Wir feiern die Feste wie sie fallen

  • Witjon hatte etwas abseits gestanden und Aufsicht darüber geführt, wie ein Knecht das erste Bierfass anschlug. Dies gelang auch vorbildlich - der Knecht hatte Übung - und Witjon ließ sich einen Humpen füllen, kostete, befand die Qualität des Fasses für gut und hieß den Knecht ein halbes Dutzend weitere Krüge vorzubereiten. Wenig später wurde es auf der anderen Seite des kleinen Festplatzes lauter, als der erfolgreiche Prüfling Runa herkam. Witjon betrachtete die kleine Festprozession mit einer Mischung aus Zufriedenheit und Stolz. Er wartete ab, bis die ersten Gratulanten ihren Überfall auf Runa verübt hatten, trank etwas Bier und sah sich um. Der helvetische Aedituus war natürlich anwesend, ebenso Susina Alpina, die sich mittlerweile zu so etwas wie Runas bester Freundin entwickelt hatte. Der Bruder des Helvetiers, der kürzlich noch Pferde aus dem duccischen Gestüt erworben hatte, war ebenfalls da. Marga, Lanthilda, Albin und einige weitere Bedienstete sorgten für das leibliche Wohl der Gäste.


    "Ach, schau an", dachte Witjon laut. Da war doch sogar Nela herausgekommen, um Runas Bestehen zu feiern. Dies war tatsächlich ein äußerst guter Tag. Lächelnd steuerte Witjon auf die Gruppe um Runa zu. Gerade beglückwünschte Alan die frischgebackene Aeditua. Witjon stieß dazu. "Salvete und heilsam", grüßte er in die Runde, wartete im Folgenden jedoch erstmal Runas Reaktion auf Alans Geschenk ab.

  • Nun ging es aber Schlag auf Schlag. Auch Alan traf ein, dieser ruhig Mann mit dem so markanten Gesicht. Als er ihr dann auch noch den geschnitzten Wolf überreichte musste Runa sich wirklich zusammennehmen um nicht doch ein paar Tränen zu vergießen. Er war so.. so wundervoll. Sie hatte schon gehört, dass Alan sehr geschickte Hände im Umgang mit Holz hatte, was man bei diversen Gegenständen im Haus auch sehen konnte, aber das er ein wahrer Künstler war, nein das hatte sie nicht geahnt.
    „Oh Alan, er ist... wundervoll.“ brachte sie mit brüchiger Stimme heraus. „Ich danke dir dafür und auch für deine Glückwünsche. Und da Runa zuweilen eine sehr emotionale junger Frau war, gab sie dem Impuls nach und umarmte den jungen Mann ganz kurz, auch Nela wurde nun herzlich umarmt.
    Ja so ganz langsam fiel mit der eintreffenden Familie auch ihre Anspannung von ihr ab. Im Kreise der Familie fühlte sie sich halt am wohlsten. „Ich danke euch von ganzem Herzen. Auch dafür, das ihr mich hier so herzlich aufgenommen habt.“ Ja hier hatte ihr nie jemand das Gefühl gegeben nicht dazuzugehören. Im Gegenteil, sie wurde sofort als Mitglied der Familie aufgenommen und akzeptiert.
    Und genau in dieser Familienstimmung war Runa, als nun ihr Onkel (?) Witjon sich dem Gesehen näherte. Entsprechend ihrer Stimmung und ihres Hochgefühls reagierte sie dann auch. Sie fiel ihm freudestrahlend um den Hals. „Ich hab es geschafft. Ich habe es geschafft.“ jubelte sie.

  • Witjon erhaschte einen Blick auf Alans Geschenk an Runa, bevor die hölzerne Wolfsfigur in der Umarmung verschwand. Runa war wirklich ergriffen, aber vermutlich spielte dabei auch die allgemeine Überwältigung angesichts ihres Prüfungserfolgs eine Rolle. Die junge Duccia umarmte nun jedenfalls scheinbar wahllos die Umstehenden. Witjon kam auch an die Reihe.


    "Hoppla", wunderte er sich in seiner Überraschung über die stürmische Umarmung. Runa umarmte ihren Großonkel (!) herzlich, der sich sehr für sie freute. "Gut gemacht", lobte er Runa und drückte sie nochmal kräftig, bevor er sie wieder frei gab. "Ich bin wirklich stolz auf dich."

  • Die junge Frau lächelte fröhlich als Runa sie begrüßte und sich ganz offensichtlich über ihre Anwesenheit freute. Es war ihr immer wichtig gewesen für ihre Mutter da zu sein und so fand sie sich generell eher seltener bei familiären Veranstaltungen ein. Sie war immer darum bemüht ihre Mutter aus ihrem Zimmer zu bekommen, aber das gelang ihr nicht immer und dann blieb sie eben als Gesellschaft dort. Außer sie wurde fortgeschickt. So wie in diesem Fall. “Ich freue mich auch sehr, dass ich es noch rechtzeitig geschafft habe.“ Ihr Geschenk schien Runa zu gefallen, denn plötzlich fand sie sich in einer Umarmung wieder, die sie gern erwiderte. Dann verblasste ihr Lächeln ein wenig als ihre Mutter angesprochen wurde. “Nein, leider nicht. Sie wäre gern dazu gekommen, aber sie befürchtet, dass es ihr zu viele Menschen werden. Aber ich könnte mir vorstellen, dass sie sich vielleicht auch noch mal selbst aufsucht wenn es ruhiger ist. Ich werde ihr gern ausrichten, dass die Kette dir gefällt.“ Nun lächelte Nela wieder.


    Ehe sie es sich dann versah, wurde sie zu den anderen mitgeschleppt. Also wirklich und im wahrsten Sinne des Wortes. Runa hatte ihre Hand gepackt und zog sie hinter sich her. Nach zwei Schritten nicht mehr ganz so offensichtlich. Sie sollte nun also einige der Gäste kennen lernen. “Ja, gern,“ konnte sie noch gerade so erwidern ehe sie dann vor eben jenen Gäste stand. Sie nickte jedem der Anwesenden freundlich zu als sie ihre Namen hörte und versuchte sie sich zu merken. Das konnte noch eine Herausforderung werden falls es deutlich mehr würden. Sie ließ sich jedenfalls überraschen. Als erstes wurde ihr Runas Lehrer vorgestellt. Sie nahm die Hand und erwiderte auch das Händeschütteln. “Vielen Dank. Auch ich freue mich dich kennen zu lernen, Helvetius. Da scheinst du eine wirklich gute Schülerin gehabt zu haben,“ versuchte sie dann eine kleine Unterhaltung anzufangen. Ihre Mutter hatte schließlich darauf geachtet, dass sie gute Umgangsformen erlernt hatte und nun wollte sie diese dann auch an den Tag legen. Dann begrüßte sie natürlich auch noch die anderen. Einen Legionär. „Natürlich freue ich mich auch dich kennen zu lernen, Helvetius,“ und reichte auch diesem mit einem freundlichen Lächeln die Hand. Dann war Alpina an der Reihe, der sie auch die Hand reichte. Wenn das schon mal so angefangen wurde... “Alpina, endlich lerne ich dich persönlich kennen.“ Wie Runa schon gesagt hatte, hatten sich die beiden Frauen bereits das ein oder andere Mal über die Freundin unterhalten. Nun war es toll auch mal das Gesicht zu dem Namen zu sehen.


    Auch Alan stieß dann ein wenig später zu ihnen. “Alan,“begrüßte sie ihn dann mit einem ebenfalls freundlichen Lächeln. Das natürlich deutlich verbindlicher ausfiel, da sie sich ja schon lange kannten. “Schön, dass du auch dazugekommen ist,“ hatte sie sich ihm dann kurz zugewandt als er sein Geschenk Runa überreicht hatte. Diese schien wirklich ganz vor Freude aus dem Häuschen zu sein und das zeigte sich spätestens jetzt ganz deutlich als sie ihrem Verwandten nun auch noch um den Hals fiel. “Heilsam,“ begrüßte sie Witjon ebenfalls mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Sie würde sich von ihrer Mutter irgendwann noch mal die ganzen Verwandtschaftsgrade erklären lassen müssen. Sie waren so eine gewaltige Sippe, dass sie irgendwie immer wieder den Überblick verlor wer was war und da sie sich dann auch noch entgegen der eigentlichen Verwandtschaftsgrade hier und da mit Onkel oder Tante anredeten, machte es nicht besser.

  • Zurückhaltend lächelnd freute sich Alan, dass sein Geschenk offenbar Gefallen fand. Auch wenn er bisher nicht allzu viel Gelegenheiten gefunden hatte sich auf Feste oder andere Familienzusammenkünfte einzufinden, so war er froh ein Teil dieser Familie sein zu dürfen. Von Dagmar wusste er von vielen Familienmitgliedern, das hieß aber nicht, dass er sie gleich alle kannte. Einige Gesichter waren ihm vollkommen fremd. Sie hatte ihm an ihren besseren Tagen viel erzählt, wenn sie spazieren gegangen waren. Draußen in der schönen Umgebung des Hauses. Es brach ihm das Herz sie so traurig zu sehen und einfach keinen Zugang mehr zu ihr zu finden. Seit dem Brand hatte sie sich verändert. Sie war nur noch in sich gekehrt und so sehr Alan sich auch bemühte aber er schaffte es nicht mehr ihr ein Lächeln abzugewinnen.
    Sie hatte ihn schon vor einiger Zeit gebeten auf ihre Kinder, speziell auf die Tochter aufzupassen. Und dies hatte Alan ihr nur zu gerne versprochen. Er mochte die Beiden, gerade Nela, die ihrer Mutter so ähnlich war, bedeutete dem Schreiner viel. Dennoch hielt er sich zurück, wollte er die junge Frau doch nicht mit Fürsorge erdrücken. Und doch war sie mitunter ein Grund, warum er heute hier war.


    Als Silvana sich für sein Geschenk bedankte, lächelte Alan sie freundlich an und die Umarmung kam so unerwartet und plötzlich, dass er erst mit Verspätung reagieren konnte und die Umarmung erwiderte.
    „Das freut mich, wenn es dir gefällt.“
    Dann trat er zurück und lies den anderen Gratulanten den Vortritt. Das Oberhaupt der Familie trat hinzu und Alan nickte grüßend.
    „Salvete, Witjon.“
    Dann gesellte Alan sich ein Stück näher zu Nela und blieb in ihrer Nähe stehen. Überwältigt von der Vielzahl der Gäste versuchte er sich die Gesichter einzuprägen, als er aber merkte wie hoffnungslos dieses Unterfangen wurde, wandte er sich an Nela.
    „Du siehst heute sehr schön aus. Deine Mutter ist bestimmt stolz auf dich.“
    Und sie war wohl eine der sehr wenigen Anwesenden, die wusste und erkennen konnte wieviel Beklommenheit hinter seinem gut gemeinten Lächeln versteckt war.

  • Röte stand Octavena im Gesicht, als sie ein wenig später als ihr Mann ebenfalls unter den Gästen auftauchte. Der Grund sowohl für ihre Hektik als auch für die Verspätung, ihre Tochter, die den Tag für einen scheinbar durchgehenden kindlichen Trotzanfalll, den ihre Mutter nur mit Mühe hatte eindämmen können, auserkoren hatte, saß auf ihrem Arm und barg den Kinderkopf an ihrer Schulter. Die Kleine konnte schon jetzt ein Temperament beweisen, das Octavenas eigener Vater ihr vor Jahren zum Vorwurf gemacht hatte. Aber heute ging es um Runa und das hatte Vorrang.
    Auf die schob sich Octavena so auch vorbei an Freunde und Familie, die sie dabei flüchtig grüßte, zu. "Salvete", grüßte sie freundlich in Richtung der anderen Gratulanten, die noch in der Nähe standen und lächelte dann Runa an, als sie an der Reihe war.
    "Herzlichen Glückwunsch." Sie berührte die andere Frau am Arm und ihr Lächeln nahm einen entschuldigenden Zug an. "Verzeih mir, dass ich dich nicht umarme, aber jemand ist heute schlecht gelaunt und lässt sich kaum von meinem Arm herunter bewegen." Sie warf einen bedeutungsvollen Blick auf Camelia, die allerdings nur widerwillig zwischen ein paar braunen Locken hindurch lugte und keinen Mucks von sich gab.

  • Zitat

    Original von Decima Sevilla
    “Vielen Dank. Auch ich freue mich dich kennen zu lernen, Helvetius. Da scheinst du eine wirklich gute Schülerin gehabt zu haben,“


    Curio schüttelte die Hand Sevillas und war froh, dass er nun ein bisschen davon abgehalten wurde, ständig zu Silvana hinüber zu blicken. Es wäre wohl langsam auch arg auffällig geworden und jedes Mal, wenn sein Blick wieder zu Silvana gewandert war und kurz auf geruht hatte, ging er pflichtschuldig weiter zu Alpina, von der Curio mit zunehmender Anzahl der Blicke auch einen strengen Gesichtsausdruck erwartete. Nun aber konnte er sich auf Sevilla konzentrieren und ein kurzes Gespräch mit ihr beginnen.


    Nun, sie ist sehr fleißig und wissbegierig. Daher habe ich schon damit gerechnet, dass sie ihr heutiges Opfer mit Bravour bestehen würde. Für mich war es auch das erste Mal, dass mir als Aedituus eine Schülerin anvertraut wurde, sodass ich aber im Gegenzug viel von ihr lernen konnte. Nicht nur über meine Lehrerrolle, sondern auch über die Rituale des germanischen Kults.


    Nun wanderte sein Blick aber doch noch kurz Silvana, doch rief er sich direkt zur Ordnung und fokussierte das Gesicht der Decima. Offenbar lag das gute Aussehen in der duccischen Familie, auch wenn die junge Decima weniger Curios Typ war.


    Zitat

    Original von Numerius Duccius Marsus
    "Salvete und heilsam", grüßte er in die Runde, wartete im Folgenden jedoch erstmal Runas Reaktion auf Alans Geschenk ab.


    Auch Curio grüßte zurück, als das Sippenoberhaupt nun auch erschien.


    Salve, Procurator Duccius.


    Man konnte schon fast sagen, dass sie aufgrund des helvetischen Hausbaus eine Geschäftsbeziehung unterhielten. Hinzu kam die politische Beziehung über Curios Patron, die er im Moment als Magister Vici noch unterhielt und vermutlich spätestens mit seiner Aufnahme in den Ordo decurionum auch langfristig werden würde. Nichts umsonst war Curio mittlerweile ein regelmäßiger Gast auf dem duccischen Gut, nicht nur als Klient, sondern auch als Geschäftspartner und politischer Verbündeter - und vielleicht irgendwann, so hoffte er inständig, auch als Ehemann einer Duccia.

  • Corvinus stand ein wenig abseits als dann nach und nach ein ganzer Haufen ihm unbekannte Zivilisten dazu kam.
    Er grüßte alle neuen Gratulanten und gab sich dabei Mühe freundlich zu wirken etwas was ihm gar nicht leicht viel. Als er dann Duccius Marsus sah ging er zu diesem rüber.
    Alpina ließ er dabei in Curios Obhut, legte ihr aber vor dem weggehen kurz die Hand auf den Rücken und sagte ihr ins Ohr das er mal kurz rüber ging. Eine Geste die wohl den allermeisten zeigte das sie zusammen hier waren.


    "Salve Ducius, ein guter Tag für deine Gens würde ich meinen was?" begrüßte er den Hausherren.

  • „Danke!“ sie grinste ihren Großonkel (!) an und wand sich dann dessen Frau zu.
    „Ich danke auch dir und du....“ Runa pikte der Kleinen in die Seite eben diese Stelle an welcher die Kleine so herlich kitzelig war. Was der Kleinen ein Glucksen entlockte und Runa einen strafenden Blick durch die Locken hindurch einbracht. „.. tanzt du nachher mit mir über die Wiese? Also natürlich nur wenn du den Arm deine Mutter verlassen möchtest.“ Runa wuschelte ihr noch durch die locken, was ihr den nächsten bösen Blick einbrachte. Ihr selbst aber ein herzliches lachen entlockte. „Sie ist einfach zu niedlich wenn sie so...“ Runa ahmte das schmollende Gesicht der Kleinen nach. „.. guckt. Aber komm setz dich doch. Ich stell dir alle vor.“ sagte sie zu Octavena.
    Und wie schon zu vor wurde nun Octavena und auch Alan vorstellt. Diese so berühmte das ist der und der und das der usw. Einzig bei Wijon sah sie davon ab ihn vorzustellen, sie ging davon aus, das ihn alle kannte und so weit sie wusste kannte er die beiden Brüder und Alpina ja sowie so, schließlich hatte sie sein kind auf die Welt geholt.
    Immer mal wieder traf ein liebevoller Blick Curio, aber wirklich immer nur so kurz, dass keinem etwas auffallen konnte.
    "Onkel? hast du Vater gesehen?" Runa fragte sich wirklich wo er blieb, schließlich wollte er sich eigentlich nur was bequemes anziehen und dann gleich nachkommen.

  • Nun wurde es also offiziell. Silvana machte eine Runde und stellte dabei alle ihre Gäste vor. Einige kannte Curio ja bereits, unbekannt waren ihm allerdings Duccianus Alan und Petronia Octavena mit ihrer kleinen Tochter. Von den letzten beiden hatte er zwar schon mal gehört und hatte sie ja auch bereits einmal in einem Gespräch mit Duccius Marsus angesprochen, war ihnen aber bislang noch nicht begegnet. Als Silvana schließlich bei ihm anlangte und ihn vorstellte war es ihm unangenehm, dass sie jenen neutralen Ton anschlug, den sie bei jedem anderen auch angeschlagen hatte. Doch gab es dazu wohl einfach keine Alternative. Dementgegen nahm sein Herz jeden der noch so kleinen, liebevollen Blicke mit einem zusätzlichen Schlag war. doch jedesmal schaute er auch, ob sie auch noch von jemand anderem wahrgenommen werden würden, denn Curio befürchtete die ganze Zeit, dass ja irgendwann mal irgendjemand irgendeinen der Blicke hätte registrieren müssen. Ob dieser Jemand ihn dann auch richtig gedeutet hatte, war dann aber auch seine größte Sorge und daher versuchte er auch seine eigenen liebevollen Blicke in ihre Richtung so zu dosieren, dass sie nicht allzu auffällig werden würden. Dementgegen war jeder Blick, der vermeintlich nicht von anderen wahrgenommen worden war, ein kleiner Erfolg, ein kleiner Sieg in einer Schlacht, die noch einen großen Teil des restlichen Tages einnehmen würde.

  • Mit freudigen Schritten kam nun auch der Vater der Gastgeberin in den Wildgarten und staunte nicht schlecht über das, was sie duccischen Angestellten hier wieder auf die Beine gestellt hatten. Ein paar Stunden zuvor standen hier nur ein paar Tische und Stühle. Nun waren alle gedeckt und die Fässer waren angestoßen, es würde ein großartiger Abend werden.
    In der Ferne erblickte er eine nicht mehr allzu kleine Traube von Menschen, die sich um seine Tochter versammelt hatten, worunter er seinen seinen Vetter erkannte, der gerade damit beschäftigt war Runas Umarmung zu erwidern.


    Nachdem er sich auf dem Weg zu ihr an einigen Gratulanten vorbeidrängeln musste, die auch ihm als Vater gratulieren wollten, erreichte er schließlich seine Verwandten und die anderen bekannten Gesichter.


    "Salve und heilsam alle miteinander." trat er begrüßend zu ihnen. Bevor er seine Tochter in die Arme schloss, nickte er allen einmal zu, er würde sie gleich persönlich begrüßen. Jetzt stand erstmal seine Tochter und die versprochene Überraschung auf dem Programm


    "Ich gratuliere dir erneut von ganzem Herzen, meine Kleine." dabei küsste er sie auf die Schläfe, während sie in seinen Armen lag. Sie würde immer seine Kleine bleiben, egal wie groß sie war und wie weit sie im Leben stehen würde. Dann wandte er sich nochmal an die anderen.
    Er begrüßte alle nach der Reihe, wobei er bei den nichtduccischen Gästen anfing. "Alpina, Helvetius, schön euch zu sehen." dabei viel ihm die Nähe der beiden zueinander auf, woraus er sofort einige Schlüsse zog "Nun, jetzt wird mir einiges klar. Mögen euch die Götter wohlgesinnt sein und möge besonders Iuno auf eure Familie achten." dann ging er weiter zu Curio über "Helvetius, auch dir muss man erneut gratulieren. Du hast dich wahrlich als guter Lehrer bewiesen." Dann erblickte er Alan, den er nie wirklich persönlich gesprochen hatte, da dieser sich meist um Dagmar herum bewegt hatte. "Salve." grüßte er ihn daher lediglich freundlich. "Nela, wie schön dich hier zu sehen!" nach ihrer Mutter fragte er sie nicht, diese Frage würde sie heute Abend noch zu genüge zu hören bekommen. Dann ging er einen Schritt auf die Frau seines Vetters zu. "Octavena, wie glücklich sich mein Vetter schätzen kann, euch zu haben. Schön, dass ihr da seid." dabei strich er dem kleinen schüchternen Quengelbündel auf ihrem Arm über den Kopf, welch Segen doch Kinder waren. Waren sie einmal auf der Welt, verändert sich das Leben schlagartig. Zum Schluss grüßte er seinen Vetter gewohnt wie immer und trat an ihn heran, damit er ihm etwas ins Ohr flüstern konnte. "Ich weiß, wieso ich alleine mit Runa nach Mogontiacum gekommen bin.." Dann wandte er sich wieder der gesamten Runde zu.


    "Entschuldigt bitte meine Verspätung, aber die Überraschung für meine Tochter, hat mich aufgehalten. Ich hoffe es wird nicht mehr lange dau.." noch bevor er seinen Satz zu Ende sprechen konnte, wurde er von dem Grund unterbrochen, weshalb er es nicht rechtzeitig auf die Feier geschafft hatte.


    http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/g-roemer-frauen/20.jpg Calventia Fusa
    Eine Frau trat an seine Seite und begrüßte in römischer Manier alle umstehenden Gäste. "Salvete." Dann wandte sie sich ihrer Tochter zu. "Hallo.. mein Kind." grüßte sie Runa mit dem herzlichsten Lächeln aber ruhiger Stimme und streckte ihre Arme aus.


    Da blieb dem Familienvater nichts mehr anderes übrig, als seine Frau vorzustellen. Eigentlich hatte er eine kleine Ansprache vorbereitet, aber sie machte ihm mal wieder eigenwillig seinen Auftritt kaputt. "Wenn ich euch vorstellen darf.. meine Frau Calventia Fusa." stellte er sie also vor und warf seinem Vetter einen Blick zu a la Frauen.. und rollte mit den Augen, was in diesem Moment aber keiner mitbekam, da alle gespannt und auch verwundert das Geschehen zwischen Mutter und Tochter verfolgten.

  • Endlich erschien nun auch sein Patron, der Vater der heutigen Gastgeberin. Und während sich Curio einerseits darüber freute, da er grundsätzlich ein sehr gutes Verhältnis zu ihm pflegte und ihm die Gespräche während der Salutationen stets Anleitung und Hilfe boten, verkrampfte sich andererseits sein Magen, da nun eine weitere Person anwesend war, die ihre Augen auf Silvana werfen würde. Mit einem Schmunzeln nahm Curio dann den Kommentar zu Alpina und Corvinus auf. Dann jedoch kam Verus auch zu dem jungen Helvetier und gratulierte ihm erneut.


    Patron, ich danke dir für die freundlichen Worte. Doch gebührt deiner Tochter das größte Lob des heutigen Tages, zumal sie die gesamte Last der Prüfung so erfolgreich auf ihren Schultern getragen hat.


    Dieses Mal konnte er Silvana auch nochmal offen einen anerkennenden Blick zuwerfen, in dem ein Leuchten versteckt war, das wahrscheinlich nur von ihr aufgenommen werden konnte. Danach schritt Verus die Personen weiter ab und Curio fiel auf, dass er seinem Vetter, dem Sippenoberhaupt etwas ins Ohr flüsterte. Dann wandte er sich an die Festgemeinschaft, erhob das Worte, wurde aber nach wenigen Wörtern bereits durch eine Frau unterbrochen, die an seine Seite trat. Sie grüßte in die Menge und trat schließlich zu Silvana.


    Das war also Calventia Fusa. Verus' Frau und Silvanas Mutter. Curio kam sie irgendwie unauffällig vor und eine gewisse Anmut kam erst zutage, als sie sich ihre Tochter zuwandte. Ein bisschen erinnerte sie ihn an seine eigene Mutter: Typisch römisch im Auftreten, von nüchternen Eleganz und eher distanziertem Wesen. Curio beobachtete, was nun zwischen Silvana und ihrer Mutter geschehen würde und und strich sich dabei mit dem Daumen über die leicht feuchte Handfläche. Und noch ein Augenpaar, das es schwieriger machen würde, Curios und Silvanas Spiel der kleinen liebevollen Blicke erfolgreich weiterzuspielen.

  • Zitat

    Helvetius Curio


    Nela lächelte ein wenig. “Ein guter Lehrer glaubt natürlich immer an den Erfolg seiner Schüler,“ bemerkte sie dann als sie das Lob des ehemaligen Lehrers ihrer Verwandten vernahm. “Es ist schön zu hören, dass ihr voneinander gelernt habt. Noch mehr freue ich mich darüber, dass du dich auch für den Glauben meiner Familie interessieren und vielleicht auch ein wenig begeistern konntest?“ Nicht jeder Römer war dazu bereits sich auf die germanischen Rituale einzulassen. Von denen hatte sie leider nicht mal halb so viel Ahnung wie sie es vermutlich haben könnte oder haben sollte. Aber sich in drei Welten richtig gut aus zu kennen war auch nicht einfach. Sie wusste nicht ob sie die Unterhaltung weiter ausbauen sollte. Denn vermutlich bald würde die Feier losgehen und dann würde sie vermutlich wohl eh ein Ende finden müssen.


    Zitat

    Alan


    So langsam ließen sich auch die anderen endlich sehen. Es wirkte abgesprochen. Frei nach dem Motto: So, jetzt wir alle. Schön, wie viele sich hier sehen ließen. Alan wandte sich dann kurz an sie und sie lächelte ihn an. „Vielen Dank für das Kompliment,“ antwortete sie zu erst. „Ich hoffe, dass sie es sein kann. An all zu vielen offiziellen Feiern habe ich mich ja noch nicht beteiligen können. Ich werde mich große Mühe geben und sie stolz machen.“ Wenn sie schon hinaus ging, dann wollte sie natürlich dafür sorgen, dass ihre Mutter in einem guten Licht da stehen würde. Aber irgendwie repräsentierte sie ja nicht nur ihre Mutter sondern sogar noch eine Familie. Es wäre also sogar doppelt so schlimm wenn sie sich nicht ordentlich benehmen würde. „Meine Mutter wollte allein sein,“ fragte sie noch mal nach. Sie machte sich nicht direkt sorgen, aber manchmal kam ihre Mutter auf eigenartige Ideen und versuchte dann die Menschen in ihrer Nähe loszuwerden um allein einen Hain aufzusuchen und dort dann auch gern mal einen ganzen Tag zu bleiben und zu Hause suchte sie dann jeder. Natürlich war sie eine selbstständige Frau, aber Nela hatte halt schon so ihre Sorgen. „Mache dir keine Gedanken. Es wird schon werden“ sie kannte Alan inzwischen ja auch ziemlich gut und so bemerkte sie natürlich, dass ihn etwas belastete.


    Dann erschien Octavena, die sie natürlich auch begrüßte. Das Kind schien sie ganz schön auf Trab gehalten zu haben. Runa war nun gänzlich in Beschlag genommen worden. Wie schön es zu sehen war, dass sich so viele Menschen mit ihr zu freuen schienen. Es dauerte einen Moment bis sie dann auch Phelan sah, der sich auch ganz kurz die Zeit nahm sie noch zu begrüßen. “Ja, ich freue mich auch. Es wird ganz sicher eine schöne Feier.“ Sie lächelte auch ihn an, hielt ihn aber nicht länger auf. Er hatte ja ein paar Pflichten zu erfüllen. Dabei wollte sie ihn nicht stören und es gab auch noch eine große Überraschung wie sie dann schnell bemerkte.

  • Runa ließ sich von ihrem Vater drücken und küssen, eigentlich war seine Anerkennung die wichtigste von allen, weshalb sie wohl gerade seine Worte am meisten genoss und ihr Lächeln noch einen ganze Spur breiter machten.
    Gerade als sie nach ihrer Überraschung fragen wollte machte sich ihr Vater natürlich zunächst auf Begrüßungstour. Er wusste genau wie Runa das fuchst. Sie mochte es gar nicht auf die Folter gespannt zu werden. Nein Geduld war immer noch keine ihrer Stärken und ihre Geduld war außerdem überstrapaziert, schließlich musste sie sich ja mit Curio in Geduld üben. Also wollte sie jetzt nicht auch noch ewig auf ihre Überraschung warten müssen.
    Zum Glück kam seine Überraschung ihm zuvor, noch ehe er zu einen größeren Rede ansetzen konnte – stand sie da ihre Mutter. Runa schaute erst ungläubig, dann überrascht, dass freudig und schließlich flog sie mit einem „Mutter!“ auf den Lippen ihrer Mutter in die Arme. Ja die Überraschung war eindeutig gelungen. Runa konnte ihre tränen nun auch nicht mehr zurückhalten. Tränen der Freude ihre Mutter endlich wieder in den Armen zu halten und Tränen der Rührung, dass ihr Vater sie hat her kommen lassen. So schaute sie also in Phelans Richtung und ihre Lippen formten ein 'Danke.'
    Runa brauchte tatsächlich eine Weile, bis sie sich einigermaßen wieder im Griff hatte. In der zeit gratulierte ihre Mutter ihr und versicherte ihrerseits auch wie stolz sie auf ihre Tochter war.
    Reihe um wurden nun alle vorgestellt. Curio war wr zum Schluss dran. Dies war Absicht von Runa, denn sie wollte durchaus, das sich ihre Mutter und Curio kennenlernten. Udn war es doch zumeist so, das man bei dem zuletzt vorgestellten hängen blieb und mit ihm sicher ein Gespräch anfangen würde.
    Und genau so geschah es dann auch.


    http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/g-roemer-frauen/20.jpg Calventia Fusa
    „Salve Helvetius Curio. Nun dir ist es also zu verdanken, das Silvana das Opfer mit Bravur bestanden hat. Du scheinst – auch wenn du noch recht jung scheinst – ein sehr guter Lehrer zu sein.“ fing sie also ein Gespräch mit Curio an.

  • Erneut zeigte Silvana, dass sie ein regelrechter Wirbelwind sein konnte, so wie sie ihre Mutter begrüßte. Einem lauten Ausruf folgte eine feste und herzliche Umarmung, die mindestens ebenso ausfiel, wie jene mit ihrem Vater und die typisch römische Distanz wurde zumindest von Silvana von jetzt auf gleich überbrückt, so wie sie es auch schon an den Vinalia passiert war, als sich die beiden das erste Mal geküsst hatten. Dann jedoch hatte Curio irgendwie ein schlechtes Gefühl und es bewahrheitete sich, als Silvana genau so mit ihrer erneuten Vorstellungsrunde für ihre Mutter so begann, dass er zwangsläufig der letzte sein würde, der vorgestellt werden würde, und dass er dadurch wahrscheinlich auch gefragt war, die Konversation zu beginnen. Curio schluckte daher, denn er wusste von seiner eigenen Mutter nur zu gut, wie viel Wert die römischen Matronen auf ein tadelloses Benehmen legten. Nicht, dass Curio dies nicht zu Genüge von seiner Mutter gelernt hatte, doch gab es dabei jedes Mal eine Vielzahl von Fettnäpchen und Fallstricken, die Curio nun so geschickt wie möglich umschiffen musste, um wenigstens als ausreichende Partie für Silvana zu gelten.


    Einem solchen Fallstrick war Curio direkt ausgesetzt, als Silvanas Mutter auf das Häneschütteln verzichtete. Beinahe automatisch war Curios Hand dementgegen bereits nach oben gewandert, beendete die Bewegung aber gleich mit einer Streichen seines Daumens über die Handinnenfläche, was für geübte Blicke locker als Verlegenheitsgeste wahrgenommen werden konnte. Stattdessen setzte Curio nun, im besten Training von seinen politischen Terminen und Auftritten, ein freundliches Lächeln auf.


    Salve, Calventia. Ich freue mich, nun auch die Mutter meiner ehemaligen Schülerin kennenlernen zu können.


    eröffnete er erstmal mit der üblichen Bauchpinselei, die mit zu den obligatorischen Versatzstücken eines solchen Treffens gehörte. Doch waren sie absolut ernst gemeint, da er sich bislang ja nur aus den Erzählungen Silvanas und den eher seltenen Einschüben seines Patrons ein Bild von ihre hatte machen könnten. Nichtsdestotrotz war er in dieser Situation dermaßen nervös, dass er fast vergaß, die Konversation weiterzuführen. Doch fing er sich wenigstens so früh, dass sich die Unterbrechung nicht zu einer unangenehmen Pause entwickelte.


    Nun, ich danke die für deine Worte und nehme sie, ebenso wie die Worte deines Mannes, der - wie du wahrscheinlich weißt - auch mein Patron ist, als Anschub, meine Arbeit auch in Zukunft so gut zu machen, dass meine Schüler bei ihren Opfern glänzen können. Denn es war heute vor allem deine Tochter, die eine... hervorragende Figur bei ihrem Opfer gemacht hat. Daher gilt ihr auch ohne Zweifel das größte Lob des heutigen Tages.


    Lange hatte er geredet, seine Worte mit Bedacht gewählt (und für Silvana auch noch ein kleines - für andere wohl kaum wahrnehmbares - persönliches Kompliment formuliert). Den Hinweis auf sein Alter ignorierte er derweil aus Höflichkeit. Zumal er ja von ihr sogleich auch wieder relativiert wurde.

  • http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/g-roemer-frauen/20.jpg Calventia Fusa Das Lächeln der Frau wurde eine Spur wärmer. Sie war angenehm überrascht. Hatte sie doch einen grobschlächtigen Germanen erwartet, ja eigentlich dachte sie, dass hier alles grobschlächtige Germane waren. Da war der junge Mann hier mehr als nur einen positive Überraschung. Wohlerzogen und römischer wie es kaum ging. Hatte sie ihrem Mann doch mal wieder nur das Schlimmste zugetraut, aber wenigstens hier hatte er mal eine gute Wahl getroffen, wenn er IHRE Tochter schon in diese Barbarenstadt verschleppt hatte.
    Nun reichte sie dem jungen Mann auch die Hand. „Helvetius. Ich bin es die dir wirklich von ganzen Herzen danken muss. Und ich bin froh, dass meine Tochter einen so … kompetenten Lehrer hatte. Ich muss zugeben, so einen jungen wohlerzogenen Mann wie dich habe ich hier gar nicht erwartet.“ Ja das Mutterherz von Fusa schlug nun doch etwas höher. „Ich muss zugeben, das mein Mann keine bessere Wahl hätte treffen können.“ Und da sie den Mann wirklich sympathisch fand. War sie auch geneigt, das Gespräch noch etwas weiter zu führen. „Was treibt einen jungen Mann wie dich hier her? Wie sehen deine Pläne für die Zukunft aus?“ Ja nun wolle Fusa es genau wissen.



    Runa rollte mit den Augen, natürlich schoss Mutter mal wieder Spitzen in Vaters Richtung ab. Ja sie hatte es ihm immer nicht nicht verziehen, das er Runa hier her gebracht hatte. Wäre es nach ihrer Mutter gegangen, wäre sie sicher schon gewinnbringend verheiratet worden. Aber Runa wusste auch, das auch wenn die Entscheidung letztlich ihr Vater treffen würde, es nicht das schlechteste wäre, wenn ihre Mutter Curio sympathisch fand und das war scheinbar der Fall. Sie schenkte also Curio ein aufmunterndes Lächeln, da musste er jetzt durch, so wie sie eines tagen wohl durch die Inaugenscheinnahme seiner Mutter musste.

  • Puh. Jetzt musste Curio aufpassen, dass er sich nicht auf das Fettnäpfenweitspringen einließ, das die Mutter Silvanas hier - wenn auch sehr, sehr taktvoll - heraufbeschwor. Eingeklemmt zwischen den Vorurteilen ihrer Fusas, seiner Klientenpflicht gegenüber Verus und dem unbedingten Willen beiden zu zeigen, dass in einer nahen oder fernen Zukunft auch eine gute Partie für Silvana sein konnte drohte hier ganz, ganz dünnes Eis. Deutlich beruhigender war da schon das aufmunternde Lächeln Silvanas, das er im Augenwinkel erspähen konnte und durch das er sich zumindest ein wenig entspannen konnte. Dies führte auch letztlich dazu, dass er die ersten Bemerkungen der Fusas einfach überging - sicher war sicher - und stattdessen direkt auf ihre Fragen einging, nachdem er nun auch endlich ihre Hand schütteln konnte.


    Nun, ich wurde von meinen Eltern, die ein Weingut westlich von Noviomagus besitzen, hierher nach Mogontiacum geschickt, damit ich hier, in der Hauptstadt der Provinz, eine Ausbildung im Cultus Deorum beginnen konnte.


    Na ja, das entsprach zumindest zum größten Teil der Wahrheit. Dass sein Vater ihn lieber in Legionsuniform gesehen hätte, verschwieg Curio bewusst, denn solche vermeintlichen familiären Brüche machten sich nie gut in der gesellschaftlichen Konversation und hatten daher auch hier nichts zu suchen.


    Seit dem Ende meiner Ausbildung bin ich im Apollo-Kult aktiv und wurde zuletzt zum Magister Vici gewählt. Nach meiner Amtszeit strebe ich zudem mit der Hilfe deines Mannes die Aufnahme in den lokalen Ordo decurionum an und möchte, sobald die Zeit dafür reif ist und mich die Decurionen dafür als geeignet erachten, in das Collegium Pontificium aufsteigen.


    Zumindest bis dahin war sein Lebensweg bislang geplant und mit seinem Patron auch abgesprochen, wobei er den Zwischenschritt einer Aedilität erstmal ausließ, da es dazu noch keine konkreten Planungen gab. Denn nach seiner Einstiegsamtszeit galt es erstmal die Aufnahme in den Stadtrat anzustreben und sich dann Schritt für Schritt sowohl organisatorisch als auch finanziell auf die gewöhnlich recht kostspielige Amtszeit als Aedil vorzubereiten.


    So stand er also seiner hoffentlich zukünftigen Schweigermutter Rede und Antwort. Wobei er aber nicht allzu weit ausholte, sondern sich einer der Regeln beugte, die er spätestens während der aktuellen Amtszeit schätzen gelernt hatte: Fasse dich kurz, dann mögen dich deine Zuhörer.

  • Runa schien ganz in ihrem Element. Sie stellte alle einander vor. Alpina lernte so Nela kennen und nach all dem, was sie zwischen den Zeilen heraushörte, nahm sie sich vor, die schüchterne junge Frau bei Gelegenheit auf die Mutter anzusprechen. Vielleicht konnte sie ein gutes Heilmittel empfehlen, das ihr helfen konnte.


    Einen Teil der Duccier kannte Alpina noch aus der Zeit, als sie einigen MItgliedern der Familie nach dem Brand des Stadthauses eine Unterkunft in der Casa Atia gewährt hatte. Beeindruckt sah Alpina die vielen schönen Geschenke, die Runa von den Familienmitgliedern bekam. Im Vergleich mit den tollen Geschenken, war Alpinas Kräuterkorb ärmlich und sie schämte sich fast dafür. Um so mehr freute sie, als Albin Runa ein selbstgeschnitzes Tier - einen Wolf - schenkte. Auch sein Geschenk war einfach aber sehr persönlich.


    Als Petronia Octavena mit der kleinen Camelia auf dem Arm erschien, strahlte Alpina. Es war immer schön, wenn man die Kinder, denen man ins Leben geholfen hatte, auch später wiedersah. Die Kleine barg ihren Kopf schüchtern an der Schulter der Mutter.
    "Salve, Petronia Octavena. Ich freue mich, dich und die kleine Camelia endlich einmal wiedersehen zu können. Groß ist sie geworden! Und ein hübscher kleiner Lockenkopf!"
    Sie neckte die Kleine indem sie mit dem Zeigefinger eine Maus imitierte, die über den kleinen Körper huschte und sich unter der Achsel Camelias verstecken wollte. Ein kleines, kurzes Lächeln erschien auf dem hübschen Kindergesicht, dann barg Camelia erneut schüchtern das Gesicht am Hals der Mama.


    Corvinus ließ nun Alpina in der Obhut seines Bruders und begab sich zu Duccius Marsus. Dankbar nahm sie seine Zuwendung auf. Die war wohl auch Duccius Verus nicht entgangen, der ihnen postwendend den Segen Iunos wünschte. Alpina wurde rot. Erst kürzlich hatte sie ihm den Namen des Vaters ihres Kindes nicht verraten können, weil Corvinus noch im Barbaricum gewesen war und nichts von ihrer Schwangerschaft gewußt hatte. Nun hatte Verus wohl seine eigenen Schlüsse gezogen.


    Was nun folgte war die Überraschung des Abends. Runas Mutter erschien und die Freude war allseits groß. Alpina hielt sich im Hintergrund, beobachtete das Geschehen und vor allem Curio, der sofort von Runa in ein Gespräch mit ihrer Mutter verwickelt wurde. Schon ein paar Mal hatte sie Curio einen ernsten Blick zugeworfen, wenn er mal wieder zu lang und verträumt Runa angestarrt hatte. Wer wollte es ihm verdenken. Mit dem strahlenden Lächeln, das sie an ihrem Ehrentag schmückte, war sie wirklich eine Augenweide.
    Wie sich schnell herausstellte, meisterte Curio die Aufgabe hervorragend. Er manövrierte sich mit seiner liebenswürdigen, ruhigen und taktvollen Art direkt ins Herz von Calventia Fusa. Es war offensichtlich, dass sie einen Narren an ihm gefressen hatte. Alpina musste grinsen. Besser konnte es doch nicht laufen.

  • Ja er machte sich wirklich wirklich gut. Also ihre Mutter hatte Curio wohl im Sturm erobert. Runa sah dies mit Erleichterung und entspannte sich auch sogleich sichtlich. Nun endlich fand sie auch einen Moment Zeit um sich ihrer Freundin Alpina und deren Geschenk entsprechen zu widmen.
    Sie betrachtete die Kräuter in dem Körbchen. Hielt mal dies und mal jenes hoch. Sagte was sie dachte das es it, manches mal wurde sie bestätigt, manches mal von Alpina verbessert.
    Runa lächelte schließlich Alpina an. „Ich bin so froh, dass du mir schon bald zeigst, was ich mit diesen Schätzen der Natur anfangen kann. Du weißt ja, dass ich doch dafür bewundere, dass du diese Gabe der Götter zu nutzen weißt und ich dir so unendlich dankbar bin, dass du dein Wissen an mich weiter geben willst.“ Sie nahm ihre Freundin in den Arm und drückte sie an sich. „Danke das du mir einen so gute Freundin bist.“



    http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/g-roemer-frauen/20.jpg Calventia Fusa Fusa unterdes hörte interessiert zu und war dem jungen Mann auch sichtlich Dankbar, dass er es kurz und präzise hielt und sich nicht im Detail verlor. Ja dieser junge Mann hier wusste wohl was er wollte und es imponierte ihr. Sie sprach noch einen Weile mit ihm bevor sie dann doch weiterging um hier und da eine Gespräch zu führen. Schließlich kam sie irgendwann wieder bei ihrem Mann an und sagte Leise zu ihm. „Wenigstens hast du ein gutes Händchen bewiesen, als du Silvanas Lehrer ausgesucht hast.“ Ja der Vorwurf, dass er ihre Tochter „verschleppt“ hatte schwang unterschwellig mit.

  • Viele Gäste waren gekommen und Alan wunderte sich mal wieder wie groß diese Familie hier war. So viele Freunde und Bekannte waren auch gekommen. Es freute ihn für Silvana, denn sie schien sehr beliebt zu sein. Es erinnerte ihn ein klein wenig an die Feste in seinem Dorf, da kamen auch immer alle zusammen.
    Etwas unschlüssig stand er neben Dagmars Tochter. Alle schienen sich zu unterhalten aber jetzt rächte es sich mal wieder, dass er sich in der Vergangeheit hauptsächlich in Dagmars Gesellschaft aufgehalten hatte. Nichts, was er bereuen würde, doch bei solchen Zusammenkünften nicht von Vorteil. Deswegen hielt er sich an Sevilla.
    „Ich bin jedes Mal wieder erstaunt wie groß diese Familie ist.“
    Versuchte er sich dann in dem, was man einige Jahrhunderte später Smalltalk nennen würde.
    „Wie geht es deinem, Bruder? Deine Mutter hat mir erzählt er soll vielleicht nach Rom? Hat er sich diesbezüglich schon entschieden?“

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