Audienz für Flavius Scato

  • Zufrieden nahm Scato zur Kenntnis, dass sein Engagement bis hin zum Princeps durchgedrungen war. Auch wenn bald darauf eine Frage folgte, welche er nicht einmal annähernd so einfach beantworten konnte.
    Er trank kurz einen Schluck, eine Pause welche er nur dafür nutzte sich passende Worte zusammenzulegen, und noch während er den Becher absenkte, begann er bedächtig zu sprechen, die Hände gefaltet in seinem Schoß liegend..
    "Nun, die Palatini benötigen natürlich ihre Aufmerksamkeit, und darüber hinaus habe ich erst kürzlich aus dem familiären Nachlass einige Betriebe übernommen." erklärte Scato zunächst einmal das offensichtliche, bevor er schließlich fortfuhr, "Darüber hinaus Imperator, arbeite ich an einer Verbindung mit den Claudiern, auch wenn sich dort einiges verzögern wird. Ich plane jedoch auf den politischen Pfad zurückzukehren, und ich denke dies wird bereits im nächsten Amtsjahr der Fall sein."
    ... bis dahin hatte sich die Stellung seines Onkels hoffentlich für ihn bezahlt gemacht.

  • Ach richtig. Er hatte Flavius Scato ja zum Magister der Salii Palatini gemacht. "Das ist löblich. Ich halte es für sehr wichtig, dass die Senatoren auch durch ihren Familienstand dem Volk ein Vorbild sind." Er wirkte zufrieden. "Hast du Kontakt mit Claudius Menecrates aufgenommen? Er hat ja recht viele junge weibliche Verwandte, wie man hört." Letztlich war es ja egal, welche Claudia ausersehen wurde, die Verbindung zwischen beiden Häusern zu bestärken.

    ir-augustus.png 4fjhbrgq.png

    CENSOR - CURSUS HONORUM

    PONTIFEX MAXIMUS - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Die Senatoren? War der Kaiser ihm etwa voraus? Scato versuchte sich nichts anmerken zulassen und kreiste nur kurz mit seinen Daumen über seine Hände, nicht mehr als ein kleiner Tick, ein Ventil, welches er in Situationen wie diesen zum Abbau von Emotionen nutzte, welche er sonst nur äußerst selten zur Schau trug..
    "In der Tat habe ich das Princeps, Claudia Agrippina, die Schwester eines alten Freundes aus Athener Tagen, wird wohl meine Ehegattin." erklärte Scato nüchtern, und wollte noch einmal auf diese Senatorensache zurückkommen, fand aber den Einstieg nicht so recht, weshalb er diesen Gedanken erst einmal beiseite schob, "Leider ist eben jener alter Freund erst kürzlich verstorben, weshalb sie nun Zeit braucht die Angelegenheiten ihrer familiären Bestände zu regeln."

  • "Oh, das tut mir leid." antwortete der Kaiser pietätvoll, obwohl der Flavier offensichtlich schon weitgehend über den Tod seines Freundes hinweggekommen war. "Wie war denn der Name dieses Claudius?" Zwar kannte Severus die Claudier nicht sehr gut, aber der ein oder andere Name war ihm ein Begriff. Die Zahl der patrizischen Maiores war schließlich überschaubar.

    ir-augustus.png 4fjhbrgq.png

    CENSOR - CURSUS HONORUM

    PONTIFEX MAXIMUS - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • "Manius Claudius Maecenas." entgegnete Scato knapp, und dem sonst so kühlen Mann merkte man sein bedauern noch immer an, auch wenn sein Ableben nun schon etwas zurückliegt, "Es ist eine Tragödie, besonders auch weil ich es war, der die Nachricht seines Todes auf dem Schreibtisch hatte, und mich um sein Erbe kümmern musste." fuhr er fort und presste die Lippen aufeinander.
    "Aber solche Schicksale ereignen sich wohl zu tausenden jeden Tag im Reich Princeps, ich danke jedenfalls für deine Anteilnahme." fasste er dieses emotionale Kapitel zusammen, und kam nochmal auf seine Karriere zurück,
    "Ich muss dir auch nochmal für die Möglichkeit meiner Amtszeit danken. Ich denke der Elan und mein Eifer direkt weitermachen zu wollen haben Eindruck im Senat hinterlassen."
    So langsam lenkte er das Gespräch wieder in Richtung Politik, "Ich muss meine Optionen überprüfen mein Kaiser, solltest du eine Aufgabe oder einen Wunsch haben, so lasse es mich wissen."

  • Der Kaiser nickte knapp. "Ein kluger Mann prüft stets zuerst seine Optionen, bevor er handelt." Dann sog er genüsslich Luft ein, bevor er langsam zu sprechen begann. "Ich bin sehr zufrieden mit deiner Arbeit und schätze dein Engagement ebenso sehr wie der Senat. Als Zeichen meiner Anerkennung würde ich dir gern ein Landstück aus dem kaiserlichen Besitz anbieten." Severus hatte beschlossen Magistrate, sie ja schon ein Jahr auf andere Tätigkeiten verzichten mussten, ein wenig zu belohnen. Wenn sie ihre Arbeit denn gut machten.

    ir-augustus.png 4fjhbrgq.png

    CENSOR - CURSUS HONORUM

    PONTIFEX MAXIMUS - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Scato hörte die Worte des Kaisers und wusste nicht so recht wie er reagieren sollte. Er war der Enkel des großen Flavius Felix, er hatte alles hier in Rom, doch von seinen Vorfahren hatte er lediglich den Namen erhalten, keine Ländereien, weshalb ein eigenes Stück Land für ihn schon eine gewisse Sehnsucht stillte.
    Er legte den Kopf ein wenig schief und nickte dankbar,
    "Ich danke dir Princeps. Auch wenn ich meine Tätigkeit natürlich nur zum Wohle des Staates und seiner Bürger ausübte, so liegt es wohl doch in der Natur der Menschen Wertschätzung erfahren zu wollen."
    ...Auch wenn das in typisch flavischer Manier etwas umständlich formuliert war, so sollte die große Dankbarkeit wohl dennoch beim Kaiser ankommen, "Aus purer Neugier: Wo liegt dieses Stück Land? Nicht das ich noch Ansprüche ob deiner großzügigen Geste hätte, nur war ich schon immer sehr an der Geographie interessiert." fragte Scato vorsichtig, wobei das nicht einmal gelogen oder berechnend war, denn wo genau das wichtige Puzzlestück auf dem Weg in eine glorreiche Zukunft lag war ihm gleich.

  • Hilfesuchend blickte der Kaiser zu seinem Sekretär, der kurz eine Tabula anhob und verkündete: "In der Nähe von Sulmo."
    "Da haben wir's." bestätigte der Kaiser zufrieden. Die Erklärung mit der Geographie belustigte Severus ein wenig. Nicht nur Geographen wussten immerhin gerne, wo ihr Besitz lag. "Die Kanzlei wird dir die entsprechenden Unterlagen zukommen lassen, dann kannst du deinen Besitz besichtigen."

    ir-augustus.png 4fjhbrgq.png

    CENSOR - CURSUS HONORUM

    PONTIFEX MAXIMUS - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Sulmo.. Schick. Das gehobene Hinterland also, Scato war mehr als zufrieden mit dem Gespräch, und dazu noch, und so hatte es der Imperator wohl geplant, überaus motiviert weiterzumachen.
    "Nochmals vielen Dank. Diese Geste bedeutet mir viel." entgegnete der Flavier aufrichtig, und wusste, dass sich das Gespräch wohl dem Ende zuneigte. Aber wer war er schon das auch offen zuzugeben? Sofern der Princeps also nichts mehr zu besprechen hatte, würde er ihn schon entlassen.

  • Sehr gerne. antwortete der Kaiser fröhlich. Dann nickte er. "Von meiner Seite wäre das alles. Wenn dir also nichts mehr unter den Nägeln brennt, wünsche ich dir einen schönen Tag und viel Glück mit den Claudiern!" Severus lächelte den Flavier an. Die Audienz war beendet.

    ir-augustus.png 4fjhbrgq.png

    CENSOR - CURSUS HONORUM

    PONTIFEX MAXIMUS - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Der Kaiser hatte Flavius Scato eingeladen und erwartete ihn entsprechend auch zur vereinbarten Zeit in der Aula Regia. Er hatte sowieso mehrere Audienzen nacheinander zu absolvieren.

    ir-augustus.png 4fjhbrgq.png

    CENSOR - CURSUS HONORUM

    PONTIFEX MAXIMUS - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Es war mittlerweile nicht mehr das erste mal, dass Scato dem Kaiser gegenüberstand und deshalb hielt sich die innere Anspannung in Grenzen. Sicher, der Princeps war nicht irgendwer, doch Scato hatte ihn als bedachten und ruhigen Zeitgenossen kennenlernen können.
    "Ave mein Kaiser, es freut mich außerordentlich, dass du mich heute empfängst." begrüßte Scato den Kaiser würdig, aber nicht überschwänglich unterwürfig, denn er schätzte den Princeps nicht als Person ein die viel wert darauf legte.

  • "Salve, Flavius." begrüßte der Kaiser den ehemaligen Aedil. Die Freude, der er Ausdruck verlieh, amüsierte den Aquilier ein wenig, was ihn ironisch lächeln ließ. "Das klingt ja beinahe, als hättest du ohnehin um ein Gespräch mit mir bitten wollen. Gibt es irgendetwas, was ich für dich tun kann?"

    ir-augustus.png 4fjhbrgq.png

    CENSOR - CURSUS HONORUM

    PONTIFEX MAXIMUS - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • "Es ist immer eine Freude mit dir zu sprechen Princeps. Jedoch hatte ich tatsächlich nicht geplant, dich um etwas spezielles zu bitten, außer vielleicht die Teilnahme an meiner Vermählungsfeier mit Sassia von den Claudiern, der Enkelin von Senator Claudius Menecrates." entgegnete Scato und schob somit schon einmal die Einladung zur Hochzeit ein, welche so oder so postalisch noch einmal gekommen wär. Kaiserlicher Besuch bei einer Hochzeit verliehen derartigen Veranstaltungen ja immer noch zusätzliches Prestige.
    "Jedoch, da du es erwähnst, habe ich nun mein Aedilat abgeleistet und bin noch in recht jungem Alter. Gewissermaßen war dieses Amt mein vorläufiger Höhepunkt im Sinne der ehrenamtlichen Tätigkeiten. Ich bin jedoch kein Mann der Müßigkeit und möchte meine Zeit nicht nur auf den Landgütern verbringen. Wenn es also ein unbesetztes Amt gäbe, würde ich mich freuen wenn du und die kaiserliche Verwaltung meine Person in Betracht ziehen würdest."

  • "Oh, eine Hochzeit!" bemerkte der Kaiser und lächelte. "Veturia und ich nehmen gerne daran teil. Sie hat mir viel von eurer Verlobungsfeier erzählt." erinnerte er sich.


    Der zweite Punkt, den der Flavier ansprach, war allerdings ebenso erfreulich. "Und es freut mich natürlich, wenn du weiterhin für den Staatsdienst zur Verfügung stehst." Ständig wechselten verdiente Senatoren auf neue Ämter, sodass andere ihre alten besetzen mussten. "Soweit ich mich erinnere, hast du kein Tribunat abgeleistet. Ich nehme daher an, es ginge eher um etwas in der Verwaltung? Oder im Cultus Deorum?" Er sah Scato abschätzend an. "Beziehungsweise: Hattest du an ein bestimmtes Amt gedacht?" Innerhalb des Senats war es ja allgemein bekannt, wer welche Posten besetzte, wer wohin wechselte und damit welche Posten frei waren oder frei wurden. Insofern kamen viele Bittsteller um einen Posten auch mit einer sehr konkreten Bewerbung.

    ir-augustus.png 4fjhbrgq.png

    CENSOR - CURSUS HONORUM

    PONTIFEX MAXIMUS - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • "Das freut mich aufrichtig. Und meine Verlobte wird sicherlich gänzlich begeistert sein. Ich werde die förmliche Einladung natürlich noch schriftlich an den Palast schicken." erklärte Scato zufrieden und kam dann auf die Fragen des Imperators zu sprechen.
    "In der Tat, ein Tribunat habe ich nicht abgeleistet weshalb ich im Militär wohl nicht allzu dienlich wäre. Ich habe mich jedoch administratorisch recht verdient gemacht, weshalb ich ein Amt als Curator operum publicorum oder eben Curator aquarum anstreben würde sofern ich dein Vertrauen erhalte." wagte er sich vorsichtig aus der Deckung und wartete gespannt auf die Reaktion. Es wäre sein erster bezahlter Posten, nicht dass das eine Rolle spielen würde bei seiner Herkunft, aber es würde auch der erste Posten sein für welchen er nicht gewählt werden musste.

  • "Dann werde ich mir den Termin frei halten." erwiderte Severus und nickte. Sein Terminkalender war stets ziemlich voll, aber für die wichtigsten Familien Roms musste man sich Zeit nehmen.


    Dann waren sie auch schon bei der Frage einer angemessenen Beschäftigung angekommen. "Racilius Crassus wollte, wenn ich mich recht erinnere, sowieso zur nächsten Wahl kandidieren und hatte gebeten, ihn für den Wahlkampf von seinen Pflichten zu entbinden." wusste der Kaiser aus dem Kopf heraus. Der Curator Aquarum hatte ihn kürzlich erst deshalb aufgesucht. "Mit deiner jüngsten Erfahrung als Aedil könntest du diesen Posten sicherlich gut übernehmen."

    ir-augustus.png 4fjhbrgq.png

    CENSOR - CURSUS HONORUM

    PONTIFEX MAXIMUS - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • "Es wäre mir eine Freude dieses Amt übernehmen zu können, die Aufgabe ist in einigen Bereichen meiner jüngsten Aufgabe nicht unähnlich. Ich bin sicher, dass ich meinen Beitrag für Rom leisten werde." versicherte Scato und war zufrieden. Die endlos langweiligen Tage außerhalb des Senats hatten ein schnelles Ende gefunden. Scato, der Faulheit verabscheute, hätte nun stets einige Termine und ein angesehenes Amt "Ich kann das Amt kurzfristig antreten." erwähnte er beiläufig und bemerkte, dass er eigentlich stets hochzufrieden war wenn er es mit dem Imperator zutun hatte.

  • "Ausgezeichnet." antwortete der Kaiser zufrieden und gab seinem Privatsekretär ein Zeichen, damit er dies notierte. "Ich kann dich nicht sofort ernennen, da ich noch einmal mit Racilius sprechen muss. Aber du wirst davon erfahren, wenn es so weit ist."
    Dann rückte er seinen Platz ein wenig zurecht und strich sich durch den Bart. "Kommen wir aber noch einmal auf deine Amtszeit zurück: Natürlich habe ich deine Res Gestae gehört, aber es würde mich doch interessieren: Wie bewertest du sie persönlich? Bist du zufrieden?"

    ir-augustus.png 4fjhbrgq.png

    CENSOR - CURSUS HONORUM

    PONTIFEX MAXIMUS - COLLEGIUM PONTIFICUM

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!