Seid Willkommen jederzeit

  • Vor dieser Sitzung war es Curio wie Schuppen von den Augen gefallen. Der Statthalter und sein großes Gefolge aus Rom war nun bereits einige Zeit hier im Norden, Teile davon hatten ja auch Curios hochzeit "gestürmt", doch ein offizielles Willkommen hatte es bislang nicht gegeben. So hatte er sich vor der Sitzungseröffnung noch schnell mit seinem Patron und den Duumvirn verständigt, um noch schnell einen neuen Tagesordnungspunkt einzufügen, der nun auch aufgerufen wurde.


    Werte Decurionen!


    Es ist noch nicht lang her, dass der neue Statthalter mit zahlreichen Begleitern aus dem Süden in unserer Stadt angekommen sind. Die ersten Tage und Wochen waren sicherlich nötig, dass sich die vielen neuen Einwohner in ihrer neuen Umgebung eingewöhnen konnten. Nun aber wird es Zeit, dass der neue Statthalter auch offiziell von den Einwohnern der Hauptstadt seiner Provinz begrüßt wird. Hierzu möchte ich vorschlagen, dass die Stadt ein Begrüßungsfest auf dem Forum und seinen Nebenstraßen veranstaltet. Dies bietet sich auch zum Kennenlernen der neuen Einwohner an. Forum und Umfang des Festes möchte ich hier erstmal noch zur Diskussion stellen, denn ich muss gestehen, dass ich dazu noch keine konkreten Pläne habe. Umso mehr freue mich daher auch über die Vorschläge von euch, werte Decurionen.


    Es war sicherlich nicht seine beste Rede, doch war sie ganz offensichtlich sehr improvisiert und sollte mehr als Diskussionsanstoß, denn als konkrete Projektvorstellung gedacht.

  • "Eine hervorragende Idee", meldete Witjon sich zu Wort. "Gibt es nicht demnächst einen Feiertag, den man als Aufhänger für ein Fest nutzen kann? Und vielleicht hat der Statthalter ja das Bedürfnis, durch die Organisation von Spielen - seien es Gladitoren oder beispielsweise einen Reitwettkampf - selbst auch etwas Eindruck bei den Leuten von Mogontiacum zu schinden..."
    Die Frage nach den Feiertagen richtete er dabei speziell an die Mitglieder des hiesigen Cultus Deorum.

  • Wie groß das Fest ausfallen würde - und ob in diesem Zusammenhang auch Gladiatorenspiele oder Wagenrennen stattfinden konnten - hing vor allem stark davon ab, wie ausschweifend sich der Statthalter hier feiern lassen wollte. Allerdings fiel dem jungen Helvetier gleich ein möglicher Festtag ein, der zwar noch ein paar Wochen in der Zukunft lag, sich aber bestens dafür eignen würde.


    Der nächste größere Feiertag, wenn wir das überwiegend keltische Samhain außen vor lassen, das die Kelten ja vor allem mit Tod in Verbindung bringen, wäre der Stiftungstag des Apollotempels am ANTE DIEM VII ID NOV DCCCLXV A.U.C.* Das würde auch passen, denn wir würden an diesem Tag gleichzeitig den Schutzgott unserer Stadt ehren, was wiederum auch ein Opfer ermöglichen würde. Zudem bliebe bis dahin genug Zeit, die sicher notwendigen Vorbereitungen zu treffen. Einzige Gefahr an dem Termin wäre, dass wir uns mit großen Schritten der kalten Jahreszeit nähern, sodass wir große Teile des Festes bei Bedarf in geschlossene Räume, zum Beispiel die Basilica oder die Taberna Silva Nigra verlagern müssen.


    Schließlich sollte man ja nie mit dem Winter in Germanien spaßen. Skadi, die germanische Wintergöttin, konnte nämlich manchmal ganz schön unberechenbar sein.


    Sim-Off:

    * 7.11.2015

  • Da der Vorschlag zum Stiftungstag des Apollotempels nur mäßig aufgenommen wurde, erhob sich Curio erneut von seinem Platz.


    Alternativ könnte ich mich auch vorstellen, dass wir die Saturnalien am Ende des Jahres wieder einmal größer feiern. Da würde ich dann aber tatsächlich für die Basilica Germanica als geschlossenem Veranstaltungsort plädieren.


    machte er einen zweiten Vorschlag. Curio meinte, sich an einige Erzählungen seiner Bekannten zu erinnern, die von größeren Feste während der Saturnalien handelten. Vielleicht konnte man diese Tradition ja mal wieder zum Leben erwecken und damit gleichzeitig die Neuankömmlinge willkommen heißen.

  • Sim-Off:

    Entschuldige bitte die einmonatige (!) Wartezeit. Ist echt ungünstig momentan, dass zwei von drei Ratsmitgliedern solche Zeitprobleme haben. -.^


    Witjon musste etwas länger über Curios Vorschlag nachdenken. Die Weihe des Apollotempels war gewiss ein passender Termin. Andererseits schätzte Witjon seinen Vetter Vala auch so ein, dass ihm der wesentlich ausgelassenere Rahmen der Saturnalientage als Begrüßungsfest für seine Person besser gefallen könnte. Diesen Gedanken besprach er sodann auch mit seinen Sitznachbarn. Auch sonst kam kurzzeitig etwas Unruhe unter den Decuriones auf, als sich einige halblaut über Terminvorschläge zu unterhalten begannen.


    Letztlich sah Witjon überrascht auf, als es Curio selbst war, der einen weiteren Vorschlag machte. Dazu wollte Witjon sich nun doch mal äußern: "Ich denke, die Saturnalien könnten tatsächlich einen besseren Aufhänger für die Begrüßung des Statthalters bieten. Ich schlage zum Beispiel vor, eine offizielle Begrüßung an einem Tag in der Basilica durchzuführen. Zusätzlich könnte man an ein oder zwei weiteren Tagen in den Tabernae der Stadt besondere Feierstunden veranstalten."


    Als Witjon sich auf seinem Platz wieder niederließ, dachte er insgeheim, dass der neue Statthalter gewiss auch voller Freude an einem Trinkwettbewerb teilnehmen würde. Deshalb ergänzte er noch kurz: "Wir sollten ihn außerdem zum Rex Bibendi Mogontiaci ernennen, he he."

  • Sim-Off:

    Drei von vier. Aber das nur am Rande. ;)


    Offenbar war die Konzentration der Mitdecurionen heute nicht allzu hoch. Das mochte an der Spontaneität des Vorschlags liegen, oder auch am Zeitpunkt, denn sicherlich waren einige Kollegen schon auf dem Sprung zurück zu ihren Geschäften. Woran es auch liegen mochte, Curio seinerseits war vor allem daran gelegen, dass der Rat hier einen Entschluss fasste, der dann entsprechend umgesetzt werden konnte.


    Dann sollte wir tatsächlich die Saturnalia als Termin wählen. Sie beginnen in diesem Jahr am ANTE DIEM XVI KAL IAN DCCCLXVI A.U.C. (17.12.2015/112 n.Chr.) und enden am ANTE DIEM X KAL IAN DCCCLXVI A.U.C. (23.12.2015/112 n.Chr.). Ich würde vorschlagen, dass wir direkt die ersten drei Tage nutzen, sodass die übrigen Tage den privaten Feierlichkeiten vorbehalten werden können. Zudem sollten wir bedenken, dass die Sklaven an den Saturnalia traditionell freigestellt werden, weswegen anfallende Vorbereitungen möglichst voher abgeschlossen sein sollten.


    Curio blickte in die Reihen der Mitdecurionen, bevor er den Abschlusssatz des Ducciers kommentierte.


    Das Angebot des Rex Bibendi sollten wir uns derweil als Überraschung vorbehalten


    sagte er abschließend und setzte sich hin. Sofern er Marsus richtig verstanden hatte, schien es ja eine durchaus angenehme Aufgabe für dessen Vetter zu sein.

  • Sim-Off:

    8o Stimmt! Das macht's ja nur noch schlimmer...


    "Da hast du Recht", gab Witjon zu. "Die Sklaven können wir während der Feiertage nicht heranziehen. Wir werden wohl einige Leute für die Festlichkeiten anwerben müssen. Aber das sollte die Stadtkasse verschmerzen können." Mit einem schmalen Grinsen sah er zum Quaestor herüber, der den Mund verzog.


    "Deinen Vorschlag zur terminlichen Gestaltung, Helvetius, möchte ich folgendermaßen auch programmatisch konkretisieren:
    - Tag eins der Saturnalien: Offizielle Feierstunde zur Begrüßung des Statthalters und seiner Familie im Sitzungssaal der Curia. Die Duumvirn halten Reden, es gibt ein Bankett und künstlerische Vorführungen - Tänzer, Musiker, so etwas in der Art.
    - Tag zwei: Gaukler und Schauspieler in der Basilica.
    - Tag drei:..."

    Witjon stutzte kurz, bevor er mit einer wegwerfenden Handbewegung fortfuhr: "Na, da fällt uns auch noch etwas ein. Zusätzlich fände ich es jedenfalls sehr stimmungsvoll, wenn wir auf dem Forum den Krämern und Handwerkern für die Saturnalienzeit dauerhafte Standplätze anbieten würden. Nicht als normaler Markt, sondern sozusagen als Saturnalienmarkt mit Fressbuden, Verkaufsständen für Souvenire, die typischen Filzmützen, heißen Würzwein und derlei Sachen."


    Sim-Off:

    Siehe PN.

  • Es war fast unvermeidlich, dass der Quaestor mit Blick auf die Öffnung der Stadtkasse das Gesicht verzog. Allerdings handelte es sich ja um ein außergewöhnliches Ereignis, das gleichzeitigen einen großen Einfluss auf die Stadt hätte. Daher erhob sich Curio erneut.


    Ich stimme den Vorschlägen von Decurio Duccius Marsus zu. Für den dritten Tag könnte ich mir vorstellen, dass dort die Händlervereinigungen miteinbeziehen können.* Vielleicht stellen sie einfach ihre Produkte vor, denn der Verkauf dürfte ja wegen des Feiertags nicht gestattet sein. Zugleich hätten die Händler dann die Möglichkeit, ihre individuelle Kunstfertigkeit unter Beweis zu stellen.


    Damit waren dann für alle Tage Vorschläge eingereicht. Bliebe nur noch die Zustimmung der übrigen Decurionen und nicht zuletzt des Quaestors, der das ganze ja bezahlen durfte.


    Sim-Off:

    *Das muss ja nicht unbedingt allzu groß ausgespielt werden. Mit den Tagen 1 und 2 werden wir ohnehin genug beschäftigt sein.

  • "Gute Idee", pflichtete Witjon bei. Was folgte, war eine Diskussion über die Einzelheiten der drei Festtage. Jedes Mal, wenn die Decuriones sich hierbei in Kleinigkeiten verzettelten, rief der Duumvir sie wieder zum Kern der Sache zurück und letzten Endes einigte man sich in allen Punkten. Der Statthalter würde einen angemessenen Empfang in seiner Provinzhauptstadt erhalten.

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