Plötzlich Augusta – eine Botschaft für Veturia Serena

  • Wie der Wind trieb ich mein Ross durch die Straßen, das Hufklapper echote von den Wänden der Häuser, Passanten sprangen erschrocken beiseite und schüttelten erbittert die Faust gegen mich. Ich hielt zwar nichts davon, hier den Boten zu machen, fand es deutlich unter meiner Würde, und grollte meinem unfähigen "Kommandanten" dass er ausgerechnet mich dazu ausersehen hatte. (Er sagte, der Kaiser habe ausdrücklich einen Offizier als Boten gewünscht.)
    Zumindest hatte ich mal einen Grund, pfeilschnell durch die Stadt zu galoppieren – und die Gelegenheit, mir ein erstes Bild von der Gattin des neuen Kaisers zu machen.
    Das Trappeln der Contubernia, denen ich befohlen hatte, mir zu folgen, verklang, und alsbald erreichte ich das Anwesen der Aquilier, brachte mein Pferd dramatisch zum stehen, schwang mich aus dem Sattel, warf die Zügel einem der Sklaven zu und verkündete:
    "Ich bin Gardetribun Decimus Serapio. Bringt mich zu eurer Herrin Veturia Serena. Ich habe eine wichtige Botschaft für sie."

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    Klient - Decima Lucilla

  • Was für ein Tag. Schon seit dem ersten Sonnenstrahl war sie nun wach, kaum ein Auge hatte sie in der Nacht zugetan. Wie auch? Heute vor diesem so entschiedenen Tag? Ihr Mann könnte heute alles erreichen. Kaiser! Letzte Tendenzen hatten sich im Vorfeld abgezeichnet, es war also durchaus wahrscheinlich, das er heute gewählt wurde.


    „Gibt es schon Nachricht?“
    „Nein Domina.“
    Wie oft diese Gespräch in den vergangen Stunden geführt wurde, vermochten wohl nur noch die Götter zu sagen.
    Ja auch diese hatte Serena bemüht, hatte noch heute Morgen geopfert und um ihren Beistand gebeten, auf das sie ihrem Mann wohlgesonnen waren....

    _____


    Der Sklave im Hof fing die Zügel auf. Der Gardetribun! Das konnte nur eines bedeuten!


    Im Hintergrund sah man eine junge Sklavin verschwinden.


    „Natürlich Gardetribun Decimus Serapio, hier entlang.“


    Kaum aber das das Atrium erreicht wurde kam sie schon, die nun zukünftige Kaiserin.
    Ja sie würde eine junge Kaiserin werden, war sie doch gerade mal 26 Jahre. Sie strahlte trotz ihrer Aufregung eine gewisse Ruhe und würde aus. Ihre schwarzen Haare waren hochgesteckt, zwar nicht nach der neusten Mode, aber es unterstrich ihre schlichte Eleganz, die ihr so eigen war und ihr diese besondere Aura gab.
    Ja Serena orientierte sich nicht nach der neusten Mode, sie trug was ihr gefiel, was ihren Typ unterstrich. Sie beugte sich nicht den neusten Trends, sie hatte ihren eigenen Stil.
    „Salve Gardetribun Decimus Serapio. Wenn der Gardetribun persönlich erscheint, nehme ich an, du bringst frohe Kunde?“ Das leichte kaum vernehmbare Zittern in ihrer Stimme verriet ihre Aufregung. Ein erwartungsvoller Blick aus ihren dunklen Augen war es der Serapio traf.

  • Mit wichtiger Miene folgte ich eilends der Dienerin, hoffend, dass mir niemand zuvorgekommen war, und ich tatsächlich der erste sein würde, der die spektakuläre Neuigkeit überbrachte. Das wäre dann Stoff für meine Memoiren, oder zumindest um später mal meinen (eventuellen) Enkeln davon zu erzählen...
    Im Atrium fand ich mich einer eleganten jungen Dame gegenüber, die mich durch ihre jugendliche Erscheinung verblüffte, so dass ich mich kurz fragte, ob ich da unversehens an die Tochter an Stelle der Gattin geraten war. Doch dann fiel mir wieder ein, was ich in unseren kleinen informativen Dossiers zu den Kandidaten über Aquilius gelesen hatte: er war zum zweiten mal verheiratet, hatte in der Zeit seiner Statthalterschaft in Dalmatien ein Fräulein von dort gewählt. Ein Fräulein mit Klasse, das sprang sofort ins Auge.


    "So ist es. Salve erhabene Augusta Veturia Serena!" grüßte ich sie ehrerbietig. (Der Augustatitel war ihr zwar meines Wissens nach noch nicht offiziell verliehen, aber das war bestimmt nur eine Frage der Zeit.)
    "Der Senat hat deinen ehrwürdigen Gatten soeben in einstimmigem Beschluss zum Kaiser des Reiches gewählt. Erlaube mir, dir im Namen der Prätorianergarde die ergebensten Glückwünsche auszusprechen! Die Ewige Stadt und das Reich können sich glücklich schätzen, ab heute wieder von starker Hand regiert zu werden - und darüber hinaus eine so hellauf strahlende junge Kaisergattin wie dich zur Augusta zu gewinnen."


    Eine charismatische junge Frau wie diese, strahlend wie ein Stern durch Gewitterwolken, an der Seite des klugen Herrschers... mit Sicherheit würden ihr die Herzen zufliegen, sie könnte Loyalität und Ergebenheit inspirieren und ein bedeutsamer Faktor sein, um die Herrschaft zu festigen. Ihr Name – Serena – erschien mir da wie ein gutes Omen für glücklichere Zeiten.

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    Klient - Decima Lucilla

  • Nun konnte man sehen, wie die Anspannung von ihr Abfiel, sie aber keinesfalls in Jubelstürme ausbrach, denn dass wäre erstens unangemessen und zweites auch nicht ihre Art gewesen. Sie reagierte so wie es ihrem Naturell entsprach.
    Ihr Lächeln wurde ein Spur wärmer und auch etwas gelöster.
    „Ich danke dir für deine Glückwünsche und deine Worte Decimus Serapio. Ich werde mich bemühen den Erwartungen die nun wohl ich mich gesetzt werden zu erfüllen.“ Sagte sie mit ruhiger Stimme. Ja sie wusste, das sich ihr Leben nun von aufgrund ändern würde. Ihre Eltern würde sicher ganz im Gegensatz zu ihr vollkommen aus dem Häuschen sein. Hatten die doch auch immer gedacht, das Serena eher ein bescheidenes Leben an der Seite ihres Mannes führen würde. Für ihre Eltern war es ja schon ein absoluter Glücksfall, dass Aquilia sie zur Frau haben wollte. Aber das es sich so entwickeln würde, ja wer hätte das gedacht. Ihre Schwester würde sicher vor Neid platzen.
    Aber all diese Gedanken schob sie jetzt beiseite, denn zum grübeln wäre später noch Zeit.
    „Richte bitte auch der Garde meinen Dank aus. Ich werde in den nächsten Tagen meinen Dank auch noch persönlich vortragen.“ Ja das war ihr wichtig schließlich waren es jene Männer der Garde, die von nun an für sie und ihre Familie und deren Sicherheit verantwortlich waren. Und dies sollte man auch würdigen und zu schätzen wissen.
    „Du bringst mich jetzt sicher zu meinem Mann?“ fragte sie nun twas unsicher, denn das nun folgende Prozedere war ihr nicht geläufig. Sie konnte nur hoffen, das der Gardetribun über den nun folgenden Ablauf Bescheid wusste, aber daran hegte sie keinen Zweifel. „Ich wäre bereit.“ teilte sie ihm noch freundlich mit.

  • Voll Würde hörte sie die Nachricht. Bona Dea, was für ein Schicksalsmoment – für sie, und für das Reich... - und ich war direkt dabei. Aufmerksam prägte ich mir alle Einzelheiten ein. Bescheidenheit sprach aus Veturias Worten, und Pflichtbewußtsein, und als sie gar von sich aus ankündigte die Garde aufzusuchen – da hatte sie glatt mein Prätorianerherz gewonnen. So im Handumdrehen.
    "Das werde ich. Du ehrst uns, Augusta!" antwortete ich schneidig (und verbannte das breite erleichterte Grinsen, nach dem mir eigentlich war, zu Gunsten eines gemessenen Lächelns.)
    "Die Männer werden begeistert sein."
    Natürlich war mir klar, dass dies hier nur ein erster Eindruck war. Ob Macht und Verehrung irgendwann auch diese Dame korrumpieren würden, das würde die Zeit zeigen. Doch im Augenblick war ich einfach nur über die Maßen froh, einer Augusta zu dienen, die diese Bezeichnung wahrlich verdiente.
    "Wie du wünschst." stimmte ich natürlich zu, "Der Imperator Caesar Augustus zeigt sich auf dem Forum Romanum dem Volk. Ich habe eine Eskorte für dich hierher beordert – der ich vorausgeeilt bin, doch sie müsste sogleich eintreffen. So dass wir dich mit dem gebührenden Geleit und Schutz zum Kaiser begleiten können."


    Schutz, ja... Ich sollte diese Gelegenheit nutzen.
    "Wenn du erlaubst, Augusta, noch ein paar Worte zu deiner Sicherheit. Die Garde wird dir, sowie der gesamten kaiserlichen Familie von nun an Tag und Nacht Wächter sein. Und mit ihrem Leben für das eure einstehen. Die Männer versehen ihren Dienst unaufdringlich und diskret. Trotzdem wird es sicherlich Momente geben, in denen diese ständige Bewachung und all die Vorsichtsmaßnahmen euch lästig sein werden, darum möchte ich jetzt schon die inständige Bitte an dich richten: erlaube es uns, gut auf dich und deine Familie zu achten. Habe stets Wächter um dich, auch wenn du die Situation als harmlos einschätzt. Lass eure Speisen nur von den treuesten Händen zubereiten und auftragen. Lass ab sofort alles, was du zu dir nimmst, vorkosten. Wenn du Gaben empfängst, lass auch diese erst überprüfen. - Und..." so schloß ich meine Warnungen eindringlich: "schenke Vertrauen nur mit äusserster Sparsamkeit. Verrat pflegt plötzlich und unerwartet zu kommen, und von Personen, denen man es zuvor am allerwenigsten zugetraut hätte."
    Das war dann wohl die Kehrseite des göttergleichen Aufstiegs.

  • Wie es schien, würden sie wohl noch etwas Zeit haben, was Serena nicht ungelegen kam, konnte sie sich doch so noch etwas sammeln um später auf dem Forum ihre erste Aufgabe – sich dem Volk präsentieren – zu meistern. Und für jemanden wie sie, die doch bisher eher zurückgezogen denn auf dem Präsentierteller gelebt hatte war das schon eine riesige Aufgabe.


    Sie hörte nun also aufmerksam zu. Einen Vorkoster, nur Leuten den sie wirklich vertraute – da fielen ihr eine handvoll ein, auf die sich sich wirklich verlassen konnte, diese würde also nun ihren Weg in den Palast finden. Ihr Vertrauen nur sparsam verschenken, ja das würde sie wohl müssen, denn in Zukunft würde sie unterscheiden müssen ob es um sie oder ihren Titel ging, ob das Interesse echt oder geheuchelt war.
    Serena stieß einen kleinen Seufzer aus.
    „Natürlich werde ich der Garde dies erlauben und sei versichert, auch wenn ich mich wohl daran gewöhnen muss, so werde ich sicherlich eure Aufgabe nie als lästig empfinden.“ Sie ließ sich ein Glas Wasser bringen. „Möchtest du auch was?“ nun lag ein fragender Blick auf dem Gardetribun. Sie selbst trank bedächtig einen Schluck, bevor sie weitersprach. „Ich habe bestimmt noch einiges zu lernen, ich hoffe... dass du zu denen zählst den ich uneingeschränkt vertrauen kann...“ Serena drehte ihren Becher in den Händen. „.. natürlich werde ich dir vertrauen können, dir und der Garde, wenn nicht ihnen wen denn dann?“ Stellte sie dann doch entschlossen fest, denn der Garde Misstrauen entgegen zu bringen wäre wohl widersinnig. „Was ich eigentlich sagen wollte, ich hoffe, dass du Decimus Serapio mir auch in Zukunft mit deinem Rat zur Seite stehst. Und ich werde wohl einige Fragen haben.“ Oh ja würde sie, unter anderem mit wem sie ihre Termine absprechen musste, wie lang die Vorlaufzeit der Garde war. Es konnte ja sein, dass sie mal ganz spontan irgendwohin wollte. So spontan wie jetzt würde das dann wohl doch nicht mehr gehen. All diese organisatorischen Fragen würde sie dann wohl in den nächsten Tagen stellen müssen. Aber nicht hier und heute hier ging es nur um das grundsätzliche. „Du bist doch schon länger in der Garde und hast auch frühere Kaiser beschützt?“ Natürlich war er dass, er war ja kein Grünschnabel mehr und immerhin der Tribun. „Kannst du mir sagen, was neben den Sicherheitsaspekten noch erwartet?“

  • Zum Glück nahm sie es mir nicht übel, dass ich die Freudenstimmung dieses historischen Tages gleich mit diesen weniger schönen Themen trübte. Es war nun mal notwendig. Wenn ich daran dachte, mit welch unmenschlicher Grausamkeit die Verschwörer auch die Gattin und den Sohn Kaiser Valerianus' ermordet hatten, dann war mir um so dringlicher bewußt wie wichtig es war, dafür zu sorgen, dass Veturia Serena und ihre Familie nicht auch so ein Schicksal erlitten. Ich war froh, dass sie die Notwendigkeit beschützt zu werden ernst nahm (hoffentlich würde der Kaiser selbst das auch so sehen.). Sicherlich war sie als patrizische Senatorengattin schon eine ganze Menge behütet-werden gewöhnt, aber die Einschränkungen, die nun auf sie zukamen, waren doch sehr groß. Die Ehren natürlich noch viel größer.


    Sie bot mir etwas zu trinken an. Wie aufmerksam!
    "Ja, vielen Dank." Erfreut nahm ein Glas entgegen und benetzte meine Kehle. Das tat, nach dem wachen vor dem Senat, dem kommandieren und reiten, echt gut.
    Vertrauen – das war natürlich eine Gratwanderung. Es einerseits nicht leichtfertig zu gewähren, andererseits auf die Wächter zu vertrauen. Maevius zum Beispiel würde ich nicht für ein As Vertrauen schenken.
    "Du kannst dich auf mich verlassen. Das gelobe ich Dir, Augusta. Was auch immer ich tun kann!" versprach ich ihr feurig, voll ritterlicher Ergebenheit. "Ob mit Rat oder Tat, es wird mir eine Ehre sein dir zur Seite zu stehen."
    Huch! – Wo kam denn dieser plötzliche Idealismus auf einmal wieder her? Nach dem ganzen Bürgerkriegsmist hätte ich Stein und Bein geschworen, zehnmal zynisch genug zu sein, um einfach nur meinen Dienst zu tun und nie wieder meine Loyalität zu verschenken. Tja.


    "Schon länger, ja." fasste ich mich auf die nächste Frage hin bewußt kurz.
    "Als nächstes wohl der Einzug in den Palast, dann Festlichkeiten, Opfer und Spiele zu euren Ehren. Der ständige Blick der Öffentlichkeit, unzählige Einladungen, Gesuche, Schmeicheleien, Spendenanfragen, Bitten um dein Patronat, Bitten dir einen Schrein oder Tempel errichten zu dürfen. Die Damenwelt wird sich nach deinem Vorbild ausrichten, nicht nur in Dingen der äusserlichen Erscheinung, auch die Tugenden, die du vorlebst, werden ein prägender Einfluss sein." so prophezeite ich.
    "Die Augusta Ulpia Drusilla hat damals auch diplomatische Aufgaben wahrgenommen." Das war zwar vor meiner Zeit gewesen, doch die Garde erinnerte sich. Letztendlich lag es wohl beim Kaiser selbst wie sehr er seine Gattin ins Regieren mit einbezog, oder wie sehr sie ihm da mit hineingriff, vom Modell garnicht bis zum Modell Livia...
    "Was die Feinheiten des Lebens bei Hofe betrifft, die Zeremonien und Etikette in all ihren Nuancen – fällt mir eine Person ein, die dir da sehr kundig, viel besser als ich, Rat geben kann: und zwar die edle Nichte des Kaisers Valerianus, Aelia Vespa. Sie lebte früher selbst lange Jahre auf dem Palatin, nun ist sie in zweiter Ehe mit dem Stadtpräfekten, meinem Vater, vermählt. Wäre es in deinem Sinne, wenn sie dich einmal aufsucht, Augusta?"


    Von draussen, von der Strasse vor dem Haus her, war nun das schwungvolle Marschieren genagelter Sohlen zu hören. Ich horchte auf. Die Eskorte war angekommen. Es konnte losgehen...

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  • Und wieder hörte die neue Kaiserin aufmerksam zu, ja man konnte sagen, das sie das Gesagt förmlich auf sog und verinnerlichte. Ein Schmunzeln stahl sich jedoch auf ihr Gesicht, als er meinte, die Damenwelt würde ihr nun nacheifern. War sie doch bisher eher das was man eine „graue Maus“ nannte. Nein sie konnte sich wirklich, beim besten Willen nicht vorstellen, das die Frauen Roms IHR! Nun nacheifern sollten. Aber sie wollte dem Tribun nicht widersprechen, von daher behielt sie diese Gedanken für sich. Obwohl etwas mehr Bescheidenheit würde der Stadt wohl doch gut tun.
    „Ob und wie mein Mann mich mit derartigen Aufgaben betraut, weiß ich nicht. Wir haben derlei Möglichkeiten noch nicht besprochen. Da es ja keines Falls sicher war, dass mein Mann die Wahl tatsächlich gewinnt, wollten wir den Ereignissen nicht vorgreifen.“ Obwohl es für Serena natürlich auf der Hand gelegen hatte, dass nur ihr Mann die Wahl gewinnen konnten – was wäre sie auch für einen schlechte Ehefrau, wenn sie das nicht getan hätte – hatte das Paar keinerlei Pläne in diese Richtung gemacht. „In den nächsten Tagen werde ich mit meinem Mann sprechen und dann werden wir klären welche Aufgaben von nun an die meinen sein werden.“
    Nun wurde Serena aber hellhörig. Eine Nichte des Kaisers Valerian? Ja so jemand konnte sie gebrauchen. Jemand der sich mit all den Protokollen, mit den Aufgaben – dem ganzen drum herum auskannte.
    „Es wäre mir nicht nur recht, ich wäre dir durchaus dankbar, wenn du dies für mich arrangieren könntest, eine Beraterin in diesen Dingen werde ich benötigen. Ich werde Aelia Vespa in den nächsten Tagen dann bei mir begrüßen dürfen?“


    Auch Serena nahm das Donnern der genagelten Sohle wahr. Nun war es also soweit. Sie schaute Serapio und nickte ihm zu. „Ich danke dir für deine Worte und für deinen Rat auf den ich wohl noch des öfteren zurück greifen werde. Aber nun ist es wohl an der Zeit? Wir sollten das Volk auch nicht zu lange warten lassen.“ Sprach's und erhob sich.

  • Es war gar nicht meine Absicht gewesen, die Augusta auszuhorchen, darüber was sie mit ihrem Gemahl besprochen hatte. Aber es war natürlich ausgesprochen interessant was ich da erfuhr, oder daraus schließen konnte, über das Verhältnis der Eheleute, und über die Art wie der Kaiser in die Zukunft plante. Schritt für Schritt offenbar.
    Als Gardetribun war es ja auch meine Aufgabe, immer gut bescheid zu wissen. Dazu war ich natürlich, wie wohl jeder Bewohner der Stadt, einfach neugierig auf die neue Herrscherfamilie...
    Meine Idee, ihr Vespa zu empfehlen, fand Anklang. Großartig!
    "Gewiss Augusta, bekräftigte ich eifrig, "ich sorge dafür."
    Ich konnte mir nicht vorstellen, dass die Nichte des Valerian etwas dagegen haben könnte, auf den Palatin eingeladen zu sein. Im Gegenteil. In unserer Casa - so wunderhübsch das Haus auch war, und so freundlich Vespa sich auch uns gegenüber verhielt - schien mir die ungeheuer vornehme Kaisernichte, die nun meine Stiefmutter war, doch immer ein wenig fehl am Platz zu sein. Wie ein Schwan unter Gänsen. (Nichts gegen Gänse.)
    "Ich habe zu danken."
    Die zwei Contubernien hatten vor dem Anwesen Stellung bezogen. Ich hatte sie bewußt aus der ersten Centurie der ersten Cohorte gewählt, in der nur ganz besonders große und stattliche Gardisten ihren Dienst taten. Die Männer machten ordentlich was her. Auf mein Kommando grüßten sie alle zugleich die Augusta, darauf formten sie sich mit großer Präzision zur Eskorte, bereit die frischgebackene Herrscherin samt Anhang, vielleicht auch samt Sänfte, in ihre Mitte zu nehmen. So ging es feierlich zum Forum...

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