[Triclinium] Abendliche Cena zwischen Auguren


  • Es waren noch nicht viele Tage nach der Rückkehr von Lucius und seiner Familie vergangen als er abends mal wieder ein paar seiner collegae eingeladen hatte. Es waren die Auguren Caius Horatius Felix und Aemilius Pansa Minor. Da der Iulische Hausherr schon länger nichts von sich hatte hören lassen erschien es ihm angebracht mal wieder den einen oder anderen einzuladen. Bei einem Essen im kleinen Kreis konnte man die wichtigsten Dinge die angefallen waren bereden. So lagen die drei allein im Triclinium und schmausten.


    „Nun Iulius wie war dein Aufenthalt in Mantua? Wie ich hörte musstest du recht plötzlich aufbrechen.“ Begann nun Horatius Felix sich zu erkundigen was der Iulius so getrieben hatte. Allerdings mehr um etwas Interesse zu heucheln.


    Lucius griff grade nach einer Haselmaus als die Frage kam. Er hielt kurz inne um zu antworten. „Ein lästiges und ausgesprochen teure Ereignis ließ mir keine Wahl. Meine Pferdezucht ist abgebrannt und ich musste nach dem Rechten sehen und retten was zu retten war.“ Erklärte er und verspeiste die Haselmaus.


    „Nun ich hoffe die Pferde konnten gerettet werden.“ Mischte sich nun der Aemilius ein denn der Verlust eines Stalls war sicher zu verkraften, der der Pferde die ja das Kapital einer Zucht waren dagegen wog schwer.


    Lucius leckte sich die Finger ab. „Leider sind einige verendet das war ein recht großer Verlust. Die die auf der Weide standen waren vor den Flammen sicher aber einige standen eben auch in dem Gebäude das Abgebrannt ist.“ Erzählte er weiter um es schlimmer wirken zu lassen als es war. Von den gut einhundert Tieren waren zwanzig in den Flammen verendet. Das war in der Tat ein herber Verlust. Aber natürlich ein verkraftbarer für einen Senator.


    Horatius nickte verständig und griff nach einem Stück Brot und tunkte es in Öl. „Ich hoffe es waren nicht die Besten, das wäre in der Tat sehr ärgerlich.“ Sagt er und lies als verstünde er etwas von Pferden. Was er aber nicht wirklich tat. Denn er hatte wie die meisten sein Vermögen geerbt und hatte auf seinen Gütern Verwalter eingesetzt. Das Geld kam quasi von alleine.


    Lucius wiegte leicht mit dem Kopf hin und her. „Nun es waren einige Hengste dabei aber die meisten waren Stuten und Jährlinge. Was den Verlust um so tragischer macht. Hat man nur noch eine Hengst kann man immer noch genauso weiter machen. Aber der Verlust einer Stute schlägt gleich doppelt zu Buche da sie ja nun auch kein Fohlen mehr bekommt. Aber nun denke ich habe ich das Beste draus gemacht.“ Erklärte er seinen beiden Gästen


    Für den Aemilius stellte sich nun einen Frage „Man darf also annehmen das wir dich jetzt wieder öfter zu Gesicht bekommen?“ Fragte dieser nun frei heraus. Denn dann konnten die Aufgaben im Colleg wieder auf mehr Schultern verteilt werden


    „In der Tat eine gute Frage. Oder wirst Du dich wieder auf dein Landhaus bei Ostia verkrümeln?“ Hakte nun der Horatius ein denn das war ja nun eine nicht unberechtigte Frage. Auch wenn man als Augur nicht an Ständige Pflichten gebunden war, war es doch gut wenn man einen Mann mehr hatte.


    Lucius nickte die kleine Frage den Aemilius ab. „Ja ich werde meinen Pflichten wieder nachkommen können.“ Sagt er an den Aemilius gewandt und an Horatius. „Nun Ostia ist nicht aus der Welt da kann man ja kaum von verkrümeln sprechen.“


    „Gut gut dann werden wir dich in Zukunft also wieder einplanen.“ Merkte Horatius nun noch an auch wenn ihm der Teil der Antwort die an ihn gerichtet war nicht ganz schmecktet.

  • Nach dem sie aus der Thema gekommen waren trafen die Beiden in der Iulischen Villa ein. Auf der Suche nach etwas Essbaren standen sie dann auch im Triclinium ein. Etwas überraschen für Manius war sein Vater nicht allein. Er kannte natürlich er die beiden die hier lagen denn das Auguren sich fast immer nur zuhause trafen war ja hinreichende bekannt. So verwunderte es auch nicht das der Sohn eines Auguren die anderen Auguren alle mit nahmen kannte. Es waren ja auch nicht so dass es ungewöhnlich viele Namen und Gesichter waren. „Salvete ich wusste nicht das wir Gäste haben. Ich haben auch noch einen mitgebracht Vater. Ich hoffe das es Dir nicht unrecht ist.“

  • Scipio war etwas überrascht, denn er hatte zwar damit gerechnet dass er auf Iulius Centho treffen würde, aber anscheinend waren noch weitere Auguren anwesend. Ihm war etwas unwohl, immerhin waren die Götter kein Gebiet in dem er einer Konversation lange folgen konnte und so hoffte er dass auch die Auguren mehr den alltäglichen Gesprächen angetan waren.
    "Salvete werte Herren. Mein Name ist Decimus Scipio."

  • Lucius schaute vom Essen auf und seinen Sohn an. Verwundert war er nicht den sein Sohn schien keine Bekanntschaft zu scheuen. Hoffentlich war es nicht wieder nur irgendein Saufkumpan aus irgendeiner Spielluke, der hoffe sich an guten Wein gütlich tun zu können. Natürlich konnte er das nicht laut sagen was sollten seine collegae von seinem Sohn denken. „Salve Manius. Ich freu mich das du zum Abendessen dein Zuhause wiedergefunden hast. Und auch ein Salve an dich Decimus Scipio.“ Sagte er und das war die schärfste Form von Kritik die er im Beisein anderer am Lebenswandel seines Sohnes üben würde. Ein Decimus also! Eine Weiläufige Familie wie jeder wusste. Da war es schwer eine Verbindung herzustellen.


    „Salve Iulius Avianus, salve Decimus Scipio.“ Sagte der Horatius etwas steif auch wenn er den Jungen und seine Zwillingschwester schon kannte seit sie in die Windeln gemacht hatten. Was den Decimus anging so kannte er aus dieser Familie so gut wie niemanden persönlich sonder nur vom sehen. Also kein Grund für Höflichkeiten über Gebühr.


    Der Aemilius hingegen kichert etwas unterdrückt ob des Seitenhiebes des Iulischen Senators. Aber ganz so witzig war es nicht, da der jungen Iulius seinen eigenen Sohn immer wieder zu wahren Saufgelagen in der Subura anstachelte. Was stellenweis solche Ausmaße annahm das er seinen Sohn letztens sogar eine ordentliche Abreibung verpasst hatte. „Salve Avianus und salve Decimus Scipio. Ich hoffe dein neues Opfer hat einen Magen der hart im Nehmen ist und ein gutes Mittel gegen Kopfschmerzen.“ Setzte er hinterher.



    Lucius sah den Aemilius etwas pikiert an. Denn dass sein Sohn diese Eskapaden anstiftet das glaubte er nicht. Auch wenn es ihm immer wieder zu getragen wurde.

  • Nach dm nun alle ein wenig gegen ihn gestichelt hatte ging Manius auf die Klinengruppe zu und an Esstisch vorbei und Angelte sich gleich eine Haselmaus. „Er ist ein Enkel von Maximuuuussss Decimuuusss Meridisss Vater.“ Erklärte er mit vollem und um seinen neuen Freund gleich ins rechte Licht zu rücken und natürlich auch sich selbst. Zeigte es doch dass er durchaus in der Lage war sich in gehobener Gesellschaft zu bewegen.


    Während er nun von der Haselmaus abbiss sah der den Amelius an. „Was mach Titus? Ich hoffe er kann sich wieder anlehnen.“ Sagte er uns zeigte damit das er schon gehört hatte das der ein Abreibung bekommen hatte. Das hatte er auch aber wahrscheinlich doch nicht so heftig wie Titus. Er hatte nach dem ihn die Urbanii aus der Subura hier hoch getragen und an der Tür abgeliefert hatten. Zwar am Morgen oder sagen wir eher Mittags eine gelangt und eine Standpauke bekommen aber Titus musste wohl der Rücken ordentlich gegerbt worden sein.

  • Als nun sein Sohn die Verwandtschaft des jungen Deciums nannte war Lucius aber ganz angetan. Denn Maximus Decimus Meridius war einst mit seiner Tante verheiratet. Worauf man stolz sein konnte, denn dieser war als Triumphator in die römische Geschichte eingegangen. Mit einer Geste seiner Hand wieß er die beiden Jungen an sich auf eine der Klinen zu legen. „Nochmals willkommen Decimus Scipio.“


    Nun aber sah auch Horatius noch mal genau hin denn der Eckel eins Triumphator, den sollte man sich wohl merken. Das war klar auch wenn er ja nun nicht viel mit den Decima zu tun hatte.


    Auch der Amelius hatte musterte den Decimus nun nochmals den auch er wollte sich das Gesicht merken. Immerhin sah man den Enkel eines Triumphator nicht alltäglich. Nicht um sonst war es die höchste aller Auszeichnungen.

  • Irgendwie war das Scipio gerade mehr als unangenehm. Die drei Auguren starrten ihn regelrecht an, als erwarteten sie nun eine große Rede oder so etwas. Dabei war Scipio doch nur... Scipio, nicht mehr. Was sie in ihm sahen, oder sehen wollten, war ihm total schleierhaft.
    "Ich danke für die Gastfreundschaft Augur und hoffe wir stören eure kleine Runde nicht."
    Er legte sich dann auf eine der freien Klienen, doch weiterhin fühlte er die Blicke auf sich lasten.

  • Lucius sah zwischen seinem Sohn und dem neuen Gast hin und hier. Dann aber überlegte er noch mal ob sie auch Verwandt mit einander waren oder nicht. Denn Meridius hatte mehrere Enkel und nicht nur von seiner Tante. Was ihn zweifellos zu einem Glücklichen Mann machte. „Du stöhrst keines wegs wir freuen uns immer über Gäste und neue Gesichter. Wehr ist dein Vater Decimus Scipio? Wenn mir die Frage erlaubt ist.“ Natürlich stand es ihm in seinem Haus frei zu fragen was er wollte. Es war also eine rhetorische anstandshalber.


    Horatius horchte nur noch wie beiläufig zu den wer der Vater des Jungen war, war nicht von Belang für ihn. Den keiner der Söhne des Meridius hatte es zu was gebracht. Sie mussten sicher eine Endtäuschung für ihren Vater gewesen sein. So war das Oft die Sohne großer Männer ruhten sich allzu gern auf den Lorbeeren ihrer Väter aus.


    Der Amelius sah Avianus an den er für einen Schlechten Einfluss aus seinen Sohn hielt. „Ich hoffe du wirst dich dem Nächst in die Arbeit stürzen. Ich habe schon meinem Sohn gesagt er möge sich um ein Amt bewerben, er wird also in Zukunft weniger Zeit haben um Zeit mit dir zu vertrödeln.“

  • Die Frage nach seinem Vater wunderte Scipio nun wenig und nun war auch klar warum ihn alle anstarrten. Es ging nicht um ihn, auch nicht um seinen Vater, sondern einzig um Meridius. Ihm war nun schon mehrfach aufgefallen dass sein Großvater einen sehr besonderen Status inne hatte, der Triumphator, offensichtlich unvergessen in Rom.
    "Mein Vater ist Decimus Romanus, Sohn des Decimus Meridius. wie dein Sohn ja bereits erwähnte Und natürlich darfst du mir jede Frage stellen die dir einfällt." Dann lächelte er kurz. "Ob ich Willens bin dir jede zu beantworten ist ja eine andere Sache."

  • Sim-Off:

    Falls ich störe, gebt Bescheid und ich finde einen Grund so unerwartet wieder zu gehen, wie ich gekommen bin. ;)


    Es waren Gäste im Haus. Das deswegen besonders geschäftige Treiben des Sklavenpacks war mir natürlich nicht entgangen. Und auch wenn man mich nicht eingeladen hatte zu dieser kleinen Veranstaltung, warf ich mich trotzdem einmal gut in Schale und stand schon bald in einem Traum aus dunklem Marineblau, meinen Perlohrringen und einer passenden Frisur an der Schwelle zum Triclinium. - Und schwupps, war ich auch schon drin.


    Kurz zupfte ich hier und dort nochmal an meinen Haaren etwas herum, während ich darauf wartete, dass mich die Männer der Runde entdeckten und begrüßten. Vielleicht brauchte ich also nur zu reagieren. Vielleicht musste ich aber doch selbst die Initiative ergreifen. Ganz egal: Ich grüßte trotzdem nur ganz kurz und beiläufig mit einem "Salvete" die Anwesenden. Anschließend schwebte ich mit einem geübten Hüftschwung (und das durfte man ruhig wörtlich nehmen, weil es Jahre in Anspruch genommen hatte, bis ich das endlich so perfekt drauf hatte) zum Vetter meines Mannes herüber. "Du..", redete ich ihn absichtlich nicht mit seinem Namen an. Denn auf der einen Seite wollte ich ihn vor seinen Gäste natürlich nicht in die Bredouille bringen, indem ich ihn nur distanziert als Iulius oder Iulius Centho anredete. Andererseits war ich aber auch immernoch verstimmt darüber, dass er sich noch nicht bei mir entschuldigt hatte dafür, dass er mich ungefragt einfach so bei meinem reinen Cognomen Fausta genannt hatte. (Und diese Entschuldigung erwartete ich noch - egal, ob in Worten oder in einer aufmerksamen Geste.) "..du hast nicht zufällig meinen Mann gesehen?", erkundigte ich mich. "Wir wollten eigentlich heute Abend ins Theater." Eine Lüge, die mir ohne mit der Wimper zu zucken ganz leicht über die Zunge ging. "Aber ich habe das Gefühl, als wäre ihm irgendetwas anderes mal wieder wichtiger." Ich seufzte gespielt und sah dann erwartungsvoll zu den Gästen, die man mir hoffentlich gleich vorstellte.

  • Hm hm hm das war natürlich ärgerlich. Der Decimus war leider nicht mit ihm verwandt. Gut aber immerhin war er trotzdem eine gute Bekanntschaft für seinen Sohn. Der Enkel eines Triumphators war der Enkel eines Triumphators. Nochmals wies er auch die Speisen auf den Tischen und deutete einem der Sklaven Becher für die Beiden zu bringen. Denn auch wenn es als Essen für seine Colllega gedacht war standen ja Glaspokale nicht einfach im Triclinium rum. Es war nun aber an der Zeit die Beiden nur noch oberflächlich zu belästigen. Da er sich sicher war das sein Sohn nicht unbedingt mehr als nötig in das Gespräch der Auguren eingebunden werden wollte.


    Der Aemilius aber war ein neugieriger Mann. „Hast du schon Ambitionen werter Decimus?“ Harkte er ein den vielleicht ergab sich ja etwas das seinem eigenen Sohn helfen konnte.


    Dann aber betrat Fausta das Triclinium was Lucius nicht unlieb war auch wenn es nicht seine Frau war waren doch Frauen die Zierde der Gastmähler. Wie immer war sie mehr als dem Anlass gemäß gekleidet. Was natürlich nicht hieß dass, dies auch nur einmal vorgekommen war.
    Anders als bei seinem Sohn und dem Decimus stand er nun auf und ging seiner Anverwandten ein Stück entgegen um ihre Stellung zu betonen. „Nein leider hab ich ihn heute noch nicht gesehen. Wenn Du uns die Ehre erweisen bei uns auf ihn zu warten wärst du uns ein wohl gerngesehener Gast.“ Sagte er äußerst höflich und wand sich nun an die Anwesenden Herren. "Dies ist die Frau meines Cousin, Sergia sie ist seit dem Tod meiner Frau hier die Hausherrin was mich mit großer Freude erfüllt.“ Er hatte sich redlich bemüht Sie ihn ein besonders gutes Licht zu rücken. Da sie nicht immer den besten Draht zu einander hatten. Doch vor Gästen konnte man das natürlich nicht zu Schau stellen. „Die Auguren kennst du meins Wissens nach noch nicht.“ Er wies nacheinander auf die Männer. „Hier Aemilius Pansa und Horatius Septimus. Außerdem hat Manius einen Gast an unseren Tisch gebracht, Decimus Scipio den Sohn des Decimus Romanus und Enkel des Triumphators Decimus Meridius.“ Es war natürlich immer so eine Sache mit dem Vorstellen.


    Sim-Off:

    Von mir aus gern. ;)

  • Na nü seit wann war sein Vater den bei seiner Tante so aufgekratzt? Das war nicht wirklich üblich. Manius war aber nicht lange verwundert und sah wieder Scipio an. „Du hast ja bei den alten Herren ganz schön Eindruck mit deinem Großvater geschunden.“ Flüsterte er Scipio zu und griff nach einer kleinen Wachtel in einer knusprigen Kruste von den gleichfalls welche auf dem Tisch standen. Manius war ja kein Kostverächter und sein Vater achtete immer darauf das das Essen zeigte das man bei den Iulii zu schlemmen vermochte.

  • Ambitionen? Nun ja, dazu war er ja fast verpflichtet. "Ich mache mein Tiroclinium fori bei Senator Purgitius, danach möchte ich den cursus honorum beginnen. Und dort, wenn man es mir gestattet, dann soviel Zeit bei den Truppen verbringen wie mir möglich ist. So kann ich beiden Bereichen in der meine Familie sich hervorgetan hat gerecht werden. Und Großvater würde das sehr begrüßen." Sein Vater wär das sicher egal, leider hatte der nicht wirklich etwas auf die Beine bekommen, sondern sich eher auf den Lorbeeren seines Adoptivvaters ausgeruht.


    Dann betrat eine Dame den Raum, sehr gut gekleidet, schwungvoller Gang und, für ihr Alter, nicht unbedingt unhübsch. Er nickte freundlich, als sie ihm vorgestellt wurde, merkte dann aber dass Avianus ihm was zuflüsterte. "Du wärst überrascht was alles passiert wenn ich ihn erwähne, der große Triumphator ist eben immer noch eine riesige Sache hier in Rom."

  • Hm. Offensichtlich erwartete ich mal wieder zu viel. Denn von meinem grüßenden "Salvete" fühlte sich scheinbar kein einziger der Gäste angesprochen. Weder einer der Auguren, noch der Enkel des Triumphators Decimus. Und auch der junge Iulius Avianus sah nur kurz auf von seinem Essen, bevor ihm der Nachschub an Nahrung offensichtlich wichtiger war als wenigstens ein stummes Kopfnicken zum Gruß. Ganz ehrlich, mit dieser Verteilung seiner Prioritäten würde es sein Vater mit Sicherheit alles andere als leicht haben, eine Dame von Stand zu finden, die bereit war, diesen Jungen irgendwann zu heiraten. (Aber gut. Das war ja am Ende nicht meine Sorge.)


    Fast schon froh war ich da, dass mich wenigstens der Vetter meines Mannes nicht übersah und ignorierte. Im Gegenteil: Er stand sogar auf von seinem Platz und kam mir etwas entgegen! Da schenkte ich ihm doch glatt ein schmales Lächeln, auch wenn er erstmal nur schlechte Nachrichten für mich hatte: Er wusste auch nicht, wo mein Mann gerade war. (Ich vermutete ja, auch wenn ich dafür keine Beweise hatte, dass er bestimmt wieder bei seiner "Selbsthilfegruppe für traumatisierte Ehemänner und Väter" rumlungerte. Tze.) "Gerne nehme ich das Angebot an.", antwortete ich dann, dass ich bleiben würde. Und es erfüllte mich sogar mit einem kleinen bisschen Genugtuung, als ich anschließend als Hausherrin vorgestellt wurde. (Das war im Übrigen auch einer der Gründe, weshalb ich alles andere als traurig war, dass Iulius Centho sich bislang nicht neu verheiratet hatte. Meinetwegen konnte das ruhig auch weiter immer so bleiben!)


    Ja, und dann wurden andersrum die Gäste mir vorgestellt: Aemilius Pansa. Ich nickte und lächelte schmal. Horatius Septimus. Ich nickte und schenkte auch dem ein schmales Lächeln. Decimus Scipio. Und nochmal nickte ich nur stumm und lächelte schmal. Denn ich hatte die Leute ja alle schon gegrüßt, als ich den Raum betreten hatte. Ganz so, wie ich es gelernt hatte. Ganz so, wie ich fand, dass es sich gehörte. Und das wiederholte ich jetzt bestimmt nicht, nur weil die hohen Gäste hier scheinbar Gurken auf den Augen und Garum in den Ohren hatten. So weit kam es ja wohl noch! - Nein. Solange ich ignoriert wurde, ignorierte ich auch die Ignoranten. Ganz einfach. "Ich sehe deine Tochter gar nicht.", suchte ich also das Gespräch mit der einzigen Person im Raum (das Sklavenpack ausgenommen), die mich nicht ignorierte. "Ist sie bei ihrem Bruder, dem jungen Iulius Fusus?" Mädchen waren da ja manchmal so.. wie nannte man das.. mädchenhaft. Spielten Mutti für ihre jüngeren Geschwister und so.

  • Avianus war in der Tat was die Damenwelt anging ein Rüpel. Nicht das er einer Beischläferin während des Aktes keine Beachtung schenkte. Nein das war mit Nichten so, doch war die Zeit davor und danach nicht das worauf er viel Zeit verschwendete. Immerhin waren in einem solchen Haushalt immer eine Sklavin verfügbar und die waren mit Geld oder der einen oder anderen Zuwendung leicht zu haben.
    Was auch einer der Gründe war warum er keinen Sinn darin sah amourösen Abenteuern nachzujagen.
    Denn ans Heiraten dachte er nicht im Entferntesten und wenn würde sich sein Vater schon darum Kümmern. Und so kam es, dass er anders als seine Schwester keine formvollendeten Manieren hatte.
    Aviana tat schon viel zu erwachsen, manchmal glaubte er das sie schon vergessen hatten wie man Spaß hatte.


    Aber dann kam auch schon die Frage seiner Tante nach Aviana.
    Ja wo war sie überhaupt? Das sah ihr nicht ähnlich, nicht zum Essen da zu sein. „Ja wo ist eigentlich Aviana? Sieht ihr garnicht ähnlich die Cena zu schwänzen.“ Oh ha das klang jetzt als sei seine Schwester ein Nimmersatt dabei aß sie wie ein Spatz.

  • Nach dem Fausta sein Angebot angenommen hatte, begleitet er sie natürlich mit zum Tisch und nahm seinen ursprünglichen Platz wieder ein. er und seine zwei collega lagen auf dem lectus medius was ihn in eine gewisse Bredouille für die Frau seines Cousins brachte denn natürlich stand ihr ebenso ein Platz auf dieser Liege zu. Mit einem vielsagendem Blick zum Aemilius versuchte er diesen zu überzeugen das dieser Platz machte. Denn A war der Aemilius ein Eques und der Horatius ein Senator und B würde ihm dieser es ehr Nachsehen das er ihn von da verscheuchte.


    Aemilius Pansa nun war natürlich nicht sonderlich glücklich aber machte nun doch ohne zu murre Platz. „Werte Sergia darf ich Dir meinen Platz anbieten?“ Sagte er und versuchte es nicht genervt zu klingen. Als er nun auf der lectus imus Platz genommen hatte wann er sich wieder an den jungen Decimus. „Oh sehr ordentlich Decimus. Consular Purgitius ist eine der besten Adressen für ein Tirocinium Fori. Ich denke da wirst du im Senat ein gutes Standbein haben wenn es um eine Bewerbung geht.“ Ja ja das konnte man durchaus sagen. Er konnte sich nicht erinnern das einer der vom Purgitius unterstützwurde je durchgefallen wäre.


    Dann kam die Frage nach seiner Tochter. „Sie ist mit Horatia ins Theater gegangen. Eine neue Aufführung ich weiß aber nicht mehr was. Du vielleicht Horatius?“ Leitete er die Frage gleich weiter.


    Horatius war erst ganz perplex seine Tochter und die des Iulius? Seit wann das denn? Na gut aber um jetzt nicht in Verlegenheit zu kommen musste er was sagen. „Oh ....ja ja ich denke..... es war hm ...ja .... ein Klassiker. .... Nauplius!“ Was besseres war ihm grad nicht eingefallen da er wie immer keine Ahnung hatte wo sich seine Tochter rumtrieb.


    Sim-Off:

    Die beiden Jungspunde liegen auf dem lectus summus :D

  • Manius grinste Scipio an. „Hätte ich mir denken können eine Tragödie. Die arme Horatia tut mir jetzt schon leid.“ Sagte er und verzog das Gesicht. In Nauplius bekämen ihn keinen zehn Pferde auch wenn es da mitunter zur Sache ging, fand er Tragödien immer ätzend. Denn er hatte keine Ahnung, dass der Horatius nur geflunkert hatte und nicht wusste wo seine Tochter steckte. Das Horatia sich in so was schleppen lies passte so überhaupt nicht zu der doch recht lebenslustigen Horatia, dachte er bei sich.
    Dass sie nicht zum Essen da war, war aber doch etwas ungewöhnlich. Hatte seine Schwester nun doch der Stadt und ihren Ablenkungen etwas abgewonnen. Das konnte er ja fast nicht glauben. „Nimm eine der Wachteln die sind gut.“ Schlug er Scipio vor und biss genüsslich von seiner ab.

  • Scipio nickte zustimmend. "Ja das ist er, und das merkt man auch jeden Tag. Er hat wirklich ein sehr umfassendes Wissen und eine Menge Erfahrung. Und wenn er mir nicht helfen kann, kann ich immer noch auf das Wissen von meiner Familie zurückgreifen, ein sehr glücklicher Umstand." Und durchaus etwas besonderes, immerhin deckte das so ziemlich alle Gebiete ab, von religiösen Dingen vielleicht einmal abgesehen. Aber selbst da hatte ja nun ein Decimer seinen Fuß hinein gesetzt.


    Er nahm auf der Kliene neben Avianus Platz und kam dessen Aufforderung nach der Wachtel mit Freuden nach, als würde er sich so einen Leckerbissen entgehen lassen. Die Kritik, oder war es mehr Abscheu, des Iuliers gegenüber der Tragödie konnte er aber nicht teilen. "Ich mag Tragödien. Am Ende ist zwar alles irgendwie gleich und es endet auch meistens gleich, aber es ist trotzdem für ein Theater eine feine Sache. Was bevorzugst du denn? Die Komödie etwa?"

  • Bevor das Gespräch zwischen dem Vetter meines Mannes und mir weiterlaufen konnte, ging es zu den Klinen. Denn dort musste auch ich jetzt natürlich einen angemessenen Platz finden: Die beiden Kinder (und wer noch nicht mal das simple Hallo einer Frau erwidern konnte, wirkte auf mich eben nicht gerade erwachsen) hatten es sich offenbar auf dem Lectus summus bequem gemacht. Die beiden Auguren-Gäste lagen auf dem Lectus medius. Da würden der Iulius und ich dann wahrscheinlich auf dem Lectus imus Platz finden, dachte ich mir. Er als Gastgeber auf dem Summus in imo, dem traditionellen Gastgeber-Platz, und ich halt eben rechts daneben. Aber es kam anders. Ich beobachtete den Blick des Iuliers zum Aemilius. Und dann bot mir der Letztere seinen Platz auf dem Lectus medius an.... und ich war kurz irritiert. "Vielen Dank.", sagte ich aber trotzdem und nahm den Platz an. Denn wenn mich der Vetter meines Mannes unbedingt auf der Gästekline haben wollte, obwohl er mich eben noch als Hausherrin vorgestellt hatte, dann nahm ich eben auf dem Lectus medius Platz. Auch wenn das den Iulius natürlich gleich wieder ein paar seiner eben erst gewonnenen Sympathiepunkte bei mir kostete.


    Auf die Frage nach der Iulia mischte sich dann auch der junge Iulius kurz mit einem Kommentar ein. Ich lächelte schmal. Denn dieser Kommentar bedeutete ja nichts anderes, als dass er sehr wohl mein Erscheinen mitbekommen hatte und mir sogar beiläufig ein bisschen zugehört und Aufmerksamkeit geschenkt hatte. (War scheinbar doch noch nicht alles hoffnungslos verloren mit dem.) "Im Theater?" Ich sah für einen Moment zwischen dem älteren Iulius und dem Horatius hin und her. "Da kann ich nur hoffen, dass ihr sie nicht ohne Aufsicht dorthin gelassen habt.", amüsierte ich mich. "Denn auch ich war mal ein Mädchen in diesem Alter. Deshalb kann ich euch sagen: Zwei Mädchen, die behaupten, sie gingen ins Theater, noch dazu in eine schwere Tragödie.." Ich machte eine vielsagende Handbewegung mit meiner rechten, die sagen wollte: Solche Behauptung war nicht immer eine Lüge. Aber solche Behauptung war eben auch nicht immer die Wahrheit. "Was ist mit dir, Aemilius? Hast du Kinder?" Wenn der Mann schon so freundlich war, mir seinen Platz anzubieten, dann konnte ich ihn dafür auch ein bisschen mit einbeziehen und ihm meine Aufmerksamkeit zuteil werden lassen. Ich lächelte in seine Richtung. Denn das war eben das Muster, nach dem ich gestrickt war: Wer mir etwas gab, dem war ich meistens auch bereit, etwas zurückzugeben ..

  • Auf den Kommentar von Fausta wusste er erst nicht so recht was er sagen sollte. In der Regel gab er seiner Tochter keinen Anstandstwauwau mit da dies bis jetzt noch nie nötige gewesen war. Aber Fausta hatte natürlich Recht damit denn Aviana wurde auch nicht jünger und kam in ein Alter in dem man gewöhnlich nicht immer tat was richtig war. „Nun ich nehme an Horatius hat für das Nötige gesorgt.“ Sagte er etwas zu zweiflerisch.


    Horatius Sa hinüber zum Iulius. „Ich? Wieso den ich? Meine Tochter kommt aus gutem Haus.“ Sagte er bissig. Denn eigentlich wusste er so gut wie nie was seine Tochter tat und es scherte ihn auch nicht. Da Sie was sie auch immer tat, den Verstand hatte es heimlich zu tun. Aber auf so eine Unterstellung musste er schon etwas erwider.


    Lucius bemerkt sofort das sich der Horatius auf die Toga getreten fühlte. „Das meine ich doch Horatius. Bei einer Tochter, die wie deine erzogen ist brauch man sich keine Sorgen machen.“ Versuchte er gleich die Wogen zu glätten. Mit mittlerem Erfolg wie man am Gesicht des Horatius sehen konnte.


    Aemilius Pansa nahm nach dem sich der Iulius und der Horatius angifteten lieber den Gesprächsfaden der Sergia auf. „Ich hatte zwei Söhne von denen mein ältester im Krieg des Potitus Vescularius vom Feind erschlagen wurde. Der andere bemüht sich grade um den Posten des Praefectus Cohortis der Cohors II Balearum in der Provincia Lusitania. Da ich den dortigen Legatus Augusti Hirtuleius Matho gut kenne bin ich guter Dinge. Außerdem sollte der Kanzlei beim Bearbeiten auffallen das sein Bruder heldenhaft in der Schlacht gefallen ist.“ Sagte er und meinte es tot erst. Denn sein ältester hatte in der Schlacht von Vicetia auf der Seite des Cornelius gestanden und hatte das mit einer Hasta in der Brust bezahlt. Da konnte man ja erwarten das der jüngere Bruder schnelle einen Posten bekam und seine Kariere ohne Schwierigkeiten beginnen konnte. Wenn er auch bisher immer mit dem jungen Iulius um die Häuser gezogen war und sich mit dem keinen Tunichtgut betrunken hatte.

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