• Als der Oheim Marcellus ansprach und versuchte Marcellus ruhig zu erläutern wie und wo seine Ideen einzubringen wären musste der junge Mann sich erst einmal beruhigen. Seinen Oheim liebte er über alles und deshalb versuchte er sich wieder in den Griff zu bekommen.
    "Danke Onkel wenn ich dich nicht hätte, du hast selbstverständlich recht und ich werde das so machen wie du es vorschlägst." Marcellus lächelte seinen Oheim an, den er liebte den alten Mann wie einen Vater, mochten andere denken was sie wollten für Marcellus war der Oheim die Güte selber.

  • "Gutgut..."


    antwortete Crispus zufrieden und schaute wieder in die Menge, wo ihm jetzt plötzlich Haakon ins Auge fiel. Vielleicht wusste der ja auch interessante Neuigkeiten:


    "Ich red' mal kurz mit Haakon, Marcellus. Halt' hier die Stellung!"


    Mit diesen Worten stürzte der Alte sich auch in die Menge und bewegte sich auf den Germanen zu. Als er Haakon endlich erreicht hatte, meinte er:


    "Haakon, gut dich zu sehen! Wie sieht's aus?"

  • Phryne hatte es geschafft, sich weit nach vorne durchzuschieben. Da endlich sah sie Marcellus. Er war im Gespräch mit seinem Onkel. Als dieser sich verabschiedete und weiterging, ergriff sie die Chance und grüßte den jungen Petronier.


    Salve! Auf ein Wort, Marcellus! Ich glaube, du schuldest mir noch eine Unterredung. Irgendwie beschleicht mich das Gefühl, dass du mir aus dem Weg gehst. Ich hoffe sehr dass ich mich täusche... aber ganz davon abgesehen würde ich gerne deine Meinung zum Ableben des Kaisers hören. Müssen wir in Mogontiacum uns Sorgen machen? Werden die Barbaren die Gelegenheit ergreifen und die Führungslosigkeit des römischen Staates dafür nutzen, uns zu überfallen? Hast du irgendwelche Informationen, die du mit mir teilen möchtest? Gerne auch bei einem Becher Wein... bei mir oder bei dir?


    Sie schenkte ihm nicht nur einen Augenaufschlag sondern auch ein bezauberndes Lächeln. Phryne glaubte nicht, dass es seine Wirkung verfehlen würde. Sie war sich sicher, dass er noch manchmal an ihre gemeinsame Nacht in der Casa Acilia dachte.

  • Die zuvor lauschende Menge verwandelte sich immer mehr in ein einziges großes Knäuel aus Menschen. Haakon stand relativ abseits, so dass ihn dies nur marginal kümmerte, während sein leerer Blick noch immer in Richtung des Eingangs der Curia gerichtet warund die Gedanken in seinem Kopf kreisten umher.


    Plötzlich wurde er von einer bekannten Stimme aus seinen Gedanken gerissen und sein Blick fokussierte den Sprechenden.
    "Heilsa Petronius!", begrüßte er seinen Patron mit besorgter Stimme, nachdem er ihn erkannt hatte. "Ist das wahr?", ignorierte er dessen Frage. "Ist der Kaiser tot?", fragte er weiter, während sein Gesichtsausdruck irgendwo zwischen Ungläubigkeit und Teilnahmslosigkeit angesiedelt war, da die Gedanken wieder anfingen sich in seinem Kopf zu überschlagen.


    In der Zwischenzeit schien sich die Menge an Menschen auf dem Forum immer dichter zu drängen. Und sowohl die Gedanken als auch der Blick des Germanen richteten sich auf seinen Patron. "Die werden immer unruhiger hier. Ich würde vorschlagen, dass wir vielleicht noch weiter zur Seite gehen.", sprach er und deutete dabei auf den Anfang der Straße hinter ihnen, die in Richtung der Thermae Iuliani führten.

  • "Salve Phryne, ich gehe dir nicht aus dem Weg sondern widme mich meiner zahlreichen Aufgaben. Diese sind im Augenblick wichtig. ganz davon abgesehen kannst du tun und lassen was du willst, ich wollte dir nur behilflich sein um in Mogontiacum Fuß zu fassen, aber da du anscheinend beratungsresistent bist musst du selber wissen was du willst." Marcellus Stimme war zischend wie der einer Schlange geworden. Noch immer wurmte es ihn, dass er auf Phryne reingefallen war. "Nun ich glaube nicht das die Barbaren uns derzeit gefährlich werden können, dafür scheinen sie zu zerstritten untereinander zu sein. Was das Ableben des Kaisers für uns hier bedeutet kann man schlecht sagen, grundsätzlich dürften wir aber unser gewohntes Leben weiterführen dürfen."
    Marcellus registrierte natürlich den Blick Phrynes und spürte wie ein heißer Strudel der Leidenschaft begann durch seine Lenden zu schießen, doch eisern hielt er seine Gefühle im Zaum und musterte die Frau mit neutralem Blick. "Leider muss ich jetzt zu meinem Oheim und mich um ihn kümmern, sehe du bitte zu dass du hier vom Platz wegkommst. Es ist einfach zu gefährlich." Ganz konnte der Petronier seine Gefühle für Phryne nicht verbergen, Sorgen machte er sich immer noch um sie. Dafür war er zu altmodisch erzogen worden.

  • Zitat

    Original von Titus Petronius Marcellus: ganz davon abgesehen kannst du tun und lassen was du willst, ich wollte dir nur behilflich sein um in Mogontiacum Fuß zu fassen, aber da du anscheinend beratungsresistent bist musst du selber wissen was du willst." Marcellus Stimme war zischend wie der einer Schlange geworden.


    Phryne reagierte mit einer hochgezogen Augenbraue auf Marcellus patzige Antwort. So, beratungsresistent war sie? Hatte er denn versucht, sie zu beraten? Sie hatte nichts davon bemerkt. Wenn sie sich recht entsann, dann war er spät in ihre Feier geplatzt und hatte sich in ihr angeregtes Gespräch mit seinem Onkel gedrängt. Er hatte dreist versucht, ihr den Gesprächspartner zu entziehen. Letztlich mit Erfolg. Und alle Versuche ihrerseits, ihn zu einer Aussprache zu bewegen, waren ins Leere gelaufen.
    Eigentlich war Phryne nicht nachtragend, doch die Arroganz mit der er ihr gegenüber auftrat, ließ sie ihre Vorsätze überdenken.


    Mein lieber Marcellus, ich als beratungsresistentes Weib will deine kostbare Zeit nicht länger beanspruchen. Doch vergiss nicht, dich beizeiten umzusehen, wer dein Freund ist und wer nicht. Ich mag in deinen Augen eine unwichtige Libertina sein, doch solltest du mich besser zu deinen Freunden zählen. Auch ich verfüge über Mittel und Wege, dir das Leben unangenehm zu machen, wenn du nicht von deinem hohen Ross heruntersteigst.


    Sie lächelte bitterböse.


    Grüße bitte deinen lieben Oheim von mir. Er hat Anstand und Größe - Eigenschaften, die dir gut zu Gesicht stünden. Vielleicht gelingt es dir irgendwann, dir bei ihm etwas abzugucken. Und nun sieh zu, das du dich der Gefahrenzone entziehst, bevor das Gebaren des Pöbels noch stärker auf dich abfärbt.


    Phryne warf ihm einen verächtlichen Blick zu und entschwand in der Menge.

  • Wau die Antwort Phrynes hatte gesessen. Marcellus staunte hinter ihr her. Sie hatte es ihm ordentlich gegeben. So so auf einem hohen Ross saß der Petronier also. Dessen war er sich gar nicht bewusst gewesen. Im Gegenteil versuchte Marcellus auf den Boden der Tatsachen zu bleiben. Nun dann schien ja zwischen den beiden alles gesagt worden zu sein. Marcellus hackte Phryne ab, schade eigentlich irgendwie hatte er sie gemocht, aber nun ja. Aus vorbei erledigt. So ging auch er zu seinem Oheim um sich ihm anzuschließen.

  • Zitat

    Original von Iullus Helvetius Curio
    Die Götter mögen uns beistehen!
    Wie geht es jetzt weiter, Turius?
    Wie ist er denn gestorben?
    Warum grade jetzt?!


    http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/e-roemer-maenner/16.jpgDer Pöbel geriet natürlich sofort in Aufruhr, als Duumvir Turius seine Unheilsbotschaft verkündete. Simplex wollte die Fragen der Leute beantworten, doch es kamen zu viele auf einmal und seine Stimme ging obendrein im allgemeinen Tumult unter. Seinem Amtskollegen gab er die Anweisung: "Schicke einen Boten zur Legion. Die sollen Männer herschicken, falls es hier gleich richtig brenzlig wird!" So wurde zügig ein Apparitor entsandt. Die Decuriones fühlten sich derweil immer unwohler. Sie standen auf den Stufen der Curia wie auf dem Präsentierteller, der wabernde Mob direkt vor ihnen. Verängstigte Menschen drängten vom Ort des Geschehens weg, andere drückten in die entgegengesetzte Richtung, um die Worte der Duumviri verstehen zu können. Manche der Honoratioren machten sich bereits aus dem Staub oder mischten sich unter die Leute, um dort mit Freunden oder ihren Wählern zu sprechen. Hoffentlich würde das zur Entspannung der Situation beitragen.


    Duumvir Turius Simplex breitete nun die Arme aus im verzweifelten Versuch die Menge zu beschwichtigen. Er rief mit seiner lautesten Stimme:
    "Bewahrt Ruhe! Der Statthalter garantiert unsere Sicherheit! Die germanischen Legionen werden nicht marschieren! Geht nach Hause und betet zu den Göttern, geht eurem Tagesgeschäft nach! Bewahrt Ruhe!"
    Bei allen Göttern, dachte Simplex. Wenn die Leute sich nicht bald beruhigten, würden hier bald Leute totgetrampelt. Das musste unbedingt verhindert werden! Sein Amtskollege winkte schnell den wenigen beistehenden Apparitores, dass sie im Notfall einen Schutzring um die Duumvir und anderen Amtsträger bilden konnten. Eine Massenpanik wäre jetzt das letzte, was man gebrauchen konnte.




    NDM

  • "Verdammte Axt", fluchte Witjon zähneknirschend. Sobald die große Unruhe aufkam, reihte er sich lieber schonmal in die hinteren Glieder der Gruppe der Decurionen ein. Zum Glück war er in diesem Moment mit keinem städtischen Amt betraut, sodass er sich in erster Linie um die eigene Sicherheit Gedanken machen konnte. Er wechselte ein paar Worte mit Cossus Visellius Rutilus und schnell fiel die Entscheidung, dass man bei einem Bier in einer der umliegenden Garküchen abwarten wollte, bis sich der Tumult auf dem Forum gelegt hatte. Diese Variante erschien ihnen jedenfalls sicherer, als bei dem vorherrschenden Gedränge auf dem Forum die Flucht nach Hause anzutreten. Und so bahnten sich die beiden - wie mehere andere Decurionen nun auch - den Weg fort von der Curia. Dass Duccia Silvana in eben diesem Moment nur ein Stück entfernt ebenfalls den Rückzug aus der Menge antrat, erahnte Witjon dabei nicht. Wenig später fand er sich in Otmars Garküche wieder.

  • Zitat

    Original von Haakon
    "Heilsa Petronius!", begrüßte er seinen Patron mit besorgter Stimme, nachdem er ihn erkannt hatte. "Ist das wahr?", ignorierte er dessen Frage. "Ist der Kaiser tot?", fragte er weiter, während sein Gesichtsausdruck irgendwo zwischen Ungläubigkeit und Teilnahmslosigkeit angesiedelt war, da die Gedanken wieder anfingen sich in seinem Kopf zu überschlagen.


    In der Zwischenzeit schien sich die Menge an Menschen auf dem Forum immer dichter zu drängen. Und sowohl die Gedanken als auch der Blick des Germanen richteten sich auf seinen Patron. "Die werden immer unruhiger hier. Ich würde vorschlagen, dass wir vielleicht noch weiter zur Seite gehen.", sprach er und deutete dabei auf den Anfang der Straße hinter ihnen, die in Richtung der Thermae Iuliani führten.


    "Ich hab' seine Leiche nich' gesehen, aber scheint so..."


    erwiderte Crispus auf die Frage seines Klienten, wobei er daran dachte, dass er ihn zumindest einmal lebendig gesehen hatte. Nein, er hatte sogar mit ihm gesprochen!


    Noch ehe sie weiter plaudern konnten, ging aber plötzlich ein kleiner Tumult los, der es plötzlich ziemlich ungemütlich werden ließ. Der Vorschlag Haakons war da einleuchtend - bevor die Legion hier aufkreuzte und alles zusammenprügelte, war es besser, ein bisschen abstand zu gewinnen.


    "Ja, geh'n wir!"


    bestätigte er daher und folgte dem robusten Germanen (Crispus hätte sich zwar früher aus selbst durch die Menge geschoben, aber in seinem Alter musste man ja langsam etwas kürzer treten...).

  • Marcellus folgte mit seinen beiden Freunden seinem Oheim und so abgesichert konnte die kleine Gruppe sich sicher aus dem Gemenge entfernen. Hunger hatte der junge Petronier ebenfalls und so dachte er vorrangig daran in Richtung Otmars Garküche zu kommen. Hatte er früher noch Probleme mit dem germanischen Essen gehabt, so liebte er es mittlerweile. Kräftig, reichhaltig, einfach aber stärkend so waren die germanischen Speisen und Otmar war die beste Adresse weit und breit. Gut mit Otmars mürrischer Art musste man zurecht kommen, aber innerlich war er ein herzensguter Mensch und stolz auf seine Garküche. Nun jedenfalls ging es von der aufgebrachten Menge weg in Sicherheit.

  • Zu Haakons Beruhigung sah auch sein Patron die aufkeimende Gefahr durch die zusammendrängende Menschenmenge auf dem Forum und willigte dann ein, sich weiter abseits erneut zu sammeln.


    Tiefer in die Straße in Richtung Thermae Iuliani gegangen, führten die Beiden dann das Gespräch fort. "Verdammt. Was wird nun passieren? Hatte er einen Sohn?", fragte der Germane dann seinen Patron und fügte noch mit einem zerknirschten Lächeln im Gesicht an."Wir müssen aber beim Nächsten nicht wieder in den Süden um ihn mit Kisten voll Gold zu überhäufen, oder?"

  • Runa's Blick glitt über die immer unruhiger werdende Menge. Einzelne Gebete waren zu hören.
    Was plötzlich in Runa fuhr, konnte sie selber nicht sagen, aber sie ging die wenigen Schritte bis zu Treppe und sogar eine Stufe hinunter.
    Ihren Blick richtete sie gen Himmel. Erst war ihre Stimme leise, doch schon bald konnte die Menschen, welche nahe der Stufen standen hören.
    Erst waren es wenige, die ihre Worte mitsprachen, dann wurden es aber immer mehr, bis schließlich wohl jeder Germane, der sich auf den Platz befand die Worte sprach.


    "Den Rabengott ruf´ ich
    und alle seine Berater,
    Wodan und alle Asen und Vanen:
    Gewährt uns Weisheit und heilsames Wirken,
    Rede und Rat und richtige Runen,

    Heil allen, die hier sind, und Heil ihren Sippen."


    Es schien zu helfen, zumindest war nicht mehr so ein heilloses Durcheinander auf dem Platz, die Menge war zum Stillstand gekommen.
    Woher sie diese Worte, die sie eben noch gesprochen hatte kannte hätte sie in diesem Moment nicht sagen können. Und vor allem konnte sie sich nicht erklären, was sie geritten hatte, nach vorn zu treten und eben jene Worte zu sprechen.

  • Zitat

    Original von Haakon
    Tiefer in die Straße in Richtung Thermae Iuliani gegangen, führten die Beiden dann das Gespräch fort. "Verdammt. Was wird nun passieren? Hatte er einen Sohn?", fragte der Germane dann seinen Patron und fügte noch mit einem zerknirschten Lächeln im Gesicht an."Wir müssen aber beim Nächsten nicht wieder in den Süden um ihn mit Kisten voll Gold zu überhäufen, oder?"


    Der Alte versuchte weiter, das Forum im Blick zu behalten, als sie bei den Thermen zum Stehen kamen. Auf die Frage seines Klienten hatte er allerdings wieder nur ein Schulterzucken übrig.


    "Glaub' nicht. Der Kaiser hatte nur eine Tochter, soweit ich weiß... Ich wette, die arme ist jetzt das begehrteste Mädel im ganzen Imperium!"


    Diese Cornelia würde nicht die erste Kaisertochter sein, deren Ehegatte Ansprüche auf den Thron erheben konnte. Was allerdings passieren würde - wer konnte das schon wissen?


    "Aber dem neuen Kaiser werden wir nicht persönlich aufwarten - egal, wer's wird."


    stellte er dann fest. Zumindest würde Crispus nicht schon wieder nach Italia reisen - es gab ja noch genügend andere Decurionen!

  • Curio staunte nicht schlecht, als Silvana plötzlich nach vorne an die Treppen trat und zuerst leise, dann aber lauter werdend einen germanischen Anrufungsspruch sprach. Was sie dabei geritten hatte, konnte Curio nicht sagen, doch ihr Versuch verfehlte seine Wirkung nicht. Zahlreiche germanischstämmige Menschen drehten sich um und sprachen, offenbar mangels vernünftiger Alternativen, den Anrufungsspruch mit. Der Unruhe auf dem Platz ebbte langsam ab, wohl auch, weil die Römer und Kelten nicht so wirklich verstanden, was da grade eigentlich passierte. Lange schon hatte Curio nicht mehr erlebt, dass das gesprochene Wort eine solche Macht haben konnte.

  • Bei den Thermen angekommen, konnte sich Haakon wieder auf die Worte seines Patrons konzentrieren. Egal was nun auf dem Forum noch passieren sollte, sie wären erst einmal in sicherer Entfernung und der weitere Fluchtweg war ebenfalls offen.


    "Ja, das glaub ich auch. Doch sollte sie sich bisher auch nicht vor möglichen Heiratskandidaten retten können. Als Tochter des Kaisers wird sie wohl seit der Inthronisierung ihres Vaters begehrt gewesen sein.", bemerkte Haakon und lachte dabei auf.
    Die nächste Aussage seines Patrons beruhigte Haakon dann sehr. Er wollte beim besten Willen nicht noch einmal in dieses Moloch von Rom reisen müssen. Nicht nur, dass es ihm dort nicht wirklich gefallen hatte, sondern selbst die Reise dorthin war so beschwerlich und voller Gefahren gewesen, dass er sich das ganz bestimmt nicht noch einmal antuen wollte. Diese Reise reichte ihm für zwei Leben. "Dann bin ich beruhigt.", äußerte er dann auch verbal seine Gedanken, wobei eine spürbare Erleichterung in seiner Stimme mitschwang.


    Plötzlich bemerkte Haakon eine Stimme die immer lauter wurde und vom Forum zu ihnen herüber drang. Dann stimmten weitere Stimmen in den Ruf mit ein und Haakons Blick fokussierte sich auf dem Teil des Forums, das er von hier erblicken konnte. Es schien eine alte Anrufung der germanischen Götter zu sein, zumindest soviel wie Haakon verstand, dass geschuldet ihrer Entfernung zum Forum, bei weitem nicht alles war. "Wat denn da getz' los?", stellte er die wohl eher rhetorisch gemeinte Frage in die Runde, schließlich würde es keiner der Anwesenden hier wissen, und war dabei unbeabsichtigt wieder in seinen germanischen Dialekt verfallen.

  • Wieder zuckte Crispus mit den Schultern - wie Senatoren ihre Heiratspolitik hielten, wusste er selbst nicht so genau. Bevor sie aber weiter plaudern konnten, ertönte vom Forum her ein lautes Gebet, in das die gerade noch verwirrten Massen auf dem Forum einfielen. Als der Alte sich umwandte, entdeckte er keinen Druiden, keinen Pontifex, sondern Duccia Silvana auf den Stufen der Curia - offensichtlich hatte sie ein Gebet initiiert!


    "Na sowas..."


    sagte er verwirrt - hatte er das Mädchen nicht erst vor kurzem in den Cultus Deorum aufgenommen? Und jetzt stand sie schon da und betete der ganzen Stadt etwas vor! Beeindruckt murmelte er


    "Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm..."

  • Runa ging die Stufen wieder hinauf und sah unsicher zu ihrem Lehrer. Ja sie konnte es sich wirklich nicht erklären, was da gerade über sie gekommen war.
    Es muss wohl die Angst gewesen sein.
    Sie hatte dies Worte nur schon oft gehört, in den Dörfern rund um ihr Landgut. Sie wusste um ihre Bedeutung, ihre Wirkung aber war ihr bis heute nicht bewusst gewesen.
    Auch war sie sich nun bei weitem nicht sicher, ob es nun gut oder schlecht war was sie da gemacht hatte, denn wer war sie denn schon? Eine kleine Schülerin, die doch noch ganz unten in der Nahrungskette stand.
    Mit diesen und ähnlichen Gedanken trat sie nun also wieder an Curios Seite. „Entschuldigung.. ich wollte nicht...“ stammelte sie leise.

  • Curio fehlten die Worte. Doch zeigte sein Gesicht keinerlei Ablehung der Aktion seiner jungen Discipula. Ganz im Gegenteil zeichnete sich dort eine gewisse Bewunderung für diesen förmlichen Geistesblitz an. Man konnte fast meinen, sie hätte irgendeine direkte Verbindung zu den Göttern...


    Duccia...


    versuchte er etwas zu sagen, blickte dann aber in die Menge, die sich langsam aufzulösen begann. Offenbar war allen bewusst geworden, dass sie auch noch ihre alltäglichen Pflichten zu erfüllen hatten. Dann sprach er einen Gedanken aus, oder besser eine Frage, die durch seinen Kopf spukte.


    Hast du irgendwas gespürt, bevor du nach vorne getreten bist? Einen Windhauch vielleicht?


    eigentlich eine komische Frage, aber dass eine junge Discipula wie selbstverständlich vor die versammelte Einwohnerschaft trat und für Ruhe sorgt, war ja nun alles andere als normal.


    Oder vielleicht irgendwas gesehen? Ein Funkeln im Augenwinke zum Beispiel?

  • Runa traute sich kaum aufzusehen, doch als sie es tat war sie mehr als nur erleichtert, denn ihr Lehrer schien ihr nicht böse zu sein – eher im Gegenteil.
    Sie gehörte seinen Frage dennoch brauchte sie einen Moment um sich selber bewusst zu machen, was sie dazu bewogen hatte.
    Sie rang mit ihren Händen,ebenso wie sie mit ihren Gedanken rang um diese in Worte zu fassen.
    Mehr mal setzte sie an, brach jedoch immer wieder ab bis sie schließlich
    „Nun.. ähm … nein kein Windhauch. Es war wie ein Gefühl, ein Drang … wie eine Stimme im Inneren...“ wieder brach sie ab und Curio konnte wohl erkennen, das Runa nicht so richtig in Worte fassen konnte, was es genau gewesen war.
    „Gesehen habe ich nur einen Raben, der kurz über dem Platz kreiste.“ Runa war sich im Moment nicht mal bewusst, dass ihr Lehrer vielleicht die Bedeutung des gar nicht kannte.
    „Ich weiß nicht warum... ich hatte Angst.“
    Ja die hatte sie wirklich gehabt, dass sie aber genau deswegen nach vor getreten ist, war wohl eher unwahrscheinlich, denn das war wohl völlig irrational.

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