Es war wohl der erste große Tag des kleinen Helvetiers. Doch ob er viel davon mitbekam, konnte man bezweifeln. Stattdessen hatte er es sich am Morgen noch bei seiner Mama gemütlich gemacht und sich gar nicht so richtig von ihr trennen wollen. Man konnte glatt meinen, er würde doch etwas mitbekommen, denn natürlich hatte es in den letzten Tagen viele Vorbereitungen gegeben, um diesen Tag, seinen Tag ordentlich zu feiern. Sein Papa hatte sich derweil ohnehin den gesamten Vormittag in seinen eigenen Raum verzogen, warum sollte er sich also von seiner Mama trennen. Zum Glück ging es ihr mittlerweile auch wieder besser. Kurze Zeit, oder für ihn eine halbe Ewigkeit, hatte er nicht zu ihr gedurft und war stattdessen von seiner Tante und seinem Papa gehegt worden, der aber meistens eh nicht zu Hause war. Jetzt war aber wieder alles gut. Schon früh hatte Cornutus seine Eltern heute morgen geweckt, weil er es gar nicht erwarten konnte, zu ihnen zu kommen und ja, er hatte natürlich auch Hunger und war froh, dass er dafür wieder zu seiner Mama durfte.
Curio musste natürlich an diesem Tag komplett umdisponieren. Bis auf ein paar informelle persönliche Gespräche, die er auch in seinem Officium führen konnte, hatte er sich den Tag komplett freigehalten. Das Triclinium war bereits für die Feierlichkeiten hergerichtet, ebenso wie das Atrium, wo das Reinigungsopfer für das Kind, Silvana und die Geburtshelfer stattfinden würde. Zudem fiel der gesamte Nachmittag als Arbeitszeit weg, da er sich ja schlecht von den Feierlichkeiten für seinen eigenen Sohn abmelden konnte. Für jedweden Notfall hatte sich Acanthos in der freien Sklavenkammer im Eingangsbereich eingerichtet, um tatsächliche Notfälle und vermeintliche Notfälle voneinander zu trennen und nur bei einem tatsächlichen Notfall die Feierlichkeiten stören zu müssen. So stand der Vormittag Curios vor allem in Schreibarbeit und den kurzen Gesprächen, während in den beiden zentralen Bereichen alles vorbereitet wurde.
Und pünktlich zur Einladungen kamen dann auch die Gäste in der Casa Helvetia an. Von helvetischer Seite konnten ohnehin nur Timarcha, Alpina und Ursicina anwesend sein, doch die Duccier wurden in großer Zahl erwartet. Ansonsten waren nur noch die Mitglieder des Officiums zu den Feierlichkeiten eingeladen, wobei Malleus wohl vor allem mit Acanthos zusammensaß, um die Notfälle einzuschätzen, während Bolanus gemeinsam mit Roderiq für die Sicherheit abgestellt war. Schließlich musste auch davon ausgegangen werden, dass ein amtierender Pontifex, Provinzprocurator und vielleicht sogar der Statthalter höchstselbst heute hier erscheinen würden und da wollte Curio definitiv auf Nummer Sicher gehen. Dier Feierlichkeiten für den neugeborenen Helvetier würden also in engstem Familienkreis stattfinden, wobei dieser durch die große Zahl der Duccier wiederum nicht so klein ausfallen würde, wie beim Dies lustricus von Ursicina.
Ihr könnt gerne direkt hier dazustoßen. Der rituelle Teil wird von mir in einem Post zusammengefasst. Der Schwerpunkt soll also auf der nachfolgenden Cena liegen.