Villa Sergia prospectu maris

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    VILLA RUSTICA SERGIA
    außerhalb von Misenum



    Landsitz der Ritterin Sergia Fausta
    prospectu maris = mit Meerblick


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  • http://upload.wikimedia.org/wi…pejanum_Aschaffenburg.JPG

    Der ehemalige Altersruhesitz des Senators Titus Helvetius Geminus war nach dessen Tod an seinen Enkel Marcus Helvetius Commodus gefallen, der ihn wiederum mir, seiner Base Sergia Fausta, überschrieben hatte. Für genau 82 Sesterzen (eine Gebühr, die ich noch immer unangemessen hoch dafür fand) hatte ich mir gleich im Anschluss von staatlicher Seite mit Urkunde und allem bestätigen lassen, dass dieses Land fortan meins war. Und während ich auf dieser Grundlage dann schon nicht lange später meinem Patron sei Dank in den Ritterstand aufsteigen konnte, begann auf meinem frisch erhaltenen Landgut inzwischen der große Umbau:


    Das komplette Mobiliar der Villa hatte ich achtkantig rausschmeißen lassen, weil sich mein Geschmack doch sehr stark unterschied von dem des alten, greisen, verstorbenen Senators. Dazu ließ ich alte Mosaikböden und -wände durch neue ersetzen.. oder mindestens ein bisschen ausbessern. Andere Zimmer wiederum hatte keinen Mosaike, sondern nur bemalte Wände. Da musste natürlich auch ganz dringend Hand angelegt werden! Denn irgendwelches Obst, Gemüse oder anderes Stillleben an den Wänden konnte ich zum Beispiel absolut nicht ertragen. (Gerade hier auf dem Land, wo eh kaum was los war!) Eine Wand musste leben, dann fühlte ich mich auch wohl. So ließ ich die Wände des neuen Triclinum zum Beispiel so gestalten, dass sie mich immer sehr erinnerten an das "Reich der Nereiden", in das mich einstmals der kecke Decimus Aquila eingeladen und ausgeführt hatte.


    Danach gab es neue Möbel für die Zimmer und Räume. Hier und dort zog auch eine Grünpflanze mit ein (auch wenn ich die eigentlich nicht so mochte; aber gerade so "kleine" Palmen in diesen großen, verzierten Tontöpfen gaben mir das Gefühl von einem kleinen bisschen ägyptischer Heimat). Und dann mussten natürlich noch die Außenbereiche der Villa bearbeitet werden: Dort gab es alte Geländer, die einer Erneuerung bedurften. Dort gab es Säulengänge, deren Säulen ausgebessert werden mussten. Und weil mir in dem ganzen Anwesen für all meine Ideen und Vorstellungen ein bisschen wenig Platz war, ließ ich auch noch einen kompletten weiteren Flügel an das Hauptgebäude anbauen. Und alle Sklaven und sonstigen Bediensteten, die vorher Unterkünfte im Hauptteil der Villa gehabt hatten, wurden anschließend schön aus meinem Blickfeld hinaus in den neuen Gebäudeflügel ausgelagert. Nur die Küche, von allen Räumen, in denen sonst eigentlich nur die Sklaven tätig waren, behielt ihren angestammten Platz. Denn auf der einen Seite war von dort der Hofbrunnen wirklich optimal zu erreichen (und sowas war ja nicht unwichtig). Andererseits aber begab ich mich ja auch selbst hin und wieder ganz gerne in die Küche, um "ein paar Kräuter zu mischen".


    Aber auch damit war die ganze Umbauaktion noch immer nicht ganz beendet. Denn auch die Fassaden mussten natürlich dringend mal wieder frisch gestrichen werden.. in einem blassen sonnengelb und weiß. Erst dann gab ich mich (vorerst) mit dem Ergebnis zufrieden und war auch bereit, erste Besucher hierher einzuladen: Allen voran meinen lieben Vetter Commodus, dem ich natürlich unbedingt mal zeigen wollte, was ich aus diesem staubigen Kasten seines Großvaters inzwischen alles gemacht hatte! - Und so wartete ich also am Abend meiner jüngsten Anreise auf ihn. (Für morgen vormittag hatte ich mir schon einen Termin im Hafen von Misenum gemacht, weil ich ja nicht nur zum Vergnügen hier war.) In meinem alexandrinisch eingerichteten "Turmzimmer" (so nannte ich diesen Raum hier ganz oben, wo ich mir meine Gemächer eingerichtet hatte und von wo aus man in alle Richtungen einen ganz herrlichen Blick auf mein Land und auf das Meer hatte) dort stand ich neben der königlichen Cleopatrastatue, die mir Commodus zur Hochzeit geschenkt hatte, hinter einem der raumhohen Fenster und schaute hinaus: Heute war das Wetter ziemlich bewölkt und die dunklen Wolken hingen ganz schön tief am Himmel. (Ein Glück, dass es nicht auch noch regnete! Denn sowas machte sich zum Reisen nämlich gar nicht gut.) Aber trotz dieses mittelprächtigen Wetters konnte ich mir jetzt besser als je zuvor genau vorstellen, welchen Blick man wohl an einem schönen Abend von hier aus haben müsste: Es wäre genau so, wie es Commodus beschrieben hatte.. und besser!

  • Commodus hatte noch ein paar Dinge erledigen müssen und deshalb etwas später als geplant den Weg nach Misenum nehmen können. Dadurch hatte er es allerdings geschafft mehrere Tage in Misenum bleiben zu können bevor er zurück nach Rom reisen musste und dort dann seine Amtszeit als Vigintivirr antreten.


    Er hoffte natürlich das die Tage in Misenum in Fausta´s Gesellschaft in jeglicher Hinsicht anregend sein würden und hatte sich auch einiges vorgenommen für diesen Besuch. Noch immer hatte er das Gefühl das Fausta ihm nicht wirklich vertraute und trotz ihrer Worte bei ihrem letzten Treffen hatte er doch durch die Informationen die er von dem Sklavenpäärchen welches er Fausta´s Mann geschenkt hatte mehr als nur leichte Hinweise darauf das die Ehe der beiden mehr Zweck als alles andere war. So konnte keiner der beiden berichten, trotz der langen Zeit die die beiden jetzt schon in dem Haushalt waren, dass sie Fausta und Dives auch nur ein einziges Mal in sowas wie dem Vollzug der Ehe gesehen hatten. Oder diesen mitbekommen. Das Sklavenmädchen konnte dagegen nur berichten das Dives bisher ebenso kein einziges Mal bei ihr oder einer anderen Sklavin Hand angelegt hatte. Es schien fast so als ob der Mann nie wollte.


    Doch Commodus hatte keineswegs vor Fausta nur auf diese Ebene zu beschränken. Er begehrte ihren Körper fraglos enorm und bei dem Gedanken daran zu was es in den nächsten Tagen kommen konnte war er motiviert die Reise mit Höchstgeschwindigkeit hinter sich zu bringen. Doch das war natürlich nicht alles. Er war von Fausta´s Aufstieg und Intelligenz genauso beeindruckt und wollte auf jeder Ebene mit ihr Verbündet sein. Denn er war der festen Überzeugung das sie in der Ehe mit ihrem Mann den Weg bestimmte und auch außerhalb dessen einiges ein Einfluss gelten machen konnte und das dieser Einfluss weiter steigen würde.


    Sein Plan war es einfach ausgedrückt in den folgenden Tagen mit ihr ein Bündnis zu schließen dessen Basis gegenseitiges Vertrauen war. Das sie sich im Anschluss sowohl in gesellschaftlichen und Karrieredingen gegenseitig halfen und unterstützten und natürlich auch sich mehr oder weniger regelmäßig für Schäferstündchen zu treffen.


    Angereist war er mit dem Schiff nachdem er von Rom nach Ostia geritten war und dort dann eine schnelle Botenbireme bestiegen hatte die nach Misenum gefahren war. Begleiten ließ er sich nur von seiner Leibwächterin Varia. Von Hafen Misenum bis zum Haus von Fausta würde er in einer Sänfte reisen und Varia per Pedes folgen. Andere Sklaven brachten derweil die Reitpferde von Varia und Commodus über den Landweg nach Misenum da Commodus gedachte auf dem Rückweg noch einen Abstecher in die Albaner Berge zu machen.
    Sein Gepäck und einige Mitbringsel waren ebenso schon vorgereist und warteten, was Commodus mit Zufriedenheit über die Organisation der Reise erfüllt, schon am Tor des Hauses auf ihn.


    Er stieg nun aus seiner Sänfte aus und überließ es Varia, sie hatte vorweg entsprechende Anweisungen erhalten, ihn anzukündigen.
    Varia hatte für die Reise im Übrigen die Anweisung erhalten sich eher unauffällig und in Kleidung der eigenen Wahl zu kleiden bekommen. Commodus sah keinen Sinn darin sie in einer der inzwischen mehreren vorhandenen "Amazonenrüstungen" zu stecken. Zumal er wusste das das bei Varia noch immer schlechte Laune verursachte und darauf hatte er keine Lust. Nicht das er sich am ende noch mit aufmüpfiger Sklavin rumärgern musste wo er die folgende Tage doch vollkommen genießen wollte.

  • Sie trug nun also eine schlichte und praktische Tunika, aus Baumwolle, die auch noch sehr bequem war.
    Kaum angekommen, musste Commodus auch nicht viele Worte machen, wie eigentlich auf dem gesamten Weg hier her wurde kein Wort gesprochen.
    Varia war das nur recht, denn sie war zum einen nicht der Typ der auf lange Gespräche erpicht war und zum anderen hätte sie nicht gewusst, worüber sie sich unterhalten sollten.
    So war sie es nun also, die zum Eingang des Landsitzes ging um dort zu klopfen und Commodus Ankunft anzukündigen.
    Sie hoffte auf schnellen ein Einlass, denn um so eher er bei „seiner“ Fausta wäre um so eher könnte sie sich zurückziehen.

  • Sim-Off:

    Tut mir Leid. Das ist bei mir völlig untergegangen. :(


    Er war nicht der schnellste. Dafür war er nicht dumm und sah gut aus. Der deutlich aus dem ägyptischen Raum stammende Ianitor mit frisch kahlgeschorenem Kopf öffnete die Tür. "Den Göttern zum Gruße." Mit einem Nicken des Kopfes begrüßte er die Leute. "Wie kann ich euch zur Hilfe sein?"




    IANITOR - SERGIA FAUSTA

  • Sim-Off:

    Kein Problem und ich kenne das mit den zu vielen offenen Baustellen ;)



    „Salve.“ erwiderte Varia den Gruß. „Mein Dominus Helvetius Commodus, ist soweit mir bekannt ist, hier mit Sergia Fausta verabredet.“ Erklärte sie dann weiter formvollendete. Was für Varia eigentlich schon untypisch war. Sie war ja normalerweise der „Ich-Fall-mit-der Tür-ins-Haus-Typ“ aber heute wollte sie das Prozedere hier einfach, schnell und vor allem zur Zufriedenheit aller über die Bühne bringen. Denn um so eher Commodus das drin wäre um so eher hätte sie mehr oder weniger das, was man als Freizeit bezeichnete.

  • Der Türöffner nickte und bat die Gäste mit einer einladenden Geste herein. "So seid willkommen und tretet ein.. und fühlt euch ganz wie zu Hause." Nach dieser Begrüßung veranlasste der Ianitor, dass die Hausherrin über den eingetroffenen Besuch informiert wurde, während der Helvetier ins Atrium geführt und kurz darauf mit einem Becher verdünnten Wein (es handelte sich um einen guten Landwein aus der näheren Umgebung) versorgt wurde. Dem nicht benötigten Personal des Helvetiers wurde außerdem im Vestibulum ein Sitzplatz angeboten. Und auch dort gab es natürlich verdünnten Wein (allerdings nur eine etwas billigere Marke).




    IANITOR - SERGIA FAUSTA

  • Ausgebrannt; von der Bildfläche verschwunden; vom Kaiser in den Erziehungsurlaub geschickt. Kein eigenes Büro mehr auf dem Palatin; kein üppiges Amtseinkommen; keine endlos finanzielle Unabhängigkeit mehr. Ich hatte den Nabel der Welt verlassen; hatte das pulsierende Leben der Metropole hinter mir gelassen; saß allein und verlassen irgendwo auf dem Land und wartete auf mein Ende. Das Ende der Sergia Fausta. - Das dachten bestimmt einige von mir.


    Aber von wegen! "Manche Leute sind einfach so einfältig!", freute ich mich.. und dachte natürlich vor allem an alle die vielen Feinde, die ich mir über die Jahre zusammengesammelt hatte. "Ich wette, keiner von denen hat einen Schimmer, was ich hier wirklich mache." Ich lehnte mich zurück. "Mehr Luft, Blondi!" Kurz fixierte ich den blonden Sklaven mit dem Fächer in der Hand. Was für ein fauler Hund, dieser Germane! ..oder Brite ..oder Gallier ..oder was auch immer das für einer war. (Seit wann bitte interessierte mich das traurige und trostlose Leben irgendwelcher Sklaven?!) Aber wo war ich? Genau. Meine Feinde. "Dieser Hokuspokus-Augur freut sich bestimmt diebisch, dass ich endlich aus dem Haus bin. Ohne dass er sich dafür offen mit mir anlegen musste." Der war genau so ein Weichling wie mein Mann. "Dann kann er wieder ganz ungeniert seinen freundschaftlichen Orgien mit den Germanicern nachgehen. Oder den Quintiliern. Oder noch schlimmer, den Ducciern. Ha! Das wär dann endgültig das Ende dieser Iulier." Ich lächelte genüsslich. "Seiner Iulier." Ja. "Denn meine Iulier werden ihn ja mal überleben: Meine kleine Fausta und ihr Bruder." Ich begann zu lachen. Aus tiefstem Herzen. Genüsslich. Schadenfroh.


    "Wenn mein lieber, guter Marcus von seiner kleinen Vergnügungsreise" Als wenn mir das entgangen wäre. "zurückkommt.. er wird sein blaues Wunder erleben." Ich versuchte wieder ernst zu werden. "Denn er erwartet unsere Kinder ja in der Domus Iulia.. während ich seinem Hokuspokus-Auguren-Vetter erzählt habe, dass Marcus die Kinder mit sich auf die Reise genommen hat." Und wo waren die Kleinen wirklich? Bei mir. Hier. Unter meinem Dach. Wo ich sie erziehen konnte. Ganz wie ich wollte. Und obwohl in unserem Ehevertrag eigentlich etwas anderes stand. Aber mein Marcus würde mir schon keinen Ärger machen. Denn er wollte ja bestimmt nicht, dass man sich die Frage stellte, wo er denn die ganze Zeit herumscharwenzelte, dass er nicht mitbekam, wie ich mich mit unseren Kindern mal eben auf mein hübsches Landgut abgesetzt hatte....

  • Es war früher Nachmittag, als ich bei meiner Tochter im Zimmer saß und eine Sklavin dabei beaufsichtigte, wie die der kleinen Fausta die Haare kämmte. Da fragt mich mein kleiner Engel aus heiterem Himmel, warum wir überhaupt hier waren.. und warum ich gerade bei ihr saß.. und ob ich Angst hätte, dass unsere Sklaven genau so einen Aufstand veranstalteten wie die in Rom. Ich schmunzelte und schüttelte den Kopf. "Ach was. Wir sind doch nicht vor ein paar übergeschnappten Sklaven geflohen, meine Kleine.", belehrte ich sie. "Ich bin eine Sergia, eine Nachfahrin des Sergestus, eine edle Römerin. Und du und dein Bruder, ihr seid meine Kinder. Auch ihr seid also Nachfahren von Sergestus, edle Römer." Das sollte meine Kleine von Beginn an lernen. "Und edle Römer laufen nicht weg. Edle Römer sorgen für Recht und Ordnung.. und erinnern jeden, der das mal "vergisst", daran, wo sein Platz in unserer Gesellschaft ist." Auch wenn mir diese Haltung über die Jahre schon viele Konflikte und anstrengende Auseinandersetzungen eingebracht hatte.


    Faustinchen überlegte.. und hakte nach. Sie fragte mich, ob es nicht passieren konnte, dass auch einer unserer Sklaven mal vergaß, wo er stand. Manche Sklaven waren ja schon etwas älter und vergaßen deshalb häufiger mal etwas. Ich lächelte amüsiert. "Meine Kleine, darum ist es wichtig, dass du deine Sklaven immer daran erinnerst, wo du stehst und wo sie stehen. Damit sie das nie vergessen.", erklärte ich ihr. "Du darfst dir kein Beispiel nehmen an diesen liberalen Familien, wo man den Sklaven zu viele Freiräume gibt. Denn durch so viele Freiräume werden Sklaven irgendwann übermütig und kommen auf die dümmsten Ideen." Ich warf der Haare kämmenden Sklavin einen kurzen Seitenblick zu. "Und am Ende sind sie dann tot. Sterben am Kreuz. Oder in der Arena." Und dann musste man für teuer Geld neue Sklaven kaufen. "Nimm dir da lieber ein Beispiel an mir. Denn bei mir weiß immer jeder Sklave ganz genau, wo er steht." Nämlich ganz unten.


    Ich lächelte siegessicher.. und traute plötzlich meinen Ohren nicht. Denn wenn wir nicht vor den aufständischen Sklaven geflohen waren, so die neue Theorie meiner jungen Tochter, vielleicht steckten wir ja dann mit denen unter einer Decke und waren aufs Land gezogen, weil der Aufstand niedergeschlagen wurde. "Iulia Fausta. Wer erzählt dir denn sowas?!" Dass ich etwas mit dem Sklavenaufstand zu tun haben könnte. Unglaublich. Faustinchen schob es auf ihren Bruder. "Dann werde ich mich nachher mal ernsthaft mit dem jungen Mann unterhalten müssen.", antwortete ich und war "not amused" darüber, was meine Kinder sich hinter meinem Rücken anscheinend über mich erzählten. "Und du, wertes Fräulein, vergisst diesen Unsinn aber mal ganz schnell wieder. Ich würde mich niemals auf so infame Weise mit irgendwelchen.. Sklaven einlassen!" Was für eine grausige Vorstellung. Es kostete mich schon genug Überwindung, mich mit dem einen oder anderen dunklen Gesellen der Nimbati zu treffen. Aber selbst die waren allesamt Freie. Ausnahmslos. Schon seit der Gründung des Vereins durch den ersten Rex Nimbati.


    Sichtbar immer noch etwas schockiert von diesem irrwitzigen Gedanken stand ich auf und verabschiedete mich von meiner Tochter. Ich musste ihren Bruder finden. "Dass du dir das also gut merkst. Eine edle Römerin kennt ihren Platz in der Gesellschaft. Sie ist nicht mit Sklaven befreundet und verschwört sich auch nicht mit ihnen." Ich bemühte meinen drohenden Zeigefinger, damit sich Faustinchen das besser einprägte. Kurz darauf hatte ich das Zimmer fast verlassen, als ich mich doch nochmal umdrehte. Ich rang mir ein hölzernes Lächeln ab. "Die Besitzer aller beteiligten Aufständischen." Ich schwieg und erntete einen verwirrten Blick meiner Tochter. "Es scheint dich ja zu beschäftigen, wer Schuld hat an diesem barbarischen Aufstand. Und das ist die Antwort: Jeder Sklavenhalter, von dem Sklaven an diesem Aufstand beteiligt waren, ist mindestens Mitverantwortlich für die Schäden, die durch sein Eigentum" Ein Sklave war ja genau das: Eigentum eines anderen. "verursacht wurden." Punkt. "Wenn du also wissen willst, ob ich an diesem Aufstand Anteil hatte, dann frag dich das: Erziehe ich meine Sklaven dazu, mir zu dienen.. oder mit mir befreundet zu sein? Gehorchen mir meine dienenden Sklaven.. oder haben sie als meine "Freunde" ihren eigenen Willen? Hat sich auch nur ein einziger meiner Sklaven aus dem Stab gemacht, um an dem Aufstand teilzunehmen.. und wurde dafür mit dem Tod "belohnt".. währenddessen oder danach?"


    Ich war kein Unschuldslamm. Aber eine Verbindung zwischen mir und diesem Aufstand? Einem Sklaven-Aufstand? Das war einfach absurd! Ohne ein weiteres Wort verließ ich den Raum, ließ meine kleine Faustina mit ihren bestimmt vielen Gedanken jetzt erstmal allein. Wo war ihr Bruder..?!

  • Ich guckte in seinem Zimmer. Sah in der Küche nach. Schickte drei Sklaven in die Spur, um meinen werten Herrn Sohn aufzuspüren. Aber diese Nichtsnutze fanden ihn natürlich nicht. Ich ging also kurz nach draußen, um den Ärger von einer Brise frischer Landluft wegwehen zu lassen. Da sah ich den kleinen Marc am Wasser spielen. "Und da beschwer sich nochmal wer über mein schlechtes Bild von diesen unfähigen Unfreien." Würde ich meine Sklaven für ihre dürftigen Dienste nicht täglich durchfüttern, die wären schon längst verhungert. Elendig.


    Es dauerte seine gute Zeit, bis ich in meinem Dress die steilen Treppen bis ans Ufer hinuntergestiegen war. Derweil kämpfte mein Sohn mit den Wellen und warf immer wieder irgendwelche Steine ins Wasser. "Marcus Iulius Dives." Die Drohgebärde seines vollen Namens wurde durch meinen strengen Tonfall verstärkt. "Was hast du dir dabei wieder gedacht? Hm?!" Absicht, dass ich erstmal unkonkret blieb. Mal sehen, was er jetzt alles gestand.. Und er gestand Einiges: Kekse hatte er aus der Küche geklaut und genascht. Heimlich. (Dachte er. Aber das wusste ich schon. Nicht grundlos hatte ich ihn vorhin in der Küche gesucht.) Außerdem war er bei den Nachbarn gewesen, um mit seinem neuen "Kumpel" zu spielen. Obwohl ich ihm das ausdrücklich verboten hatte. (Dieser Alpha-Caius war ein schlechter Einfluss. Seine Eltern verhätschelten ihren Jungen total. Der würde garantiert später mal genauso werden wie dieser eine.. gewisse.. Decimer. Oder wie mein Mann. Nur weniger erfolgreich, weil die Familie nicht so einen schönen Namen hatte.)


    "Und weiter?!" Ich fixierte ihn mit bösem Blick. Er wusste nicht. "Ach!? Du weißt nicht?" Ich stemmte die Arme an die Hüften. "Dann erzähl mir doch mal, welche Märchen du deiner Schwester schon wieder serviert hast." Er zuckte mit den Schultern. Aber sein Blick sagte mir, dass er nicht unschuldig war. "Kannst du dich nicht erinnern? Oder weißt du nur nicht, um welche deiner Geschichten es geht?" Märchenerzähler hatten ja nie nur ein einziges Märchen auf Lager. Er rührte sich nicht. Und ich wollte endlich ein paar Antworten. "Gut. Ich helf dir auf die Sprünge: Der Sklavenaufstand und unsere Reise hierher?" Wieder erntete ich nur betretenes Schweigen. Mir platzte der Kragen und es setzte eine Ohrfeige, damit er aus seinem Schönheitsschlaf erwachte. "Du hast deiner Schwester erzählt, wir hätten etwas mit dem Sklavenaufstand in Rom zu tun gehabt und wären geflohen, als der Aufstand niedergeschlagen wurde!" Der Junge fing an zu schluchzen. Ich holte drohend aus. "Hör auf zu heulen, sonst setzt es gleich nochwas." Das sollte sich mein Sohn gar nicht erst angewöhnen, so weibisch bei jedem Bisschen loszuheulen. Am Ende wurde er noch genauso verdreht wie sein Vater. "Ich will jetzt wissen, warum du Faustina sowas erzählst und wie du überhaupt auf diese hanebüchene Geschichte gekommen bist!"


    Es dauerte noch einen Moment, bis sich Marc wieder etwas beruhigt hatte. Dann packte er aus: Erst gab es diesen Sklavenaufstand, der sogar das Haus der Tiberier unweit der Domus Iulia zerstörte. Sein Vater hätte ihm versprochen, dass ihnen nichts passieren würde und dass er ihn beschützte. Doch dann reiste sein Vater nach Ostia ab und war nicht mehr da. Und kurz darauf hatte ich uns alle hierher gebracht.. weil sein Vater nicht mehr bei uns war, um uns zu beschützen. (Eine süße Theorie, die mich innerlich schmunzeln ließ.) Aber der kleine Marc wollte seiner Schwester nicht sagen, dass wir aus Angst flohen. Oder dass ihr Vater nicht da war, um uns zu beschützen. Also hätte er sich diese Geschichte ausgedacht. "Hmhm." Ich nickte langsam. "Also hast du dir eine Geschichte ausgedacht, in der wir nicht die armen Opfer sind, die nur re-agieren können; sondern wo wir die Täter sind, die aktiv und selbstbestimmt agieren." Der Kleine nickte, obwohl ich mir fast sicher war, dass er so weit nicht gedacht hatte.


    Ich suchte mir einen großen Felsbrocken und nahm Platz. "Komm und setz dich zu mir." Er hörte und setzte sich vor mir in den Sand. "Ich weiß, dass du deinen Vater vermisst. Trotzdem will ich nicht, dass du dir deswegen irgendwelche Lügen ausdenkst. Und schon gar nicht erzählst du die dann deiner kleinen Schwester. Am Ende glaubt Fautina diese Märchen noch und hält sie für bare Münze." Ich redete ruhig, aber immernoch streng. "Du weißt, ein guter Römer lügt seine Eltern nicht an. Das gilt aber auch für seine Schwester. Die lügt er auch nicht an." Zumindest in so einem Fall nicht. "Darum wirst du dich als allererstes bei Faustina entschuldigen, wenn wir gleich wieder nach oben ins Haus gehen, und wirst deine Lüge aus der Welt schaffen. Hast du das verstanden?" Er nickte. "Gut. Du wirst ihr sagen, dass wir nichts zu tun hatten mit diesem Sklavenaufstand. Wir sind also nicht die Täter. Die aufständischen Sklaven und ihre Besitzer, die sind die Täter!" Ich wartete, bis er wieder nickte. "Aber, da hast du recht, wir sind auch keine Opfer. Denn nur schwache Menschen werden zu Opfern. Und sind wir schwache Menschen, Marc?" Er schüttelte intuitiv den Kopf. "Genau. Und darum sind wir hier weder Täter noch Opfer. Wir sind Römer. Eine römische Familie, die zusammen das eigene Landgut besucht." Das war zwar auch wieder etwas verharmlost, aber mehr mussten die Kinder nicht wissen.


    Mein Blick ging raus aufs Meer. Das Aufstands-Thema war jetzt hoffentlich abgehakt. Zeit für noch ein bisschen Erziehung: "Ich vermisse deinen Vater übrigens auch. Aber die Wahrheit ist, dass wir keine schwachen Menschen sind. Du nicht. Deine Schwester nicht. Und ich auch nicht. Wir stammen alle von Sergestus ab, einem der Begleiter von Aeneas. Wir sind edle Römer. Wir fliehen nicht." Ich schüttelte den Kopf und sah zurück zu meinem Sohn. "Aber dein Vater ist kein Nachfahre von Sergestus. Seine Familiengeschichte ist mal gerade um die 150 Jahre alt. Er ist ein Senator und der Enkel von einem Konsular. Aber seine Familie ist trotzdem nicht so edel wie unsere. Und darum ist er nach dem Aufstand auch nach Ostia gefahren. Weil er Angst bekommen hat." Ich freute mich innerlich über die Enttäuschung in den Augen meines Jungen. "Keine Sorge, an dem Aufstand schuld ist auch er nicht. Aber.." In dem Moment sprang der kleine Marc auf und schrie mich an, dass sein Vater auch nicht schwach wäre. Er wäre bei den Stadtkohorten gewesen. Genauso wie sein "Großvater Constantius" und sein "Onkel Centho". Darum sei auch sein Vater stark, brüllte er lautstark. Dann rannte er auf die steilen Treppen zu. "In diesem Ton redest du gefälligst nicht mit deiner Mutter! Marcus Iulius Dives!" Er rannte weiter. "Du entschuldigst dich jetzt bei deiner Schwester! Und dann hast du die nächsten zwei Wochen Stubenarrest!", rief ich ihm hinterher. Denn natürlich wollte mir der Kleine nicht glauben, dass sein Vater ein Schwächling war. Welcher Sohn wollte das schon von seinem Vater denken? Viel wichtiger war: Ich hatte die Idee erstmal bei ihm gesät. Noch ein paar Wochen und Monate hier auf dem Land, und das Pflänzchen würde sicher gedeihen..

  • Es war Markttag in Misenum gewesen und ich hatte einige Sklaven einkaufen geschickt. Und kaum dass diese Taugenichtse wieder zurück waren, umkreisten meine Kinder die Küche wie die Motten das Licht. Ich konnte sie schon hundert Fuß gegen den Wind hören. Wie sie nach Naschereien fragten. Und natürlich nach den neusten Neuigkeiten aus Rom. Denn auch die Nachrichten kamen ja oft über die Händler. Innerlich verdrehte ich genervt die Augen, als mein Sohn die Marktgänger über die Ludi Palatini verhörte. Denn nicht etwa dass er sich für das Wichtige, das Drumherum, interessierte. Nein. Natürlich nicht. Er wollte nur wissen, wie die Wagenrennen ausgegangen waren. Wer gewonnen hatte. Wie die Veneta (die Factio seines Vaters) abgeschnitten hatte. Als wenn es nichts Wichtigeres gab als ein paar sinnlos immer im Kreis fahrende Wagenrennfahrer! Wie sein Vater. Und das meinte ich nicht als Kompliment.


    Dann hatte ich die Küche erreicht und trat ein. Faustina versteckte den angebissenen Apfel hinter ihrem Rücken. Ich bemerkte es trotzdem. Ein tadelnder Blick folgte. "Ob die Factio deines Vaters nun auf dem ersten, zweiten oder letzten Platz gelandet ist, ist doch unwichtig. Du solltest lieber mal nach dem Gesamtbild der Spiele fragen. Hast du das schon gemacht?!", belehrte ich Marc. Der rebellierte aber wieder. (Oder immernoch. Schon seit unserem Gespräch am Strand lief das so.) "Du..!" Mein rechter Zeigefinger schnellte drohend in die Höhe. Dann sprang eine Sklavin dem Kleinen zur Seite und erzählte, dass zum Beispiel die Rädelsführerin des Sklavenaufstands bei den Spielen öffentlich hingerichtet wurde. "Siehst du, sowas ist wichtig!" Nicht irgendwelche Rennfahrer, die nur sinnlos im Kreis fahren konnten. Wütend schmiss der Junge sein Obst zur Seite weg in irgendeine Ecke. Brüllte, dass das Rennen sehr wohl wichtig wäre, weil es seinem Vater auch immer wichtig war. Und dann stürmte er aus der Küche. "Marcus Iulius Dives!", rief ich ihm noch hinterher. Die Blöße, meinem eigenen Kind nachzulaufen, wollte ich mir dann aber lieber nicht geben. Stattdessen sah ich zu der Unfreien und beschloss: "Der Junge isst heute auf seinem Zimmer. Allein." So schnell war der junge Rebell von der gemeinsamen Cena ausgeladen. "Und du, mein Engel, lass dir das eine Lehre sein. Seiner Mutter begegnet man immer mit Anstand, Würde und Respekt." Das war nach den neun Monaten, die ich meine Kinder ständig mit mir herumgetragen hatte, und nach der anstrengenden Geburt wohl auch das Mindeste!


    Zu späterer Stunde im Triclinium. Faustinchen erzählte mir bei der Vorspeise gerade von ihrem Tag. Da platzte ein Sklave (dem Geruch nach ein Küchenjunge) herein. "Bitte was..?" Ich glaubte, ich hörte nicht richtig. Aber der Unfreie wiederholte genau das, was ich schon beim ersten Mal verstanden hatte. "Was soll das heißen, er ist nicht in seinem Zimmer?! Erleichtert er sich gerade auf der Latrine?" Ein sehr schönes Thema zu Tisch. Entsprechend genervt funkelte ich den Sklaven an. Der schüttelte nur stumm den Kopf. "Wo ist er dann?!" Ich stand schon mal auf. Denn gleich setzte es so viele Ohrfeigen, bis der Junge wieder in seinem Zimmer war. Wie ich ihm auferlegt hatte. "Weggelaufen.", wiederholte ich. "So ein Blödsinn! Der Junge läuft doch nicht weg! So völlig allein. Wo soll er denn da hin?!" Allesamt Schwachköpfe, diese Sklaven! "Der ist bestimmt nur wieder unten am Meer, wie neulich. Oder ist zu seinem Nachbars-Freund gelaufen." Die würden mich noch kennenlernen, wenn sie den Ungehorsam meines Kindes förderten!


    Faustina fing an zu weinen. "Lass das Grundstück absuchen. Vom Haupttor bis runter ans Wasser. Und wenn ihr den Bengel gefunden habt, dann bringt ihr ihn auf direktem Weg zu mir." So weit kam es noch, dass ich mich von meinem eigenen Sohn so düpieren ließ. Der Sklave trat ab. "Keine Sorge, der taucht schneller wieder auf, als ihm lieb ist. Und dann kriegt er seine angemessene Bestrafung für dieses Verhalten.", versprach ich meiner Tochter. "So ein Hitzkopf. Von mir hat er das nicht." Ich stutzte. Aber von Marcus? Der war auch nicht gerade temperamentvoll. Nicht so. Das klang eher nach.. hispanischem Feuer? "Naja. Vielleicht hat er es schon so ein bisschen von mir.", redete ich mir ein. "Essen wir weiter, Faustina." Ich sah sie an. "Und wisch dir die Tränen aus den Augen. Große Mädchen weinen nicht."

  • Donnerndes Hämmern, immer wieder ein dumpfes Hämmern einer Faust an der Porta. Der Trecenarius hatte eine Festsetzungseinheit freigegeben, die eine betroffene Person nach Rom geleiten sollte, um seine Ermittlungen endlich abschließen zu können. Auch wollte er diese Person bearbeiten, bevor der Konsul seine Finger auf sie legen konnte. Also musste sie schnell nach Rom verbracht werden, um sie dort ehrbar unter Hausarrest zu stellen. (Sie würde sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten in Rom unter Bewachung bewegen können, da sie noch nicht veurteilt war. Dieser Hausarrest war auch eher ein freundliches Geleit.) Dennoch hatte Verus klargemacht, dass diese Frau nicht entkommen dürfe, da sie als Verdächtige in einer Verschwörung gilt. Natürlich arbeiteten die Prätorianer ergebnisoffen und hofften auf das Beste aber mussten gleichsam mit dem Schlimmsten rechnen. Man wusste einiges über diese Sergia Fausta und vermutete Umtriebe, auch außerhalb der vermuteten Verschwörung. Die Abgesandten der Schwarzen Legionen versammelten sich vor der Porta und ihr Anführer ein erfahrener aber sehr gewalttätiger Centurio tat seine Pflicht. Die Soldaten trugen jedoch keine Rüstungen, sondern schlicht ihre Gladii ungegürtet und der Centurio hielt einen bearbeiteten Holzknüppel in seiner Hand, während er mit seiner Faust immer wieder gegen die Tür zimmerte. Ihm war dieser Einsatz lästig, da Frauen als unliebsame Gefangene galten. Sie zeterten und jammerten erheblich. "Aufmachen," erhob er seine Stimme, die einem Geier gleich krächzte und danach klang, als ob er zu lange in einem rauchenden Ofen gestanden hatte.

  • Es war der Morgen nach dem Ausreißen meines Sohnes. Am Vorabend hatten die Sklaven noch bis tief in die Nacht das komplette Anwesen auf links gezogen. Aber der Bengel blieb verschwunden. Weit konnte er nicht gekommen sein. Er hatte sich garantiert nur bis zu den Nachbarn geflüchtet. Und die, die bekamen es heute mit mir zu tun! (Zu so unrömischer Zeit am Abend wollte ich nicht mehr drüben anklopfen und den Jungen abholen lassen. Und damit zugeben, dass er gegen mich, seine eigene Mutter, so auf die Barrikaden ging.)


    Aber heutige Morgen, da war er fällig. Ich hatte gerade ein feuerrotes Outfit angelegt. Denn ich wollte bei den Nachbarn einen Auftritt hinlegen der sich gehörig gewaschen hatte! (Und dafür wollte ich möglichst gut aussehen.) Jetzt saß ich vor dem Spiegel in meinem Zimmer und ließ mir noch eine fesche Frisur dazu formen. Den Auftritt sollten die Nachbarn nicht vergessen! Und dann sollten sie es nochmal wagen, mir nochmal so gegen den Strich zu fahren! Faustinchen hatte sich inzwischen wieder beruhigt. Sie saß rechts neben mir und guckte mich im Spiegel an, während eine zweite Sklavin auch ihre Haare frisierte. Auch Faustina glaubte scheinbar, dass ihr Bruder nur bei den Nachbarn war. Ich würde ihn gleich holen gehen. Dann würde er bestraft werden. Und dann spielten sie nachmittags wieder zusammen... "Die Ruhe vor dem Sturm.", sagte ich mir selbst und lächelte in mich hinein. Denn ich hatte ja keinen Schimmer, was mich gleich selbst erwartete.


    Draußen sah das schon ganz anders aus: Der Sklave, der jeden Morgen den Weg zum Haus fegte, war der erste, der die Soldaten aufmarschieren sah. Weit aufgerissene Augen. Ein schockstarrer Blick. Und zwei Hände, die sich verkrampft an den Besenstiel klammerten. Er hatte keine Ahnung, wie er darauf reagieren sollte. Also reagierte er gar nicht. Ging nur langsam an den Straßenrand und ließ die Soldaten einfach passieren.
    Dann sahen die zwei Rosenbuschpflegerinnen das aufziehende Unheil. Sie duckten sich hinten den Rosenbüschen weg, sodass nur noch knapp ihre Köpfe zu sehen waren. Und die tuschelten wie wild miteinander. Klar, sie spekulierten darüber, was das alles nur zu bedeuten haben könnte. (Vielleicht hatte ich ja jetzt einen ganzen Trupp Soldaten angeheuert, um meinen entflohenen Sohn wieder einzufangen.)
    Erst als die bewaffneten Männer die Eingangspforte erreichten, war sicher jedem klar, dass die Leute keine Einladung von mir bekommen hatten. Der ägyptische Ianitor machte auf."Den Göttern zu.. zum Gruße." Mit einem Nicken des Kopfes begrüßte er die Leute. Ein bisschen furchteinflößend sahen die Männer zwar aus. Aber ein Überfall? Hier? Mitten in Italia? Und außerdem: Angst hatte er auch vor seiner Herrin. "Wie kann ich.. euch zur Hilfe sein?", tat er also so, als wenn nichts war. Ein bisschen eingeschüchtert klang seine Stimme trotzdem.

  • Keinerlei Stimmen drangen aus den Kehlen der harten Hunde, die entsandt worden waren. Ihre Gesichter waren leer und ihre Augen sprachen von kaltem Zorn, der durch Disziplin in Linie gehalten wurde. Soldaten des Krieges, gekämpft und geformt, um zu überleben. Ihre Präsenz war eine Plage. Zusammengestellt für nur eine Aufgabe, Staatsfeinde oder auch Unschuldige, zu verfolgen und der (un)gerechten Hand der Prätorianer zu übergeben. Sie kannten nur Befehl und Gefolgschaft. Ihre Herzen schlugen kalt, beständig und kräftig. Abgerichtet, konditioniert und befohlen, um dem römischen Kaiser oder seinen Handlangern gehorsame und brutale Dienste zu erweisen. Verzweifelung folgten ihnen. Und ihre schwarze Farbe des Wappens war Terror.


    Ihr Anführer blickte für einen Moment teilnahmslos auf den Mann in der Tür. Der Centurio schnaufte durch seine wuchtige Nase, die schief verwachsen war. Scheinbar war diese mehrfach gebrochen worden. Auch eine Narbe über seinem Augen sprach von einigen Erfahrungen mit Waffen. In dieser Sache waren sie als Feind bestellt und würden nicht versagen. Nicht nur, dass sie die Strafe fürchteten, die ihr neuer Trecenarius ihnen sicherlich antun würde, wenn sie versagten, sondern auch der Machtverlust, der ihnen ein geneigtes Überleben verbauen würde, stand bei Versagen in Aussicht. Als Prätorianer überlebte man nur in der Furcht und dem Terror. Ihnen war längst klar, dass sie schon zuweit gegangen waren, um in ein ziviles und geordnetes Leben zurückzukehren. Zumal die Verhaftungen von Personen deutlich angenehmer waren, als die sonstige Arbeit der anderen Einheiten. Immerhin war es kein Meuchelmord und somit war diese Sache recht einfach zu erledigen, sofern die zu beschaffende Frau nicht zetern würde.


    Die Plage in Menschengestalt spuckte neben den Ianitor auf den Boden und schob ihn dann mit seiner kräftigen Faust zur Seite, ohne den Knüppel zu nutzen. Man verschaffte sich Zugang und die anderen Männer stürmten mit festen aber beständigen Schritten in die Haupthalle des Anwesens. Man begann sich breitbeinig in festem Stand aufzubauen und die Umgebung zu sichern. "Sergia Fausta," rief die Stimme überaus laut, fast dem Dröhnen eines Vulkanausbruchs gleich. "Sergia Fausta," drohte die Stimme nun, als man den Ianitor abschirmte, um ihn daran zu hindern, etwas Unüberlegtes zu tun. Flüchten konnte er jedoch noch nach Außen. Man wollte ihr nur nicht weiter in diesem Vorgang erleben. Der Centurio hatte dieses Geschäft schon häufig genug erledigt. Für ihn war es eine übliche Festsetzung einer Person. Nur jetzt traf es eine ehemalige Procuratorin. Obwohl dies nicht wirklich einen Unterschied machte. Er hatte auch schon einen Senator unter Salinator stranguliert und diesen nackt in seine Badewanne geworfen. Die Prätorianer waren ja ohne Veränderung vom Tyrannen zum nächsten gewechselt. Nur der Neue schien etwas sanfter. Diese Verrohrung machte sich bemerkbar als erneut wütend mit kräftiger Stimme schrie. "Sergia Fausta!" Die Plage erhob seinen Blick. "Durchsuchen," befahl der schweineartige Mann mit seinem borstigen Bart und die Prätorianer zogen ihre Klingen vom Gurtzeug, um das Anwesen nach gewünschter Frau zu durchsuchen. Die schweren Soldatenstiefel erzeugten dumpfen und klackende Geräusche auf dem polierten Boden. Unruhe schob sich durch das Haus. Panisch verdrängte man Bedienstete auf der Suche nach der beschriebenen Frau.


    Sim-Off:

    * unter Vorbehalt und bei Bedarf zu ändern, wenn durch betroffene ID gewünscht

  • Sim-Off:

    Alles gut. ;)


    Der Ägypter hatte nich viel entgegenzusetzen. Nicht gegen diese austrainierten Soldaten. "En.. entschuldigung?" Nicht mehr als ein perplexes Stammeln, als er zur Seite geschoben wurde. "Entschuldigung, ihr könnt hier nicht.. Entschuldigung, ihr könnt hier nicht einfach so.. Das geht nicht." Aber die ersten Männer waren schon an ihm vorbei und durch die Tür. "Das ist das Anwesen der Ritterin und Senatorengattin Fausta, aus dem uralten und edlen Geschlecht der Sergier!" Mehr als diesen halbherzigen, verbalen Protest wagte der Ianitor aber nicht. Denn die Eindringlinge waren eindeutig in der Überzahl. Und sie waren bewaffnet. Und sie hatten augenscheinlich mehr Kampferfahrung als er. Jeder einzelne.


    Unterdessen bekam ich jetzt auch diesen Radau mit. Jemand rief meinen Namen. Ich hatte ja schon vorher schlechte Laune. (Mein Sohn war weg. Und ich wollte gerade zu den Nachbarn, ihnen deswegen eine Ansage zu machen.) Jetzt begann ich innerlich zu kochen. Mit einem Ruck stand ich auf von meinen Platz vor dem Spiegel. Gerade so konnte ich mir dabei noch einen Fluch verkneifen. Meine Tochter saß ja auch hier. "Du bleibst hier.", sagte ich zu ihr streng. Dann sah ich zu den beiden Sklavinnen. "Und ihr passt auf sie auf! Ich will nicht, dass mir hier noch mehr Kinder abhanden kommen." Dann atmete ich einmal kurz durch. Wer auch immer hier gerade so in mein Haus platzte. Der konnte gleich was erleben! In meinem feuerroten Kleid und mit Feuer in den Augen verließ ich das Zimmer. In meinem Rücken sah Faustinchen mir nach.


    Meine Frisur war fast fertig. Nur rechts baumelte noch eine lockige Strähne wild und ungebändigt vor meinem Ohr herum. Energische Schritte nährten sich dem Atrium. Dazu ein Hüftschwung, der sich gewaschen hatte. Der Zorn stand mir ins Gesicht geschrieben. Noch bevor ich ganz da war (und sah, wer da überhaupt gekommen war), hallten meine Tiraden dem ungebetenen Besuch entgegen: "Wer bei allen Göttern der Unterwelt" und ich war nicht so götterfürchtig, dass ich mich häufiger auf die berief "besitzt die ungehörige Dreistigkeit, hier auf dieses Gut zu kommen, meinen Grund und Boden, ohne Ankündigung, ohne Termin dieses Anwesen zu betreten, ohne auch nur den kleinsten Funken von Anstand und Respekt meinen Namen hier so rüpelhaft durch das ganze Haus zu brüllen, als wären wir hier mitten auf dem Marktplatz von Alexandria, und dabei anscheinend vollkommen zu vergessen, wer ich bin!" Ich hatte das Atrium erreicht und sah die vielen bewaffneten Männer. Und irgendwo im Hintergrund diesen nichtsnutzigen Ianitor aus meiner alten Heimat, der es scheinbar nicht mal fertig kriegte, auf eine einfache Tür aufzupassen. Trottel! "Denn ich bin Sergia Fausta von den Sergii Furores, Ritterin aus eigenem Recht und Enkelin des Ritters Sergius Stephanus, Nichte des Senators und großen Feldherrn Kaeso Annaeus Modestus, Klientin des Konsulars und amtierenden Curator Rei Publicae Marcus Decimus Livianus sowie Ehefrau des bekannten Senators Marcus Iulius Dives.." Für den Rest musste ich kurz Luft holen. "..nicht zu vergessen bin ich eine wichtige Prokuratorin des Kaisers!" Im Erziehungsurlaub. Aber ich liebte Titel zu sehr, um nur wegen diesem kleinen Detail da jetzt drauf zu verzichten.


    Wütend schnaufte ich durch. Meine Lautstärke passte sich bei der Gelegenheit an die geschrumpfte Entfernung zu den ungebetenen Gästen an. "Wer wagt es also, mit seinen bewaffneten Lakaien den Frieden in diesem Haus zu brechen und dieses Anwesen mit dem Anblick dieser.. Visagen zu besudeln?!!" Ich warf einem dieser Eindringlinge einen giftigen Seitenblick zu. Dann fixierte ich wieder die hässliche Fratze mit diesem noch viel hässlicheren Bart darin. (Wie man nur sowas tragen konnte, verstand ich bis heute nicht. Nicht beim Kaiser. Nicht bei irgendwem.) Der Typ machte den Eindruck, der Kopf dieses heimtückischen Überfalls zu sein.

  • Der grimmige Kauz verstand bei den heftig herausgeworfenen Worten wenig. Ihn kümmerte auch nicht, was diese Frau von sich brachte, denn ihm selbst ging es schlicht um die Auftragserfüllung. Schließlich fiel das Passende aus dem Mund der zeternden Frau. Sie war Sergia Fausta und auch der Auftritt passte zur Personenbeschreibung. Der schweineartige Centurio mit seinem Bartungetüm kaute kurz auf seiner Lippe, die schließlich mit Speichel besabbert war. Der Rest des Wortschwalles der Frau verfiel wieder dem Desinteresse des einfachen Centurios, der sein ganzes Leben nichts anderes als das hier gemacht hatte. Er seufzte, da es sich - wie befürchtet- herausstellte, dass auch diese Frau zetern und kreischen würde. Immer wieder waren Frauen die schlimmsten Gefangenen. Sie waren oft sogar gefährlicher, da heimtückischer. Also musste er Vorkehrungen treffen. "Mir egal," entfiel ihm monoton aus seinem Mund und der deutete mit seinem Holzknüppel direkt auf Sergia Fausta, die bereits von vier Männern dezent umschlossen wurde, so dass ihre Lage sich erheblich zuspitzte. "Du bist Sergia Fausta," stellte er patzig fest und trat mit dem Knüppel drohend näher an sie heran. "Im Namen des Kaisers stehst du unter Arrest und wir bringen dich nach Rom," erklärte der Mann nicht allzu umfänglich seine Mission. Er stellte sich weder vor, noch tat er wirklich etwas, was die Hintergründe näher beleuchten würde. Vielleicht hatte er auch einfach keine Lust dazu oder war schlicht zu dumm, um klare Strukturen und Hintergründe schnell erklären zu können. Darüber hinaus redete er einfach in ihre Ausführungen hinein, so dass es fast so wirkte, als ob er sie garnicht wahrnehmen würde. Der Stiefel wurde durchgezogen. "Einheit, Durchsuchung beenden!" Seine Stimme durchbrach sogar die Tonlage der Sergia Fausta und war zwar keine Tirade aber eine deutliche Waffe, da seine Stimme durch Mark und Bein schallte. Schnell eilten Tritte und Schritte heran, als sich die restlichen Soldaten wieder in der Halle sammelten. Gerade schnaufte sie durch. Er hatte ihre weiteren Worte schlicht ignoriert, da es ihn einfach nicht kümmerte, was diese Person von ihm dachte oder wirklich wollte. Das war nicht Teil des Auftrages. Und er war sehr einfach gestrickt, sich sklavisch an die Befehle zu halten. Ihr giftiger Blick traf auf das borstige Gesicht des Centurios, der die Frau einem Schwein nicht unähnlich anblickte und seine kleinen engstehenden Knopfaugen blinzelten, als sie nun ihre Frage stellte. Eine Frage, die ihn auch nicht kümmerte. Zudem hielt er nicht viel von selbstbewussten Frauen. "Wir können es uns einfach machen, du kommst mit uns mit nach Rom und wir reisen bequem oder wir stecken deinen Kopf in einen Sack und du reist als Gefangene nach Rom," erklärte die Schweineplage nun und deutete mit dem Knüppel einmal durch die Reihe der anwesenden Soldaten, die alle mit gezogenen Klingen im Kreis um die beiden standen.

  • Ja, klasse. Super! Die Aufzählung meiner ganzen Verbindungen interessierte diesen Hohlkopf nichtmal! Was also bedeutete: Der Typ war selbst auch nur ein Lakai. "Ich fass es noch.." Am helligten Tag aus dem eigenen Haus entführt. Mitten in Italia. Von einem Haufen mundlahmer Sklaven, die alle keinen Kopf zum selber denken hatten. Nein. Denn der steckte ja auch tief und fest im Allerwertesten ihres/ihrer Vorgesetzten! Dass diese ganze Posse dann auch noch "im Auftrag des Kaisers" stattfinden sollte.. Unglaublich. Ich war für einen winzigen Moment sprachlos.


    In der Zwischenzeit zog mein Kopf (der schon immer sehr eigenständig dachte) erste Schlüsse: "Im Auftrag des Kaisers" war Code für "das waren Prätorianer". Und das legte nah: Hier hinter steckte nicht der alte Aquilius. (Der hätte mich nicht in den Erziehungsurlaub geschickt, sondern meine Anstellung gleich terminiert, wenn er mich loswerden wollte. Und er hätte mir nicht einen Haufen Lakaien ins Haus geschickt, sondern meinem Stand entsprechend wenigstens einen ritterlichen Tribun kommen lassen. Hoffte ich. Kurz gesagt: So wie ich den Kaiser kennengelernt hatte, trug das hier nicht seine Handschrift.) Keine große Kunst, einen Schritt weiter zu denken: Wenn das hier Schwarzröcke waren und die nicht vom Kaiser kamen, dann kamen sie sicherlich von einem der Präfekten. Einem ganz.. speziellen Präfekten wahrscheinlich. Dem speziellen Präfekten. Der um ein Haar meine komplette Hochzeit ruiniert hätte. Weil er damals nicht haben konnte, was ich hatte. (Wie verzweifelt musste man sein, dass man auch noch so viele Jahre danach so grollte, dass man sich so hier rächen wollte?)


    Packte mich da gerade jemand an der Schulter? "Fass mich nicht an!", giftete ich reflexartig und fand meine Sprache wieder. Dazu fuchtelte ich kurz mit meinem linken Arm. Dann fixierte ich diese bärtige Schweinsnase. "Ich bin eine Ritterin, Senatorengattin und kaiserliche Prokuratorin." Erziehungsurlaub hin oder her. "Und ich verlange, dass ich auch entsprechend behandelt werde! Dazu gehört, dass ich als allererstes den verantwortlichen Tribun" Denn mit dem Präfekt wollte ich nichts zu tun haben! "sprechen kann und erfahre, was der Grund sein soll für diesen Arrest." Noch hatte ich ja die Hoffnung, dass wenigstens draußen vor dem Haus noch irgendwo ein Mann von Format wartete, der mir diesen ganzen Zirkus hier erklären konnte. Sollte das aber nicht der Fall sein, dann würde ich mich erstmal widerwillig beugen. Solange mich keine dieser Kreaturen versuchte anzufassen. (Und wie Vieh in einem Sack wollte ich ja schon gleich gar nicht enden.)

  • Frauen. Besonders Frauen von Stand waren immer lästige Kunden. Er hatte genug. Die Plage an Centurio kaute erneut gelangweilt auf seiner Unterlippe, so dass die Bartborsten am Kinn dezent mit Speichel benetzt wurden. Scheinbar schmeckte er noch sein Mittagessen nach. Der Offizier war vollkommen desinteressiert an ihrem Stand und Person. Er sollte nur jemanden abholen. Mit ihrem Gezeter und ihrer beharrenden Art traf sie eine Entscheidung. Ihr Stolz brachte ihr nun den Sack ein. "Gut, du hast gewählt," entschied der Centurio, griff an seinen Gürtel um den verschmierten Leinensack hervorzutun und mit einer ruckartigen Bewegung über den Kopf der Sergia Fausta zu ziehen. Mit einem festen Ruck wurde die Schlaufe um den Hals geschlossen und erschwerte die Atmung. Dunkelheit fiel über ihre Augen. Dann wurde sie in einer einzigen Bewegung vom Plagegeist herumgerissen und von zwei Soldaten mit einem festen Seil gefesselt, welches um ihre Handgelenke geschlungen wurde. Man zog es recht fest, so dass es die Haut recht eindrückte und die Bewegung jener Gelenke erheblich unter Schmerzen setzte.


    "Der Transportwagen," befahl der Centurio und übergab die Frau an die zwei Soldaten, die sie gerade fesselt hatten. Er selbst trat hinaus, öffnete mit einer lustlosen Bewegung die Seitenluke eines umgebauten Reisewagens, welcher schwarz bestrichen war aber dessen Farbe blätterte bereits ab und am Einstieg war das Holz bereits recht abgenutzt. Man riss die Frau mit allerhand Kraft aus ihrem Zuhause und würde bei Widerstand sanft in die Knie treten, um sie behutsam zum Wagen zu verbringen. Der Centurio wartete bis Sergia Fausta im Wagen war, befestigte ihre gefesselten Hände in einer Art Metallring, so dass sie fest mit dem Wagen verbunden war und sich kaum innerhalb bewegen konnte. Mit einem lauten Ton schlug er die Tür des Wagens zu, verrammelte den Riegel und gab dann das Zeichen zum Abrücken. Man würde die Frau zum Wunschort des eingesetzten Beauftragten bringen. Wenig später saßen die Prätorianer auf und der Wagen rumpelte mit seinen alten Rädern in Richtung des Zieles. Man würde lange unterwegs sein. Unterwegs würde man die Frau mit einfachem Wasser und Brot verköstigen, sofern Zeit war. Nur für diese Arbeit würde man den Leinensack anheben und im Anschluss wieder aufsetzen. Ihre Hände würde man nicht entfesseln. Der schweinartige Centurio war zufrieden, dass dieser Einsatz recht einfach verlief. Seit den Aufständen gab es da schon deutlich gefährlichere und schmutzigere Arbeit. Eine Frau "einzusacken" war nicht unbedingt beliebt aber ein besserer Einsatz als die bekannten "Sonderdienste".


    Sim-Off:

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