[Atrium] Io Saturnalia! Festtage im Hause Iunia-Decima

  • Die duccischen Produkte gehören sicherlich zu den besten Produkte ihrer Art hier in der Umgebung.


    Und das sagte er nicht nur, weil er ein duccischer Klient und Ehemann einer duccischen Frau war. Die Produkte waren schlicht von guter Qualität. Das musste man ihnen zugestehen, wie man auch immer zu ihnen stehen mochte.


    Im Anschluss daran wollte er schon auf die Frage nach dem Theaterbetrieb antworten, zumal regelmäßige Aufführungen dort ganz klar zu seinen Interessen gehörten, als der Iunier plötzlich unvermittelt von einer Sklavin zur Tür gezerrt wurde, von wo er dessen Stimme das Wort "Legatus" ausrufen hörte. Von jetzt auf gleich spannte sich Curios Nackenmuskulatur an, sodass sich sein Kopf aufrichtete, den Blick jedoch ließ er fest auf die Tischplatte gerichtet, während sich seine Hände für wenige Sekunden verkrampften. Damit war, zumindest was ihn betraf, die angenehme Unterhaltung und der ungezwungene Plausch vorbei. Ab jetzt und solange der Legat mit seiner Frau hierbliebe galt es nun einen guten Eindruck zu machen - oder ihm so lange und unauffällig wie möglich aus dem Weg gehen. Musste der Legat denn unbedingt herkommen? Gut, er war der Patron des Iuniers. Aber hätte ihn nicht irgendeine existenzielle Aufgabe in der Regia oder der Castra halten können?


    Langsan griff er zu seinem Becher, der noch ungefähr halbvoll des leicht verdünnten Weins war, leerte ihn in einem Zug und stellte ihn wieder auf den Tisch. Wie sollte er sich verhalten, wenn sich seine Wege dann doch mit denen des Ducciers kreuzen sollten? Die Standesunterschiede spielten heute und in den kommenden Tagen keine Rolle. Theoretisch zumindest. Dennoch konnte sich Curio nicht so benehmen, als ob der Duccier irgendein einfacher Einwohner der Stadt war. So überschlugen sich die Gedanken in seinem Kopf, Vorteile wurden gegen Nachteile abgewogen, Möglichkeiten durchgespielt und so bemerkte er erst nach einigen Augenblicken, dass der fragende Blick Silvanas auf ihm ruhte. Mit gerunzelter Stirn erwiderte er ihren Blick und so wie er sie kannte, wusste sie ganz genau, was alles durch seinen Kopf stürmte. Unsicher suchte seine Hand nach der ihren und griff sie sanft, als sie sich fanden. Es war zumindest ein kurzer Augenblick der Entspannung, der sich ihm dadurch bot.


    Ich liebe dich.


    raunte er seiner Frau zu. Und wieder wurde ihm bewusst: Nicht nur gab er ihr Halt, auch war es ihre in solchen Situation auftretende gesellschaftliche Unerschütterlichkeit, die ihm Halt gab.


    Natürlich war die Ankunft des Legaten nicht unbemerkt an den Gästen vorübergegangen und so hatten sich nun schon einige von ihren Plätzen erhoben und reckten ihre Hälse, um einen Blick auf den Legaten und insbesondere auch auf seine Ehefrau zu werfen. Der Standard war also gesetzt und so erhob sich Curio, immer noch die Hand seiner Frau haltend, von seinem Platz. Allerdings würde er nicht auf den Legaten zugehen oder sich sonstwie an ihn anbiedern. Stattdessen überließ er es dem Duccier, ob und wie ausführlich eine mögliche Begrüßung ausfallen sollte.

  • Zitat

    Original von Aulus Iunius Seneca
    ...


    Der Statthalter winkte nur ab, als der Iunius - wohl aus Gewohnheit - soldatesque grüßte. Zwar war das Korsett der Staatlichkeit, das der Person des Legatus Augusti anhaftete, derart eng, dass er sich besonders als taufrisch im Amt noch keine großen Auswüchse leistete, doch derartige Gelassenheit mochte selbst er sich an den Saturnalia zutrauen.
    Letztlich hatte er, der er ja ohnehin nie wirklich etwas mit den Feierlichkeiten hatte anfangen können, kein allzu großes Problem damit auch an diesen Festtagen die biedere Seite der Res Publica zu symbolisieren. Der Staat machte keine Pause und bot 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr die Sicherheit, die sie ihren Bürgern für Steuern, Wehrdienst und Füße-Stillhalten versprach.


    "Nett hast du's hier." , begann der Legat schließlich ein erstes Wortgeplänkel ohne - erneut - durchblicken zu lassen, dass er die Heimstatt eines Alapräfekten eher im Castellum denn außerhalb dessen sah. Solange der Iunius allerdings den Großteil seiner Zeit noch im Castellum verbrachte, hatte der Statthalter keinen Anlass gesehen dem Iunius für dieses Vorhaben auf die Finger zu klopfen.
    "Ich erinnere mich an den Vorbesitzer dieser Villa, wie hieß er noch..." , fragte Vala eher rhetorisch, auf Sirius' Einflüsterungen wartend... die allerdings nicht kamen. Etwas irritiert blickte Vala sich um, nur um zu erkennen, dass sein Leibsklave garnicht anwesend war. Weil er frei hatte. Leicht den Kopf schüttelnd lächelte er seinen Klienten entschuldigend an: "Na, es scheint, als hätte ich seinen Namen tatsächlich vergessen... was hat ihn dazu getrieben, Mogontiacum zu verlassen? Hatte er nicht einige Geschäfte hier?"

  • "Ich danke dir. Man tut was man kann." entgegnete der Iunier und ließ seinen Blick noch einmal durchs Haus schweifen. Eigentlich hätte es ja "man lässt tun was andere können" heißen müssen, aber der Iunier sah es als selbstverständlich an dass er keinen Hammer in die Hand genommen hatte.
    Die Frage nach dem Vorbesitzer nahm der Iunier zum Anlass die Plauderei ein wenig zu vertiefen, immerhin hatte er in dieser Hinsicht wohl einen kleinen Wissensvorsprung gegenüber seinem Chef, auch wenn diese Informationen wohl nicht so erfreulich waren um mit eben jenen zu prahlen..
    "Nun er hat diese Villa tatsächlich mit den Füßen voran verlassen." bemerkte der Iunier etwas läppisch, und fuhr dann schnell fort, nicht dass der Legat noch ein Freund des verblichenen war..
    "Sein Sohn hat mir diese Villa verkauft, er selbst betreibt eine Geschäfte in... Narbonensis? Vielleicht in Arelate? Irgendwo im Süden jedenfalls." so genau hatte er dem Mann damals nicht zugehört, vor allem nicht als der Kerl ins Tratschen kam, aber es änderte ja nichts am Umstand, "Jedenfalls ist Mogontiacum scheinbar nicht das Reiseziel welches bei dem Burschen ganz oben auf der Liste steht. Er hat einen Verwalter hier der nach dem rechten sieht, aber das Landgut gab er auf, was unser Glück war, vor allem das meiner Frau."

  • "Tatsächlich? Wie lange ist das her?" , fragte Vala mit überraschter Miene.. er wandte den Kopf leicht um Sirius fragend anzublicken, vielleicht hatte er ja ein Kondolenzschreiben unterschrieben ohne es zu wissen, allerdings war da eben kein Sirius und somit auch keine aufschlussreiche Aufklärung.
    "Nun, egal... anscheinend fühlte der Mann sich hier im Norden nicht allzu sehr zuhause. Du hingegen schon... alleine der erste Blick zeigt, dass ich mich nicht daran erinnern kann ein aufwendigeres Saturnalienfest in Germania erlebt zu haben." , was daran lag, dass die römische und romanisierte Bevölkerung nach etwas weniger als hundertfünfzig Jahren Provinzgeschichte immernoch klar in der Minderheit war. Und selbst romanisierte Germanen wie die Duccii pflegten lieber althergebrachte Bräuche als aus Roma eingeschleppte. Die Saturnalia wurden in der Villa nur dann gefeiert, wenn römische Gäste zugegen waren... sonst blieb man eher beim einige Tage vorhergehenden Jul.


    "Wie meinst du das, deine Frau? War ihr das Praetorium zu klein?" , fragte Vala dann doch sichtlich konsterniert nach. Ebenso wie es ihn konsterniert hatte, dass sein Praefectus Alae sich kurz nach Ankunft noch eine Bleibe außerhalb seines Wirkungsbereichs gesucht hatte. Er hatte nicht verschwiegen, dass er durchaus erwartete, dass die kommandierenden Offiziere einen Großteil ihrer Zeit in den Castellae verbrachten.

  • Zitat

    Original von Iullus Helvetius Curio
    ....


    Runa lächelte ihrem Mann zu und drückte seine Hand. Zusammen mit ihm erhob sie sich um irgendwann von ihrem Onkel begrüßt zu werden - oder auch nicht. Da Runa aber im Gegensatz zu den meisten anderen hier ja schon die Bekanntschaft von Alrik und seiner Frau gemacht hatte ließ sie ihre Blick lieber über die sonstigen Anwesenden schweifen. Alrik würde es wohl verkraften nicht die ungeteilte Aufmerksamkeit von jedem hier im Raum zu haben. Hier und da erblickte Runa ein bekanntes Gesicht und sie nickte dann auch immer entsprechend zur Begrüßung.
    Wie lange standen sie nun eigentlich schon hier? Runa wusste es nicht doch der Tage war einfach schon zu lang... zu viele Termine waren es heute gewesen... Runa spürte das in ihr aufkeimende Schwindelgefühl. Sie versuchte es noch eine ganze Weile zu unterdrücken. Doch irgendwann gelang ihr auch das nicht mehr. Sie blickte sich suchend um und entdeckte ganz in der Nähe einen freien Stuhl. „Curio.. ich.. ich muss mich einen Moment setzen...“ Hastig griff sie nach dem Krug mit dem Wasser und füllte sich einen Becher um diesen in nur einem Zug zu leeren. Ja sie hatte heute wohl eindeutig zu wenig getrunken, dies rechte sich nun...

  • Es waren schon einige Augenblicke, in denen sie sich den übrigen Gästen anpassten und auf eine Begrüßung des Legatenpaares warteten. Irgendwann jedoch, als die Wartezeit länger wurde - offenbar zog sich die Begrüßung des Iuniers in die Länge - hatte er ein komisches Gefühl. Silvanas Hand hatte sich seltsam verkrampft und als er zu ihr hinüberschaute schien alle Farbe aus Silvanas Gesicht gewichen zu sein. Einen weiteren Augenblick später bestägtigte sich letztlich, als sie unsicher haspelnd zu verstehen gab, dass sie sich dringend hinsetzen musste.


    Von jetzt auf gleich hatte Curio jegliches Interesse an der Ankunft des Legatenpaares verloren, legte einen Arm um Silvanas Hüfte und hielt mit der freien Hand die ihre, um sie zu stützen, während sie gemeinsam zu einem freien Stuhl gingen. Schnell schüttete sie sich einen Becher mit Wasser voll und trank, während er sie mit besorgtem Blick anschaute. Der Tag war lang gewesen. Sehr lang mit einer doch recht umfangreichen Liste an öffentlichen Verpflichtungen den Tag über. Hatte er ihr zu viel zugemutet? Sie hatten über den Besuch der Feierlichkeiten durchgesprochen und Silvana hatte unbedingt herkommen wollen. Curio bildete sich ein, dass er ihr ausreichend zu verstehen gegeben hatte, dass er auch alleine gegangen oder sogar zu Hause geblieben wäre, wenn sie sich hierzu nicht in der Lage gesehen hätte, doch kannte er sie mittlerweile auch gut genug, um zu wissen, dass sie so ziemlich alles tun würde, um ihn zu unterstützen, und es letztlich seine Aufgabe war, sie darin auch mal zu bremsen. So lag nun seine gesamte Aufmerksamkeit bei seiner Frau, für die er bereits Pläne schmiedete, wie er sie schnellstmöglich in die Casa Helvetia bringen könnte.


    Wir können sofort aufbrechen, wenn du nach Hause möchtest.


    sagte er leise und aufgrund der langsam wieder aufwallenden Gespräche wahrscheinlich nur für sie hörbar.

  • Runa schüttelte den Kopf. „Nein.“ sagte sie leise aber bestimmt. Dann schaute sie zu Curio hoch. Ihre Lippen umspült von einem zaghaftem Lächeln. „Ich habe einfach nur zu wenig getrunken. Erinnerst du dich was Alpina gesagt hat? Ich soll ausreichend trinken. Ich habe das heute nur irgendwie … ich habe es vergessen. Ich bleibe einfach einen Moment hier sitzen.“ Sie griff wieder Curios Hand, wusste sie doch das er sich große Sorgen machte, gerade weil doch ihre Mutter … „Wirklich mir geht es gut. Wenn es nicht geht, dann sage ich dir sofort beschied versprochen.“ Sagte sie mit einem Unterton, der Curio wissen ließ, dass dies ernst gemeint war. Runa wusste aber ebenso, wie wichtig derlei Termine … Veranstaltungen waren. Sie wollte auf keinen Fall, das Curio sich eine derartige Gelegenheit entgehen ließ. „Wenn es nicht geht, wird Roderiq mich nach Hause bringen.“ schob sie also noch hinterher.

  • Curio nickte. Ja, Alpina, hatte darauf gedrängt, dass Silvana genug zu trinken hatte, und auch er hätte eigentlich darauf achten können. Schließlich wurde der Tag länger und länger und da war es auch seine Aufgabe, seiner Frau mal auf die Füße zu treten. Doch war es ihm überhaupt aufgefallen, dass sie nicht genug getrunken hatte? Ohne groß darüber nachzudenken füllte er ihren Becher erneut mit Wasser, so als könnte sie dadurch ihre Wasserbedarf das Tages jetzt in wenigen Minuten abdecken.


    Wenn du nach Hause möchtest, begleite ich dich selber. Punktum.


    Auch wenn er Roderiq vertraute, wenn es um seine Frau ging, kannte er im Moment kaum Freunde. Grade jetzt, wo er noch die Zeit hatte, sich um sie zu kümmern, wenn es ihr nicht gutging, wollte er das noch tun, denn er wusst genauso gut, dass die Schlussphase der Schwangerschaft und besonders die Geburt in einen Zeitraum fiel, den er für sein Aedilat eingeplant hatte. Bereits vorher würde der Wahlkampf sehr anstrengend, kraft- und vor allem zeitraubend werden, und wenn er dann gewann würden Arbeitsbelastung und Arbeitszeit auch nicht zurückgehen, ganz im Gegenteil sogar wollte er seine zweite Amtszeit im lokalen Cursus Honorum produktiv nutzen, was letztlich nichts anderes bedeutete, als dass er ständig in der Stadt und auch den entfernten Vici unterwegs sein musste, um dort Prüfungen vorzunehmen oder den Bedarf für Ämderungen und Reformen auszuloten. Jetzt konnte er noch für sie da sein, denn später würde es schwierig werden. Da war ihm auch gleich, ob er vielleicht am heutigen Abend ein oder zwei Gespräche weniger würde führen können.

  • Runa nickte und trank noch ein paar kleine Schlucke.
    „Es geht schon wieder.“ Versicherte sie Curio und es war tatsächlich so, jetzt wo sie saß und trank ging es ihr wirklich besser. Vielleicht war ihr auch schwindelig geworden, weil sie vorhin den Wein..?
    Nun sie würde den restlichen Abend nur Wasser trinken und sicherlich auch nicht mehr so lange bleiben. Aber ihren Onkel und seine Frau wollte sie schon noch begrüßen. Schließlich hatte sie ihn seit … ja seit dem letzten Geleit für ihre Mutter nicht gesehen. Und wann die nächste Gelegenheit kommen würde, so ungezwungen zusammenzukommen, wer wusste das schon.

  • Nur mit halbem Ohr lauschte Seiana den Erzählungen einer... sie wusste nicht einmal genau, wessen Gattin das nun genau war. Irgendeines Decurios, meinte sie. Was eine ungewohnte Erfahrung für sie war, normalerweise legte sie sehr viel Wert darauf, zu wissen mit wem sie es zu tun hatte. Allerdings: es waren einfach so viele neue Gesichter und Namen gewesen, die sie in der vergangenen Zeit kennen gelernt hatte, und gerade am heutigen Abend gab es noch mehr davon. Dazu kam, dass sie sich von diesen gesellschaftlichen Anlässen und dem damit einhergehenden Regeln ziemlich entfremdet hatte, seit sie Rom den Rücken gekehrt hatte... und sie hatte eigentlich gehofft, weiterhin ihre Ruhe haben zu können. Das allerdings war als Frau eines Praefectus recht utopisch, was ihr eigentlich auch klar gewesen war, und so hatte sie nicht nur keinerlei Einwände erhoben, als Seneca davon gesprochen hatte eine größere Saturnalienfeier veranstalten zu wollen, sondern geplant und organisiert. Und jetzt stand sie da, bemühte sich um einen Teil der Gäste, während Seneca sich irgendwo anders um einen anderen Teil der Gäste kümmerte, und lauschte einer Erzählung, die sie gar nicht wirklich interessierte. Trotzdem spielte sie ihren Part. So langsam kam sie da auch wieder hinein, das höfliche Lächeln, die interessierte Miene, die kleinen Gesten, die zeigten, dass man aufmerksam war, selbst wenn eigentlich woanders sein wollte. Es fiel ihr nicht mehr ganz so schwer wie noch bei ihrer Hochzeit, um nur ein Beispiel zu nennen, oder auch der duccischen Hochzeit, die sie gleich zu ihrer Ankunft besucht hatte. Und vor allem: man sah es ihr kaum noch an. „Sicher“, hörte sie sich erwidern auf die Frage, mal etwas gemeinsam zu unternehmen, „das klingt sehr gut.“
    „Wunderbar!“ rief ihr Gegenüber erfreut aus, und schloss dann direkt die Frage an: „Und was gibt es Neues aus Rom?“
    Das überrumpelte Seiana. Vor allem, weil sie keine Ahnung hatte, was sie antworten sollte. Tratsch hatte sie noch nie interessiert, aber während sie in Rom in verschiedenen Positionen und für ihre Familie aktiv gewesen war, hatte sie sich dennoch informiert, weil das notwendig gewesen war. Seit sie sich jedoch in die Albaner Berge zurück gezogen gehabt hatte, war sie nicht mehr auf dem Laufenden gewesen, da konnte sie noch nicht mal mit Neuigkeiten aufwarten, die zum Zeitpunk ihrer Abreise aus Italia neu gewesen waren. Aber das so einfach zugeben? „Uhm“, machte sie erst mal und überspielte den Moment erst mal mit einem Lächeln – mehr musste sie gar nicht tun, denn im nächsten Augenblick stand schon Raghnall neben ihr.


    http://i271.photobucket.com/al…/Raghnall_zpsanv8vzez.png
    Der sich, nicht zum ersten Mal, als Retter in der Not erwies. „Seiana!“ Ihr Leibsklave sprach sie immer so an, jedenfalls wenn sie unter sich waren, aber heute waren Saturnalien – so ziemlich die einzige Gelegenheit im Jahr, wo er sich das bei einem Anlass wie diesem hier herausnahm. „Du entschuldigst doch bitte, ich wollte unbedingt noch mit Vettia Paulina hier sprechen. Vettia, Verehrteste, mir wurde gesagt dass du eine absolute Kennerin der hiesigen Gastronomie bist, ist es wahr, dass die Taberna Silva Nigra nur die zweite Wahl darstellt?“ Seiana warf dem Gallier für einen kurzen Moment einen dankbaren Blick zu, der sie von dem Gespräch erlöst hatte. Es waren Saturnalien, er hätte heute sonstwo feiern können – trotzdem war er nicht nur hier, sondern sprang für sie in die Bresche, wenn es nötig war. Vettia Paulina hieß die gute Dame also... Seiana musterte sie noch ein, zwei Momente lang, versuchte sich das Gesicht einzuprägen mit dem Namen dazu, dann löste sie sich unauffällig von den beiden und ging ein paar Schritte weiter, um für einen Augenblick durchzuatmen.

  • Zitat

    Original von Titus Duccius Vala


    "Nun, man tut was man kann nicht wahr? Ein Stück Heimat in der Ferne sozusagen, und den Menschen scheint es ja zu gefallen." merkte der Iunier an, und dachte sich selbst schon im selben Moment dass einigen Menschen wohl alles gefällt wenn es Getränke und Speisen umsonst gibt. Aber immerhin lernte man so alle wichtigen Leute kennen, und zumindest er hatte großen Spaß an diesem Abend.


    Als er dann auf sein neues Landgut zu sprechen kam merkte der Iunier schon dass der Wind nun etwas kühler wirkte, aber was sollte er schon groß sagen? Die Bude war der Wahnsinn, und Seiana und Silana fühlten sich um einiges wohler hier. Darüber hinaus wollte er seine Frauen auch selbst nicht im Praetorium zwischen Pferdemist und rauen Kerlen wissen..
    "Wie du sicherlich weißt hatte sich Seiana schon einige Zeit vor unserer Hochzeit in die Albaner Berge zurückgezogen. Raus aus Rom." begann der Iunier sein Plädoyer und fuhr fort, "Da sie mir hierher gefolgt ist, auch mit Silana, hielte ich es nur für richtig ihr auch hier die Ruhe und das Umfeld bieten zu können welches sie in Albanus Mons zu schätzen gelernt hat." schloss er seine Erklärung ab und beließ es dann auch dabei. Letztlich war das Landgut nur einen Steinwurf vom Kastell entfernt, und in Zeiten besonders Wachsamkeit würde er sowieso immer im Praetorium anzutreffen sein. Generell würde er dieses Landgut meistens nur im dunkeln sehen, aber es war gut zu wissen dass Silana hier unbeschwert aufwachsen könnte.
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    Zitat

    Original von Duccia Silvana



    Antagoras


    Obwohl er selbst schon leicht einen sitzen hatte, war Antagoras trotz der Saturnalien welche er ausgiebig genoss recht pflichtbewusst. Die Jahre des Dienstes konnte der treue Sklave eben doch nicht einfach so abschütteln, und selbst wenn der Dominus ihm irgendwann mal die Freiheit schenken würde, und da war er sich recht sicher, würde er dennoch als Angestellter im Hause Iunia bleiben wollen. Zwischen dem Auffüllen seines Bechers und der Schale voller Trockenfrüchte bemerkte Antagoras dass bei einer der Gäste etwas nicht stimmte, und direkt traten seine Instinkte hervor, er stellte alles ab und ging schnellen Schrittes auf den Stuhl zu..
    "Ist alles in Ordnung? Kann ich helfen?" hakte er neugierig und mit aufgeweckten Blick nach während er das Paar fragend anblickte.

  • Runa sah den Mann freundlich an, sicherlich einer der guten Geister des Hause. „Nein nein, danke der nachfrage es geht schon wieder. Die Tag zu den Saturnalien sind gewohnheitsgemäß sehr lang. Ich brauche nur einen Moment Ruhe. Aber danke der Nachfrage. Gehörst du zum Haushalt?“ Wenn er schon mal hier war und sich auch so nett nach ihrem Befinden erkundigte, dann wollte Runa ihn auch nicht gleich wieder wegschicken. Außerdem machte der Mann einen netten Eindruck, also war nicht genauer nachfragen wer er war. „Mein Name ist Runa.... ähm Duccia Silvana, das hier ist mein Mann Helvetius Curio. Und du heißt?“


  • Antagoras


    Antagoras nickte zurückhaltend als die Frau vor ihm nach seinem Hintergrund fragte, während seine dunklen Augen das Licht widerspiegelten, achtete er trotz all der Freiheiten in diesen Tagen auf seine Wortwahl, um den Dominus später nicht in Verlegenheit zu bringen.


    "Ja, ich bin seit langer Zeit in diesem Haushalt tätig." antwortete der Mann brav und lächelte kurz etwas verlegen bevor er fortfuhr, "Es freut mich euch beide kennenzulernen, ich hoffe ihr wurdet bisher gut versorgt?" fragte er weiter und schaute kurz zum Buffet, er konnte es ja doch nicht lassen.
    "Runa, wenn du erlaubst, ist das dein germanischer Name? Verzeih wenn ich frage, jedoch ist mir, und auch den anderen Sklaven, noch alles sehr fremd hier."

  • Runa nickte lächelnd. „Ja danke der Nachfrage, es ist wirklich alles perfekt organisiert.“ Die junge Germanin schmunzelte, als sie seinen Blick in Richtung des Buffetes sah. Sie fuhr dann aber einfach mit der Beantwortung seiner Frage fort. „Ja Runa ist mein germanischer Name. Auch wenn meine Familie schon seit Generation romanisiert ist, so bewahren wir dennoch die Tradition und das Andenken an unsere Ahnen. Unsere Namen haben auch eine Bedeutung. Runa heißt so viel wie Geheimnis, Zauber, geheime Beratung. Mein Onkel dort...“ Runa zeigte in Valas Richtung. „Er heißt Alrik, was so viel bedeutet wie der edle Herrscher. Treffend nicht wahr?“

  • Zitat

    Original von Aulus Iunius Seneca


    "Wie du sicherlich weißt hatte sich Seiana schon einige Zeit vor unserer Hochzeit in die Albaner Berge zurückgezogen. Raus aus Rom." begann der Iunier sein Plädoyer und fuhr fort, "Da sie mir hierher gefolgt ist, auch mit Silana, hielte ich es nur für richtig ihr auch hier die Ruhe und das Umfeld bieten zu können welches sie in Albanus Mons zu schätzen gelernt hat."



    "Hah. Du tust deinem Dienstort große Ehre, wenn du die Albaner Berge mit dem Umland Mogontiacums vergleichst. Offensichtlich liegt noch nicht genug Schnee um dich eines besseren zu belehren... oder noch nicht lange genug.", grinste Vala schief, hatte der schlechte Ruf der Provinz bei luxusverwöhnten Römern der Oberschicht, zu denen die Decimi Decimiani sicherlich gehörten, doch seinen Grund. Für die Germanen und die hiesige Bevölkerung war das, was die Römer in der Provinz aufgezogen hatten durchaus ein blanker Beweis römischer Macht. Für die Römer waren es mehrere Tropfen auf einen sehr kalten Stein, die Provinz weniger unangenehm zu machen.


    "Aber ich will dich nicht zu lange binden, immerhin hast du noch andere Gäste, die deiner Aufmerksamkeit bedürfen.", nickte er schließlich in Richtung der im Anwesen verteilten Gästeschar... und meinte eigentlich doch nur sich selbst, der er schon mehrere wartende Blicke der begrüßungswilligen Gäste ausgemacht hatte.

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