[Horti Luculliani] Capulet und Monta... Iunii und Decima

  • "Danke." kommentierte Seneca die Glückwünsche mit einem etwas gequälten Lächeln, schließlich wusste er dass Avianus nicht besonders glücklich darüber sein würde, und er selbst wusste auch wie sehr sein Cousin ihm fehlen würde..
    "Sicher würdest du das. Und ich würde dich auch lieber in meiner Nähe wissen, aber du weißt ja, das Leben des Soldaten." erklärte Seneca und dachte kurz nach. Für die Beziehungen zu ihren Familien wäre es ja egal gewesen ob sie nun in Mantua oder Germania waren, aber ein Befehl wäre ein Befehl, und ein Kommando ein Kommando..
    "Es ist das Kommando der Ala II Numidia in Mogontiacum angedacht." sagte Seneca und zog die Augenbrauen hoch und prustete kurz, "Reiten..." merkte er etwas scherzhaft an und grinste breit, "Aber es hat auch was Gutes. Mogontiacum ist nicht in der vollständigen Provinz. Ich war noch nie dort, aber ich hörte es soll Römern dort an nichts fehlen. Du solltest uns unbedingt dort besuchen." forderte Seneca erneut grinsend und fuhr dann wieder etwas ernster fort, "Also, wenn es dazu kommen sollte." stellte er fest und blickte dann zu seiner Verlobten.
    Natürlich würde sie mitkommen, das hatte sie ja bereits gesagt, aber es tat gut es aus ihrem Mund zu hören.

  • So wie Avianus aussah, hatte er noch nichts von der möglichen Versetzung gewusst. Seiana sah kurz zu Boden und gab erst mal den beiden die Gelegenheit, kurz über das Thema zu sprechen – noch stand ja nichts fest, aber trotzdem war die Situation für einen kurzen Moment etwas merkwürdig. Das hieß, merkwürdiger als sie sowieso schon war. Sie konnte nachvollziehen, wie Avianus sich gerade fühlen musste... sowohl was die Überraschung anging, weil sie das gleiche erlebt hatte, als auch was das Gefühl anging, einen Vertrauten bald ziehen lassen zu müssen. Sie hatte das oft genug mit ihrem Bruder erlebt, und mit Seneca. Es war nie so ganz einfach, wenn der Großteil der männlichen Bekanntschaft im Militär diente.
    Als Avianus sich wieder an sie richtete, erwiderte Seiana seinen Blick. „Ja“, antwortete sie schlicht. „Mir graut es zwar ein bisschen vor den Wintern... ich stamme ja auch aus Hispania, und hier in Italien ist es auch nicht gerade kalt“, lächelte sie, „aber: ja. Selbstverständlich werde ich ihn begleiten.“ Unabhängig davon, was der Duccius ihr angeboten hatte, aber das wollte sie Avianus dann auch nicht vorenthalten: „Langweilig dürfte mir jedenfalls nicht werden. Duccius hat mir angeboten, Kultur und Bildung in der Region ein wenig voran zu treiben.“

  • "Ich bin nicht sicher, ob ich jemals wieder nach Germania will", entgegnete er Seneca und lachte dabei ein wenig vor sich hin, wobei er seine Worte durchaus ernst meinte. "Der weite Weg, das Wetter, die wilden Barbaren …" Damit übertrieb Avianus natürlich ein wenig. Ja der Winter war kalt, aber sicherlich auszuhalten, wenn man sich erst einmal daran gewöhnt hatte. Und unzivilisierte Wilde liefen einem in Mogontiacum sicherlich auch nicht ständig über den weg. Er wusste sogar, für seine Abneigung gab es gar keinen rationalen Grund. Es waren vielmehr die Folgen seines letzten Ausflugs dorthin, die ihm ein unangenehmes Gefühl bescherten, wenn er über eine Reise nach Germania dachte.
    Dass Seiana ebenfalls nach Germania gehen würde hörte sich jedenfalls gut an, und dass es dort geeignete Arbeit für sie gäbe. Wenn auch nicht für ihn wäre es genau das Richtige für die beiden, wie es schien.
    "Ihr werdet euch dort schon einrichten. Nehmt einfach genügend Decken mit", scherzte er noch und verstummte dann. Die ursprüngliche Unterhaltung zwischen ihm und Seiana war immer mehr Richtung Seneca gewandert. Vermutlich weil er und Seiana abgesehen von Seneca keine Gemeinsamkeiten hatten. Und deswegen saßen sie heute auch hier. Wegen Seneca. Aber er hatte ja keine Abneigung Seiana gegenüber, ganz im Gegensatz zu anderen Mitgliedern seiner Familie.
    "Wie auch immer … du sollst wissen, Decima Seiana, es war mir eine wahre Freude, dass ich dich endlich kennenlernen durfte."

  • "Nun, vielleicht ist es dort gar nicht so schlecht. Und wenn wir uns eingelebt haben kannst du deine schlechten Erinnerungen gerne mit positiven Überdecken." befasste Seneca und lachte kurz über Avianus Witz.
    Aber bald müssten sie auch schon wieder los, schließlich gab es noch eine Menge zutun sodass die beiden noch weitere Verpflichtungen hatten..
    "Ich hoffe ihr lernt euch im laufe der Zeit noch viel besser kennen. Es hat uns natürlich auch gefreut dass du hierher gekommen bist Avianus. Wir sehen uns ja die Tage noch!" sagte Seneca und erhob sich um seinen Cousin zu umarmen. Danach ging jeder seiner Wege, aber sie würden sich ja bald wieder sehen.

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