Besprechung mit dem A Memoria

  • Ein wenig perplex ließ der Kaiser den Schwall an Erklärungen und Verteidigungen über sich ergehen. Hier und da hörte er dabei fast einen Ton heraus, der ihm so gar nicht gefiel, schon gar nicht von einer Frau. Sicher, der Aquilier war kein Jurist und kannte sich deshalb nicht sonderlich gut mit den Feinheiten der Rechtslage aus. Aber manches kam ihm doch idiotisch vor und die Art und Weise, wie die Sergierin hier manche Wörter betonte und daherredete, als sei er ein kleines Kind, passte ihm doch nicht. Vielleicht war es auf die Muttergefühle zurückzuführen, die Fausta seit ihrer Geburt sicherlich hegte. Trotzdem verhärtete sich Severus' Miene ein bisschen, während sie redete und redete.
    Zuletzt machte er eine wegwerfende Handbewegung. "Wie dem auch sei. Ich hatte an eine kleine Erklärung der Rechte gedacht, etwa vergleichbar mit den Standeserhebungsurkunden." Er strich sich ein wenig genervt durch den Bart. Wenn die Juristerei so kompliziert wurde, wurde der Aquilier ihrer sehr schnell überdrüssig. "Kläre das mit dem A Cognitionibus. Ich will auf jeden Fall eine Möglichkeit für die Empfänger dieses Privilegs, ihre Privilegien schnell und übersichtlich nachzuschlagen. Vielleicht in einem Kommentar zur Lex Iulia et Papia. Kümmere dich darum." Damit war die Sache für den Kaiser vorerst abgeschlossen.

    ir-augustus.png 4fjhbrgq.png

    CENSOR - CURSUS HONORUM

    PONTIFEX MAXIMUS - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Ich sah, wie sich die Miene des Kaisers langsam versteinerte. Aber ich ließ mich davon nicht stören und redete trotzdem weiter. Denn ich war nicht irgendeine Bittstellerin. Ich war eine Prokuratorin seiner Kanzlei. Darum war meine Aufgabe also auch nicht, ihm hier nach dem Mund zu reden. Meine Aufgabe war, ihm offen und ehrlich zu sagen, wenn er davor war, etwas zu verzapfen. Und das hatte ich beim letzten Mal versucht. Da war ich damit gescheitert. Und darum setzte ich bei meinem zweiten Versuch jetzt also ein ganzes Stück weiter unten an. Try and error. Irgendwann musste es ja klappen.


    Nach meiner ausführlichen Erklärung antwortete er mir mit den Standeserhebungsurkunden. "Aber auch dort, mein Kaiser, steht nicht mehr drauf als ein einziges Privileg. Die Standesabzeichen." Das war alles. Nicht mehr. Nichts von den besonderen Plätzen für Ritter (oder denen für Senatoren) in den Theatern. Nichts von Einschränkungen in den Wahl der Ehepartner (bei Senatoren). Nichts von Besonderheiten im Erbschaftsrecht (zum Beispiel, dass ein Senator seinen Ordo auch automatisch an seine Kinder und Enkel weitergab). Nichts vom Recht eines Mannes aus dem Ordo Senatorius, für ein Amt des Cursus Honorum zu kandidieren. Nichts von den Einschränkungen durch die Lex Mercatus. Nichts. Gar nichts. Nur die Standesabzeichen. "Wenn du sowas willst" Warum sagte er das nicht gleich? "dann kann ich dir auch sowas liefern." Ich sah ihn bedauernd an. "Aber da würde dann natürlich auch nur maximal ein Privileg so ganz exemplarisch draufstehen. So ungefähr .. "verleihe ich .. mit Wirkung vom .. das Ius trium liberorum und entbinde sie fortan von der Tutela Mulierum." So ungefähr.", zeigte ich ihm auf. Und ich verschwieg ihm (erstmal), dass ich ihm ganz genau diesen Vorschlag schon beim ersten Gespräch über dieses Thema angeboten hatte. Denn: Genau so hatte es ja auch sein Vorgänger gemacht. Hatte ich ihm gesagt. Und ihm war es nicht gut genug gewesen. Er hatte mehr gefordert, wollte alles haben. Dass das problematisch war, hatte ich ihm auch schon beim ersten Gespräch gesagt. Jetzt wurde ich an den A cognitionibus verwiesen. "Natürlich.", antwortete ich knapp. Einen Kommentar zur Lex Iulia et Papia. Würde ich ihm sogar persönlich schreiben. In der gleichen Länge, wie der Kommentar zum Ordo Senatorius und der zum Ritterstand. (Beides Kommentare, die es nicht gab.)


    Das Arbeiten mit dem Kaiser. Es war immer eine Ehre. Und es war gleichzeitig manchmal echt eine Qual. Ich atmete tief. Dabei ließ ich mir die nächste Akte geben. Dicke Köpfe und sture Köpfe waren also erstmal wieder abgehakt. Jetzt kamen die rollenden Köpfe an die Reihe. "Als nächstes möchte ich über einen Statthalter mit dir sprechen.", leitete ich ein. Denn Ernennungen von Statthaltern und Kommandeuren, das gehörte ja zur Abteilung A memoria. "Marcus Cornelius Cethegus, dein Statthalter in Britannia." Pause. "Und nicht nur dein Statthalter dort, sondern auch schon vor dem Bürgerkrieg der Statthalter dort. Und sogar schon unter Iulianus der Statthalter dort." Pause. "Ich weiß nicht, was deine anderen Berater und was deine Sicherheitsleute dazu sagen, mein Kaiser. Aber ich denke, dass" er den Kerl mal für eine Weile von der Macht abschneiden sollte, gerade wo der ein Cornelier und sogar der Bruder seines Vorgängers war! "du dem Mann nach diesen vielen, vielen Jahren langsam seinen verdienten Ruhestand gönnen solltest. Denn er hat unter Iulianus die Statthalterschaft über die Provinz bekommen. Während der gesamten Herrschaft Valerianus hat er sie behalten. Der Vescularius hatte andere Probleme, als ihn, sodass er auch noch unter Cornelius als Statthalter von Britannia diente. Mit Cornelius starb dann schon der vierte Kaiser, während er der erste Mann dieser Provinz war." Dann lächelte ich schmal. "Am Ende glaubt er noch, es wäre seine Provinz mit seinen Legionen." Ich tat so, als meinte ich das nur als Scherz. Aber richtig drüber lachen sah mich der Kaiser nicht. Ein subtiler Hinweis, dass ich hier Handlungsbedarf sah.


    Und ich war natürlich vorbereitet: "Wenn du erlaubst, dann habe ich hier auch schon eine kleine Liste geeigneter Nachfolger vorbereitet." Ich gab sie ihm (falls er sie nicht wieder gleich an seinen Vorleser weiterreichte). "Von den fünf Namen möchte ich einen gerne etwas hervorheben. Caius Cassius Cavarinus." Der war nämlich mein Favorit für den Job. "Denn erinnere dich bitte an deine Wahl zum Kaiser. Die Hälfte der Kandidaten ist gleich im ersten Wahlgang ausgeschieden. Geblieben sind dann neben dir nur Vinicius Hungaricus. Er war schon damals Statthalter in Germania Superior, bevor sein direkter Klient Duccius Vala das Ruder da übernommen hat. Flavius Gracchus. Er hat jetzt das Konsulat erreicht. Daneben ist er dein Pontifex pro magistro. Der kann sich also auch nicht beschweren. Aber Cassius Cavarinus?" Ich zögerte. "Was hat er bislang bekommen?" Ich sah den Kaiser bedeutungsschwer an. "Und bitte bedenke, dass wir hier über die Männer reden, die alle so hoch gehandelt wurden, dass unter anderen Umständen heute auch einer von ihnen auf deinem Platz sitzen könnte." Klug, wer sich die also immer schön zufrieden und loyal hielt. "Außerdem besitzt er militärische Erfahrung, die man in Britannia sicher viel braucht." Zusammengefasst: "Deshalb denke ich, die anderen vier Männer wären auch gut. Aber er wäre optimal." Hier machte ich dann erstmal einen Punkt. Denn das Thema Britannia umfasste noch eine kleine Ecke mehr. Aber erstmal hören, was der Kaiser bis hierher dachte.

  • "So ungefähr." antwortete der Kaiser ein wenig abwesend. Ihm drängte sich mehr und mehr der Eindruck auf, dass die Sergia und er nicht so ganz auf einer Wellenlänge waren. Schade für jemanden, der ihm zuarbeiten und dabei eigentlich Arbeit in seinem Sinne abnehmen sollte. Aber er würde abwarten, was am Ende dabei herauskam.


    Der kommende Fall war wieder etwas unkomplizierter. Obwohl das eigentlich Aufgabe des Ab Epistulis war, sodass Severus ein wenig verwirrt wirkte, als die A Memoria eine Postenfrage aufs Tablet brachte. "Cornelius Cethegus, natürlich." Den Mann hatte man wirklich viel zu lange nicht mehr in Rom gesehen. Aber ihn durch Cassius Cavarinus ersetzen? "Ich weiß nicht, ob ich einem möglichen Konkurrenten eine Provinz so fernab von Rom überlassen möchte, dazu eine mit... drei Legionen?" Er runzelte die Stirn und strich sich nachdenklich durch den Bart. "Was wissen wir über seine Loyalität? Wie hat er sich zu meiner Kaiserwahl gestellt?" Wenn Fausta den Cassier schon so anpries wie warme Semmeln, hatte sie sicherlich ein Dossier. Das Dossier in seinen Händen hatte er noch nicht einmal angesehen.

    ir-augustus.png 4fjhbrgq.png

    CENSOR - CURSUS HONORUM

    PONTIFEX MAXIMUS - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Sim-Off:

    Äh, Chef? .. Schau mal ins "Handbuch für den Kaiserhof". ;)


    Was der Kaiser über die Zuständigkeiten seiner Kanzleiabteilungen wusste und was nicht, konnte ich selbst natürlich nicht wissen. Aber fest stand: Ich machte hier einfach nur meinen Job. Denn es gehörte, wie gesagt, zur Abteilung A memoria, sich nicht nur um Standeserhebungen und Feiertage zu kümmern, sondern auch um Ernennungen von Statthaltern und Kommandeuren. (Und genau darum gings hier ja.) Im Gegensatz dazu hatte der Ab epistulis neben der Verantwortlichkeit für Berichte aus den Provinzen und für die Personalangelegenheiten des Kaiserhofs auch die Aufgabe, sich um militärische Beförderungs-, Versetzungs-, Auszeichnungs- und Entlassungsansuchen zu kümmern. (Was die Frage nach den Statthaltern schon mal komplett ausschloss.. und die nach den Kommandeuren.. eigentlich auch. Alles andere wäre ja auch eine doppelte Zuständigkeit.) War die Sache mit dem Ius trium liberorum also vielleicht noch eine kleine Extra-Geschichte am Rand, traf das, was ich jetzt ansprach, voll und hundertprozentig meine Zuständigkeit als Procuratrix a memoria.


    Damit also wieder zu Cassius Cavarinus. "Über seine Loyalität wissen wir, dass er deine Wahl zum Augustus damals anerkannt hat und nichts dafür unternommen hat, dieses Ergebnis nochmal zu seinen Gunsten zu verändern. Es sind keine negativen Äußerungen von ihm über dich bekannt und auch sonst nichts, was auf eine Illoyalität deuten würde. Kurz gesagt: Ich sehe keinen Grund an seiner Loyalität mehr zu zweifeln, als an der von den beiden anderen, die den Sprung in die zweite Runde der Kaiserwahl damals geschafft haben.", zog ich einen Vergleich. "Und da ist zum Beispiel Flavius Gracchus ja immerhin dein kultischer Stellvertreter, der dazu auch gerade erst das Konsulat ausgefüllt hat." Beides zusammengenommen keine ganz geringe Macht. "Darum würde ich auch bei Cassius Cavarinus jetzt nicht mehr von einem möglichen Konkurrenten sprechen. Das war er mal. Bevor sich der Senat in seiner Weisheit für dich entschieden hat. Ich würde ihn eher als einen militärisch fähigen Senator sehen, dessen Erfahrung und Wissen nicht ungenutzt im Senat herumsitzen sollte, wenn es im britannischen Norden viel besser von Nutzen für dich wäre." Das war meine Einschätzung. "Zu einem möglichen Konkurrent kann der Cassier darum eigentlich nur werden, wenn du ihn dazu machst. Wenn du also den Flavius und den Vinicius .. oder stellvertretend dessen ranghöchsten Klienten .. förderst und mit Amt und Aufgabe, mit Posten und Titel bedenkst, und nur den Cassius selbst eben nicht." Denn da bestand die Gefahr, dass der Mann unzufrieden wurde. (Nicht weil er ein Gegner werden wollte, sondern weil er einfach nur nicht ewig dafür bestraft werden wollte, dass er damals auch das beste für Rom im Sinn hatte. - Ginge mir genauso.) Wie groß und wie akut die Gefahr gegebenenfalls war, das musste das kaiserliche Sicherheitspersonal wissen. Ich konnte nur sagen, dass so eine Gefahr entstehen konnte.. und dass man das hier gerade auf sehr elegante Weise verhindern konnte, bevor es das Problem überhaupt gab.

  • Manchmal fand der Kaiser sich selbst in der Komplexität der kaiserlichen Verwaltung nicht zurecht. Aber glücklicherweise funktionierte der Apparat auch ohne, dass er jeden Stein selbst anstieß.


    "Nun, wenn das so ist." Severus strich sich wieder durch den Bart. "Laden wir ihn am besten zum Essen ein, um noch einmal persönlich mit ihm zu reden." Nicht dass der Cassier am Ende gar nicht aus Rom weg wollte und sich kalt gestellt fühlte! Außerdem ließ sich so immer noch am besten die Loyalität prüfen.

    ir-augustus.png 4fjhbrgq.png

    CENSOR - CURSUS HONORUM

    PONTIFEX MAXIMUS - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Sim-Off:

    Heißt: Du und deine Geheimräte, ihr entscheidet das dann im Hintergrund, richtig?
    Darf ich, wenn die Würfel gefallen sind (für den Cassius oder einen anderen NPC), dann trotzdem die Urkunde(n) fertigmachen? :)


    Ich nickte und machte mir eine Notiz. "Wird erledigt." Cassius Cavarinus einladen. "Dann wäre da nur noch die Frage, welche der drei britannischen Legionen du dem neuen Statthalter dann direkt unterstellen willst." Das war die kleine Ecke mehr, die ich hier noch dazu auf meiner Tafel stehen hatte. "Weil es ist ja üblich, dass ein Statthalter in einer Provinz mit Legionen auch neben seiner Statthalterschaft noch als Legionslegat direkt eine dieser Legionen erhält." So wie mein Onkel Kaeso als Statthalter von Germania superior auch gleichzeitig die VIII. Legion kommandiert hatte. Oder so wie auch jetzt in der gleichen Provinz der Statthalter bestimmt auch eine Legion direkt befehligte. "Dabei wäre Möglichkeit eins, dass du dem nächsten Statthalter der Provinz einfach die gleiche Legion gibst, die auch der Cornelius als Statthalter jetzt hat. Und Möglichkeit zwei: Du nutzt die Gelegenheit, um die Kommandos innerhalb der Provinz ein bisschen rotieren zu lassen.", zeigte ich zwei Fahrtrichtungen auf, die beide natürlich ihre Vorteile und auch beide ihre Nachteile hatten. "Willst du die Frage lieber jetzt besprechen oder lieber beim Essen mit dem vielleicht nächsten britannischen Statthalter?" Denn zugegeben. Wenn man sich fürs Rotieren entschied, dann konnte man dabei auch genauso gut noch eine Vorliebe des neuen Statthalters berücksichtigen .. das war: falls der denn so eine Vorliebe für eine bestimmte Legion überhaupt hatte. (Andererseits: Wer hätte die nicht? Ich zum Beispiel (auch wenn sich mir als Frau die Frage ja nie stellen würde) würde mich schon aus reiner Bequemlichkeit immer für die Einheit entscheiden, deren Lager sich am nächsten zum Verwaltungssitz befand.)

  • Sim-Off:

    Alea iacta est: Cassius bekommt Britannia!


    "Hm." meinte der Kaiser ein wenig ratlos. Er wusste gerade nicht einmal auswendig, wo die drei britannischen Legionen standen. "Am geschicktesten wäre es sicher, wenn er die Legion bekommt, die Londinium am nächsten liegt, oder?" Sicherlich war die A Memoria auf diese Frage vorbereitet. Oder hatte einen Vorschlag. Dass der Cassier bestimmte Vorlieben hatte, nahm Severus jedenfalls nicht an. Immerhin war der bisher eher im Osten aktiv gewesen.

  • Sim-Off:

    Nice! Dann bekommt er seine Urkunde(n), sobald auch die Legionsfrage hier ganz abgehakt ist. :]


    Ich nickte. Denn was er sagte, hieß offenbar, dass er lieber jetzt schon darüber sprechen wollte. "Die dritte Britannica ist in der Colonia Nervia Glevensium stationiert, etwa 125 Meilen nordwestlich von Londinium." Nummer eins. "Die zwanzigste Valeria steht in Deva Victrix, ungefähr 180 Meilen nordnordwestlich von Londinium." Nummer zwei. "Und die sechsundzwanzigste Iulia hat in der Colonia Domitiana Lindensium ihr Lager, gut 150 Meilen nördlich von Londinium." Nummer drei. Das waren die Fakten. (Die wusste ich natürlich nicht alle aus dem Kopf. Aber ich hatte sie mir hier aufgeschrieben.. oder besser, aufschreiben lassen.) "Dann bekommt der neue Statthalter also das Kommando über die Legio III Britannica?", fragte ich am Ende nochmal konkret nach. Nur um ganz sicher zu gehen, dass der Kaiser damit auch einverstanden war. Meinen Stilus hatte ich schon in Position gebracht, um mir die Antwort gleich direkt aufzuschreiben. "Die Legion steht ja nicht nur am nächsten zu Londinium, sondern hat auch die niedrigste Ordnungszahl von den dreien. Das würde dem neuen Statthalter bestimmt gefallen.", lobte ich den Vorschlag des Kaisers am Rande noch ein bisschen. (Denn seit meiner Rundreise als Postpräfektin von Italia wusste ich, dass die Soldaten der Legio Prima jedenfalls ganz schön stolz gewesen waren, in der ersten Legion zu dienen. Da lag es ja nah, dass sich dieses Ansehen-Prinzip auch von der zweiten bis zur dreiunddreißigsten Legion so fortsetzte ..)



    Erst als das Thema Britannien ganz abgeschlossen war, kam ich dann zum Punkt drei von drei für heute: "Zum Schluss für heute möchte ich noch über den Konsular Marcus Vettius Bolanus sprechen. Zur Erinnerung: Er war zweimal Konsul. Einmal in dem zweijährigen Amtsjahr", eine Bezeichnung, die mir auch nach der inzwischen vergangenen Zeit immernoch nicht schmeckte, "zusammen mit dem Duccius, der jetzt Statthalter von Germania Superior ist. Und einmal in dem Amtsjahr direkt davor." Da hatte der Cornelier wahrscheinlich eine Ausnahme (warum auch immer) für den Vettier gemacht.
    Thema eingeleitet. "Wie im Fall des Cassiers, will ich auch in dem Fall jetzt deinen Fokus darauf richten, dass du niemanden aus Versehen vergisst und dich damit unnötig unbeliebt machst." Ich lächelte. Denn es war ja schon etwas ironisch, dass gerade ich über Beliebtheit sprach. "Darum: Beim Duccius hast du dich mit einer Statthalterschaft erkenntlich gezeigt für die Leitung deiner Kaiserwahl." Auch wenn der Duccius mit tiefster römischer Tradition gebrochen hatte, nur um selbst diese Kaiserwahl durchführen zu können und zum Schluss daraus dann seinen Profit zu ziehen: eben genau diese Statthalterschaft. (Der Eindruck hatte sich mir mit seiner Statthalter-Ernennung jedenfalls sehr aufgedrängt.) "Darum habe ich überlegt, ob du nicht auch dem Vettius vielleicht eine Statthalterschaft anbieten möchtest .. die der Provinz Lycia et Pamphylia zum Beispiel." Hauptsache weg aus Rom mit diesem Kerl, der damals zu unfähig gewesen war, dem Duccier (einem Germanen!) auch mal ein bisschen Paroli zu bieten!


    Wobei: Ganz so egal, wie es sich vielleicht anhörte, war es mir natürlich nicht, wo man den Vettier hinschickte. Denn da hatte ich mir schon so meine Gedanken zu gemacht und die genannte Provinz nicht ganz zufällig hier ins Feld geführt. "Denn gerade Lycia et Pamphylia wäre praktisch ideal: Die Provinz ist warm und schön und am Mare Nostrum gelegen. Sie liegt nicht zu nah bei der Provinz seines ehemaligen Co-Konsuln." Nicht dass da irgendwer anfing, einen Gegenpol zu Rom auszubilden. "Sie ist friedlich und damit auch für jemanden geeignet, der militärisch bisher nie so groß in Erscheinung getreten ist.", pries ich an. "Und du würdest Titus Volcatius Mela, dem Schwiegersohn der Sentia Augusta, nach seiner mehrjährigen Statthalterschaft damit auch erlauben, wieder dauerhaft nach Rom und Italia zurückzukehren.. um nach seiner Schwiegermutter in Ariminum zu sehen.. zusammen mit seiner Frau das Grab ihres Vaters Cornelius zu besuchen.. und alle diese Dinge eben." Wieder lächelte ich. "Früher oder später wäre es jetzt eh an der Zeit, dass du Volcatius Mela aus Lycia et Pamphylia zurückholst. Denn niemand kann ja ewig Statthalter bleiben." Das war einfach nicht gut für die kaiserliche Machtbasis in den Provinzen. (Man stell sich nur vor: Zwei weitere Jahre des Corneliers in Britannia und der hätte vielleicht ein Referendum über einen Brexit aus dem Imperium abgehalten! :D ) "Es sei denn, du willst einen zweiten Cornelius aus ihm machen.", spielte ich mit trockenem Humor natürlich nur auf den britannischen Statthalter Cornelius an (wobei es mir aber gefiel, dass man den Satz trotzdem auch so verstehen konnte, als würde ich ihn auf den Kaiser Cornelius beziehen).

  • Der Kaiser zuckte mit den Schultern. "Das ist alles relativ weit - nehmen wir die Britannica, ja." Das passte ja auch irgendwie. Die Legio Britannica für für den britannischen Statthalter.


    Bei Vettius Bolanus war die Sache wieder etwas komplizierter gelagert. Der Mann hatte im Vergleich zu Duccius Vala wenig von sich reden gemacht, insofern war es nur konsequent, dass er nicht so üppig belohnt worden war. Andererseits mussten die Statthalterposten auch gerecht verteilt werden.
    Severus fuhr sich nachdenklich durch den Bart. "Ich meine mich zu erinnern, dass die Statthalterschaften und Legionslegationen in früherer Zeit oft zu einem bestimmten Stichtag geprüft und dann gemeinsam neu besetzt wurden. Wäre es nicht geschickter, du bereitest direkt eine Liste der fällig werdenden Posten und der möglichen Kandidaten zusammen, die wir dann gemeinsam besprechen können?" Was natürlich nicht bedeutete, dass der Kaiser bestimmte Kandidaten nicht außer der Reihe berufen konnte. Oder eben abberufen. "Meine Vorgänger haben gerade die Statthalterposten ja sehr langfristig besetzt, vielleicht wäre da eine allgemeine Überprüfung sowieso sinnvoll. Damit hätten wir einen besseren Überblick, um Einzelentscheidungen zu treffen." Das war ja vermutlich der Grund, warum der Archivleiter für diese Dinge zuständig war. Auch wenn dem Kaiser das gerade ja nicht so bewusst war.

  • Dass dieser Teil nochmal etwas schwieriger werden würde, hatte ich mir schon gedacht. Denn natürlich war auch mir klar: Der Duccier hatte in einer Amtszeit mehr von sich reden gemacht, als der Vettier in zweien. Man konnte natürlich spitz fragen: Wie hatte der Duccier von sich reden gemacht? (Eher positiv? Oder vielleicht doch eher durchwachsen oder sogar negativ?) Aber auch da standen die PR-Gesetze ja eindeutig auf der Seite des "Bösen": Ob man positiv von sich reden machte oder negativ, war zweitrangig. Hauptsache, man machte irgendwie von sich reden. Dann standen einem alle Türen offen. Dann konnte man Statthalter in einer militärisch bedeutenden Provinz werden. Oder man konnte Prokuratorin am Kaiserhof werden....


    Auch darum passte es natürlich nur ins Bild, wenn der Vettier nur eine kleinere, unbedeutendere Provinz (eine Provinz wie Lycia et Pamphylia) bekäme. "Gut. Dann werde ich dir zur nächsten Besprechung eine solche Liste vorlegen.", versprach ich. Denn auch ich war mir sicher: Im cornelisch-vescularischen Machtkampf waren sicher noch mehr Statthalter vergessen worden, die jetzt schon mehr als die sonst üblichen drei Jahre ihre Provinzen lenkten. "Trotzdem möchte ich auch bis dahin nochmal betonen, dass es nicht nur ein Konsul war, der deine Kaiserwahl getragen hat. Der Prozess wurde von beiden Konsuln getragen." Sonst hätte der Vettier ja seinen Widerspruch gegen die Amtshandlungen seines Co-Konsuln erklärt (genau dafür wurde das Amt ja doppelt und nicht nur einfach besetzt). "Und nur weil der eine Konsul dabei vielleicht etwas lauter war als der andere", mehr Staub aufwirbelte, mehr Widerstand provozierte, mehr.. von sich reden machte, "sollte man den anderen trotzdem nicht vergessen oder seine Bedeutung in diesem Prozess verachten.", mahnte ich an, den roten Teppich kaiserlicher Dankbarkeit hier nicht nur in eine Richtung auszurollen.


    Der Kaiser konnte also schon jetzt wissen, dass auch beim nächsten Mal der Name Vettius Bolanus mit ganz oben auf meiner Kandidatenliste stehen würde. "Mehr habe ich heute nicht auf meiner Agenda. Hats du sonst noch irgendwelche Anliegen oder Wünsche?", fragte ich zum Schluss mit einem schmalen Lächeln. Nicht dass ich nicht auch so schon genug zu tun hatte, den Procurator Familiarum Gladiatoriarum mal zu fassen zu kriegen .. oder dem A cognitionibus ein paar Worte zum Ius trium liberorum zu entlocken ..

  • "Natürlich, ein guter Einwand." bestätigte der Kaiser. Die A Memoria nahm ihre Aufgabe, ihn an ausstehende Aufgaben zu erinnern, wirklich sehr ernst.


    Dennoch schien sonst nichts weiter auszustehen. Deshalb erklärte er "Nein, heute nicht. Dann noch einen guten Tag." Der eine Termin war vorüber, der nächste würde folgen.

    ir-augustus.png 4fjhbrgq.png

    CENSOR - CURSUS HONORUM

    PONTIFEX MAXIMUS - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Logisch. Gerade als Frau nahm ich meine Aufgaben hier natürlich besonders ernst. Denn dass gerade als Frau eine eigene Karriere kein Selbstläufer war, war ja irgendwie klar. Als Frau musste man für die Hälfte der Anerkennung, die ein Mann bekam, doppelt so viel leisten wie der! Was auch einer der Gründe war, warum ich so war, wie ich war. Denn wer sich als Frau in dieser von Männern dominierten Welt durchsetzen wollte, durfte nicht zimperlich sein. Stattdessen waren eine eigene Meinung und Durchsetzungskraft gefragt .. ein Profil .. mit dem man dann eben auch häufiger mal aneckte. "Okay. Dann sehen wir uns bei der nächsten Besprechung. Vale, mein Kaiser.", stand ich auf und verabschiedete mich, als auch der Kaiser keine weiteren Punkte mehr hatte.



    Ein neuer Tag. Eine neue Besprechung. Ein altes Thema auf der Tagesordnung. Nach der üblichen Begrüßung kam ich gleich zur Sache: "Bei unserem letzten Gespräch hast du mich beauftragt, eine Liste vorzubereiten mit allen Statthaltern, die bald abberufen und durch neue ersetzt werden sollten." Ich griff mir die Liste Nummer eins. "Als erstes habe ich hier also eine Liste, die für dich eigentlich hauptsächlich informativ sein soll. Denn die folgenden Statthalter wurden vom Senat ernannt und dienen als Prokonsuln in ihren Provinzen. Und auch wenn dein werter Vorgänger hier seine Kompetenz mit der Ernennung des Senators Flaminius Cilo zum Statthalter von Asia" Wie sagte man diplomatisch? "sehr ausgereizt .. um nicht zu sagen, sogar deutlich übertreten hat" Diplomatie war eben nicht so meine Stärke. "ist es mit Sicherheit besser, wenn du diesen Fehler lieber nicht begehst." Nach dem Bürgerkrieg hatte der Senat diesen Affront scheinbar kommentarlos geschluckt. Aber wo der letzte Machthaber gelandet war, der immer und immer wieder den Senat bevormundet hatte, das wusste auch der Aquilier ja bestimmt noch: Tod war er, der Vescularier.



    Prokonsuln seit Iulianus


    - Gaius Granius Silvanus: in Achaia (Akte: 606329)
    - Marcus Ostorius Scapula: in Afirca Proconsularis (Akte: 553432) *
    - Titus Curtius Philo: in Gallia Narbonensis (Akte: 615993)


    Prokonsul seit Valerianus


    - Titus Sextius Magius Lateranus: in Baetica (Akte: 681671)



    * traditionell mit kaiserl. Kommando über Legio XXXII Adiutrix


    Sim-Off:

    Der Link ist immer die erste Erwähnung, die ich mit der Such-Funktion gefunden habe. Wer sim-on nie erwähnt wurde, da geh ich mal davon aus, dass die NPCs alle noch nicht überfällig sind.


    Ich lächelte. "Die Prokonsuln zu ernennen und abzuberufen, ist Aufgabe des Senats. Darum habe ich hier auch keine Kandidaten oder sowas vorbereitet. Trotzdem ist die Kanzlei natürlich über die Amtsdauer dieser Männer informiert. Und du bist es jetzt auch." Logischerweise. "Du könntest also selbst .. oder über deinen Sohn" Dann sah es nicht ganz so wie eine kaiserliche Weisung aus. "Einfluss auf den Senat nehmen, damit der dann für eine Neubesetzung dieser Posten sorgt." Denn dass es nicht in seinem Interesse liegen konnte, wenn auch die Statthalter der senatorischen Provinzen ewig auf ihren Posten klebten, musste ich dem Kaiser hoffentlich nicht erst erklären. "Und als zweites habe ich hier dann auch eine Liste deiner Statthalter, die bald abgelöst und ersetzt werden sollten.", kam ich dann zu Liste Nummer zwei:



    Legati Augusti seit Iulianus


    - Manius Genucius Aventinensis: in Thracia (Akte: 606069)
    [ohne militärisches Kommando]
    >> Vorschläge: Caius Clodius Crispinus, ...


    - Publius Veturius Cicurinus: in Syria (Akte: 554041)
    [mit Kommando über: Legio XII Fulminata in Antiochia ?]
    >> Vorschläge: Servius Genucius Faustulus, ...


    Prokurator seit Iulianus


    - Numerius Virginius Tricostus: in Mauretania Tingitana (Akte: 606913) [mit Kommando über Cohors VII Lusitanorum equitata ?]
    >> Vorschläge: Faustus Pedius Saturninus, Marcus Sabidius Collatinus, ...


    Legati Augusti seit Palma


    - Nero Mallius Rullus: in Gallia Lugdunensis (Akte: 873773)
    [ohne militärisches Kommando]
    >> Vorschläge: Caius Atrius Cerrinius, ...


    - Titus Volcatius Mela: in Lycia et Pamphylia (Akte: 861971)
    [ohne militärisches Kommando]
    >> Vorschläge: Marcus Vettius Bolanus, ...


    Präfekt seit Palma


    - Quintus Minidius Geminus: in Alexandria et Aegyptus
    [hält Kommando über: Classis Alexandrina]



    Sechs Entscheidungen also, die anstanden. Nur hier und da gab ich noch ein paar kurze Extrakommentare zu meinen Vorschlägen: "Clodius Crispinus war der Co-Konsul des Flavius Gracchus. Er war kein besonders "lauter" Konsul. Aber er hat sein Amt gut verwaltet. Und genau so eine Sorte Mann kannst du in Thrakien gut gebrauchen, um die Romanisierung dort weiter voran zu treiben, Handel und Wirtschaft weiter zu fördern und die Bevölkerung bei Laune zu halten. Denn die Provinz umfasst zwar kein militärisches Kommando, ist aber ein wichtiges Rekurtierungsgebiet für deine Truppen." Da war eine ruhige Hand sinnig, die einfach nur leise weiter verwaltete, ohne groß Angriffsfläche für irgendwen zu bieten. Jemand eben wie der Clodius. "Pedius Saturninus war Praefectus Classis Alexandrinae. Er hat also militärische Erfahrung und er ist mit dem Klima des südlichen Mare Iternum vertraut. Im Unterschied zu Sabidius Collatinus, der zuletzt Praefectus Alae II Numidiae in Germania Superior war. Dafür hat der Sabidius in Mogontiacum natürlich mehr Erfahrungen an einer Reichsgrenze sammeln können." Ich zuckte mit den Schultern und war ausnahmsweise mal froh, dass ich nur Vorschläge machen und keine Entscheidungen treffen musste. "Atrius Cerrinius war vor meinem Patron Decimus Livianus der Curator Rei Publicae in Italia. In einem Wort: ein Bürokrat." Kein so stiller Verwalter, wie er für Thrakien günstig war. Aber jemand, den man bestimmt gut in anderen zivilen Provinzen einsetzen konnte. Wie eben in Lugdunensis.


    Sim-Off:

    Der Vorschlag in Syria ist einfach ein zusammengewürfelter NPC-Name und hat deswegen keinen besonderen sim-on-Hintergrund.


    Den Vettier erklärte ich nach meinem Plädoyer für ihn beim letzten Mal jetzt (erstmal) nicht nochmal so ausführlich. Dafür setzte ich mich für eine andere Personalie noch etwas ein: "Zum Schluss der Liste siehst du, dass auch in Ägypten zeitlich wieder ein Wechsel an der Spitze angebracht wäre. Aber .." Ich zögerte. "der amtierende Minidius macht, soweit man hört, einen guten Job. Und er hat zu seiner Statthalterschaft nicht das Kommando über eine der Legionen der Provinz bekommen, sondern nur das über die Classis Alexandrina. Das beides zusammengenommen, könnte man den Minidius vielleicht auch noch ein bisschen länger auf diesem Posten belassen.", sprach ich mich für den Minidier aus. Denn es war ja auch nicht gerade so, als würden die Ritter dieser Rangklasse zur Zeit Schlange stehen und sich darum schlagen, den aktuellen Amtsträger da abzulösen....

  • Die nächste Besprechung mit der Sergierin führte Severus am nächsten Morgen zur gewohnten Zeit. Nach dem Ab Epistulis also. Und praktischerweise begann die A Memoria auch direkt mit einem verwandten Thema.


    Nachdem ihm diese Liste an Namen präsentiert wurde, atmete der Kaiser trotzdem erst einmal durch und fuhr sich nachdenklich durch den Bart. "Das ist mehr, als ich erwartet hatte." Er kniff die Augen zusammen und betrachtete die Liste. Einige Statthalter kannte er natürlich und in der Tat hatte er sie lange nicht gesehen. "Fest steht, dass wir die Statthalter aus Iulianus' und Valerianus' Zeiten dringend nach Rom zurückbeordern sollten. Bei den Proconsuln werde ich die Consuln entsprechend informieren. Haben wir da Vorschläge, wen ich als Nachfolger ins Spiel bringen könnte?" Auch wenn der Senat hier offiziell autonom war, hatte der Princeps natürlich Einflussmöglichkeiten, die er immer wieder nutzte.
    "Für meine Legaten klingen die Namen alle recht gut. Organisiere jeweils einen Gesprächstermin und bereite diese so vor, dass ich ihnen ihren vorbedachten Posten jeweils mit allen aktuellen Aufgaben in der Provinz vorstellen kann."
    Er warf noch einen Blick auf die letzte Tabula. "Minidius Geminus kann vorerst bleiben, denke ich.

    Sim-Off:

    Sehr fleißig ;)

    ir-augustus.png 4fjhbrgq.png

    CENSOR - CURSUS HONORUM

    PONTIFEX MAXIMUS - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Bei der ersten Frage schüttelte ich den Kopf. "Bisher nicht, nein.", gab ich zu. "Wenn du willst, dann kann ich das aber natürlich noch tun. * Denn gerade der Proconsul von Africa Proconsularis sollte ein Mann sein, der dir besonders treu und loyal ist, wenn du ihm zu der Statthalterschaft, die der Senat vergibt, auch selbst noch das Kommando über die einzige Legion in einer senatorischen Provinz übertragen willst." Und dass er das vorhatte, stand für mich außer Frage. Denn dieses Kommando machte ja den ganzen Reiz und das Besondere dieser Statthalterschaft aus. Asia hatte seinen riesigen Reichtum. Africa seine Legion. Darum waren die beiden auch als einzige Provinzen wirklich nur gewesenen Konsuln zugänglich. Und selbst unter denen war es noch eine große Ehre, eine der beiden Provinzen zugesprochen zu kriegen.


    Sim-Off:

    * Mehr als noch ein paar weitere NPC-Namen würden da aber nicht bei rum kommen. Ich bin ja schon bei den Legaten leider nicht ganz ohne ausgekommen. :(


    Im zweiten Teil nickte ich dann und notierte mir: Vettius und die anderen wegen Lycia et Pamphylia einladen; Atrius und so weiter wegen Gallia Lugdunensis; Clodius und Punkt-Punkt-Punkt wegen Thrakien; dann auch Genucius und Co. wegen Syrien .. Ich sah auf ."Die Statthalterschaft in Syria wird verbunden mit dem Kommando über die Legio XII Fulminata? Die hat ihr Lager im Statthaltersitz in Antiochia.", fügte ich als kleine Erinnerungsstütze bei. "Oder lieber das Kommando über eine der drei anderen Legionen der Provinz, die vierte Scythica, die elfte Gallica oder die dreißigste Ulpia?" Ich fragte lieber nach. Denn vielleicht hatte der Kaiser ja auch irgendwelche Expansionspläne im Osten. Dann konnte auch das Kommando über eine der Grenzlegionen ja ganz sinnvoll sein. "Und der nächste Prokurator von Mauretania Tingitana", wer auch immer das dann werden würde, der Pedius, der Sabidius oder ein anderer der vorgeschlagenen Ritter, "soll dann auch das einzige Truppenkommando der Provinz zu seiner Statthalterschatf bekommen?" Auch da fragte ich lieber nochmal nach. Denn logisch wars ja irgendwie. Senatorische Statthalter bekamen ja auch eine Legion ihrer Provinz direkt unterstellt. Wieso sollten da nicht auch ritterliche ein ritterliches Kommando zu ihrer Statthalterschaft dazu bekommen?


    Sim-Off:

    War das jetzt schon dein JA und ich kann die kaiserlichen Statthalter wie beim Cassier einfach alle beurkunden? =) Und wenn ja, wer von den zwei vorgeschlagenen Rittern soll Mauretanien kriegen?


    Ach ja, fast vergessen. Dass der Geminius noch ein bisschen auf seinem Posten bleiben durfte, das notierte ich mir natürlich auch noch .. für die Akten. Sollte mir ja später keiner vorwerfen können, dass ich schludrige Arbeit ablieferte und hier die Hälfte vergessen hatte.

  • Der Kaiser nickte. Er hoffte eigentlich, dass sämtliche Consulare hinreichend loyal waren. Sonst zeigte er seine Missgunst schon so offen, dass der Senat es nicht wagte, sie zu wählen. Aber für eine Legion war ein besonders loyaler Geist natürlich schon wichtig. "Vielleicht Faustus Foslius Cluvianus Gurges?" warf er aus dem Kopf einen Namen auf. Ein politischer Freund aus Vor-Kaiser-Tagen. "Sonst könntest du dich auch nochmals mit dem A Libellis kurzschließen." Der war ja für Gefälligkeitskorrespondenz aller Art zuständig. Und kannte entsprechend auch die Günstlinge und Kritiker des Kaisers.


    Blieb noch die Verbindung der Legionskommandos, zu denen der Aquilier aus dem Stand auch nicht sonderlich viel sagen konnte. Aber es klang zumindest vernünftig so. "Genau, Statthalterschaft plus Truppenkommando, wo es günstig ist. Es sei denn, wir haben einen Eques oder Senatoren, der zusätzlich versorgt werden müsste." Auch das hatte er nicht im Kopf. Aber vielleicht der Ab Epistulis.

    ir-augustus.png 4fjhbrgq.png

    CENSOR - CURSUS HONORUM

    PONTIFEX MAXIMUS - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Faustus Fosilius Cluvianus Gurges. Sagte mir so auf Anhieb jetzt erstmal nichts, der Name. Aber ich schrieb ihn mir auf. "Ich werde mich mit dem Procurator a libellius kurzschließen." Ich nickte. Sollte der mir halt eben eine Liste zusammenstellen mit besonderen Günstlingen des Kaisers, die sich für ein Prokonsulat eigneten. "Ich werde dir die Liste dann direkt weiterleiten, sobald ich sie habe. Dann kannst du beides zusammen an die Konsuln reichen, die Liste der zu ersetzenden Prokonsuln", die ich ihm jetzt schon gegeben hatte, "und die Liste deiner bevorzugten Kandidaten.", die er dann nachträglich noch von mir bekam.


    Damit zu den kaiserlichen Statthalterschaften. "Dann sind die zwölfte Fulminata in Syria und die Cohors in Mauretania nortiert.", faste ich die Zustimmung zusammen. Denn ich dachte ja im Traum nicht daran, hier den Ab epistulis mit einzubeziehen! In mein Kompetenzgebiet: Statthalter und Kommandeure. Nahm ich jetzt nämlich seinen Ratschlag in Anspruch, dann redete mir der Prokurator wahrscheinlich auch in Zukunft bei diesen Fragen immer mit rein. Ob ich wollte oder nicht. Und soweit wollte ich es gar nicht erst kommen lassen. "Günstig ist es übrigens ausnahmslos immer, einem Statthalter auch ein direktes Truppenkommando zu geben." Das verstärkte die Autorität des Statthalters gegenüber den anderen Kommandeuren der Provinz. "In deinem Interesse und im Interesse deines Reichs rate ich dazu, das nicht davon abhängig zu machen, ob noch jemand "zusätzlich versorgt" werden müsste. Da rate ich eher dazu, Statthalterschaften und Kommandos bei Bedarf auf eine kürze Zeit zu befristen, als dass die Autorität des Statthalters unter zu vielen, zu starken Truppenkommandeuren leidet." Denn selbst wenn der Statthalter das Oberkommando in seiner Provinz hatte. Nicht selbst auch direkt ein eigenes Kommando zu haben, das untergrub seine Autorität (in einer Provinz mit stationierten Truppen). Immer. Und diesen Autoritätsverlust gewannen die anderen Truppenkommandeure der Provinz. Ganz automatisch.


    Aber der letzte Teil war nur eine kleine Randbemerkung. Kein großes Diskussionsthema. "Dann lade ich die Kandidaten für eine Statthalterschaft in den besprochenen 5 Provinzen zu Audienzen mit dir ein. Und wenn du dich dann für die nötigen 4 Senatoren und den 1 Ritter entschieden hast, werde ich ihnen in deinem Auftrag die Urkunden zur Statthalterschaft ausstellen." Das war die Aussicht auf das Kommende. Ich ließ eine kurze Pause, in der ich mir noch eine kurze Notiz machte. "Das wärs von meiner Seite für heute dann auch wieder." Dazu wie immer die obligatorische Frage: "Hast du sonst noch irgendeinen besonderes Anliegen, um das ich mich kümmern soll?" Wie fast immer hoffte ich jetzt auf ein Nein. Und darauf, dass ich also gehen durfte.

  • Der Kaiser hörte aufmerksam zu und nickte. "Gut. Das ist natürlich auch eine Option. Ich werde darüber nachdenken." Diese Entscheidung musste er ja nicht sofort treffen. Zuerst die konkreten Fälle, dann das Allgemeine.
    "Das wäre alles für heute, danke." beendete er dann die Audienz.

    ir-augustus.png 4fjhbrgq.png

    CENSOR - CURSUS HONORUM

    PONTIFEX MAXIMUS - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Ich nickte und stand auf von meinem Platz. "Dann sehen wir uns wie immer bei der nächsten Besprechung. Vale, mein Kaiser." Mehr gab es nicht zu sagen. Also sagte ich auch nicht mehr, sondern zog mich mit meinem eleganten Hüftschwung aus dem Besprechungszimmer zurück. Ab in mein Officium, wo es noch ein paar Dinge zu erledigen gab. Und danach: Zum A cognitionibus.

  • Wieder einmal war es Vormittag und wieder einmal hatte der Kaiser seine Procuratoren der Reihe nach abgearbeitet. Als Sergia Fausta an der Reihe war, begrüßte er sie direkt mit einer Frage: "Ave, Sergia! Gibt es denn bereits Neuigkeiten bezüglich der Einweihung des Ulpianums?"

    ir-augustus.png 4fjhbrgq.png

    CENSOR - CURSUS HONORUM

    PONTIFEX MAXIMUS - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Es war mal wieder eine Besprechung mit dem Kaiser. Und ich hatte dafür natürlich auch wieder mal mehrere Punkte auf meiner Agenda. Allerdings hauptsächlich alte, nur wenig neue. "Ich grüße dich, mein Kaiser!" Diese immer gleiche Begrüßungsfloskel durfte natürlich auch heute nicht fehlen. Dann hatte der Kaiser aber auch schon die erste Frage, bevor ich überhaupt selbst etwas ansprechen konnte. (Ich schloss: Ein für den Kaiser wichtiges Thema!)


    Die Frage betraf die Vorbereitungen zur Eröffnung des Ulpianums. "Zu meinem Bedauern gibt es bislang nur sehr wenige Neuigkeiten zu berichten.", gestand ich gleich zu Beginn. Denn das konnte man einfach nicht schön reden. "Ich hatte den Konsular Decimus angeschrieben, in dessen Konsulat die Fertigstellung des Ulpianums fiel. Ich hatte die Senatoren Annaeus Modestus, Tiberius Lepidus und Octavius Victor angeschrieben, weil sie namhafte Agnaten einiger in das Ulpianum aufgenommener Personen sind." Ich war also alles andere als untätig gewesen. "Aber keiner dieser Männer hat mir bislang geantwortet, sodass ich davon ausgehe, dass auch keiner von ihnen bei der Eröffnung das Wort erheben und selbst eine kleine Rede halten will. Die einzige Rede bei der Eröffnung wäre demnach also deine eigene."


    Ich ließ eine kleine Pause nach dieser Aussage. "Außerdem habe ich das Gespräch mit dem Procurator Familiarum Gladiatoriarum gesucht, um zum Geburtstag des Valerianus Ende Oktober" Das war ja der Termin. "das flavische Amphitheater zu reservieren, es schmücken zu lassen und Gladiatoren mit Namen für diesen Tag zu verpflichten." Und wieder: Ich war nicht untätig gewesen. "Leider muss ich dich allerdings darüber informieren, dass es sich als alles andere als einfach erweist, überhaupt auch nur einen ersten Termin mit diesem Mann zu vereinbaren." Ich sah den Kaiser ernst an. Ich blickte ihm einen Moment lang direkt in seine Augen. Dann neigte ich meinen Kopf bedeutungsschwer nach links, bevor ich meinen Blick löste. Die Botschaft dahinter war hoffentlich klar: Ob es Sinn machte, den Kerl schon jetzt zu ersetzen, musste der Kaiser selbst wissen. Spätestens nach der Eröffnung des Ulpianums stand dieser Ritter aber definitivst auf meiner ganz persönlichen Abschussliste!

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!