Cena mit Spurius Purgitius Macer und Kaeso Annaeus Modestus

  • "Nun ich schätze meine Chancen natürlich gut ein, aber ob ich recht damit habe, sieht man wie immer nach der Wahl." entgegnete Modestus der Augusta freundlich. Natürlich stand auf der Kandidatenliste neben seinem Namen nicht das A des Augustus, was ihm den Sieg garantieren würde. Aber er vermutete, dass seine Chancen nicht schlecht standen. Immerhin hatte sich niemand im Senat gegen ihn ausgesprochen und Spurius Purgitius Macer hatte seine Unterstützung erklärt. "Auf einen angenehmen Abend." erwiderte er dann den Trinkspruch.


    Nachdem er nun einige von den Vorspeisen probiert hatte, wandte sich Modestus an Aquilius Bala, den Sohn und Erben des Princeps. "Darf ich fragen, ob du bereits Erfahrung bei Gericht gesammelt hast, Caesar?" fragte er unaufdringlich, wenn auch nicht ohne Hintergedanken, nachdem die Augusta das Thema seiner Praetur bereits angesprochen hatte. Dass der Augustus bald damit beginnen würde seinen Sohn auf sein zukünftiges Amt vorzubereiten, war durchaus zu erwarten.

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Macer hätte sich sehr gewundert, wenn der Kaiser sogar das Alter seiner Tochter gewusst hätte, so dass ihn die Frage weder störte noch überraschte. "Sie ist fünf und wird bald sechs", gab er daher breitwillig Auskunft. "Ein paar Jahre Zeit bleiben ihr da wohl noch, bis sie sich vor solchen gesellschaftlichen Anlässen nicht mehr drücken kann", ergänzte er noch mit einem Lächeln, auch wenn er sich nicht ganz sicher war, ob sie sich später wirklich drücken würde oder vielmehr überall mit hingenommen werden wollte, um wichtige und tolle Leute kenenzulernen.


    Noch gut erinnerte sich der Kaiser, als Appius noch in diesem Alter gewesen war und bereits gelegentlich zu Gastmählern mitgeschleift worden war. Oft war es weder für ihn, noch für die Gäste bzw. Gastgeber eine große Freude gewesen. "Sie wird, so wollen wir hoffen, noch genügend Jahre haben, derartige Anlässe zu genießen." antwortete er daher mit einem verständnisvollen Lächeln.


    Damit war das Gespräch vorerst unterbrochen, denn die Sklaven hatten angerichtet und man nahm auf den bereitgestellten Klinen Platz. Natürlich nahm Severus den Platz des Hausherrn ein. Gedankenverloren griff er sich ein Ei und aß davon.

  • Macer niockte zustimmend auf die Einschätzung des Kaisers hin, denn immerhin hatte dieser nachweislich ein paar Jahre mehr Erfahrung als Vater als er selber. Bevor sie dies jedoch weiter vertiefen konnten, wurde zu Tisch gebeten und alle griffen bei der Vorspeise zu. Macer nutzte die Gelegenheit, den Gesprächsfaden der anderen Teilnehmer aufzunehmen und darin gleich eine Gelegenheit zu erkennen, noch ein wenig Werbung für das politische Ansinnen seines Klienten zu machen. "Ich denke, er hat Recht mit seiner Einschätzung der Chancen", kommentierte er die letzten Worte seines Klienten. "Ich bin mir sicher, dass die Wahl dies auch bestätigen wird. Immerhin ist er ja auch kein unerfahrener Mann für diesen Posten und das wird man ihm sicher positiv anrechnen", versprühte er ungezügelten Optimismus, der aber kaum von seiner tatsächlichen Einschätzung der Wahlchancen abwich.

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    Original von Kaeso Annaeus Modestus
    Nachdem er nun einige von den Vorspeisen probiert hatte, wandte sich Modestus an Aquilius Bala, den Sohn und Erben des Princeps. "Darf ich fragen, ob du bereits Erfahrung bei Gericht gesammelt hast, Caesar?" fragte er unaufdringlich, wenn auch nicht ohne Hintergedanken, nachdem die Augusta das Thema seiner Praetur bereits angesprochen hatte.


    Appius Aquilius Bala hatte schlecht geschlafen in der Nacht zuvor, weshalb er an diesem Tag nicht so gut aufgelegt war wie man es von einem Gastgeber erwarten könnte. Deshalb ließ er seinem Vater und dessen Gattin auch zunächst den aktiven Part hinsichtlich der Begrüßungen, an denen er sich höflich aber wortkarg beteiligte. Auch hielt der Caesar sich zunächst damit zurück sich in die darauf folgenden einzelnen Gespräche einzubauen. Er hörte zu, musterte die verschiedenen Gäste (besonders die Duccia und die Aelia zogen immer wieder mal den caesarischen Blick auf sich) und versuchte sich ein Bild von den Anwesenden zu machen. Während er dies tat, ließ er sich Wein einschenken, beteiligte sich am Zutrinken und bediente sich auch sehr gern an den köstlichen Vorspeisen, die bald gereicht wurden.


    Als schließlich Senator Kaeso Annaeus Modestus ihn ansprach, konnte der Caesar sich allerdings nicht mehr vor einem Gespräch drücken. "Nicht so viel, wie mir lieb wäre", gestand Appius Aquilius Bala mit einem gespielt bekümmerten Gesichtsausdruck. "Ich würde sogar sagen, dass du als Praetorius bereits mehr Erfahrung aufweisen kannst als ich." Erwartungsvoll fixierte der Caesar den Annaeer. "Vielleicht bietet sich aber ja eine Gelegenheit, bei der du meine juristische Bildung etwas vertiefen kannst. Vorausgesetzt, du gewinnst die Wahl, wovon dein Patron ja schonmal sehr überzeugt ist." Bala warf dem Purgitius einen anerkennenden Blick zu. Er mochte eine gute Portion Optimismus, wenn sie zur rechten Zeit an den Tag gelegt wurde. Im Fall des Annaeus war das wohl der Fall, dachte der Caesar bei sich.

  • "Nun als Praetorius und senatorischer sowie kaiserlicher Statthalter hatte ich auch mehr als genug Gelegenheit mich mit der Rechtsprechung auseinander zu setzen. Gerade in den Provinzen ist römischer Recht von größer Bedeutung. Es ist einer der Gründe, warum die Peregrini Roms Vorherrschaft akzeptieren." Ansonsten würden sich die Gallier oder Iberer wieder gegenseitig den Kopf einschlagen, anstatt ihre Dispute zivilisiert vor einem Gericht zu regeln. So konnten sie sich auf ihre Arbeit konzentrieren und mehr Steuern an das Reich abtreten. Letztlich profitierten alle davon. Gerechtigkeit war ein teures gut, dass der Staat im Gegenzug für seine Steuern an die Bürger zu verteilen hatte. Zumindest wenn es um die Vergeltung erlittener Ungerechtigkeiten ging.


    "Es wäre mir eine Ehre, meine Erfahrung mit dir zu teilen, Caesar. Sofern dein Vater einverstanden ist, könnte ich dich bei dem einen oder anderen interessanten Fall als Iudex hinzuziehen. Die Praxis ist immer noch der beste Lehrmeister." offerierte Modestus dem Caesar und warf dann auch einen fragenden Blick um Princeps. Als Vater und Princeps hatte er natürlich das Recht für seinen Sohn zu entscheiden. Der Gedanke dem Caesar vor Gericht wie ein Tutor zur Seite zu stehen gefiel ihm. Schließlich war schon sein Großvater Tutor eines Caesaren gewesen. Dass dieser sich als gefährlicher Wahnsinniger entpuppte, war natürlich nicht die Schuld des Annaeus Seneca Maior gewesen.

  • Zitat

    Original von VETURIA SERENA
    Die Augusta nickte. „Oh dann könnt ihr mir beide ja bestimmt einiges aus dem Norden berichten. Deinen Verwandten haben ich ja kennenlernen dürfen und natürlich seien Frau und sein kleines süßes Mädchen. Ich hoffe nur das Tiberia sich dort in Germanien zurechtfinden wird.“ Sagte die Kaiserin und schweifte kurz mit ihren Gedanken ab zu ihrer Klientin, aber wirklich nur kurz. „Hast du schon Pläne Duccia? Dein Mann ist ja gerade mitten im Wahlkampf wie ich höre.“...


    Eldrid nickte. „Ja die habe ich in der Tat. Zunächst natürlich meinen Mann bei seinem Wahlkampf unterstützen wo ich kann.“ Das war ja wohl nur selbstverständlich. „Und so bald er gewählt ist, wollte ich damit anfangen ein Waisenheus in der Subura zu eröffnen um den Kinder die dort auf der Straße leben eine Zuflucht zugeben und ihnen den Zugang zur Bildung zu ermöglichen.“ So umriss Eldrid kurz ihre Pläne.
    Dann nahmen alles Platz und auch Eldrid schenkte den Göttern den ersten Schluck. Dem Patron ihres Mannes nickte sie dankend zu, als er auch nochmal bekräftigte, dass ihr Mann sicher gewählt werden würde. Ja solche Unterstützung konnten sie gut gebrauchen. Dann schnappte sie sich einige kleine Happen und probierte die aufgetragenen Köstlichkeiten. Natürlich hielt sie sich zurück, und aß nur wenig, denn sie konnte sich vor der kaiserlichen Familie ja schlecht vollstopfen.
    Sie lauschte nun erst mal dem Gespräch zwischen dem Caesar und ihrem Mann.

  • Zitat

    Original von Kaeso Annaeus Modestus
    "Nun als Praetorius und senatorischer sowie kaiserlicher Statthalter hatte ich auch mehr als genug Gelegenheit mich mit der Rechtsprechung auseinander zu setzen. Gerade in den Provinzen ist römischer Recht von größer Bedeutung. Es ist einer der Gründe, warum die Peregrini Roms Vorherrschaft akzeptieren." Ansonsten würden sich die Gallier oder Iberer wieder gegenseitig den Kopf einschlagen, anstatt ihre Dispute zivilisiert vor einem Gericht zu regeln. So konnten sie sich auf ihre Arbeit konzentrieren und mehr Steuern an das Reich abtreten. Letztlich profitierten alle davon. Gerechtigkeit war ein teures gut, dass der Staat im Gegenzug für seine Steuern an die Bürger zu verteilen hatte. Zumindest wenn es um die Vergeltung erlittener Ungerechtigkeiten ging.


    "Die Justiz in den Provinzen ist derzeit im Senat ja ein wichtiges Thema." nahm der Kaiser über die Bemerkung des Annaeers Bezug auf die Tagespolitik. "Ich denke, es ist höchste Zeit, diese rechtlichen Grauzonen nun endlich auf eine klare rechtliche Basis zu stellen. Was denkt ihr: Wie sollte die Justiz in den Provinzen zukünftig gehandhabt werden?" fragte er mit Blick auf die beiden Senatoren. Sie beide hatten ja bereits Provinzen beherrscht und kannten die Probleme daher aus erster Hand.


    Zitat

    Original von Kaeso Annaeus Modestus
    "Es wäre mir eine Ehre, meine Erfahrung mit dir zu teilen, Caesar. Sofern dein Vater einverstanden ist, könnte ich dich bei dem einen oder anderen interessanten Fall als Iudex hinzuziehen. Die Praxis ist immer noch der beste Lehrmeister." offerierte Modestus dem Caesar und warf dann auch einen fragenden Blick um Princeps. Als Vater und Princeps hatte er natürlich das Recht für seinen Sohn zu entscheiden. Der Gedanke dem Caesar vor Gericht wie ein Tutor zur Seite zu stehen gefiel ihm. Schließlich war schon sein Großvater Tutor eines Caesaren gewesen. Dass dieser sich als gefährlicher Wahnsinniger entpuppte, war natürlich nicht die Schuld des Annaeus Seneca Maior gewesen.


    Doch auch das Gespräch mit Bala entging dem Kaiser nicht. "Selbstverständlich bin ich einverstanden. Appius wird, so die Götter wollen, eines Tages mein Erbe antreten und ein wenig juristische Erfahrung wird ihm da mehr als zugute kommen!" Mit Grauen dachte er an den Vormittag, als er wieder zahlreiche Rechtsfragen zu entscheiden gehabt hatte.

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    Original von TIBERIUS AQUILIUS SEVERUS AUGUSTUS


    "Selbstverständlich bin ich einverstanden. Appius wird, so die Götter wollen, eines Tages mein Erbe antreten und ein wenig juristische Erfahrung wird ihm da mehr als zugute kommen!" Mit Grauen dachte er an den Vormittag, als er wieder zahlreiche Rechtsfragen zu entscheiden gehabt hatte.


    Appius Aquilius Bala zog die Augenbrauen in die Höhe. Er sollte als Iudex einer Verhandlung des Annaeers beiwohnen? Das wäre grandios! Sofort warf er seinem Vater einen erwartungsvollen Blick zu. Der gab auch sogleich seine Zustimmung und ließ sodann keinen Zweifel daran, wer ihm als Princeps nachfolgen sollte. Bala lächelte etwas verlegen. "Dann ist es also abgemacht", sagte er und wandte sich wieder Modestus zu. "Lass mich wissen, wenn dir ein interessanter Fall vorliegt."
    Dass der Senator tatsächlich die Wahl zum Praetor gewinnen würde, konnte er in diesem Moment natürlich noch nicht wissen.

  • Zitat

    Original von Duccia Sorana
    Eldrid nickte. „Ja die habe ich in der Tat. Zunächst natürlich meinen Mann bei seinem Wahlkampf unterstützen wo ich kann.“ Das war ja wohl nur selbstverständlich. „Und so bald er gewählt ist, wollte ich damit anfangen ein Waisenheus in der Subura zu eröffnen um den Kinder die dort auf der Straße leben eine Zuflucht zugeben und ihnen den Zugang zur Bildung zu ermöglichen.“ So umriss Eldrid kurz ihre Pläne.
    Dann nahmen alles Platz und auch Eldrid schenkte den Göttern den ersten Schluck. Dem Patron ihres Mannes nickte sie dankend zu, als er auch nochmal bekräftigte, dass ihr Mann sicher gewählt werden würde. Ja solche Unterstützung konnten sie gut gebrauchen. Dann schnappte sie sich einige kleine Happen und probierte die aufgetragenen Köstlichkeiten. Natürlich hielt sie sich zurück, und aß nur wenig, denn sie konnte sich vor der kaiserlichen Familie ja schlecht vollstopfen.
    Sie lauschte nun erst mal dem Gespräch zwischen dem Caesar und ihrem Mann.


    Serena lauschte gespannt. Das die Duccia ihren Mann unterstützte bei dessen Wahlkampf war ja wohl eine Selbstverständlichkeit. Aber dann horchte die Augusta auf. Ein Waisenheus? Das war doch mal keine alltägliche Idee.
    „Nun von diesem Projekt wüsste ich gern mehr. Hast du schon konkrete Pläne? Wenn du Empfehlungen braust für gute Lehrer oder anderes Personal, so kannst du dich gern an mich wenden.“ Ja da fielen Serena schon ein paar gute Leute ein, die so ein Projekt sicher unterstützen würden. „Und wenn du Spenden, welcher Art auch immer benötigst, ich denke da kann man was in die Wege leiten.“ Sicher würde auch der ein oder andere ein paar Leib Brot zur Verfügung stellen.
    Dann aber wechselte die Kaiserin das Thema. „Vermisst du deine Heimat? Dort ist es doch sicher gerade um diese Jahreszeit angenehmer als hier oder?“

  • "Selbstverständlich. Dann nach der Wahl die Augen offen halten und dich zum Iudex berufen, wenn sich ein geeigneter Fall ergibt." entgegnete Modestus nach der Zustimmung des Caesars und des Augustus. Diesmal verzichtete er darauf hinzuweisen, dass er die Wahl erst gewinnen musste. Ein Mord oder ein Korruptionsfall wären sicherlich gute Möglichkeiten, um den Caesar einzubeziehen. Die üblichen, kleinen Gaunereien waren meist recht durchsichtig und eher Routinearbeit. Man würde sehen, welche Fälle in seiner Amtszeit vorgebracht würden.


    "Ich vermute du hast mitbekommen, dass ich im Senat eine auf die Statthalter ausgerichtete Rechtsprechung in den Provinzen vertreten habe. Es wäre auch kaum denkbar sämtliche Verhandlungen des ganzen Imperiums wirklich hier in Rom durchzuführen. Zudem halte ich es nur für gut und richtig den Peregrini in ihren Provinzen zu zeigen, dass Rom für Gerechtigkeit und Zivilisation steht. Allerdings sehe ich auch Reformbedarf hier in Rom. Gerade was die Strafverfolgung angeht. Die Zuständigkeiten der stadtrömischen Einheiten wird vom Gesetz nur unzureichend geregelt. Auch sollte wieder ein stärkerer Fokus auf der Eigenverantwortung der Bürger liegen." Die Praxis der Anzeige wollte Modestus in seiner kommenden Amtszeit abschaffen, wenn sich dafür eine Mehrheit im Senat finden lassen würde. Dass die stadtrömischen Einheiten den Bürgern bei der Aufklärung von Verbrechen und der Gefangennahme gesuchter Verbrecher helfen sollten, war unumstritten. Aber die Bürger aus jeder Verantwortung zu entlassen, hielt er für übertrieben.

  • Zu den Bemerkungen des Annaeers nickte der Kaiser zustimmend. Da es im Grunde bereits Gewohnheitsrecht war, war es höchste Zeit, diese Praxis rechtlich zu kodifizieren. "Was konkret strebt dir bei der Strafverfolgung vor? Unter Aelius Quarto wurde ja der erste Schritt begangen mit der Abschaffung der Advocatio Imperialis." Der Aquilier erinnerte sich noch gut an die damalige Diskussion. Hatte nicht Tiberius Durus damals den Antrag gestellt? "Möchtest du die Stammeinheiten nun ebenfalls aus dem Gesetz streichen?"

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  • Als der Princeps die Abschaffung der Avocatio Imperalis erwähnte, nickte Modestus zustimmend. Das war schon ein Schritt in die richtige Richtung gewesen, doch natürlich hatte er noch weitere Ideen zu dieser Sache. "Nun in früheren Zeiten war es üblich, dass ein Bürger das Recht hatte sich selbst zu helfen, wenn ihm ein Unrecht angetan wurde. Er konnte den Täter mit Hilfe seiner Nachbarn verhaften und dem Praetor vorführen, um ihn anzuklagen. Dieses Möglichkeit will ich wieder im Gesetz verankern. Auch denke ich darüber nach die Anwesenheit des Beklagten zur Voraussetzung für die Klageerhebung zu machen. Schließlich sollte ein Angeklagter nicht erst bei der Verhandlung erfahren, was ihm vorgeworfen wird. Im Fall von Kriminellen kann er verhaftet werden, in anderen Fällen wird eine Vorladung des Praetors ausreichend sein, ums ein Erscheinen vor Gericht sicher zu stellen." führte Modestus seine momentanen Pläne zum Strafrecht aus. Bevor er die Sache in den Senat einbrachte, wollte er noch verschiedene Meinungen einholen. Die des Princeps war sicherlich eine sehr wichtige. Schließlich gehörten die Stadteinheiten zu seiner Domäne und er konnte sein tribunisches Veto einsetzen, um jedes Gesetz zu blockierne, das ihm nicht passte. "Wenn ein Bürger nicht in der Lage ist den Täter selbst zu ermitteln oder dem Praetor vorzuführen, dann soll er auch weiterhin die städtischen Einheiten zu Hilfe rufen können. Im Hinblick auf die Stadteinheiten selbst, will ich ihre Zuständigkeiten genauer Regeln, denn momentan gibt es nur ein paar Zeilen im Codex Militaris zu den Vigiles. Wer ist für einen Raub zuständig? Wer für einen Raubmord? Die Bürger sollten wissen, welche Einheit für welche Fälle zuständig ist, weshalb ich dies auch in das Gesetz aufnehmen will."

  • Der Caesar nickte und machte eine gönnerhafte Handbewegung als Reaktion auf Annaeus' Zusicherung, er werde ihm bei entsprechender Gelegenheit einen Platz als Iudex beschaffen. Daraufhin tat er sich erstmal weiterhin an den Vorspeisen gütlich. Diese köstlichen Eier! Und erst die Artischocken! Wenn der nächste Gang noch einen draufzusetzen vermochte, würde er Aelia Vespa nicht nur ihres guten Aussehens und Charms wegen, sondern auch aufgrund ihres guten Geschmacks hoch schätzen. Derart angetan von den Vorspeisen, erlangte er Aelias Aufmerksamkeit durch dezentes Winken und deutete sodann mit einem verzückten Seufzen seine Begeisterung über das Essen an. Während seiner kulinarischen Glückserfahrungen schaffte Appius Aquilius Bala es dann tatsächlich auch noch mit einem Ohr den Worten des annaeischen Senators zu folgen, der über seine Rechtsprechungsfantasien dozierte.


    "Mh", machte Bala und schluckte ein paar Olivenreste herunter, bevor er weitersprach, "Senator, wie meinst du das...mhm... genau? Kriminelle sollen verhaftet werden, für alle anderen aber genügt eine Vorladung? Hm, also, welcher nicht Kriminelle sollte denn überhaupt vor den Praetor treten müssen?" Nachdem diese Frage gestellt war, schnappte der Caesar sich noch ein paar Oliven und verdrückte sie lässig, den Annaeus erwartungsvoll anblickend.

  • "So gut wie jeder Bürger, der eine Meinungsverschiedenheit mit einem anderen Bürger hat. Die Praetoren verhandeln schließlich nicht nur Strafsachen. Sie haben auch mit Erbstreitigkeiten, Landdispute oder Vertragsstreitigkeiten zwischen Geschäftspartnern zu tun." entgegnete Modestus und trank einen großen Schluck Wein. Dann bediente er sich bei den Artischocken. Allerdings aß er nicht zu viel, denn er ebenso darauf gespannt, was im nächsten Gang folgen sollte. Selbst als Senator speiste man nicht jeden Tag so opulent und da wollte er sich nicht mit Brot vollstopfen, bevor die wirklichen Delikatessen aufgetragen wurden.


    "Princeps, ich wollte noch ein anderes Thema ansprechen. Wie ich von deiner Kanzlei gehört habe, hast du meiner Bitte stattgegeben und willst nun bald ein Lustrum zelebrieren. Die Kanzlei schrieb auch, dass du meine Unterstützung dabei wünschst. Darf ich fragen in welcher Kapazität? Natürlich beteilige ich mich sehr gerne an dieser Sache. Ich trage mich ohnehin mit dem Gedanken bald wieder ein religiöses Amt zu übernehmen." Damit kam Modestus auf ein anderes Thema zu sprechen, das ihm wichtig war. Der Cultus Deorum. Es würde sich kaum eine bessere Gelegenheit finden, um seine Ambitionen im Hinblick auf das Amt des Flamen Divorum anzusprechen. Dass Flavius Gracchus ihn bereits für dieses Amt empfohlen hatte, wusste er natürlich nicht.

  • Natürlich lauschte Vespa dem Gespräch zwischen der Augusta und der Duccia. Ein wirklich interessantes Vorhaben, dass diese da verwirklichen wollte.


    "Wenn du noch irgendwie Hilfe benötigst, kannst du mich auch gern ansprechen. Wenn es meine Verpflichtungen hier zu lassen, werde ich dir gern helfen."


    Kurz hatte Vespa dabei zur Augusta geschaut. Natürlich hatte auch Vespa bei den Vorspeisen sich bedient.


    "Mich würde es auch sehr interessieren ob es dort etwas Neues gibt. Ich war schon so lange nicht mehr dort und von meiner Heimat zu hören, würde mich auch sehr freuen."


    Vespa lächelte die beiden Frauen an.

  • Zitat

    Original von Kaeso Annaeus Modestus
    "Princeps, ich wollte noch ein anderes Thema ansprechen. Wie ich von deiner Kanzlei gehört habe, hast du meiner Bitte stattgegeben und willst nun bald ein Lustrum zelebrieren. Die Kanzlei schrieb auch, dass du meine Unterstützung dabei wünschst. Darf ich fragen in welcher Kapazität? Natürlich beteilige ich mich sehr gerne an dieser Sache. Ich trage mich ohnehin mit dem Gedanken bald wieder ein religiöses Amt zu übernehmen." Damit kam Modestus auf ein anderes Thema zu sprechen, das ihm wichtig war. Der Cultus Deorum. Es würde sich kaum eine bessere Gelegenheit finden, um seine Ambitionen im Hinblick auf das Amt des Flamen Divorum anzusprechen. Dass Flavius Gracchus ihn bereits für dieses Amt empfohlen hatte, wusste er natürlich nicht.


    Der Kaiser horchte auf, als Modestus ziemlich abrupt das Thema wechselte und ihn direkt ansprach. Dass es sich dabei ohnehin um eine Angelegenheit handelte, die er früher oder später selbst angesprochen hätte, machte diesen Wechsel jedoch durchaus willkommen: "Nun, formell bin ich natürlich als Censor dafür verantwortlich. Da die Zahl der bisher von mir vollzogenen Lustra sich allerdings sehr beschränkt-" Er lächelte. Kaum jemand konnte sich ja überhaupt noch recht an das letzte Lustrum erinnern. "-hatte ich gehofft, dass du mir bei der Vorbereitung und Organisation ein wenig zur Hand gehen könntest. Du verfügst ja bereits über reiche Erfahrung, wie jedem bekannt sein dürfte. Und bist durchaus ambitioniert, wie der Pontifex pro Magistro mir bereits mitteilte."

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  • "Das ist verständlich. Das letzte Lustrum ist viele Jahre her und es gibt auch nur noch wenige Personen, welche die letzte Lustratio erleibt haben. Ich selbst bin durch die Unterlagen, die ich von meinem Großvater, dem Auguren Tiberius Annaeus Sophus, geerbt habe, auf das Lustrum aufmerksam geworden. Daher helfe ich dir sehr gerne in dieser Sache. Immerhin fällt das Lustrum auch eher in das Aufgabengebiet der Würdenträger des Cursus Honorum. Wenn es für dich akzeptabel ist, würde ich die notwendigen, kultischen Vorbereitungen gemeinsam mit dem Aedituus des Mars-Tempels treffen. Außerdem kann ich dir gerne eine Abschrift des Rituals zukommen lassen. Zumindest falls du nicht schon im Besitz der notwendigen Texte bist." schlug Modestus vor, da das Lustrum im Grunde nur ein spezielles Opfer an Mars war. Entsprechend musste das Voropfer auch in dessen Tempel zelebriert werden und erforderte gewisse Kultgegenstände, die im Marstempel verwahrt wurden. Für eine solches Staatsopfer musste man natürlich auch noch andere Vorbereitungen treffen. Etwa für die Sicherheit des Kaisers und die Aufrechterhaltung der Ordnung auf dem Marsfeld. Aber das waren Aufgaben um die sich am Besten die Kommandeure der Stadteinheiten kümmerten. Das würde der Princeps schon selbst veranlassen.


    "Natürlich wäre es für jeden Mann eine große Ehre das Amt des Flamen Divorum zu begleiten. Gerade wenn man bedenkt, wer die letzten Flamines waren. Allerdings bin ich nicht der einzige mit Ambitionen im Hinblick auf das Collegium Pontificium. Nicht wahr, Consular Purgitius?" deutete Modestus an, um es seinem Patron zu erlauben, die Aufmerksamkeit auf seine eigenen Ambitionen zu lenken. Wenn er dies wollte. Das Wohlwollen des Princeps könnte sehr hilfreich für ihn sein.

  • "Das wäre ausgesprochen freundlich, Annaeus!" antwortete der Kaiser und nickte. "Sicherlich wird es in den kaiserlichen Archiven ebenfalls Informationen geben, doch können Ergänzungen niemals schaden. Mein Dank wird dir sicher sein!"


    Das Amt des Flamen Divorum, nicht selten in den Händen der kaiserlichen Familie. Doch Bala hatte derzeit wohl noch andere Sorgen. "Ich denke, dass die Übernahme dieses Flaminats durch dich eine gute Idee wäre, gerade wenn du dich jetzt bereits um die kaiserliche Familie verdient machst. Ich nehme an, du würdest dieses Amt nach deiner Praetur anstreben?" Dann aber überraschte Modestus den Kaiser aber doch noch. "Consular Purgitius, du ebenfalls? Ich fürchte, die Flaminate sind nun bereits alle besetzt. Welches Amt würde dir vorschweben?"

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  • Zitat

    Original von VETURIA SERENA
    ….


    Zitat

    Original von Aelia Vespa
    ...


    "Vielen Dank für das Angebot Augusta, ich werde gern darauf zurückkommen. Zunächst muss ich ein geeignetes Gebäude finden. Sobald es die zeit meines Mannes erlaubt, wollen wir uns entsprechende Objekte in der Subura oder in der unmittelbaren Nähe ansehen. Ich dachte zunächst an ein Haus, in welchem die Kinder Essen und ein Obdach finden. Zunächst geht es darum ihr Vertrauen zu gewinnen. Wenn dass geschafft ist, dann werden die Lehrer benötigt.“
    Eldrid lächelte Vespa dankend zu. „Ich danken dir und bin um jede Unterstützung dankbar.“

    Eldrids Blick wurde für einen Moment sehnsuchtsvoll, ja man konnte sehen, dass sie ihre Heimat vermisste, aber wirklich nur für einen Moment. „Nun natürlich ist es im Norden zuweilen von den Temperaturen her im Sommer etwas angenehmer als hier.“ Damit bestätigte Eldrid die Worte der Kaiserin. „Nun Aelia Vespa, so viel Neues gibt es nicht. Die Duccier haben ihr Stadthaus durch einen Brand verloren. Irgendwie das Schicksal unserer Familie wie es scheint. Die neue Villa steht nun auf dem Landsitz unweit vor den Toren der Stadt. Ich muss sagen, dass es mir dort eh besser gefäält, als inmitten der Stadt, mag wohl sein weil ich auf dem Landgut aufgewachsen bin. Witj … ich mein Numerius Duccius Marsus ist inzwischen Procurator Rationis Privatae. Decimus Duccius Verus ist mit seiner Tochter vom Landsitz zurückgekehrt und ist nun wieder als Pontifex tätig. Ansonsten sind die wirren des Bürgerkrieges zum Glück überstanden und es läuft alles wieder in geregelten Bahnen – den Göttern sein Dank.“

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    Original von TIBERIUS AQUILIUS SEVERUS AUGUSTUS
    Dann aber überraschte Modestus den Kaiser aber doch noch. "Consular Purgitius, du ebenfalls? Ich fürchte, die Flaminate sind nun bereits alle besetzt. Welches Amt würde dir vorschweben?"


    Während Macer die Bemerkung des Modestus bezüglich Macers Ambitionen im Collegium Pontificium gut einzuschätzen wusste und sie gut eingebracht fand, überraschte ihn die Schlussfolgerung des Imperators wohl ähnlich stark wie diesen die Bemerkung überrascht hatte. "Ich strebe keineswegs ein Flaminat an", wehrte er daher eilig und mit einem bescheidenen Lächeln ab, um die Sorgen um unnötige Streitereien gleich zu zersteuen. "Ich habe mich in meiner bisherigen Karriere nun wirklich nicht in religiösen Belangen hervor getan und darf daher wohl kaum einen Anspruch auf mehr als ein Pontificat geltend machen", führte er dann aus. "Mit diesem Gedanken trage ich mich nun allerdings schon eine ganze Weile", ergänzte er dann noch, um zu verdeutlichen, dass es nicht um eine spontane Laune ging, sondern durchaus um eine ernstzunehmende Planung eines weiteren Schrittes im öffentlichen Leben. "Dass Annaeus Modestus ähnliche und noch wesentlich ambitioniertere Pläne hat, ist in meinen Augen eine glückliche Fügung und findet natürlich meine volle Unterstützung. Den Wunsch, dem Collegium Pontificium beizutreten kann ich ja eben nun aus eigener Sicht nachvollziehen und unterstützen und mit seiner Vorerfahrung ist er zweifellos eben auch für prominentere Posten geeignet als ich es bin", spannte er dann wieder den Bogen zurück zu Modestus, um ihm etwas Schützenhilfe für seine Pläne zu geben und um ihm den Gesprächsfaden nicht völlig aus der Hand zu nehmen. Immerhin hatte er das Thema angeschnitten.

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