[Triclinium] Auf dem Weg zur Hochzeit - Die Verlobungsverhandlungen

  • Schon vor der neunten Stunde, in der die Duccier erwartet wurden, war das Triclinium für die Verlobungsverhandlungen hergerichtet worden. Der große Esstisch stand wieder in der Mitte des Raumes und an den beiden Seiten standen Stühle für die teilnehmenden Personen. Von Seiten der Duccier wurden vier Personen erwartet, neben Duccia Silvana und ihren Eltern auch der duccische Procurator als Sippenoberhaupt der Duccier. Auf Seiten der Helvetier nahmen nur Curio und seine Eltern an dem Gespräch teil. Auf dem Tisch standen bereits Becher und Kannen mit Wasser und Wein und in der Küche wurden Tabletts mit Weintrauben und Käsehäppchen vorbereitet. Nun wartete das Haus gespannt auf das Eintreffen der Duccier. Alle Sklaven hatten Anweisunen bekommen, was sie zu tun hatten und während sich seine Eltern in ihrem Zimmer vorbereiteten tigerte Curio durch das Atrium. Seine Unruhe war ihm deutlich anzumerken, denn heute träfen nicht nur die beiden Familien, sondern auch zwei Welten zusammen.

  • gemeinsam mit


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    sowie


    | Decria Timarcha


    Als er das Klopfen an der Tür hörte, zuckte er leicht zusammen. Es war nun also soweit. Jetzt mussten sich nur noch alle verstehen und dann könnten sich Silvana und er am Ende des Tages als Verlobte bezeichnen. Er legte mit großen Schritten den Weg zur Zimmertür seiner Eltern zurück, informierte sie, dass die Duccier nun da seien, wanderte hinüber zu Küche, aus der Gwynn nun die Tabletts mit Käse und Weintrauben ins Triclinium trug und stellte sich dann vor das Impluvium, von wo aus er bereits die Stimmen Liams und der Duccier hören konnte. Nun kamen auch seine Eltern dazu, zuerst seine Mutter in einer orangenen Damentunika und dann sein Vater wie immer in schlichter Militärtunika gekleidet und auf seine Vitis gestützt. Gut, nun ganz ruhig atmen, die Duccier begrüßen, alle miteinander bekannt machen und die Gäste anschließend ins Triclinium bringen, das, nachdem Gwyn grade wieder in die Küche trat, ebenfalls komplett hergerichtet war. Es konnte also losgehen.

  • Von dem britanischen Ianitor Liam wurde der Duccier-Trupp zunächst ins Atrium geführt, wo Curio und dessen Eltern schon auf sie warteten.


    Als Initiaor und Arrangeur dieses Treffens, stand der junge Helvetier etwas vor seinen Eltern, weshalb der duccische Pontifex, wie gewohnt in seiner toga praetexta gekleidet, der mit einem kleinen Abstand vor den anderen herlief, erstmal auf ihn zuging und ihn gesittet per Handschlag begrüßte, "Salve Helvetius." bevor er neugierig und in freudiger Erwartung an seinem Klienten vorbeischaute. Dessen Eltern kannte bisher noch nicht, was sich aber just in diesem Moment ändern sollte, wenn Curio alle miteinander bekannt machte.

  • gemeinsam mit


    [Blockierte Grafik: http://abload.de/img/curvusg3oy3.jpg]| Lucius Helvetius Curvus


    sowie


    | Decria Timarcha


    Und da waren sie nun die amilie von Silvana samt dem duccischen Procurator als Sippenoberhaupt. Curio wartete, bis alle im Atrium angekommen waren, warf Silvana schnell einen liebevollen Blick zu und wandte sich dann als seinem Patron zu.


    Salvete! Patron, ich begrüße dich und deine Familie herzlich in der Casa Helvetia.


    sagte er freundlich, aber auch ein bisschen nervös, und reichte seinem Patron die Hand. Es gab nun das große Aufeinandetreffen.


    Ich möchte euch meine Eltern vorstellen, mein Vater Lucius Helvetius Curvus, Primipilaris der 15. Legion "Apollinaris" und meine Mutter Decria Timarcha. Mutter, Vatter, dies sind mein Patron und Silvanas Vater, Pontifex Decimus Duccius Verus, Procurator Numerius Duccius Marsus, Sippenoberhaupt der Gens Duccia, Silvanas Mutter Calventia Fusa, und schließlich Duccia Silvana, Aeditua im Capitolinum.


    Schritt für Schritt war er die Reihen abgegangen, hatte bei der Vorstellung der Duccier auch nochmal jeden einzeln mit einem Händedruck begrüßt und obwohl der Silvana nur zu gern umarmt hätte, verzichtete er darauf, da es zum jetzigen Zeitpunkt wohl kaum angebracht gewesen wäre. Dann trat er einen Schritt beiseite und überließ seinen Eltern die große Begrüßungsbühne.


    Als erstes trat nun seine Vater nach vorne. Obwohl er kein großer Freund von repräsentativen Treffen war, wusste er doch um seine Pflicht, das weitere Gespräch zu eröffnen. So trat er auf den Pontifex zu, reichte ihm nun ebenfalls die Hand und drückte sie trotz seines fortgeschrittenen Alters noch immer mit der selben Stärke, wie er vor gut zwanzig Jahren die Hand des Medicus gedrückt hatte, der seinen zweiten (!!) Sohn zur Welt gebracht hatte.


    Salvete und herzlich Willkommen.


    fuhr er militärisch knapp fort und schritt, in der linken die Vitis haltend, die Reihe der Duccier ab, verpasste dem Procurator einen ähnlichen starken Händedruck, hielt sich dann bei den Frauen aber etwas zurück. Bei Silvana blieb er einen Augenblick länger stehen, denn er kannte sie ja bislang noch nicht und erhielt heute den ersten Eindruck seiner zukünftigen Schwiegertochter. Wie immer kniff er seine Augen etwas zusammen und musterte die junge Frau. Ein hübsches Ding, wie er fand. Durchaus mit Ähnlichkeiten zu seiner Frau. Ihm fielen besonders die wachen blauen Augen auf. Als würde er die Wahl seines Sohnes bestätigen nicht er und trat dann ebenfalls einen Schritt zurück neben seinen Sohn.


    Nun war es Timarcha, die den Reigen komplettierte. Mit einem freundlichen Lächeln tat sie es ihrem Mann gleich, begrüßte jeden einzeln mit ein paar freundlichen Worten, blieb ihrerseits etwas länger bei Fusa, mit der sie einige Worte mehr wechselte, schüttelte zuletzt Silvana die Hand und hakte sich dann bei ihrem Mann ein.


    Zum Schluss des ersten Aktes war es Curio, der wieder die Initiative ergriff. Es war die erste größere Gästegruppe, die er hier als Hausherr empfing und daher wurde deutlich, dass er sich noch ein bisschen in seine neue Rolle einfinden musste.


    Wenn ihr mir dann nun alle ins Triclinium folgen möchtet. Dort ist bereits alles für die Gespräche vorbereitet.


    Kurz hatte er vor dem Wort "Gespräche" gezögert, da er eigentlich "Verhandlung" hatte sagen wollen. Das gefiel ihm aber nicht, da sie hier ja nicht auf dem Marktwaren und die Eltern ihre Kinder auch nicht verschacherten, sondern es um die Umstände der Hochzeit ginge und vor allem darum, dass sich die Familien kennenlernen könnten. Bald wären sie nämlich über ihre Kinder miteinander verbunden. So ging Curio vor und gefolgt von seinen Eltern führte er die Gäste durch das noch immer recht spartanisch eingerichtete Atrium ins Triclinium, das im Gegensatz dazu nun recht üppig ausgestattet wirkte. Die beiden großen Fenster zu den gärten spendete viel Licht und sorgten dafür, dass die Gespräche in angenehmen Rahmen vonstatten gehen konnten.

  • "Ich danke dir und deiner Familie für die Einladung." entgegnete der Patron seinem Klienten, welcher dann dazu überging, die Familien miteinander bekannt zu machen.


    Nach und nach stellte Curio die einzelnen Duccier einschließlich Fusa vor und schritt diese nach der Reihe ab, um sie noch einmal einzeln zu begrüßen. Dann folgte der spannende Moment, die beiden Väter trafen als Erste auf einander. "Salve Helvetius. Es freut mich, neben meinem ehemaligen Pontifex-Kollegen Petronius Crispus, einen weiteren Primus Pilus kennen zu lernen." begrüßte Phelan also den Vater seines Klienten mit einem ebenfalls starken germanischen Händedruck und einem kleinen Fetzen Smalltalk. Jetzt ahnte er langsam, wieso Curio so war, wie er war. Als nächtes war Timarcha an der Reihe, welche er ebenfalls freundlich aber mit einem weniger germanisch-kräftigen Händedruck "Sei gegrüßt, Decria. Meine Tochter hat mir bereits von dir erzählt, es ist mir eine Freude.." eigentlich wollte er 'die zukünftige Schwiegermutter meiner Tochter' sagen, aber das hätte der Verhandlung einiges an Druck und Reiz gestohlen "dich und deinen Mann heute persönlich kennen zu lernen."


    Nachdem sich alle begrüßt hatten, übernahm Curio wieder das Ruder. Auch wenn er - verständlicher Weise - etwas nervös zu sein schien, schlug er sich in dieser vermeintlich heiklen Situation ziemlich gut. Alsbald traten sie also in das Triclinium und die Familien teilten sich, sodass sie sich an dem vorbereiteten Esstisch gegenüber saßen. Bei den Ducciern saßen die beiden Männer innen und die beiden Frauen außen, was verdeutlichte, welches Mitspracherecht sein Vetter Witjon bei den Verhandlungen hatte - auch wenn er sich nur einschalten würde, falls ihm irgendetwas nicht schmecken sollte.

  • Oh man war sie aufgeregt? Ja und wie. Immerhin ging es hier und heute um ihre Zukunft. Auch wenn das hier heute wohl eher einem Pferdemark gleich kommen würde und sie ihrem Vater tatsächlich in den Ohren gelegen hatte doch lieber mit Mutter und Witjon allein zu gehen, weil sie eigentlich gar nicht mitbekommen wollte, wie sie „verschachert“ wurde.
    Einzig die Aussicht Curio sehen zu können war es die sie letztlich doch bewogen hat mitzugehen.
    Kaum hatte sie Curio erblickt, trat dieses wundervolle Lächeln auf ihr Gesicht. Ach das hier heute mussten sie einfach noch hinter sich bringen und dann stand ihrer gemeinsamen Zukunft nichts im Weg.
    Heute in aller Frühe, hatte sie den Götter noch geopfert und sie darum gebeten, dass sie auch dieses Mal wieder ihre schützenden Hände über sie halten sollten. Runa hoffte so sehr, das sich ihre Eltern und die von Curio verstanden. Bei ihrer und seiner Mutter hatte sie da eher weniger Bedenken, aber nach allem was sie über seinen Vater so gehört hatte...
    Nun stand sie also hier im Atrium in für sie eher untypischer römischer Kleidung, eine leichte Sommertunika in blass blau mit einem golden gewirkten Gürtel. Ihre Haare trug sie offen nur an den Seiten waren sie mit goldenen Kämmen locker nach hinten gesteckt.
    Also nun seine Vater auf sie zutrat und ihre Hand kräftig drückte. Erwiderte sie seinen Händedruck ebenfalls kräftig und schaute ihm ohne mit der Wimper zu zucken in die Augen. „Salve Primipilaris Lucius Helvetius Curvus, ich bin erfreut dich endlich kennenlernen zu dürfen.“
    Auch seine Mutter begrüßte sie ebenso formvollendet, mit der Versicherung, dass sie sich freue sie wieder zu sehen.


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    Fusa ihrerseits schaute sich in Ruhe um. Ihr Blick blieb bei der Mutter ihres zukünftigen Schwiegersohns hängen. Ja die Frau war ihr gleich sympathisch, was sie auch mit einem leichten Nicken und einem Lächeln bekräftigte. Sie begrüßte den Primipilaris mit freundlicher Zurückhaltung, mit Curios Mutter hingegen wechselte sie noch ein paar mehr Worte.
    Sie hakte sich nun ebenfalls bei ihrem Mann unter, schaute lächelnd zu ihm auf und nickte ihm zu, um ihm zu verstehen zu geben, dass sie keinerlei Einwände gegen die Eltern des Helvetiers hatte.
    Sie würde sich hier heute sowie so zurück halten. Diese Verhandlungen waren eindeutig Männersache.
    Ein kurzer Blick zu ihrer Tochter, die sie heute wirklich stolz machte, römischer als heute hatte sie Silvana noch nie gesehen. Ein aufmunterndes Lächeln gab es auch noch für ihre Tochter.

  • gemeinsam mit


    [Blockierte Grafik: http://abload.de/img/curvusg3oy3.jpg]| Lucius Helvetius Curvus


    sowie


    | Decria Timarcha


    Natürlich bekamen auch alle ihre kurzen Antworten vom alten Primus Pilus, der heute, so wirkte es Curio, einen wirklich guten Tag hatte. Bislang hatte er weder eine Spitze gegen die germanische Herkunft der Duccier von sich gegeben, noch eine abfällige Bemerkung über den Cultus Deorum gemacht.


    Salve, Duccius. Ich freue mich natürlich ebenso.


    antwortete Curvus zuerst Verus und auch auf den kurzen Einschub der jungen Duccia antwortete er, auch wenn er ein wenig überrascht war, dass sie gleich das Wort an ihn richtete. Da hatte sein Sohn wohl bei der Ausbildung der jungen Frau ein bisschen geschlampt. Aber das wird sie auch noch lernen.


    Ja, sehr erfreut, Duccia.


    Schließlich kamen sie dann im Triclinium an und die Duccier nahmen auch gleich ihre Plätze an der einen Seite des Tisches ein. Passend dazu nahmen auch die Helvetier platz. Curvus setzte sich als Verhandlungsführer dem duccischen Pontifex gegenüber, neben ihm und gegenüber dem duccischen Procurator kam Curio zu sitzen. Timarcha hatte sich den Platz zur anderen Seite ihres Mannes und gegenüber von Fusa gesichert und schließlich setzte sich auch Acanthos gegenüber von Silvana dazu, der eine Tabula und einen Stilus vor sich hinlegte, mit denen er die Verhandlungsergebnisse festhalten und später auf eine zweite Tabula übertragen würde, damit jede Partei auch eine Kopie der Abmachungen mit sich nehmen konnte. Auch würde er bei Bedarf noch Sonderwünsche der Duccier erfüllen, zum Beispiel wenn sie etwas anderes zu trinken oder auch eine kleine Mahlzeit wünschten, je nachdem, wie lange die Verhandlungen dauern würden.


    Schließlich erhob Curvus das Wort, schließlich war er Verhandlungsführer der helvetischen Seite.


    So, dann wollen wir mal beginnen. Mein Sohn hat mir mitgeteilt, dass du deine Tochter mit ihm verheiraten möchtest. Ist das soweit korrekt? Falls dies der Fall ist, kann ich dir die Zustimmung meines Sohnes versichern. Nicht wahr, Curio?


    Curvus Blick wanderte kurz zu seinem Sohn, der schnell nickt.


    Ja, Vater.


    Curvus nickte und blickte nun wieder zum duccischen Pontifex.


    Gut, stimmt deine Tochter dem ebenso zu, Duccius?


    Mit zusammengekniffenen Augen wanderte der Blick des alten zuerst zu Silvana und wieder zurück zu Verus. Es musste ja auch alles seine Ordnung haben.

  • Gespannt wartete der duccische Pontifex darauf, dass die Verhandlungen beginnen würden, nachdem er sich an den Tisch gesetzt hatte und nun Curios Vater, dem alten Primus Pilus gegenüber saß. Dieser richtete sogleich das Wort an Phelan und eröffnete somit die Verhandlungen. Auch wenn beide Parteien wussten, dass die nötige Basis, also die beidseitige Zustimmung, geschaffen war, wollte sich der Verhandlungsführer des Teams Helvetia noch einmal vergewissern. Sowohl Vater als auch Sohn stimmten unüberraschender Weise zu.


    "Sowohl ich sowie meine Tochter als auch unser Familienoberhaupt Duccius Marsus stimmen dieser Verbindung zu." Dass er seinen Vetter mit aufzählte, war keine Höflichkeitsfloksel, sondern absolut notwendig, wodurch sich noch einmal zeigte, welchen Einfluss auch Phelans Vetter bei den Verhandlungen hatte.

  • Witjon betrat die Casa Helvetia zum ersten Mal und sah sich dementsprechend mit verstohlenen Blicken neugierig um, als der Ianitor sie ins Haus führte. Viel Zeit blieb nicht zur Befriedigung seiner Neugierde, denn Witjons Aufmerksamkeit wurde bald von Iullus Helvetius Curio in Anspruch genommen, der seine Gäste begrüßte. Wie abgesprochen überließ der duccische Sippenführer seinem Vetter Phelan die Führung in dieser ganzen Angelegenheit. Es kam nun zur Vorstellung der Familien. Witjon wartete ab, bis Curios Vater Phelan begrüßt hatte, dann erwiderte er den festen Händedruck des Veteranen. Decria Timarchia begrüßte Witjon wiederum mit einem sanfteren Händedruck. Ihr schenkte er auch ein freundliches Lächeln und ein paar nette Worte, anders als dem Primipilaris, der gewiss keinen Sinn für Nettigkeiten hatte.


    Schließlich übernahm Curio die Initiative und führte die Anwesenden ins Triclinium, wo sie Platz nahmen. Dort begann Curios Vater mit den Verhandlungen, auch wenn offenbar niemand sie als solche Bezeichnen wollte. Witjon verkniff sich ein amüsiertes Schmunzeln.

  • gemeinsam mit


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    sowie


    | Decria Timarcha


    Der alte Primus Pilus nickte zufrieden. Natürlich war es eine reine Formalität, aber bevor sie hier über Formalitäten stolperten, konnte man diese besser gleich abarbeiten. So wanderte der Blick des Curvus auch kurz zu dem duccischen Procurator, in dessen Namen der Verus ebenfalls sprach, sodass dem alten Helvetier bewusst wurde, welche Rolle der Procurator spielte. Nach einem Räusperer fuhr er dann aber fort.


    Gut. Weiterhin erfüllt mein Sohn alle übrigen Ehevoraussetzungen. Er besitzt als römischer Bürger das Conubium, ist mit 21 Jahren im besten Heiratsalter, ist noch nicht anderweitig verheiratet und körperlich gesund. Es gibt zudem keine Erkrankungen, die die Produktion von Nachkommen einschränken würde. Gleiches nehme ich auch für deine Tochter an, Pontifex?


    Jetzt geht es also ans Eingemachte, ging Curio durch den Kopf, während er seinem Vater so zuhörte. Da sprach der alte Primus Pilus vom "besten Heiratsalter" von "körperlicher Gesundheit" und der "Produktion von Nachkommen". Fast glaubte der junge Helvetier, der Alte würde hier eines seiner Lasttiere auf dem Markt anpreisen. Doch so lief das alles wohl ab. Es war ein Handel zwischen den Familien und nun wurden die Voraussetzungen geklärt, bevor es dann um die Umstände des "Kaufs" gehen konnte.


    Er schielte kurz zu seiner Mutter, die mit einem eingemeißelten Lächeln den Ausführungen ihres Mannes folgte, dann zu Silvana, die sich wohl auch gleich wie ein Stück Handelsware vorkommen würde und fokussierte schließlich wieder seinen Patron.

  • Der alte Primus Pilus wusste, wie er die Verhandlung zu führen hatte. Dass Phelan ihn die Verhandlungen beginnen und erst einmal führen ließ, zeigte seinen Respekt gegenüber Curios Vater. Der duccische Pontifex und sein Vetter sahen das in dieser Hinsicht ziemlich entspannt. Folglich antwortete Runas Vater auch dementsprechend.


    "Meine Tochter erfüllt ebenso alle Voraussetzungen, um eine Ehe schließen zu können. Sie befindet sich im heiratsfähigen Alter und erfreut sich bester Gesundheit."



    Sim-Off:

    Da die Spielerin von Silvana nirgendwo ihr Alter preisgegeben hat und dies auch nicht tun wird, erwähne ich hier SimOn nicht das Alter. Der alte Primus Pilus kann aber davon ausgehen, dass sie alt und noch jung genug ist ;).

  • gemeinsam mit


    [Blockierte Grafik: http://abload.de/img/curvusg3oy3.jpg]| Lucius Helvetius Curvus


    sowie


    | Decria Timarcha


    Es ging recht schnell, die Voraussetzungen waren auf beiden Seiten gegeben und nun konnten die eigentlichen Verhandlungen beginnen. Curvus' Hand ruhte, wie es seine Angewohnheit war, auch beim Sitzen auf dem Knauf seiner Vitis. Dieses Ding hatte selbst nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst immer noch seinen Zweck erfüllt, weswegen er sie auch nie aus der Hand legte. Gegenüber den Ducciern war das aber wohl nur ein Kuriosum, wie Curio dachte, denn es stand ja außer Frage, dass der Stab ihnen gegenüber irgendeine Funktion haben könnte.


    Gut.


    sagte er nun mittlerweile zum dritten Mal und hakte damit für den Protokollanten deutlich den aktuellen Punkt ab, um zum nächsten voranzuschreiten.


    Kommen wir zur Frage der Mitgift. Welches Angebot möchtet ihr uns dabei machen, Pontifex?


    Curio hatte seine Eltern bereits darauf vorbereitet, dass die Mitgift selbst nicht allzu groß ausfallen würde. Stattdessen würde er durch das doppelte Verhältnis zu den Ducciern auch ungleich mehr von dem Patronat des duccischen Pontifex profitieren und könnte sich zudem auch auf die Unterstützung der übrigen duccischen Sippenmitgliedern bauen. Das konnte, und das wussten wohl alle hier, mehr wert sein, als eine einmalige große Mitgift. Nun allerdings war der junge Helvetier schon ein bisschen nervös, eben weil er mit Verus nicht über konkrete Summen oder sonstige Zuwendungen gesprochen hatte. Zwar hatte er die Duccier immer als faire Verhandlungspartner wahrgenommen, doch ging es ja auch immer um persönliche Befindlichkeiten und grade bei seiner Mutter wusste er nicht, wie tief ihre Schmerzgrenze lag.

  • Mit leichtem Amüsement beobachtete Witjon die Verhandlungsparteien. Die Brautleute machten einen verständlicherweise angespannten Eindruck, was Witjon an seine eigene erste Vermählung erinnerte. Damals war er jünger als Curio gewesen und bestimmt doppelt so nervös. Der alte Haudegen Curvus erinnerte Witjon dagegen an Petronius Crispus, der genau wie der Helvetier nicht von gewissen Gepflogenheiten aus seiner Militärzeit lassen konnte. Beim Anblick des Vitis kam Witjon der beklemmende Gedanke, dass Curvus auch für seine Söhne der erbarmungslose Drillmeister gewesen sein mochte. Um diesen unsäglichen Gedanken abzuschütteln lenkte Witjon seine Aufmerksamkeit auf seinen Vetter, der bisher in knappen Worten die Grundvoraussetzungen für eine gute Verbindung bejaht hatte. Jetzt kam der spannende Teil der Verhandlungen. Erwartungsvoll lehnte er sich in seinem Stuhl zurück und beobachtete nun die Reaktionen von Curios Eltern, die auf Phelans Angebot folgen würden.

  • Pferdemarkt. Ja ganz eindeutig Pferdemarkt. Fehlte nur noch, das Curios Vater sein Gebiss vorzeigte. Runa war versucht die Augen zu verdrehen, ob dieses Feilbietens. Ein Seitenblick zu ihrem Vater folgte, würde er sie jetzt hier auch so anpreisen, wie das beste Pferd aus seinem Stall? Er konnte sich sicher denken, das Runa das alles andere als witzig finden würde. Er fasste sich zum Glück recht kurz, so dass sich zumindest Runa nicht wie eine Handelsware fühlte.
    Nun aber ging es wohl um den Preis. Warum verdammte Axt wurden Frauen eigentlich verschachert? Eigentlich, also wenn man es genau betrachtete, müssten doch die Männer eher für die Frauen bezahlen, als das sie noch Geld dafür bekamen. Schließlich waren es doch die Frauen, die dafür sorgenden, dass die nächste Generation gesichert war.... Huch was waren das denn für Gedanken? Sie setzte lieber wieder ihr „Ich-mach-gute-Mine-zu-dem-Zirkus“ Gesicht auf, denn sie wollte doch eigentlich nur Curio heiraten, dass ganze Gedönse hier war ihr einfach... es gefiel ihr nicht.


  • Der duccische Pontifex stimmte ebenfalls mit einem bestätigenden Nicken ein, die Voraussetzungen für eine gültige Ehe waren besprochen.


    Als Curvus das Thema Mitgift ansprach und dem Duccier eröffnete ein Angebot zu äußern, rückte er auf seinem Stuhl ein wenig nach vorne, faltete seine Hände und legte seine Unterarme auf den Tisch. Seine gefalteten Hände wanderten gestikulierend je nach Wort auf und ab.


    "Nun, Helvetius. Dein Sohn wird dir bestimmt schon ausgerichtet haben, dass die Mitgift nicht all zu groß ausfallen wird." Die Gründe dafür sparte er hier aus, da sein Gegenüber genau wusste, dass es hierbei um Standesunterschiede ging, was der duccische Pontifex Curios Vater nicht noch einmal unter die Nase reiben wollte. Ebenso wies er nicht noch einmal darauf hin, welche Vorteile die Helvetier durch diese Verbindung hinsichtlich des Patronats etc. haben würden.
    "Als Mitgift bringen wir in diese Ehe eines unserer Pferde aus unserer eigenen Zucht mit ein sowie einige Waren aus den Betrieben unseres Handelskonsortiums. Ich biete zwei Lagen Werkzeug, eine Lage Feinkeramik, zwei Säcke Saatgut, welche es sein sollen, darfst du bestimmen, zwei Kaninchenpelze, einen Fuchspelz und zwei Barren aus Eisen." Immerhin war das noch eine beträchtliche Menge, allein das Pferd hatte schon einen hohen Wert.


    Phelan lehnte sich zurück, verschränkte seine Arme und wartete gespannt auf die Antwort des Helvetiers.

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    sowie


    | Decria Timarcha


    Ungerührt hörte sich der alte Primus Pilus das Angebot des Ducciers an. Sanft strich er mit seinen Finger währenddessen über den Knauf seiner Vitis. Als der Duccier geendet hatte, lehnte er sich nun ebenfalls nach vorne, kniff die Augen zusammen und räusperte sich. Was konnte sein Sohn davon gebrauchen: Das Pferd? Auf jeden Fall. Die Pelze? Natürlich. Saatgut war auch immer gut und vielleicht könnte er ja noch den einen oder anderen Schatz aus den Tiefen des Lager der Freya Mercurioque zutage fördern. Aus den Eisenbarren könnte sich sein Sohn ein vernünftiges Schwert anfertigen lassen, für den Fall, dass er doch noch verstand, dass ihm das Militär im Blut lag. Auch die Feinkeramik würde den hiesigen Haushalt auffüllen, denn seine Frau hatte ihm erzählt, dass da noch einiges fehlte, vor allem, wenn hier mal größere Gesellschaften stattfinden würden, zum Beispiel eine Wahlkampfveranstaltung eines kommenden Duumvirs (warum auch immer sie das besser fand, als ein eigenes Teilkommando als Centurio oder gar Tribun). Für die Werkzeuge jedoch wollte ihm keine vernünftige Verwertung einfallen.


    Mit einer bewussten Bewegung ließ er ein Stück Käse in seinem Mund verschwinden und spülte es mit einem großen Schluck verdünnten Weins (Warum hatte man ihm eigentlich keine Posca angeboten? War das für die beiden Duccier etwas unter ihrer Würde?) hinunter und schmatzte kurz, bevor er selbst ansetzte.


    Das klingt alles sehr gut. Aber vergiss die zwei Lagen Werkzeug. Stattdessen habe ich von eurer hervorragenden Schreinerei gehört. Sicherlich würde sich davon das eine oder andere Stück Hausrat anbieten. Richtig, Curio?


    Curvus hatte natürlich keinen Überblick über den Hausrat, also abgesehen von dem, was seine Frau ihm in den letzten auf die Nase gebunden hatte. Sein Sohn allerdings wusste ziemlich genau, was gebraucht wurde und daher sollte er nun formulieren, was er gerne hätte.


    Ja, Vater.


    antwortete Curio nach einer kurzen Pause, die er benötigte, um zu verarbeiten, dass sein Vater ihn doch tatsächlich in die Verhandlungen miteinbezog.


    Statt des Werkzeugs würde sich eine personalisierte Kleidetruhe gut machen. Und eine Art... Spiegeltisch mit kleinen Regalfächern.


    Das waren letztlich die beiden Sachen, die im Schlafzimmer noch fehlten. Zwar hatte er bereits zwei Kleidertruhen, eine personalisierte allerdings würde doch ein tolles Bild abgegeben. Der Spiegeltisch derweil war wohl ohne Zweifel für Silvana bestimmt. Was sollte Curio auch damit?


    Curvus nickte daraufhin und übernahm wieder selbst das Ruder.


    Zusätzlich glaube ich, dass in den kalten Wintern auch noch der eine oder andere Pelz dazukommen kann. Sagen wir drei weitere Kaninchenpelze und einen weiteren Fuchspelz. Ich glaube zudem, dass bei zwei weiteren Barren Eisen auch deren Verwendung deutlich einfacher werden wird. Und was zuletzt das Saatgut angeht, würde mich interessieren, welche Obstarten du mir anbieten kannst.

  • Dass nicht jeder etwas mit zwei Lagen Werkzeug anfangen konnte, war durchaus verständlich. Im Gegenzug aber zwei Möbelstücke unter Anwendung eines gezielt eingesetzten Komplimentes zu verlangen, war schon sehr dreisst, da sich der Wert der beiden Dinge keinesfalls die Waage halten konnte. Dennoch lenkte der duccische Pontifex ein. Eines der beiden Möbelstücke war sowieso - geschickter Weise ausgewählt - für seine Tochter bestimmt.


    "Gut. Die besagten Möbelstücke anstelle der zwei Lagen Werkzeug gehen in Ordnung."


    Kompromiss 1, abgehakt.


    Was Curios Vater dann aber vorgeschlagen hatte, war schon fast frech. Auch wenn sein Vetter Witjon ein viel erfahrener Geschäftsmann und demnach geübter im Handeln und Feilschen war als er, konterte er eigenverantwortlich.


    "Mein Gegenvorschlag, es bleibt bei zwei Kanninchen und einem Fuchspelz, dafür biete ich dir vier zusätzliche Schafspelze an."


    Kompromiss 2, vorgeschlagen.


    "Es bleibt bei zwei Barren Eisen. An dieser Stelle möchte ich dich aber darauf hinweisen, dass dein Sohn im Rahmen der Hochzeitszeremonie, welche wir später noch besprechen werden, ein Schwert von uns überreicht bekommen wird." Dieses Schwert war definitiv mehr Wert als die zwei Barren Eisen und zudem hatte es für Helvetius Curvus bestimmt noch einen symbolischen Wert, den Sohnemann mit einem Schwert in der Hand zu sehen.


    Kompromiss 3, vorgeschlagen.


    Als es um die Obstsorten ging, lehnte sich der duccische Pontifex kurz zurück und ging in Gedanken durch, welche Obstsorten die Freya Mercurioque anzubeiten hatte.


    Erst ging er die Äpfel durch und zählte sie dabei mit den Fingern unter dem Tisch ab:


    Birnapfel, Blattapfel, Blutapfel, Honigapfel, Kastratapfel, Lungenapfel, Mehlapfel, Platanenapfel, Rundapfel, Schönbrustapfel, Setanischer Apfel, Tuch- (Leder-, Runzel-)apfel, Wollapfel, Zwillingsapfel.


    Dann zählte er die Birnensorten ab:
    Barbarische Birne, Duftbirne, Faustbirne, Flaschenbirne, Frühbirne, Gerstenbirne, Honigbirne (Metbirne), Königsbirne, Kürbisbirne, Lorbeerbirne, Mispelbirne, Myrthenbirne,. Nardenbirne, Onyxbirne, Patricische Birne, Pfundbirne, Purpurbirne, Saatbirne, Schwarze Birne, Spätbirne, Steinbirne, Stolze Birne, Tier- (Woll-)birne, Venusbirne, Ziegelbirne.
    Ach genau, die Würgbirne war ihm kurzzeitig entfallen, welche er nachträglich noch in seine gedankliche Aufzählung mit aufnahm.


    Letztendlich dauerte das innerliche Abzählen halb so lang, wie man vielleicht denken mochte, sodass keine große Pause entstand. Phelan entschied sich aber dann doch abzukürzen, da der ehemalige Primus Pilus bestimmt nicht so viel Ahnung von den Obstsorten der Region hatte, wie von den verschiedenen Schlachtformationen seiner Centurie.


    "Vorrangig diverses Fallobst wie Äpfel, Brinen und Pflaumen. Hinzu kommen verschiedene Trauben- und Beerensorten. Für mehr Details lade ich dich herzlich ein, die Freya Mercurioque aufzusuchen und dir persönlich einen Eindruck über unsere Auswahl zu verschaffen."


    Gespannt wartete er nun auf die Reaktion seines Gegenübers.

  • gemeinsam mit


    [Blockierte Grafik: http://abload.de/img/curvusg3oy3.jpg]| Lucius Helvetius Curvus


    sowie


    | Decria Timarcha


    Man konnte es als dreist bezeichnen, wie der alte Helvetius hier auftrat. Doch was hatten die Duccier auch erwartet? Dass sie aufgrund des großen Namens kuschten? Curvus hatte schon mit ganz anderen Gegnern zu tun gehabt, da war das hier ein Fliegenschiss gegen. Zudem wusste er grob, was eine Hochzeit mit den Valeriern eingebracht hätte und er wusste ganz genau, dass seine Frau ihm aufs Dach steigen würden wenn er nicht zumindest den einen oder anderen Bonus herausholen könnte.


    Immer noch mit zusammengekniffenen Augen und dem leichten Streicheln seiner Hand über den Knauf der Vitis hörte er sich die Kompromissvorschläge an. Die Möbel wurden abgenickt, sehr gut. Bei den Pelzen gab es einen schon nur noch ein kleineres Entgegenkommen, das für ihn aber verschmerzbar war, und bei den Barren kam eine angenehme Überrascung zutage, dass sein Sohn gleich ein ganzes Schwert bekäme. Vergiss die Barren und nimm das Schwert!


    Timarcha hingegen war nun hellhörig geworden. Hantierten die Barbaren bei ihren Hochzeiten allen Ernstes mit Schwertern? Wo war sie hier nur gelandet... Eine ihrer Augenbrauen stieg in die Höhe, doch sagte sie nichts, warum auch. Sie würde noch früh genug zu Wort kommen, denn die Hochzeitsplanungen von helvetischer Seite oblagen nämlich ohne Zweifel ihr und zwar nur ihr.


    Einverstanden.


    ertönte plötzlich die Stimme des alten Primus Pilus und ließ nun Curio aufhorchen. Sollte es tatsächlich so leicht sein? Er blickte zu seinem Vater, dann zu Verus und schließlich zu Silvana, der er ein zuversichtliches Lächeln zuwarf.


    Erneut steckte sich Curvus ein Stück Käse in den Mund und räusperte sich.


    Gut. Kommen wir zum nächsten Punkt. Die Hochzeit. Mein Sohn sagte mir, dass sie teilweise nach barb...


    weiter kam er nicht, da nahezu gleichzeitig die Ellenbogen seiner Frau und seines Sohnes in seinen Hüften landeten.


    ... germanischer Tradition gefeiert werden soll. Gibt es daher von eurer Seite Wünsche bezüglich des Termins?

  • Mit einem Nicken quittierte er die Zustimmung von Curios Vater zu den vorgeschlagenen Kompromissen.


    Der nächste Punkt würde anscheinend etwas heikler werden, da Curvus von.. teilweise sprach. Kurz schaute der duccische Pontifex zu seinem Klienten, hatte dieser seinem Vater nicht vermittelt, dass es sich hauptsächlich um eine germanische Hochzeit handelt, die Duccier aber eventuell ein paar römische Gepflogenheiten akzeptieren würden?


    Seine Irritation ließ er sich jedenfalls nicht anmerken und stellte den Sachverhalt bestimmend und selbstsicher richtig.


    "Die Zeremonie wird nach der Tradition einer Ahnen vollzogen. Am besten skizziere ich kurz den Ablauf. Je nachdem lassen sich dann römische Riten mit einbauen." er holte kurz Luft, aber nicht zu lange, damit ihn sein Gegenüber nicht unterbrechen konnte.


    "Der Ort der Zeremonie sollte unter freiem Himmel sein, weshalb ich unseren Hain auf unserem Anwesen vorschlage. Zudem findet - um deine Frage zu beantworten - die Hochzeit in jedem Falle am Tag der Freya*, der germanischen Gottheit der Ehe, statt. Ich schlage vor, dass die Hochzeit in ungefähr zwei Monaten stattfinden sollte." Dass dieser Termin die Teilnahme von Alrik, seiner Frau und Hadamar ermöglichen würde, wusste der duccische Pontifex an dieser Stelle noch nicht.


    "Zuerst wird am besagten Tag und am besagten ort die Mitgift ausgetauscht und bezeugt, bevor die Zeremonie beginnen kann." pointierte er anfangs. "Die Braut wird von ihren Familienangehörigen zum Hain gebracht, angeführt von einem jüngeren Blutsverwandten, der als Hochzeitsgeschenk für den zukünfitgen Ehemann ein neues Schwert - wie schon gerade besprochen - trägt." diese Passage hörte der alte Primus Pilus wohl am liebsten von denen, die noch folgten. "Als nächstes werden unsere Götter durch ein Opfer angerufen. An dieser Stelle können wir uns gewiss auch in eurem und im Interesse der Brautleute darauf einigen, dass ebenfalls die römischen Götter angerufen werden. Das Fleisch wird ein Teil des späteren Festessens sein. Durch das Bespränkeln des Brautpaars und der Hochzeitsgeste, erbitten wir den Segen der Götter." für die Helvetier vermultich eine sehr befremdliche Vorstellung.
    "Im Anschluss überreicht die Braut ihrem zukünftigen Gatten das Schwert. Es steht für die Tradition der Familie und die Fortführung der Blutlinie. Somit übernimmt der Bräutigam die Obhut und den Schutz der Braut aus den Händen ihres Vaters und ihrer Familie. Im Gegenzug überreicht der Bräutigam der Braut eine Schüssel des Hauses als Zeichen für die Hausgewalt. Im Anschluss werden nun die Fingerringe ausgetauscht, welche vorher auf die Schwertspitze gesteckt werden. Sollten die Ringe von der Klinge abrutschen, ist dies als böses Omen zu sehen." Das dieses Omen Kinderlosigkeit in der Ehe, den frühen Tod, Untreue oder ähnliches verheißen konnte, ließ er an dieser Stelle unerwähnt. "Sobald die Ringe ausgetauscht wurden, sprechen die Brautleute ihren Eid. Anschließend reicht der Priester dem Brautpaar ein Horn oder einen Becher Met oder Bier. Zuerst trinkt der Mann, dann die frau, der letzte Schluck ist für die Götter." Jetzt wurde es für die Helvetier interessant. "Nach Abschluss dieses Rituals, kommt der sogenannte Brautlauf beziehungsweise das Brautrennen der Familien zum Haus des Bräutigams."
    Phelan machte eine Pause, trank einen Schluck, stellte den Becher wieder auf den Tisch und fragte den Primus Pilus "Es gibt doch eine ganz ähnliche römische Tradition, nicht wahr?"



    Sim-Off:

    *Freitag.

  • gemeinsam mit


    [Blockierte Grafik: http://abload.de/img/curvusg3oy3.jpg]| Lucius Helvetius Curvus


    sowie


    | Decria Timarcha


    Dass das, was nun folgte, auch und vor allem in das Interessensgebiet Timarchas fiel, war schon daran zu erkennen, dass sie sich nun ihrerseits leicht nach vorn beugte und ihre Hände so auf dem Tisch zusammenlegte, dass sie die dem Pontifex direkt in die Augen schauen konnte. So folgte sie den Ausführungen des Pontifex, zog dann und wann die linke Augenbraue hoch und seufzte einmal hörbar auf. Der Zeitpunkt war, für alle Beteiligten nachvollziehbar, jener, an dem der Duccier von dem Besprenkeln der Gäste sprach. Wenn die Barbaren sich gegenseitig mit Blut bespritzen wollen, gut. Wenn ihr Sohn als Bräutigam da mitmachte, in Ordnung. Aber wenn die Wilden dann auch noch die teuren Kleider von ihr, ihrer Tochter und den übrigen römischen Gästen versauen wollten, ging ihr das doch eindeutig zu weit.


    Curvus blickte kurz verwirrt zu seiner Frau, hatte ansonsten aber dem duccier zugehört. Als Anhänger des Mithraskultes konnte er ohnehin weder mit der germanischen, noch mit der römischen Zeremonie etwas anfangen. Seine eigene Hochzeit mit Timarcha war recht klein ausgefallen. Allerdings merkte man an winzigen Bewegungen in seinen Mundwinkeln, dass ihm der eine oder andere Aspekt durchaus zusagte.


    Dem können wir zustimmen.


    antwortete der alte Primus Pilus daher auch wenig überraschend. Denn eine römische Hochzeit bestand ja nicht nur aus der Trauungszeremonie, die ohne weiteres nach germanischer Tradition stattfinden sollte. Was in den Mauern der Duccier passierte, stand ja in ihrer Verantwortung.


    Allerdings wären meine Mutter und die übrigen weiblichen Gäste von Seiten der Helvetier sicherlich dankbar, wenn sich das "Besprenkeln", na ja, in Grenzen halten könnte.


    schob Curio noch schnell hinterher. Dass sein Vater kein Problem mit Blut hatte, wusste er. Als Soldat blieb das wohl kaum aus. Und da bei den großen blutigen Opfern im Tempel auch mal Blut spritzte, hatte auch er selbst kein Problem damit. Allerdings kamen sie hier an Kompromissen wohl kaum vorbei. Und wenn man dem germanischen Goden vorher bescheid sagte, dass die Helvetier das nicht wünschten, könnte man sicherlich auch eine Lösung dafür finden.


    Ein erneuter verwirrter Blick des alten Helvetiers folgte, denn er hatte seinen Sohn nicht das Wort erteilt, wie noch beim letzten Thema. Zu Hause hätte es dafür sicherlich noch was gesetzt - und er würde das auch noch zum Thema machen, sobald die Duccier wieder weg wären - hier jedoch hielt er sich zurück, stieß nur ein kurzes, missbilligendes Brummen aus und fuhr dann selber fort.


    Der Brautlauf sollte nach römischer Tradition erfolgen, ebenso wie die Rituale, die hier im Haus als Willkommen der Braut durchgeführt werden. Einzige Ausnahme hiervon ist die Hochzeitsnacht, bei der wir euch entgegenkommen.


    Das war die unverhandelbare Forderung Timarchas, ohne Frage. Sie würde hier nicht als Zeremonienmeisterin germanischer Rohheit fungieren. Nur die Hochzeitsnacht unter Zeugen, das hatte Curio, nicht ohne eigenes Unbehagen, bei seinen Eltern durchgesetzt, würde so stattfinden, wie sie bei den Germanen üblich war.

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