Audienz für Flavius Scato

  • "Ich danke dir mein Kaiser." antwortete Scato aufrichtig, bevor der Princeps dann auf seine Amtszeit zu sprechen kam, welche Scato mit gemischten Gefühlen betrachtete...
    "Nun, meine angedachten Marktreformen sind nicht so umgesetzt worden wie ich es mir erhofft habe, da doch enorme Diskussionen um die detaillierten Änderungen an der Lex Mercatus entbrannten. Ich bin zufrieden mit dem Konsens der noch umzusetzen ist, jedoch fällt er ein wenig kleiner aus als ich ihn in seinen Ausmaßen erhofft habe. Doch da ich auch weiterhin Mitglied des Senats bin, kann ich eventuell auch in Zukunft an den Gesetzen arbeiten." begann Scato mit den positiven Aspekten und fuhr fort "Natürlich habe ich meine routine Aufgaben so gewissenhaft wie möglich erledigt. Darüber hinaus habe ich jedoch das Gefühl, dass die Götter mich durchaus auf die Probe stellen wollten. Die Aufstände die bei meinen Spielen entbrannten. Die Schmähkampagne einiger Bürger gegen mich und Claudius Menecrates. Es war nicht leicht sich nicht ablenken zu lassen von dem was wichtig ist, und es trübt das Bild meiner Amtszeit welche ich so ambitioniert begann."

  • "Deine Vorstöße, die Lex Mercatus zu ändern, habe ich mit Wohlwollen verfolgt." erklärte Severus und nickte ernst. Er schätzte es immer, wenn Senatoren von selbst ihre Ideen in den Senat einbrachten und nicht nur auf seine Vorgaben schielten. "Und die Schattenseiten deiner Magistratur mit Sorge." Menecrates hatte ihn ja auf dem Laufenden gehalten. "Vielleicht ist dies tatsächlich ein Zeichen der Götter." Scato hatte ja Möglichkeiten, an der Pax Deorum mitzuwirken. Immerhin war er Leiter der palatinischen Salier.
    Trotzdem wollte er nicht zu trübe auf die Lage blicken, denn vielleicht hatte er ja auch einfach nur Pech gehabt. "Vielleicht werden sich in einem anderen Amt wieder einmal Gelegenheiten ergeben, Spiele abzuhalten." fügte er deshalb tröstend an.


    "Abgesehen davon hätte ich allerdings noch ein Angebot an dich." Die nachdenkliche Miene des Kaisers wich einem vergnügten Lächeln. "Als Zeichen meiner Anerkennung für deine Arbeit als Magistrat würde ich dir gern ein Landgut schenken. Es liegt in der Nähe von Paestum, unweit deiner bestehenden Besitzungen."

    ir-augustus.png 4fjhbrgq.png

    CENSOR - CURSUS HONORUM

    PONTIFEX MAXIMUS - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • "Nun, es gibt genug Ehrentage zu welchen sich Spiele auch außerhalb eines Amtes anbieten. Vielleicht stehen diese Spiele, also Spiele aus dem reinen Wohlwollen und keiner amtlichen Verpflichtung heraus, und einem anderen Zeichen." merkte Scato an, schließlich war nach der Wahl ja in der Politik auch schon vor der Wahl, und gerade die plebejischen Senatoren konnte man mit derartig volksnahen Aktionen begeistern.
    Als der Kaiser ihm ein Grundstück anbot, noch dazu in der Nähe seiner bestehenden Ländereien, war Scato doch ungewohnt überrascht "Was soll ich sagen Princeps? Es ehrt mich, dass du mich mit Land beehrst, noch dazu bei Paestum, es gibt guten Boden und ein angenehmes Klima in dieser Gegend. Ich danke aufrichtig und werde es sinnvoll nutzen." versprach Scato, eventuell würde er es landwirtschaftlich bestellen lassen oder es verpachten. Mehr Land schadete eigentlich nie.

  • "Das ist natürlich eine noch ehrenwertere Sache." antwortete Severus und nickte. Er ermunterte Honoratioren immer gern, sich auch ohne konkreten Hintergedanken für die Gemeinschaft einzusetzen. Und Ludi waren ja auch immer mit Opfern zu Ehren der Götter verbunden. Nur falls sie dem Flavier tatsächlich aus irgendeinem Grund zürnten.


    Aber darüber wollte der Kaiser nicht weiter nachdenken. Spekulieren über die Götter war etwas, das er Philosophen überließ. "Nichts anderes erwarte ich von einem tatkräftigen Mann wie dir."

    ir-augustus.png 4fjhbrgq.png

    CENSOR - CURSUS HONORUM

    PONTIFEX MAXIMUS - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • "Ich danke dir für deine Worte." entgegnete Scato "Und ich freue mich auf meine Berufung für meine neue Aufgabe." sagte er aufrichtig, und verabschiedete sich mental bereits. Gespräche mit dem Princeps gewannen selten an Tiefe, im Grunde ging man hin, und verließ die Gemäuer meist mit mehr als man vorher hatte. Die Gespräche waren kurz und ertragreich, weshalb Scato sich stets auf Einladungen dieser Art freute.

  • "Dann wünsche ich dir viel Erfolg bei den Hochzeitsvorbereitungen und einen schönen Tag!" Der Kaiser nickte zufrieden. "Du wirst von meiner Kanzlei hören."

    ir-augustus.png 4fjhbrgq.png

    CENSOR - CURSUS HONORUM

    PONTIFEX MAXIMUS - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Es war mal wieder soweit!
    Direkt von der Palastwache waren Scato und Callistus zur Domus Flaviana geführt worden, wo sie nun jedoch darauf warteten, zum Princeps vorgelassen zu werden. Da es für Scato persönlich um recht wenig ging, hielt sich seine Nervosität in Grenzen. Sein Klient würde da wohl anders denken, doch Empathie war nicht zwingend Scatos Stärke, weshalb er die eventuellen Unbehaglichkeiten seines Klienten nicht wirklich auszumachen vermochte.

  • Diesmal wartete der Kaiser nicht bereits, als der Flavier eintrat. Erst als Callistus und Scato einen Moment in der kühlen Halle gewartet hatten, öffnete sich eine der Türen und Severus kam mit einem ganzen Schwarm an Dienern und Sekretären herein. Zielstrebig hielt er auf den Senator und seinen Klienten zu und begrüßte ihn mit einem Lächeln.
    "Salve, Flavius!" erhielt zuerst der Ranghöhere einen Gruß. "Und du musst Duccius Callistus sein, nehme ich an?" Der Kaiser wusste nicht, ob sie sich schon einmal begegnet waren. Aber man hatte ihn natürlich auf dieses Treffen vorbereitet.

    ir-augustus.png 4fjhbrgq.png

    CENSOR - CURSUS HONORUM

    PONTIFEX MAXIMUS - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Caius war natürlich tief beeindruckt von der Pracht des Kaiserpalastes. Der Audienzsaal konnte wohl niemanden unbeeindruckt lassen und auch, wenn Caius bereits einmal auf dem Palatin gewesen war, so verfehlte die kaiserliche Pracht ihre Wirkung nicht. Caius fühlte sich unsagbar winzig und trotz seiner Toga mit dem Angustus Clavus unzulänglich gekleidet. In diesen Hallen wurde ihm erstmals richtig gewahr, welch kleinen Anteil er am großen Ganzen der Res Publica bisher gehabt hatte. Er musste denn auch hart schlucken, als der Princeps mitsamt einer ganzen Entourage den Audienzsaal betrat und mit der Souveränität und dem Selbstverständnis des Kaisers und Hausherrn auf seine Besucher zuschritt.


    "Ave, Princeps!", brachte Caius, vom Kaiser begrüßt, krächzend hervor. Die Nervosität war ihm bis in den Hals gestiegen und hatte einen Kloß gebildet. Er musste sich räuspern, um mit klarer Stimme weitersprechen zu können. "Das bin ich. Es ist mir eine Ehre." Mehr brachte er allerdings nicht heraus, zu sehr schüchterte ihn der Auftritt des Kaisers ein, trotz seines Lächelns.

  • Nachdem sie zum Princeps geführt wurden, setzte Scato wieder ein Lächeln auf und nickte ehrerbietend.
    "Princeps, es ist mir eine Freude und Ehre, dass du uns so kurzfristig empfängst." entgegnete Scato auf die Begrüßung, er hatte den Kaiser nun schon häufiger getroffen und wusste, dass er kein Freund von Speichelleckerei war.
    Nach seinem kurzen Part überließ er seinem Klienten das Feld, schließlich ging es eigentlich gänzlich um den Duccius.

  • "Natürlich. Ein so bedeutsamer Senator wie du hat immer mein Ohr." schmeichelte Severus mit einem Lächeln. Unter Senatoren sprach der Kaiser gern auf Augenhöhe.


    Da es heute aber um einen Klienten ging, hielt er es nicht für verwerflich, nun auch seine Position klar zu machen. Also nickte er dem Duccier freundlich zu und begab sich dann die Stufen hinauf zu seinem Thron. Als er dort Platz genommen hatte, richtete er seinen Blick wieder auf Callistus. "Dein Patron berichtete mir, du möchtest ein Politiker werden, richtig? Erzähle mir ein wenig mehr über dein Pläne!" Durch diese Frage würde der Duccier die Möglichkeit haben, sein Redetalent unter Beweis zu stellen. Eine wichtige Fähigkeit für einen Senator.

    ir-augustus.png 4fjhbrgq.png

    CENSOR - CURSUS HONORUM

    PONTIFEX MAXIMUS - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Der Princeps auf seinem Thron, das war schon ein imposanter Anblick. Dennoch, auch der Kaiser war nur ein Mensch und als solcher musste man ihn sehen, wenn man seine Nervosität ihm gegenüber in einem vertretbaren Rahmen halten wollte. So nickte Caius, atmete einmal durch und setzte dann zu einer Erklärung seiner Ambitionen an:


    "Ja, äh, das ist korrekt, Princeps. Mein Vetter, Titus Duccius Vala, hat mich dazu inspiriert. Sein Aufstieg vom Homo Novus zum Senator hat mich tief beeindruckt und mir die Hoffnung vermittelt, dass man auch als Sohn eines Eques Imperii, äh, - wie ich - eines Tages den Latus Clavus verliehen bekommen kann." Kurz musste Caius schlucken. "Allerdings ist mir auch bewusst, dass man hierfür bereit sein muss, Fleiß und Demut an den Tag zu legen und sich in den Dienst der Res Publica zu stellen, wie das bereits in vielen Jahrhunderten vor mir ehrbare Staatsmänner getan haben. Und, äh, das will ich also tun. Hart arbeiten und mir den Respekt der Senatores verdienen, auf dass ich mich als Vigintivir, Tribun und Quaestor würdig erweise, in die Reihen des Senates aufgenommen zu werden."


    Und weil er bisher nur davon gesprochen hatte, was er wollte, schob er schnell hinterher: "Also, werter Princeps, ich habe natürlich auch schon Schritte unternommen, um mich des Ordo Senatorius würdig zu erweisen. Ich bin Mitglied der Germanitas Quadrivii, Sodalis der Factio Veneta, stehe wirtschaftlich auf festem Boden. Ein Tirocinium Fori habe ich bei Duccius Vala abgeleistet und ich besitze juristische Kenntnisse, die mir bei meiner Arbeit als Politiker von Nutzen wären." Er hoffte, dass er mit dieser Aufzählung seiner Qualifikationen den Kaiser nicht langweilte. Aber etwas anderes war ihm vor Aufregung nicht eingefallen. Für ausgefeilte rhetorische Leistungen war er ohnehin viel zu nervös.

  • Die Nervosität seines Klienten blieb Scato natürlich nicht verborgen. Er störte sich an dem Fakt, dass Callistus den Aufstieg des Duccius Vala als Vorbild nahm, konnte er doch mit diesem recht wenig anfangen und hoffte, dass sich sein Klient eher an anderen Berühmtheiten orientieren würde.
    Doch der Flavier schwieg. Einerseits wollte er sehen, was der Kaiser zu seinem Klienten zu sagen hatte und andererseits wollte er dem Kaiser auch nicht in die mögliche Antwort fallen.

  • Der Kaiser strich sich durch den Bart, während er sich die Selbstdarstellung des Ducciers anhörte. Er hatte wirklich bereits einiges unternommen, um sich gut zu positionieren. Ein Engagement in Kultvereinen gehörte ebenso dazu wie die Ableistung eines Tirocinium Fori. Obwohl er letzteres für die reine Erhebung in den Ordo Senatorius für nicht so zentral hielt. Das folgte sinnvollerweise ja erst der Erhebung!


    Eines allerdings irritierte Severus doch ein wenig. "Dein Vater ist Numerius Duccius Marsus, nicht wahr?" fragte er deshalb. Der Name war weder in dem Empfehlungsschreiben des Flaviers, noch in der kurzen Vorstellung gefallen. Man könnte fast vermuten, dass er bewusst verschwiegen wurde. "Unterstützt er deine Ambitionen?" Einen jungen Mann in eine Laufbahn zu bringen, die sein Vater missbilligte, wollte der Kaiser natürlich nicht riskieren.

    ir-augustus.png 4fjhbrgq.png

    CENSOR - CURSUS HONORUM

    PONTIFEX MAXIMUS - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Caius' Gesichtsausdruck konnte man einen Augenblick lang ansehen, dass ihn diese Fragen auf dem falschen Fuß erwischten. Natürlich war Numerius Duccius Marsus sein Vater, wer denn sonst? Und selbstverständlich unterstützte der seine Ambitionen, wie denn auch sonst? Dann kam ihm in den Sinn, dass der Kaiser dies offensichtlich einfach nicht wusste. Schnell brachte er seine Mimik wieder ins Lot, bevor er antwortete:


    "Jawohl, er ist dein Procurator Rationis Privatae in Germania Superior."


    Soviel zur ersten Frage. Die Zweite war ebenso leicht zu beantworten, was Caius mit entsprechend knappen Worten auch tat. Sein Tonfall verdeutlichte die absolute Überzeugung, die hinter seinen Worten stand:


    "Selbstverständlich unterstützt er meine Ambitionen. Mein Vater hat mir seit jeher alle nötige Hilfe zur Erreichung meiner Ziele gegeben."

  • Da hatte Severus sich offensichtlich geirrt. Es wahr wohl ein Zufall gewesen. Auch gut.
    "Nun, ein so verdienter Vater spricht natürlich für dich." bestätigte er. "Und dass dein Patron für dich spricht und du dich sogar bereits um den Cultus Deorum verdient machst, ebenso." Der Kaiser strich sich durch den Bart. "Machen wir es kurz: Ich denke, unter diesen Umständen können wir dich in den Ordo Senatorius erheben." Der Kaiser nickte und gab seinem Privatsekretär ein Zeichen.

    ir-augustus.png 4fjhbrgq.png

    CENSOR - CURSUS HONORUM

    PONTIFEX MAXIMUS - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Seine Antwort schien den Kaiser zufriedenzustellen. Caius atmete erleichtert auf. Die wohlwollenden Worte des Princeps bauten ihn gleichzeitig auf. Und schlussendlich verkündete der Princeps dann auch, dass er Caius in den Ordo Senatorius zu erheben gedachte. Der junge Duccius konnte nicht umhin breit zu lächeln.


    "Ich danke dir vielmals, Imperator! Du ehrst mich zutiefst."


    Caius wollte platzen vor Glück. Er würde unverzüglich seine Kandidatur zum Vigintivirat verkünden. Welche Tag der Freude! Lächelnd sah er zu seinem Patron herüber. Ob er sich ebenso sehr für seinen Klienten freute?

  • "Überaus erfreulich. Ich bin mir sicher, dass mein Patron dem Imperium überaus großen Nutzen bringen wird. Wir danken dir für deine Zeit Princeps." stellte Scato zufrieden fest, er fühlte sich nicht wirklich als Sieger, schließlich war die Erhebung des Ducciers nur eine logische Konsequenz ihrer Anstrengungen gewesen.
    Dennoch zufrieden blickte Scato zurück, auch wenn ihm bewusst war, dass dies erst der erste Schritte auf dem Weg in den Senat war, so war es doch einer der wichtigsten!

  • "Klient." korrigierte der Kaiser etwas amüsiert den Versprecher des Flaviers. Die Abhängigkeitsverhältnisse hatten sich mit diesem Gnadenerweis ja hoffentlich nicht umgekehrt! "Wenn es weiter nichts gibt, werde ich euch gern der Kandidaturvorbereitungen überlassen." bestätigte er dann mit Blick auf die anstehenden Wahlen, die sicherlich der Grund für diese Anfrage zu diesem Zeitpunkt waren.

    ir-augustus.png 4fjhbrgq.png

    CENSOR - CURSUS HONORUM

    PONTIFEX MAXIMUS - COLLEGIUM PONTIFICUM

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!