[Cubiculum] Iullus Helvetius Curio und Duccia Silvana

  • Curio nahm ein paar tiefe Atemzüge, als sie nach dem gemeinsamen Morgengruß nebeneinander lagen. Curio blickte zufriedend lächelnd an die Decke, während er seine Frau im Arm hielt und ihr über die Schulter streichelte. Dann wandte sie sich ihm zu und grinste ihn an, was er erwiderte.


    Ich könnte mich auch damit anfreunden.


    raunte er zurück und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Dann allerdings passierte alles sehr schnell. Während Curio noch grade mit dabei war, den Moment auszulosten, sprang Silvana plötzlich auf. Verwirrt neigte der junge Helvetier seinen Kopf ein Stück nach hinten, um der Bewegung seiner Frau zu folgen. Dann sagte sie noch etwas, das er nicht verstand. Er kam zu spät? Grade noch hatte er das Gefühl gehabt, dass sie kein Problem hatte und jetzt... Dann verstand er - und begann leise vor sich hin zu lachen. Währenddessen nahm er ihre Hand und küsste ihren Handrücken und fuhr fort mit einem weiteren Kuss auf ihr Handgelenke und dann einen dritten auf den Unterarm.


    Mein Dienst beginnt erst heute Nachmittag. Wir haben also alle Zeit der Welt.


    sagte er, immer noch lachend aber mit einem herausfordernden Blickin Richtung seiner Frau. Acanthos würde irgendwann zu Beginn der dritten Stunde etwas zu Essen und zu trinken, darunter auch den Sud, den Silvana gegen ihre Schwangerschaftsbeschwerden trinken sollte, herbeibringen, darum hatte Curio den Macedonen am Vorabend gebeten. Bis dahin hatten sie aber noch viiiiiieeeeel Zeit. Es war sozusagen ein kleines Geschenk von Curio an seine Frau: Ein gemeinsamer Morgen mit Entspannung und Vergnügen, aber es gäbe auch noch Zeit für Gespräche, wenn Silvana irgendwas belastete - und nach dem Tod ihrer Mutter gab es bestimmt irgendwas.

  • Ihr Mann lachte? Er lachte wenn er sich verspätete? Runa schaute ihn verwirrt an, erst als er die Situation aufklärte begann auch Runa zu lachen und kuschelte sich wieder an ihren Mann. Seinen herausfordernden Blick konterte sie mit einem verschmitzten Grinsen und der Frage. „Und was machen wir mit der vielen Zeit?“ Nicht das sie keine Ideen hätte.. aber Männer mochten es doch o gern, wenn sie glaubten den Ton anzugeben. Ja auch Runa hatte inzwischen gelernt, dass es ab und zu von Vorteil war, den Mann in dem Glauben zu lassen, dass er den Ton angab. :D

  • Curio war erleichtert, als seine Frau in das Lachen miteinstimmte und sich wieder an ihn schmiegte. Auf lange Diskussionen darüber, ob er nicht doch lieber aufstehen und irgendwo irgendwas zum arbeiten suchen solle, hatte er keine Lust, da diese heute noch früh genug auf ihn zukämen. Jetzt aber galt seine ganze Aufmerksamkeit seiner Frau, die ihm nun auch den kreativen Part zugestand. Ob nun aus familiären Kalkül oder nicht, war Curio dabei vollkommen egal. Solange sie ihre kleinen Kniffe nicht dafür einsetzte, ihn irgendwie auszuboten - was er sich bei ihr eigentlich nicht vorstellen konnte - konnte ihm das ja auch nur recht sein. So legte er wieder den Arm um Silvana und streichelte mit einer Fingerspitze über ihre Schulter.


    Hm... lass mich mal überlegen... so viel Zeit hatten wir ja schon lange nicht mehr, richtig?


    begann er provokant ahnungslos, womit ein verliebtes Pärchen, das sie ja zum Glück trotz ihrer Hochzeit immer noch waren, sich so viel Zeit vertreiben konnten. Ein erstes Mal hatten sie die Nummer Eins der Liste ja auch bereits einmal zu beiderseitiger Zufriedenheit vollzogen. Was natürlich nicht hieß, dass sie sich gleich wieder daran versuchen könnten (wobei Curio allerdings mittlerweile auch bestens über seine körperlichen Grenzen wusste und ihm daher klar war, dass sie nicht den ganzen Vormittag damit verbringen konnten). Daher lehnte er seinen Kopf etwas in ihre Richtung.


    Wie wäre es, wenn ich meine wunderschöne Frau, die im Moment eine nicht grade leichte Last trägt, noch ein bisschen verwöhne und wir danach über deine letzten Tage sprechen. Ich habe das Gefühl, dass ich vollständig den Überblick verloren habe, womit du zum Beispiel deine freie Zeit verbringst.


    Ohne jedoch einen Zweifel darüber zu lassen, wie er sich die Reihenfolge gedacht hatte, nahm er ihr Kinn etwas hoch, um ihr einen weiteren Kuss zu geben, während seine sie umfassende Hand langsam ihren Körper hinabwanderte.

  • Also der Plan gefiel Runa, und da ihr Mann ihr auch sogleich die Lippen verschloss, war es nicht mal möglich was verständliches zu antworten. Es war aber auch gar nicht nötig, da ihr Mann ihr eindeutige Signale gab. So ging nun auch Runas Hände wieder auf Wanderschaft. Oh ja wie genoss sie derlei Momente und sie würde wohl nie genug davon bekommen.
    Nun da sich ihre Lippen voneinander lösten murmelte Runa leise.[SIZE=7] „So könnte ich glaat jeden Morgen beginnen.“ [/SIZE]Dann galt ihre volle Aufmerksamkeit ihrem Mann, der ja schließlich gerade betont hatte, das er seine Frau verwöhnen wollte...

  • Curio grinste nach dem leisen Kommentar seiner Frau. Leider hatten sie nicht jeden Tag Zeit dafür, aber heute war es anders. Und so löste Curio auch sein Versprechen ein. Seine Fingerspitzen fuhren über ihren Körper übten mal mehr, mal weniger Druck aus, waren manchmal nur ein Hauch auf Silvanas weicher Haut, aber fuhren auch manchmal in klar definierten Bewegungen imaginäre Linien auf ihrer Haut ab. Irgendwann nahm er seine Lippen zu Hilfe und küsste sie, nur um dann weiter den Hals hinabzuwandern und noch weiter. Natürlich hörte er auch ganz genau hin, ob das versprochene Verwöhnprogramm auch Gefallen bei seiner Frau fand, bevor er fortfuhr.


    Nach dem Verwöhnprogramm, mit dem sich Curio viel Zeit ließ, da sie ja auch viel Zeit hatten, kam er wieder neben seiner Frau zum liegen. Erneut waren es seine tiefen Atemzüge, die eine gewisse Anstrengung bei ihrem Spiel bewiesen, und daher schwieg er auch einige Augenblicke. Nun konnte der zweite Teil des Plans beginnen, den aber wohl Silvana einläuten musste. Denn Curio hatte ja schon gesagt, was ihn interessierte.

  • Eigentlich war ihr so gar nicht nach reden. Aber sie wusste, dass sie wohl kaum drum herum kommen würde. Eine Weile noch lag Runa an Curios Brust geschmiegt und lauschte seinem ruhiger werdenden Atem und seinem sich langsam wieder normalisierenden Herzschlag.
    Gnaz langsam fing sie an zu reden. „Mutter hat sich so sehr einen Sohn gewünscht und ihr waren nur wenige Momente mit ihm vergönnt. Die Götter sind mach mal sehr grausam. Und Vater und Mutter hatten sich endlich angenähert. Ich habe sie nie so eng beisammen gesehen wie in ihrer gemeinsamen Zeit hier. Sie wären bestimmt glücklich gewesen mit ihrem kleinen Sohn. Und mein Bruder? Er hat in dieser Nacht wohl nicht nur die Mutter verloren. So wie Marga mir berichtet hat meidet Vater ihn – er beachtet den Sohn, den er sich immer gewünscht hat einfach nicht. Und ich... ich weiß nicht ob und wenn wie ich ihn darauf ansprechen soll.“ Runa schaute ihren Mann nicht an, doch konnte er wohl ihre Verzweiflung förmlich spüren. „Mutter fehlt mir... sie fehlt mir so sehr.“ Ja auch wenn Runa und ihre Mutter wohl eher wie Feuer und Wasser waren, hat Runa ihre Mutter geliebt.

  • Curio hatte ja zu Beginn des Gespräch eher mit einem einfacheren Thema gerechnet. Zum Beispiel die Geschichten von den Lehrstunden, den sie den Kindern der Bauern in der Umgebung gab, welche Kinder dazugekommen waren oder welches der Kinder bereits so gut lesen, schreiben und rechnen konnte, dass die Eltern bald die Ausbildung beenden würden. Natürlich wäre auch ihre Tätigkeit im Tempel ein Thema gewesen, wo sie, sofern die Gespräche der Aeditui stimmten, nun ebenfalls mit der Ausbildung einzelner Discipuli beauftragt worden war. Und nicht zuletzt die regelmäßigen Besuche von Menschen jeder Volkszugehörigkeit, die Rat bei seiner Frau suchten, da sich offenbar langsam herumsprach, dass Silvana übersinnliche Fähigkeiten besaß. Aber irgendwie war er auch froh, dass seine Frau sozusagen direkt in medias res ging und mit dem Tod ihrer Mutter begann. Bislang hatte sie sich einem Gespräch dazu beharrlich verweigert oder war ihm manchmal auch einfach aus dem Weg gegangen, um nicht darüber sprechen zu müssen. Daher betrachtete Curio dies hier als sehr, sehr großen Schritt nach vorne.


    Während Silvana sprach, lag ihr Kopf auf seiner Brust und seine Hand ruhte auf ihrer ihm abgewandten Schulter und streichelte in regelmäßigen Bewegung an ihrer Schulter und ihrem Oberarm auf und ab. Es war kein leichtes Thema. Das war Curio klar. Auch für ihn nicht, denn die grausame Mors, Göttin des Todes, war bislang immer an den Menschen in seiner Umgebung vorbeigezogen. Nun, wenn auch nur indirekt, damit konfrontiert - er hatte seine Schwiegermutter ja erst nach Silvanas Inauguralopfer kennengelernt und hatte sie danach auch nur selten gesehen, ehrlich gesagt konnte er die gemeinsamen Momente sogar an einer, maximal zwei händen abzählen - fehlten ihm die Worte, da er weder aus irgendeinem Erfahrungsschatz greifen konnte, noch irgendwelche abgeschmackten Platitüden von sich geben wollte. Daher ließ er Silvana ausreden, hörte die leise Verzweiflung in ihrer Stimme und glaubte auch, sie körperlich wahrnehmen zu können. Dann schwieg er einige Augenblicke.


    Ja, manchmal sind die Götter grausam. Und Mors ist mit Abstand die Grausamste unter ihnen. Aber letztlich machen sie alle nur jene Aufgabe, die ihn zugedacht wird.


    Es war nunmal so. Schon morgen konnte sein Lebensfaden enden, oder Silvanas - er bekam bei dem Gedanken eine Gänsehaut - doch war es dann nunmal so.


    Deine Mutter war stolz auf dich, Runa, und sie war sicherlich auch stolz, dass sie einen gesunden Sohn zur Welt gebracht hat. Vielleicht war genau das ihre Aufgabe und sie hat sie erfüllt mit erhobenem Haupt.


    Er zögerte einen Augenblick. Silvana war bis zuletzt bei ihrer Mutter geblieben. Sie wusste am besten, was in dem Raum abgelaufen ist, während Curio die Informationen nur vom Hörensagen kannte.


    Was deinen Vater angeht, denkt er wahrscheinlich genauso wie du. Eine Ehe, die, wie du mir erzählt hast, vor allem auf Respekt beruhte, blühte plötzlich auf und ohne es wirklich genießen zu können, wird ihm das wieder genommen... Er hat einen Sohn gewonnen, aber eine Frau, die mittlerweile seit siebzehn Jahren an seiner Seite stand, verloren. Es ist ein ungerechter Tausch, aber traurigerweise haben die Götter so entschieden.


    Curio konnte sich natürlich lediglich vorstellen, was Verus durchmachte. Er hatte es gespürt in der kurzen, aber dennoch viel zu langen, Trennung von Silvana, doch war es natürlich längst nicht so endgültig gewesen, wie bei Verus und seiner Frau. Der kleine Hoffnungsschimmer, der doch immer irgendwo in seinem Hinterkopf herumgespukt hatte, musste bei Verus komplett erloschen sein.


    Allerdings macht mir Sorgen, dass dein Vater offenbar nicht nur seinen Sohn meidet, sondern auch an seiner eigenen Existenz zweifelt. Kurz bevor du mit deinem Bruder herunterkamst, schritt er durch die große Halle und verkündete, dass die Götter ihn verlassen hätten. Seitdem habe ich nicht mehr mit ihm geredet. Selbst bei den Salutationes macht er sich rar. Irgendwie müssen wir ihn da rausholen, aber ich weiß nicht, ob wir dafür die Richtigen sind.


    Erneut setzte Curio ab. Es war zum Mäusemelken. Irgendwie hatte Verus ihn zu seinem Ersatzsohn hochstilisiert, zumindest hatte Silvana das immer und immer wieder betont.


    Vielleicht hilft es euch, gemeinsam zu trauern?


    Gab es eigentlich schon Planungen für den Leichenzug Fusas? Für die Verbrennung und Beisetzung? All das wusste Curio nicht, denn während sich Verus offenbar in seiner Schockstarre verlor, blieb das meiste wohl an Marsus hängen, zu dem er nunmal nicht den engsten Kontakt hatte. Das musste sich jetzt wohl ändern.


    Wie wäre es, wenn wir deinem Vater gemeinsam einen Besuch abstatten? Wenn ihr unter euch bleiben wollt, lasse ich euch natürlich alleine. Vielleicht ergibt sich eine Gelegenheit, mit deinem Onkel zu sprechen. Aber wir müssen hin und wenigstens versuchen, deinen Vater aufzurütteln.

  • „Die Götter geben und sie nehmen....“ flüsterte Runa. „Ich werde versuchen mit Vater zu reden. Ob was geplant ist weiß ich nicht. Seit jenem Tag war ich nicht mehr in der Villa." Ja Runa htte es vermiden das Haus aufzusuchen. Marga und Thogall hielten sie auf dem Laufenden. "Es macht auch mir wirklich Sorge, dass Vater denkt die Götter hätten ihn verlassen. Vielleicht munter es ihn auch auf, wenn er erfährt das er so kurz nachdem er Vater geworden ist nun auch noch Großvater wird.“ Runa hatte sich inzwischen ja schon mit dem Tod ihrer Mutter abgefunden. Der Tod gehörte zum Leben dazu. Es war nur die Plötzlichkeit, die Runa aus der Bahn geworfen hatte. Aber sie hatte ihren Frieden damit gemacht. Sie konnte nur hoffen, dass ihr Vater dies auch tun würde. Dann erzählte Runa, was sie den lieben lange Tag so machte. Von ihrem Dienst im Tempel, dem Unterricht mit den Kinder und davon was die Leute so alles von ihr wissen wollte. Auch erzählte sie Curio, dass sie inzwischen schon recht gut darin ar, die Runen zu deuten um so noch bessere Voraussagen treffen zu können.
    Was sie ihm aber verheimlichte waren die Vorbereitungen für den Jahrmarkt. Damit wollte sie ihn überraschen. Runa fand es war eine gute Idee und sie würde das geld ja auch nicht für sich einnehmen, sondern es für die Bildung der Kinder gebrauchen. Was ja zum einen gut für die Kinder war, aber zum anderen sicherlich auch Curio nützen würde, wenn seine Frau sich um die Bildung der Kinder der Stadt kümmerte. Beim nächsten Wahlkampf würden sich die Eltern sicher erinnern, wer es war der ihren Kinder ermöglichte lesen, schreiben und rechnen zu lernen.

  • Dann lass uns doch gleich morgen hin. Mein Dienst endet am Nachmittag. Wir treffen uns einfach hier am Haus. Dann können wir uns noch umziehen und dann direkt zur Villa Duccia laufen.


    Es war, wie Curio fand, ein guter Plan, zumal Silvana ja nicht mehr reiten sollte. Außerdem tat ihnen der nicht allzu lange Spaziergang von der Casa Helvetia zur Villa Duccia auch ganz gut und Curio genoss zumindest die kühle Luft. Zum Glück lag der Schnee nicht mehr so hoch, wie noch vor ein paar Wochen, sodass sie auch gut laufen könnten.


    Danach hörte er aufmerksam zu, was seine Frau ihm noch so erzählte: Von den Kindern, die sie unterrichtete, von ihrer Arbeit im Tempel, die sich nur unwesentlich von seiner Arbeit unterschied, von den Menschen, die sie aufsuchten, um Rat von ihr einzuholen - was Curio stolz machte, weil es ja genau das war, was er sichergestellt wissen wollte -, und dass sie sich intensiver mit der Runenlegung beschäftigt und beim Lesen der Runen Fortschritte gemacht hatte, wovon er nun leider keine wirklich Ahnung hatte, aber immerhin soviel verstand, dass es Teil ihrer seherischen Fähigkeiten war. Lächelnd nickte Curio ihr zu sprach letztlich das aus, was er dachte.


    Ich bin stolz auf dich, mein Herz.


    sagte er und gab ihr einen Kuss.


    Ach so, welchen Raum nutzt du eigentlich für die Beratungen? Und wie viele Menschen kommen überhaupt so?

  • Am Morgen des zweiten Tages der Saturnalien lagen beide noch lange im Bett. Der vergangene Tag war anstrengend, lang und feucht-fröhlich gewesen, wobei letzteres eher auf Curio zutraf. Dennoch hatte er sich nicht nehmen lassen, seiner Frau eine kleine Freude zu machen und so fände sie, sobald sie aufstünde, ein Päckchen vor ihrem Bett, dessen Inhalt ihr hoffentlich gefallen würde.*


    Sim-Off:

    *WiSim. :)

  • Runa lächelte und freute sich ehrlich, dass ihr Mann stolz auf sie war. Sie hatte aber auch verdammtes Glück, dass ihr Mann sie so unterstütze. Das wäre wohl bei keinem anderen Ehemann möglich gewesen.
    „Nun entweder funktioniere ich unseren Garten um, dass aber nur in Notfällen. Zumeist treffe ich mich mit ihnen am Hain, nicht weit von hier. Du weißt doch zu den Göttern meiner Ahnen hat man in der freien Natur den besten Bezug.“ Runa legte den Kopf leicht schief, als sie im Geiste zählte. „Nun im Laufe einer Wochen sind es wohl so um die 10 Leute.“ Ja das war nicht viel, aber viel mehr wollte Runa auch nicht, denn es war schon mitunter sehr anstrengend für sie – nich auf eine körperliche Art – aber sie fühlte sich danach schon immer wie ausgebrannt.

  • Curio hatte eine Geschenk für sie? Runa grinste. Natürlich hatte sie auch eins für ihn und hoffte es gefiel ihm, immerhin war es ihr erster Versuch einen Schal aus Wolle herzustellen. Gut er hatte wohl hier und da ein paar handwerkliche Fehler, aber so im Groben und Ganzen konnte er sich sehen lassen. Sie schob also ihr Päckchen zu ihn, während sie das seine öffnete. SCHUHE???!!!! Wunderbare Schuhe!!!! Runa flog ihren Mann um den Hals, noch ehe er die Möglichkeit hatte sein Geschenk auch nur zu berühren. „Oh wie wundervoll. Danke.“ >Kuss< „Danke!“ >Kuss<... Wer konnte schon sagen, wie oft sich die junge Duccia bedanke. Das machte ihr mindestens genau so viel Freude, wie sein Geschenk. Aber irgendwann ließ sie ihn los, drehte sich mit den Schuhen um ihre eigenen Achse und lachte überschwänglich. Schließlich setzte sie sich und streifte sich die neuen Schuhe über ihre Füße um gleich drauf mit ihnen leichtfüßig durch den Raum zu tanzen. „Sie sind wirklich wundervoll.“ Schon lag sie wieder in den Armen ihres Mannes und die Dankesorgie begann von vorn.

  • Nicht nur Curio hatte Geschenke für Alpina, Ursicina und Corvinus bereit, auch die Hebamme wollte ihren Schwager und die beste Freundin beschenken. Nachdem sie vor ihrem Cubiculum beinahe über die Päckchen gestolpert war, trug sie auf Zehenspitzen auch vor das Cubiculum von Curio und Runa zwei Päckchen und legte sie ab. Das Päckchen für Curio enthielt ein Glasphiole mit schwarzer Tusche und einige Blätter schönen Papyrus. Im ihrem Geschenkpaket würde Runa ein duftendes Öl zur Vorbeugung von Schwangerschaftsstreifen und einen Tee zur Milchbildung finden. Auch wenn es für letzteres noch zu früh war, man wusste ja nie....


    Dann schlich sich Alpina zurück um mit Corvinus gemeinsam die Geschenke auszupacken.

  • Mit diebischer Freude beobachtete Curio, wie seine Frau ihr Geschenk öffnete, und kaum dass die Verpacckung geöffnet war, wurden ihre Augen riesig und sie stürzte sich auf ihn. Es war umwerfend im doppelten Wortsinn. Das Geschenk gefiel und so bekam er nach jedem ausgesprochenen Dank einen Kuss. Eigentlich hätte sie damit gar nicht aufhören müssen, denn Curio fühlte sich grade pudelwohl. Doch wollte das Geschenk natürlich auch sofort an- und ausprobiert werden und so schlüpfte Silvana hinein und legte einen kleinen Tanz vor ihrem gemeinsamen Bett auf. Curio lächelte sie an, ja, er konnte seinen Blick gar nicht mehr von ihr lösen, so sehr freute er sich über die Freude seine Frau. Natürlich hatte er sich vorher umgehört und die nicht grade kleine Schuhsammlung an ihrer Seite des Bettes sprach natürlich auch Bände. Jedoch hatte er vorher ihre Schuhe ausgemesen und sich dann sehr lange beim Schuster in der Nachbarschaft zu Formen, Farben und vor allem der Bequemlichkeit beraten lassen. Und da waren sie nun, an den Füßen seiner Frau.


    Bona Saturnalia, Runa. Wie ich sehe, gefallen sie dir


    stellte er mit einem breiten Grinsen fest, doch da lag sie schon wieder in seinen Armen und bestätigte nochmal, dass er mit seinem Geschenk goldrichtig gelegen hatte.


    Dann zog er auch ihr Geschenk an sich heran. Bislang hatte sie ihn sehr erfolgreich davon abgehalten, das Päckchen zu öffnen, doch nun war er an der Reihe. Schnell öffnete es und zu Tage kam ein Schal. Curio lächelte vor sich hin, nahm den Schal an seinen beiden Enden hoch und betrachtete ihn genauer. Ein warmer wollener Schal. doch fiel ihm noch etwas anderes auf: Hier und dort waren kleine Strickfehler zu sehen. Hatte sie ihn selber gemacht, sie, die doch nun wirklich mit ihren Handarbeiten nicht warm wurde.


    Du hast ihn selber gemacht, nicht wahr?


    frage er, doch ohne ihre Antwort abzuwarten, war er es nun der ihr einen langen, leidenschaftlichen Kuss gab.


    Ich liebe dich, Runa.


    sagte er schließlich und band sich den Schal gleich um den Hals. Die kleinen Fehler störten dabei, wie er fand, das Gesamtbild keineswegs, sondern gaben ihm erst einen eigenen Charakter als Symbol dafür, dass sie sich für ihn sogar an ihren Handarbeiten abmühte.

  • Erneut hörte er zu, nickte verstehend, als sie davon sprach, dass sie ihre Treffen im Garten oder in einem der Haine durchführte - soviel hatte er ja von ihr gelernt, dass die germanischen Götter gerne in der Natur angesprochen wurden - und sein Ausdruck hellte sie umso mehr auf, dass sie wöchentlich von bis zu zehn Menschen als Ratgeberin aufgesucht wurde. Seine Augen glänzten liebevoll und erneut landete ein Kuss auf ihrem Mund. Immerhin half sie diesen Menschen dabei, ihr Leben nach dem Willen der Götter auszurichten, so wie sie beide es auch taten - oder zumindest zu tun versuchten.


    Falls du doch mal irgendwie Hilfe brauchst, sag mir bescheid.


    sagte er gut gelaunt und im nächsten Augenblick öffnete sich die Tür und Acanthos trat mit einem Tablett hinein. Darauf standen zwei Becher, einer mit klarem kühlen Wasser für Curio und ein dampfender mit dem Sud für Silvana. Zudem hatte Acanthos einige Scheiben Brot und etwas Käse angerichtet, dass er mit einem auf das Tablett konzentrierten Blick auf den unteren Teil der Bettdecke stellte.


    Guten Morgen, ihr beiden. Curio, in einer Stunde musst du dich auf den Weg machen.


    Danach wartete er nur noch das Nicken Curios ab und verschwand wieder aus dem Raum. Nun konnten die beiden also noch das Frühstück genießen, bevor sie sich auf den Weg zu ihren nächsten Aufgaben machen konnten.

  • Runa war überglücklich, nicht nur wegen den Schuhen, nein auch weil Curio der Schal gefiel. Natürlich wusste Runa, das er nicht perfekt war. Sie hatte ihn wer weiß wie oft wieder aufgetrennt um neu anzufangen. Schlussendlich war er zum Glück noch fertig geworden. Aber sie wusste auch, dass er nicht fehlerfrei war. Das Curio dies nicht störte freute sie nur um so mehr. So konnte eben nur ihr Mann reagieren, jeder andere hätte wohl eher missbilligend die Nase gerümpft. So fiel Runa ihrem Mann erneut um den Hals. „Ich liebe dich auch.“ flüsterte sie, bevor sich ihre Lippe auf die seinen senkten.

  • Normalerweise war Curio nicht besonders schreckhaft. Aber heute war mal wieder eine Nacht, in der er von einem dieser schrecklichen Alpträume gequält wurde, in denen er nicht der Lage war, Silvana zu beschützen, was immer drauf hinauslief, dass sie ihm wortwörtlich entglitt. Mit in einem solchen Traum also, der ihn ohnehin immer aus dem Schlaf schrecken und seinen Blutdruck in die Höhe steigen ließ, erschütterte ein markerschütterndes Klopfen das gesamte Haus. Curio stand förmlich senkrecht im Bett, stand ebenso automatisch auf, wie er sich eines der Felle über die Schultern zog und am ganzen Körper zitternd in Richtung Zimmertür, während er, kaum verständlich vor sich hinmurmelte.


    Jetztistessoweitjetztwirklichdabeihabeichdochallesgemacht
    wassiewolltenwaswollensiedennnoch.


    Mit zitternden Händen öffnete er die Tür, verließ den Raum und schließlich, konnte jeder der, ebenfalls durch das Klopfen geweckt worden war, ein paar gedämpfte Stimmen auf dem Korridor hören.

  • Auch Runa wurde wach, noch ehe sie ihren Mann fragen konnte, war dieser schon aus dem Bett in Richtung Korridor entschwunden. Also blieb ihr nichts anderes übrig. Sie zog sich einen warme Decke um den Körper und folgte ihrem Mann auf leisen Sohlen.

  • Je näher Silvana der Tür kam, desto deutlich wurde, dass es vor allem Roderiq war, der sprach, während von Curio nur verwirrt-abwesende eiinsilbige Bestätigungen zu hören waren. Es dauerte nicht lange, da kam Curio auch schon wieder zurück und stieß im Türrahmen mit seiner Frau zusammen. Immer noch zitternd blickte er ihr geistesabwesend und offenbar immer noch halb im Schlaf in die Augen.


    Runa...


    sagte er matt, während er versuchte, mit regelmäßigen, tiefen Atemzügen seinen Puls wieder unter Kontrolle zu bringen, was seine desolate Situation aber nur umso eindeutiger zu Tage treten ließ. als es für den jungen Helvetier üblich war. Normalerweise war er bestrebt, seine Frau von diesen Problemen abzuschirmen. Lediglich Acanthos wusste davon, dass er manchmal solche Träume hatte und danach manchmal mit Panikattacken zu kämpfen hatte, damit dieser bei Bedarf rettend eingreifen konnte, falls sie sich irgendwann doch einmal bei der Arbeit im Tempel zeigen sollten. Silvana allerdings war schwanger, hatte genug eigene Probleme damit - auch wenn sie darauf bestand, dass sie nicht krank war - und hatte dann und wann mit Hormonschüben zu kämpfen.


    Ein... medizinischer Notfall, sagt Roderiq. Offenbar... die Tochter eines... hochrangigen... Legionssoldaten...


    erklärte er und machte damit klar, dass zumindest er da wohl nichts machen konnte. So wie er seine Frau kannte, wollte sie Alpina sicher zur Hand gehen. Das wäre im Moment optimal, denn dann hätte Curio Zeit, sich wieder einigermaßen zu beruhigen und vielleicht sogar noch die eine oder andere Stunde Schlaf, bevor es morgen wieder in den Tempel ginge.

  • Runa schaute ihren Mann mit einer Mischung Erstaunen und Verwunderung an. Die gestammelte Erklärung nahm sie nickend zur Kenntnis. Wäre sie ihrem ersten Impuls gefolgt, dann wäre sie jetzt sicher bei Alpina. Aber... sie warf noch einen Blick auf ihren Mann. Irgendetwas stimmte ganz und gar nicht. Sie griff nach seiner zitternden Hand und bemerkte, dass sein ganzer Körper zitterte. Nein dass konnte nicht an der Kälte liegt. Sie zog ihn also sanft zum Bett, wo er auch alsbald zum liegen kam. Runa deckte ihn zu. Und streichelte ihm sanft die Stirn. Sie fragte nicht. Sie sagte nichts. Sie streichelte Curio nur sanft die Stirn. Natürlich merkte sie, dass er etwas vor ihr verheimlichte. Sie merkte, dass ihn etwas aufwühlte. Aber sie fragte nicht. Wenn er reden wollte würde er es tun. Aber jetzt und hier wollte sie ihm nur die Ruhe geben, die er benötigte. Die legte ihre Finger auf seine Lippe und bedeutete ihm so zu schweigen.
    Sie setzte sich neben Curio auf das Bett und legte eine Hand auf sein Herz, die andere auf seine Stirn, ihr Herzschlag passte sich seinem an sie sprach leise.
    Schlafe ich werde über dich wachen.


    Leise sang sie Curio in den Schlaf.


    Dir webten seltsam die Nornen,
    du suchst deinen Weg in der Nacht;
    im Flügel stecken noch Dornen,
    die hat dir die Liebe gebracht.


    Dem lockenden Leuchten des Mondes,
    dem Wandrer im Dunkelblau,
    folgst Du,auch wenn Du kaum findest
    die Bahn durch das nächtige Grau.


    Der Mond, er wächst und er schwindet,
    und verschwindet oft ganz und gar;
    und so eine einzige Neumondnacht
    dauert ein ganzes Jahr.


    Rabe, der Mond kehrt bald wieder.
    Ruh dich auf Yggdrasil aus.
    Im Schatten sing ich dir Lieder.
    Irgendwann bist du zuhaus.

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