Über das Verfahren zur Wahl eines neuen Princeps

  • „Ach das bleibt sich doch am Ende gleich Consul Duccius. Ob wir nun hier aus zehn auswählen die wir für die Geeignetsten halten oder alle möglichen Stadthalter und Consulare zur Kandidatur einladen. Es wird nur einen princeps geben und alle anderen müssen das akzeptieren. Ich bin der Auffassung das wir die Zeit nutzen sollten um Fakten zu schaffen. So wird das Risiko aus meiner Sicht minimiert. Wenn wir eine Wahl aus den aus unserer Sicht Geeignetsten einen neuen princeps wählen handeln wir sowohl im Sinnen des Testaments als auch im Sinne des Friedens.“Führte er noch Mals aus und fragt sich gleichzeitig wann er in Letzter Zeit so intensiv an einer Debatte teilgenommen hatte. Aber das lag wohl auch an der Wichtigkeit der Sache an sich. Für ihn war es wichtig das schnellst möglich wieder ein Mann an die Macht kam.

  • "Die Essenz unserer Meinungsverschiedenheit ist deutlich geworden." , fasste Vala die Meinungsverschiedenheit noch einmal ohne Groll zusammen, "Wir werden es allerdings dabei belassen müssen... ich halte ein intensives und dennoch kompaktes Verfahren für das sinnvollere, weil es uns ermöglicht die Kandidaten genauer in Augenschein nehmen zu können. Du hälst das nicht für nötig... dabei wird es wohl bleiben."

  • „Ja da scheinst Du Recht zu haben. Allerdings habe ich einen Antrag gestellt Consul Duccius wie Dir scheinbar entgangen ist. Und wie ich schon gesagt habe ist mein Antrag so gut wie jeder andere hier. “ Lucius war nicht bereit sich hier einfach so überfahren zu lassen. „Und ich bin mir nicht sicher ob sich nicht doch noch der eine oder Andere hier im Haus meiner Position anschließen will. Oder sind wir nicht hier zusammengekommen um über das Verfahren zu Wahl zu entscheiden. Ist etwa nur die Meinung der Consulen zugelassen? Dann hätte das gesagt werden müssen. Aber dann Brauchten wir hier nicht zu diskutieren sonder machen es gleich so wie Du und dein Collega es vorgeschlagen haben.“ Und das er schon mal solch scharfe Worte hier gesprochen hatte kam überhaupt noch nicht vor.

  • "Senator Iulius, dein Ärger geht ins Leere." , zeigte der duccische Konsul sich sichtlich irritiert über das Verhalten des Iuliers, "Nur weil ich deinen Antrag, der mitten in eine laufende Diskussion kam, nicht augenblich zur Abstimmung gebracht und zudem deutlich gemacht habe, dass dieser nicht meiner Auffassung entspricht, hat das nicht sofort zu befeuten dass du übergangen wirst. Ich warte nur auf weitere Wortmeldungen.
    Es ist nichtsdestotrotz recht befremdlich erst dem Senat vorzuwerfen bestechlich zu sein und dann sehr empfindlich zu reagieren wenn nicht sofort so geschieht wie man wünscht. Ich darf ebenso daran erinnern, dass wir es waren die diese Diskussion eingebracht haben. Uns dann vorzuwerfen doch nur so zu machen wie wir es wünschen geht doch etwad an der Realität vorbei. Sachlichkeit wäre sehr wünschenswert, Iulius."

  • "Du hättest einen Eilantrag stellen müssen, Senator Iulius, solche werden durch die Consuln direkt zur Abstimmung gebra'ht ohne noch weitere Diskussionen zuzulassen"
    , wies Gracchus den Auguren vollkommen ernsthaft auf seinen Formfehler hin, ehedem er weiter zur Diskussion beitrug.
    "Indes erachte ich die Explikation Iulius' als überaus relevant. Ein Mann, dessen Namen nicht von mindestens einem der hier Anwesenden bereits genannt wird, wird wohl kaum geeignet sein der nächste Princeps Roms zu werden, wiewohl es zweifels..ohne ebenso außer Frage steht, dass ein Mann, welchen wir als den Besten erachten dieser Princeps zu werden, wohl kaum erst zwei Monate lang zu Brotspenden und Verspre'hungen greifen muss, dass wir ihn wählen! Selbst wenn der Senat der Ansicht wäre, dass ein Wahlkampf vonnöten sollte sein, so sollte es doch vollkommen ausreichen, wenn ein jeder Kandidat hier in der Curia Iulia uns Rede und Antwort steht. Denn hätte Cornelius Palma gewollt, dass das Volk über seinen Na'hfolger bestimmt, so hätte er in seinem Testament zweifelsohne verfügt, dass das Volk den Princeps direkt wählt."
    Ein Gedanke, der dem Senator geradezu lächerlich anmutete.
    "Was die Gefahr verletzter Gefühle ob unre'hter Behandlung anbelangt, so erachte ich es ebenfalls als weitaus wahrscheinlicher, dass ein Legat das vorherrschende Machtvakuum missbraucht und den Senat letztlich gewaltsam zwingt, ihn durch eine Wahl zu legitimieren - was im Sinne des Testamentes schlussendlich nicht ausgeschlossen ist -, als dass ein Legat herna'h sich gegen die Entscheidung des Senates - und somit den Rest der militärischen Stärke Roms, sowie offen gegen das Testament des Augustus Cornelius stellt."
    Gracchus war durchaus der Ansicht, dass die Diskussion über die Kandidaten innerhalb des Senates wohlüberlegt durchgeführt werden sollten, was solange brauchen würde, solange es halt braucht, was aber schlussendlich nicht bedeuten musste, dass es unnötig länger brauchte als es halt braucht.

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  • Lucius war kurz in Versuchung mit den Augen zu rollen ließ es aber dann. Er hatte ja nicht nach einer sofortigen Abstimmung verlangt nur das sein Antrag so einfach abgebogen wurde wollte er verhindern. Dann erhob auch der Flavius noch mal das Wort und belehrte ihn über die Verfahrensabläufe. „Danke Senator Flavius Gracchus.“ Kommentierte er belustigt. Er konnte diesen Kommentar nicht so recht einordnen. Er war ja durchaus Sarkastisch auf den Eilantrag über die Verlängerung der Amtszeiten zusehen und so sah er ihn auch. „Oh nein Consul Duccius mein Antrag muss nicht sofort zur Abstimmung. Ich meinte nur Du habest ihn nicht vernommen da Du ja wortreich zu verstehen gabst das du meiner Argumentation nicht mehr zu folgen wünscht. Mein Antrag sollte nur genau wie der eure auch weiter Diskutiert werden.“

  • "Senator Iulius, ich bitte dich noch einmal sehr genau darüber nachzudenken was ich gesagt habe..." , seufzte Vala vernehmbar auf, der sich tatsächlich fragte, ob er nichts sagen konnte, ohne dass sich mindestens ein Senator dadurch auf die Toga getreten fühlte und die Chance nutzte sich zu echauffieren, "Ich habe weder eine Diskussion über deinen Antrag abgebrochen noch darauf hingewirkt, dass ihm keine weitere Beachtung zuteil wird. Ich habe lediglich MEINE PERSÖNLICHE Position gegenüber deinem Antrag deutlich gemacht, nicht mehr.. und ich bin guter Hoffnung, dass du mir dies nicht wirst abspenstig machen wollen nur weil ich Konsul bin und du offenbar jedes Wort eines Konsuls als gesetzt interpretieren willst.
    Ich kann dich also vollständig beruhigen: niemand nimmt dich nicht ernst, alles ist gut, dein Antrag wird WIE DIE ANDEREN AUCH Bestandteil dieser Diskussion sein."

    Mit einem Schmunzeln auf den Lippen ob der Empfindlichkeit des iulischen Senators, der ganz offensichtlich austeilen mochte aber doch bitte nicht einzustecken hatte, lehnte Vala sich in seinem Stuhl zurück, um dem weiteren Verlauf der Diskussion gelassen zu folgen.

  • Macer konnte nicht leugnen, dass ihm die Ausführungen von Iulius Centho in ihrem Pragmatismus sehr zusagten. Ursprünglich war er selber zwar auch überzeugt gewesen, dass man möglichst vielen Senatoren eine Anreise nach Rom ermöglichen müsste, um das Verfahren für alle gerecht zu machen, aber inzwischen war er sich nicht mehr ganz so sicher. "Ich stimme den Kollegen Iulius und Flavius zu, dass wir unsere eigene Macht als Senat nicht unterschätzen sollten. Ein Mann, der erst nach Rom reisen muss, um persönlich seinen Namen ins Spiel zu bringen, dürfte bei der Wahl keine realistische Chance haben, wenn er nicht gerade eine Armee als Druckmittel mitbringt, und genau das wollen wir ja verhindern", führte er bei einer erneuten Wortmeldung aus. "Von daher können wir meines Erachtens guten Gewissens schon mit der Diskussion von Kandidaten beginnen, bevor überhaupt alle Senatoren in den Provinzen informiert sind."


    Einen anderen Punkt wollte er aber bei aller Freude an einem schnellen Verfahren auch nicht vergessen wissen: "Allerdings sollten wir uns sicher auch davor hüten, im Überschwang der Gefühle einen Mann zum Princeps zu bestimmen, der von seinem Glück noch gar nichts weiß. Nicht jeder, der uns geeignet erscheint, muss ja überhaupt Interesse haben! Es soll auch Männer geben, die lieber eine Provinz verwalten als ein ganzes Reich", gab er zu bedenken. "Aber die dazu nötige Frist zur Einholung der Bereitschaft der Kandidaten können wir zweifellos davon abhängig machen, wer überhaupt genannt und vom Senat favorisiert wird. Vielleicht einigen wir uns ja mit großer Mehrheit auf einen, der bereits jetzt in unseren Reihen weilt und daher überhaupt keine Anreise benötigt?", stellte Macer einfach mal als Frage in den Raum. Wenn es nämlich so war, konnte der neue Princeps seines Erachtens binnen weniger Tage bestimmt werden und er sah wirklich keinen Grund, mehrere Monate zu warten.

  • "Hmhmhmh..." , brummte Vala vernehmlich laut nachdenkend. Einerseits, weil er sich weiterhin nicht vorstellen konnte, dass ein derartiges Verfahren tatsächlich fruchtbringend sein würde, andererseits weil er sich keine Illusionen machte, dass der 'mächtige' Senat ebenso vernehmlich rumjammern würde wenn der Consul der seinem Amt inneseienden Macht auch nur nahe kam.
    Sollte das Verfahren entgegen seiner Vorstellung von Erfolg gekrönt sein, hatte das allerdings nicht wenige Vorteile für ihn: je schneller die Sache vorbei war, desto deutlicher würde der vormalige 'Skandal' als das Gezeter nervöser Waschweiber entlarvt. Von anderen, persönlicheren Erleichterungen mal vollkommen abgesehen.

    "Wenn ich das also richtig verstehe, sparen wir uns VORERST ein detaillierteres Verfahren..."
    , fasste Vala die genannten Vorschläge zusammen, "...und diskutieren erst einmal drauf los wer uns da alles in den Sinn kommt und ob wir uns nicht doch schon eher auf einen Kandidaten einigen können? Einfach mal so?
    Das ist ein hochriskanter Einsatz den ich da sehe, da die Zeit die wir hier drinnen verbringen um einfach mal drauf los zu diskutieren da draußen genutzt werden könnte um Truppen zu sammeln und selbst Fakten zu schaffen. Sollten wir uns nicht einigen können, riskieren wir verdammt viel. Meiner Meinung nach zuviel.


    Und was ist mit jenen, die eben keine Senatoren und Consulare sind? Consular Purgitius, dir schien es am Anfang der Diskussion wichtig, auch die nicht-senatorischen Kandidaten und Möglichkeiten in die Debatte einfließen zu lassen... hast du in dieser Hinsicht ebenfalls deine Meinung geändert?


    Wie dem auch sei, auch wenn man uns das gerne vorwirft weil Vorwürfe hier in den Hallen offensichtlich sehr locker auf der Zunge liegen zu scheinen, werden wir uns nach dem Willen des Senats richten sollte dieser anders entscheiden." , gab Vala mit weiterhin recht gelassener Art bekannt, er hatte andere Dinge in denen er auf die Kompetenzen des Konsuls pochen konnte... und würde.

  • "Die Diskussionen können wir doch ohnehin nicht verhindern, egal mit welchem Verfahren", erwiderte Macer ganz lapidar. "Ich gehe davon aus, dass es vom heutigen Tag an bis zur Einsetzung des neuen Princeps keinen Abend geben wird, an dem nicht Männer aus unseren Reihen beim Abendessen die Vorzüge ihrer Favoriten diskutieren und dass ebenso keine Begegnung auf dem Forum oder in den Thermen stattfinden wird, bei der man nicht nach seiner Position zu diesem oder jenem Kandidaten gefragt wird." Zumindest Macer würde sich fragen, ob er noch in Rom wäre, wenn es anders wäre.


    "Ganz ohne ein Verfahren und vor allem ohne eine zeitliche Perspektive möchte ich diese Debatte hier jedoch nicht verlassen", ergänzte er dann und stimmte damit den Bedenken des Consuls zu. Dabei entwickelte sich in seinem Kopf gerade eine Idee, die ihm zumindest einen Vorschlag wert schien. "Wie wäre es damit, dass ihr, die Consul, einen recht kurzfristigen Abstimmungstermin ansetzt. Bis einen Tag vor diesen Termin darf euch jeder Senator maximal genau einen Kandidaten benennen. Aus welchem Stand dieser Kandidat stammt und ob er in Rom weilt, ist dabei unerheblich. Am Tag der Abstimmung kann jeder Senator einem der Männer auf der Liste seine Stimme geben. Erhält einer mehr als die Hälfte der Stimmen, haben wir unseren Favoriten. Erhält keiner die nötigen Stimmen, streichen wir die untere Hälfte der Liste, also jene mit den wenigsten Stimmen und durchlaufen das Verfahren mit Nominierungen und Abstimmung binnen kurzer Frist erneut. Und damit sich das nicht ewig zieht, legen wir fest, dass beim vierten oder fünften Wahlgang die einfache Mehrheit reicht, auch wenn diese nicht die Hälfte der Stimmen ausmacht."


    Sim-Off:

    Ob man alle Wahlgäng ausspielt, oder der Langsamkeit des IR in diesem Punkt Rechnung trägt und weniger Wahlgänge ausspielt, zwischen denen dafür dann aber wenigstens ein bisschen diskutiert werden kann, sollten wir uns auch überlegen.

  • Es war eine Sache das eine als Senator zu meinen. Wenn man aber Consul war sollte man auch damit rechnen das einige die Worte eines Consuls eben auch als solche sehen. „Danke Consul Duccius dann denke ich können wir uns weiter dem Thema widmen." Sagte er dann versöhnlich.


    Dann wand sich nochmal der Senator Purgitius zu seinem Vorschlag den er gleichfalls für praktikabel fand. Anscheint hatte er mit seine Vorschlag in die Richtige Kerbe geschlagen. Gut ein paar Änderung hier und da aber Lucius war ja durchaus kompromissbereit.


    Der Consul Duccius indes fasste den neuen Diskussionsansatz nochmals zusammen. Die Gefahr die von ein zwei Wochen Diskussion in der sich nichts tat, war aber aus Lucius Sicht nichts gegen die Gefahr wenn sie hier erst Monate mit dem Stillstand verbrachen. Darum Kommentierte er das auch erst gar nicht. Erst wollten die Consulen Monate mit einem Wahlverfahren vertrödeln und jetzt waren Wochen schon wieder zu viel.


    Ein guter Punkt aber war der mit den Kandidaten aus den nicht Senatorischen Reihen. Aber auch das war aus der Sicht des Iulischen Senators marginal. Denn es kamen nur die Prätorianerpräfekten und der Präfekt von Ägypten in fragen und die ersten Beiden waren so weit er wusste noch nicht genug gefestigt. Blieb also Präfekt von Ägypten und den würde schon einer ins Spiel bringen soweit Bedarf bestand. Glauben mochte er aber nicht so recht daran.


    Ja Diskussionen würde es ohne Weiteres so oder so geben das stand wohl außer Frage da stimmte Lucius geistig zu.
    Was nun die Sache mit den Vorschlägen anging die der Consular Purgitius einbrachte. Auch das konnte er sich vorstellen. Er glaubte eh nicht das mehr als ein Dutzend Vorschläge zusammen kamen. Zu sehr war der Senat in Lager und Seilschafen aufgeteilt. „Der Vorschlag von Consular Purgitius erscheint auch mir Vernünftig zu sein." Ergänzte er um anzuzeigen das ihm der Vorschlag durchaus in sein Konzept passte. So konnten zwar mehr als zehn zusammen kommen aber es würde sich doch sicher in Grenzen halten.


    Er selbst hatte ja schon zwei benannt. Veturius Cicurinus und Vinicius Hungaricus den auch Germanicus Sedulus unterstützten würd so wie er das verstanden hatte. Dann würde Germanicus Avarus das sicher auch tun. Er würde wohl mal mit den beiden Reden müssen denn auch er würde diesen unterstützen war er doch ein alter Freund seines Patrons. Und auch er selbst hielt nicht wenig von den Vinicii.

  • Der Gedanke, dass ein durch den Senat gewählter Princeps diese Ehre würde ausschlagen können, erschien Gracchus überaus abwegig, da befremdlich - denn letztendlich war er doch davon überzeugt, dass der Senat den besten aller Männer würde wählen - würde wählen müssen - und dieser würde aus den Reihen jener tugendhaften Männer stammen - stammen müssen - welche dazu geschaffen waren, das Reich zu führen, den Staat zu bewahren und erhalten, den Staat voranzubringen. Kein solcher Mann würde die Pflicht, welche Rom ihm antrug, ablehnen, gleich welche persönlichen Präferenzen ihn umtrieben!
    "Ich era'hte den Vorschlag Consular Purgitius' ebenfalls als adäquat, wiewohl überaus praktikabel und zielführend"
    , konsentierte er alsdann, denn entgegen der ein oder anderen Auffassung ließ Gracchus sich nicht schlichtweg in einem Lager verorten, sondern pflichtete dem bei, was ihm zum größten Nutzen und Vorteile Roms erschien.

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  • Wo kam das denn her? Vala musste sich selbst eingestehen, derart in den Panzermodus der Verbalschlacht, die man ihm seit geraumer Zeit zumutete, verfahren zu sein, dass der konstruktive Vorschlag des Purgitius einen Moment brauchte um in seiner Bedeutung zu ihm durchzudringen.
    Das konnte man machen! Offensichtlich sahen gewisse andere Senatoren es genauso, was schonmal eine Basis war um langwierige Abstimmungen zu vermeiden.
    Gerade als er sich zur Sache melden wollte um seine Zustimmung kundzutun kam dem auf juristische und politische Spitzfindigkeiten gedrillte Hirn noch ein Gedanke: mehr als die Hälfte der Stimmen. Das waren im Zweifelsfall 51 Prozent... und nach Valas Auffassung nicht genug.
    Natürlich reichte das um eine Mehrheit klarzumachen (auch wenn jede andere Abstimmung im Senat eine Dreifünftelmehrheit verlangt), aber reichte das auch um einen Kaiser derart von allen akzeptiert auf den Thron zu setzen und ihm eine sichere Basis zu verschaffen, mit der ein Bürgerkrieg vermieden und ein späteres Regieren vereinfacht würde? Nein, würde es nicht...


    "Ich bin ebenfalls sehr angetan von diesem Vorschlag, Consular Purgitius.", gab Vala zuerst die Quintessenz seiner Meinung kund, allerdings ohne zu vergessen eine Änderung anzuregen: "Ich rate allerdings dringends davon ab, sich bei der Wahl des neuen Princeps auf eine schlichte einfache Mehrheit zu verlassen. Denn man bedenke dies: auch eine Mehrheit von einundfünfzig Prozent hinterlässt möglicherweise ganze neunundvierzig Prozent frustriert.. die Folgen dessen könnten in genau dem münden was wir verhindern wollen. Zudem braucht der neue Princeps stabile Mehrheiten im Senat um das Reich friedlich und effektiv regieren zu können... erinnern wir uns nur daran, als jemand auf dem Thron eben keinen solchen Rückhalt besaß.


    Ich schlage daher vor, für die erste.. und die möglicherweise darauf folgende Abstimmung eine Mehrheit von mindestens zwei Dritteln des Senats (67%) als Wahlfähig zu avisieren. Sollte der Senat sich nicht einigen können, würde man ab dem dritten Wahlgang eine Mehrheit von mindestens drei Fünfteln (60%) als gesetzt betrachten."
    Natürlich würde es dadurch nicht einfacher einen neuen Princeps zu wählen, allerdings verband Vala damit die Hoffnung eine schlichte Lagerwahl zu verhindern und den Senat damit dazu zu animieren miteinander zu reden und möglicherweise gar einen Kompromiss zu finden.


    Edit D. Marsus: Auf Valas Wunsch den letzten Satz hinzugefügt.

  • Es freute Macer sichtlich, dass seine spontane Idee so rasch Anklang fand. Auch mit einer höheren Hürde in den ersten Wahlgängen konnte er leben. Dass allerdings niemals die einfache Mehrheit reichen sollte, erschien ihm wenig hilfreich. "Nun, wenn wir ab dem dritten Wahlgang für alle folgenden eine Mehrheit von drei Fünfteln fordern, kann es uns passieren, dass wir niemals zu einem Ende kommen", gab er daher noch einmal ausdrücklich zu bedenken. "Wenn am Ende zwei Kandidaten verbleiben, die jeweils etwa die Hälfte der Stimmen auf sich vereinen, dann bleibt uns wohl keine andere Möglichkeit, als denjenigen zu nehmen, der die Mehrheit auf sich vereint, so knapp diese auch sein mag."


    Er dachte noch einmal über seinen eigenen Vorschlag nach und kam dabei auf eine weitere Spitzfindigkeit, die mit der Frage der nötigen Mehrheit eng zusammen hing. "Ich schlug ja vor, dass wir nach einer Abstimmung die Hälfte der Kandidaten streichen. Mir erscheint es sinnvoll, dass dies bedeutet, dass diejenigen gestrichenen Männer nicht wieder auf die Liste gesetzt werden können. Dann wäre es am Ende sogar zwangsläufig so, dass bei zwei Kandidaten derjeniger mit einer knappen Mehrheit gewinnt, denn der andere bildet dann die untere Hälfte der Liste, der gestrichen wird", führte er noch einmal aus, in der Hoffnung, dass man die Gedanken nachvollziehen konnte, ohne dass er ein Rechenbeispiel machen musste.

  • "Ich bin recht zuversichtlich..", gab Vala sich eben so, "..dass der Senat, der sich bei seinen sonstigen Abstimmungen eben zu einer solchen Mehrheit von drei fünfteln durchringen muss, bei der Wahl eines neuen Princeps die Fähigkeit dazu nicht urplötzlich verlieren wird."


    Als der Purgitius sich dann selbst in einer Spitzfindigkeit versuchte, konnte und wollte Vala ihm da nur halbwegs widersprechen und zustimmen: "Deine Handhabe, nach einer Abstimmung die untere Hälfte der Kandidatenliste zu tilgen, kommt dem Ansinnen nach größtmöglichen Mehrheiten durchaus entgegen, ja.
    Allerdings habe ich nach wie vor Bauchschmerzen bei dem Gedanken einen Kaiser zu inthronisieren, der nur eine hauchdünne Mehrheit im Senat besitzt."

  • Da aus seiner Sicht nun alle Argumente zu seiner Position gesagt waren und nichts Neues mehr dazu gekommen war, auf das er antworten wollte, verzichtete Macer auf eine weiterer Wortmeldung. Schließlich wollte er das Verfahren zur Findung eines Verfahrens nicht ewig in die Länge ziehen mit der Argumentation darüber, wie man das Verfahren zu einem garantierten Ende bekommt.

  • Das Schweigen, das sich nun in aller Deutlichkeit zeigte, konnte so oder so gewertet werden. Aber um das zu eruieren würde noch Diskussionsbedarf bestehen, den offensichtlich niemand nutzen wollte. Dementsprechend blieb den Konsuln nichts weiter, als das Verfahren zum Abschluss zu bringen.


    "Nun, dann scheint alles gesagt zu sein.. da sich kein expliziter Widerspruch gegen den Vorschlag des Purgitius und den damit verbundenen Ideen gezeigt hat, verzichten wir in diesem Fall auf eine längerwierige Abstimmung und machen Nägel mit Köpfen." , fasste Vala den aktuellen Stand zusammen und winkte noch ein letztes Mal mit dem Zaunpfahl, um dem Senat die Gelegenheit für weitere Wortmeldungen zu geben.
    "Diese bestehen darin, das Verfahren zu verlautbaren und eine entsprechend kurze Frist zur Bekanntgabe von Kandidaten einzurichten. Des weiteren werden die Legati, Proconsules und Praefecti über das Ableben des Kaisers und die kommende Wahl informiert. Sobald dieses geschehen ist, werden wir den Praefectus Urbi bitten die Tore der Urbs wieder zu öffnen. Also voraussichtlich morgen."

  • "So sei es denn...", schloss der vettische Konsul die Sitzung zur Verfahrensbildung nach weiterem Schweigen der Senatorenschaft, die sich wohl jede weitere Diskussion sparen und einfach zur Tat schreiten wollte.


    "Den Senatoren wird morgen eine Einladung zukommen, welche zur in Kürze folgenden Kaiserwahl lädt."

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