Auch Othmar war vor dem Aufbruch noch kurz bei Hildrun gewesen, grade als sich die beiden Frauen verabschiedet hatten, war er an der Hütte angekommen, hatte gewartet bis Alpina den Weg zurück eingeschlagen hatte und war dann seinerseits zu der Kräuterfrau gegangen. Mit einer mehr als freundschaftlichen Umarmung und einem verstohlenen Kuss hatten sich auch die beiden voneinander verabschiedet. Eigentlich verband sie eine enge Beziehung, doch konnten sie diese kaum wirklich ausleben. Es schmerzte beide, doch war ihnen klar, dass Othmar weder im Dorf bleiben konnte, noch dasd Hildrun mit durch die Gegend ziehen wollte. Damit war die Entscheidung getroffen: Beide würden, wie immer ihrer Wege gehen und sich auf das nächste Zusammentreffen freuen. Nun war Othmar aber schon verdächtig lang von der Gruppe getrennt gewesen, sodass er nun schnell aufbrechen wollte.
So zogen sie ihres Weges, doch waren sie jetzt zu viert und hatten sich wie gewöhnlich organisiert. Hrothgar deckte seine starke linke Seite ab, während Othmar auf der rechten Seite ging. Wolfhart bildete die Nachhut und trottete zwei Schritte hinter dem Wagen her. Wieder herrschte eine lange Stille. Bei den drei Männern gehörte das mittlerweile schon zur Routine. Sie kannten sich so gut, dass sie nicht mehr Worte als nötig miteinander sprechen mussten, zumal Hrothgar ja ohnehin nicht sprechen konnte. Auch wenn Othmar sich grade eben nch von Hildrun verabschiedet hattem, war seine Stimmung noch vom üblichen morgendlichen Unwillen bestimmt, während Wolfhart immer wieder durch die Gegend schaute, die Baumwipfel betrachtete oder den Tieres am Wegesrand nachblickte. Und selbst Alpina, die sonst immer die Gespräche begann, war äußerst schweigsam. Allzu verständlich, wenn man an die vergangene Nacht dachte, in der Othmar klargemacht hatte, dass er irgendwelche Geisterabenteuer weder suchte, noch tolerieren würde. Die junge Frau schien dies zu beschäftigen. In den kurzen Pausen, die sie an einzelnen Wegsteinen, Lichtungen oder Rastverhauen machten, sammelte sie Blumen und Kräuter vom Wegesrand, wahrscheinlich für das Abendessen.
Irgendwann zur ebenfalls üblichen Mittagspause, die sie auf einer Wiese verbrachten, die komplett von der Sonne beschienen wurde, kam Alpinas Möglichkeit. Hrothgar hatte sich auf die Suche nach kleinen Tieren gemacht, die sie am Abend verspeisen könnten und Wolfhart saß, mit dem Rücken an ein Wagenrand, hatte die Augen geschlossen und ließ sich die Sonne ins Gesicht scheinen. Othmar wollte nach den Eseln schauen und stieß dabei auf Alpina, die sich wohl im Moment bei den Eseln wohler fühlte als in der Gesellschaft der drei Männer.