Es ist wieder mal Jahrmarktzeit...

  • Ein paar weitere Wetten wurden noch gemacht und während Camelia noch immer ganz fasziniert von den Hasen war, wandte ihre Mutter bereits ein wenig den Kopf und ließ ihren Blick über die übrigen Stände schweifen. Ein Stück weiter entdeckte sie einen Schopf, den sie kurz darauf als Runas identifizierte.
    "Ich gehe mal ein bisschen weiter und sage Runa Hallo", teilte sie Witjon mit - die Hasen interssierten Octevan ohnehin relativ wenig - und überließ damit Mann und Tochter dem Hasenrennen, um ein wenig weiterzuschlendern.


    "Salve, Runa. Wie geht es dir?" Octavena lächelte die junge Frau fröhlich an, wobei sie ihren Blick über das Allerlei am Stand wandern ließ. "Eine bunte Mischung hast du hier ja."

  • Zitat

    Original von Petronia Octavena
    "Ich gehe mal ein bisschen weiter und sage Runa Hallo", teilte sie Witjon mit - die Hasen interssierten Octevan ohnehin relativ wenig - und überließ damit Mann und Tochter dem Hasenrennen, um ein wenig weiterzuschlendern.


    "Ja, tu das", erwiderte Witjon und verabschiedete seine Frau mit einem Lächeln. "Grüß sie von mir, wir kommen bestimmt gleich auch nach", sagte er und war sich dabei gar nicht so sicher, ob er mit seiner Tochter nicht doch eine ganze Weile an diesem Hasenstand verweilen würde.


    Als seine Frau sich entfernt hatte, widmete Witjon seine Aufmerksam wieder ganz der Hasenrennbahn. Da waren nun mehr Leute zusammengekommen, die Interesse an dem Wettrennen zeigten. Darunter waren auch einige Milites. Es waren offenbar nicht nur einfache Soldaten, das sah man den Männern an. Der augenscheinliche Wortführer des Grüppchens setzte sodann auch dreißig Sesterzen auf einen Hasen. Weitere Gebote wurden entgegen genommen und Ildrun bestaunte die Tiere begeistert. "Ja, das sind ganz feine Klopfer, nicht?", schmunzelte Witjon amüsiert. Seine Tochter nickte eifrig. Sie mochte Hasen. "Die haben sooooo grooße Ohren!" Witjon lachte fröhlich. "Ja, damit können sie hören wie die Weltmeister. Oh, pass auf, jetzt geht's los!"


    Rutger kündigte den Beginn des Rennens an. Gespannt sahen Witjon und seine Tochter auf die Rennbahn, zu der die Leute etwas Abstand nahmen. Als das Zeichen für den Start gegeben wurde, brandeten plötzlich Anfeuerungsrufe auf. "Jaaa! Los, Pulcher! Hoppeldihopp!", rief Ildrun mit ihrer hohen kindlichen Stimme und reckte die Faust in die Höhe. Witjon war Feuer und Flamme für seine Tochter. Er johlte ebenfalls. "Los, los, los! Schneller, sonst ziehen die anderen davon!" Gebannt verfolgten sie den Ablauf des Rennens.

  • Curio war nun auch konzentriert auf das Rennen der Hasen, deren Start soeben begonnen. Mit einem Schmunzeln nahm er dabei die Anfeuerungsrufe der kleinen Duccia, deren Vater sie dabei lautstark unterstützte. Seine kleine Nichte Ursicina war ja grade leider in Raetia, wobei er ohnehin nicht gewusst hätte, ob sie irgendwas hiervon wirklich wahrgenommen und verstanden hätte, doch wurde ihm dabei auch bewusst, dass auch seine Familie in etwa einem halben Jahr um ein Mitglied größer werden würde und er sich dann wohl auch um solch einen kleine Wirbelwind zu kümmern hätte. Wenn das Kind nämlich nach seiner Frau käme, müsste er sich wohl ganz schön vorsehen. Zusätzlich zu der Kinderstimme folgten nun von allen Seiten Anfeuerungsrufe. Ob sich die Hasen dafür wohl interessierten? Jedenfalls hoppelten sie einfach weiter, ob nun durch den Jubelsturm angefeuert oder nicht.


    Unter diesem war es nun Celer, der ganz schön viel Raum gutmachte und an die Spitze des Feldes zog. Auch Pulcher und Naso kamen in die Gänge, wobei zweiterer offenbar noch immer nicht zu voller Geschwindigkeit gelangt war. Bei Magnus schien sich die Befürchtung zu bewahrheiten, dass er durch sein Gewicht längst nicht so schnell war, wie die übrigen Tiere und so verlor er seine Führung und wurde durch Celer über- und von Pulcher eingeholt. Lediglich Naso hoppelte nur noch hinter ihm her. Allerdings näherte auch dieser sich gefährlich nah dem größten Tier im Rennen.



    Bahn 1: Celer ----- | _ _ _ _ X _ _ _ _ _ |


    Bahn 2: Pulcher -- | _ _ _ X _ _ _ _ _ _ |


    Bahn 3: Magnus -- | _ _ _ X _ _ _ _ _ _ |


    Bahn 4: Naso ------ | _ _ X _ _ _ _ _ _ _ |

  • Mit einem der Decurionen der Ala ging das Temperament durch..
    "Naso du kleines Mistvieh! Beweg dich sonst landest du in meinem Topf!" pöbelte er drauf los ohne auf seine militärische Zurückhaltung zu achten, sehr zum Ärgernis seines Chefs..
    "Ganz ruhig Decurio." entgegnete der Iunier, und dachte natürlich selbst das gleiche, der alte Klopfer sollte mal hinmachen, schließlich hatten die Männer gutes Geld auf ihn gesetzt..

  • Dieses Mal waren es die Alasoldaten, die anfingen, ihren Favoriten Naso lauter anzufeuern. Mit einem gingen sogar schon jetzt die Nerven durch und er schrie den Hasen aus der Entfernung an. Curio war derweil ebenfalls dabei, "seinen" Hasen anzufeuern, wobei er sich fragte, ob er nicht doch lieber einen der leichteren Tiere hätte wählen sollen.


    Derweil ging das Rennen der Hasen weiter. Und tatsächlich schienen die Anfeuerungsrufe der Soldaten Wirkung zu zeigen, denn mit einigen schnellen Hüpfern eroberte nun Naso die Führung. Inwieweit er sich dabei allerdings tatsächlich von Rufen beinflussen ließ, konnte natürlich nur der Hase wissen. Auf den Bahnen 1 und 2 zogen Celer und Pulcher derweils gleich auf, wobei der Celer etwas an Tempo verlor und im Gegensatz zu Pulcher und Naso auf kleinere Sprünge gewechselt hatte. Magnus schließlich bildete nunmehr nur noch das Schlusslicht des Rennens, da die Frequenz seiner größeren Sprünge mehr und mehr abnahm. Offenbar musste sein Züchter wohl doch nochmal auf die Ernährung des Tieres achten, wenn er in einem zukünftigen Rennen den Sieg davontragen sollte.


    Bahn 1: Celer ----- | _ _ _ _ _ _ X _ _ _ |


    Bahn 2: Pulcher -- | _ _ _ _ _ _ X _ _ _ |


    Bahn 3: Magnus -- | _ _ _ _ X _ _ _ _ _ |


    Bahn 4: Naso ------ | _ _ _ _ _ _ _ X _ _ |

  • Die Stimmung hatte sich mittleweile noch weiter gesteigert, denn die Hasen waren kurz vor dem Ziel. Von überall drangen nun die Anfeuerungsrufe an die Laufbahn und Curio, dem das eigentlich zu laut war, hatte sich bereits entschieden, das Ergebnis noch abzuwarten und sich danach weiter zum nächsten Stand zu bewegen. Dort drüben sah er nämlich schon etwas zu Essen und da konnte er für sich und seine Frau etwas holen. So bereits die Gedanken beim nächsten Stand verpasste er fast das große Finale.


    Denn tatsächlich tat sich wieder was beim Rennen. Magnus war mittlerweile raus, daran gab es keine Zweifel mehr, denn seine Bewegungen blieben eher fahrig im Vergleich zu den anderen Tieren. Und auch Naso schwächelte nun, da er offenbar von irgendwas abgelenkt wurde. Und so zogen nun Celer und Pulcher an ihm vorbei und lieferten sich danach ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Sieg dieses Rennens.


    Bahn 1: Celer ----- | _ _ _ _ _ _ _ _ X _ |


    Bahn 2: Pulcher -- | _ _ _ _ _ _ _ _ X _ |


    Bahn 3: Magnus -- | _ _ _ _ _ X _ _ _ _ |


    Bahn 4: Naso ------ | _ _ _ _ _ _ _ X _ _ |

  • Ein großartiger Schlussspurt sollte sich zwischen den beiden führenden Hasen entwickeln, denn offenbar gönnten sich sich aneinander keinen Digitus. Rund um die Rennbahn wurden die Anfeuerungsrufe lauter und lauter, während sich andere, vor allem die Unterstützer der beiden zurückliegenden Tiere bereits zurückgezogen hatten oder sie zum nächsten Stand weitergezogen waren. Die beiden Führenden ließen sich davon anfeuern, näherten sich mit jedem Hüpfer der Ziellinie, mal war der eine Hase vorne, mal der andere, mal war der eine Satz länger, mal der Abstand der Sätze kürzer und schließlich gab es einen Sieger und zwar:


    Celer!


    Dieser hatte seinem Namen alle Ehre gemacht und war mit einem gewaltigen letzten Satz ins Ziel gesprungen. Tatsächlich lag er aber nur knapp eine halbe Kopflänge vor seinem Verfolger der direkt nach ihm die Ziellinie überhopste. Die anderen beiden Tiere brauchten noch etwas, bis sie auch im Ziel ankamen, doch der Sieger stand fest und während Rutger dem Besitzer Celers gratulierte, beschäftigte sich einer der anderen Züchter bereits mit Auszahlung des Wettgewinns.


    Bahn 1: Celer ----- | _ _ _ _ _ _ _ _ _ X |


    Bahn 2: Pulcher -- | _ _ _ _ _ _ _ _ X _ |


    Bahn 3: Magnus -- | _ _ _ _ _ X _ _ _ _ |


    Bahn 4: Naso ------ | _ _ _ _ _ _ _ X _ _ |

  • Zitat

    Original von Petronia Octavena
    Ein paar weitere Wetten wurden noch gemacht und während Camelia noch immer ganz fasziniert von den Hasen war, wandte ihre Mutter bereits ein wenig den Kopf und ließ ihren Blick über die übrigen Stände schweifen. Ein Stück weiter entdeckte sie einen Schopf, den sie kurz darauf als Runas identifizierte.
    "Ich gehe mal ein bisschen weiter und sage Runa Hallo", teilte sie Witjon mit - die Hasen interssierten Octevan ohnehin relativ wenig - und überließ damit Mann und Tochter dem Hasenrennen, um ein wenig weiterzuschlendern.


    "Salve, Runa. Wie geht es dir?" Octavena lächelte die junge Frau fröhlich an, wobei sie ihren Blick über das Allerlei am Stand wandern ließ. "Eine bunte Mischung hast du hier ja."


    Runa lächelte, als sie die Frau ihres Onkels auf sich zukommen sah. „Hej … Salve Octavena. Mir...“ Runa strich sich über den Bauch... "Uns geht es gut.“ Ja heute ging es ihr wirklich erstaunlich gut auch wenn sie sich zwischen drin immer mal hinsetzte. Nicht das sie das brauchte, aber sie hatte Curio versprochen sich zu schonen. Und den Kinder machten es ohnehin Spaß ihre eigenen Arbeiten an den Mann oder die Frau zu bringen. Runa schaute zu der Auslage. „Nun ja nur ein paar Kleinigkeiten, die die Kinder selbst gemacht haben und ein paar Kräutermixturen von Alpina.“ Runa zeigte auf das Gebäck. „Das da musst du unbedingt probieren, die Küche sah zwar danach aus wie ein Schlachtfeld, aber sie sind den Kleinen wirklich gut gelungen.“

  • Octavena schmunzelte. Das mit dem Schlachtfeld konnte sie sich gut vorstellen, schon allein aus der Erfahrung heraus, wie es aussehen konnte, wenn ihre eigene Tochter aus irgendwelchen Gründen unbedingt in der Küche helfen wollte.
    "Dann soll das auch nicht umsonst gewesen sein." Sie grinste. "Wie viel bekommst du für eines dieser Kunstwerke?"

  • Runa lachte. „Na das hoffe ich doch. Es hat mich Stunden gekostet, die Küche wieder begehbar zu machen.“ Dann schaute sie zu den Kindern, die eifrig ihre Waren an den Mann und die Frau brachten. „Was wollt ihr dafür nehmen?“ Kurzes Schweigen, dann plapperten alle durcheinander, bis sie sich schließlich geeinigt hatten. „Einen Sesterzen für 10 Stück.“ sagte schließlich ein kleines blondes Mädchen mit schüchterner Stimme. „Ja ich denke das ist ein fairer Preis.“ Sagte Runa und wand sich wieder Octavena zu. „10 für einen. Der Julbaumschmuck kostet auch nur 1 Sesterzen pro Stück.“ Sagte Runa mit einem Zwinkern. Schließlich wusste sie, dass bei den Duccier traditionel ein großer baum in der Halle stehen würde. Der hatte viel Platz für die netten kleinen Dinge die die Kinder gebastelt hatten.

  • "Ich kann es mir vorstellen."
    Octavena schmunzelte weiter und beobachtete dann amüsiert, wie die Kinder über den Preis für das Ergebnis des Schlachtfelds aus Runas Küche diskutierten. Als wieder Ruhe eingekehrt und der Preis genannt wurde, nickte sie bestätigend.
    "In Ordnung, dann nehme ich mal zehn davon mit." Sie kramte das Geld hervor und sah sich dabei suchend um, ob das Hasenrennen nicht inzwischen vorbei und Mann wie Tochter auf dem Weg hinter ihr her waren.
    "Mal sehen, wenn Witjon gleich noch mit Camelia nachkommt, kann sie vielleicht sich etwas von dem Julbaumschmuck aussuchen", erklärte sie dabei an Runa gewandt und lächelte. "Aber so wie's aussieht sind im Augenblick noch die Hasen da hinten interessanter."

  • „Ach ja die Hasen.“ Runa zog spielerisch eine Schnute „Die verderben mir das ganze Geschäft.“ Dann aber begann sie herzhaft zu lachen. „Die sind schon knuffig. Pass bloß auf das Camelia ihren vater nicht überredet ihr einen ganzen Stall voller Hasen zu kaufen.“ Ja Runa konnte sich gut vorstellen, das Witjon seiner Tochter keinen Wunsch abschlagen konnte. Ein Blick aus den kleinen runden Kinderaugen und der Papa würde sicherlich ganz weich werden.

  • Menschen, überall. Mitten in dem Gewirr war Widukind gelandet. Zwei Tage waren es von seinem Elternhaus bis zu einem Verwandten, der 3 Stunden von Mogontiacum entfernt in einer kleinen Siedlung wohnte. Heute Morgen brach er von dort auf und legte das letzte Stück bis zur Stadt, dem Ziel seiner Reise, zurück. Und nun stand er hier, sah sich um und wusste nicht so richtig was er als erstes tun sollte. Die vielen Stände, die Angebote lockten. In dem kleinen Lederbeutel, der an einem Riemen versteckt unter seiner Tunika, um seinen Hals hing, wusste er 4 Sesterzen. Seine Mutter hatte sie ihm gegeben.
    Aus jeder Ecke duftete es anders. Sollte er sich einen heißen Met kaufen oder erst von diesen süßen Sachen probieren? Unentschlossen ging er an den Ständen entlang, eine Sesterze in der Hand. Das meiste war zu teuer, dass er es sich hätte leisten können. An dem Stand hier, wurde es für ihn interessant. Viele kleine Dinge, naja, nicht das was er suchte, aber da gab es dieses süße Zeugs. Ihm war‘s recht, dass sich die beiden Frauen unterhielten. Mehr Zeit für ihn sich ungestört umzusehen und zu zugreifen. Schließlich wollte er wissen was er da kaufte. Er nahm ein Teil drehte es zwischen den Fingern und schnupperte vorsichtig dran. Das roch gut. Selbstredend kam der Geschmackstest. Widukind steckte das Stück in den Mund und kaute bedächtig. „ Mhhh… dasch ischt gut. Mal schehen, wie dasch schmeckt.“ Kauend griff er ein anderes aus dem kleinen Sortiment. Die Frauen hatte er ganz vergessen. Das Zeug war gut. Was zu trinken dazu fehlte. Ein Becher Met oder Wasser zum runter spülen. Jetzt am Ende war es doch ziemlich trocken.

  • Runa zog eine Augenbraue nach oben. Ein Stück zum probieren war ja in Ordnung, aber das der Kerls sich da jetzt fröhlich weiter bedienen wollte... nein das kam mal so gar nicht in Frage. Ehe sich der junge Mann versah >PATSCH< hatte Runa ihm auf die Finger gehauen, als er gerade wieder zugreifen wollte. „Wenn sie dir schmecken, freut mich das natürlich. Aber findest du nicht auch, dass sich die Kinder und ich etwas für die Mühe die wir uns gemacht haben verdient haben? 10 Stück für einen Sesterzen.“

  • „Au..hee.“ Widukind zog erschrocken seine Hand zurück und sah sie entgeistert an. Wieso schlug sie ihm auf die Finger? Es brauchte einen Moment bis er wieder in die reale Welt eintauchte. „ Ähm, entschuldige.“ Nuschelte er und würgte an den restlichen Krümeln, die sich partu weigerten seinen trockenen Hals hinunter zu rutschen. Ein gequältes Lächeln im Gesicht, musterte er Runa. Sie erwartete ein Kind. Das wievielte mochte das sein, wenn sie von Kindern sprach. „ Eine Sesterze für 10 Stück?“ kam es krächzend über seine Lippen. Ah, der Mund war wieder leer und der Hals hässlich trocken aber frei. Widukind räusperte sich, sah abschätzend auf das Silberstück in seiner Hand. Für ihn war das viel. Hatte sie zwei Kinder? Das dritte unterwegs? Ging es ihm durch den Kopf. Er gab sich einen Ruck und hielt ihr die Sesterze hin. „ Einverstanden. Für deine Kinder, dich und den Wurm da.“ er sah auf Runa’s Bauch. Fast war er versucht einen zweiten Sesterz aus seinem Beutel zu holen. Nur der Grund, weswegen er hier in Mogontiacum war, hielt ihn davon ab. Er musste mit seinen wenigen Sesterzen haushalten.
    „ Weißt du, ob die Ala noch neue Rekruten aufnimmt?“ Fragen konnte man ja mal. Vielleicht wusste sie was. Sein Vater hatte ihn deswegen her geschickt. „ Stimmt es, dass man ein Pferd bekommt? Schwert, Schild und Speer?“ Das wollte er unbedingt wissen, bevor er dorthin ging. „ Jeden Tag zu Essen und Sesterzen bekommt man auch?“ Abwartend sah er Runa an. Das erschien ihm alles sehr zweifelhaft. Sollte das nur Gerede sein, war er nicht gewillt dem Wunsch seines Vaters nachzukommen. Er, Widukind, der Zweitgeborene, hatte in die Dienste der Römer zu treten, damit er zum Unterhalt der Familie bei trug. Vater, Mutter, Bruder und drei Schwestern sollten auch bei schlechter Ernte gut versorgt sein.

  • Auf die Entschuldigung hin nickte Runa nur freundlich. Man konnte dem Mann anmerken, das es viel Geld für ihn war, so packte Runa kurzerhand die doppelte Menge ein. „Die Kinder von Mogontiacum werden es dir danken.“ Fast hätte sie laut los gelacht. Sah sie wirklich schon so alt aus? Konnte man wirklich annehmen, dass sie schon eine ganze Kinderschar hatte? „Ich unterrichte diese Kinder und mit dem Selbstgemachten hier versuchen wir etwas Geld anzusammeln, damit wir uns Schriften und Material zum Schreiben kaufen können.“ Klärte sie den jungen Mann dann doch noch auf. „Trockene Kehle?“ fragte Runa ihn dann noch. Ohne jedoch eine Antwort abzuwarten fische sie schon einen Krug mit Met unterm Tresen hervor und goss etwas davon in einen Becher. „Hier trink.“


    „Du bis also neu in der Stadt? Dann herzlich willkommen. Die Ala nun die suchen immer Leute.“ Runa legte den Kopf schief. „Ein Pferd. So weit ich weiß ja. Ich meine das man es dann für immer bekommt, wenn man die Ausbildung erfolgreich bestritten hat.“ Runas Grinsen wurde breitet. Der junge Mann hier schien wirklich hungrig zu sein, denn schon wieder fragte er nach Essen und das nachdem er sich ganz ungeniert an ihrem Stand bedient hatte. „Natürlich bekommen die Männer dort was zu Essen und auch einen Sold. Wie hoch der ist, dass kann ich dir allerdings nicht sagen.“ Nun war es an Runa fragen zu stellen, schließlich wollte sie schon gern wissen, mit wem sie es hier zu tun hatte. „Und wo kommst du her? Wie ist eigentlich dein Namen? Ich heiße Duccia Silvana oder einfach Runa.“

  • Zitat

    Original von Duccia Silvana
    „Ach ja die Hasen.“ Runa zog spielerisch eine Schnute „Die verderben mir das ganze Geschäft.“ Dann aber begann sie herzhaft zu lachen. „Die sind schon knuffig. Pass bloß auf das Camelia ihren vater nicht überredet ihr einen ganzen Stall voller Hasen zu kaufen.“ Ja Runa konnte sich gut vorstellen, das Witjon seiner Tochter keinen Wunsch abschlagen konnte. Ein Blick aus den kleinen runden Kinderaugen und der Papa würde sicherlich ganz weich werden.


    Octavena stimmte in das Lachen ein, konnte sich aber eines kleinen Augenrollens dabei dann doch nicht erwehren. "Sag das nicht zu laut. Wenn sie das hört, kommt sie noch auf dumme Gedanken."
    Sie zwinkerte Runa amüsiert zu. "Aber das wirst du wohl auch früher oder später am eigenen Leib erfahren. Kinder wissen manchmal sehr genau, wie sie ihre Eltern dazu überreden können, ihnen ihren Willen zu lassen."

  • Zitat

    Original von Duccia Silvana
    Auf die Entschuldigung hin nickte Runa nur freundlich......



    Sie hatte 10 gesagt und gab ihm mehr als 10? Er lief rot an. Sah man ihm an, dass er schon wieder hungrig war? Hätte er lieber mal den zweiten Sesterz hingegeben. Naja, vielleicht konnte er es ja irgendwann wieder gut machen. „ Ja, sehr trocken.“ Der Met war eine Erlösung. Widukind trank ihn in einem Zug aus und fuhr sich mit seinem Ärmel über den Mund. „ Danke. Guter Met.“ Reichte er den leeren Becher zurück. „ Ich heiße Widukind. Das Gehöft meiner Familie liegt 2 Tage südwestlich von hier. “ Zwei Namen, für was man zwei Namen braucht verstand er nicht. Er entschied sich für Runa. „ Runa lässt sich gut merken.“ Ah, ein Missverständnis, die Kinder waren gar nicht ihre. Sie gab ihnen Unterricht? „ Schreiben… ach so, ja natürlich.“ Er tat so, als ob es das normalste auf der Welt war. Schreiben, Lesen, ja immer, er konnte es nicht. In seiner Familie konnte das keiner. Wozu? Zum Feld bestellen, Jagen und Fischen musste man das nicht können. „ Die Kinder lernen das hier einfach so?“ Sie wollte ihm nicht etwa einen Bären aufbinden? Das war für ihn wieder was vollkommen Neues. Hier lief alles anders als bei ihnen in der Gegend. Wald und vereinzelte Gehöfte im Gegensatz zu den vielen Häusern und Menschen hier. Hier wartete eine andere Welt auf ihn, ein neues Abenteuer. Genau das richtige für seine Wissbegierde. Hier konnte er neues kennenlernen und seine Familie vielleicht davon profitieren.
    Die Neuigkeiten zur Ala waren zwar nicht sehr genau, genügten ihm aber vorerst. Es war also wie sein Vater und sein Onkel gesagt hatten. „ Sie suchen immer…. Gut. Ich werde dort nochmal fragen.“ Sollte das mit der Ala nicht so sein, musste er sich nach einer Arbeit umsehen. Ohne einen Sesterz durfte er nicht nach Hause kommen. „ Wo finde ich die Ala?“ Besser eine Frage mehr, als sich hoffnungslos zwischen den Häusern zu verlaufen. Seine Hand verschwand in dem Säckchen mit Gebäck und schon stand er kauend da. Wer wusste wann es was ordentliches zu Essen gab. Falls er hier auf dem Markt nichts preiswertes fand.

  • Runa lachte nun einfach so war es ja auch nicht. Sie hatte schon eineige Überredungskünste anwenden müssen, dass die Eltern ihre Kinder zu ihr in den Unterricht schickte, anstatt sie mit auf die Felder in die Ställe oder wo auch immer die Eltern ihr Brot verdienten mitzunehmen.
    „Nun nicht einfach so, aber weißt du ich hatte das Privileg, das ich schon als Kind lesen und schreiben lernen durfte. Und ich finde es wichtig, dass die Kinder das können. Denn so steht ihnen doch viel mehr offen und die müssen nicht zwangsläufig in die Fußstapfen ihrer Eltern steigen. Es hat einigen Aufwand bedurft, dass die Eltern der Kinder das auch so sehen. Aber inzwischen kommen schon einen ganze Menge an Kindern zum Unterricht.“ Klärte Runa den jungen Mann auf.
    Runa zeigte in südliche Richtung. „Du aus der Stadt heraus, an der Legion vorbei immer am Rhenus entlang in südöstlicher Richtung."

  • Sie konnte lesen und schreiben. Widukind war beeindruckt. Richtig leuchtete ihm das nicht ein, dass er lesen und schreiben können musste um was anderes zu werden als sein Vater. Er wurde kein Bauer, er sollte Reiter in der Alae werden. Musste man da lesen und schreiben können? Zweifel stellten sich bei Widukind ein. Ach nein, Quatsch, das ging ganz bestimmt auch ohne das alles. Ansonsten müsste er es lernen. Erst mal zur Alae. „ Recht vielen Dank und pass auf dich und den Wurm auf.“ Mit den Keksen bewaffnet schlug Widukind den von Runa bezeichneten Weg ein.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!