Der zeitweilige Amtssitz der Magistrate

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    Während der Monate, in denen die Curia Mogontiaci wegen der umfangreichen Umbauarbeiten für die Öffentlichkeit nicht zugänglich war, musste nicht nur der Ordo Decurionum sich einen alternativen Sitzungssaal suchen. Auch die Magistrate benötigten für ihre eigenen Amtszwecke neue Räumlichkeiten. Die Wahl war auch hierfür auf die Basilica Germanica gefallen, die während der Woche nicht an sämtlichen Tagen in vollem Umfang als Markthalle genutzt wurde. Deshalb war es möglich, dass die Aedile und Duumviri an zwei Tagen in der Woche ihren Platz auf einem Scherenstuhl einnahmen, von wo aus sie die Nöte und Sorgen der Bürger anhörten.


    Hierzu wurden zahlreiche Schreibpulte aufgestellt, an denen Schreiber die geführten Gespräche aufzeichnen oder Edikte der Magistrate verschriftlichen konnten. Auch standen zwei große Tische bereit, auf denen Papyrusrollen und Wachstafeln bei Bedarf gestapelt werden konnten, wenn erledigte Fälle beiseite gelegt wurden.


    Die Größe der Markthalle mit ihrer hohen Decke, den prächtigen Säulengängen und den herrschaftlichen Kronleuchtern vermittelte dabei bereits einen Eindruck davon, wie zukünftig der neue Sitzungssaal in der umgebauten Curia Mogontiaci aussehen könnte und wie sich die Arbeit als städtischer Magistrat langfristig anfühlen wird.

  • An einem Tag, an dem die Duumviri ihre Sprechzeit hatten, erschien Curio in der Basilica Germanica, um mit einem der beiden Stadtvorsteher über die bevorstehende Fertigstellung der Curia zu sprechen. Als Magister Vici hatte er dabei gewisse Vorrechte, trat daher direkt auf den diensthabenden Schreiber heran und meldete sich für ein Gespräch mit einem Duumvir an.

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    Der Duumvir Sisenna Vitellius Tryphon hatte sich recht schnell an seinen neuen Amtssitz gewöhnt. Er mochte es in dieser Säulenhalle auf seiner Sella Curulis zu thronen und der Reihe nach Bittsteller abzufertigen. Hach, da fühlte man sich glatt wie ein Herrscher. Wie bedauerlich, dass der Ansager ständig betonte, dass er der Duumvir war.


    "Magister Vici Helvetius", begrüßte Vitellius den jungen Mann freudig, als dieser seinem Amt entsprechend vorgelassen wurde. "Schön, dich zu sehen. Was hast du für mich?"




    NDM

  • Recht schnell gelangte Curio durch sein Amt zum vitellischen Duumvir vor, der heute offenbar Dienst hatte. Man sah ihm an, dass er sich hier in der Basilica Germanica wohlfühlte, was wohl auch mit der beinahe schon herrschaftlichen Architektur des Gebäudes zu tun hatte. Allerdings war die Basilica ja nur ein Übergangsquartier für die städtischen Institutionen, worum es im folgenden auch gehen würde.


    Salve, Duumvir Vitellius.


    grüßte Curio daher erstmal freundlich zurück.


    Ich sehe, ihr habt euch hier gut eingelebt.


    Ein freundliches Lächeln erschien auf seinem Gesicht, doch entschied er sich dafür, nicht lange drumherum zu reden, da hinter ihm noch einige Einwohner darauf warteten, zum Vitellier vorgelassen zu werden.


    Um aber direkt zu meinem Anliegen zu kommen. Die Umbauarbeiten an der Curia nähern sich dem Ende. Im Moment müssen nur noch kleinere Schönheits- und Ergänzungsarbeiten vorgenommen werden, die voraussichtlich bis zum PRIDIE NON IUL DCCCLXV A.U.C.* beendet sein werden. An diesem Tag möchte ich die amtierenden Magistrate gerne zu einer ersten Besichtigung der neuen Räumlichkeiten einladen.


    Soviel erstmal zum ersten Thema, das zweite folgte aber gleich auf dem Fuße.


    Danach würde sich eine feierliche Eröffnung des Gebäudes anbieten, bei der alls örtlichen Würdenträger eingeladen werden könnten. Allerdings wollte ich die letzte Entscheidung dazu erstmal mit dir und deinem Amtskollegen abstimmen.


    Sim-Off:

    *6.7.2015

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    Der Duumvir Sisenna Vitellius Tryphon lächelte zufrieden.
    "Oh ja", bejahte er die Annahme des Helvetiers. Nicht weniger zufrieden fasste Vitellius den Bericht über den Fortschritt der Bauarbeiten an der Curia auf. "Wunderbar, wunderbar", freute er sich. "Das ist eine hervorragende Idee, Magister. Wird es ein Bankett zur Feier des Abschlusses der Arbeiten geben?"


    Vitellius malte sich bereits aus, wie die Decuriones in der neuen prächtigen Halle speisten. "Natürlich wird es eine große feierliche Eröffnung geben! Hast du hierfür schon eine Idee? Womöglich sollten wir die Curia mit einem Opfer an...äh... Appollo...weihen?"


    Sim-Off:

    Tschuldige, hab das hier übersehen.



    NDM

  • Sim-Off:

    Kein Problem. ;)


    Curio nahm zu Kenntnis, dass die Begehung durch die amtierenden Magistrate so angenommen worden war. Diese wäre aber wohl vor allem ein Arbeitstreffen, damit die Magistrate einerseits die neuen Räumlichkeiten kennenlernen und andererseits auch noch weitere Vorschläge anbringen könnten, die bis zur feierlichen Eröffnung umgesetzt werden könnten. Zu dieser Eröffnung machte der Duumvir sogar bereits weitere Vorschläge, die sich weitgehend mit den Vorstellungen des Helvetiers deckten.


    Nun die feierliche Eröffnung kann sicherlich aus einem Opfer und einem anschließenden feierlichen Bankett der Decurionen bestehen. In der Apsis des Sitzungssaals befindet sich ja mittlerweile auch ein Altar, an dem das Opfer durchgeführt werden kann. Wenn es euch recht ist, kann ich die Einweihungs noch organisieren, es sei denn, ihr möchtet euch persönlich darum kümmern.


    Da sich die laufende Amtszeit ohnehin dem Ende näherte und das Hauptprojekt deren zweiten Teils nun abgeschlossen war, könnte Curio sicherlich auch noch Zeit aufbringen, das Opfer und das Bankett zu organisieren. Die Umsetzung würde ja sowieso von den Pontifices und den Duumvirn durchgeführt und das Bankett wäre, sobald es erstmal organisiert war, praktisch ein Selbstläufer. Nichtsdestotrotz würde Curio aber auch nicht darauf bestehen, die Organisation durchzuführen, da er ja immer noch mit dem Umzug in die Casa Helvetia beschäftigt war und dazu noch seine Familie zu Besuch hatte.

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    "Ein Opfer und ein Bankett, ja! Das ist eine hervorragende Idee!", lobte Sisenna Vitellius Tryphon begeistert. Er sah schon den nächsten Berg Arbeit, den er nun wunderbar auf den Helvetier abschieben konnte.


    "Es wäre uns sogar sehr recht, wenn du die Einweihung organisierst, Helvetius. Du hast bisher immer so gute Arbeit geleistet, da können wir doch schwerlich auf dein Organisationstalent verzichten."


    Vitellius Worte entsprachen seiner ewig gleichen Masche: Wickel die Leute um den Finger, dann erfüllen sie deine Wünsche. Nützt das nichts, kaufe sie. Das funktionierte bisher immer.


    "Dann freue ich mich auf deine Einladung", scherzte der Duumvir abschließend. Und etwas ernster: "Sämtliche Umstände bezüglich der Kosten für das Bankett et cetera klärst du einfach mit unserem werten Quaestor."




    NDM

  • Nun, so war es: Wer am lautesten hier schreit, bekam auch immer die meiste Arbeit. Aber solange sein Name im Gespräch blieb, umso besser. Je mehr Decurionen auch Taten mit seinem Gesicht und seinem Namen verbanden, desto eher könnte er auch mit einer Aufnahme in den Ordo decurionum rechnen und je schneller er dort aufgenommen werden würde, desto besser wäre seine Position bei der zukünftigen Werbung um Silvana. So nickte er nur.


    Ich danke dir für die freundlichen Worte und dein Vertrauen, Duumvir. Ich werde mich dann sogleich an die Arbeit machen.


    Was galt es nun also zu tun: Einladungen mussten raus, das Opfer musste vorbereitet, Opfergaben eingekauft und Essen und Getränke für das Bankett eingekauft werden. Der Saal war vorzubereiten und zu schmücken und dann war noch für das Wohl der Decurionen zu sorgen. Er würde sich gemeinsam mit Acanthos eine Liste machen und schauen müssen, was er wie und wohin delegieren könnte. Wieder mal gab es einiges zu tun. Da sich der Duumvir dann aber bereits von ihm abwandte und zu seinem Scriba schaute, um den nächsten Gesprächspartner anzukündigen, erhob sich Curio, verabschiedete sich mit einem freundlichen


    Vale bene, Duumvir Vitellius.


    und verließ dann die Basilica wieder.

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