Die duccischen Produkte gehören sicherlich zu den besten Produkte ihrer Art hier in der Umgebung.
Und das sagte er nicht nur, weil er ein duccischer Klient und Ehemann einer duccischen Frau war. Die Produkte waren schlicht von guter Qualität. Das musste man ihnen zugestehen, wie man auch immer zu ihnen stehen mochte.
Im Anschluss daran wollte er schon auf die Frage nach dem Theaterbetrieb antworten, zumal regelmäßige Aufführungen dort ganz klar zu seinen Interessen gehörten, als der Iunier plötzlich unvermittelt von einer Sklavin zur Tür gezerrt wurde, von wo er dessen Stimme das Wort "Legatus" ausrufen hörte. Von jetzt auf gleich spannte sich Curios Nackenmuskulatur an, sodass sich sein Kopf aufrichtete, den Blick jedoch ließ er fest auf die Tischplatte gerichtet, während sich seine Hände für wenige Sekunden verkrampften. Damit war, zumindest was ihn betraf, die angenehme Unterhaltung und der ungezwungene Plausch vorbei. Ab jetzt und solange der Legat mit seiner Frau hierbliebe galt es nun einen guten Eindruck zu machen - oder ihm so lange und unauffällig wie möglich aus dem Weg gehen. Musste der Legat denn unbedingt herkommen? Gut, er war der Patron des Iuniers. Aber hätte ihn nicht irgendeine existenzielle Aufgabe in der Regia oder der Castra halten können?
Langsan griff er zu seinem Becher, der noch ungefähr halbvoll des leicht verdünnten Weins war, leerte ihn in einem Zug und stellte ihn wieder auf den Tisch. Wie sollte er sich verhalten, wenn sich seine Wege dann doch mit denen des Ducciers kreuzen sollten? Die Standesunterschiede spielten heute und in den kommenden Tagen keine Rolle. Theoretisch zumindest. Dennoch konnte sich Curio nicht so benehmen, als ob der Duccier irgendein einfacher Einwohner der Stadt war. So überschlugen sich die Gedanken in seinem Kopf, Vorteile wurden gegen Nachteile abgewogen, Möglichkeiten durchgespielt und so bemerkte er erst nach einigen Augenblicken, dass der fragende Blick Silvanas auf ihm ruhte. Mit gerunzelter Stirn erwiderte er ihren Blick und so wie er sie kannte, wusste sie ganz genau, was alles durch seinen Kopf stürmte. Unsicher suchte seine Hand nach der ihren und griff sie sanft, als sie sich fanden. Es war zumindest ein kurzer Augenblick der Entspannung, der sich ihm dadurch bot.
Ich liebe dich.
raunte er seiner Frau zu. Und wieder wurde ihm bewusst: Nicht nur gab er ihr Halt, auch war es ihre in solchen Situation auftretende gesellschaftliche Unerschütterlichkeit, die ihm Halt gab.
Natürlich war die Ankunft des Legaten nicht unbemerkt an den Gästen vorübergegangen und so hatten sich nun schon einige von ihren Plätzen erhoben und reckten ihre Hälse, um einen Blick auf den Legaten und insbesondere auch auf seine Ehefrau zu werfen. Der Standard war also gesetzt und so erhob sich Curio, immer noch die Hand seiner Frau haltend, von seinem Platz. Allerdings würde er nicht auf den Legaten zugehen oder sich sonstwie an ihn anbiedern. Stattdessen überließ er es dem Duccier, ob und wie ausführlich eine mögliche Begrüßung ausfallen sollte.