, dem da einem Toten gewidmet wurde. Gut, der Tote war der Kaiser gewesen, aber trotzdem.


    Hinter ihr standen ihre Nichten, die natürlich ebenfalls dabei sein sollten. Auch wenn Valentina zuerst nicht recht wusste ob ein Leichenzug das richtige für die Beiden war. Aber sie waren groß und sie gehörten zu ihrer Familie. Vielleicht sogar bald noch zu einer viel größeren, einflussreicheren Gens.
    Als sie spürte wie Varus den Kopf neigte, musste Valentina mit aller Mühe die Röte unterdrücken, die ihr in die Wangen steigen wollte. Es fühlte sich gut an, aber in der jetzigen Situation sollte es sich nicht gut anfühlen. Deswegen versuchte sie weiterhin wie versteinert dem Spektakel zu folgen.


    Als sie dann allerdings hörte was er ihr zu sagen hatte, ruckte ihr Kopf herum ihr Mund stand halb offen und sie konnte nicht glauben was sie da gerade gehört hatte. Dann nickte sie kurz und abgehakt. Einfach so ohne etwas zu sagen sie wollte die Arme heben um sich gebührend bei Varus zu Bedanken als ihr gerade noch rechtzeitig einfiel wo sie waren. Schnell senkte sie wieder den Blick und stierte den Boden an. Der konnte sie wenigstens nicht verpetzen, dass sie eigentlich gerade laut jubeln wollte.

  • Ein toter Kaiser mehr. Was machten sie für einen Rummel um den Mann? Beeindruckt von dem Pomp blieb Dracon stehen. Letztendlich drängelte er sich nach vorn. Alles ganz genau sehen. Was er mit dem ausgegebenen Geld für ein Leben hätte führen können. Freikaufen und wie ein Dominus leben. Um ihn würde man nicht so einen Sums machen, gab er den Löffel ab. Wichtiger war, dass ihm kein bekanntes Gesicht unter kam, das ihn erkannte. Nichts wie weg hier. Dracon schob sich zurück in die trauernde Menschenmenge.

  • Auch Varus Herz machte einen Sprung als sie zusagte. Er musste auch mit enormen Einsatz den Druck wiederstehen laut vor Freude los zu lassen.
    Er drückte nur kurz ihre Hand etwas fester und streichelte eine Zeitlang mit seinem Daumen ihren Handrücken.
    Sein Blick war aber auch wieder gesenkt und so sah es äußerlich so aus als ob er in Trauer war. Innerlich dagegen überlegte er bereits fieberhaft wie er den Besuch von Valentina auf seinem Gut gestalten würde.

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