• Zitat

    Original von Narrator Italiae
    "Das ist gut!" rief Carbonius und schaute endlich etwas zufriedener drein. Aquilianus hielt sich mit Gefühlsausbrüchen noch etwas zurück.
    Stattdessen kam er direkt zum Geschäft: "Dann sollten wir umgehend eine Klageschrift gegen diesen Germanicus aufsetzen!" Er fuhr sich über die inzwischen verheilte Nase. "Ich will Schadenersatz für diese Entstellung, die Beleidigung und die Schmerzen, die dieser Wahnsinnige mir bereitet hat!"


    "Ich bitte dich darum mir die Einzelheiten dieses Falles noch einmal schriftlich zukommen zu lassen. Wenn du es für ratsam erachtest kann auch mein Sklave Lupus direkt alles notieren. Ich werde die Klageschrift dann umgehend verfassen und vorlegen damit es zeitnah zur Verhandlung kommen kann." schlug der Flavier vor und nickte Lupus dann zu, sodass er sich in einem kleinen Nebenraum alles von seinen Gästen diktieren lassen könnte.

  • Zitat

    Original von Caius Duccius Callistus
    Der stoische Ianitor hatte Caius und seinen Sklaven Polydorus eingelassen, so dass sie nunmehr ins Atrium zur Salutatio vordringen konnten. Dort reihten sie sich in die Schlange von Klienten und Bittstellern ein. Caius hatte Geduld im Gepäck. Er wusste, dass eine Salutatio bisweilen lange dauern konnte und hoffte darauf, dass man in der Villa Flavia als Wartender mit Erfrischungen und Frühstück versorgt wurde, wie es sich in manchen Haushalten mit der Zeit eingebürgert hatte.
    Und während Caius und sein Sklave sich die Beine in den Bauch standen, wanderten sie Schritt für Schritt weiter nach vorn, um schließlich vor Caius Flavius Scato zu treten, als sie an der Reihe waren.


    Die Flavier ließen sich natürlich nicht lumpen und boten den Gästen zumindest immer ein Getränk an. Es dauerte eine ganze Weile bis der Duccier an der Reihe war, an diesem Tag war ungewöhnlich viel los, doch nach einiger Zeit musterte Scato den Mann und ihm wurde etwas ins Ohr geflüstert sodass der Mann im Bilde war und seinen Gast dementsprechend ansprechen konnte...
    "Ich grüße dich Duccius, es freut mich dich hier in der Villa Flavia begrüßen zu können. Ich hoffe die Wartezeit war nicht allzu unangenehm. Aber bitte, setz dich und berichte mir von deinem Anliegen." begrüßte Scato den Mann und deutete auf die Sitzplätze vor ihm, sodass der Mann sich setzen und sein Begehr frei heraussprechen konnte.

  • Zitat

    Original von Caius Flavius Scato
    Die Flavier ließen sich natürlich nicht lumpen und boten den Gästen zumindest immer ein Getränk an. Es dauerte eine ganze Weile bis der Duccier an der Reihe war, an diesem Tag war ungewöhnlich viel los, doch nach einiger Zeit musterte Scato den Mann und ihm wurde etwas ins Ohr geflüstert sodass der Mann im Bilde war und seinen Gast dementsprechend ansprechen konnte...
    "Ich grüße dich Duccius, es freut mich dich hier in der Villa Flavia begrüßen zu können. Ich hoffe die Wartezeit war nicht allzu unangenehm. Aber bitte, setz dich und berichte mir von deinem Anliegen." begrüßte Scato den Mann und deutete auf die Sitzplätze vor ihm, sodass der Mann sich setzen und sein Begehr frei heraussprechen konnte.


    Caius Flavius Scato übertraf sogar seine Erwartungen und bot Caius einen Stuhl an, als er an der Reihe war. Überrascht nahm er Platz. "Die Freude ist ganz auf meiner Seite, verehrter Aedil Flavius", erwiderte Caius die Begrüßung. Sein Magen hatte sich vor Nervosität zwar zusammengezogen, da er immerhin vor einigen versammelten Menschen und einem flavischen Amtsträger sprechen musste. Aber er hatte das vorher geübt und versuchte einen möglichst sicheren Eindruck zu erwecken.
    "Im Gegenteil, die Wartezeit war höchst erträglich. Du, äh, hast ja dafür gesorgt, dass hier niemand dürsten muss." Er versuchte sich an einem schmalen Lächeln, das aber nicht ganz gelang. Egal, Flavius forderte ihn auf, seine Bitte vorzutragen. Immerhin hatte ein Aedil nicht den ganzen Tag Zeit.
    Also nicht lange trödeln, zum Punkt kommen: "Nun, Flavius, ich stamme aus Germania Superior. Mein Vater ist der Procurator Rationis Privatae Numerius Duccius Marsus. Ich bin nach Roma gekommen, um den senatorischen Cursus Honorum zu bestreiten. Dazu suche ich einen Fürsprecher, einen Patron." Eine kurze Pause folgte, in der Caius seinen ganzen Mut zusammennehmen musste, um daraufhin zu sagen: "Flavius, würdest du mir die Ehre erweisen, mich als Klienten anzunehmen?"

  • Scato nickte nachdem die ersten höflichen Floskeln ausgetauscht waren, doch sein Blick wurde immer stutziger als der Duccier sein Anliegen ausführte. Der Junge kam aus Germanien, war ein Duccier, nur dunkel konnte sich Scato an kleinere Scharmützel mit dem duccischen Senator Vala erinnern, nichts ernstes, doch Scato war in sowas nachtragend auch wenn der Junge seinen Zorn nicht abbekommen würde.
    Doch die Art mit der Tür ins Haus zu fallen wunderte Scato allerdings, vielleicht machte man die Dinge in plebejischen Kreisen Germaniens so doch in seinem Stand bandelt man bei derartigen Dingen eher subtiler an.
    Der Flavier räusperte sich und lehnte sich in seinem Stuhl zurück...
    "Es ist klug zu mir zu kommen. Auch ich habe, trotz Herkunft und Stand, eine eher ungewöhnliche Laufbahn gehabt bisher." gab Scato sein grundsätzliches Befinden zu verstehen und fuhr fort "Jedoch sind wir immer noch in Rom, man kommt nicht einfach hierher und bittet in einem kurzen Gespräch um Hilfe. Wer ist Duccius Callistus? Warum sollte ich Duccius Callistus fördern? Welche Ziele und Ansichten vertritt er? Erzähle mir von dir, warum sollte ich dir helfen und keinem Jüngling aus patrizischem Hause?" stellte er seinen Fragenkatalog vor und legte seinen Kopf auf eine Hand um gespannt zuzuhören.

  • Zitat

    Original von Caius Flavius Scato


    "Ich bitte dich darum mir die Einzelheiten dieses Falles noch einmal schriftlich zukommen zu lassen. Wenn du es für ratsam erachtest kann auch mein Sklave Lupus direkt alles notieren. Ich werde die Klageschrift dann umgehend verfassen und vorlegen damit es zeitnah zur Verhandlung kommen kann." schlug der Flavier vor und nickte Lupus dann zu, sodass er sich in einem kleinen Nebenraum alles von seinen Gästen diktieren lassen könnte.


    "Jederzeit gerne." erwiderte Aquilianus Privatus und die beiden folgten dem Sklaven in den Nebenraum.

  • Zitat

    Original von Caius Flavius Scato
    "Es ist klug zu mir zu kommen. Auch ich habe, trotz Herkunft und Stand, eine eher ungewöhnliche Laufbahn gehabt bisher." gab Scato sein grundsätzliches Befinden zu verstehen und fuhr fort "Jedoch sind wir immer noch in Rom, man kommt nicht einfach hierher und bittet in einem kurzen Gespräch um Hilfe. Wer ist Duccius Callistus? Warum sollte ich Duccius Callistus fördern? Welche Ziele und Ansichten vertritt er? Erzähle mir von dir, warum sollte ich dir helfen und keinem Jüngling aus patrizischem Hause?" stellte er seinen Fragenkatalog vor und legte seinen Kopf auf eine Hand um gespannt zuzuhören.


    Caius Mundwinkel zuckte. Die Art und Weise, wie er sein Anliegen vorgetragen hatte, schien den Flavier pikiert zu haben. Großartig, er schien einmal mehr in den Fettnapf gestampft zu sein.


    "Mitnichten möchte ich dich überfallartig zu einer Entscheidung drängen, werter Flavius", versuchte Caius daher sein Gesuch zu erläutern. "Und ich will auch höchst gern deinem Wunsch entsprechen und mich ausführlich vorstellen, denn selbstredend wird kein Mann von Stand und Ansehen irgendeinen dahergelaufenen Fremden in sein Klientel aufnehmen." Caius schluckte. Jetzt bloß nicht noch mehr Fettnäpfe.


    "Ich will also deine Fragen gern beantworten. Wer ist Duccius Callistus? Caius Duccius Callistus ist der Sohn des Numerius Duccius Marsus, Eques Imperii und Eigentümer ausgedehnter Länderein in Germania Superior. Aufgewachsen in Mogontiacum, der Provinzhauptstadt, dort von einem Privatlehrer und anschließend einem Grammaticus unterrichtet, wie es üblich ist. Die Tugenden der mos maiorum erlernte ich ebenso wie die Grundlagen der Rhetorik. Hinzu kommt ein Studium des Rechts, das ich mit großem Interesse betrieben habe und das mich bis ins Alter begleiten wird. Latein und Griechisch spreche ich zudem fließend."


    Zur Demonstration wechselte er nun vom Lateinischen ins Griechische.
    "Warum solltest du mich fördern? Weil ich strebsam und geduldig meine Ziele verfolge und hierfür keine Mühen scheue. Zudem bringe ich das nötige Kleingeld mit, so dass ich meinem Patron nicht auf der Tasche liegen würde. Sicherlich kann ich nicht behaupten derart wohlhabend zu sein wie die Gens Flavia, aber hinter mir steht eine wirtschaftlich gut gestellte Sippe."


    Nun wechselte er zurück in die lateinische Sprache.
    "Welche Ziele und Ansichten vertrete ich? Mein Ziel ist die Senatorenwürde. Freilich weiß ich, dass es bis dorthin ein langer und arbeitsreicher Weg ist. Doch ich bin gewillt diesen zu beschreiten und bin mir auch der Würde und Erhabenheit des Senates bewusst, den ich anstrebe. Deshalb befürworte ich auch eine strikte Einhaltung der römischen Traditionen und Werte. Ich habe zwar Wurzeln in der germanischen Provinz, aber meine Sippe verdankt ihre Stellung dem römischen Gemeinwesen. Dieses gilt es zu erhalten und zu pflegen."


    Und zuletzt:
    "Warum solltest du mir helfen und keinem Jüngling aus patrizischem Hause? Nun, je mehr Klienten, desto angesehener ist der Patron. Und wieso solltest du denn nicht beide fördern? Den patrizischen und den plebeischen Jüngling? Denn eines galt schon in den ältesten Zeiten: Je mehr Unterstützer ein Senator hat, desto mehr Einfluss kann er ausüben."

  • Scato hörte aufmerksam zu, wechselte während den Ausführungen des Ducciers sogar die Hand auf welcher er sich aufstützte. Das Wort "Sippe" störte ihn irgendwie immer. Meine Sippe hier, meine Sippe da.. Es klang so bäuerlich und provinziell, barbarisch gerade zu und Scato merkte wie er im Begriff war gedanklich abzudriften und den Mann allein für die Nutzung eines ihm selbst nicht konformen Vokabulars den Weg zur Tür zeigen zu lassen.
    Aber der Bursche hörte nicht auf zu reden, er schien gewillt, begierig und ehrgeizig, Eigenschaften, welche Scato auch sich selbst zuschrieb und äußerst schätzte. Darüber hinaus hatte der Junge recht: Er hatte die Mittel um vielen Klienten unter die Arme zu greifen, er fürchtete nur um die von ihm geschmiedete Allianz der Patrizier im Senat, doch eventuell konnte man aus diesem Plebejer ja einen gedanklichen Patrizier machen. Sicher, nur weil ein Esel im Pferdestall aufwächst wird aus ihm kein Schlachtross aber einen Versuch war es doch wert...
    "Ich muss sagen, dass ich deine dargestellten Charakterzüge durchaus schätze Duccius, durchaus." antwortete Scato nach einer kurzen Pause und fuhr fort "Doch bedenke meine und deine Herkunft. Wir Patrizier vertreten seit hunderten von Jahren ein anderes Klientel als das aus welchem du stammst. Und auch wenn deine Familie, wie du schon sagtest, zu Reichtum und Wohlstand aufgestiegen ist, so ist doch ein gewisser Abstand zwischen den Ständen nicht von der Hand zuweisen."


    Darüber hinaus auch noch wünschenswert und rechtens, zumindest in Scatos Augen.


    "Solltest du dein Tironicum bei mir absolvieren können musst du dir darüber im klaren sein welchen Teil des Volkes ich vertrete wenn es darauf ankommt. Ich werde eventuell Entscheidungen treffen die dir nicht passen, die du aber mit mir tragen und erarbeiten musst, und ich dulde diesbezüglich keinen Wankelmut. Bist du dir dessen bewusst Duccius?" fragte Scato während er sich ein Stück nach vorn lehnte.

  • Erleichtert atmete Caius auf angesichts der ersten Worte, die Flavius Scato nach seiner Vorstellungsrede aussprach. Natürlich äußerte der Patrizier auch Bedenken. War ja klar, Standesunterschiede und so weiter. Als Plebejer kannte man das. "Ich bin mir des Standesunterschieds zwischen unseren Familien sehr bewusst, Flavius", beteuerte Caius. Die nächste Bemerkung des Patriziers ließ Caius allerdings aufhorchen. Tirocinium?


    "Nun, äh, das Tirocinium Fori habe ich bereits absolviert. Bei Senator Titus Duccius Vala, bevor er zum Legatus Augusti Pro Praetore nach Germania Superior berufen wurde." Um aber auch Scatos Frage zu beantworten, schob er hinterher: "Nichtsdestotrotz ist es die Pflicht eines Klienten, hinter den Entscheidungen seines Patrons zu stehen. Wankelmut ist mir fremd, Loyalität hingegen eine hohe Tugend. Und wer in die Politik strebt, der wird unangenehme Entscheidungen nicht umgehen können." Caius erkannte zwar nicht so recht, weshalb Flavius dermaßen auf dem Standesunterschied zwischen Patriziern und Plebejern herumritt, denn die Ständekämpfe waren seit Jahrhunderten beendet. Heutzutage ging es ja nicht mehr so sehr um derlei soziale Probleme. Aber für einen Patrizier schien das Thema offenbar noch immer aktuell zu sein. Caius nahm es hin. Seine Worte über Loyalität meinte er dennoch ehrlich.

  • "Nun gut. Auch gut, dass du bereits ein Tironicum bei Duccius Vala absolviert hast. Er und ich waren zwar nicht immer einer Meinung, doch seine Leistungen sprechen doch eine Sprache welche ich durchaus verstehe." erklärte Scato und gab damit zumindest einen Hauch von Anerkennung an den Verwandten des Mannes vor ihm heraus.
    "Also gut, Caius Duccius Callistus,..." Scato erhob sich von seinem Sitz und ging einige Schritte auf den jungen Mann zu. Er streckte den Arm aus zum römischen Handschlag "...dann werde ich dich unterstützen wo ich kann. Und ich erwarte deine Unterstützung wo du kannst. Absolute Loyalität und Treue." er ging noch einen Schritt auf den Mann zu "Ich bin mir sicher, dass du es weit bringen wirst."

  • Erneut war Caius erleichtert ob der Reaktion des Flaviers. Der Patrizier hatte offenbar kein Problem mit der Nennung von Senator Duccius Vala, der ja in Rom als eine äußerst streitbare Person bekannt gewesen war. Caius hatte erwartet, dass es allein wegen seiner Verwandtschaft mit Vala Schwierigkeiten im Hause Flavia geben würde, aber offenbar hatte er da falsch gelegen. Flavius Scato schien ein Mann zu sein, der ebenso pragmatisch dachte wie Caius selbst und sich obendrein nicht nachtragend zeigte. Das machte ihn sogleich sympathisch.


    "Absolute Loyalität und Treue", wiederholte Caius und schlug ein. Er lächelte unsicher, aber glücklich. Er hatte jetzt einen Patron. Und was für einen! Einen flavischen Patrizier! Adelig, reich, mächtig, sprich einflussreich. "Ich danke dir für dein Vertrauen, Patron."


    Sim-Off:

    Fehlen nur noch ein paar Klicks im Control Panel, richtig?

  • Zufrieden nickte Scato ob der Antwort seines neuen Klienten und klopfte ihm kurz auf die Schultern bevor er sich an seinen Leibsklaven Lupus wandte...
    "Lupus, nehme doch bitte die Anliegen der restlichen Klienten schriftlich auf und reiche sie mir zum Studium in mein Officium nach." wies er den Mann an welcher zugleich nickte und sich mit Griffel und Wachstafeln bewaffnet den restlichen paar Klienten stellte, welche etwas verwirrt wirkten.
    Scato ließ indes zwei Becher kommen und etwas verdünnten Wein, wobei er einen Becher direkt griff und kurz in die Höhe reckte...
    "Ein Patronat verdient ohne Zweifel mehr Aufmerksamkeit als ein Gespräch zwischen verdorbenen Backwaren des einen Klienten und den Spielschulden eines anderen Bittstellers." gab Scato zu verstehen und wartete bis der Duccius ebenfalls einen Becher zur Hand hatte.


    Sim-Off:

    Die Anfrage müsste eigentlich schon vorhanden sein ja :)

  • Puh, das war geschafft! Als Scato ihm auf die Schultern klopfte, bemerkte Caius erstmals wie weich seine Knie während dieses Vorsprechens geworden waren. Er musste sich zusammenreißen, damit er nicht wackelig wirkte. Gleichzeitig kam er nicht umhin stolz zu grinsen. Umso mehr erfüllte es Caius mit Stolz, dass sein Patron nun doch tatsächlich seine Salutatio abbrach, um sich ganz und gar seiner Person zu widmen. Das hatte er nicht erwartet!


    "Du ehrst mich über alle Maßen, Patron", entgegnete Caius deshalb auch mit deutlich hörbarer Überraschung. Er nahm den Weinbecher entgegen und reckte ihn seinem Patron entgegen. Er war sich zwar nicht ganz sicher, ob Scato über die Probleme seiner Klienten scherzte, oder ob er es ernst meinte. Jedenfalls fühlte er sich wahrlich geehrt, was seiner Miene auch anzusehen war. Sein Sklave Polydorus hielt sich derweil dezent im Hintergrund auf und beobachtete haargenau, wie sich sein Dominus schlug.

  • Scato nickte zufrieden als alle Angelegenheiten seiner Salutatio in die Hände seines Sklaven übergeben wurden und er sich mit dem Duccier in einen Seitenraum des große Atriums zurückziehen konnte, wobei der Sklave des Mannes natürlich folgen konnte... Schließlich beachtete Scato diesen sowieso nicht wirklich.
    "Nun Callistus, jetzt wo du sozusagen zum ambitionierteren Kreis meiner Klienten gehörst gilt es deine weiteren Schritte zu koordinieren, damit nicht im Wettstreit mit den anderen versinkst, welche nach ähnlichen Zielen streben. Dienst du den Göttern? Bist du einer Societas aktiv? Diese Vereine sind wichtig musst du wissen, wenn auch nur um den Schein zu erwecken, dass du nicht nur dem Ziel des Aufstiegs dienst." plauderte Scato ein wenig aus dem Nähkästchen, schließlich war er selbst Magister der Salier und verwendete diesen Posten auch immer wieder gerne um seine Aktivitäten während der Amtspausen in ein rechtschaffendes und ehrbares Licht zu rücken.

  • Und schon war Caius mit seinem neuen Patron allein. Etwas nervös machte ihn das schon, denn plötzlich beam er das Gefühl, erstmal schön ausgefragt zu werden.
    "Nun, ich... ich strebe eine Mitgliedschaft bei der Germanitas Quadrivii an. Und mittelfristig würde ich gerne den Quindecimviri Sacris Faciundis beitreten, denn Apollo ist der Schutzherr meiner Heimatstadt Mogontiacum. Da bietet sich das irgendwie an." Er nahm einen Schluck Wein, um seine Gedanken zu sammeln, bevor er fortfuhr: "Außerdem möchte ich mich bei der Factio Veneta engagieren."
    Caius hoffte, dass diese Ziele seinem Patron erstmal genügten. Konnte er als Plebejer überhaupt den Ansprüchen eines Patriziers genügen? Caius würde es wohl herausfinden, aber er würde in jedem Fall sein Bestes geben.

  • "Hervorragend." merkte Scato an, die Verbindung von Apollo zur Heimatstadt des Ducciers war ihm nicht bekannt aber welchem Gott er im speziellen diente war Scato eigentlich egal, viel mehr ging es darum seinen Namen in Umlauf zu bringen damit er kein unbeschriebenes Blatt sein würde wenn er dann vor dem Senat um ein Amt kandidieren sollte.
    "Wichtig ist das Umfeld mit dem du dich umgibst. Ich werde dich ab sofort zu jedem gesellschaftlichen Ereignis zu welchem ich geladen bin mitbringen, sofern es deine Zeit erlaubt. Selbstverständlich bist du auch Gast auf meiner Hochzeit." erklärte Scato und trank einen Schluck, "Wenn du Fragen hast Duccius, stelle sie ruhig. Ich werde stets ehrlich zu dir sein, auch wenn es gelegentlich harsch wirken könnte."

  • Gebannt lauschte Caius den Ausführungen seines Patrons. Er sah sich durch die Zustimmung des Flaviers zu seinen Vorhaben in seiner Strategie bestätigt und hörte jetzt ganz genau hin. Was sein Patron für wichtig befand, konnte Caius schlechthin nicht egal sein.


    Auf das Umfeld kam es also an. Caius nickte, als Flavius ankündigte, ihn zukünftig zu jedem gesellschaftlichen Anlass mitzunehmen. Allein dies erfüllte den jungen Duccier bereits mit Stolz. Und erst recht machte der Senator seinen Klienten glücklich mit der Einladung zur eigenen Hochzeit! "Mein Patron, du ehrst mich und erfüllst mich mit Freude. Herzlichen Dank für deine Einladung." Caius strahlte geradezu und musste an sich halten, um sich nicht durch übermäßigen Überschwang lächerlich zu machen.


    "Ehrlichkeit ist eine Tugend, die ich auf das Äußerste wertschätze", ließ Caius seinen Patron sodann wissen. "Wer ist denn deine glückliche Verlobte?", fragte er sogleich nach in völliger Unwissenheit über die Verbandelungen der patrizischen Gentes untereinander.


    Und schließlich, weil sein Patron ihm ja Fragen gestattet hatte: "Ich hätte schließlich tatsächlich noch eine Frage. Um den Cursus Honorum zu beschreiten, muss ich den Ordo Senatorius erlangen. Was rätst du mir, was ich hierfür noch tun muss? Oder was würdest du womöglich in dieser Sache für mich tun können?" Er konnte sich nicht vorstellen, dass es genügte, wenn er bei gesellschaftlichen Ereignissen einfach nur im Dunstkreis seines Patrons herumschlich. Da musste man doch auch aktiv etwas gestalten können. Oder nicht?

  • "Ob sie glücklich ist oder nicht vermag ich nicht zu beurteilen." erwiderte Scato etwas ernster als es wirken sollte, bisweilen war seine unterkühlte Art recht schwierig zu lesen und seltene aber durchaus vorhandene Scherze konnten da schon einmal untergehen, "Doch es handelt sich um Sassia von den Claudiern. Die Enkelin des Senators Claudius Menecrates, gewesener Praetor Urbanus." versuchte er seine Verlobte in den Kontext zu rücken und ihr damit das nötige Gewicht zu verteilen welche die Ehe zwischen Flavius Scato, Enkel des großen Flavius Felix und Claudia Sassia, Enkelin des Menecrates, zu einer der bedeutendsten der jüngeren Vergangenheit hochstilisieren sollte.
    "Da unsere Verlobung bereits öffentlich ist begleitet sie mich zu den ein oder anderen Anlässen. Du wirst sie also sicherlich kennenlernen." merkte Scato dann noch beiläufig an bevor er sich wieder den in diesem Moment wichtigeren Themen zuwandte.
    "Ich bin mir sicher, dass wir dich in den Ordo Senatorius erheben können. Ich kenne die richtigen Leute und denke, dass ich selbst ebenfalls ein guter Fürsprecher für dich sein kann. Du bist ja bereits ein Eques, das wird helfen. Auch deine Verwandtschaft zu Senator Vala... Obgleich ich kein Freund von ihm bin... Wird von Nutzen sein." soweit zur Ausgangslage.
    "Natürlich musst du deinen Eifer und deine Tüchtigkeit beweisen, nur nette Worte haben noch keinen großen Politiker gemacht, ein Mann lebt von seinen Taten und seinem Schaffen. Ich schlage deshalb vor, dass du dich um den Pax Deorum bemühst oder ein höhere Rollen in kultischen oder sozialen Vereinen anstrebst. Dein Name muss in jedem Fall geläufig sein verstehst du?"

  • "Meine Gratulation zu dieser Verbindung", entbot Caius seinem Patron die allzu angemessenen Glückwünsche. Die Heirat mit einer Claudia stand einer altehrwürdigen Familie wie den Flaviern definitiv gut zu gesicht. Diese Verbindung würde alldieweil eine Stärkung der Patriciae Maiores bedeuten. Caius konnte das nur recht sein, denn er würde als Klient des Bräutigams gewiss nur davon profitieren, so seine (wohl naive) Vorstellung.


    "Ich bin nur im Ordo Equester", verbesserte Caius seinen Patron prompt und biss sich anschließend sogleich auf die Zunge. Das war so aus ihm herausgeplatzt, aber konnte Scato mit Verbesserungen umgehen? Damit, dass ihm jemand Fehler aufzeigte? Er wusste es nicht, aber Caius würde es nun sicherlich erfahren. Seine vorherigen Worte, wonach er einen ehrlichen und manchmal harschen Umgangston pflegte, ließ ihn darauf hoffen, dass der Flavier mit so etwas kein Problem hatte.


    "Ich verstehe", bejahte Caius sodann die Frage seines Patrons. "Ich werde mich also bemühen, in aller Munde zu sein." Er nickte bekräftigend und um sich selbst Mut bei diesem Unterfangen zuzusprechen. "Kann ich womöglich... also, um meine Tüchtigkeit zu beweisen, für dich jetzt schon etwas tun?" Da dieses Gespräch vor der Verkündung von Scatos Kandidatur stattfand, wusste Caius freilich noch nichts von dieser Tatsache, sonst hätte er von sich aus sogleich Wahlkampfhilfe angeboten. Aber womöglich kam sein Patron ja selbst auf die Idee, ihn hierfür um unterstützende Tätigkeiten zu ersuchen.

  • "Ich danke dir." sagte Scato knapp. Mittlerweile bestand die Verlobung schon so lange, dass es ihm beinahe unangenehm war noch immer Glückwunsch dafür entgegenzunehmen, es wurde Zeit für die Vermählung, das wurde ihm so langsam bewusst.
    Als ihn der Duccius korrigierte, stutzte Scato kurz und hob die Augenbrauen. Doch er konnte durchaus mit Korrekturen umgehen, könnte man das nicht, hätte man keinen Platz im Senat "Nun, der Weg ist etwas weiter, das Ziel ist dasselbe nicht wahr?" fragte Scato rhetorisch, es führte schließlich kein Weg daran vorbei, auch wenn es die Sache ein wenig verkomplizierte.
    Begeistert war er indes über den Tatendrang des jungen Ducciers, was ihn fast ein wenig bedauern ließ, dass der daraus nicht allzu viel Kapital schlagen konnte, da er selbst in dieser Amtszeit nicht kandidieren würde, und sich einem Verwaltungsamt zuwenden würde bis er genug Sporen für eine Praetur verdient hatte.
    "Ich würde vorschlagen, dass du dich in einer Societas oder in einem Kult verdient machst. Natürlich werde ich dich um die ein oder andere Aufgabe bitten, besonders öffentlichwirksame versteht sich, ich plane erneute Spiele, dort könntest du sicherlich eine wichtige Rolle spielen."

  • Caius nickte einfach. Sein Patron hatte gewiss recht mit dem, was er sagte. Das Ziel war dasselbe, der Senat. Caius ließ die Formulierung so im Raum stehen und fokussierte sich stattdessen auf die kommenden Aufgaben, so es denn welche gäbe. Flavius Scato wirkte erfreut über seine Frage, wiederholte allerdings zunächst leider nur bereits Gesagtes. Kultvereine, Societates, das kannte Caius schon.


    Dann aber nannte sein Patron im selben Satz auch etwas Neues, Spannendes. Er plante Spiele! Caius horchte auf, sofort wurde sein Blick wach und er streckte den Rücken durch. "Ich stehe dir jederzeit zur Verfügung, mein Patron! Zu welchem Anlass möchtest du denn Spiele organisieren? Ich möchte mich ohnehin bei der Factio Veneta engagieren und könnte da auch gleich Kontakte zu anderen Factiones aufbauen. Das würde bei der Organisation von Wagenrennen beispielsweise helfen." Dann fiel ihm auf, dass das doch etwas eindimensional gedacht war. "Gladiatorenkämpfe würde ich selbstredend auch organisieren, falls gewünscht."

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