Lana de Decima - Marktstand

  • Decmus Scipio. Salvete grüsste Aculeo nun freundlich. Doch, ja. Marius hat sein bestes getan. Er war sogar so freundlich und hatte mir Auskunft gegeben ob es möglich wäre einen Lieferanten zu finden der mich mit Wolle versorgt. Also nicht dass er nun vollends eine Frage beantworten konnte. Soweit es ihm möglich war eben.


    Als sich Furia Stella nun endgültig verabschiedete nickte Aculeo zum Abschied und meinte


    Ich freue mich auf ein Wiedersehen. wobei er sich nicht sicher war dass die die letzten Worte noch vernmmen haben würde.


    Also Scipio. Ich wäre an der Casa Decima vorbeigekommen. Doch wenn du hier bist können wir, sofern du Zeit hast kurz über eine Lieferung von Wolle sprechen. Ist es dir genehm?

  • Lobend schaute Scipio zu Marius, auf das junge Kerlche war doch immer Verlass. Er war nicht nur ein guter Hirte, oder machte ausgezeichneten Käse... nein, er war auch ein guter und freundlicher Verkäufer. Das würde sich erkenntlich zeigen. Dann aber wandte sich Scipio wieder Aculeo zu.


    "Du suchst einen Lieferanten, für welche Menge dann und vor allem in welchen Intervallen? Oder eher eine einmalige Sache? Bis zu einer gewissen Menge kann ich dir denke ich weiterhelfen."

  • Genau, Scipio. Aculeo runzelte kurz die Stirn. In Gedanken überschlug er nun kurz was die Weberei so verbrauchte. Dann lächelte er knapp. Ob Scipio die Menge wirklich liefern konnte die dem Germanicer im Sinn stand war nun herauszufinden.


    Also Scipio. Wenn meine Weberei mit dem Minimum arbeiten müsste wären es 60 Ballen pro Woche. Wenn ich sie voll arbeiten lasse, mit der vollen Mitarbeiteranzahl wären es ca. 180 Ballen die Wochen. Also....mindestens 60 Ballen in der Woche müssten es schon sein. erläuterte nun der Germanicer ernst. Schliesslich war aus der Wolle nicht nur Stoff zu machen sondern diesen Stoff konnte man auch färben. Und damit war der Umsatz dann noch etwas höher.


    Was kannst du mir nun anbieten?

  • Oha, das würde ein Problem werden...ein großes sogar.
    "Ich kann dir momentan nur 12 Ballen pro Woche anbieten. Allerdings habe ich bereits damit begonnen die Herde zu vergrößern, ich hoffe dass ich dir dann das doppelte pro Woche liefern kann." Er überlegte kurz ob er irgendwie über einen Ankauf etwas machen könnte ohne an Profit zu verlieren, aber zur Zeit war Wolle Mangelware, zu seinem Glück.
    "Hin und wieder kann ich günstig von Schäfern weiter im Land günstig Wolle ankaufen, dann kann ich dir auch mehr liefern. Aber mir scheint es dass ich zur Zeit der einzige bin der in der Umgebung Wolle anbieten kann." Dann lächelte er.... "Ich sollte meine Preise drastisch erhöhen um schneller zu wachsen und mehr liefern zu können."

  • "Wieviel" fragte Aculeo ohne einer Regumg im Gesicht. Wenn ihm damals nicht sein sch...Hof abgebrannt wäre...


    "Ach...und...ich suche Sponsoren. Ein Schrein soll erneuert werden. Dafür wird ein wenig Geld benötigt. Das wäre doch etwas für dich,Scipio. Dein Name würde dann auf einer Tafel pranken als edler Spender. Und die Götter würden es sicher auch gut heissen."

  • Scipio rechnete kurz im Kopf alles durch.
    "Also, diese Woche kann ich nichts mehr liefern, wir sind schon wieder ausverkauft. Ich Plane für die kommende Woche bereits mit 24 Ballen, werde aber für den Markt die Preise drastisch erhöhen müssen, sicherlich werde ich einen Sesterz hochgehen. Was ich dir anbieten kann wäre pro Ballen 9 1/4 Sesterzen, nimmst du mir alle 24 ab dann 9 Sesterzen glatt. Wenn ich natürlich nur 12 liefern kann bekommst du die ebenfalls für 9 Sesterzen."
    Er konnte nur hoffen dass die zweite Herde bald ankommen würde, gerade die neuen Zuchttiere waren echt notwendig geworden. Das Problem war aber weiterhin dass zwar die Wolle wegging wie nichts, aber dafür die Lämmer regelrechte Ladenhüter waren, den Käse bekam er mal gut, mal schlecht los.


    "Eine Spende? Im Moment kann ich leider wirklich nichts entbehren, dazu müsste ich erst meine neuen Investitionen refinanzieren und das wird einige Wochen dauern. Ich kann dir höchstens mit Käse für die Arbeiter dienen, und einem Opfertier."

  • Ein wirklich freundlicher Tag war es. Die Sonne lachte vom wolkenlosen Himmel, ein fröhliches – wenn auch noch recht kühles – Lüftchen ging und Alles ins Allem war es wohl ein herrlicher Tag um ein wenig zu flanieren und sich die Stände auf dem Mercatus Urbis genauer zu betrachten. Und nicht nur betrachten! Ich war wild entschlossen, meiner lieben Nelia jeden nur erdenklichen Wunsch von den Augen abzulesen, denn immerhin hatte sie sich das durch die mühevolle Arbeit in meiner Tonstrina redlich verdient. Tagein, tagaus war sie dort gewesen und hatte die Arbeiten überwacht, da ich ob meiner kränklichen Verfassung in jenen Tagen nicht selbst dazu imstande gewesen war. Nun galt es doch, diese schreckliche Zeit wett zu machen und ein wenig Dankbarkeit zu zeigen. In einer der Garküchen waren wir schon gewesen, hatten unseren Hunger gestillt und auch ein wenig den Durst, der ob der nun doch zu salzig geratenen Speisen daraufhin entstanden war. Noch wähnte ich auch ein paar winzig kleine Fetzen des obendrein ranzigen Lammfleischs zwischen meinen Zähnen und ich mühte mich redlich diese lästigen Rückstande los zu werden, indem ich versuchte mir unauffällig – mit vorgehaltener Hand – diese mit dem Fingernagel hinfort zu fummeln. Die Verköstigung meiner Sklavin war also schon einmal ein mächtiger Reinfall gewesen, doch wer hätte es vorher ahnen können? Immerhin hatten die Speisen hervorragend gerochen. Nun ja. Ein wenig ärgerte es mich schon, doch wie immer versuchte ich es mir nicht anmerken zu lassen. Stattdessen lächelte ich fröhlich hinter meiner Hand hervor und deutete auf einen Stand, an dem es wohl neben Wollwaren auch noch Käse zu verkosten gab. “Vielleicht ein wenig Nachtisch?“, fragte ich und deutete zu meiner Entdeckung hinüber. “Käse schließt ja bekanntlich den Magen… und ich glaube das haben wir nun beide nötig!“ Bestimmt gab es irgendwo auch Süßspeisen, die wohl viel besser geeignet wären, doch mir war schon fast egal mit welchem Mittel ich den faden Nachgeschmack in meinem Mund vertreiben konnte, weshalb ich auch sogleich auf den Stand zu steuerte und vor diesem meine neugierigen Blicke über die Auslagen streifen ließ.

  • Casca hatte vorgeschlagen den Markt zu besuchen und dann in die Tonstrina zu gehen. Nelia freute sich schon den ganzen Morgen darauf. Sie machte sich fertig und schlang ein Tuch über die Schultern. Das Wetter war wundervoll, doch es wehte ein kühler Wind. Gemeinsam schlenderten sie durch die Gassen und Nel fühlte sich wie eine Frau, vergaß beinahe, dass sie doch nur eine Sklavin war. Die Blicke mancher Menschen störten sie. Frauen mit Wohlwollen oder Neid in den Augen. Männer offen und zum Teil geradezu lüstern. Das Mädchen sah zu ihrem Herren auf und hakte sich etwas unsicher bei ihm unter. Sie wollte zeigen wo sie hingehörte.


    In einer der Garküchen aßen sie. Es roch sehr verführerisch und lecker. Doch das Essen war eher versalzen, als es wirklich Geschmack hergab. Nelia wurde von Durst gequälte und Casca versuchte heimlich Fleischfasern zu entfernen, die ihm wohl in den Zähnen hingen.
    "Käse klingt verlockend. Wenn er nicht salzig ist." Sie konnte ein Schmunzeln nicht unterdrücken. Ob es hier auch diese Honigmandeln gab, vor der die Küchensklavin so geschwärmt hatte? Mit großen Augen besah sich Nelia die Stände mit all den wunderbaren Auslagen. Wäre sie Cascas Frau, dann... nein ihr Herr musste sparen. Und zum Glück besaß Nelia nicht das Recht Wünsche zu äußern, denn sie wusste genau er würde ihr das Ein oder Andere nicht abschlagen.

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    Marius


    Und schon wieder Kundschaft, na heute war aber hier echt vieles los. Das lag aber sicher auch an dem herrlichen Wetter, was viele hinaus auf den Markt getrieben hatte, und wenn man viel an der Luft war macht so etwas vor allem durstig und hungrig. Und zumindest gegen den Hunger konnte man hier etwas leckeres finden.


    "Salve werte Dame und werter Herr. Kann ich euch behilflich sein?"

  • Natürlich hatte ich meine Sklavin, die sich ja bei mir unter gehakt hatte mitgezogen, hin zu dem Stand, der meine Aufmerksamkeit für sich beanspruchte. Auf ihre Bemerkung über den Käse, der nicht zu salzig sein sollte, konnte ich leise auflachen, auch wenn mich noch immer der Grimm über die unverschämt missratene Speise der Garküche gefangen hielt. Immerhin hatte es ein perfekter Tag werden sollen, aber was bisher noch nicht war, konnte ja noch kommen. “Nicht zu salzig aber auch nicht zu fad!“ bestätigte ich dann aber doch, ehe uns auch schon ein freundlich dreinschauender Verkäufersbursche ansprach. Ich reagierte nicht sofort, sondern betrachtete mir noch das ein oder andere Stück in der Auslage und schürzte dann abschätzend die Lippen, ehe ich mich zum Antworten aufraffte: Salve! Nun, wir haben deinen Stand von Weitem erspäht und sind nun auf der Suche nach einem kleinen, herzhaften Bissen, um unsere zuvor gemachten Garküchen-Erfahrungen zu verdrängen!“ Meine Worte waren unter dem mir noch immer anhaftenden Lächeln hervor gebracht und wieder musste ich leise auflachen. “Nur dürfte dieser Bissen nicht allzu salzig sein, nicht wahr, mein K… meine Liebe?“ Nelia wollte ja nicht, dass ich sie 'mein Kind' nannte, daran erinnerte ich mich noch im allerletzten Moment. Normalerweise störte es mich nicht, wenn es mir doch über die Lippen kam, was relativ oft geschah, doch das hier sollte immerhin so etwas wie 'ihr Tag' werden und da konnte ein wenig Rücksicht auf ihre Befindlichkeit nicht schaden.

  • Nelia nickte und atmete tief ein und aus, um alle die Gerüche und Eindrücke in sich aufzunehmen. Es roch nach frischem Brot von der einen Seite und süßem Obst von der Anderen. Sie wusste gar nicht mehr, wo sie zuerst hinschauen sollte. Also blickte sie lächelnd zu ihrem Herren auf. Das Salz der Speise klebte immer noch leicht an ihren Lippen und auf ihrer Zunge. Es machte Durst. Ließ sich nicht vertreiben. Da würde ein Stückchen milder Käse und vielleicht ein paar süße Trauben dazu sicher gut tun. Eben hätte sie am liebsten um Wasser gebettelt, doch nun als sie Cascas warmen Blick einfing, vergaß sie was sie sagen wollte.


    Der Tag war so wundervoll, dass die schlechte Garküche ihr diesen auch nicht verderben konnte. "Vielleicht war der Koch ja verliebt." sagte sie leise mit einem kleinen Funkeln in den blauen Augen. Sie mochte nicht, dass ihr Herr sich an so einem Tag über irgendetwas ärgerte. So legte sie die andere Hand ebenfalls auf seinen Arm und ließ sich zum Stand führen. Ein junger Bursche begrüßte sie freundlich und erkundigte sich nach ihrem Anliegen. Nelia schwieg und überließ Casca das Reden. Dann nickte sie wieder ohne den Blick von seinem hübschen Gesicht zu nehmen. "Nicht salzig. Nein." Sagte sie leise und der Junge hinter dem Stand war ausgeblendet. Er hatte nicht Kleine gesagt. Obwohl es ja der Wahrheit entsprach, wenn man die körperlich Größe nahm.


    'Meine Liebe' klang so viel besser. Nelia ertappte sich bei dem Gedanken, gerne wissen zu wollen, ob Cascas Lippen auch noch nach Salz schmecken würden. Wie ein warmer Ball aus gelbem Licht breitete sich das Gefühl von ihrem Magen bis zu ihren Fingerspitzen aus und hüllte sie ein. Dann wurde ihr schlagartig klar, was sie da gerade tat. Was war nur los mit ihr? Das musste an dieser Atmosphäre liegen. Konnte ja nur so sein. Ihre langen Wimpern senkten sich, als sie etwas beschämt den Blick auf ihre Hand richtete, die auf der warmen Haut ihres Herren lag. Rasch versuchte das Mädchen Ordnung ihn ihre verwirrenden Gefühle zu bringen. So etwas durft sie nicht einmal im Traum denken. Es war falsch.

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    Marius


    Der junge Sklave schaute den beiden kurz zu, die Dame gefiel ihm sogar recht gut, wenn er denn so denken konnte oder durfte. Dass die Garküchen gerne mal mit Garum übertrieben war ja nichts neues, manche nutzen dann auch noch Salz und schon war der Gaumengraus perfekt.
    "Da kann ich euch beruhigen. Unser Käse hat keinen hohen Salzgehalt, sondern zeichnet sich durch seinen Geschmack aus. Er wurde extra so gemacht, dass man ihn vielseitig nutzen kann, nachwürzen geht ja eh fast immer. Er passt auch ausgezeichnet zu frischem Brot, ein paar Oliven, dazu ein wenig Garum als Tunke."
    Er schnitt ein paar sehr kleine Stücke ab. "Hier, kostet ruhig."

  • Ja, ja, vielleicht mochte der Koch ja verliebt gewesen sein, doch meines Erachtens war dies noch lange kein Grund seine Gäste mit Speisen derartig zu vergiften, dass es schon eine ganze Zisterne oder ein Aquädukt brauchte, um den nachhaltigen Durst zu löschen. Allein beim Gedanken daran schauerte es mich noch. Nachdem ich ausgesprochen hatte, zuckte mein Blick hin zum entzückenden Gesicht meiner Sklavin, die sich in meiner Nähe offensichtlich wohlig fühlte und meinen Arm noch immer nicht aus ihrem Griff entlassen hatte. Doch gegen diese Art von Anhaftung hatte ich auch überhaupt gar nichts einzuwenden. Im Gegenteil war es doch recht schön einen Stadtbummel auf diese Weise zu bestreiten. Es hatte etwas Vertrautes an sich und es gefiel mir durchaus. Mein letztes Schlendern mit einer Frau so dicht bei mir lag so lange zurück, dass ich mich gar nicht entsinnen konnte. In Piräus musste das gewesen sein. Was sollte es also nun für eine Rolle spielen, dass meine Nelia nur eine Sklavin war? Nun redete aber der junge Bursche schon und ich war wieder ganz ihm und verfolgte mit meinen Blicken, wie er ein paar kleine Stücke von einem Käse trennte, damit wir diese gleich im Anschluss kosten konnten. “Also ist das alles nicht nur Schafskäse?“, wollte ich dann wissen und griff dann nach einem Käseteilchen, nur um meiner Sklavin mit einem Kopfnicken zu bedeuten, dass sie es mir nach tun sollte. “Bei diesem bin ich immer davon ausgegangen, dass er nun doch in einer Salzlake reift und das andere Möglichkeiten ihn immer ein bisschen dröge werden lassen. Wie handhabt ihr das?“ Nachdem ich ausgesprochen hatte probierte ich das Stück und kaute vielleicht ein wenig zu lang und mit zu spitzen Zähnen darauf herum, um wirklich auf den Kern des Geschmacks zu kommen. In der Tat kaum trocken, mit einer leicht herben, aber nichts desto trotz herzhaften Note. “Was sagst du dazu?“, wollte ich von Nelia wissen, nachdem ich den Happen endlich hinunter geschluckt hatte.

  • Nelia schaffte es sich von ihrem unzüchtigen Gedanken los zu reißen, als der junge Verkäufer sprach und seinen Käse schließlich zum Probieren anbot. Nachdem Casca sich ein Stückchen genommen hatte, streckte auch Nel die Hand aus, nahm einen Teil und schob ihn gleich ganz in den Mund. Es schmeckt besser als angenommen. Würzig frisch. Nicht nach Salz sondern mild aromatisch. "Hm, das ist gut." lobte sie mit einem Blick auf den Burschen. "Wirklich." setzte sie kauend nach.


    Mit Käse war Nelia immer schon vorsichtig. Sie hatte schon Ziegenkäse erwischt, der so nach Stall schmeckte, dass man ihn kaum runter bekommen konnte und glaube auf alter Einstreu zu kauen. Oder aber er stank zum Himmel, was Nelia gänzlich den Spaß verdarb. Aber der hier hatte etwas. Und er milderte sogar den Salzgehalt, der noch immer auf ihrer Zunge zu liegen schien. "Sehr lecker. Würde gut zu Feigen passen. Was meinst du?" Fragend sah sie ihren Herren an. Wollte wissen was er dazu meinte.

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    Marius


    Es freute ihn dass beide seinen Käse gut fanden. Nun konnte er dann auch kurz erklären wie das mit dem verminderten Salzgeschmack funktionierte. Dazu holte er einen Behälter nach oben der von einem Tuch aus Leinen abgedeckt war. Das Tuch entfernte er, darunter kamen Kugeln aus Schafskäse zum Vorschein die in einer besonderen Lake schwammen.
    "Hier siehst du das besondere an diesem Käse Herr. Statt ihn einfach in der üblichen Salzlake zu reifen und lagern habe ich je ein Teil Wasser und ein Teil Schafsmilch genommen und dort nur etwa ein Viertel soviel Salz reingetan wie üblich wäre. Er muss nun zwar länger reifen, dafür aber wird der Geschmack intensiver und der Käse selbst weniger salzig."
    Er kramte einen kleinen Becher hervor und füllte ihn mit der Lake. "Ihr dürft gerne mal probieren, es ist auch eine kleine Erfrischung an heißen Tagen. Auch wenn es heute natürlich nicht so heiß ist. Dann müsste ich es auch irgendwie kühlen."



    Sim-Off:

    Käseexperten oder Produzenten sollten das nun mal ignorieren ;) Ich glaube kaum dass es reel umsetzbar wäre :D

  • Nun, auch Nelia schien es zu munden und anscheinend machte sie sich bereits Gedanken, welche Zugabe man denn an den Käse geben könnte. “Feigen?“, fragte ich erstaunt nach und wiegte meinen Kopf nachdenklich hin und her. “Ich weiß nicht….“ Ich griff nach dem nächsten aufgeschnittenen Käsestück und steckte es mir ohne Umschweife in den Mund, um neuerlich herzhaft zu kauen. Zusätzlich zu dem äußerst delikaten Geschmack versuchte ich mir jenen der Feigen zu imaginieren, doch konnte ich letzten Endes nur mit den Schultern zucken. “Ich glaube Feigen wären ein wenig zu süß und würden doch arg mit dem herzhaften Aroma kollidieren. Aber vielleicht ein wenig Zwiebel, einige gute schwarze Oliven und ein Hauch Öl? Oder wie der junge Mann schon sagte: Garum! Das kann man zu allem essen.“, fachsimpelte ich vor mich hin. Außerdem war ich bekanntermaßen jemand, der sogar süße Dinkelkekse in Garum tauchen würde, würde es nicht den Ruf mit sich bringen, ein absoluter Kretin zu sein. Ich liebte Garum! Der junge Mann am anderen Ende des Standes zauberte während ich noch sprach einen kleinen Bottich hervor und stellte ihn zur Besichtigung hin. Augenblicklich war meine Aufmerksamkeit darauf gerichtet und ich stieß zu der Erklärung der Käsegewinnung ein interessiertes “Aha! Ja, ja!“ aus. Dann deutete ich auf die milchige Flüssigkeit, die mir nun in einem Becher zur Probe gereicht wurde. “Schafsmilch! Das ist interessant. Hält die sich denn so lange? Und wie lange reift eigentlich so ein Käse?“ Noch einmal streiften meine Blicke die Käsekugeln im kleinen Bottich, ehe ich nach dem Becher fasste und ihn mir unter die Nase hielt, um prüfend daran zu schnüffeln. In der Tat, ein leicht milchig-salziges Odeur stieg daraus empor und ich nahm einen kleinen, testenden Schluck. “Das schmeckt wirklich… interessant!“, erklärte ich, trank noch einmal und reichte die Probe dann an meine Nelia weiter. “Ich bin auch ganz froh, dass es dieser Tage noch nicht so warm ist. Doch wenn man genau hinschaut, so hängt der Frühling schon in den Lüften. Manchmal meint man fast, ihn schon zu riechen!“, begann ich eine kleine Plauderei über das Wetter. “Steht dann nicht auch die Schafschur an?“, wollte ich wissen und zeigte auf die mit ausliegende Wolle. “Viel Arbeit für die Leute vom Land.“

  • Nelia probierte noch ein Stückchen Käse. Sie fand, dass gerade das herzhafte gut mit Süßem zu kombinieren war. Sie liebte solche Kombinationen. "Zwiebel? Nein, Feige. Definitiv Feige. Oder Trauben natürlich." So verschieden waren eben die Geschmäcker. Und darüber zu diskutieren müßig, weil eh jeder besser wusste was er mochte und was nicht. Die Flüssigkeit in der die Käsekugeln schwammen kam Nelia irgendwie bekannt vor. "Ah ich erinnere mich, dass eine Frau aus meinem Dorf, gerne Käse in gesalzener Buttermilch einlegte. Natürlich nicht sehr lange, weil die Milch auch sehr empfindlich war. Aber es gab dem Ganzen die nötige Feuchte und einen zarten Geschmack."


    Gerne nahm sie von Casca den Becher entgegen um zu probieren. "In der Tat. Gewöhnungsbedürftig. Aber nicht schlecht." Dann fing ihr Herr an über das Wetter und Schafe zu reden. Nelia stellte den Becher ab und blickte zu einem Stand, an dem eine uralte Frau irgendwelchen Fladen auf heißen Steinen backte. Es war faszinierend zu sehen wie diese alten Hände flink und geschickt einen Teigklumpen zu einem hauchdünnen Etwas formten. Nelia überlegte wie es wäre, selbst einen solchen Stand zu besitzen und etwas Außergewöhnliches feil zu bieten.


    Aber sie hatten die Tonstrina, oder vielmehr Casca und darauf mussten sie sich konzentrieren. Der Laden würde laufen, das wusste Nelia. Aber man musste immer wieder ein Augen auf die beiden Sklaven haben. Sonst würden sie nur Unfug machen und in ihr altes Schema zurückfallen. Zwei Gaukler holten Nelia aus ihren Gedanken. Sie kamen in bunten Tuniken mit vielen Glöckchen dran durch die Stände gehüpft. Und die junge Sklavin drückte sich unwillkürlich dichter an Casca, als einer von ihnen sich vor ihr verbeugte und sie ziemlich offensichtlich anstarrte.

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    Marius


    "Das hängt ein wenig davon ab wie lange so ein Käse braucht bis er fertig ist. Im Regelfall aber etwa zwei Monate." Der hier aber etwas länger, aber das spielte ja auch keine Rolle. Marius war erst einmal zufrieden damit wie sich die Kunden über seine Kreation äußerten.
    "Ich würde auch eher zu Trauben oder vielleicht Feigen neigen. Man könnte aber auch die Oliven nehmen, aber das sagte ich ja bereits." Dann fiel ihm noch etwas ein, was ein Kunde vor einigen Tagen meinte. "Manche umhüllen den Käse auch mit Speck und erwärmen das Ganze dann."


    Was die Wolle anging, nun das war ein gänzlich anderes Thema. "Wir scheren die Schafe nicht alle zur gleichen Zeit und auch nicht nur einmal im Jahr sondern dreimal. Dadurch wachsen die Haare schneller nach und wir haben auch durchgängig die Möglichkeit Wolle anzubieten."

  • Ich nickte, während Nelia ihre Worte sprach, doch kam ich nicht umhin festzustellen, dass ich sie lieber nicht unter Erinnerungen an ihr Dorf wähnen würde. Immerhin lag dieses nicht allzu weit von Rom entfernt. Am Ende kam sie noch auf die Idee, mir und meiner Familie abspenstig zu werden und würde sich noch in den Kopf setzen, dorthin zurück zu kehren. Unwillkürlich hob ich meine rechte Hand und setzte sie zart, ja, beinahe liebevoll an die ihre, mit der sich noch immer bei mir eingehakt hatte. Doch gewiss bräuchte es mehr als nur eine Milchlake, um sie mir davon zu treiben! Leider ging unterdessen der junge Verkäufer gar nicht auf meinen kleinen Plauschversuch ein, unter dem ich gemeint hatte, dass bessere Wetter mitsamt dem Frühjahr bereits in der Luft wittern zu können, dafür aber erfuhr ich etwas über das Alter des vorliegenden Käses, welches sich auf in etwas zwei Monate belief. Ich nickte neuerlich und beschaute mir noch einmal die Ware, während ich mir vorstellte, wie köstlich es wohl wäre das Ganze in einem Speckmantel – schön kross gebraten – zu genießen. Vielleicht sollte ich ein wenig Käse mitnehmen, damit ich ihn unter dieser Maßnahme unserer lieben Candace anvertrauen konnte. Eine wirklich herausragende Köchin war sie und sie verzieh mir in der Tat meine vielfältigen Vergehen mit Garum an ihren delikaten Kostbarkeiten, auch wenn ich Muckel hatte munkeln hören, dass sie wohl irgendwann einmal meinte, dass es unter Umständen keine Freude sein würde für mich zu kochen.


    Unter meinen Gedanken entging mir beinahe die Aufklärung über die Schafschur, die ich ja zuvor durch meine Bemerkung angestoßen hatte, doch ich fing mich noch rechtzeitig, um den Kern der Aussage noch erfassen zu können. “Dreimal?“, fragte ich ein wenig ungläubig nach. “Ja, wächst denn die Wolle wirklich derartig schnell?“, wollte ich dann wissen. Immerhin war ich nicht unbedingt ein Landkind, welches firm in den Belangen der Schafhaltung war. Kurz waren meine Gedanken bei meiner Ziege Beate, welche ich ja zum Glück den fähigen Händen des Paulinus anvertrauen konnte. Just neulich hatte mir eben jener erzählt, wie wohl sich das Tierchen bei uns fühlte und dass es bisweilen Versuche unternahm bis in den Garten vorzustoßen, um die inzwischen aufknospenden Krokusse zu vernichten. “Und ist das ein einträgliches Geschäft? Also das Schäfershandwerk?“, erkundigte ich mich gerade, als ich spürte, wie sich meine Sklavin dicht an mich drängte, offenbar erschrocken über einige glöckchentragende Gaukler, welche sich erdreisteten ihre Possen in unserer unmittelbaren Nähe zu reißen. Einer von ihnen stierte meiner Nelia aus Glotzaugen entgegen und pustete Luft in seine nunmehr geblähten Wangen. Wie lächerlich! “Hinfort mit dir!“, schnappte ich und hob meine Rechte, um eine scheuchende Handbewegung zu machen. “Hier gibt es weder etwas zu sehen, noch etwas zu holen!“ In meiner Miene spiegelte sich für einen Moment etwas der Abneigung wider, welche ich für dieses Volk empfand. Zwar mochte ich die Schauspielerei an sich und auch eine gute pantomimische Darbietung, doch ich empfand es niemals als schön, wenn sich dieses fahrende Volk unter die Menschen mischte, um es mit lächerlicher Clownerei zu belästigen. Der Gaukler trollte sich ein wenig, drehte sich nach einigen Schritten jedoch um und schnitt mir neuerlich Grimassen, was ich mit dem Ausdruck bitterer Würde zur Kenntnis nahm und auch nur leicht mit den Augen rollte. “Wo waren wir?“, fragte ich auf diese Ablenkung hin. “Ach ja! Wie viel verlangst du für einen kleinen Laib Käse?“ Dann wendete ich mich – ein wenig vertraulicher werdend – an meine Sklavin. “Candace könnte ihn wirklich hübsch zurecht machen. Wir besorgen uns Feigen und Oliven und wir machen ein kleines Picknick in meinem Cubiculum? Noch ein paar süße Datteln für danach… und einen kleinen Hauch Faustianer? Ein Ausgleich für die schlechte Garküche!“ Ganz leise hatte ich diese Worte geflüstert, sodass es unwahrscheinlich war, dass der junge Mann verstand, was ich zu sagen hatte.

  • Nelia bekam von dem Gespräch über Schafe, Frühling und Käse kaum etwas mit, weil sie diesem aufdringlichen Gaukler klar machen wollte, wo sie hingehörte. Doch das schien diesen Clown nicht wirklich zu interessieren. Er glotzte blöde, die Glöckchen klimperten leise als er näher kam und eine Verbeugung andeutete. Doch Casca schien trotz seinem Gespräch ihre Bredouille zu spüren und gab seinen Unmut preis, indem er den aufdringlichen Kerl verscheuchte. Nun war Nelia wieder ganz bei ihrem Herren und nickte auf seinen Vorschlag hin. "Ein Picknick? Das klingt wundervoll. Er sehr gute Idee." Sie freute sich riesig, dass Casca noch mehr Zeit mit ihr verbringen wollte.


    Vielleicht mochte er sie ja doch ein bisschen. Also zumindest ein kleine wenig so wie sie ihn mochte. Die Vorstellung er könnte ihrer überdrüssig werden, machte Nelia Angst. Im Haus eine andere Position zu bekommen, wäre ihr schon ein Greul. Aber der Gedanke verkauft zu werden, würde ihr das Herz brechen. Sie strich sich eine lange Strähne hinters Ohr. Doch der leichte Wind zauste ihre Haare immer wieder.


    Sie sah nun den jungen Verkäufer aufmerksam an. Nelia wollte den Preis hören und überschlagen ob es ein gutes Angebot war. Denn manche Händler gingen wirklich dreist mit den Kunden um, und setzen erst einmal einen sehr hohen Preis an. Dann ließen sie sich zwar runter handeln, waren aber immer noch teurer als es die Ware letztlich wert war. Zu lange wollte Nel hier auch nicht verweilen, denn Casca hatte seine Tonstrina ja noch nicht einmal gesehen. Und die junge Sklavin war schon ganz aufgeregt.

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