Nach seinem Abschied von der Familie des Hieras in Rhakotis, die ihn wie einen Sohn aufgenommen und in deren Hütte er mit ihnen gewohnt hatte, befand Quintus Verginius Mamercus sich in einer seltsamen Stimmung: Es war dieses Gemisch aus sentimentaler Anhänglichkeit an eine liebe Vergangenheit und aufgekratzter Vorfreude auf die Zukunft - in seinem Fall auf seine Zukunft als Akroates im Museion von Alexandria -, die ihn mit einem Male auf eine überraschende Idee brachte. Möglicherweise war es aber auch ein launischer kleiner Dämon, der seine Füße nun leitete, oder der Weg des Verginiers war schon seit Urzeiten von den Göttern vorgezeichnet, ein Weg nämlich, der von Rhakotis aus jetzt keineswegs direkt zum Museion, seinem zukünftigen Lebensmittelpunkt und Wohnort, führte, sondern in eine kleine Seitenstraße zwischen der Via Serapis und der Via Aspendia.
Als Quintus von der Familie des Hieras Abschied genommen hatte, war die Sonne bereits im Sinken begriffen gewesen; Quintus hatte mit seinem Weggang natürlich so lange gewartet, bis Fathia, Hanounah und eben Hieras von ihrem Tagwerk wieder in ihre Hütte zurückgekehrt waren. Jetzt stand die Sonne glühend rot am Horizont, um bald schon hinter diesem zu versinken; Quintus aber kam der Tag, der sich eben neigte, auf einmal wieder so jung vor, und ohne dass er sich's versah, stand er mit einem Male vor einer Taberna in eben jener kleinen Seitenstraße zwischen der Via Serapis und der Via Aspendia.