Wahlen März 865 a.u.c. - Vereidigung der Magistrate

  • Am zweiten Tag nach den Wahlen waren alle Stimmen ausgezählt und das Ergebnis konnte verkündet werden. Das Wetter war wechselhaft. Sonne und Wolken wechselten sich bei böigem Wind ab. Mit etwas Glück entging man den vereinzelten Regenschauern, die gelegentlich auf die Stadt niedergingen. Als der Herold auf dem Forum zur Ergebnisverkündung Stellung bezog, schien in einem windstillen Moment gerade die Sonne.


    EDICTUM DUUMVIRORUM


    Hiermit ernennen wir folgende Municipes zu Magistraten des Municipium Cornelium Mogontiacensis:



    Zu Duumviri:
    Lucius Acutius Diadematus (NSC)
    Sisenna Vitellius Tryphon (NSC)


    Zum Quaestor:
    [...]


    Zu Aediles:
    Titus Petronius Marcellus
    [...]


    Zu Magistri Vici:
    Iullus Helvetius Curio
    für den Vicus Apollinensis
    [...]



    Die Vereidigung der Amtsträger findet auf dem Forum Mogontiaci statt.


    Es beglückwünschen die Wahlsieger



    Spurius Turius Simplex et Galeo Caesetius Capitolinus

    KAL APR DCCCLXV A.U.C. (1.4.2015/112 n.Chr.)



    http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/e-roemer-maenner/16.jpg Spurius Turius Simplex richtete nach Verkündung des Wahlergebnisses und nachdem Jubel oder Stimmen der Enttäuschung etwas abgeklungen waren, das Wort an die versammelten Menschen.


    "Bürger Mogontiacums!


    Vor euch stehen die Magistrate, die die meisten eurer Stimmen auf sich vereinen konnten. Ihr habt ihnen den Einstieg in ihre Ämter ermöglicht. Jetzt ist es an ihnen, sich eures Vertrauens würdig zu erweisen."


    Damit wandte er sich direkt an die Gewählten:


    "Die Gesamtheit der Municipes hat euch gewählt - also handelt nun so, dass auch sie stolz auf euch sein können! Zuerst aber sollt ihr einen Eid auf die Gesetze des Municipium ablegen, wie es die Lex Municipalis vorschreibt:"


    Seit Marcus Petronius Crispus Duumvir gewesen war, hatte sich dafür eingebürgert, dass ein Amtshelfer den Eid laut verlas. So hatten die Duumviri weniger Arbeit. Es wurden nun also die neuen Duumvirn vereidigt, daraufhin der Quaestor. Es folgten die Aedile.


    "Titus Petronius Marcellus wurde zum Aedil gewählt. Er möge den folgenden Eid schwören:


    Ich, Titus Petronius Marcellus, schwöre bei Apollo Grannus Mogoun, Divus Augustus und allen Divi Augusti, und bei allen Göttern, das Amt des Aedil entsprechend der Lex Municipalis Cornelii Mogontiacensis und den Decreta Decurionum zu führen. Ich schwöre, all dies jederzeit einzuhalten und gegen jeden vorzugehen, der gegen die Lex Municipalis Cornelii Mogontiacensis oder die Decreta Decurionum zuwiderhandelt."




    NDM

  • Ich, Titus Petronius Marcellus, schwöre bei Apollo Grannus Mogoun, Divus Augustus und allen Divi Augusti, und bei allen Göttern, das Amt des Aedil entsprechend der Lex Municipalis Cornelii Mogontiacensis und den Decreta Decurionum zu führen. Ich schwöre, all dies jederzeit einzuhalten und gegen jeden vorzugehen, der gegen die Lex Municipalis Cornelii Mogontiacensis oder die Decreta Decurionum zuwiderhandelt."


    Marcellus hatte es geschafft, er hatte die Wahlen gewonnen und genügend Stimmen zusammen bekommen. Nun stand er hier ganz stolz und leistete seinen Eid mit voller Inbrunst. Oh ja nun wollte er es allen zeigen dass er doch was drauf hatte. Die Bewohner seiner Stadt sollten mit ihm zufrieden sein. Ebenso wollte er seinem Patron und seinem Oheim zeigen das er doch was gelernt hatte. Marcellus schwor für sich das er sein Amt gewissenhaft bei Tag und Nacht ausüben würde.

  • http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/e-roemer-maenner/16.jpgZufrieden verfolgte der Duumvir Spurius Turius Simplex die Vereidigung der Aedile. Titus Petronius Marcellus war tatsächlich auch unter den Gewählten. Der Duumvir hatte nach dem Auftritt des Petroniers im Ordo Decurionum letzte Zweifel an seinem Wahlerfolg nicht ausräumen können.


    Auf die Vereidigung der Aedile folgte schließlich die Vereidigung der Magistri Vici. Dabei waren zunächst jene für den Vicus Appollinensis an der Reihe. Der Amtshelfer tat wieder seine Arbeit.


    "Iullus Helvetius Curio wurde zum Magister des Vicus Appollinensis gewählt. Er möge den folgenden Eid schwören:


    Ich, Iullus Helvetius Curio, schwöre bei Apollo Grannus Mogoun, Divus Augustus und allen Divi Augusti, und bei allen Göttern, das Amt des Aedil entsprechend der Lex Municipalis Cornelii Mogontiacensis und den Decreta Decurionum zu führen. Ich schwöre, all dies jederzeit einzuhalten und gegen jeden vorzugehen, der gegen die Lex Municipalis Cornelii Mogontiacensis oder die Decreta Decurionum zuwiderhandelt."




    NDM

  • Curio hatte sich bereits am Morgen mit seinen unmittelbaren Unterstützern auf dem Forum versammelt. Seine Gruppe war natürlich kleiner als jene der stadtweiten Magistraten und besonders der neuen Duumviri, wobei ihm auffiel, dass die Gruppen der Aedile ungefähr gleich groß waren. Natürlich hatte sich der junge Helvetier auch in seine beste Toga gekleidet, die er für diesen Zeitpunkt nochmal extra gereinigt hatte, war aber jetzt nur noch nervös. Unruhig rieb er sich die feuchten Hände und blickte immer wieder zum Eingang der Curia. Das erste Raunen des Tages ging durch die Versammlung, als die ausscheidenden Magistrate und insbesondere die beiden scheidenden Duumviri Turius und Caesetius vor die Curio traten. Endlich trat dann auch der Herold nach vorne und las die Gewählten vor. Erster Jubel brandete um die beiden neugewählten Duumviri Acutius und Vitellius. Den Acutier kannte Curio von einem Zusammentreffen bei seinem Unterstützer Fabricius, denn auch dieser wurde durch den Fernhändler unterstützt. Den Vitellier kannte Curio derweil nur vom sehen. Als nächstes waren die Gruppen um die Aedile dran und Curio blickte einen Augenblick missmutig, als er hörte, dass Petronius Marcellus gewählt worden war. Allerdings setzte er schnell wieder ein fröhliches Gesicht auf, denn nun folgten die Ergebnisse der Magistri Vici. Als erster folgte sein Vicus und als Curios Name durch den Herold verlesen wurde, hörte er nur noch Jubel um ihn herum. Sein Freund Tullus klopfte ihm anerkennend auf die Schulter (dessen Vater stand beim Acutier) und wieder musste Curio die Händer seiner umstehenden Unterstützer schütteln, dieses Mal aber als Glückwunsch zu seiner Wahl. Er aber brauchte einige Augenblicke, um zu realisieren, dass er es tatsächlich geschafft hatte.


    Erst als die Vereidigung begann und zuerst der Acutius und der Vitellius, und schließlich der Petronius mit seinem Collega nach vorne traten, waren auch die Magistri Vici an der Reihe. Gemeinsam mit seinen Kollegen trat er nach vorne und durfte als Vertreter des Vicus Apollinensis auch als erster der Stadtteilvorsteher den Amtseid leisten.


    Ich, Iullus Helvetius Curio, schwöre bei Apollo Grannus Mogon, Divus Augustus und allen Divi Augusti, und bei allen Göttern, das Amt des Magister Vici entsprechend der Lex Municipalis Cornelii Mogontiacensis und den Decreta Decurionum zu führen. Ich schwöre, all dies jederzeit einzuhalten und gegen jeden vorzugehen, der gegen die Lex Municipalis Cornelii Mogontiacensis oder die Decreta Decurionum zuwiderhandelt."


    Nun hatte er seinen ersten Schritt in die städtische Politik gemacht und beobachtete nun noch, wie die übrigen Magistri Vici ihre Eide leisteten.

  • [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/e-roemer-maenner/16.jpg]


    Der Duumvir Spurius Turius Simplex verfolgte mit wachsender Erleichterung die fehlerfreie Vereidigung der Magistrate. Jetzt war er also am Ende seiner Amtszeit angelangt. Ein Satz trennte ihn noch von der endgültigen Entlassung aus seinen Pflichten.


    "Ihr Magistrate von Mogontiacum! Ihr tragt nun die Verantwortung für dieses Municipium! Macht euch und den Municipes dieser schönen Stadt alle Ehre!"


    Jetzt war die Bühne frei für die große Zahl von Gratulanten, die die Wahlsieger bestürmen wollten.



    NDM

  • Sim-Off:

    Hab den Thread hier einfach komplett vergessen, sorry. Eine Gratulation möchte ich mir trotzdem nicht nehmen lassen, einfach um das Thema auch gebührend abzuschließen. :]


    Für die Witjon war dieser Tag ein wirklich guter. Sein Klient hatte die Wahl zum Aedil gewonnen und auch der Aedituus Helvetius hatte genügend Stimmen für das Amt des Magister Vici eingefahren. Alles in allem konnten sie also sehr zufrieden sein. Die Vereidigung verlief routiniert und in festlicher Atmosphäre. Schließlich beendete der Duumvir Turius seine eigene Amtszeit und entließ die Vereidigten in die Fänge der Leute, die sie beglückwünschen würden. Auch Witjon wollte den Freunden seiner Sippe gratulieren. Er bahnte sich seinen Weg durch die Menge und winkte kurzerhand sowohl Petronius als auch Helvetius zu sich.


    "Titus Petronius Marcellus, Iullus Helvetius Curio! Kommt her, damit ich euch meine Gratulation aussprechen kann, bei Iuppiter!" Er schüttelte beiden jungen Männern die Hand. "Meinen Glückwunsch zur Wahl. Wirklich wunderbar, dass es bei euch beiden geklappt hat. Ich erwarte, dass ihr das Vertrauen der Wähler nicht enttäuscht." Letzteres klang staatstragender als es freilich gemeint war. Deshalb schmunzelte Witjon auch ein wenig, als er die beiden gleich mal an ihre Pflichten erinnerte.

  • Eigentlich hatte Curio direkt zur Traube seiner Unterstützer, um sich dort erneut feiern zu lassen und ihnen allen nochmal für ihre Unterstützung zu danken. Dann aber winkte ihn das Oberhaupt der Duccier zu sich und den ließ man ja bekanntlich nicht warten. Glücklicherweise stand der Duccier weit vorne, sodass sich Curio nicht durch die Menschenmenge zwängen musste. Doch als Marsus dann das Wort erhob, wurde ihm bewust, dass er nicht der einzige war, dem gratuliert werden sollte. Als der Helvetier nach rechts schaute, erblickte den Petronius Marcellus... Ausgerechnet Petronius Marcellus. Es war zwar zu erwarten gewesen, dass der Duccier auch seinem eigenen Klienten grautlieren wollte, doch dass er gleich beide Amtsträger zeitgleich zu sich rief, war für Curio eher unangenehm. Curio musste sich anstrengen, damit sich seine Abneigung gegen den Petronier nicht bahnbrach und sich allzu deutlich in seinem Gesicht kundtat. Der Einfachheit halber ignorierte der Helveter daher den neugewählten Aedil erstmal, allerdings mit dem Wissen, dass das weder eine Lösung seiner jetzigen Situation war und erst recht kein Dauerzustand für die gesamte Amtszeit sein würde.


    Vielen Dank, Procurator. Und natürlich will ich mein bestes geben, um die Einwohner unserer Stadt nicht zu enttäuschen.


    Eigentlich hätte Curio einen bestgelaunten Gesichtsausdruck gehabt, doch die unmittelbare Nähe zu Marcellus sorgte dafür, dass er diesen nicht zu stande brachte. Dennoch war ihm die Freunde über seinen Wahlerfolg anzusehen.

  • Auch Marcellus eilte zu seinem Patron und kam mit einem strahlenden Lächeln auf Marsus zu. Noch dazu war Curio dabei den er ebenso gerne sah wie seinen Patron, er hielt viel von Curio und so wandte er sich kurz an diesen bevor er sich Marsus zuwandte:
    "Curio ich wünsche dir alles Gute und freue mich, dass du deine Wahl gewonnen hast. Du bist der beste Mann für diesen Posten."


    Ich danke dir Patron und werde mich gehörig ins Zeug legen um das Amt wirkungsvoll auszuüben." Auch Marcellus freute sich über seinen Wahlerfolg der ihn einen weiteren Schritt in seiner Karriere weiterbringen würde.

  • Curio fühlte sich überfahren und trat reflexartig einen Schritt zurück, als hätte er eine Ohrfeige bekommen. Hatte der Petronier ihn grade allen ernstes beim Cognomen genannt? Was bildete der sich eigentlich ein, hier jede distanzierte Höflichkeit fahren zu lassen... Das glich ja schon einer Geringschätzung, einer Beleidung... Schließlich waren sie mit Sicherheit längst nicht vertraut genug, dass sowas gerechtfertigt wäre. Ganz abgesehen davon, dass Curio auch keinerlei Interesse daran hatte, irgendwelche Vertrautheiten mit diesem Kerl, von dessen unaufrichtiger Art er ja schon zu genüge gehört hatte, auszutauschen. Ganz im Gegenteil, wollte er die Distanz zwischen ihnen möglichst groß halten, am liebsten so groß wie möglich. Und noch lieber wäre es ihm gewesen, wenn er den Petronier jetzt mit einer einer kühlen "Petronius" angesprochen hätte, die den Wunsch nach dieser möglichst großen Distanz auch Ausdruck verlieh. Dieser verdammte... Wenn er sich mit jemandem verbrüdern wollte, sollte er zu seiner Lupa Phryne gehen, aber Curio gefälligst mit seinen Vertrautheiten in Ruhe lassen. All das hätte Curio ihm nur allzu gern vor den Kopf geworfen. Doch wie konnte er ihn in solch einer Situation auflaufen lassen... Direkt vor seinem duccischen Patron, auf dessen Unterstützung Curio auch in Zukunft noch angewiesen sein würde.


    Mühsam brachte Curio ein Lächeln zustande. Irgendwie musste er reagieren, doch war er sich uneins, was er jetzt genau tun sollte. Fest stand, dass er den Cognomen des Petroniers in keinem Fall benutzen würde. Da er keinerlei Interesse daran hatte, ihm zu verstehen zu geben, dass es auch nur die geringste Beziehung zwischen ihnen gab. Doch war jede destruktiv-trotzige Antwort ebenfalls Gift für die Situation.


    Ebenfalls herzlichen Glückwunsch.


    sagte er schließlich freundlich, aber deutlich distanzierter zum Petronius gewandt und vermied dabei jedwede Anrede. Sollte der Duccius hier allerdings das Gespräch nicht weiterführen, was Curio inständig hoffte, würde er sofort die Chance nutzen und zurück zu seinen Unterstützern gehen.

  • Witjon nickte anerkennend auf Curios Worte hin. Das duccische Sippenoberhaupt war sich ziemlich sicher, dass des Helvetiers Amtzeits keine Enttäuschung sein würde. Und dann trat Marcellus hinzu und überraschte auch seinen Patron mit der vertrauten Anrede gegenüber dem helvetischen Aedituus. Witjon hatte nicht gewusst, dass die beiden sich so nahe standen. Curios Reaktion verriet ihm, dass dem offenbar auch tatsächlich nicht war. Einmal mehr wunderte Witjon sich über die unbeholfene Art, mit der sein Klient Petronius manchmal mit anderen umging. Hoffentlich war der Helvetier nicht gleich verärgert. Seine Reaktion jedenfalls ließ sich sofort darauf schließen.


    "Nun", schaltete er sich nach Curios Erwiderung an Marcellus wieder ins Gespräch ein, "dann erwarte ich jetzt von euch, dass ihr euren Erfolg ordentlich feiert. Und wo tut man das am besten? Im Kreis der Familie, richtig, deshalb will ich euch jetzt nicht weiter davon abhalten und die restlichen Gratulanten ebenfalls zu euch vorlassen." Er zwinkerte Curio und Marcellus schalkhaft zu, klopfte seinen Klienten zum Abschied auf die Schulter und machte schließlich Anstalten sich vom Geschehen abzuwenden. Diesen kleinen Fauxpas seines Klienten würde er jedoch nicht so schnell vergessen.

  • Procurator.


    verabschiedete sich Curio vom Duccier und atmete tief durch, als er sich umwendete und bereits einige Schritte entfernt war. Hölzern drehte der Helvetier sich danach zum Petronier und blickte ihn einen Moment lang an. Curio hatte ihn vor dessen Patron nicht auflaufen lassen. Es war wohl besser für beide gewesen, doch ging er davon aus, dass derm aufmerksamen Blick des Duccius seine kurz aufflammende Wut über das Verhalten des Petronier nicht entgangen war. Erneut atmete er durch, schluckte und verabschiedete sich nun auch beim Petronier mit einem kühlen Nicken gefolgt von einem ebenso kühlen


    Aedil Petronius.


    bevor er sich wegdrehte und sich schnellen Schrittes, oder besser so schnell wie es eben in einer engen Menschenmenge möglich war, in Richtung seiner Unterstützer entfernte.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!