Peristylium | MFG et CTG - Patronat

  • Gedankenverloren lag Gracchus auf einer der Klinen im Peristylium, eine Olive zwischen den Fingern haltend, welche er kurz zuvor noch zum Munde empor hatte heben wollen, sodann indes durch die Betrachtung einer Blaumeise abgelenkt vergessen hatte. Der kleine Vogel stolzierte über den Boden als wäre dies sein Besitz, pickte hier und da einen Krumen auf. Erst als ein magerer Sklavenjunge in forschem Schritt heraneilte und ihn beinahe mit Füßen trat, flatterte er empor und erhob sich über das Dach des Hauses hinweg.
    "Herr, ein Besucher ist an der Porta, Caius Terentius Geminus, der dich in einer familiären Angelegenheit aufsuchen möchte, um die Freundschaft zwischen den Terentiern und Flaviern zu pflegen, die sie in Hispania verbunden hat" ratterte der Junge herunter, dabei gleichzeitig nach Atem suchend.
    Gracchus löste seinen Blick von jenem Flecken Stein, an welchem kurz zuvor noch die Blaumeise gewesen war, blickte den Sklaven an, betrachtete ihn eingehend, während dieser seinem Blicke nicht auswich, sondern ihn mit großen, fragenden Augen ansah.
    "Wie ist dein Name?"
    "M-m-meiner? Ich heiße Vermes, Herr."
    "Vermes. Bedenke, dass dein Leben im Zweifelsfall weniger wert ist als das eines Vogels."
    Eine Spur von Angst flackerte in den Augen des Knaben auf, der nun seinen Blick senkte.
    "Sage Acanthus er soll den Besucher einlassen, und sage ihm auch, er soll sich einen anderen Laufburschen auswählen."
    "Ja, Herr!" Hastig wandte der Junge sich um und verschwand.
    Gracchus blickte ihm nicht nach, lehnte sich zurück, aß die Olive und blickte in den blaufarbenen Himmel empor. Hispania. Faustus stammte aus Hispania.

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  • Nach einer schier unendlichen Lauferei durch Gänge, Arkaden und Räume standen sie in einem Raum mit Blick nach Aussen, den Peristylum. Auf einer Kline ruhte ein Mann mittleren Alters. Offenbar den Müßiggang pflegend.
    Nachdem der Sklave ihn avisiert hatte wartete Gisco ab, was nun geschah.
    Der Falvier war...der Consul...vielleicht war es doch ein Fehler hierher zu kommen...doch für eine Flucht war es zu spät. Der Flavier würde ihn höchstwahrscheinlich für diese Impertinenz an die Löwen verfüttern, oder auf das Rad flechten lassen und ihn mit Pech bestrichen zum Sonnenuntergang brennend zu Tal rollen lassen,...oder...er begann ein wenig zu schwitzen.

  • Neuerlich unterbrach ein Sklave Gracchus' kurze Muse. "Caius Terentius Geminus, Herr", stellte er den mit ihm ankommenden Gast vor.
    "Terentius Geminus, willkommen in der Villa Flavia!"
    begrüßte Gracchus jenen, setzte sich ein wenig auf und wies auf die Kline neben der seinen.
    "Bitte, nimm Platz."
    Während der Porta-Sklave wieder aus dem Blickfeld entschwand, trat sogleich ein anderer aus dem Schatten der Säulen des Peristylium, brachte einen Becher für Terentius, welchen er mit verdünntem Wein füllte und auf dem kleinen, marmornen Tisch zwischen den Klinen abstellte. Der Hausherr indes hatte keine Acht für das Inventar, sondern mehr für den - überaus stattlich gebauten - Terentius, welchen er neugierig musterte.
    "Ich muss gestehen, ich war selbst nie in Hispania, doch Freunde unserer Familie sind in diesem Hause stets willkommen, glei'h wo und von wem diese Bande geschlossen wurden. Hast du selbst einen meiner Vettern kennengelernt?"
    Er war allfällig ein wenig zu jung, um direkte Bekanntschaft mit Furianus oder Aristides geschlossen zu haben, doch durchaus alt genug einst einem von diesen im Hause seiner Familie oder in Begleitung eines älteren Verwandten begegnet zu sein.

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  • Gisco, überrascht ob des fast schon freundschaftlichen Empfangs. entgegnete mit fester Stimme, Ich danke dir Consul,... Er nahm auf der Kline neben dem Flavier platz. Die Frage nach Kontakt zu Flaviern ließ ihn ein wenig in sich zusammen sinken. Nur einen kurzen Moment, dann fing er sich wieder und entgegnete,
    Um ehrlich zu sein ...Nein Consul... War es das? Immerhin war der Consul selbst wie erwähnt, nie in Hispania gewesen.
    Mein Onkel,...Terentius Galba, welcher mit Flavius Aristides in der Legio IX Hispania diente,...aber auch mein Vater Terentius Primus welcher wohl mit Flavius Furianus... Was sollte er sagen? Er kam sich vor wie bei einem Verhör...obwohl der Flavier doch nur freundlich gefragt hatte. Wäre er doch nur auf seinem Schiff, den Wind in den Haaren, die Sonne im Gesicht.
    Er war ein Mann der Tat, weniger der Worte. Wie verloren starrte er auf den Becher in welchem sich der zweifellos hervorragende Vinum mit der Sonne spiegelte. Sein Blick fiel auf den Flavier,...lächelnd, hoffend, zweifelnd.

  • "Ah, die neunte Legion! Ja, das waren noch Zeiten damals"
    , lächelte Gracchus versonnen über diese Zeit, in welcher Aristides - in seinen Vorstellungen - große Abenteuer in der Legion hatte erlebt.
    "Ich werde Aristides von deinem Besu'h schreiben, dies wird ihn zweifelsohne erfreuen. Er weilt dieser Zeit auf unserem Landgut in Baiae."
    Dort frönte seinem Vetter einem Leben, welches weiter von jenem in der Legion nicht konnte entfernt sein.
    "Und was führt dich nach Rom, Terentius?"
    Der Flavier griff sich eine der sauer eingelegten Oliven und bot mit einer Handbewegung auch Geminus an, sich aus der Schale zu bedienen.

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  • Weiterhin im Gefühl sich mit fremden Federn zu schmücken versank Gisco immer mehr in ein Gefühl der Trostlosigkeit. Irgendwann würde ihm das hier um die Ohren fliegen.
    ...und wo zum Teufel war Baiae?
    Dann folgte endlich eine Frage mit der er persönlich etwas anfangen konnte.
    Nun ich habe die eine Hälfte meines Lebens auf Corsica und die andere Hälfte auf dem Meer verbracht... Er betrachtete die Oliven von denen er schon unzählige transportiert hatte und blickte dann den Flavier an.
    ...ich möchte jetzt den Ruf meiner Gens mehren und mich in den Dienst Romas stellen. Was unendlich naiv war, denn Roma war eine launische Kreatur, man wußte nie wo man bei ihr stand.

  • "Ah, Corsica, eine wunderbare Insel"
    , kommentierte Gracchus eben diese, um nicht in die Verlegenheit zu kommen, sich über das Leben auf dem Meer äußern zu müssen - da dieses ihm bereits für die kurze Verweildauer einer Reise - etwa nach Achaia - ein schreckliches Grauen war.
    "Selbstredend indes kein Vergleich zu Roma"
    , lächelte er.
    "Dein Ansinnen ist überaus respektabel, tü'htige Männer finden immer einen Platz in Rom, wiewohl die Möglichkeiten schier grenzenlos sind. Verwaltung, Cultus Deorum, eine der Stadteinheiten oder gar der Weg in die Politik - was ist es, das du dir vorgenommen hast?"

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  • Gisco sah sich an Bord eines Schiffes, keinesfalls in der Politik...Da kann ich dir nur zustimmen Flavius Gracchus,...Mit Roma kann sich nichts messen,...und ich weiß wovon ich rede, ...ich habe bereits viele Städte gesehen,...Er warf einen Blick nach draußen, und auch wenn er nichts von der Stadt zu sehen vermochte, so wehte der Geist Romas besonders hier, in der Villa Flavia.
    Auf die Frage nach seiner Zukunft entgegnete er,
    Ich bin da völlig offen, jedoch möchte ich eine aktive Beschäftigung vorziehen, ...ein stickiges Officium ist nicht das Meine...
    Er sah den Flavier fest an und schloß,
    Wo steht ein Terentier denn am Besten für die Flavier?

  • "Für die Flavier?"
    fragte Gracchus ein wenig amüsiert da ihm allmählich dämmerte auf was dies mochte hinauslaufen.
    "Nun, am besten natürli'h im Senat"
    , beantwortete er sodann mit einem verschmitzten Lächeln.
    "Allerdings sitzen wir dort die meiste Zeit."
    Er blickte auf die Hand des Terentiers, nahm sich eine weitere Olive und dachte kurz nach. Auch die Arbeit in den Collegien des Cultus Deorum war letztlich in vielen Angelegenheiten von Verwaltung, Diskussionen und Gesprächen bestimmt.
    "Allfällig wäre die Militia Equestris etwas für dich? Die Cohortes Urbanae sind immer auf der Suche nach tat..kräftigen Männern."
    Um diese Angelegenheit zu klären ohne sie direkt anzusprechen, fügte der Consul sodann hinzu.
    "Hast du einen Patron, der dir ein Empfehlungsschreiben ausstellen kann?"

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  • Gisco lauschte den Ausführungen des Flaviers. Offenbar war die Hilfe eines Terentiers nicht allzu nötig. Die Offerte des Senats wertete er als Scherz,...die Urbanae hingegen...Militia Equestris,...Offizierslaufbahn.
    Halb erfreut, halb verunsichert entgegnete er auf die letzte Frage,
    Nun, ich hatte gehofft in dir meinen Patronus zu finden.
    und fügte nach einem ernsten Blick hinzu,
    Fides, Virtus,pietas..die Terentier sind tatkräftig, wenn auch ein wenig eigenwillig.Ich möchte dich bitten mich beim Wort zu nehmen und mein Patronus zu werden.
    Jetzt war es raus.

  • "So so, eigenwillig"
    , ließ Gracchus dies einige Augenblicke zwischen ihnen stehen.
    "Nun, eigenwillig sind die Mitglieder der flavischen Familie wohl bisweilen ebenfalls."
    Tatsächlich behauptete man seit Domitianus eher, dass die Flavier bisweilen verrückt oder wahnsinnig waren, doch obgleich der flavische Wahn zweifelsohne jedem von ihnen im Blute steckte würde außerhalb der Familie Gracchus dies niemals offen zugeben, insbesondere da sie es in den vergangenen Jahren doch recht gut verstanden hatten, dies aus der Öffentlichkeit fern zu halten.
    "Und sofern Fides, Virtus und Pietas dies auf..wiegen, soll dies kein Hindernis sein"
    , fügte er mit einem hintergründigen Lächeln hinzu.
    "Darob werde ich gerne dein Patron sein, Terentius Geminus."
    Um dies per Handschlag zu besiegeln richtete der Flavier sich ein wenig auf und reichte Geminus die Hand. Sein Händedruck war nicht zögerlich, indes nicht sonderlich stark. Im Anschluss hob er seinen Becher.
    "Auf deine Karriere in Rom!"

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  • Giscos Gaumen füllte sich mit einem Kloß als der Flavier die Eigenschaft der Terentier gewichtete. Ein Wechselbad der Gefühle beutelte ihn, es beruhigte ihn dabei keineswegs, daß der Flavier ihm gleichzog, zumindest in kleinerer Dimension, jedoch sah er seine Gelegenheit als der Falvier weitersprach und seinem Werben entsprach. Er erlaubte sich eine Bemerkung, Sie überwiegen Flavius Gracchus, ...ich danke für dein Vertrauen und freue mich darauf es mir zu verdienen... der Händedruck seines Patronus enttäuschte ihn ein wenig und nach einem Liedschlag lockerte er seinen Seemännischen Schraubstock, wohl auch um nicht des Flaviers Gemütslage zu zerdrücken.
    Ein wenig verlegen lächelte er dem Consul zu, er fand es ungehörig,...jedoch typisch als er den Trinkspruch erweiterte, Auf Dich, Flavius Gracchus, lebe lang und erfolgreich!

  • Gracchus nahm die Worte des Terentius mit einem Nicken entgegen, ehedem er einen Schluck Wein nahm und sich wieder zurück lehnte.
    "Sofern du selbst Anliegen hast, kannst du jederzeit zu meiner Salutatio erscheinen. Es ist dies jedoch nicht zwingend notwendig und sofern es eine Angelegenheit gibt, bei welcher ich deine Unterstützung benötige, werde ich dir eine Nachri'ht zukommen lassen."
    Klienten, welche die flavische Salutatio belagerten gab es schlussendlich genügend - nicht nur Gracchus' eigene, sondern auch jene seines Patrons und Vetters Felix, und jene, welche er von seinem Vetter Aristides übernommen hatte, so dass er nicht von jedem Klient erwartete tagtäglich vorstellig zu werden, nur um dem genüge zu tun.
    "Öffentliche Ereignisse im Namen der Flavia - Spiele etwa oder Festtage, welche wir ausrichten - solltest du eigenständig visitieren, sofern es dein Dienst in Rom zulässt."
    Womit das Thema wiederum bei Geminus' Zukunft angelangte.
    "Die Militia Equestris also? Ich kenne den Praefectus Stertinius Quartus nicht besonders gut, doch ein Schreiben des amtierenden Consuls und ins..besondere des Pontifex pro magistro sollte kein Amtsinhaber schlichtweg ignorieren."
    Während Gracchus das Consulat mehr als Pflichterfüllung denn als Faktor in der tagtäglichen Politik ansah - insbesondere auf lange Sicht -, so war das Wohlwollen eines Pontifex in Rom zweifelsohne nicht gering einzuschätzen, denn ein großes, öffentliches Opfer, welches die Götter ablehnten, würde keinem Stadtkommandanten gut zu Gesichte stehen.



    Sim-Off:

    Zur (IR-)bürokratischen Eintragung des Klientelverhältnis' bedarf es noch eines Klicks in deinem Suum cuique.

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  • Gisco nickte verstehend über seine kommenden Pflichten, ignorierte jedoch die Möglichkeit hier um irgendetwas zu betteln. Er spürte ein Gefühl des Wohlwollens aber auch kam er sich vor wie in die Ecke gedrängt. Die Terentier waren in Roma quasi unsichtbar...nützliche Soldaten...da war ein wenig göttliche Hilfe nicht unbedingt falsch...wenn auch von einem Pontifex. Was Flavischen Gaudeamus anging, so würde er sich dem nicht verschließen. Ich danke dir für deine Protektion Flavius Gracchus,...ich denke dein Empfehlungsschreiben wird mir sicher helfen. ...und irgendwann auch dir,...da war sich Gisco sicher, denn ein Machtmensch tat nichts ohne Kalkül.
    Doch das war ihm vorerst egal.

  • "Sciurus"
    , wandte Gracchus sich zum Rande des Peristyls hin, von wo hinter einer Säule der blasse Vilicus des Flaviers herantrat als hätte er dort nur auf den Ruf seines Herrn gewartet.
    "Setze ein Empfehlungsschreiben für Terentius Geminus auf."
    wies Gracchus ihn an und versicherte sich sodann bei letzterem noch einmal.
    "Zu den Urbanern?"
    Die Vigiles waren letztendlich auch eine Möglichkeit, wenn auch längst nicht so angesehen wie die Corhortes Urbanae.
    "Gibt es noch etwas Erwähnenswertes aus deinem bis..herigen Leben? Oder allfällig in jenem deines Vaters oder Großvaters? Ah - deren vollständige Namen wären selbstredend vonnöten."

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  • Gisco hob die Augenbrauen und schüttelte leicht verlegen den Kopf. Der Flavier wollte ihn zu den Urbanern schicken. Gisco hatte keinerlei Vorstellung über deren Aufgabe, konnte sich jedoch vorstellen, daß es hier mit Ruhm und Ehre nicht allzu weit her war. Doch er wollte seinen neuen Patron nicht verärgern. Deshalb entgegnete er,
    Mein Leben ist aus meiner jetzigen Sicht seltsam unspektakulär. Ich will dich nicht mit Details über Stürme auf See, abgewehrten Piratenüberfälle oder Rettung aus Seenot langweilen. Er zuckte die Schulter und schloß,
    Mein Vater war Gaius Terentius Primus ,zuletzt Kommandeur der Ala II Numidia in Germania,...gefallen in Germania vor dem letzten Kaiserwechsel in einem Gefecht mit marodierenden Barbarenhorden...über meinen Großvater Marcus Terentius Volusianus gibt es nicht viel zu sagen,...er fiel bei Tarraco in Hispania...über seinen Status in der IX. Legio ist mir jedoch nichts bekannt...du must entschuldigen ich bin erst seit drei Tagen in Roma, da war nur wenig Zeit für meine Genealogie.
    Verdammt, es hieß vorbereitet zu sein in Roma. Er würde das in Zukunft beherzigen.

  • "Kommandeur der Ala II - dies ist doch durchaus bereits bea'htlich!"
    kommentierte Gracchus die Herkunft Geminus', denn ein solches Kommando erhielten durchaus nicht viele Männer - allein schon aufgrund der begrenzten Anzahl römischer Einheiten.
    "Wiewohl auch nicht unerwähnt bleiben sollte, dass Vater und Großvater im Dienst für Rom ihr Leben ließen. Gleichwohl du dein eigenes Licht nicht unter den Scheffel stellen solltest, Terentius. Der offizielle Dienst an Rom mag die Kür einer Karriere sein, doch ab..gewehrte Piratenüberfälle und Rettung aus Seenot - der Dienst somit am Leben römischer Bürger - sind keinesfalls unspektakulär."
    Für das Leben eines Flavius wäre es zweifelsohne zu wenig, doch Gracchus saß nicht im politischen Elfenbeinturm und war sich durchaus dessen bewusst, dass ohne die Leistung tausender und abertausender Bürger, welche tagtäglich ihren bürgerlichen Pflichten nachgingen, das Reich nicht würde bestehen können, geschweige denn florieren.
    "Notiere, Sciurus, an den Praefectus Urbi, das übliche."
    Er hob die linke Hand an die Lippe, um sie nachdenklich zu kneten, ehedem er fortfuhr.
    "Mit diesem Schreiben entsende ich dir meinen Klineten Caius Terentius Geminus und empfehle ihn für die Cohortes Urbane. Bereits sein Groß..vater Marcus Volusianus ließ sein Leben im Dienste Roms als Soldat der IX. Legion, und auch sein Vater, Gaius Primus, fiel in Ausübung seiner Pfli'ht als Kommandeur der Ala II Numidia in Germania. Im Zuge seiner Ausbildung wurde Caius Geminus selbstredend auf den Militärdienst vorbereitet, widmete bisherig seine Tatkraft jedoch dem Wohl römischer Bürger außerhalb des Exercitus. Nun indes ist es ihm ein tiefes Bedürfnis, sich ganz in den Dienst Roms zu stellen und für die Si'herheit und das Wohlergehen der Stadt Sorge zu tragen."
    Gracchus blickte zu Geminus.
    "So in etwa?"
    Er wollte Geminus' Leben nicht übertreiben, schlichtweg seine Vorzüge hervorheben.

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  • Lob aus dem Mund des Flaviers, das lief an ihm herunter wie Honig. Er war ein praktisch denkender Mensch. Wenn jemand fiel so hatte er einen letztendlich tödlichen Fehler gemacht. Fehler galt es in seinem Verständnis jedoch zu vermeiden.
    Dennoch galt es offenbar viel im Dienste Romas sein Leben zu lassen.
    Ungläubig lauschte er dessen was dem Scriba diktiert wurde. Die Frage des Flavius bedachte er mit einem Nicken und entgegnete mit ernster Miene,...das ist mehr als ich zu hoffen wagte Flavius Gracchus. Er reckte sich noch einmal ...jedoch ist es mir in der Tat ein Bedürfnis meine Kraft dem Imperium zu widmen.
    Er malte sich aus ob er dieses Empfehlungsschreiben sinnbringend anwenden konnte. Erst einmal hiess es die Urbaner aufzusuchen. Er freute sich über seinen Tatendrang.

  • "Gut"
    , sandte Gracchus seinen Vilicus mit einem flüchtigen Wink hinfort, so dass dieser das Schreiben stante pede aufsetzen konnte. Mit einem Nicken forderte er einen der Sklaven auf, die Olivenschale aufzufüllen. Dies war kaum geschehen als Sciurus mit dem Schreiben zurückkehrte und es seinem Herrn vorlegte und eine mit Tinte benetzte Feder anreichte. Gracchus setzte mit der Linken seine Unterschrift unter den Text und zog sodann den flavischen Siegelring von seinem rechten Ringfinger, um ihn an den Vilicus zu reichen, welcher für die Versiegelung Sorge trug.



    Praefectus Urbi Publius Stertinius Quartus
    Praefectura Urbis, Roma


    Manius Flavius Gracchus Pontifex Publio Stertinio Quarto Praefecto Urbi s.d.


    Mit diesem Schreiben entsende ich dir meinen Klienten Caius Terentius Geminus und empfehle ihn für die Cohortes Urbane.


    Bereits sein Großvater Marcus Volusianus ließ sein Leben im Dienste Roms als Soldat der IX. Legion, und auch sein Vater, Gaius Primus, fiel in Ausübung seiner Pflicht als Kommandeur der Ala II Numidia in Germania. Im Zuge seiner Ausbildung wurde Caius Geminus selbstredend auf den Militärdienst vorbereitet, widmete bisherig seine Tatkraft jedoch dem Wohl römischer Bürger außerhalb des Exercitus. Nun indes ist es ihm ein tiefes Bedürfnis, sich ganz in den Dienst Roms zu stellen und für die Sicherheit und das Wohlergehen der Stadt Sorge zu tragen.


    Mögen die Götter dir und den deinen stets wohlgesonnen sein!


    Das Schreiben reichte der Sklave sodann an Geminus, den Ring seinem Herrn mit den Worten: "Genucius Cipus ist eingetroffen."
    "Ah, der Flamen Martialis! Die Amtsgeschäfte rufen, Terentius, und diesem Ruf muss ich folgen."
    Selbstredend konnte er es sich erlauben, den Flamen warten zu lassen sofern er dies wünschte, denn letztendlich kam Genucius in eigener Angelegenheit, doch eine Flamen war ein Flamen.
    "Falls dies Schreiben nicht zum ge..wünschten Ergebnis führen sollte, lasse es mich wissen."
    Gracchus erhob und verabschiedete sich von Geminus, um sodann sich in Richtung seines Officium zu absentieren. Ein Sklave wartete pflichtbewusst, doch unauffällig und geduldig, dass der Terentius sich ebenfalls erhob, um ihn sodann zurück zur Porta zu geleiten.

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  • Gisco ließ die Szene auf sich wirken und nahm das Schreiben. Sein Gesicht drückte Dankbarkeit auf, sein Gemüt stellte ihn vor einem tiefen Abgrund. Der dezente Rauswurf des Flaviers war wie eine Erlösung, ...mochte dieser Mann von nun auch auch sein Patron sein, inständig hoffte er, daß dieser niemals etwas von ihm verlangen würde was ihn vor eine Gewissensfrage stellte. Aber wer wußte schon wie lange er in Romas Diensten noch ein Gewissen sein Eigen nennen würde?
    Er sah dem Flavier hinterher, murmelte noch ein Dankeswort,...das wievielte? Noch nie in seinem Leben hatte er sich in so kurzer Zeit freiwillig bedankt,...vielleicht sogar noch nie in seinem bisherigen Leben insgesamt.
    Durch diesen Besuch fühlte er sich irgendwie geläutert nickte er dem Sklaven zu und folgte ihm zur Porta um diesen Prachtbau zu verlassen.

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