Wir feiern die Feste wie sie fallen

  • Curio atmete tief durch, als die Calventia letztlich zufrieden nickte, ihn aus der Befragung entließ und sich schließlich auch den anderen Gästen zuwandte. Seine Anspannung löste sich zumindest teilweise, denn immer noch war er in der kniffligen Situation, sich möglichst neutral gegenüber Silvana zu verhalten, sodass nicht auffiel, was da zwischen ihnen war. Dass er aber nun grade eine wichtige Hürde genommen hatte und das, wie der Gesichtsausdruck Fusas zeigte, durchaus zu ihrer Zufriedenheit, sorgte dafür, dass er zumindest ein bisschen gelöster auf die kommenden Stunden blickte, die er noch hier sein würde. So nahm er nun erstmal einen Platz an der Tafel ein und schüttete sich etwas Wein in einen Becher, den er sogleich stark verdünnte. Nun hatte er auch ein bisschen Zeit, die Schönheit des Gartens zu Kenntnis zu nehmen, wobei sein Blick vor allem an dem kleinen Wasserfall hängen blieb, der dezent plätschernd eine tolle Geräuschkulisse entstehen ließ. Lange blieb sein Blick auf den Wasserfall gerichtet und es wirkte, als sei er für jene Augenblicke im Geist woanders.

  • Zitat

    Original von Duccia Silvana: Nun endlich fand sie auch einen Moment Zeit um sich ihrer Freundin Alpina und deren Geschenk entsprechen zu widmen. Sie betrachtete die Kräuter in dem Körbchen. Hielt mal dies und mal jenes hoch. Sagte was sie dachte das es it, manches mal wurde sie bestätigt, manches mal von Alpina verbessert. Runa lächelte schließlich Alpina an. „Ich bin so froh, dass du mir schon bald zeigst, was ich mit diesen Schätzen der Natur anfangen kann. Du weißt ja, dass ich doch dafür bewundere, dass du diese Gabe der Götter zu nutzen weißt und ich dir so unendlich dankbar bin, dass du dein Wissen an mich weiter geben willst.“ Sie nahm ihre Freundin in den Arm und drückte sie an sich. „Danke das du mir einen so gute Freundin bist.“


    Mit großer Freude erlebte Alpina, dass sich Runa sehr über ihr Geschenk freute und erwiderte die Umarmung. "Ich habe zu danken für deine Freundschaft, Runa. Du weißt wieviel sie mir wert ist."


    Sie nutzte die Gelegenheit, um Runa gleich einzuladen. "Wir sollten unbedingt in den nächsten Tagen gemeinsam Holunderblüten pflücken gehen. Die Zeit dafür ist kurz und man kann sie nicht nur als Heilmittel benutzen, sondern auch leckere Dinge daraus zaubern. Komm doch nach deinem Dienst im Tempel zu mir, dann können wir bei dieser Gelegenheit noch ein paar andere Dinge bequatschen..."
    Alpina zwinkerte der Freundin zu. Ja, es gab einigen Diskussionsbedarf, sicher auf beiden Seiten.


    Bald nahm man an der Tafel Platz. Alpina war unsicher wohin sie sich setzen sollte und wartete ab, was die Duccische Familie machte. Ihr Blick suchte Corvinus.

  • Zitat

    Original von Susina Alpina
    Als Petronia Octavena mit der kleinen Camelia auf dem Arm erschien, strahlte Alpina. Es war immer schön, wenn man die Kinder, denen man ins Leben geholfen hatte, auch später wiedersah. Die Kleine barg ihren Kopf schüchtern an der Schulter der Mutter.
    "Salve, Petronia Octavena. Ich freue mich, dich und die kleine Camelia endlich einmal wiedersehen zu können. Groß ist sie geworden! Und ein hübscher kleiner Lockenkopf!"
    Sie neckte die Kleine indem sie mit dem Zeigefinger eine Maus imitierte, die über den kleinen Körper huschte und sich unter der Achsel Camelias verstecken wollte. Ein kleines, kurzes Lächeln erschien auf dem hübschen Kindergesicht, dann barg Camelia erneut schüchtern das Gesicht am Hals der Mama.


    "Salve, Susina Alpina." Ein Lächeln umspielte Octavenas Lippen, als zuerst Runa und kurz darauf auch Alpina beide versuchten, ihre Tochter ein bisschen aus der Reserve zu locken. Mit Erfolg, wie sie erleichtert feststellte. Denn, auch wenn es nur kurz war, lächelte Camelia zumindest einmal schüchtern angesichts der kleinen Neckerei von Seiten der Hebamme.
    "Ja, allerdings ist sie nicht zwingend immer so zurückhhalten wie heute." Octavenas Lächelns wurde ein bisschen breiter und sie strich ihrer Tochter zärtlich über den Rücken. "Nicht wahr, meine Süße?"
    Die Kleine erwiderte allerdings nichts, sondern beobachtete nur wieder zwischen ein paar Haarsträhnen hindurch Alpina.
    "Aber es freut mich, dass es dir ja auch gut zu gehen scheint." Sie warf der anderen Frau einen ehrlich freundlichen Blick zu. "Meinen Glückwunsch zu deiner Schwangerschaft."

  • Alpina freute sich aufrichtig über Petronia Octavenas freundliches Interesse und ihren Glückwunsch zu ihrer Schwangerschaft.
    "Ich danke dir für die Glückwünsche. Inzwischen kann ich mich auch darüber freuen. Das war nicht von Anfang an so. Meine Lebenssituation ist bei weitem nicht so gefestigt wie die deine und ein Kind ist in jedem Fall ein bedeutsamer Einschnitt im Leben, wie du mir sicher zustimmen wirst."


    Die Hebamme beobachtete die kleine Camelia, die neugierig durch ihre Haarsträhnen hindurchspitzte. Sie legte den Kopf schief und grinste der Kleinen auffordernd zu, während ihre Augenbrauen nach oben zuckten. Camelia kicherte und versteckte sich wieder an der Schulter ihrer Mutter. Ein reizendes Alter, fand Alpina, und sie freute sich schon darauf, selbst eines Tages ein so reizendes Kind zu haben, sei es Mädchen oder Junge. Damit kam sie auf eine Frage, die sie brennend interessierte.
    "Und bei dir, Petronia Octavena? Du siehst hervorragend aus... wie steht es mit einem Brüderchen oder einer jüngeren Schwester für Camelia?"


    Sie hoffte nicht taktlos oder ungebührlich neugierig zu sein. Schließlich hatte sie ja ein berufliches Interesse daran, dass es bei den Ducciern noch weiteren Nachwuchs gab.

  • Zitat

    Original von Susina Alpina
    Sie nutzte die Gelegenheit, um Runa gleich einzuladen. "Wir sollten unbedingt in den nächsten Tagen gemeinsam Holunderblüten pflücken gehen. Die Zeit dafür ist kurz und man kann sie nicht nur als Heilmittel benutzen, sondern auch leckere Dinge daraus zaubern. Komm doch nach deinem Dienst im Tempel zu mir, dann können wir bei dieser Gelegenheit noch ein paar andere Dinge bequatschen..."
    Alpina zwinkerte der Freundin zu. Ja, es gab einigen Diskussionsbedarf, sicher auf beiden Seiten.


    Bald nahm man an der Tafel Platz. Alpina war unsicher wohin sie sich setzen sollte und wartete ab, was die Duccische Familie machte. Ihr Blick suchte Corvinus.


    „Oh ja...“ Runa nickte heftig und voller Vorfreude,. „... dass machen wir auf jeden Fall. Und Dann besprechen wir auch gleich, wann ich bei dir in die Lehre gehen kann, also wann ich anfangen kann. Ich freue mich so wahnsinnig darauf. Auf das lernen und vor allem darauf, dass wir bald viel mehr Zeit miteinander verbringen können.“
    Und nun hieß es Essen, es gab zwar keine feste Sitzordnung, aber das Witjon als Sippenoberhaupt an der Stirnseite Platz nehmen würde war klar. Runa platzierte sich zwischen ihren Vater und ihrer Mutter, nicht ohne jedoch Alpin, Curio und Corvinus gegenüber, also so zu platzieren, dass man sich gemütlich unterhalten konnte.


    Das Essen sah wirklich köstlich aus und selbst der Kaiser wäre ob der reich gedeckten Tafel wohl vor Neid erblasst. Nicht nur typische germanische, nein auch etliche römische Spezialitäten hatten ihren Platz gefunden. Es gab also Fleisch, Fisch, Gemüse... kurzum für jeden Geschmack etwas.


    Nach dem nun alle saßen, ruhten die Blicke auf dem Familienoberhaupt Witjon...

  • Zitat

    Original von Duccia Silvana
    Das Essen sah wirklich köstlich aus und selbst der Kaiser wäre ob der reich gedeckten Tafel wohl vor Neid erblasst. Nicht nur typische germanische, nein auch etliche römische Spezialitäten hatten ihren Platz gefunden. Es gab also Fleisch, Fisch, Gemüse... kurzum für jeden Geschmack etwas.


    Nach dem nun alle saßen, ruhten die Blicke auf dem Familienoberhaupt Witjon...


    Die Gäste unterhielten sich prächtig miteinander, die Mittelpunktsperson des Tages war bester Laune und Phelan hatte mit der Einladung an seine Frau die große Überraschung gelandet. Jetzt mussten sie nur noch genug Essen für alle auffahren, und der Erfolg des Festes war gesichert. So kam es dann auch und die Mägde tischten auf. Es gab reichlich und köstlich zu speisen, weshalb die Leute auch bald der Einladung sich zu setzen folgten.


    "Wir bitten, ihr Götter, seid unserm Haus steter Gast, tagein, tagaus, und helft, dass wir der Gaben wert, die eure Güte uns beschert", sprach Witjon als Stille eingekehrt war. Er hob seinen Krug, warf einen bedeutungsvollen Blick in die Runde und fuhr dann feierlich fort: "Liebe Gäste, Freunde, Partner und natürlich meine liebe Familie. Heute feiern wir die Bewältigung der ersten großen Hürde, die Runa - Duccia Silvana - auf ihrem Weg im hiesigen Cultus Deorum genommen hat. Ich freue mich sehr, dass wir ein weiteres Sippenmitglied im Dienste der Götter stellen können und wünsche dir, liebe Runa, dass du deine Entscheidung nicht bereuen und stets viel Freude an deiner Tätigkeit haben wirst." Er vergoss daraufhin einen Schluck seines Bieres und prostete Runa dann zu.
    "Runa, der Segen Iuppiters sei allezeit mit dir. Möge er über dich wachen und bei den Nornen zu deinem Wohle wirken. Feiern wir diesen Tag! Ich lade euch alle ein: Esst, trinkt, lacht und tanzt, bis ihr nicht mehr könnt!" Dabei grinste er schließlich breit und erhob nochmal seinen Becher: "Auf Runa!" Er trank mehrere große Schlucke, setzte seinen Becher geräuschvoll auf der Tischplatte ab und rülpste geräuschvoll. "Und jetzt, bei Donar, lasst es euch schmecken!"

  • Corvinus hatte noch ein paar Worte mit Marsus gewechselt und diesem zu seiner Köchin und diesem Albin beglückwünscht die offensichtlich hier ja gute Arbeit leisten würden.
    Als Runas Vater dann erschien in Begleitung seiner Frau hatte er diesem natürlich auch kurz seine Aufwartung gemacht.


    Dann wurde aber recht schnell zu Tisch gerufen und Corvinus setzte sich wie selbstverständlich neben Alpina. Diese hatte sich mit einer jüngeren Frau die ein kleines Kind auf dem Arm hatte unterhalten.
    Als sie nebeneinander am Tisch saßen raunte Corvinus Alpina kurz zu:
    "War das ein Kind welches du zur Welt gebracht hast? Auch eine Duccia die Frau?"


    Bevor Alpina darauf allerdings antworten konnte gingen schon die Segenssprüche zum Essen usw los und Corvinus hörte diesen kurz zu.
    Die Art wie Marsus das hier anging gefiel ihm und auch er trank einen kräftigen Schluck auch wenn er das mit dem Rülpsen erst einmal noch sein ließ.
    Bevor er aber beim Essen zuschlug drehte er sich noch einmal zu Alpina. Er strich ihr eine Strähne hinters Ohr und sagte dann in selbiges:
    "Ich versuche mich zusammen zu reißen aber falls ich anfange wie in Bär zu fressen und bei einer unziemlichen Menge angekommen bist darfst du mich ruhig treten. Ich fürchte die Legion hat was Geschwindigkeit und Menge angeht meine Essgewohnheiten etwas verdorben."

  • Kaum dass sich Curio versah, setzten sich nun auch die anderen Gäste und während sich Alpina zu seiner rechten niederließ und sie von der anderen Seite nun von Corvinus flankiert wurde, fand sich Curio - schon wieder - Silvanas Mutter gegenüber, die gemeinsam mit ihrem Mann die junge Duccia einrahmten. Seine Nervosität erneut überspielend nickte und lächelte er Calventia nochmal freundlich an, bevor er sich der kurzen Ansprache von Duccius Marsus zuwandte. Dabei musste er mehrfach schmunzeln, denn sogar die kurze Ansprache zeigte letztlich an, was die duccische Sippe letztlich ausmachte: Generelle Unkompliziertheit. Auch Curio erhob schließlich seinen Becher, verschüttete etwas des Bieres, prostete Silvana zu und trank dann seinerseits einen Schluck. Auch er verzichtete - deutlich selbstverständlicher - auf einen Rülpser, denn wenn er allein schon bedachte, dass Fusa ihm gegenüber saß, der das mit Sicherheit kein bisschen gefallen würde, musste er sich jetzt umso mehr zusammenreißen, als er es ohnehin schon getan hätte.


    Als er dann aber den Blick nach rechts wandte und die Vertraulichkeit seines Bruder und Alpinas miteinander sah, konnte er sich ein zufriedenes Lächeln nicht verkneifen. Beide hatten soviel durchgemacht und deswegen hatten sie es auch beide mehr als verdient, dass sie ihr gemeinsames Glück, auch wenn es noch in den Kinderschuhen steckte, ausleben konnten. Es war richtig so und Silvana hatte - mal wieder - recht gehabt. Sein Blick wanderte weiter zu Silvana, die vermutlich auch die kleinen Vertraulichkeiten zu seiner rechten wahrnahm und könnte sie Gedanken lesen - was er ihr mittlerweile durchaus zutraute - würde sie in seinen Augen lesen können, dass er sich wünschte, dass auch sie bald so offen mit ihrer Beziehung umgehen könnten. Irgendwann. Wenn die Zeit reif war.

  • Alpina nahm also zwischen Curio und Corvinus Platz. Die Tafel war reich gedeckt. Sie hatte bisher nur selten an einem so üppig gedeckten Tisch gesessen. Das schöne Wetter und das tolle Ambiente taten ihr übriges dazu, dass Alpina zunächst einmal staunend die Szenerie betrachtete.


    Corvinus neigte sich zu ihr und flüsterte ihr ins Ohr. "War das ein Kind welches du zur Welt gebracht hast? Auch eine Duccia die Frau?".


    Doch noch bevor sie antworten konnte, hielt der Hausherr seine kurze Ansprache, brachte ein kurzes Trankopfer an die Götter und eröffnete geräuschvoll das Festessen. Alpina musste grinsen als er die Rede mit einem kräftigen Rülpser abschloss. Dann nickte sie auf Corvinus Frage hin.
    "Sie ist eine angeheiratete Duccierin. Also eigentlich eine Petronierin. Ihr Name ist Petronia Octavena und dem kleinen Mädchen habe ich auf die Welt geholfen. Sie heißt Camelia. Ein süßer Knopf, nicht wahr?"


    Als sie dann begannen sich an der Tafel zu bedienen und die Teller vollzuladen, strich ihr Corvinus sanft das Haar hinters Ohr. Was er ihr dann ins Ohr flüsterte, ließ sie schmunzeln.
    "Ich weiß nicht, ob es eine gute Idee ist, wenn ich dich trete und dir vor Schmerz womöglich der Braten aus dem Gesicht fällt, aber ich werde schon eine Möglichkeit finden, dich dezent darauf hinzuweisen, dass du dich übernimmst, mein Bär."


    Sie warf ihm einen liebevollen Blick zu und zwinkerte. Dann beobachtete sie erstaunt, was er alles auf seinem Teller unterbrachte. Er hatte nicht übertrieben. Aber bei seiner Körpergröße und seiner Statur verwunderte sie nicht, dass er auch einiges vertragen konnte. Bei Alpina lag das anders. Sie aß grundsätzlich eher wie ein Spatz und seit der Schwangerschaft war sie zudem etwas wählerischer geworden. Fleisch ließ sie fürs erst ganz weg, bediente sich dafür bei Fisch und Gemüse. Ab und an warf sie Curio und Runa einen Blick zu und lauschte mit einem Ohr wie sich Curio in der Unterhaltung mit Calventia Fusa schlug, die ihm gegenüber saß.

  • "Das ist sie...auch wenn ich den Namen unter uns gesagt etwas merkwürdig finde...."


    "Petronierin....", gab Corvinus zunächst etwas überrascht zurück.
    "Ich wusste gar nicht das die so eng mit den Ducciern sind... dieser Marcellus taucht hier aber nicht mehr auf oder?"


    "Och inzwischen solltest du wissen das mich ein Tritt nicht umhaust sondern zu weilen eher nötig habe!" gab er grinsend zurück bevor er sich mit seiner Vorspeise zurück an den Tisch begab.

  • Alpina musste lächeln. Camelia fand er also nicht gut. Sie notierte es im Hinterstübchen, auch wenn der Name sowieso nicht für sie in die engere Wahl gekommen wäre, vorausgesetzt ihr gemeinsames Kind würde ein Mädchen werden.


    Als Corvinus dann hörte, dass die Frau des Hausherrn eine Petronierin war und er damit sofort auf Marcellus zu sprechen kam, zuckte Alpina die Achseln.
    "Ich weiß es nicht, aber ich hoffe nicht. Allerdings ist Duccius Marsus der Patron von Marcellus. Möglich wäre es.... bei Eris...das wäre furchtbar!"
    Und leise flüsterte sie ihm ins Ohr: "Er könnte dich wiedererkennen! Dann würde er sicher Anklage gegen dich erheben. Bei allen Göttern Corvinus!"


    Sie entschied in die Offensive zu gehen und Runa zu fragen.
    "Runa, darf ich fragen, ob Petronius Marcellus zu den geladenen Gästen gehört?"


    Wenn Runa ihre Frage mit ja beantworten würde, müssten sie sofort gehen. Die Gefahr für Corvinus wäre zu groß.

  • Alpina hatte ganz andere Sorgen als Corvinus als die Frage nach Marcellus aufkam.
    "Keine Sorge hätte er mich erkannt wäre die Anklage schon längst gekommen. Niemand hat mich gesehen und ich habe so schnell zugeschlagen das er gar nichts gesehen haben kann. Außerdem... ich habe ihm eine deutliche Warnung hinterlassen. Der Kerl ist Petronier und will irgendwann in die Secunda. Nach meinem Angriff glaubt er aber das der Angriff von der Secunda kommt. Deshalb hat er die Sache auch nie weiter verfolgt. Er weiß wenn er versucht es einem von der Secunda anzuhängen wird er niemals in dieser Legio dienen können."


    Das alles hatte er natürlich in leisem Ton in Alpinas Ohr gesprochen und sich bemüht dabei möglichst kein verzerrtes Gesicht zu machen.

  • Corvinus geflüsterte Worte beruhigten Alpina nur mäßig. Natürlich wusste sie, dass er recht hatte, aber wer wusste schon wie Marcellus genau darüber dachte und wie gekränkt seine Männlichkeit nach dieser erniedrigenden Attacke war. Sie wartete also nach wie vor gebannt auf Runas Antwort.

  • Zitat

    Original von Susina Alpina
    .....


    Sie entschied in die Offensive zu gehen und Runa zu fragen.
    "Runa, darf ich fragen, ob Petronius Marcellus zu den geladenen Gästen gehört?"


    Wenn Runa ihre Frage mit ja beantworten würde, müssten sie sofort gehen. Die Gefahr für Corvinus wäre zu groß.


    Runa schaute Alpina fast schon verwundert an, erst dann ging ihr ein Licht auf, natürlich Witjons Frau.
    Sie schüttelte dann aber lächelnd den Kopf. „Da ich heute für die Gästeliste verantwortlich war.. natürlich.. nicht.“ sagt sie mit einem Augenzwinkern zu den beiden. Denn in erste Linie nicht wegen Corvinus, sonder wegen Alpina hatte Runa nicht mal im Traum daran gedacht Marcellus einzuladen.
    Dann wand sie sich zu ihrem Onkel und hob ihren Becher. „Ich danke dir für deine Wünsche. Auf die Götter und auf uns.“ Der obligatorische Schluck für die Götter landete auf dem Boden. Bevor Runa einen ordentlichen Schluck nahm.
    Sie wand sich dann urplötzlich an ihren Vater. „Vater? Spricht etwas dagegen, das ich Helvetius Curio nachher unseren Hain zeige? Du weißt ja, dass er sich sehr für die Götter unserer Ahnen interessiert und ich würde ihnen auch gern noch danken, dass sie mir heute beigestanden haben."
    Da sie wusste, dass die Männer der Sippe solche Abende auch gern zu lockeren Gesprächen nutzen, hoffte sie, dass sie so den Chance bekam wenigsten für ein paar Momente heute mit Curio allein zu sein.

  • “Ja, es ist wirklich beeindruckend wie viele Duccii es gibt. Aber heute hat sich ja nicht nur die Familie eingefunden sondern auch Freunde der Familie. Mutter hatte mir erzählt, dass es zum einen mit der Arbeit der Familie zu tun hat, die sich ja fast nur mit dieser Provinz beschäftigt und auch, dass sie eben schon so lange hier ansässig sind und so viele Bande geknüpft werden konnten. So gibt es neben vielen Kritikern auch viele, die diese Familie gern unterstützen und Mitglieder gern als Freunde bezeichnen.“ Vielleicht konnte sie irgendwann auch einen Beitrag dazu leisten, das Ansehen und den Ruhm der Familie zu mehren und natürlich auch das Gedenken an Ihren Vater hoch zu halten, der viele Jahre dem Militär hier gedient hatte. Auch ihm wollte sie etwas zurückgeben. “Soweit ich weiß, geht es ihm ganz gut. Er ist nicht so der große Briefeschreiber. Aber die Ausbildung macht ihm Spaß. So genau weiß er allerdings noch immer nicht ob er seinen Weg wie sein Onkel Livianus in der Politik suchen wird oder eher wie sein Vater beim Militär. Das kommt sicher irgendwann.“ Da fiel ihr ein, dass sie ihrer Verwandten Seiana auch mal wieder schreiben müsste. Ihr letzter Brief lag schon wieder einige Tage zurück und die Antwort ihrer Tante war auch schon ein paar Tage zuvor angekommen.


    Dann war es Zeit sich einen Platz zu suchen. Nela suchte sich ihren natürlich in der Nähe der Familie. „Alan, setzt du dich zu mir?“ Neben ihr war noch etwas Platz und er gehörte doch auch zur Familie. Außerdem – und da war sie auch ganz ehrlich – hatte sie so auf jeden Fall jemanden mit dem sie sich unterhalten konnte. Der Hausherr sprach ein paar Worte und natürlich erhob auch sie den Bierkrug um auf Runas Wohl zu trinken und die erfolgreiche Bewältigung der Hürde, die sie heute genommen hatte. “Eins kann diese Familie auch,“ bemerkte sie. “Große Feste feiern.“ Das war auch etwas Schönes.

  • Auch Curio begann nun nach der Ansprache des duccischen Sippenoberhaupts damit, sich an den Speisen zu bedienen. Unter dem wohlwollenden, aber dennoch nicht unkritischen Blick von Calventia Fusa gegenüber spulte er dann im großen und ganzen das ab, was seine Mutter ihm als schickliches Verhalten bei Feierlichkeiten eingetrichtert hatte: Kleine Poritionen, lieber einmal mehr nachnehmen, keine Essensberge auf den Tellern und langsames, mäßiges Kauen und Schlucken. Natürlich könnte er viel essen - man sprach ja auch oft davon, dass sich in der Hauptstadt manche Gäste fast unmenschlich abfüllten - aber eben nicht alles auf einmal. Währenddessen versuchte er sich - mehr oder weniger freiwillig - im leichten Tischgespräch mit seinem sehr genau beobachtenden Gegenüber, sodass die kleinen Blicke zu Silvana mehr und mehr abnahmen. Dementgegen konnte er aber ohne gleich aufdringlich zu wirken immer mal wieder zu seinem Bruder und Alpina blicken, die förmlich in ihrer neuen Beziehung aufgingen. Sie tuschelten ständig miteinander und erst als Alpina den petronischen Aedil erwähnte, glitt Curio Konzentration, die Fusa bislang nahezu für sich hatte, ab, sodass nun sein Blicke zu Silvana ab. Glücklicherweise geschah dies zu einem Zeitpunkt, an dem das Gespräch etwas abgeflacht war.


    Dieser Petronius kam also nicht, war erst gar nicht eingeladen worden. Es hätte Curio auch überrascht, wenn das der Fall gewesen wäre, denn wenn er auch familiäre Bande zu Frau des Sippenoberhaupts und die Klientelbeziehung zum Duccier selbst hatte, verband ihn doch so gar nicht mit Silvana. Ganz im Gegenteil stand Silvana ihm mindestens so ablehnend gegenüber, wie es Curio tat. Dennoch enthielt sich Curio eines Kommentars zu dem Petronier. Schließlich wollte er ihn hier nicht öffentlich zum Thema machen, ganz besonders deswegen nicht, weil an der Stirnseite dessen Patron saß. So konnte von seiner Seite das Thema "Petronius Marcellus" nur zu gerne im Sande verlaufen, während sie hier den Erfolg der jungen Duccia feierten.


    Als sich Silvana dann quasi ruckartig ihrem Vater zuwandte, war Curio klar, dass sie irgendeinen Plan hatte. Sie sprach ihn aus und Curio nahm ihren cleveren Plan mit einem Lächeln zu Kenntnis. Zwar hatte er auch ein schlechtes Gewissen, dass sie beide gezwungen waren, hier ihren Vater und Curios Patron durch diese kleine List auszumanövrieren, doch mindestens ebenso stark war die Vorfreude darauf, wenigstens ein bisschen Zeit in vertrauter Zweisamkeit zu verbringen, ohne gleich einen Verdacht zu erregen.


    In der Tat war es mir bislang noch nicht möglich, einen heiligen Hain zu besuchen, Patron. Ich würde mich also freuen, wenn deine Tochter mir den deiner Familie zeigen könnte.


    Mit Mühe unterdrückte er jeden Anflug von Euphorie ob der Möglichkeit von gemeinsamer Zeit mit Silvana. Dennoch wollte er sie irgendwie unterstützen.

  • Eine wahrlich große Familie, ja. Da nickte Alan zustimmend. Es war ein schönes Gefühl ein Teil davon zu sein. Er würde Dagmar vermutlich nie genug danken können, dass sie ihn aus der Sklaverei befreit hatte. Er war nicht freiwillig in dieses Land gekommen und er hatte oft mit den Göttern gehadert, warum sie ihm das angetan hatten. Doch jetzt wusste er warum. Es war ihm bestimmt gewesen, dass er hierherkommen sollte und den Großmut dieser Familie kennen lernen. Wahrlich hatte diese sich hier Ruhm erarbeitet. Und so traumatisch und schrecklich der Brand des alten Hauses war, so hatten alle zusammen hier etwas großartiges geschaffen. Und Alan war stolz einen kleinen Teil dazu beigetragen zu haben.
    Als Nela von ihrem Bruder erzählte wirkte Alan ein bisschen nachdenklich. Er könnte sich vorstellen welche berufliche Kariere Dagmar lieber wäre. Schließlich hatte ein Politiker trotz aller Intrigen ein sichereres Leben als ein Soldat. Doch ein junger Mann... es war sicherlich noch nicht alles ausgestanden.
    Die Gesellschaft begab sich zu Tisch und Alan folgte Nela, die ihn bat sich neben sie zu setzten. Dieser Bitte kam er gerne nach und bei den Segenswünschen schloss sich Alan der Menge an und hob seinen Krug. Es tat gut einmal wieder etwas so herzhaftes zu sehen wie die Ansprache des Familienoberhaupts. Alan nahm einen kräftigen Schluck aus seinem Krug, stimmte Nela zu und bediente sich dann an den üppigen Speisen.
    Um sie herum wurde sich unterhalten und gelacht, doch Alan wollte nicht so recht etwas einfallen mit was er auch mit Nala ins Gespräch kommen könnte, ohne ihre Mutter dabei zu erwähnen. So saß er lange schweigend neben der jungen Frau und versuchte hier und da ein bisschen mitzuhören. Dann beugte er sich zu ihr hinüber.
    "Sag mal, kennst du hier den ein oder Anderen und kannst mir sagen wie ich sie einzuordnen habe?"

  • Zitat

    Original von Duccia Silvana

    http://www.kulueke.net/pics/ir/nscdb/g-roemer-frauen/20.jpg

    Calventia Fusa
    Schließlich kam sie irgendwann wieder bei ihrem Mann an und sagte Leise zu ihm. „Wenigstens hast du ein gutes Händchen bewiesen, als du Silvanas Lehrer ausgesucht hast.“ Ja der Vorwurf, dass er ihre Tochter „verschleppt“ hatte schwang unterschwellig mit.


    Nach dem ersten Smalltalk des Abends kam Phelans Gattin wieder an seine Seite und flüsterte ihm - typisch für sie - wieder eine unterschwellige Nörgelei zu. "Ihr Wohlergehen und ihre Zukunft ist nicht nur in deinem Interesse, Weib." entgegnete er zunächst und schob dann im Nachgang hinterher "Aber ja, es war ein sehr gutes Händchen." um die Sache abzurunden.


    Dann rief man alle Gäste schon zu Tisch. Das wurde aber allerdings auch Zeit, immerhin hatte er extra am Mittag nichts gegessen, um sich heute Abend so richtig voll zu fressen und dabei ordentlich einen zu heben, denn.. für das, was er heute Nacht noch vor hatte, brauchte er einen bestimmten Pegel. Apropos.. er würde noch mit Witjon darüber reden wollen, da sich dieser aber schon für seine Ansprache bereit machte, wollte der duccische Pontifex damit bis nach dem Essen warten.
    An diesem Abend war es Witjons Pflicht, ein Loblied auf Runa singen, auch wenn Phelan ihr Vater war. Das geziemte vor allem die germanische Tradition, Witjon war das Sippenoberhaupt, Romanisierung hin oder her. Einen solchen Anlass hatte es lange nicht mehr gegeben, daher stimmte der Gode zufrieden und in Feierlaune dem "Auf Runa!" mit ein, erhob ruckartig seinen Becher, aus dem schon mindestens ein Viertel des flüssigen Inhaltes herausschwappte, und erwiderte den Rülpser seines Vetters mit seinem eigenen. Danach knallte sein leerer Becher auf den Tisch und seine Gabel landete im Tier vor ihm, von dem er sich jetzt mit dem Messer eine ordentliche Portion abschnitt. Fusa verdrehte unterdes die Augen und beobachtete die 'barbarischen' Eigenarten angewidert. Sie schaute eindringlich zu Curio, in dem sie am heutigen Abend einen großen Sympathisanten gefunden hatte - er war das krasse Gegenbeispiel zu dem, was hier gerade neben ihr saß, Pontifex hin oder her.
    Phelan hingegen prostete seinem Klienten zu.


    Während des großen Fressens stieß er seinen Vetter an, Phelan hatte direkt zu seiner linken an der Ecke der Tafel gesessen, und signalisierte ihm mit einem Blick, dass er später mit ihm reden wolle. Kurz darauf forderte Runa seine Aufmerksamkeit ein.
    "Natürlich nicht." antwortete der duccische Pontifex "Aber vorher muss ich mit deinem ehemaligen Lehrer noch ein paar Worte wechseln. Aber jetzt wird erstmal gegessen. Helvetius, lang zu, keine falsche Bescheidenheit!" Dass er Curio mit dieser Antwort völlig aus der Bahn werfen und verschrecken würde, wusste er natürlich nicht. Bislang hatte er nämlich immer noch nicht gemerkt, wie sehr sich Runa und ihr ehemaliger Lehrer näher gekommen waren. Völlig ahnungslos fand Phelan folglich also seinen Blick zwischen Bier und Schwein auf seinem Teller wieder.

  • Curio prostete natürlich zurück in die Richtung seines Patrons und schließlich nochmal in Silvanas Richtung und beschäftigte sich weiter mit dem Essen. Besonders freute ihn danach, dass die Bitte seiner Freundin bei ihrem Vater Anklang fand. Erleichtert aß er nun weiter, bedacht unter dem aufmerksamen Blick Calventias das Esse nicht dermaßen in sich reinzustopfen, wie sein Bruder und - wie er jetzt feststellen musste - auch der Großteil der männlichen Duccii. Natürlich nahm er auch den missbilligenden Blick von Silvanas Mutter in Richtung deren Mannes wahr - im Moment waren quasi alle seine Sinne auf seine hoffentlich baldige Schiwegermutter gerichtet - und nahm nur am Rande wahr, dass sein Patron der Zustimmung noch etwas nachgeschoben hatte. Langsam krabbelte es in sein Bewusstsein und da er just in dem Moment, als der Kern des Gesagten bei ihm ankam, im Begriff war, ein Stück Fleisch hinunterzuschlucken, verschluckte er sich ganz gehörig und kam kräftig ins Husten.


    Verus wollte noch einige Worte mit ihm wechseln? War Curio zu auffällig gewesen? Hatte der Duccius doch einen der liebevollen Blicke wahrgenommen, die sich Curio und Silvana hier hin- und herwarfen? Hatte sich der Helvetier doch zu sicher gefühlt und würde sich das jetzt rächen? Oder war es einfach eine ganz triviale Geschichte? Ging es um seinen baldigen Aufstieg in den Ordo decurionum? Womöglich schon um die Planungen für das Collegium Pontificium? Curio hustete immer noch und schaffte es schließlich das Stück Fleisch aus seiner Speiseröhre zu befördern, bevor sein Bruder ihm mit dessen der tellergroßen Bärenpranke mit heftigen Schlägen auf den Rücken nicht nur die Luftröhre befreit, sondern auch einige blaue Flecke zugefügt hätte. Schnell trank Curio einen großen Schluck Bier, der seine Atem wieder regelmäßig werden ließ.


    Natürlich, Patron.


    brachte er schließlich in die duccische Richtung heraus. Dass er dann auch noch in eine Zwickmühle geworfen wurde, in der er schon zwischen dem Wohlwollen der Mutter und der Höflichkeit seinem Patron gegenüber auswählen musste, machte die Sache für ihn nicht eben leichter. Obwohl sein Teller noch gut gefüllt war, stach er mit seiner Gabel in eine der größeren Fleischscheiben auf den Servierplatten und ließ es auf seinen Teller gleiten. Allein das Fleischstück hätte ihn schon komplett ausgefüllt, doch befand sich unter dem Fleisch noch eine zweite Lage von bereits angeschnittenen Fleisch und Gemüse. Da hatte er noch viel zu tun.

  • Bei der Antwort ihres Vater wäre ihr beinahe das Herz stehen geblieben. Wie was wo? Warum … ?
    Doch ein Blick auf ihren Vater und schon gab es Entwarnung. Nein er hatte nichts gemerkt, denn dann wäre er wohl kaum noch so ruhig und gelassen und weder Curio noch Runa würde noch friedlich am Tisch sitzen. Sie wollte sich gar nicht ausmalen, was er anstellen würde. Curio wäre bestimmt einen Kopf kürzer oder zumindest seinen Patron los und sie selbst würde sich wohl ne ordentliche Trachtprügel abholen dürfen.


    Aber wie schon gesagt Entwarnung. Runa entspannte sich also sichtlich und wollte nun ihrerseits dann doch lieber ihre Pläne umsetzen. Also wurde der berühmte Schmollmund samt Deckelblick aufgesetzt und ihr Vater bekam einen Tritt unterm Tisch verpasst.
    „Vater kann das geschäftliche nicht auch später erledigt werden?“ fragte sie ihn laut und deutlich, damit wollte sie auch Curio zu verstehen geben, dass alles in Ordnung war und ihr Vater nichts gemerkt hatte.

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